Romeo x Juliet

Deutscher Titel: Romeo x Juliet
Englischer Titel: Romeo x Juliet
Originaltitel: Romeo x Juliet
Studio: GONZO
Erfinder: William Shakespeare (Original)
Reiko Yoshida (Adaption)
Episodenanzahl: 24
Genre: Romance, Drama, History
Typ: TV
Entstehungszeitraum: 2007
Dt. Synchronisation: MME Studios GmbH – media factory berlin

StoryRomeo x Juliet DVD Vol. 1
Bis vor 14 Jahren wurde die schwebende Stadt Neo Verona von der gütigen und gerechten Familie Capulet regiert. Eines Nachts dringt der Fürst der verfeindeten Familie Montague in das Anwesen der Capulets ein und ermordet das Herrscherehepaar sowie alle Menschen, die sich ihm in den Weg stellen. Einzig Juliet, der kleinen Tochter des Hauses, gelingt gemeinsam mit ihrer Freundin Cordelia und Conrad, dem Anführer der Leibwache, die Flucht aus dem Palast. Montague ernennt sich selbst zum neuen Duce und beginnt eine Hetzjagd auf die letzten Überlebenden sowie alle Sympathisanten der Capulets.

14 Jahre später kämpft ein geheimnisvoller maskierter Fecht-Meister gegen die jahrelange Unterdrückung und Willkür durch den Duce Montague. Unter der Maske des „Roten Wirbelwinds“ verbirgt sich die inzwischen herangewachsene Juliet. Zu ihrer eigenen Sicherheit wurde sie als Junge aufgezogen und in der Fechtkunst ausgebildet. Das anhaltende Leid der Bevölkerung ruft ihren starken Gerechtigkeitssinn auf den Plan. Gemeinsam mit ihrem kleinen Freund Antonia hilft sie Menschen, die unter Vorspiegelung falscher Tatsachen verfolgt und gequält werden – sehr zum Unwillen Conrads, der sie anstelle eines Vaters aufzog.

Zusammen mit einer Hand voll Gleichgesinnter waren die Flüchtenden im Theater des exzentrischen Dramatikers und Regisseurs William untergetaucht. Auch noch Jahre nach der schrecklichen Nacht fürchtet Conrad die Entdeckung und verbietet Juliet, die unter dem Namen „Odin“ lebt, ihre gefährlichen Aktionen.
An ihrem 16. Geburtstag soll Juliet aka Odin endlich die Wahrheit über ihre seltsamen Lebensumstände erfahren. Doch bevor es dazu kommt, hat sie eine folgenschwere Begegnung. Romeo, ein junger Adliger und Sohn des Duce Montague, rettet ihr bei einer ihrer Unternehmungen als „Roter Wirbelwind“ das Leben. Der mutige junge Mann will ihr von diesem Moment an nicht mehr aus dem Kopf.
Als sie später einer Verwechselung unterliegt und fälschlicherweise zum jährlichen Rosenball in den Palast des Duce eingeladen wird, trifft sie – diesmal in Frauenkleidern – Romeo erneut. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Aber das Schicksal meint es nicht gut mit dem jungen Glück…

Romeo x Juliet DVD Vol. 4 Eigene Meinung
Vorhang auf für die wohl bekannteste Liebes-Geschichte der Welt im Anime-Style!
Auch solche, die mit Liebesgeschichten normalerweise nichts am Hut haben, sollten „Romeo x Juliet“ einmal gesehen haben, denn die Story bietet viel mehr als der Originalstoff. Neben der obligatorischen (stellenweise übertrieben stark akzentuierten) Romanze finden sich auch genügend Elemente einer spannenden „Mantel und Degen“-Abenteuer-Serie. Dabei wird sich bewusst vom Original entfernt, um durch fantastische Elemente die Handlung auch für das heutige – deutlich anspruchsvollere – Publikum noch einmal interessant und spannend zu machen. Wenngleich neue Charaktere hinzu erfunden wurden, bleiben die Shakespeare’schen Personen mit teilweise veränderten Rollen bestehen. Die Figur des „William“ dient dabei als eine Hommage an den alten Meister.
Die Veränderungen, die vorgenommen wurden, dürften auf alte Theater-Fans zunächst etwas spanisch wirken, doch sie dienen letztlich der Unterhaltung des heutigen Publikums, das die Main-Story mittlerweile in- und auswendig kennt und einfach mehr Inhalt in einer Handlung erwartet. Es soll eben nicht mehr nur Kitsch sein, sondern auch Spannung, Komik und Innovationen. Und was wollte Shakespeare seinerzeit mit seinen Werken anderes erreichen, als die Zuschauer zu unterhalten?!
Die Serie wurde von OVA Films bereits vollständig in deutscher Sprache auf DVD veröffentlicht, mit einer insgesamt gelungenen Synchroleistung, die mit zahlreichen bekannten und beliebten Sprechern aufwartet. Der ansprechende Soundtrack rundet das Ganze ab.
„Romeo x Juliet“ ist eine Anime-Serie, die man als Fan auf alle Fälle einmal gesehen haben sollte.

