Fire Force

Name: Fire Force
Englischer Name: Fire Force
Originaltitel: Enn Enn no Shouboutai
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2016
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Atsushi Ohkubo
Bände: 18 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 4,95 €, ab 15.01.2018 6,95 € (Band 1)
6,95 € (ab Band 2)

Story:
Seit seine Mutter und sein kleiner Bruder bei einem schrecklichen Brand ums Leben gekommen sind, leidet Shinra Kusakabe unter Paramimie: Wann immer er nervös ist, ziert ein krampfhaftes Lächeln sein Gesicht, was natürlich zu vielen Missverständnissen führt und ihm bei seinen Mitmenschen den Spitznamen „Teufel“ eingebracht hat. Dabei wünscht er sich doch in Wirklichkeit nichts sehnlicher, als ein Held zu werden und alle zu beschützen! Deshalb tritt er der achten Sondereinheit der Feuerwehr bei, die sich mit dem Phänomen der spontanen Selbstentzündung befasst, um die Ursache dafür herauszufinden. Seit geraumer Zeit gehen nämlich Menschen von jetzt auf gleich in Flammen auf und werden zu brennenden Monstern, die eine Gefahr für sich selbst und alle anderen darstellen. Dies sind die Selbstentzündungsopfer der ersten Generation, die als „Flammenwesen“ gefürchtet werden und von den acht Sondereinheiten bei deren Einsätzen eliminiert werden müssen.

Allerdings gibt es auch Betroffene, die das Feuer kontrollieren können: die zweite Generation, zu der der strenge Hauptmann Takehisa Hinawa und die romantisch veranlagte Feuerwehrsoldatin ersten Ranges Maki Oze gehören. Die dritte Generation, der Shinra und sein Rivale von der Ausbildungsschule, Arthur Boyle, angehören, der sich wie ein Ritter aufführt, kann das Feuer nicht nur kontrollieren, sondern auch selbst erzeugen. Gemeinsam mit Kommandeur Akitaru Obi, der über keine Fähigkeiten verfügt, aber das Herz am rechten Fleck hat und hart trainiert, um seinen Mangel mit Körperkraft ausgleichen zu können, sowie Schwester Iris, die bei den Einsätzen für die Seelen der Flammenwesen betet, bilden diese skurrilen Gestalten die achte Sondereinheit.

Als die Neulinge aller acht Sondereinheiten bei einem Turnier ihr Können unter Beweis stellen sollen, taucht ein äußerst zwielichtiger Mann auf und macht Shinra weis, er wisse alles über den Brand vor zwölf Jahren, bei dem dieser seine ganze Familie verloren hat. Kann Shinra in Erfahrung bringen, wie es zu jenem Brand gekommen ist und kann die achte Sondereinheit irgendwann das Rätsel der spontanen Selbstentzündung lösen? Welchen Weg wird Shinra letztlich beschreiten: hero or devil?

Eigene Meinung:
Atsushi Ohkubo hat sich mit seinem Hit „Soul Eater“ einen Namen gemacht. Nun legt er mit „Fire Force“ nach und zeigt, wie sehr er sich seitdem als Autor weiterentwickelt hat. Denn es fällt gleich auf, dass „Fire Force“ um einiges ernster ist als „Soul Eater“. Außerdem wirkt die gesamte Hintergrundgeschichte sehr viel durchdachter und es gibt dieses Mal viele Mysterien zu ergründen. Dennoch bleibt Ohkubo sich selbst treu und ab der Mitte des ersten Bandes gibt es hier und da auch mal ein klamaukiges Kapitel. Während ich von Arthur Boyle eher genervt bin, hat jedes der restlichen Mitglieder der achten Sondereinheit etwas Liebenswertes an sich und es macht sehr viel Spaß dabei zuzusehen, wie dieser schrullige Haufen miteinander interagiert. Ohkubos Humor ist einfach einmalig und auch für Fanservice ist gesorgt.

Da es sich um einen SHONEN ATTACK!-Titel handelt, profitiert Band 1 von einem vorübergehenden Kennenlern-Preis von 4,95 €. Zudem liegt dem Band als Extra ein „feuriges Stickerset“ bestehend aus 8 kleinen Stickern bei. Seltsamerweise gibt es bisher nur sehr wenige Mangas, die das Thema Feuerwehr behandeln, obwohl es sich für das Shonen-Genre ja eigentlich geradezu anbietet. Wobei man natürlich sagen muss, dass die Feuerwehrarbeit hier nicht realistisch sondern in einem Fantasy-Kontext dargestellt wird. So hat Ohkubo für „Fire Force“ eine Welt geschaffen, in der sich alles um Feuer dreht: gebetet wird zum Sonnengott, die Zeitrechnung erfolgt nach dem Sonnenkalender, die Schwestern gehören dem Sol-Tempel an („Sol“ = spanisch für Sonne) und im Wetterbericht wird die „Auslastung des Amaterasu“ (Amaterasu = japanische Sonnengöttin) durchgegeben. Auch in den Charakternamen spiegelt sich das Thema Feuer wider, so ist z. B. Arthur Boyle ein cleveres Wortspiel aus dem Namen des „Sherlock Holmes“-Erfinders Sir Arthur Conan Doyle und dem englischen Wort „to boil“ (kochen). Ein Gebet wird in dieser Welt außerdem nicht mit „Amen“ sondern mit „Latum“ beendet. Es gibt also eine Menge zu entdecken und „Fire Force“ wird sicherlich eine längere Serie. Wer sich davon nicht abschrecken lässt und beim Lesen der Review schon so richtig heiß geworden ist, sollte zugreifen, solange der erste Band noch günstiger ist. Ein absolut genialer Shonen-Manga mit Hit-Potenzial!

© Ban_Mido

Fire Force: © 2016 Atsushi Ohkubo, Kodansha / Tokyopop

Dive in the Vampire Bund

Name: Dive in the Vampire Bund
Englischer Name:
Originaltitel: Dive in the Vampire Bund
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Corporation 2010, 2013
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Nozomu Tamaki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

Story
In „Dive in the Vampire Bund“ geht es um den jungen Akira Garcia, welcher von seinem Freund Masaki mit auf eine Tour durch den „Vampire Bund“ genommen wird. Allerdings entpuppt sich der Ausflug schnell als Albtraum, als sein Freund nicht daran denkt zurück in ihr altes Leben zu kehren, sondern zu einem Vampir werden will. Ehe es sich Akira versieht, ist er ebenfalls ein Vampir und dem Leben im „Vampire Bund“ ausgeliefert, welches sich sehr schnell als brutal und gefährlich darstellt.

