Dich werde ich niemals lieben

Name: Dich werde ich niemals lieben
Englischer Name:
Originaltitel: Kono Ore ga Omae Nanka Suki na Wakenai
Herausgebracht: Japan: Taiyo Tosho 2013
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Chise Ogawa
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Story
Wenn man immer gewohnt ist im Mittelpunkt zu stehen, und dann doch mal einen Korb bekommt, dann nimmt einen das doch ganz schön mit. Das muss auch der junge Taisei erfahren, als Keita nach einigen Jahren zurück – in ihre Schule und Klasse – kommt und sich partout nicht daran erinnert, ihn von früher zu kennen.

Das macht Taisei dermaßen wütend, dass er beginnt sich wieder mit Keita anzufreunden, um ihm dann dieses Mal das Herz zu brechen. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass die alten Gefühle wieder aufflammen! Diesmal erkennt er, dass er verliebt ist, doch er weigert sich dem nachzugeben. Doch dann macht Keita selbst einen Schritt auf ihn zu und gibt ihm zu verstehen, dass er bereit für mehr ist.

Nur wird dann doch noch Taiseis eigentlicher Plan, von Keitas Cousin Masumi, aufgedeckt und die frische Beziehung der Beiden scheint zu zerbrechen! Kann Taisei beweisen, dass es ihm wirklich ernst ist? Und warum taucht Masumi ständig auf und stört die Beiden? Kann es sein, dass er selbst was für seinen Cousin empfindet?

Eigene Meinung
Ich muss ehrlich zugeben, das mir die bisher erschienenen Manga von Chise Ogawas besser gefallen haben. Sie waren ein wenig ernster im ihrem Grundton. Diesmal scheint versucht worden zu sein, ein wenig Witz mit reinzubringen, allerdings nervt einen dies eher ein wenig. Taisei ist im Grunde zwar ein netter Kerl, doch durch sein kindisches und selbstverliebtes Verhalten wird es einem nicht leicht gemacht ihn zu mögen. Keita dagegen ist so verschlossen, dass man kaum einen Einblick in dessen Gefühlsleben bekommt und wenn doch es einem nur oberflächlich vorkommt. Man hätte mehr aus dem Manga rausholen können!

Die Zeichnungen sind gewohnt gut und detailreich. Allerdings ähneln Keita und Teisei doch von der Gestaltung her Miki und Udou aus „Ein Spiel namens Liebe“, da hätte ich mir doch ein wenig mehr Kreativität gewünscht. Dagegen waren die Nebencharaktere schon interessanter gestaltet. Allen voran Teiseis beste Freunde, die Zwillinge Yasukichi und Tokuko! Diese ragen in ihrer Darstellung wirklich heraus, auch wenn sie nicht ganz so oft vorkommen.

Die Panels waren nie zu textlastig, daher kam man mit dem Lesen zügig voran, zumal man trotz der Kritik meinerseits doch gern wissen wollte, wie es mit den Beiden endet.

Die Altersempfehlung liegt bei 15 Jahren und ist passend gewählt. Sexuell geht es nur kurz zur Sache, man sollte aber dennoch eine gewisse Reife besitzen, um das Verhalten und die Taten der einzelnen Charaktere wirklich verstehen zu können.

Fans von Chise Ogawa sollten auch bei „Dich werde ich niemals lieben“ zugreifen, auch wenn der Manga diesmal einige Schwächen aufweist. Solchen Lesern, die gerade erst auf ihre Werke aufmerksam geworden sind, lege ich erst mal ihre bisher erschienen Manga ans Herz! Diese sind weitaus besser als dieser Einzelband!

Dich werde ich niemals lieben: © 2013 Chise Ogawa, Taiyo Tosho/ Tokyopop

Seraph of the End -Vampire Reign-

Name: Seraph of the End -Vampire Reign-
Englischer Name: Seraph of the End -Vampire Reign-
Originaltitel: Owari no Seraph
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2012
Deutschland: KAZÉ 2016
Mangaka: Story: Takaya Kagami
Storyboard: Daisuke Furuya
Zeichnungen: Yamato Yamamoto
Bände: 19 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

Story:
Yuichiro und Mikael wachsen zusammen mit jüngeren Kindern wie eine Familie im Hyakuya-Waisenhaus auf. Doch die Einrichtung gehört einer ominösen Sekte, die gefährliche Experimente anstellt. Als im Jahr 2012 eines davon schief läuft, wird ein Virus freigesetzt, der alle Menschen im Umkreis tötet, die älter als 13 Jahre sind und von da an wüten gefährliche Monster, die sogenannten apokalyptischen Reiter, überall auf der Welt. Doch auch Vampire tauchen plötzlich an der Oberfläche auf und nehmen alle Kinder mit in ihre unterirdische Stadt Sanguinem, wo sie sie wie Nutzvieh behandeln. Die Kinder sind dort zwar in Sicherheit, doch ihre Lebensumstände sind eher schlecht als recht.

Vier Jahre später plant Mikael, mit einer von Vampirfürst Ferid Bathory gestohlenen Karte, einen Ausbruch. Es läuft sogar alles wie am Schnürchen und sie erreichen den Ausgang, ohne Vampiren zu begegnen, doch dann stellt sich heraus, dass Ferid den Diebstahl bemerkt hat und er tötet nach und nach alle Hyakuya-Waisenkinder, bis nur noch Yuichiro und Mikael übrig sind. Als auch noch Mika tödlich verletzt wird, erschießt Yu den Vampirfürsten mit einer ebenfalls von diesem gestohlenen Waffe und der sterbende Mika fordert ihn unter Tränen auf, zu fliehen, bevor Ferid wieder zu sich kommt. So gelingt es tatsächlich nur Yuichiro zu entkommen und an der Oberfläche angekommen, muss er feststellen, dass sie von den Vampiren belogen wurden: Nicht alle Erwachsenen sind tot und die Welt ist nicht untergegangen! Der 20-jährige Oberstleutnant Guren Ichinose von der kaiserlichen Dämonenarmee Japans scheint ihn bereits erwartet zu haben und verspricht ihm, dass er eines Tages in der Lage sein wird, sich an den Vampiren zu rächen, wenn er sich ihm anschließt.