© Rockita

Romeo x Juliet: © 2007 GONZO / OVA Films

One Piece

Deutscher Titel: One Piece
Englischer Titel: One Piece
Originaltitel: One Piece
Studio: Toei Animation
Erfinder: Eiichiro Oda
Episodenanzahl: Japan: 704, wird fortgesetzt
Deutschland: 400
Genre: Adventure, Comedy
Typ: TV + 12 Movies
Entstehungszeitraum: 1999-
Dt. Synchronisation: PPA Film GmbH

StoryOne Piece TV-Box 1
Monkey D. Ruffy ist ein siebenjähriger Junge, der in einem kleinen Dorf an der Küste zum „East Blue“, einem der vier großen Ozeane, lebt. Er möchte unbedingt Pirat werden und versucht immer wieder sich durch Mutproben oder ähnliches den Respekt der Seeräuber um den „Roten Shanks“ zu erwerben, sodass sie ihn mit auf See nehmen. Doch jedes Mal wird Ruffy enttäuscht – er sei noch zu jung, um Pirat zu werden und zudem könne er nicht einmal schwimmen. Trotz der ständigen Neckereien von Shanks, verehrt Ruffy den Piratenkapitän doch. Daher kann er nicht verstehen, warum dieser die Beleidigungen durch die eines Tages aufkreuzenden Bergräuber einfach so hin nimmt. Shanks jedoch denkt nicht daran, sich auf einen Konflikt einzulassen. Das dicke Ende kommt in anderer Form als alle denken: Die Piraten finden heraus, dass Ruffy ihre Beute, eine Teufelsfrucht, aufgegessen hat! Dadurch wurde er zum Gummimensch mit der Fähigkeit, seine Körperteile zu dehnen. Der Preis dafür ist allerdings, dass sein Körper nie auf dem Wasser schwimmen wird…
Einige Zeit später tauchen die Bergräuber erneut auf, doch diesmal will Ruffy nicht zulassen, dass diese über die Piraten herziehen, jedoch ist er zu schwach, um etwas auszurichten. Gerade noch rechtzeitig tauchen Shanks und seine Bande auf. Als der Boss der Bergräuber seine Unterlegenheit erkennt, entführt er Ruffy und macht sich aus dem Staub. Shanks kann en Jungen retten, verliert aber dabei seinen linken Arm. Nun versteht Ruffy, warum er nie mit auf See genommen wurde. Auch diesmal bleibt er allein zurück. Zum Abschied schenkt ihm Shanks seinen Strohhut, mit dem Vorbehalt, ihn wieder zurück zu nehmen, sobald Ruffy ein großer Pirat geworden ist. Dieser Hut soll zum Markenzeichen des Jungen werden…

Zehn Jahre später sticht Ruffy in See. Er hat seit Shanks und seine Mannschaft das Dorf verlassen haben, hart trainiert und ist jetzt sehr stark. Nun macht er sich auf den Weg, um König der Piraten zu werden. Dazu möchte er das legendäre „One Piece“, den größten Schatz der Welt finden, den einst der berühmteste Pirat aller Zeiten, Gold Roger, irgendwo auf der Grand Line versteckt hat. Die Grand Line ist das Ziel aller Piraten – eine Art weiterer Ozean, der sich am Äquator um die Erde zieht. Doch dazu braucht Ruffy erst einmal ein Schiff und eine Mannschaft. Seine erste Begegnung auf See läuft allerdings weniger freundlich ab. Er landet bei der Piratenband der schrecklichen Lady Alvida, die sich für unwiderstehlich hält, in Wirklichkeit aber potthässlich ist. Eine kurze Auseinandersetzung entscheidet Ruffy jedoch schnell für sich. Gemeinsam mit dem Schiffsjungen Corby, der eigentlich zur Marine wollte, sticht er in See.
Auf einer Insel hört er vom bekannten „Piratenjäger“ Lorenor Zorro, der ein überaus begabter Schwertkämpfer sein soll. Durch mehrere Verwicklungen befindet sich dieser jedoch in Haft auf dem Marinestützpunkt auf der Insel. Sofort plant Ruffy, Zorro als zweiten Mann in seine Bande aufzunehmen, doch der hat zunächst kein Interesse, da er glaubt, freigelassen zu werden, wenn er es schafft, drei Monate ohne Essen zu überstehen. Corby und Ruffy finden jedoch heraus, dass Zorro von Helmeppo, dem Sohn des Chefs des Marinestützpunkts Kapitän Morgen reingelegt wurde. Daraufhin zieht Ruffy zum Marinestützpunkt, um Zorros Schwerter zurück zu holen und den „Piratenjäger“ dadurch für sich zu gewinnen. Dabei gerät er mit Kapitän Morgen aneinander, den er aber besiegen kann. Alles nimmt ein gutes Ende, Zorro wird Ruffys bester Mann und auch Freund und Corby schafft es endlich, bei der Marine aufgenommen zu werden. So setzt das frisch gebackene Piratendou seine Reise fort…

Auf ihrer Reise lernen die beiden die verschiedensten Leute kennen, Freunde wie Feinde, die sie auf ihrer Reise begleiten werden. So gehören zum Zeitpunkt, wenn die Gruppe endlich zur Grand Line kommt, neben Ruffy und Zorro noch die erstklassige Navigatorin und Ex-Diebin Nami, der schusstechnisch begabte Lügenbaron Lysop sowie der kickende Frauenheld und Koch Sanji zur „Strohhutbande“, die zur gleichen Zeit bereits von verschiedenen anderen Piratenbanden um u.a. Buggy, den Clown und bereits bekannte Lady Alvida aber auch durch die Marine rund um den notorischen Zigarrenraucher Käpt’n Smoker.
Viele Abenteuer müssen bestanden werden, die jedes einzelne Crewmitglied auf eine harte Probe stellt…