Doch noch gibt es Hoffnung für ihn. Ein Mädchen namens Ruri, welche ihm helfen will, wieder Mensch zu werden. Doch dafür müssen sie das Gegenmittel innerhalb von 30 Stunden bekommen. Das im Bund gelagerte Mittel war leider wegen einer Verunreinigung nicht zu gebrauchen. Aber auch die Nachlieferung wurde zerstört. An dessen Zerstörung war mitunter auch Akira Garcia, unter dem Einfluss seines Erschaffers, beteiligt. Darum liegt es ihm nun noch mehr am Herzen, das Gegenmittel zumindest für Ruri zu finden, den Masaki, der ebenfalls dabei war, hatte sich davon etwas eingesteckt, ohne zu wissen, was es denn war. Aber die Suche nach ihm stellt sich schwerer und gefährlicher da, als gedacht. Selbst Prinzessin Mina und ihre Leibwächter kommen Akira zu Hilfe, genauso wie die Mädchen der Gothic-Lolita-Truppe und ihrer Anführerin, die von beiden Akiras nur Goth genannt wird.

Doch selbst nach diesem Abenteuer stehen ihm noch einige Herausforderungen bevor. Wird er sie lebend überstehen oder ist er dem Tod schon näher als gedacht? Und wie steht es um seine Beziehung zu Ruri? Wen kann er im „Vampire Bund“ wirklich zu seinen Freunden zählen? Spielen vielleicht gar alle nur ihr eigenes, oft krankes, Spiel mit ihm?

Eigene Meinung
Mir gefiel „Dive in the Vampire Bund“ gut. Mit der zugrunde liegenden Manga-Reihe war ich nicht vertraut, hatte aber schon einen Teil des Anime gesehen. Doch auch ohne gewisse Vorkenntnisse kam ich gut in die Geschichte hinein und brannte bis zum Ende darauf, zu erfahren, wie es mit Akira Garcia weiter geht. Zudem wurde auch ein ziemlich gut gehütetes Geheimnis gelüftet, nämlich wie der Name von Goth wirklich lautet! Ansonsten gibt es wirklich reichlich Action, Drama und Blut. Auch die Aufmachung des Manga in Großformat und mit dem Blut das an der Seite herunter rinnt, fand ich gut gelungen und passend zum Thema. Weiterhin leitet das Ende des Manga wohl auch auf den Nachfolgemanga zu „Dance in the Vampire Bund“ mit ein.

Die Zeichnungen waren wirklich gut, sehr detailreich, besonders bei den Gothic-Lolitas, aber auch bei den Vampirformen, die im Manga vorkamen. Die Handlung war spannend und durchzog den ganzen Band bis zum Ende.

Der Lesefluss war wirklich gut. Nie war der Manga zu textlastig, so dass man zügig voran kam, was aber auch der Spannung mit anzulasten war, da man zu gern wissen wollte, wie es weiter geht mit dem Protagonisten.

Die Altersempfehlung liegt bei 16+ und sollte auch unbedingt beachtet werden, da die Themen in dem Manga doch eine gewisse Reife benötigen, um sie zu verstehen. Es geht ziemlich brutal und blutrünstig zu, so dass jüngere Leser dies nicht unbedingt zu sehen bekommen sollten.

Ansonsten ist der Kauf auf jeden Fall zu empfehlen. Besonders auch jenen, die auch schon dem Hauptmanga folgen und ihre Sammlung durch den Spin-Off ergänzen wollen. Für Leser, welche mit „Dance in the Vampire Bund“ bisher keine Erfahrung hatten, lege ich dann doch erst diesen ans Herz, da man sonst einige Charaktere nicht ganz durchschauen kann, da sie einem unbekannt sind. So ging es zumindest mir, die ja auch noch keine Vorerfahrung hatte, aber durch den Spin-off nun doch Lust bekommen hat mehr über Mina Tepes und ihren Bodyguard zu erfahren!

Dive in the Vampire Bund: © 2010,2013 Nozomu Tamaki, Kadokawa Corporation/ Tokyopop

Gangsta:Cursed. – EP_Marco Adriano

Name: Gangsta:Cursed. – EP_Marco Adriano
Englischer Name:
Originaltitel: Gangsta: Cursed
Herausgebracht: Japan: Shinchosha 2015
Deutschland: Carlsen 2017
Mangaka: Story: Koshke
Zeichnungen: Kamo Syuhei
Bände: 5 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,99 €

Story
In „Gangsta:Cursed. – Ep_Marco Adriano“ geht es um die Vorgeschichte von Marco Adriano aus dem Manga „Gangsta.“ und ist somit ein Spin-off.

Im Spin-off erfährt man das Spas, Jäger der zweiten Generation von Destroyers, zusammen mit ein paar Kameraden nach Ergastulum geschickt wurde, um die Twillights auszulöschen, die in der Stadt leben. Diese sind in deren Augen Monster, welche Menschen und Jäger töten und dafür mit dem Tode bestraft werden müssen. Mit den Morden denken sie, einen Krieg gegen die Twillights gewinnen zu können.

Aber nichts ist wirklich so, wie es scheint. Die meisten ihrer „Feinde“ scheinen einfach nur ganz normal zusammen mit den Menschen leben zu wollen, sind sogar Beziehungen eingegangen und haben Familien gegründet. Wie kann es da sein, dass sie die Monster sein sollen? Ist es nicht viel mehr anderes herum? Sind nicht die Jäger die Monster in dieser Geschichte? Es kommt zum Kampf zwischen den Jägern und den Kämpfern der Gilde, welche die Stadt und ihre Bewohner schützen wollen. Doch auch Spas beginnt mehr und mehr an dem zu Zweifeln, was ihm von den Destroyers eingebläut wurde. Noch wehrt er sich gegen diese Vorstellung und mordet weiter, aber wie lange noch, bis er den Fluch auferlegt bekommt und zu Marco Adriano wird? Wer ist dafür verantwortlich und was genau macht der Fluch mit ihm?

Eigene Meinung
Man sollte den Manga „Gangsta.“ schon kennen, um alles im Spin-off zu verstehen. Dabei muss ich zugeben, dass ich den eben nicht kannte. Die Geschichte war dennoch interessant, weil hier wirklich mit Gut und Böse gespielt wird. Sind es nun die bösen Twillights in den Augen der Jäger oder der Glaube der Jäger die Guten zu sein und dabei unvorstellbares Grauen heraufzubeschwören? Es gibt kein Schwarz und Weiß, da jedes Individuum selbst entscheidet was es tut, ob nun gut oder böse, aber jeder wird dafür die Konsequenzen tragen müssen. In Spas Fall ist es der Fluch der ihm früher oder später auferlegt wird und ihn zu Marco Adriano machen wird, welcher zu den Hauptprotagonisten des Manga „Gangsta.“ zählt. Daher ist es besonders für Fans eben dieses Manga sicher sehr interessant zu erfahren, was genau Marcos Vorgeschichte ist und wie er zu dem geworden ist, der er nun ist.