Weitere vier Jahre später muss Yu die Schulbank drücken, statt Mitglied der Vampirjäger-Einheit zu werden, was ihm gewaltig gegen den Strich geht. Shinoa, die besagter Einheit bereits angehört und sogar schon über eine Dämonen-Waffe verfügt – die einzige Waffenart, mit der man Vampire vernichten kann – teilt Yu mit, dass Guren ihn wegen seinem Mangel an Teamfähigkeit für ungeeignet hält und er erst in der Einheit aufgenommen wird, wenn er mit mindestens einem Mitschüler Freundschaft schließen kann. Seit dem Vorfall vor vier Jahren ist Yu nämlich ein ziemlicher Einzelgänger geworden. Auf dem Gelände der kaiserlichen Dämonenarmee wird offenbar an Vampiren herumexperimentiert und als eine Vampirin entwischt und in der Schule Amok läuft, stellt sich ihr Yu, mit einem normalen Schwert bewaffnet, entgegen. Natürlich hat er so keine Chance gegen die Vampirin und ausgerechnet der eher schwächlich wirkende Yoichi kommt ihm zu Hilfe. Mit vereinten Kräften können sie die Vampirin in Schach halten, bis Guren auftaucht und sie vernichtet. Da Yu in Yoichi einen Freund gefunden hat, werden beide in der Mond-Dämonen-Einheit von Shinoa aufgenommen. Während Yu von nun an zum Vampirjäger ausgebildet wird, um irgendwann eine eigene Dämonen-Waffe zu erlangen, ahnt er nicht, dass Mikael in Wirklichkeit auch überlebt hat, indem er selbst zum Vampir wurde…

Eigene Meinung:
„Seraph of the End“ dürfte vielen bereits durch die Ausstrahlung des Animes auf ProSieben MAXX bekannt sein. Der Manga ist mit dem Anime nahezu identisch, darum ist er eher was für diejenigen, die den Anime nicht kennen oder absolute Hardcore-Fans sind, die dieselbe Story auch nochmal in Manga-Form genießen möchten und natürlich für alle, die nach dem offenen Ende des Animes wissen wollen, wie die Geschichte weitergeht. Egal zu welcher Fraktion ihr gehört, es lohnt sich auf jeden Fall! Zum einen da der Manga von Anfang an mehr Hinweise auf die zahlreichen Mysterien liefert und zum anderen, weil eben nicht immer viele Köche den Brei verderben. So liefert Takaya Kagami eine wundervoll komplexe, mysteriöse und dramatische Geschichte mit vielen Plot-Twists, vielen verschiedenen Fronten mit unterschiedlichen Idealen und Zielen und sympathischen Charakteren, Yamato Yamamoto haucht dieser Geschichte und den Charakteren mit wunderschönen Zeichnungen und viel Liebe zum Detail Leben ein und Daisuke Furuya sorgt mit seinen Storyboards dafür, dass die Panels nicht zu überladen ausfallen und man selbst in Kampf-Szenen sehr gut den Überblick behält. Gerade letzteres stellt bei vielen anderen Action-Manga ein ziemliches Problem dar. In „Seraph of the End“ wechseln sich Panels mit sehr detailliertem Hintergrund und solche komplett ohne Hintergrund, wo eben der Fokus auf den (kämpfenden) Charakteren liegt, ab, wodurch man dem Geschehen mühelos folgen kann.

Der Manga beginnt zwar sehr traurig und düster, aber es gibt auch immer viel zu lachen und einiges wendet sich auch überraschend zum Guten. Was das Werk so besonders macht, ist die Beziehung zwischen Yu und Mika, die sehr an die Disney-Figuren „Cap und Capper“ erinnert. Insbesondere der ersten Begegnung der beiden nach all den Jahren fiebert man euphorisch entgegen. Schließlich weiß Yu ja noch nicht einmal, dass Mika noch lebt. Aber auch andere Charaktere, wie die anfangs noch ziemlich undurchsichtige Shinoa, wissen zu begeistern. Ein absolut herausragender Shonen-Titel, der auf ganzer Linie überzeugen kann. Wer sich immer noch unsicher ist, ob der Manga etwas für ihn ist, sollte unbedingt mal in den Anime hineinstöbern, der aktuell immer noch erfolgreicher Bestandteil der Anime-Nacht auf ProSieben MAXX ist.

© Ban_Mido

Seraph of the End -Vampire Reign-: © 2012 Takaya Kagami, Daisuke Furuya, Yamato Yamamoto, Shueisha / KAZÉ

Akame ga KILL!