One Piece TV-Box 4Eigene Meinung
Als die erfolgreiche Serie „One Piece“ von Eiichiro Oda zur Anime-Serie umgesetzt werden sollte, war von Anfang an klar, dass diese an den Erfolg der Manga-Reihe anknüpfen würde. Auch bis zum Sprung nach Europa dauerte es nicht lange. Die farbenfrohen Charakteren und Schauplätze der Handlung, die Mischung aus Comedy, Action und einem Tick Fantasy schlugen hier sofort ein – zumal sich die Welt ohnehin gerade im Piratenfieber befand. Doch auch die ernsteren Facetten der Handlung wie die oft traurigen Hintergründe der Charaktere trugen zum Erfolg bei. Hinzu kam, dass der Anime an einigen Stellen kindgerechter gemacht wurde, indem gewissen Szenen entfernt oder verändert wurden. Zusammen mit einem gelungenen Soundtrack und passenden Intros – in Deutschland wurden statt dem ersten japanischen Opening eine (meiner Ansicht nach bessere) Eigenproduktion ausgestrahlt und ab dem dritten jeweils eine Übersetzung des Originals verwendet – sorgt die Serie seit Jahren für Unterhaltung. Ab und zu eingefügte Füllfolgen sind zumindest am Anfang durchaus ansehbar, auch wenn die Kritik der Fans ab einer gewissen Menge an Fillern gerechtigt ist.
„One Piece“ gehört eindeutig zu den Standarts des Anime-Fans.

© Rockita

One Piece: © 1999  Eiichiro Oda  Toei Animation

AJIN – Demi-Human

Name: AJIN – Demi-Human
Englischer Name: Ajin – Demi-Human
Originaltitel: AJIN – Demi-Human
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2013
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Tsuina Miura, Gamon Sakurai
Bände: 15 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,50 €

AJIN - Demi-Human Band 1Story
In naher Zukunft existieren Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Werden sie getötet, wird automatisch ein Selbstheilungsmodus aktiviert, sodass sie wieder zum Leben erwachen. Diese Personen werden „Ajin“ genannt. Insgesamt 46 identifizierte Ajin gibt es auf der Welt, doch niemand weiß, wie man solche Unsterblichkeit erlangt. Selbst den Betroffenen selbst ist nicht klar, warum – oder dass – sie Ajin sind… bis sie sterben und sich ihr Leben von Grund auf verändert.

So geht es auch dem Oberschüler Kei Nagai. Eben war er noch ein normaler Schüler im Abschlussjahr mit besten Voraussetzungen für einen Medizin-Studienplatz an einer renommierten Universität. Dann aber erwischt ihn auf dem Nachhauseweg ein LKW-Fahrer! Wider Erwarten ist dies aber nicht das Ende für Kei – im Gegenteil. Kaum tot, heilen in Sekundenschnelle alle seine Wunden: Er ist ein Ajin. Kaum ist diese Tatsache seinen Schulkameraden und den Passanten klar, erklären sie den jungen Mann bereits zum Freiwild. Schließlich wurde angeblich ein hohes Kopfgeld für die Ergreifung von Ajin ausgesetzt, da diese als Versuchskaninchen in der Forschung eingesetzt werden.

In Panik sucht Kei das Weite. Ihm wird aber klar, dass er niemandem mehr vertrauen kann. Seine Freunde, seine Mutter, alle wenden sich von ihm ab, sehen ihn nicht einmal mehr als Mensch. Zum Glück ist da noch Kaito, Keis Kindheitsfreund, ein Außenseiter mit dem Herz am rechten Fleck. Als Einziger hält er zu Kei und verhilft ihm mit seinem Motorrad zur Flucht.

Schnell zeigt sich jedoch, dass weit mehr Menschen hinter dem neu entdeckten Ajin her sind als gedacht. Abgesehen von der Polizei und dem Staatsapparat heften sich auch zahlreiche professionelle und Amateur-Kopfgeldjäger an die Fersen der flüchtenden Freunde. Und noch eine Gruppierung wird aktiv: das Ajin-Netzwerk. Doch kann man denen auch vertrauen?

Ajin - Demi-Human Band 2Eigene Meinung
Nicht erst seit „The Walking Dead“ sind Untote wieder en vogue. Unsterbliche dagegen können sich immer einer Kern-Anhängerschaft sicher sein. „AJIN – Demi Human“ verbindet Untote und Unsterbliche zu einer einzigen Handlung. Vollkommen ohne Vampire, dafür aber mit ordentlicher Polizei-Action entspinnt sich aus dieser Kombination eine Verfolgungsjagd nach dem Motto „Alle gegen Einen“. Das bedeutet in diesem Fall: die gut organisierten und ausgerüsteten Verfolger gegen zwei Oberschüler, die auf ihrem Motorrad reißaus nehmen. Das wäre eine klare Sache, wäre Protagonist Kei nicht nun ein Unsterblicher – und würde er nicht, schlau, wie er ist, schnell die Vorzüge dieses Umstands zu nutzen wissen.

Abgesehen von der Action thematisiert die Serie von Tsuina Miura und Gamon aber noch andere Problematiken. Es geht um Außenseiter, um die berühmten inneren Werte, um Menschenrechte und ob man diese dem Allgemeinwohl opfern darf.
Im Anime-Format hätte die Story ihr Potenzial sicher mehr ausgeschöpft, aber auch als Manga bietet sie spannende Unterhaltung.