Die Zeichnungen sind detailreich, aber doch ein wenig grob gehalten. Das passt aber wiederum gut zu dem rauen Ton des Manga und dem Grauen, dass einen darin erwartet. Die Kämpfe sind dynamisch dargestellt und wirklich gut getroffen, wenn auch brutal und sehr blutig.

Der Lesefluss ist okay, die Panels nicht mit Text überladen, daher kommt man recht zügig voran. Die Action steht klar im Vordergrund. Der Manga wird fortgesetzt, so dass es einem nicht so viel ausmacht, noch nicht viel Handlung präsentiert zu bekommen und man dennoch der spannenden Geschichte freudig folgt.

Die Altersempfehlung liegt bei 16 Jahren und sollte auch ernst genommen werden. Es geht ziemlich brutal und blutig zu und man sollte auch eine gewisse Reife haben, um das Spiel mit Gut und Böse hinterfragen zu können.

Für Fans von „Gangsta.“ ist der Spin-off auf jeden Fall einen Kauf wert. Den anderen Lesern würde ich dann doch erst den Hauptmanga ans Herz legen, bevor sie zum Spin-off greifen, da es das Verständnis für die Geschichte doch verbessern würde, da darin sicher einige Zusammenhänge schon erklärt werden, für die man sich im Spin-off dann keine Zeit mehr genommen zu haben scheint.

Gangsta:Cursed. – Ep_Marco Adriano: © 2015 Koshke, Kamo Syuhei,Shinchosha/ Carlsen

Fesseln des Verrats

Name: Fesseln des Verrats
Englischer Name:
Originaltitel: Uragiri Wa Boku No Namae Wo Shitteiru
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2006
Deutschland: Carlsen 2008
Mangaka: Hotaru Odagiri
Bände: 13 Bände
Preis pro Band: 6,00 € (Band 1-8), Preissenkung bei Nachdruck auf 5,95 €
6,95 € (Band 9-13)

Story
In „Fesseln des Verrats“ geht es um den jungen Yuki Sakurai. Dieser wurde als Baby ausgesetzt und in einem Waisenhaus großgezogen. Allerdings häufen sich nun seit einer Weile merkwürdige Vorkommnisse in seinem Umfeld und ehe er es sich versieht, ist er in einem Kampf um das Schicksal der Menschheit verstrickt. Ihm steht dabei die Familie Giou zur Seite, welche seine Kräfte brauchen, um gegen den Feind, die Duras, bestehen zu können. Doch was hat es mit Zess auf sich, einem abtrünnigen Duras, welcher Yuki zu schützen versucht? Was ist in der Vergangenheit geschehen, von der Yuki Albträume hat und in denen er immer wieder nach Luca ruft, auch wenn er sich nach dem aufwachen daran nicht mehr erinnern kann? Und kann der zarte Yuki dem Grauen, dass er erlebt, standhalten oder wird er daran zugrunde gehen?

Eigene Meinung
Mir gefällt „Fesseln des Verrats“ ganz gut. Bisher kommt zwar nicht viel Boys Love vor, allerdings kann sich dies in den Folgebänden noch ändern. Man fragt sich als Leser bereits im ersten Band, wie die Vergangenheit von Yuki und Luca genau ausgesehen hat. Wie kommt Luca damit zurecht, dass Yuki nun ein Junge ist und kein Mädchen mehr? Es gibt zudem reichlich Action und es werden einige Fragen aufgeworfen, die einem aber wohl erst mit der Zeit beantwortet werden. Ansonsten hat der Manga eigentlich von allem etwas: Drama, Action und Fantasy. Also eine perfekte Mischung um gut zu Unterhalten. Zudem wird es nicht eintönig, da auch auf die Nebencharaktere großen Wert gelegt wird. Jeder hat seine eigene Persönlichkeit und Geschichte und trägt zur Entwicklung der Geschichte bei.

Die Zeichnungen sind ein wenig grob für meinen Geschmack, aber alle Charaktere sind gut getroffen und spiegeln einen Teil ihrer Persönlichkeit wieder. Detailreich wurde auch nicht wirklich gezeichnet, passt aber irgendwie auch zur Stimmung des Manga.

Der Lesefluss war ein wenig zäh, da die Panels hin und wieder doch sehr stark textlastig waren. Allerdings las man dennoch gern weiter, da einen die Geschichte doch schon ganz schön fesselt.

Die Altersempfehlung liegt bei 12 Jahren und passt an sich ganz gut, da die Action jetzt nicht arg brutal daher kommt und es bisher auch kein expliziten Szenen gegeben hat.

Für Fans der Mangaka, welche auch ihren Manga „Only the Ring Finger knows“ mochten, ist ein Kauf ganz sicher kein Fehler! Und auch solche Leser die gute, emotionale und actionreiche Manga mögen, sollten einen Blick riskieren! Man wird es definitiv nicht bereuen!

Fesseln des Verrats: © 2006 Hotaru Odagiri, Kadokawa Shoten/ Carlsen

Uzumaki

Name: Uzumaki – Naruto
Englischer Name: Uzumaki – The Art of Naruto
Originaltitel: Uzumaki -Naruto Illustration Book-
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2004
Deutschland: Carlsen 2007
Mangaka: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

Inhalt & Eigene Meinung
Masashi Kishimoto gehört zweifellos zu den begnadetsten Zeichnern, die das Manga-Magazin „Weekly Shonen Jump“ zu bieten hat. Mit seinem Ninja-Epos „Naruto“ gelang ihm der große Durchbruch. Inzwischen ist die Reihe nach 15 Jahren und 72+1 Bänden abgeschlossen. Da kommt schon einiges an Farbillustrationen zusammen, die in insgesamt 3 Artbooks zusammengefasst wurden. „Uzumaki“ ist das erste und gleichzeitig auch umfangreichste davon, da es Artworks zu den ersten 24 Manga-Bänden beinhaltet und somit fast den kompletten ersten Teil der Story abdeckt.

Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten Bilder innerhalb eines Artbooks anzuordnen: chronologisch, nach Veröffentlichungsart (z. B. erst „Shonen Jump“-Covermotive, dann die Covers der Taschenbücher jeweils in Erscheinungsreihenfolge) und nach Themen. Kishimoto hat sich für letzteres entschieden, was ich äußerst unglücklich finde. Zum einen, da man dadurch deutliche „Sprünge“ im Zeichenstil merkt – bei einer chronologischen Reihenfolge hätte man hingegen schön nachvollziehen können, wie sich Kishimotos Zeichenstil mit der Zeit weiterentwickelt hat, schließlich unterscheiden sich die frühen Farbmotive noch deutlich von den späteren, was die Character-Designs anbelangt – und zum anderen, da dadurch das Artbook recht unvollständig ausfällt. Ob Kishimoto bewusst das Cover-Motiv von Band 11 weggelassen hat? Oder das Weihnachtsmotiv, welches die 52. „Shonen Jump“-Ausgabe des Jahres 2002 zierte? Es ist wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Wir werden wohl nie erfahren, ob Kishimoto die Bilder thematisch angeordnet hat, um zu verschleiern, dass er einige davon bewusst unterschlägt oder ob es im Zuge der thematischen Anordnung aus Versehen dazu gekommen ist, dass Illustrationen vergessen wurden. Ich persönlich finde es jedenfalls sehr schade. Man erwartet doch eine möglichst vollständige Artwork-Sammlung, wenn man sich schon für teuer Geld ein Artbook zulegt. Sehr ärgerlich!

Doch widmen wir uns zunächst dem Aufbau des Buchs: Unter dem bunten Schutzumschlag befindet sich ein Schwarz-weiß-Motiv von Naruto, welches allerdings vermutlich auch in Farbe existiert, da es sich um eines der „Jump“-Cover handelt. Die bunte Version ist nur leider nicht im Inneren des Artbooks vertreten. Das Buch ist zwar eine Softcover-Ausgabe aber der Umschlag wurde verstärkt, indem die erste und letzte Seite aus dickem Papier jeweils an der Kante mit den Umschlagseiten zusammengeklebt wurden. Nach einem Schwarz-weiß-Bild von Naruto und Sasuke, die sich gegenüberstehen, folgt das beidseitig bedruckte, ausklappbare Farbposter, welches – ebenso wie das Sasuke-Bild auf der Rückseite des Artbooks – übrigens leider nicht im Anhang kommentiert wird. Den größten Teil des Buchs machen natürlich die farbenfrohen und wunderschönen Illustrationen zu „Naruto“ aus, die, wie schon erwähnt, in thematischer Reihenfolge angeordnet sind. Auf ein Inhaltsverzeichnis wurde allerdings verzichtet. Die verschiedenen Themenblöcke findet ihr in der Band-Info. Jedes Kapitel beginnt, wie von „Naruto“-Zusatzbüchern gewohnt, mit einem Gedicht, welches leider hin und wieder in die schönen Bilder hineinragt. Auch die Seitenzahlen und Kapitelüberschriften sind sehr störend.

Auf den letzten paar bunten Seiten wird der Entstehungsprozess des Artbook-Covers genaustens erläutert, der Rest des Anhangs ist jedoch bedauerlicherweise komplett in schwarz-weiß gehalten und auf billigerem Papier gedruckt, was ein weiterer Kritikpunkt ist. Kishimotos Kommentare zu den einzelnen Motiven sind im Anhang zu finden, wobei ich sagen muss, dass ich die Anmerkungen nicht wirklich interessant finde. Dass Kishimoto gerne Hände, Füße, Telegrafenmasten, Tiere und Wolken zeichnet, konnte man sich ja schon denken und dass die meisten Bilder mit Copic-Markern ausgemalt wurden, ist genauso offensichtlich. Lustige Anekdoten zum Entstehungsprozess der einzelnen Motive bleiben leider aus. Abschließend gibt es noch eine Doppelseite mit den ersten 20 „Shonen Jump“-Titelseiten mit „Naruto“-Motiv, die man natürlich lieber in Farbe bestaunen würde. So sind die meisten Illustrationen zwar im Artbook zu finden, aber eben nicht alle und manchmal fehlen auch einzelne Elemente, wie z. B. Narutos Shuriken oder es wurden Motive, die an verschiedenen Stellen des Artbooks zu finden sind, für das „Jump“-Cover zusammengefügt. Zu guter letzt folgt ein Interview mit Kishimoto, welches so nichtssagend ist, wie seine Anmerkungen zu den Bildern.

Wenn ich bedenke, wie manche Zeichner in Artbooks ihren Lesern das Herz ausschütten, ist es sehr schade, dass Kishimoto so oberflächlich bleibt. Bei diesem Artbook hätte man sich zudem sehr viel mehr Mühe geben können, was die Gestaltung, Vollständigkeit und einiges mehr anbelangt. Wer Masashi Kishimotos Zeichnungen liebt und gerne mehr von „Naruto“ in Farbe genießen möchte, kann natürlich zugreifen, wenn er über die von mir genannten Kritikpunkte hinwegsehen kann.

© Ban_Mido

Uzumaki – Naruto: © 2004 Masashi Kishimoto, Shueisha / Carlsen

Naruto Dojunjo Ninden – Ein reines Herz

Name: Naruto Dojunjo Ninden – Ein reines Herz
Englischer Name:
Originaltitel: Naruto Dojunjo Ninden
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2015
Deutschland: Carlsen 2017
Autor: Akira Higashiyama
Illustrator: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Story:
15 Jahre Krieg haben das Ninja-Dorf Michigakure und seine Einwohner gezeichnet. Erst die verbotene Kunst Sosaiin brachte den lang ersehnten Sieg über Aburagakure, doch der Preis war sehr hoch: Der vorherige Michikage und seine Familie bezahlten dafür mit ihrem Leben. Auch die Familien von To, Chiku und Kyo, die seit frühster Kindheit beste Freunde sind, haben den Krieg nicht überlebt. Seither wohnen die drei zusammen in einem verlassenen Haus am Rande des Dorfes in ärmlichen Verhältnissen. Jeder Tag ist für sie ein Kampf ums Überleben. Der 16-jährige To stiehlt für alle Essen aus dem Dorf, was Kyo und Chiku gar nicht gefällt. To möchte für seine beiden Freunde das „Schwert“ sein, das sie beschützt, damit diese sich voll und ganz darauf konzentrieren können, beim alten Sawarame, der im Krieg seinen Sohn verloren hat, die Schulbank zu drücken. Dieser betreibt nämlich auf eigene Kosten eine Abendschule für Kinder, in der sie neben Ninjutsu alles Lebenswichtige, wie Zimmern, Kochen und Schneidern, lernen können.