Name: Akame ga KILL!
Englischer Name: Akame ga KILL!
Originaltitel: Akame ga KILL!
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2010
Deutschland: KAZÉ 2016
Mangaka: Story: Takahiro
Zeichnungen: Tetsuya Tashiro
Bände: 15 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Story:
Der talentierte junge Schwertkämpfer Tatsumi zieht zusammen mit zwei Freunden aus seinem Dorf in die Kaiserstadt, um deren Reichtum und Pracht sich viele Legenden ranken. Das Heimatdorf der drei ist nämlich sehr arm und um es zu retten, wollen sie der kaiserlichen Armee beitreten und viel Geld verdienen. Doch auf ihrer Reise werden sie getrennt, sodass Tatsumi die Kaiserstadt ganz alleine erreicht. Schnell muss er begreifen, dass es nicht so einfach ist, hier groß rauszukommen. Als er zu allem Überfluss auch noch den Großteil seiner Ersparnisse abgeluchst bekommt und im Freien schlafen muss, wird er von Aria, einem Mädchen aus reichem Hause, aufgelesen und kann für sie als Leibwächter arbeiten. Eines Nachts wird das Anwesen von einer Gruppe von Auftragsmördern überfallen, die allesamt Kaiserwaffen besitzen: Night Raid! Zu diesen Killern gehört unter anderem das schwarzhaarige Mädchen Akame mit den roten Augen und dem verfluchten Schwert Murasame, das jeden sofort tötet, den es berührt. Bei dem Versuch, Aria vor Night Raid zu beschützen, zeigen diese Tatsumi die Schattenseite der Kaiserstadt: Seine beiden Freunde wurden von den Aristokraten, die ihn so gastfreundlich aufgenommen haben, aus blankem Sadismus zu Tode gefoltert! Ohne zu zögern, tötet Tatsumi Aria eigenhändig und wird daraufhin von Night Raid verschleppt, die ihn als neues Mitglied rekrutieren wollen.

Außerhalb der Kaiserstadt leben Menschen und andere Rassen in Armut, während sich in der Kaiserstadt bösartige Dämonen in Menschengestalt breitgemacht haben, die Unschuldige foltern, missbrauchen, umbringen und vergewaltigen. Grund für die massiven Missstände überall auf der Welt ist der dämonische Minister Honest, der einem kleinen Jungen zum Kaiserthron verholfen hat und als dessen Berater indirekt das Land regiert. Night Raid hat es sich zur Aufgabe gemacht, jene schlechten Menschen zu töten und für die Revolutionsarmee Informationen zu beschaffen. So tritt Tatsumi also nach anfänglichem Zögern Night Raid bei, doch zu seinem Entsetzen soll er ausgerechnet von Akame ausgebildet werden, die ihn bereits zweimal umbringen wollte… Nach und nach lernt er die anderen Mitglieder von Night Raid besser kennen, erfährt von ihrer düsteren Vergangenheit und freundet sich mit ihnen an. Gemeinsam begehen sie erfolgreich ein paar Morde. Doch dann…

Eigene Meinung:
„Akame ga KILL!“ ist sicher bereits vielen von der TV-Ausstrahlung auf ProSieben MAXX bekannt. Da mich die Anime-Serie von Anfang bis Ende zu fesseln wusste und der Manga nach Band 8 andere Wege gehen soll, bin ich schon sehr gespannt auf das alternative Ende. Hätte ich Band 1 jedoch ohne meine Vorkenntnisse des Animes gelesen, würde meine Review mit Sicherheit deutlich negativer ausfallen. Denn „Akame ga KILL!“ ist weder besonders tiefgründig, noch hat es eine ausgefallene Story. Was diese Reihe so spannend macht, sind einzig und allein die Kämpfe zwischen Night Raid und den mit Kaiserwaffen ausgestatteten Soldaten der Kaiserarmee. Obwohl besagte Kaiserwaffen in Band 1 nur am Rande erwähnt werden, spielen sie im weiteren Verlauf der Geschichte noch eine sehr wichtige Rolle. Es handelt sich nämlich um Waffen, von denen nur 48 existieren und die so mächtig sind, dass nicht jeder eine führen kann. Wenn zwei Nutzer von Kaiserwaffen aufeinandertreffen, wird höchstens einer überleben. Darum kommt es schon sehr bald zu etlichen verlustreichen Kämpfen auf Leben und Tod. Lieb gewonnene Mitglieder von Night Raid kommen dabei genauso um wie Kämpfer auf der Gegenseite, was diesen Manga unheimlich tragisch und spannend macht.

Der erste Band ist fast identisch mit den ersten 3 Folgen der Anime-Serie, wobei die Fantasy-Elemente im Manga eine größere Rolle spielen als im Anime. So werden nur hier fremde Rassen erwähnt. Außerdem gibt es einen ziemlich genialen Gag, der es nicht in den Anime geschafft hat: Als sich Tatsumi Mine widersetzt, droht diese ihm an, ihn mit einem Roulette, auf dem hauptsächlich Horror-Titel wie „Corpse Party“ verzeichnet sind, in einen anderen Manga zu befördern. Diese Idee wird sogar in einem kurzen Bonus-Manga im Anhang noch einmal aufgegriffen, wo Tatsumi und Mine in den Manga „Hatsukiai“ teleportiert werden, der von der ersten Liebe handelt. Ziemlich ungewohnt war für mich zunächst der Zeichenstil. Die Kämpfe werden recht unübersichtlich dargestellt und die männlichen Charaktere sind bei Weitem nicht so gut gezeichnet wie im Anime. Wobei bei den weiblichen Charakteren seltsamerweise kein Unterschied festzustellen ist. Wem schon der Anime gefallen hat und wem harte Kämpfe, bei denen auch schonmal Hauptcharaktere sterben, wichtiger sind, als eine ausgeklügelte Story mit viel Tiefgang kommt um diesen Manga nicht herum! Er bietet viele sympathische und skurrile Charaktere, Action, Humor, Drama und sogar die ein oder andere unerwartete Liebesgeschichte. Was will man mehr?