© Rockita

AJIN – Demi-Human: © 2013 Tsuina Miura, Gamon Sakurai Kodansha / EMA

The Mastermind Files

Name: The Mastermind Files
Englischer Name:  –
Originaltitel: Chôsuinô KEI
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2013
Deutschland: EMA2015
Mangaka: Text: Kazuo Gomi
Zeichnungen: Yoshiki Tanaka
Szenario: Mitsuhiro Mizuno
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 6,50 €
Band 7: 7,00 €

The Mastermind Files Band 1Story
Der 17-jährige Kei Kazaoka führt ein weitestgehend ruhiges Leben als Schüler einer Elite-Oberschule. Neben dem Unterricht engagiert er sich als Mitglied des Mystery-Forschungs-Klubs. Der Klub besteht zwar die meiste Zeit nur aus drei Mitgliedern, doch Kei, der nerdige Club-Präsident Kaname Tadokoro und die süße Maori Kinoshita haben auch zu Dritt ihren Spaß. Das liegt nicht zuletzt daran, dass gerne mal die Polizei in Person des Hauptkommissars Nikaido anruft und die Jugendlichen zum Tatort eines mysteriösen Falls bestellt. Insbesondere Kei hat da schon des Öfteren zur Aufklärung komplizierter Sachverhalte beigetragen.

Keis Talent kommt nicht von ungefähr. Als er noch ein kleiner Junge war, erkrankte er schwer. Da die Ärzte kein Heilmittel fanden und sein Leben am seidenen Faden hing, nahm Keis Vater, ein Wissenschaftler, die Sache selbst in die Hand. Er implantierte seinem Sohn einen Supercomputer ins Gehirn. Das Gerät rettete Kei nicht nur das Leben, sondern gab ihm auch besondere Fähigkeiten. Seine Augen können die Vorgänge um ihn herum vollständig erfassen, der Computer in seinem Kopf wertet die gewonnenen Daten blitzschnell aus. So bemerkt Kei nicht nur Dinge, die anderen verborgen bleiben, er kann auch viel schneller als normale Menschen auf plötzliche Ereignisse reagieren. Doch nicht nur das: Sein Gehirn liefert ihm auch auf Abruf alle Informationen, von denen er jemals gehört hat, wie Statistiken und Ähnliches.

Es ist nicht verwunderlich, dass er bisher jedes noch so schwere Rätsel knacken konnte. Doch kann er auch gegen Schwarze Magie bestehen? Denn das neueste Opfer scheint nicht durch Menschenhand, sondern durch eine geheimnisvolle Melodie ums Leben gekommen zu sein. Gibt es sie wirklich, diese Musik, die jeden verflucht, der sie anhört? Ein Fall für Kei Kazaoka und den Mystery-Forschungs-Klub…

The Mastermind Files Band 2Eigene Meinung
Highschool-Detektive gibt es in Manga wie Sand am Meer. Detektiv- oder auch Mystery-Klubs in Schul-Manga ebenso. Warum also sollte man „The Mastermind Files“ lesen? Nicht wegen den arg klischeebehafteten Charakteren im Allgemeinen, aber wegen der Konzeption des Hauptcharakters im Besonderen. Während anderer Detektivserien schnell eine Schwachstelle darin entwickeln können, dass ein Charakter zu intelligent, sein Wissen gar zu umfangreich ist, wird in diesem Manga ganz klar erklärt, warum Kei Kazaoka dieses Talent für die Aufklärung von Kriminalfällen besitzt und glasklar deutlich gemacht, wie er zu seinen Hypothesen kommt: Sein Supercomputer im Kopf wertet Datenmengen aus, überprüft Hypothesen, stellt Schnittlinien her. Das alles ermöglicht die Lösung äußerst komplexer Problematiken und damit auch umso komplizierterer Fälle. Damit bietet dieses Konzept ein unglaubliches Potenzial, man hat als Leser kaum eine Chance, als Erster hinter das Geheimnis zu kommen. Diese One-Man-Show des Protagonisten könnte auf passionierte Hobbyschnüffler abturnend wirken, doch die letzten Seiten des ersten Bandes deuten an, dass in Zukunft wohl auch die anderen Charaktere etwas stärker zum Zug kommen dürften. Vielleicht gewinnen diese dann auch ein wenig mehr Profil, wenn sie schon ihre ziemlich charaktertypische Optik beibehalten. Schön wäre es, denn die Kriminalfälle in dieser Serie lassen nichts zu wünschen übrig.

© Rockita

The Mastermind Files: © 2013 Kazuo Gomi, Yoshiki Tanaka, Mitsuhiro Mizuno, Shogakukan / EMA

Sun-Ken Rock

Name: Sun-Ken Rock
Englischer Name: Sun-Ken Rock
Originaltitel: Sun-Ken Rock
Herausgebracht: Japan: Shonengahosha 2006
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Boichi
Bände: 13 Doppelbände
Preis pro Band: 14,00 €

Sun-Ken Rock Band 1Story
Der japanische Oberschüler Ken Kitano hat außer einer Affinität und einem gewissen Talent für Schlägerreihen nichts vorzuweisen. Als sich dann auch noch seine große Liebe Yumin in ihre Heimat Korea aufmacht, um dort Polizistin zu werden, steht Ken endgültig vor einer großen Leere. Als er ein Jahr später zufällig erfährt, dass Yumin ihr Ziel erreicht hat, beschließt Ken ihr nachzueifern und ebenfalls Polizist in Korea zu werden. Als Japaner ohne Schulabschluss ein Ding der Unmöglichkeit. So fristet er seine Tage abgeschottet und desillusioniert, Yumin gegenüber gibt er vor, bei einem Softwareunternehmen zu arbeiten…

Eher aus Zufall nimmt sein Leben plötzlich ungeahnte Wendungen. Eigentlich will sich Ken nur bei einem älteren Nudelstand-Besitzer revanchieren. Da dieser ihm geholfen hat, vermöbelt der schlagkräftige junge Mann die Geldeintreiber der Geondal-(Mafia-)Bande, die das Viertel kontrolliert. Diese Aktion sichert ihm die Aufmerksamkeit von Tae-Soo Park, dem Boss einer konkurrierenden Gang. Für Tae-Soo steht fest: Er will Ken um jeden Preis für seine Bande gewinnen. Aber Geondal (das koreanische Pendant zur Yakuza) zu werden, lässt sich mit Kens Traum vereinbaren, wie Yumin Polizist zu werden. Nach einigen schlagkräftigen Argumenten bietet Tae-Soo daraufhin Ken an, der neue Boss der Bande zu werden. Und tatsächlich geht Ken diesmal auf den Deal ein, schließlich lässt sich eine Tätigkeit bei der Mafia wunderbar unter dem Deckmantel einer Softwarefirma führen! Armani-Anzug und Rolex-Uhr gibt es dazu. Eröffnen sich nun etwa neue Möglichkeiten, bei Yumin zu landen?