Um an Geld zu gelangen, lässt sich To auf den zwielichtigen Ganoven Agito ein, der hinter dem Schatz des verstorbenen Michikage her ist. Chiku hingegen versucht auf ehrliche Weise Geld zu verdienen, indem er auf der Magaribrücke als Tagelöhner arbeiten geht. Doch er kehrt nicht mehr lebend zurück. Ein paar befreundete Waisenkinder bringen To und Kyo zu Chikus Leiche, die mitten in einem ausgetrockneten Flussbett liegt und berichten ihnen, dass sie ihn dort mit einer weißen Frau gesehen haben. To und Kyo stehen völlig unter Schock und versuchen einander Trost zu spenden, wobei sie schon bald Gefühle füreinander entwickeln, die über Freundschaft hinausgehen. Doch Chikus Tod war erst der Anfang einer Serie von mysteriösen Morden: Nach und nach saugt die weiße Frau Sawarames Schülern, einem nach dem anderen, das Leben aus. Um herauszufinden, wer ihren Freund ermordet hat, nehmen To und Kyo mit Einladungen, die Agito ihnen beschafft hat, an dem Festbankett zu Zanki Aois Amtsantritt als neue Michikage teil. Wird es ihnen dort gelingen für Agito den Schatz des alten Michikage sowie den Mörder ihrer Mitschüler zu finden und letzteren seiner gerechten Strafe zuzuführen? Und werden To und Kyo jemals den Mut finden, einander die Liebe zu gestehen?

Eigene Meinung:
Ich bin begeistert! Ich habe alle „Naruto“-Novels aus der Feder von Akira Higashiyama gelesen und dieser hier ist bisher mit Abstand der beste! Zugleich ist er allerdings auch der Novel, der am wenigsten mit dem Original-„Naruto“-Manga zu tun hat. Offenbar liegt es Higashiyama deutlich besser, Geschichten zu schreiben, bei denen er nur wenige Vorgaben hat. Wer sich auch nur ein Bisschen mit „Naruto“ auskennt – also weiß, was ein Kage ist und wie Henge-no-Jutsu und Bunshin-no-Jutsu funktionieren, was eigentlich alles schon aus dem allerersten Manga-Band bzw. der ersten Anime-Folge hervorgeht – kann diesen Roman ohne Verständnisprobleme lesen. Denn sämtliche Charaktere, Schauplätze und weitere Jutsus, wie z. B. das Sosaiin, kommen im Original-Manga gar nicht vor. Da es sich bei „Dojunjo Ninden“ um Jiraiyas zweiten Roman handeln soll, könnten Michigakure und das Sosaiin sogar als rein fiktiv verstanden werden, was bedeuten würde, dass sie in der Ninja-Welt von „Naruto“ nicht tatsächlich existieren.

Nichtsdestotrotz ist es natürlich hilfreich, wenn man sich etwas besser mit „Naruto“ und vor allem mit Jiraiyas Lebensgeschichte auskennt, die sich in diesem Roman wiederfinden lässt. So haben To und Kyo vom Charakter her starke Ähnlichkeit mit ihm und Tsunade. Gut denkbar also, dass Jiraiya zumindest die Romanhelden das Liebesglück ausleben lassen wollte, welches ihm mit Tsunade leider vergönnt war. Doch die drei Waisenkinder und ihre Lebensumstände erinnern auch an Yahiko, Nagato und Konan, die drei Waisen aus Amegakure, um die sich Jiraiya nach dem Krieg so liebevoll gekümmert hat. So benutzen To, Kyo und Chiku z. B. dasselbe System wie Nagato und Co. mit den Unkenbrettern (siehe Band 54 des Original-Mangas). Es ist Higashiyama meisterhaft gelungen, ein Buch zu schreiben, das Jiraiyas Ansichten und Kriegserfahrungen widerspiegelt.

Die deutsche Übersetzung und der Schreibstil lesen sich sehr gut! Absolut kein Vergleich zur „Geschichte eines unbeugsamen Ninja“, Jiraiyas erstem Roman. Etwas unglücklich ist die Tatsache, dass der Schlüsselmoment des Romans sich nicht einwandfrei ins Deutsche übersetzen lässt. So ist „-san“ ja eine Höflichkeitsanrede und man könnte To mit „To-san“ ansprechen, was in Japan aber auch gleichzeitig eine Anrede für Väter ist. Die betreffende Stelle ist für deutsche Leser folglich etwas verwirrend, wofür Carlsen zwar nichts kann, einen Rüffel gibt es jedoch trotzdem, weil – wie bei nahezu allen bisherigen „Naruto“-Novels – nicht darauf geachtet wurde, dieselben Begriffe wie im Manga zu verwenden. So wird bspw. „Rikudo Sen’nin“ hier als „Weiser der sechs Pfade“ bezeichnet. Außerdem ist der Anhang eine absolute Katastrophe! Zum einen wird hier behauptet, „Dojunjo Ninden“ sei Jiraiyas erster Roman, obwohl es doch eigentlich sein zweiter sein soll und der wohl gravierendste Fehler ist die Behauptung, Kishimotos One-Shot „Karakuri“ sei 1999 im „Shonen Jump“-Magazin in Serie gegangen, habe 15 Jahre lang unter den Toptiteln rangiert und werde im In- wie Ausland als Meisterwerk gehandelt. Selbstverständlich ist hier nicht von „Karakuri“ sondern von „Naruto“ die Rede!

„Dojunjo Ninden“ hat einfach alles: sympathische Charaktere, eine spannende Story mit einigen dramatischen Wendungen rund um das Mysterium der weißen Frau und die Mordserie, ein düsteres Setting, dem nie eine Prise Galgenhumor abhandenkommt und eine bittersüße Romanze, die sich eher hintergründig wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht und zu keiner Zeit kitschig wirkt. Bleibt nur zu hoffen, dass Higashiyama auch noch die legendäre „Flirtparadies“-Reihe verfassen wird 😉

© Ban_Mido

Naruto Dojunjo Ninden – Ein reines Herz: © 2015 Masashi Kishimoto, Akira Higashiyama, Shueisha / Carlsen

One Piece Party

Name: One Piece Party
Englischer Name:
Originaltitel: One Piece Party
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2015
Deutschland: Carlsen 2017
Mangaka: Ei Andoh
Originalstory: Eiichiro Oda
Bände: 4 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 5,99 €
6,50 € (ab 01.02.2019)

Inhalt & Eigene Meinung:
„One Piece Party“ ist nach der „Chopperman“-Saga das zweite „One Piece“-Spinoff und zieht das weltberühmte Piratenepos mächtig durch den Kakao. Allerdings solltet ihr den Original-Manga bis einschließlich Band 73 gelesen haben (also ungefähr bis zur Mitte des Dress Rosa-Arcs), bevor ihr euch an „One Piece Party“ heranwagt, da die vorkommenden Szenen, Angriffstechniken und Charaktere weit über den derzeitigen Stand der deutschen TV-Ausstrahlung des Animes hinausgehen. Wer noch nicht so weit ist, sollte lieber erst mal einen Bogen um „One Piece Party“ machen, um nicht gespoilert zu werden. Doch in dem Parodie-Manga werden natürlich auch jede Menge Ereignisse aufgegriffen, die vor dem Zeitsprung stattgefunden haben, wie z. B. Vivis und Lysops Begegnung mit Dalton in Drumm.