© Ban_Mido

Akame ga KILL!: © 2010 Takahiro, Tetsuya Tashiro, Square Enix / KAZÉ

Dolly Kill Kill

Name: Dolly Kill Kill
Englischer Name:
Originaltitel: Dolly Kill Kill
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2015
Deutschland: EMA 2017
Mangaka: Story: Yukiaki Kurando
Zeichnungen: Yusuke Nomura
Bände: 11 Bände
Preis pro Band: 3,99 €, ab 01.07.2017 7,00 € (Band 1)
7,00 € (ab Band 2)

Story:
Der 15-jährige Iruma Ikaruga ist ein Optimist, der selbst in den ausweglosesten Situationen nicht aufgibt. Er ist unsterblich in Ren Kumano, die Managerin des Baseball-Teams, verliebt und nachdem er in einem Baseball-Match noch in letzter Sekunde das Ruder herumreißt, muss Ren zur Belohnung mit ihm schwimmen gehen. Allerdings hat sie nicht verstanden, dass er mit ihr alleine sein wollte und so kommt es, dass sich die gesamte Mannschaft zum Pool der Schule begibt. Plötzlich fällt ein Schwarm seltsamer Wespen über die Menschheit her und Iruma, Ren und Irumas bester Freund Mattsun tauchen im Wasser unter, um einem Stich zu entgehen. Als sie wieder auftauchen, bietet sich ihnen ein Bild des Schreckens: Alle anderen aus dem Baseball-Team sind an den Wespenstichen gestorben! Doch als wäre das nicht schon schlimm genug, ziehen sich die Wespen in lauter Wespennester, die von seltsam aussehenden Ballons herunterhängen, zurück und dafür fallen lauter merkwürdige Riesen-Plüschtiere, die „Dollys“, vom Himmel und saugen mit organisch aussehenden „Staubsaugern“ die überlebenden Menschen ein, bis von ihnen nur noch roter Nebel übrigbleibt. Nicht einmal das Militär kommt gegen die Dollys an und auf der Flucht lässt sich Mattsun absichtlich einsaugen, damit Ren und Iruma entkommen können. Dieses Ereignis sorgt dafür, dass Irumas unerschütterlicher Optimismus einen Knacks bekommt und als sich die Dollys auch noch vor seinen Augen Ren schnappen, gibt er endgültig die Hoffnung auf und bekommt einen Filmriss. Das nächste, woran er sich erinnern kann, ist sein in Flammen stehendes Zuhause.

Ein halbes Jahr später hat Iruma seinen Lebensmut vollkommen verloren und ist ziemlich verbittert geworden. Die Dollys greifen inzwischen nur noch Menschen an, die sich mit ihnen anlegen und die ca. 1% Überlebenden prügeln sich um die restlichen Lebensmittel. Yu Vanilla, ein gleichaltriges Mädchen, wird im Supermarkt beinahe vergewaltigt. Da Iruma sie im ersten Moment für Ren hält, rettet er sie und erfährt daraufhin, dass sie zu einer Gruppe namens „Trial & Error“ gehört, die die Dollys studiert, um einen Weg zu finden, sie zu vernichten. Zunächst interessiert das Iruma nicht wirklich, doch als die Dollys auf der Straße eine Art Zoo-Parade veranstalten, entdeckt er zwischen all den exotischen Tieren einen Menschen: seine geliebte Kumano-senpai! Sie lebt also noch und wird von den Dollys gefangen gehalten! Sofort stürmt er drauf los, um sie zu befreien, doch Yu hält ihn schließlich mit einem Kuss auf und nimmt ihn mit zu „Trial & Error“. Dort angekommen, ist der Fang einer Dolly vom Kundschafter-Typ bereits in vollem Gange. Anders als der offensive Typ verfügen die Kundschafter-Dollys nur über eine Barriere, können aber nicht angreifen. Sie sperren die Dolly in einem hermetisch abgeriegelten Raum ein und testen alle möglichen chemischen Waffen an ihr, um herauszufinden, ob irgendeine davon die Barriere durchdringen kann. Letztlich erweist sich keine davon als erfolgreich und die Dolly ruft markerschütternd um Hilfe. Daraufhin taucht ausgerechnet die offensive Dolly vor ihnen auf, die Mattsun auf dem Gewissen hat, hackt der gefangenen Dolly den Kopf ab und schlachtet einige Leute von T&E ab. Von Rachsucht übermannt, geht Iruma mit einem Schwert auf die Dolly los und überwindet dabei ihre Barriere. Doch die Dolly ist so stark wie zig Elefanten. Das Schwert wehrt sie mit Leichtigkeit ab und selbst eine Handgranate wirft sie einfach zurück, was Iruma seinen linken Fuß kostet! Ein ungleicher Kampf auf Leben und Tod entbrennt…

Eigene Meinung:
Überraschungshit! „Dolly Kill Kill“ legt ein rasantes Erzähltempo hin, was zum Teil an den erfrischend kurzen Kapiteln liegt. Allein im ersten Band erfährt man schon eine ganze Menge über die verstörenden Ungetüme und es macht einfach Spaß, gemeinsam mit den Protagonisten zu spekulieren und die Geheimnisse der Dollys nach und nach zu ergründen. Das Setting erinnert stark an „Magical Girl of the End“, allerdings macht es sich bezahlt, dass bei „Dolly Kill Kill“ bereits sehr früh ein Zeitsprung von 6 Monaten stattfindet. So bleibt einem der mühsame Survival-Kampf der Menschheit erspart, sie konnten bereits Organisationen gründen und Erkenntnisse gewinnen, was ebenfalls zu dem hohen Erzähltempo beiträgt und den Manga sehr interessant macht. Ein absurdes Szenario zu kreieren, ist nämlich die eine Sache. Aber sich tatsächlich Ursachen dafür zu überlegen und Zusammenhänge herzustellen, wird sicher kein leichtes Unterfangen für Storywriter Yukiaki Kurando. Da allerdings schon der erste Band so viele kreative Einfälle und Theorien beinhaltet, bin ich recht zuversichtlich, dass er es schafft, dass sich alles im Laufe der Geschichte noch zufriedenstellend aufklären wird.