Dumm nur, dass Kens neue Gang anfangs gerade mal aus vier Personen besteht, weder Auto noch Büroräume besitzt und ihr „Territorium“ sich auf ein einziges Café beschränkt, das sie nicht einmal selbst kontrollieren. Es muss also einiges getan werden. Kein Problem, denn die Pläne dafür hat der durchtriebene Tae-Soo bereits gemacht. Und Ken spielt darin eine Hauptrolle…

Sun-Ken Rock Band 2Eigene Meinung
Mit „Sun-Ken Rock“ kommt eine actiongeladene Crime-Serie nach Europa. Die Serie steigt schon von Beginn an flott in die Handlung ein. Heraus kommt eine der unterhaltsamsten Mafia-Komödien der letzten Zeit. Erst nach einigen Kapiteln zeigt sich, warum „Sun-Ken Rock“ als Seinen-Serie deklariert ist und mit der Altersempfehlung „Ab 18 Jahren“ in eingeschweister Form verkauft wird. Die Comedy-Schiene als Hauptstandbein verlassend, wird die Story mehr und mehr düster und ernst. Drakonische Foltermethoden, Liebesdienste und ähnliches wird dargestellt und durch eindrückliche Bilder untermalt. Hinzu kommen philosophische und ethische Fragen, die einzelne Charaktere umtreiben. Für Jüngere ist das nichts mehr. Nicht, dass von diesem Moment an keine Gags mehr auftauchen würden – aber es geht dann doch mehr um Ideale. Nicht zuletzt steht auch das (nicht nur in Japan) gerne aufgegriffene Motiv von der Entwicklung eines Mannes Vordergrund.

Dies alles gibt es verpackt in ein noch eher ungeschliffenes Charakterdesign, das immerhin viel Sorgfalt bei den Proportionen der weiblichen Figuren an den Tag legt, vor naturalistischen Hintergründen.

Tokyopop bringt diese ansprechende Serie in Doppelbänden auf den Markt, was bei mehr als 20 Original-Bänden auch den Fans zugute kommen dürfte.

© Rockita

Sun-Ken Rock: © 2006 Boichi Shonengahosha / Tokyopop

Übel Blatt

Name: Übel Blatt
Englischer Name: Übel Blatt
Originaltitel: Übel Blatt
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2005
Deutschland: KAZÉ 2015
Mangaka: Etorouji Shiono
Bände: 24 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Übel Blatt Band 1Story
In einem fernen Kaiserreich zu einer anderen Zeit…
Einst sandte der Kaiser 14 Krieger aus, um die Invasion durch die eine Nachbarnation abzuwehren. Nur sieben von ihnen kehrten wieder zurück. Von den anderen hieß es, drei seien gefallen, die übrigen vier aber hätten ihren Kaiser verraten und seien darum erschlagen worden. Seither sichern die sieben legendären Krieger Sicherheit und Wohlstand der Bevölkerung. Das Glänzende Zeitalter begann…

Doch diese kostbaren Güter stehen nicht allen zur Verfügung. Sämtliche Grenzen des Reichs unterliegen strengster Bewachung. Nur Auserwählte und solche, die die unglaublichen hohen Gebühren zahlen können, dürfen einwandern. Wer bei einer illegalen Einreise erwischt wird, wird ohne Rücksicht zum Tode verurteilt und hingerichtet. Dennoch treiben Hunger, Not und Kriege täglich viele Verzweifelte in die Grenzstadt Rielde Velem, die auf ein besseres Leben hinter den Grenzbergen des Kaiserreichs hoffen.

Eines Tages kreuzen sich zufällig die Leben dreier Menschen, die alles riskieren, um die Grenze zu überwinden: der durchtriebene Wid, der kleine, aber mächtige Schwertkämpfer Keinzell und ein kleines Mädchen, das von den beiden schnell den Namen Piepsi verpasst bekommt. Zu Dritt wollen sie mithilfe einer Schlepperbande um die gut bestückte Wirtin Althea ihr Ziel erreichen. Alles scheint geplant, doch dann wird Altheas Etablissement von Kriegermönchen ausgehoben. Die einzige Möglichkeit, nun noch das Luftschiff für die Überfahrt zu erreichen führt durch unterirdische Geheimgänge voller Gefahren.

Schnell zeigt sich, dass Keinzel, der augenscheinlich wie ein Junge von etwa zwölf Jahren aussieht, nicht nur ein Meister des Schwertkampfs ist, sondern auch über besondere Fähigkeiten verfügt und Dinge weiß, die er eigentlich gar nicht wissen dürfte. Wer ist der geheimnisvolle Junge und warum ist sein größtes Ziel die Vernichtung der legendären Sieben Helden?