Storymäßig ist in „One Piece Party“ kein roter Faden erkennbar, weshalb es im Prinzip überhaupt keine Rolle spielt, mit welchem Kapitel man anfängt und in welcher Reihenfolge man die einzelnen Geschichten liest. Jedes Kapitel ist vollkommen unabhängig und in sich abgeschlossen, wobei Chopper und Lysop jedes Mal zu Beginn kurz die Leser auf das folgende Abenteuer einstimmen. Nach jedem Kapitel folgt eine kurze „Obendrein Manga Corner“, in der explizit bestimmte Szenen aus dem Original-Manga aufgegriffen und aufs Korn genommen werden, wobei sogar angegeben wird, aus welchem Kapitel und welchem Band des Original-Mangas die jeweilige Szene ursprünglich stammt.

In der ersten Story rettet Ruffy Oma Cocolo aus dem Maul eines Seelöwen, woraufhin diese den Freunden vom legendären Fleisch-Fleisch-Fleisch erzählt, das auf einer nahegelegenen Insel verkauft wird. Natürlich begibt sich Vielfraß Ruffy sofort dorthin, doch auch Smoker und Trafalgar Law sind hinter dem sagenumwobenen Fleisch her, sodass ein wilder Kampf entbrennt.
In der zweiten Geschichte werden Nami und Robin von der CP9 entführt und die anderen müssen sich abermals auf mehreren Etagen eines Turms bis zu ihnen durchkämpfen. Doch wie sich herausstellt, handelt es sich bloß um die Fake-Nami und die Fake-Robin, die bei der Wiedervereinigung der Strohhüte auf dem Sabaody Archipel dazwischengefunkt haben. Mein persönliches Highlight: Als die Fake-Robin unter Tränen schreit: „Ich wihll leeeebääään!!!!“ und Ruffy und Chopper wie immer als Einzige drauf reinfallen. Die echte Nami und Robin entspannen sich in der Zwischenzeit seelenruhig am Pool der Thousand Sunny…
Es folgt eine Nacherzählung des Märchens von Momotaro mit Ruffy und seinen Freunden in den Hauptrollen. In Kapitel 4 gibt es ein Wiedersehen mit Vivi und Karuh und gemeinsam müssen sich die Freunde auf der Suche nach einem Goldschatz dem fiesen Caesar Crown stellen, der ihnen mit seiner Teufelskraft den Sauerstoff entziehen kann.
Im 5. und letzten Kapitel des ersten Bandes treten Ruffy, Sanji, Zorro, Chopper und Lysop schließlich als Superhelden im „Power Rangers“-Stil in Aktion. Ihre Gegner sind die Superschurken Franky, Brook und Nico Robin, die bereits Nami mit Gold auf ihre Seite ziehen konnten. Ihr seht also, dass es in der durchgeknallten Welt von „One Piece Party“ niemals langweilig wird.

Alle Texte in diesem Manga wurden von Eiichiro Oda persönlich gegengecheckt. Der Zeichenstil kommt dem von Oda auch sehr nahe und Andohs Liebe zum Original ist deutlich spürbar. Insbesondere die Kapitel-Titelbilder strotzen nur so vor Einfallsreichtum und sind sehr schön anzusehen. Außerdem macht auch Andoh sich einen Spaß daraus, ab und an Pandaman irgendwo im Hintergrund zu verstecken. Negativ aufgefallen, ist mir lediglich, dass diverse Begriffe, wie z. B. Attackennamen, zum Teil von den deutschen Bezeichnungen im Original-Manga abweichen. Die Dialoge und das Verhalten passen 100%ig zu den Charakteren und bei den zahlreichen witzigen Anspielungen auf das Original bleibt garantiert kein Auge trocken! Diese Parodie lässt mit Sicherheit jedes „One Piece“-Fanherz höher schlagen! Wer das Original nicht kennt, wird mit „One Piece Party“ allerdings nichts anfangen können.

© Ban_Mido

One Piece Party: © 2015 Ei Andoh, Eiichiro Oda, Shueisha / Carlsen

Okitenemuru

Name: Okitenemuru
Englischer Name: Okitenemuru
Originaltitel: Okitenemuru
Herausgebracht: Japan: Futabasha 2014
Deutschland: Carlsen 2016
Mangaka: Hitori Renda
Bände: 9 Bände
Preis pro Band: 7,99 €

Story
Unverhofft kommt oft! Im Falle einer Gruppe junger Männer kann das sogar tödliche Folgen haben. Eigentlich wollten sie nur eine Runde im Videospiel-Center zocken. Dann aber wächst einem von ihnen ein Giraffenkopf und er beginnt eine Menschenjagd, der als Erstes seine Freunde zum Opfer fallen. Erst eine Sondereinheit der Polizei kann den Mutierten schließlich zur Strecke bringen. Die Gerüchteküche können sie aber nicht unterdrücken.

Für den Oberschüler Tokiji und seinen Kumpel Kanata sind die Verschwörungstheorien um den Mann mit Giraffenkopf nur Gerede. Zumal sie andere Sorgen haben, etwa der Matheunterricht, in dem eine Klassenarbeit ansteht. Gerade Kanata hat da massive Probleme, da helfen ihm auch seine ausgeklügelten Spickversuche nicht. Wäre er bloß nicht diese Wette mit seiner Klassenkameradin Shizuku eingegangen!

Der nächste Tag beginnt für die Freunde sehr merkwürdig. Als sie die schule erreichen, hat die Polizei das Gelände abgesperrt. Gerüchte von einem Gewaltverbrechen machen die Runde. Und warum können Tokiji und Kanata ihre Freundin Shizuku nicht erreichen? Die beiden beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen und schleichen sich auf das Schuldach. Um trotz der Entfernung in den gegenüberliegenden Gebäudetrakt sehen zu können, setzt Kanata seine besondere Fähigkeit ein, mit der er über weite Strecken sehen kann. Doch was er sieht, verschlägt ihm die Sprache: In einem Klassensaal liegt ein totes Mädchen – mit dem Kopf einer Schlange!

Noch dazu werden Kanata und Tokiji von der Polizei erwischt. Was passiert jetzt mit ihnen und was hat es mit den mutierenden Menschen auf sich? Kann Kanata mit seiner besonderen Sehkraft helfen?

Eigene Meinung
Nach mehreren Veröffentlichungen als Illustrator, u.a. Mystery-Serie „Ousama Game“ (Story: Nobuaki Kanazawa) präsentiert Hitori Renda mit „Okitenemuru“ nun seine erste eigene Manga-Reihe. Dafür, dass er bisher nur als Zeichner tätig war, gelingt die Gestaltung der Handlung um ein merkwürdiges Parasit, durch das Menschen Tierköpfe wachsen, auch ganz gut. Die Story steigt gleich auf den ersten Seiten mit voller Wucht ein und schafft es, die Spannung auch über einige Ruhephasen zu erhalten. Die Idee der Mutationen ist zwar nicht neu, aber interessant ausgestaltet. Auch die Zeichnungen sind makellos, die Komposition der Bildelemente schafft auf einigen Seiten kleine Kunstwerke.