EMA hat die Cover wunderschön umgesetzt. Der Buchtitel und die Pupillen der Dolly heben sich reliefartig vom Hintergrund ab (so ähnlich wie das Logo auf den „Gänsehaut“-Romanen). Der Manga ist nur für Leser ab 16 Jahren zu empfehlen. Allein im ersten Band sieht man schon mehrfach, wie Menschen in Folge von Wespenstichen die Arme abfallen (mein Lieblingsspruch: „Hey, Yuki! Du hast was verloren.“), Gesichter „schmelzen“ regelrecht und natürlich haben auch die Opfer der Dollys nicht viel zu lachen. Aber wenn man damit umgehen kann, bietet sich einem eine spannende und intelligent gemachte Geschichte mit nachvollziehbaren Charakteren und sicher noch vielen harten Kämpfen zwischen Menschen und Dollys. Ideal für alle, die kurz vor Halloween noch passenden Lesestoff suchen.

© Ban_Mido

Dolly Kill Kill: © 2015 Yukiaki Kurando, Yusuke Nomura, Kodansha / EMA

Gothic Angel

Name: Gothic Angel
Englischer Name:
Originaltitel: Tenshi Kinsei
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2011
Deutschland: EMA 2017
Mangaka: Miku Momono
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Story
Das Haus Tenba zwingt von jeher Mädchen aus einer bestimmten Blutlinie dazu, ihre männlichen Erben zu heiraten, um dem Haus großen Reichtum und Macht zu bescheren. Einer jungen Frau gelang mit ihrem Baby die Flucht, doch leider werden sie und ihre Tochter aufgespürt und zurückgebracht.

Allerdings wurde Michiru bisher als Junge erzogen und ist garantiert nicht gewillt Luca, den Erben des Hauses Tenba, zu heiraten. Daher wird sie dort gefangen gehalten, genauso wie ihre Mutter, die als Druckmittel gegen sie eingesetzt wird.

Zudem sollen sie die vier Erzengel, die im Dienste der Familie stehen, beschützen. Diese sind Gabriel, Raphael, Michael und Uriel. Nicht jeder von ihnen ist begeistert über den „Engel“ den Luca heiraten soll!

Um ihr einen Ausweg zu bieten fordert Luca Michiru auf, den Verräter im Hause Tenba zu finden. Dies muss bis zu ihrem Hochzeitstag geschehen, dann würde er sie und ihre Mutter gehen lassen! Sie stimmt dem zu und lernt so die Leute im Anwesen näher kennen – auch Luca, der nach und nach ihr Herz immer höher schlagen lässt!

Verliebt sie sich in ihn? Wer ist der Verräter und kann wirklich Liebe zwischen den Beiden wachsen? Wird Michiru am Ende überhaupt noch gehen wollen?

Eigene Meinung
„Gothic Angel“ ist eine nette Geschichte für zwischendurch. Aus der Handlung hätte man mehr machen können, wenn man sie nicht in einen Einzelband gepresst hätte. Die Figuren werden zwar in jedem Kapitel näher beleuchtet, aber wirklich nahe kam man ihnen nicht, dafür erfuhr man zu wenig über ihren Hintergrund. Gut fand ich allerdings wieder, dass Michiru Luca nicht gleich verfällt! Viel mehr will sie ihr Leben selbst bestimmen und kämpft dafür, wieder frei sein zu können! Auch Luca ist doch anders als man am Anfang denkt und man merkt mit der Zeit, dass die junge Frau ihm wirklich was bedeutet. Daher war es gut zumindest in der Beziehung der Beiden eine Entwicklung stattfinden zu lassen, als sie gleich zusammen zu bringen.

Die Zeichnungen sind gut, keine Frage, aber man sieht ihnen schon an, dass der Manga aus dem Jahr 2011 stammt. Zudem fand ich auch das Cover nicht gerade gut gewählt. Ich würde in einer Buchhandlung nicht wirklich darauf aufmerksam werden und wissen wollen, um was für einen Manga es sich da handelt.

Die Panels waren nie zu textlastig, so dass man mit dem Lesen zügig voran kam, auch wenn man den Manga jetzt nicht unbedingt in einem Rutscht liest, weil er dafür einfach nicht fesselnd genug war.

Eine Altersempfehlung gibt es nicht, ist aber auch nicht nötig, weil nicht wirklich was Dramatisches, Blutiges oder Explizites passiert.

Für Fans der Mangaka Miku Momono und deren bisher erschienenen Werken ist „Gothic Angel“ vielleicht den Kauf wert, es ist aber kein Must-Have im Bücherregal!

Gothic Angel: © 2011 Miku Momono, Shogakukan/ EMA

Love at first Bite

Name: Love at first Bite
Englischer Name:
Originaltitel: Koi wo Hitokuchi
Herausgebracht: Japan: Houbunsha 2015
Deutschland: EMA 2017
Mangaka: Papiko Yamada
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Story
Seit jeher herrscht eine gewisse Rivalität zwischen zwei nebeneinander existierenden Traditionsgeschäften für japanisches Konfekt, deren Namen leider auch noch ziemlich gleich klingen. Zu allem Überfluss haben beide Geschäfte auch noch den gleichen Familienstammbaum.

Die nächste Generation, die die Läden übernehmen sollen, sind allerdings in der Kindheit noch Freunde, entwickeln sich dann aber auseinander. Gerade auch deshalb, weil Takahiro nicht so begabt in der Gestaltung des Konfekts ist wie Kazushi. Dieser hat allerdings eher andere Probleme. Er empfindet mehr für Takahiro. Nur scheint dieser Kazushi nicht auf die gleiche weise leiden zu können und daher befriedigt Kazushi seine Triebe mit einem Mädchen nach dem anderen – was oftmals durch einen Faustschlag belohnt wird.

So auch an dem Tag, an dem Takahiro ihn seit Ewigkeiten an einer Bushaltestelle mal wieder anspricht. Ab dem Zeitpunkt dreht Kazushi ab und will den jungen Mann für sich, geht dabei aber leider auch zu grob und verstörend vor. Takahiro steht sicher nicht darauf, dass Kazushi in seinem Schrank hockt und an seinen Unterhosen schnüffelt und meint, ohne ihn sterben zu müssen.