Übel Blatt Band 2Eigene Meinung
Mit „Übel Blatt“ brachte Kazé eine von den Fans vielfach gewünschte Fantasy-Serie auf den hiesigen Manga-Mark, die etwa in Frankreich zu den erfolgreichsten Reihen des Genres zählt. Dieser breite Erfolg liegt wohl nicht zuletzt daran, dass „Übel Blatt“ breitenwirksam ist. Sie spricht die verschiedensten Alters- und Zielgruppen an, für jede und jeden ist irgendetwas dabei. Es gibt Charaktere in nahezu jedem Alter und mit unterschiedlichstem Gemüt und Aussehen (vom zarten kleinen Mädchen bis zum coolen muskelbepacktem Söldner), es gibt fantastische Elemente ebenso wie ernstere Bezüge in der Handlung und es gibt diverse symbolhafte Bezüge aus dem Schatten zu ergründen. So stehen die Sieben Helden beispielsweise jeder für eine der Todsünden. Natürlich dürfen auch actionreiche Kämpfe und gefährliche Bestien ebenso wenig fehlen wie ein schweigsamer Rächer als Hauptcharakter. Vieles hiervon klingt nun nicht gerade neu. Tatsächlich braucht die Story auch eine ganze Weile, bis sie in Schwung kommt, dann aber geht es ganz schön zur Sache.

Optisch fällt vor allem die straffe Panelaufteilung auf, die eher an einem westlichen Comic erinnert. Der Einfluss des japanischen Labels Square Enix, das gerne von Anfang an mit dem internationalen Markt plant, ist unübersehbar

© Rockita

ÜbelBlatt: © 2005 Etorouji Shiono Square Enix / Kazé

Snow White & Alice

Name: Snow White & Alice
Englischer Name:
Originaltitel: Shiro Ari
Herausgebracht: Japan: Kadokawa 2010
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Pepu
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Snow White & Alice Band 1Story
Die kleine Schneewittchen hat es nicht leicht: Wegen ihrer schneeweißen Haare und den blutroten Augen wird sie überall als Dämonenkind verschrien. Selbst im heimischen Schloss hat sie nur einen einzigen Freund: den Geist, der im Zauberspiegel ihrer Stiefmutter lebt. Der hat von seiner Herrin, die ihm immer nur die selbe Frage stellt, ziemlich die Nase voll. Eines Tages lässt sich der Spiegelgeist darum dazu hinreißen, der selbstverliebten Königin die Wahrheit zu sagen – nämlich, dass Schneewittchen sie in puncto Schönheit bereits seit einiger Zeit überholt hat.

Diese Offenbarung bringt Schneewittchen in große Gefahr. Um sie vor dem Zorn der Stiefmutter zu bewahren, versetzt der Spiegelgeist das Mädchen in eine andere Welt. Dort regiert der mächtige Rote König. Bevor er Schneewittchen ihrem Schicksal überlässt, gibt der Spiegelgeist ihr noch eines mit auf den Weg: Möchte sie nach Hause zurück, soll sie jemanden namens Alice zum König des Landes machen.

Die erste Begegnung zwischen Schneewittchen und dem jungen Edelmann namens Alice verläuft allerdings nicht gerade positiv. Obwohl Schneewittchen nichts über die Welt weiß, in der sie gelandet ist, hält Alice sie für ein Mitglied der Partei des Roten Königs und damit für seine Feindin. Erst ein zufälliges Zusammentreffen mit dem Herzbuben, der wirklich zum Roten König gehört und Alice wie Schneewittchen am liebsten sofort umbringen würde, scheint dieses Missverständnis vorerst aufzuklären.

Dennoch bleibt Schneewittchen in den Augen der Einheimischen verdächtig. Denn wer soll dieses Mädchen sein, das offenbar weder zur Partei von Alice, noch zu der des Roten Königs gehört, die um den Thron des Reiches konkurrieren. Von den Neutralen Hutmacher und Märzhase lässt sich Alice überreden, Schneewittchen vorläufig in seinem Palast aufzunehmen. Wird sie es jemals schaffen, in ihre Welt zurückzukehren?

Eigene Meinung
Märchen und märchenhafte Romane haben in der Populärkultur der letzten Jahre eine beeindruckende Renaissance erfahren. Gerade zwei bestimmte Erzählungen stachen besonders heraus: Während „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ in Kino und TV verstärkt präsent war, wurde der Manga-Markt geradezu überschwemmt von Serien, die (mehr oder auch weniger) auf Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ basierten. Auch Mangaka Pepu knüpft mit der hier vorliegenden Serie nahtlos an diesen Boom an und präsentiert ein flottes Crossover aus beiden Erzählungen, das aber nur lose an die Originale anknüpft. Die Unterschiede beginnen nicht zuletzt bei der offensichtlichen Tatsache, dass bei „Snow White & Alice“ „die“ Alice ein Junge ist. Diejenigen, die jetzt innerlich aufstöhnen, können allerdings beruhigt sein: Eine Liebesbeziehung der beiden Charaktere ist zunächst nicht in Aussicht. Stattdessen steht der Kampf um den Thron des Landes an. Aber auch die mysteriösen Motive des Spiegelgeistes und seine Beziehung zu Schneewittchen werden angerissen. Im Vordergrund steht aber weniger die (noch?) kompakte Story selbst, als die Einführung zahlreicher Charaktere aus den Originalen, die mit ihren Vorbildern allerdings kaum etwas zu tun haben.

Die recht einfachen Zeichnungen und die komplexe Panelaufteilung laden rein optisch nicht unbedingt zum Lesen ein. Hinzu kommt, dass sich die Geschichte recht langsam entwickelt. Man wird noch sehen, wohin die Reise gehen soll.