Die Charaktere sind allerdings etwas sehr klischeebehaftet. Der Musterschüler, sein lernfauler Gegenpart, ein lebenslustiges, gerüchteaffines Mädchen und ein schrulliger Wissenschaftler sind da nur ein paar Beispiele.
Dennoch macht die Serie Spaß zum Lesen und Lust auf mehr.

© Rockita

Okitenemuru: © 2014  Hitori Renda  Futabasha / Carlsen

 

Radiant

Name: Radiant
Englischer Name:
Originaltitel: Radiant
Herausgebracht: Frankreich: Ankama 2013
Deutschland: Pyramond 2016
Mangaka: Tony Valente
Bände: 6 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 10,00 €

Story:
Gefährliche Ungeheuer, die Nemesis, fallen vom Himmel und bedrohen die Menschheit! Jeder, der mit ihnen in Berührung kommt, erhält einen tödlichen Stromschlag – nur 0,01% überleben und müssen die Nemesis nicht mehr fürchten: die sogenannten „Infizierten“. Sie sind Zauberer und die einzigen, die die Nemesis aufhalten können. Dennoch werden sie von den normalen Menschen gefürchtet und verstoßen. Die Infektion äußert sich bei jedem anders: Seth sind zwei kleine Hörner gewachsen, seine Lehrmeisterin Alma bekommt immer Kopfschmerzen. Wobei diese wohl so manches Mal auch auf Seths ungestümes Verhalten zurückgehen. So hält er Elefantenkühe, ganz normale Nutztiere, für Nemesis und greift sie an, womit er natürlich den Unmut der Bauern auf sich zieht. Er und Alma müssen vor der aufgebrachten Meute fliehen und sie erklärt ihm, dass er keinen Deut besser als die Nemesis ist, wenn er nur Schaden anrichtet und die Leute in Angst und Schrecken versetzt. Als Zauberlehrling hat Seth noch nie gegen einen echten Nemesis gekämpft und als er die Landung eines Nemesis-Eis mitbekommt, sieht er seine Chance: Er zieht auf eigene Faust los, um das Monster zu vernichten.

Allerdings kommt ihm das „Bravery Quartett“, ein Team aus vier Zauberern, zuvor. Während die vier noch überlegen, wie sie vorgehen sollen, zerstört Seth das Ei kurzerhand, wodurch der Nemesis das Licht der Welt erblickt. Das bringt die Menschen natürlich erst recht gegen ihn auf. Doch Seth hält Wort und stellt sich dem Monstrum, während sich das Bravery Quartett um die Evakuierung kümmert. Obwohl Seth offenbar nicht über magische Kräfte verfügt, dafür aber über enorme physische Kräfte, kann er den Nemesis alleine in Schach halten, bis er schließlich herausfindet, dass es dem Quartett nur darum geht, die Menschen auszuplündern. Wutentbrannt liefert er sich eine Schlägerei mit den Ganoven, wobei sie ihm seinen Federhandschuh abnehmen, der notwendig ist, um sich beim Zaubern nicht zu verletzen. Doch als der Nemesis wieder angreift, zeigt sich, dass der Federhandschuh Seths wahre magische Kräfte lediglich blockiert hat, denn anders als alle anderen Zauberer kann er mit bloßen Händen Fantasiaflüche ausüben und so den Nemesis vernichten! Da taucht Alma auf und nimmt das Bravery Quartett gefangen. Sie stellt fest, dass die Leute Seth nun respektieren und er offenbart ihr, dass er nicht einfach nur gegen einen Nemesis nach dem anderen kämpfen, sondern ihr Nest finden und dem somit ein für alle Mal ein Ende setzen möchte! Niemand weiß, ob ein solches Nest überhaupt existiert, aber in den Legenden, die sich darum ranken, wird es „Radiant“ genannt. Als der forschende Zauberer Doc auftaucht, um die Überreste des Nemesis für das Artémis Institut einzusammeln, nimmt Seth Abschied von Alma und begleitet ihn und seine Kollegin Mélie, die er zunächst aus den Händen der Inquisition befreien muss, dorthin. Dort angekommen schließt er mit einer seltsamen gelben Katze einen Vertrag ab, wobei ihm erst hinterher wieder einfällt, dass Alma ihn davor gewarnt hat… Während Seth bei dem überragenden Zauberer Yaga in die Lehre geht, spricht sich in der Inquisition bereits herum, dass er mit bloßen Händen zaubern kann. Was werden sie nun gegen ihn unternehmen? Und wird er jemals den sagenumwobenen Radianten finden, sofern er überhaupt existiert?

Eigene Meinung:
Pyramond ist ein neuer Verlag, der von Manga-Fans gegründet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, vor allem Mangas von Nicht-Japanern auf Deutsch zu veröffentlichen. „Radiant“ ist nämlich ein französischer Manga und hat es sogar nach Japan geschafft! Kein Wunder, wenn man sich die phänomenalen Zeichnungen ansieht, die denen von berühmten Mangaka wie Tite Kubo und Masashi Kishimoto in nichts nachstehen. Tony Valente liefert einen sehr professionellen Shonen-Manga ab, der den Vergleich mit den japanischen Vorbildern absolut nicht scheuen braucht. Yusuke Murata, der Zeichner von „Eyeshield 21“ und „One-Punch Man“, hat sogar ein Fanart zur japanischen Ausgabe von Band 1 beigesteuert, welches, zusammen mit Fanarts von anderen Zeichnern, auch im deutschen Band zu finden ist. Als Extra liegt den Messe- und Onlineshop-Exemplaren eine limitierte Postkarte mit sehr schönem Farbmotiv und Grußwort des Autors auf der Rückseite bei. Pyramond legt Wert auf hohe Qualität und das merkt man nicht zuletzt an dem hochwertigen Papier und daran, dass der Verlag für den Anhang des ersten Bandes extra ein Interview mit Tony Valente geführt hat. Negativ aufgefallen ist mir nur, dass in den schwarzen Flächen hin und wieder kleine weiße Punkte zu sehen sind.

Die Character-Designs sind äußerst gelungen, abwechslungsreich und ansprechend und der Humor ist einfach einmalig. Fans von Geschichten wie „One Piece“ und „Fairy Tail“ werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Übrigens hat auch „Fairy Tail“-Zeichner Hiro Mashima dabei geholfen, „Radiant“ in Japan zu promoten. Seine Fanart folgt dann bestimmt im nächsten Band.