Kann es so überhaupt dazu kommen das auch Takahiro Gefühle für Kazushi entwickelt? Oder hat er das schon längst? Und kann er dann über Kazushis Perversitäten hinweg sehen?

Eigene Meinung
„Love at first Bite“ ist schon was Spezielles. So einen Charakter wie Kazushi hab ich echt noch nie gesehen. Auf der einen Seite scheint er cool zu sein, treibt es mit Mädchen ohne sich später noch daran zu erinnern. Auf der anderen Seite ist er schon geradezu wahnhaft in Takahiro verliebt. Ohne ihn scheint er nicht leben zu können, ist weinerlich und versucht ihn für sich zu gewinnen, um ihn gleich darauf wieder abzuschrecken, wenn er in dessen Kleiderschrank hockt und an dessen Unterhosen schnüffelt. Es ist schon bewundernswert, wie Takahiro nach und nach lernt damit umzugehen und sogar selbst ein wenig besitzergreifend wird!

Die Zeichnungen sind wie gewohnt sehr gut. Besonders die Sexszenen sind sehr detailreich und bieten einiges an Schauwerten.

Mit dem Lesen kam man zügig voran. Hin und wieder waren die Panels ein wenig textlastig, aber darüber konnte man bei der herrlich abgedrehten Geschichte gern hinweg sehen.

Die Altersempfehlung liegt bei 18 Jahren und ist wegen der expliziten Sexszenen und dem doch ein wenig verstörenden Verhalten von Kazushi auch gut gewählt.

Für Fans von etwas abgedrehten Boys Love Geschichten ist „Love at first Bite“ den Kauf auf jeden Fall wert!

Love at first Bite: © 2015 Papiko Yamada, Houbunsha/ EMA

Es beginnt um Mitternacht

Name: Es beginnt um Mitternacht
Englischer Name:
Originaltitel: 12ji kara hajimaru
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2016
Deutschland: EMA 2017
Mangaka: Aya Sakyo
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Story
Nach seinem missglückten, sehr schmerzhaften, ersten Mal mit Chiharu vor 12 Jahren ist Shoyu noch immer traumatisiert. Seitdem bläst er den Kerlen zwar einen, aber hatte nie wieder auf intimere Weise Sex mit einem anderen Mann. Allerdings konnte er auch Chiharu nicht wirklich vergessen, auch wenn er sich das immer wieder versucht hat einzureden.

Genau der taucht nun auf, als er jemanden sucht der zusammen mit ihm den Laden übernimmt, in dem er abends die Bar führt. Das erste Zusammentreffen der Beiden verläuft natürlich nicht gerade harmonisch. Als der bisherige Ladenbesitzer dann auch noch Chiharu einfach bei ihm in der Wohnung, die sich über dem Laden befindet, mit einquartiert, steht er kurz davor auszuflippen. Schließlich weckt der dunkelhaarige, junge Mann Gefühle in ihm, die er dachte überwunden zu haben.

Doch auch Chiharu konnte Shoyu nie vergessen, hat ihn die ganzen Jahre lang gesucht und ist nun nicht gewillt, ihn wieder fliehen zu lassen. Noch immer ist er in den Blonden verliebt und diesmal will er es richtig machen und auch Shoyus Herz für sich gewinnen, nicht nur dessen Körper.

Werden die Beiden das Trauma der Vergangenheit überwinden können und eine neue, gemeinsame Basis finden können? Eine Basis basierend auf Liebe?

Eigene Meinung
„Es beginnt um Mitternacht“ gefiel mir sehr gut. Aber ich mochte auch die „Kuroneko“-Manga der Mangaka, also ist das wohl kaum ein Wunder! Bei diesem Manga gefiel mir auch besonders, dass es wirklich eine Handlung gab. In den „Kuroneko“-Manga war das ja nicht immer der Fall, da überzog der sexuelle Anteil leider zu oft!

Chiharu und Shoyu haben beide mit dem zu kämpfen, was damals zwischen ihnen geschah. Der eine lief damals weg, der Andere, verunsichert davon Shoryu Schmerzen bereitet zu haben, ließ ihn ziehen. Nun finden sie sich wieder und müssen sehen, ob sie über das alte Trauma hinweg kommen und einen gemeinsamen Weg in die Zukunft finden. Das ist natürlich nicht leicht und ich finde es wurde gut dargestellt wie verunsichert und auch manchmal hilflos sie in dieser Situation sind. Man lässt den Beiden Zeit, sich zu finden und bringt die Beiden nicht einfach so wieder zusammen. Das war wirklich gut gemacht und bringt eine gewisse Spannung in die Geschichte.

Die Zeichnungen sind, wie von Aya Sakyo gewohnt, sehr gut und voller Details. Zwar ähneln die beiden Hauptcharaktere schon dem ein oder anderen Charakter aus einem ihrer anderen Manga, aber darüber sieht man bei der guten Geschichte gern hinweg.

Mit dem Lesen kam man gut voran. Die Panels waren nie zu textlastig und die Geschichte so spannend, das man den Manga eh nicht aus der Hand legen konnte.

Die Altersempfehlung liegt bei 18 Jahren und ist sehr gut gewählt. Zwischen den Beiden Hauptcharakteren geht es schon recht explizit zu, so dass jüngere Leser das nicht wirklich zu sehen bekommen sollten.

Fans von Aya Sakyo und guten Boys Love Manga sollten ruhig bei „Es beginnt um Mitternacht“ zugreifen! Der Kauf lohnt sich wirklich!