© Rockita

Snow White & Alice: © 2010 Pepu, Kadokawa / EMA

Gosho Aoyama Short Stories

Name: Gosho Aoyama Short Stories
Englischer Name: Gosho Aoyama Short Stories
Originaltitel: Shinso-ban Aoyama Gosho tanpen-shu
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2011
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Gosho Aoyama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Gosho Aoyama Short StoriesInhalt & Eigene Meinung
„Detektiv Conan“ dürfte wohl die erfolgreichste Manga-Serie des Egmont-Verlags sein. Einen solchen Erfolg muss man pflegen. Aus diesen Grund brachte EMA in jüngerer Zeit mehrere Sonderbände zum kleinen Superschnüffler heraus. An die zehn Jahre ist es her, dass mit den „Detektiv Conan Short Stories“ der Versuch gemacht wurde, auch Kurzgeschichten zur Serie herauszubringen. Die von den Assistenten des Conan-Erfinders Gosho Aoyama gezeichneten Geschichten konnten sich jedoch hierzulande nicht wirklich durchsetzen, sodass die Veröffentlichung schließlich eingestellt wurde.

Nun startet EMA einen neuen Versuch hinsichtlich Kurzgeschichten. Diesmal handelt es sich um eine Sammlung verschiedenster Geschichten aus der Feder Gosho Aoyamas selbst. Die meisten stammen aus den 1980er-Jahren und damit aus der Frühphase des Mangaka, Jahre bevor dieser mit „Kaito KID“ und schließlich „Detektiv Conan“ seinen großen Durchbruch erzielte.

Aoyama hat sich ausprobiert, das merkt man bei der Durchsicht deutlich. So kommt es auch, dass sich einige Geschichten des Sammelsuriums vollkommen anderer Themen widmen, als man es vom Autor gewohnt ist. So geht es in „Excalibur“ (1988) um ein Grundschul-Duell in Japans Nationalsport Baseball, in „Noch einmal jung“ (1988) um einen Konflikt zwischen einer Oberschülerin und ihrem Großvater, in „Warte auf mich“ (1986) um einen jungen Erfinder und in „Tell me a lie“ (2007), der einzigen neueren Geschichte, um eine Oberschülerin mit der Fähigkeit, die Gedanken ihres Gegenübers lesen zu können.

Auf der anderen Seite beinhaltet der Band auch Kurzgeschichten, die eindeutig als Prototypen für Aoyamas spätere Meisterwerke gesehen werden können. Besonders auffällig ist dies bei den Geschichten um „PI George“ (drei Stories, 1988), einen Privatdetektiv im (tatsächlichen!) Taschenformat, der aber auch gewisse Bezüge zur Kultserie „Magnum“ aus den 80er-Jahren nicht ganz abstreiten kann.

2011 wurden diese Geschichten gesammelt und in Japan als Tankobon herausgegeben. Sowohl optisch als auch inhaltlich zeigt sich deutlich die Entwicklung, die Gosho Aoyama in den vergangenen 25 Jahren genommen hat. Die zeichnerische Weiterentwicklung ist beachtlich. Inhaltlich nahm er mehr und mehr Abstand von Klamauk und zu abwegigen Wendungen hin zu seriösen Charakteren, die dennoch nicht ohne Komik auskommen müssen. Allein schon deshalb lohnt sich der Kauf dieses Bandes, der in keinem Conan-Fanregal fehlen darf.

© Rockita

Gosho Aoyama Short Stories: © 2011 Gosho Aoyama Shogakukan / EMA

Prison School

Name: Prison School
Englischer Name: Prison School
Originaltitel: Prison School
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2011
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Akira Hiramoto
Bände: 28 Bände
Preis pro Band: 7,50 €
10,00 € (Einsteigerset inkl. Band 1-3)

PrisonSchool1Story
Bisher war die renommierte Hachimitsu-Oberschule eine Lehreinrichtung ausschließlich für höhere Töchter. Erst mit diesem Schuljahr werden erstmals männliche Schüler in das prestigeträchtige Internat aufgenommen. Von diesem Angebot machen jedoch nur fünf Schüler Gebrauch, darunter der schüchterne Kiyoshi Fujino. Im Glauben, bei so viel Auswahl endlich mal beim weiblichen Geschlecht landen zu können, waren Kiyoshi und seine Kameraden an die Hachimitsu-Schule gekommen. Doch dort angekommen, scheinen sich diese Träume schnell zu zerschlagen: Keines der Mädchen scheint auch nur ein Wort mit den neuen Mitschülern reden zu wollen.

Einzig Kiyoshi hat Glück. Per Zufall macht er die Bekanntschaft seiner Klassenkameradin Chiyo. Beide verstehen sich auf Anhieb so gut, dass sie sich auch prompt zu einem Schüler-Sumo-Turnier verabreden. Dumm nur, dass Kiyoshi von Schüler-Sumo überhaupt keine Ahnung hat, ja nicht einmal von Sumo besonders viel versteht.

Die nicht erfolgreichen Kollegen, die neben ihrem nicht unbedingt attraktiven Äußeren auch noch niemals mit Mädchen ins Gespräch gekommen sind, entschließen sich daher zu direkteren Methoden – Mädels beim Baden beobachten. Nach anfänglicher Skepsis kann auch Kiyoshi zu der – letztlich erfolglosen – Aktion überzeugt werden. Kaum ertappt und an den Pranger gestellt, werden die Jungs zur Strafe von dem grundsätzlich männerfeindlich eingestellten Schülerrat bis auf Weiteres in das schuleigene Gefängnis gesperrt und zur Zwangsarbeit verpflichtet.