© Ban_Mido

Radiant: © 2013 Tony Valente, Ankama / Pyramond

La Vie en Doll

Name: La Vie en Doll
Englischer Name:
Originaltitel: La Vie en Doll
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2013
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Junya Inoue
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Story:
Die 14-jährige Kasumi Haruno ist voller Minderwertigkeitskomplexe und wird von Sado und einigen anderen Mädchen aus ihrer Klasse geärgert. Sie nennen sie „Kasumi Harnklo“ und nehmen ihr immer ihre Sachen weg. Emi aus der Parallelklasse ist ihre einzige Freundin und Kasumi ist heimlich in den unscheinbaren Muteki verliebt. Ihre Mutter lässt sich leider total gehen, seit ihr Mann im Ausland verschollen ist. Als Kasumi eines Tages ein Paket von ihrem Vater aus dem unbekannten Land Miraberg erhält, gerät ihre Welt total aus den Fugen. Darin enthalten sind neben einem Brief von ihm ein Ring und ein antik aussehender Spiegel, der Kasumis zweites Ich zum Vorschein bringt, wann immer sie den Ring trägt und dabei in den Spiegel sieht. Und dieses zweite Ich ist das krasse Gegenteil von dem schüchternen Häufchen Elend, welches Kasumi bisher gewesen ist: Die andere Kasumi ist selbstbewusst, angriffslustig und lebt ihre verborgensten Wünsche und Gefühle, ohne zu zögern, ganz offen aus. So verpasst sie Sado eine Backpfeife und küsst Muteki vor der ganzen Klasse, was Kasumi natürlich hinterher wahnsinnig peinlich ist, als sie wieder sie selbst ist.

Schon bald haben es seltsame Ausländer auf Kasumis Ring und den Spiegel abgesehen: Die blonde Rebecca, die mit ihrem Hut und dem Zauberstab an eine Hexe erinnert und durch ein Armband, der Kasumis Ring ähnelt, tatsächlich über magische Kräfte verfügt, ihr „Meister“ Samuel, ein Schwarzer mit Sonnenbrille und ein Mann mit kurzen blonden Haaren namens Michael. Sie dringen gewaltsam in die Wohnung der Harunos ein und verletzen Kasumis Mutter, die daraufhin ihre Tochter auf dem Handy anruft und ihr rät, auf keinen Fall nach Hause zu kommen. Als Emi das mitbekommt, lädt sie Kasumi zu sich nach Hause ein, doch die mysteriösen Ausländer lauern ihnen bereits vor dem Schulgebäude auf, sodass sie sich in der Schule vor ihnen verstecken. Doch Rebecca findet die Freundinnen und legt mit ihrer magischen Kraft alles in Schutt und Asche. Plötzlich verändert sich Kasumis Haarfarbe und ihr angriffslustiges Ich übernimmt wieder. Die normale Kasumi mit den dunklen Haaren ist nun im Spiegel gefangen und kann nur tatenlos zusehen, wie ihr blondes zweites Ich gegen Rebecca kämpft. Als die blonde Kasumi den Ring auf Rebecca richtet, entfacht sie damit einen gewaltigen Blitz, der die Widersacherin aus dem Fenster schleudert. Als Samuel Rebeccas Leiche findet, nimmt er ihr kurzerhand das „Armband der Königin“ ab und zieht es Emi an, die ihm daraufhin vollkommen hörig ist und Kasumi verfolgt. Diese ist inzwischen schon über alle Berge und unterhält sich mit Hilfe des Spiegels mit ihrem zweiten Ich mit den hellen Haaren, welches sie „Kusumi“ tauft (in etwa „dunkle, böse Kasumi“). Als Emi sie findet, verwandelt sich Kasumi zum ersten Mal vollständig in Kusumi, wobei sich auch ihre Klamotten verändern und sie nun fliegen kann. Es kommt zu einem erbitterten Kampf auf dem Tokyo Athena Tree. Emi ist nur noch eine Marionette und Kasumi muss hilflos mitansehen, wie Kusumi ihre einzige Freundin gnadenlos mit einem Blitz von der Spitze des Turms schießt. Kasumi übernimmt wieder und springt Emi mutig hinterher, doch es ist zu spät: Emi zerschellt am Boden und stirbt. Von Schuldgefühlen übermannt, beschließt Michael, der die ganze Szene mitangesehen hat, sich um Kasumi zu kümmern und sie vor seiner Organisation zu beschützen.

Eigene Meinung:
Spannung, Humor, Dramatik, Mystery und liebenswerte Charaktere – dieser Manga vereint all das zu gleichen Anteilen in sich. Allein schon der erste Band bietet Action und spannende Kämpfe en masse. Schon nach einer kurzen Einleitung geht es so rasant zu, dass man kaum die Gelegenheit bekommt, Mal aufzuatmen. Kasumis trockene Art und wie sie jeden Menschen in ihrer Umgebung benotet, ist urkomisch. Auch ihre Konversationen mit Kusumi sind ziemlich erheiternd. Doch am meisten lachen musste ich über Rebecca: Um Japanisch zu lernen und ein Verständnis für die fremde Kultur zu erlangen, konsumiert sie alles Mögliche von „Sailor Moon“, was zur Folge hat, dass sie vor jedem Angriff ruft: „Im Namuen desu Mondes berde ihi dihi beschtrafen!“ Einfach herrlich! Doch das Ende des ersten Bandes holt einen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Boden der Tatsachen zurück: Emis Tod kommt überraschend und gnadenlos und lässt den Leser genauso geschockt zurück, wie die herzzerreißend weinende Kasumi. Nichts für schwache Nerven, zumal von Emi nur noch ein abgetrennter Arm übrig bleibt!

Junya Inoue hat sich durch seinen genialen Action-Manga „BTOOOM!“ bereits einen Namen gemacht. „La Vie en Doll“ ist mindestens genauso spannend, aber vom Setting her natürlich ganz anders. Die Story verspricht viele dramatische Kämpfe zwischen Gothic Lolitas auf Leben und Tod und zieht den Leser sofort in ihren Bann. Die Dynamik zwischen Kasumi und Kusumi erinnert dabei sehr stark an Yugi und Atem aus „Yu-Gi-Oh!“, was mir persönlich sehr gefällt, aber dem ein oder anderen sauer aufstoßen könnte. Der Manga richtet sich eher an ältere Leser und diese können bedenkenlos zugreifen. Da die Reihe ohnehin nur 4 Bände umfassen soll, ist der Ärger auch nicht so groß, sollte sie einem hinterher doch nicht gefallen. Das kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen!

© Ban_Mido

La Vie en Doll: © 2013 Junya Inoue, Shueisha / Tokyopop

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