Es beginnt um Mitternacht: © 2016 Aya Sakyo, Shinshokan/ EMA

Black Knight

Name: Black Knight
Englischer Name:
Originaltitel: Black Knight
Herausgebracht: Japan: Libre Publishing 2008
Deutschland: Panini Manga 2014
Mangaka: Kai Tsurugi
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 7,99 €

Story
Der junge Prinz Christen darf auf eigenen Wunsch, wie seine Brüder es auch gewesen waren, auf die Militärakademie. Zwar ist der König nicht begeistert, stimmte dem aber am Ende dennoch zu. Chris geht es im Grunde darum einmal seiner heilen Welt zu entfliehen und das normale Leben kennen zu lernen, denn bisher wuchs er ziemlich behütet auf. Daher ist die Umstellung am Anfang auch nicht gerade leicht für ihn, aber der junge Kadett Zeke, der ihm als Tutor zur Seite gestellt wird, hilft ihm dabei sich einzugewöhnen. Bald verbindet die Beiden eine innige Freundschaft, die mehr zu werden scheint.

Als auf den Prinzen ein Anschlag verübt wird, ändert sich alles. Christen muss zurück ins Schloss und bittet Zeke, ihn zu begleiten. Dieser stimmt zu und zusammen mit seiner Leibwache macht man sich auf den Rückweg. Allerdings fällt dieser gefährlicher aus, als erwartet!

Werden sie überleben? Und kann es in dieser Welt überhaupt eine Chance für ihre aufkeimende Liebe geben?

Eigene Meinung
Mir gefiel „Black Knight“ wirklich gut. Der Manga hat mit 250 Seiten einen ziemlich hohen Umfang und kann so der Geschichte Raum zur Entwicklung geben. Zwar geht das mit den beiden am Anfang doch ein wenig arg schnell, fand ich, dafür wird das Tempo aber im späteren Verlauf ein wenig gedrosselt. Zudem ist es wirklich spannend zu sehen wie sich Chris weiterentwickelt und mit zu rätseln wer nun genau hinter allem steckt, denn auch wenn man es zum Ende des Bandes zu wissen glaubt, denke ich nicht, dass dem allein so ist. Es steckt da noch sehr viel mehr dahinter und darum ist dies auch mit ein Grund, die Geschichte weiter zu verfolgen. Außerdem will man auch wissen, ob es nun eine Zukunft für die Beiden geben wird oder eben nicht! Allzu lang muss man auf die Auflösung zum Glück auch nicht warten, den die weiteren drei Bände sind ebenfalls schon im Handel erhältlich.

Die Zeichnungen sind wirklich toll, sehr detailreich und auch besonders in den Kampfszenen sehr dynamisch. Dagegen sind sie eher zurückhaltend wenn es um Sex geht. Viel wird da mehr angedeutet, als wirklich gezeigt.

Mit dem Lesen kam man zügig voran. Vor allem, weil die Geschichte wirklich spannend ist legt man den Manga nur ungern zur Seite und liest lieber in einem Rutsch durch. Daher stört es auch nicht, wenn die Panels dann ab und an doch ein wenig arg textlastig waren.

Die Altersempfehlung liegt bei 16 Jahre und ist gut gewählt. Es gibt reichlich Action, Drama und eine Spur Erotik, aber gerade von letzterem eher mehr angedeutetes, als das man wirklich explizit was zu sehen bekommen würde.

Fans von guten Boys Love Manga, die gern auch ein wenig Action und Drama mögen, sollten beherzt bei „Black Knight“ zugreifen! Man macht damit ganz sicher keinen Fehler!

Black Knight – Die Begegnung: © 2014 Kai Tsurugi, Libre Publishing/ Panini Manga

Unlucky Young Men

Name: Unlucky Young Men
Englischer Name:
Originaltitel: Unlucky Young Men
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2007
Deutschland: Carlsen 2017
Mangaka: Kamui Fujiwara x Eiji Otsuka
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 19,90 €

Story
Im Herbst des Jahres 1968 in Japan…
N, ein junger Mann Ende 20, den es aus Aomori in die Hauptstadt verschlagen hat, und sein älterer Kollege T arbeiten als Service- und Reinigungskräfte in einem Tokyoter Nachtclub.

Eigentlich hätte alles ganz anders kommen sollen. N träumte davon, nach Amerika zu gehen, dann aber kam eines zum anderen und nun stehen vier Morde auf seinem Konto und er wird polizeilich gesucht. Sein Kumpel T dagegen ist eigentlich Schauspieler, schlägt sich aber als Slapsticks-Komiker in drittklassigen Clubs und mit dem Kellnern durch. Zwar hat er sich von den Studentenbewegungen losgesagt, doch holen ihn seine Kontakte immer wieder ein. Dabei ist sein großer Traum, einen eigenen Film zu drehen.

Die beiden beschließen sich zusammen zu tun. N klaut die benötigte Kamera und T schreibt das Drehbuch. Heraus kommt nicht nur das Konzept für einen Film, sondern auch der Plan für den perfekten Überfall auf einen Geldtransport. Mit der Linksaktivistin Yoko, dem Stricher Kaoru und der rebellischen Schülerin Yoko findet sich eine illustre Runde Mitwirkender zusammen. Sie sind sich sicher: Sie wollen beides durchziehen, auch den Bankraub. Und tatsächlich scheint der Plan in Ts Skript zunächst aufzugehen…

Eigene Meinung
Ein Manga, der abläuft wie ein Film der 1970er-Jahre, das haben Kamui Fujiwara (Skript) und Eiji Otsuka (Zeichnungen) gemeinsam schaffen wollen. Der Manga richtet sich denn auch an Erwachsene, vor allem an Lesende über 30 Jahren.

Stimmung und Hintergründe sollen den damaligen Zeitgeist übertragen. Damit alles authentischer wirkt, wurden die einzelnen Panels nachgestellt, fotografiert und abgezeichnet. Auch Fotografien aus der Zeit wurden offenbar genutzt, beispielsweise bei den Darstellungen der Studentenrevolten.