Eine Katastrophe für Kiyoshi, denn wie soll er mit Chiyo auf das Sumo-Turnier gehen, wenn er hinter Gittern sitzt? Ist eine Flucht der einzige Ausweg?

Prison School Band 2Eigene Meinung
Eine Mädchenschule, an der plötzlich auch Jungen aufgenommen werden. Ein Angebot gemischten Unterrichts, von dem nur eine Handvoll Schüler Gebrauch macht. Die stecken nun zu Fünft in einem Internat mit tausend Mädchen. Eigentlich ist diese Ausgangslage eine Steilvorlage für Schul-Comedys. Umso tragischer ist es da, dass sich „Prison School“ in der Handlungsführung auf drei parallele Storylines beschränkt, von denen zwei vorhersehbar sind:
Da ist zum Einen die obligatorische Romanze zwischen dem einzig leidlich gutaussehenden Protagonisten und einer Klassenschönheit, die sich (Soap-Klischees bedienend) auf der Basis eines (Not–)Lügengespinst unter Vorgabe falscher Tatsachen entspinnt – eine Bombe, die zweifellos im ungünstigsten Moment platzen dürfte. Zum Anderen sind da die nicht weniger Klischee-strapazierenden voyeuristischen Bestrebungen der männlichen Fünfergruppe, die in körperliche Züchtigungen durch die zumeist gutbestückten Schülerratsdamen münden. Letztlich wird wieder einmal mit der Frage gespielt, wie viel (japanische) Schüler so auf sich nehmen, um den Verweis von einer (prestigeträchtigen) Schule zu vermeiden. In diesem Fall eben Gefängnishaft. Das gab es alles schon (besser).

Immerhin die zerrüttete Vater-Tochter-Beziehung zwischen dem Schulrektor und der Schülerratsvorsitzenden bringt ein wenig Abwechslung in die sich ansonsten ebenso monoton dahinschleppende Story, wie der Knast-Alltag für die Schülergruppe sein dürfte.

Die Zeichnungen, insbesondere das Charakterdesign ist noch ausbaufähig. Die Proportionen wirken gerne etwas unförmig, auch in den Panels, in denen eine surreale Darstellung nicht als Stilmittel genutzt wird.
Insgesamt enttäuscht „Prison School“ über weite Strecken. Es bleibt zu hoffen, dass die Handlung mit dem Folgeband etwas Fahrt aufnimmt.

© Rockita

Prison School: © 2011 Akira Hiramoto Kodansha / EMA

Sammelausgaben:

Detektiv Conan – FBI Selection

Name: Detektiv Conan – FBI Selection
Englischer Name:
Originaltitel: Meitantei Conan: FBI Selection
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2014
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Gosho Aoyama
Bände: Einzelband (Sonderband)
Preis pro Band: 5,99 €

Detektiv Conan FBI SelectionInhalt & Eigene Meinung
Seien wir ehrlich: Nachdem bereits vor einigen Jahren die „Schwarze Organisation“ rund um Gin, Vodka, Vermouth und den unbekannten Boss ihre eigene „Detektiv Conan“-Special Edition erhielten, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die amerikanischen Verbündeten des Mini-Schnüfflers ihren Selection-Sonderband erhalten würden. Schließlich steht das Federal Bureau of Investigation dem Titelcharakter seit über 200 Fällen zur Seite. Und Jodie Starling, Shuichi Akai und ihre Kollegen bilden ja auch allein durch ihre Personen wichtige Schnittstellen für die Haupthandlung.

Da passt es gut, dass die „Selection“ die Lesenden eine chronologische Reise mitnimmt – von den ersten Begegnungen Conans mit (der damals noch als Englischlehrerin getarnten) Jodie Starling (File 77, Band 27) sowie dem (noch unbekannten) Shuichi Akai (File 82, Band 29) über gemeinsame Zusammenstöße gegen die Schwarze Organisation (File 143, Band 49 und File 176, Band 58/59) hin zu den neueren Entwicklungen rund um die mysteriösen Subaru Okiya und den Narben-Akai (File 180, Band 60 und File 205, Band 67) sowie Masumi Sera (File 226, Band 74). Darüber hinaus bietet der Band Character-Files zu den FBI-Agenten, einige Ausschnitte aus „Geheim-Berichten“ der Behörde zur Schwarzen Organisation und eine Zusammenfassung des Abenteuers im „Bell Tree Express“.

Viel musste bei den bisherigen Sonderbänden über die Zusammenstellung und Auswahl der Fälle gegrübelt und auch angemerkt werden. Die FBI-Selection dagegen zieht eine klare Linie entlang der Ereignisse und lässt einige wichtige oder besonders bemerkenswerte Momente Revue passieren. Schade ist dabei lediglich, dass Andre Camel und James Black sehr stark hinter ihren Kollegen zurückstehen. Schön wäre es gewesen, wenn auch sie etwas stärker zur Geltung gekommen wären.

Ein Manko gibt es allerdings für die deutschen Leser: Die FBI-Selection wurde erst im vergangenen Jahr in Japan publiziert. Zwar enthält der Band keine Kapitel, die hierzulande noch nicht erschienen wären, doch kann allein schon die Auswahl der Fälle (insbesondere in der zweiten Hälfte des Bandes) durchaus als Spoiler betrachtet werden.

Auf der anderen Seite ist diese Selection (wie ihre Vorgängerinnen) definitiv kein Einsteigerband, sondern als Ergänzung für treue Fans zu sehen. Bei einem günstigen Preis von 5,99 € kann man damit seine Sammlung komplettieren.

© Rockita

Detektiv Conan – FBI Selection: © 2014 Gosho Aoyama Shogakukan / EMA

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