Es soll authentisch wirken, aber nicht zu getragen. In die Handlung – eine Mischung aus Drama und leichtem Krimi – haben die Autoren einige Charaktere eingewoben, die sich an bekannte Persönlichkeiten aus jener Zeit anlehnen. Das soll wohl einen Aha-Effekt schaffen.

Genau das ist aber auch das Problem. Um vieles zu verstehen, muss man zumindest in etwa wissen, auf welche realen Personen sich die Charaktere beziehen, und diese müssen bekannt sein. Wer kennt hierzulande schon Hiroko Nagata, eine Art japanische Brigitte Mohnhaupt? Tatsächlich dürfte der einzige, der auch im Westen einen weitreichenden Bekanntenkreis genießt, der Schauspieler Takeshi Kitano sein, auf dem die Figur des „T“ basiert. (Ja, der aus „Takeshi’s Castle“.). Die Erläuterungen zu den realen Personen im Anhang kann dieses Defizit für hiesige Lesende nur unzureichend ausgleichen.

Hinzu kommt, dass die eigentliche Story kapitelweise dahinplättschert. Nimmt man die grundlegende Ruhe des Manga dazu, hat man das Gefühl, dass lange einfach gar nichts passiert. Das mag dem Lebensgefühl der Personen damals entsprochen haben, den heutigen Leser vermag es aber nicht ganz zu überzeugen. Schade eigentlich, denn die Kern-Story hat durchaus Potenzial.

© Rockita

Unlucky Young Men: © 2007  Kamui Fujiwara / Eiji Otsuka  Kadokawa Shoten / Carlsen

 

Q (Ku)

Name: Q (Ku)
Englischer Name:  –
Originaltitel: Q (Ku)
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2014
Deutschland: Carlsen 2017
Mangaka: Tatsuya Shihira
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 7,99 €

Story
Vor 10 Jahren tauchte am Himmel ein Riesenball, genannt „Solaris“, auf. Dieses unheimliche Ding brachte die Welt an den Rand der Vernichtung, denn jedes Mal, wenn jemand zu Solaris in den Himmel blickt, wirft dies ein Monsterei auf die Welt. Aus diesem Ei schlüpft dann ein riesiges Monster, das alles in Schutt und Asche legt und dabei keine Rücksicht auf Menschenleben nimmt.

Daher ist es auch verboten in den Himmel zu sehen. Die Reichen und Mächtigen haben sich in ein relativ sicheres Habitat mit künstlichem Himmel zurückgezogen, der Rest der Menschheit haust in den verbleibenden Ruinen und kämpft dort um’s Überleben, denn Vorräte an Lebensmittel und Wasser sind knapp.

In dieser Welt kümmern sich Rem und Mana um Waisenkinder, damit zumindest diese etwas zu essen bekommen und relativ sicher leben können. Allerdings gestaltet sich das als schwierig und Rem arbeitet daher für eine Reporterin, um von dieser Gefälligkeiten und Lebensmittel einfordern zu können.

Bei seinem letzten Einsatz stößt er dann allerdings auf ein merkwürdiges, kleines Mädchen, das sich selbst Q nennt. Dieses erledigt einfach so eines der riesigen Monster, in dem es das einfach verspeist! Was oder wer ist Q? Rem hat so seine Befürchtungen, dass das Mädchen ebenfalls aus dem All kommt, daher versucht er es auch los zu werden, wenn nötig mit Waffengewalt. Doch so leicht ist das Mädchen nicht abzuschütteln, zumal er ihr Donuts gegeben hat und sie diese nun immer wieder von ihm haben möchte.

Ist Q vielleicht die Lösung für das Monsterproblem und Solaris? Kann sie den Menschen vielleicht endlich Frieden bringen oder geht von ihr eine noch viel größere Gefahr aus?

Eigene Meinung
Der Manga hat schon was an sich! Die Monster sind wirklich schrecklich und es reizt einen schon zu erfahren, was hinter all dem steckt. Warum ist „Solaris“ aufgetaucht? Was ist es genau? Zudem ist auch gerade Q das Rätsel schlecht hin! Sie ist kein Mensch, so viel ist klar! Menschen verspeisen nicht einfach so Monster, Katzen oder Handys! Zumindest konnte sie nach dem verspeisen des Handys, dann doch ein paar mehr Worte sprechen, als nur „Q“.

Rem ist ebenfalls nicht ganz das, was er am Anfang zu sein scheint! Er hat eine Militärvergangenheit und versucht im Augenblick nur die, die ihm am Herzen liegen, am Leben zu erhalten. Dafür tut er alles, auch wenn nicht immer gerade erfolgreich! Aber wird er Q am Ende akzeptieren können, um vielleicht mit ihrer Hilfe am Ende Solaris besiegen zu können? All diese Geheimnisse machen den Manga wirklich spannend, so dass man gern erfahren möchte, wie es für die Menschheit und Q am Ende ausgehen wird!

Die Zeichnungen sind wirklich richtig gut! Besonders die Monster sind hervorragend gezeichnet und vermitteln einem das Grauen, das die Menschen da draußen in den Ruinen erleben, richtig gut. Jeder Charakter ist individuell hervorgehoben, ab und an ein wenig überspitzt dargestellt, aber das lockert die düstere Atmosphäre zwischendurch auch mal auf.

Mit dem Lesen kam man zügig voran. Dies war allerdings eher der Spannung zu zu schreiben, den die Panels waren doch oft ein wenig textlastig.

Die Altersempfehlung liegt bei 14 Jahren und ist passend gewählt. Die Actionszenen haben es doch ganz schön in sich. Zudem gibt es eine auch etwas offenherzige Szene, aber die ist jetzt nicht zu explizit, das man die Altersempfehlung anheben müsste.

Für Fans von guten Actionmanga mit einer guten Portion Witz sollten bei „Q [ku]“ unbedingt zugreifen!

Q (Ku): © 2014 Tatsuya Shihira, Shueisha/ Carlsen

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