Wagamama Kitchen

Name: Wagamama Kitchen
Englischer Name:
Originaltitel: Wagamama Kitchen
Herausgebracht: Japan: Libre 2009
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Kaori Monchi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

Wagamama KitchenStory
Takeshi und Wakana-san waren schon als Kinder gute Freunde. Doch ihre Gefühle wuchsen schon bald über die einer Freundschaft hinaus. Auch wenn sie sich küssten und über Heirat sprachen, war vor allem dem älteren Wakana-san klar, dass dies in der heutigen Gesellschaft kaum möglich wäre. Nicht nur der Altersunterschied würde den beiden Probleme bereiten, schließlich waren sie beiden Jungen. Als Takeshi wegen seines Asthmas aufs Land ziehen musste und somit zu weit entfernt lebte, um weiterhin mit Wakana-san zusammen zu sein, brach für ihn eine Welt zusammen. Auch Jahre nach der Trennung gab es keinen Tag, an dem Takeshi nicht an Wakana-san gedacht hätte.

Endlich konnte er seine Familie überzeugen, zurück in die Stadt zu ziehen, um dort auf eine angesehene Schule zu gehen. Dabei schwebt ihm natürlich in erste Linie im Kopf, Wakana-san ausfindig zu machen. Doch das erweist sich als schwieriger als gedacht.

Als er seine Suche in der Innenstadt fortsetzt, wird er mal wieder von fremden männlichen High-School-Schülern angehalten, die ausgiebig mit ihm flirten. Takeshi leidet sehr unter seinem femininen Aussehen. Zudem hat er sein kindliches Erscheinungsbild, welches auch mit seiner Körpergröße zusammenhängt, nie ablegen können. Daher wird er von Fremden oft für ein Mädchen gehalten, wie auch in diesem Fall. Leider schafft es der durchsetzungsschwache Takeshi nicht, die hartnäckigen Männer abzuwimmeln. Plötzlich ertönt eine Stimme und ein Mann kommt zu ihnen rüber, der Takeshi verteidigt. Es scheint sich hierbei um den Lehrer der Schüler zu handeln, denn diese schrecken ehrfürchtig zurück, als sie Wakana-sensei sehen. Aber halt, „Wakana-sensei“? Takeshi traut seinen Augen nicht. Könnte es sich hier um seinen Wakana-san handeln? Rechnet er die Jahre drauf, die sie getrennt waren, könnte das Äußere und die Stimme sogar passen. Takeshi hält es nicht mehr aus und spricht den Lehrer direkt auf diese Ähnlichkeit an. Doch dieser weißt Takeshi allerdings zurück. Es müsse sich hier um eine Verwechslung handeln.

Als Takeshi Wakana-sensei aber bei der Einschulungsfeier wieder trifft und feststellt, dass er hier als Lehrer tätig ist, kann Wakana-san es nicht mehr länger abstreiten. Es handelt sich hier um Takeshis Kindheitsfreund!

Seit diesem Tag versucht Takeshi alles, damit seine Beziehung zu Wakana-san wieder wie früher wird. Er lässt keine Gelegenheit aus, ihn aufzusuchen und anzusprechen. Doch im Gegensatz zu Takeshi, scheint Wakana-san einen Schlussstrich gemacht zu haben. Er möchte die Beziehung auf Lehrer-Schüler-Ebene weiterführen. Nicht auszudenken, welche Gerüchte sonst aufkommen könnten. Doch das alles lässt Takeshi kalt. Er taucht sogar regelmäßig bei Wakana-san zu Haus auf, mit dem Vorwand, etwas im Unterricht nicht verstanden zu haben.

Als Takeshi dann aber lauthals verkündet, dass er Wakana-san aus ganzen Herzen liebt, droht die Situation zu eskalieren. Wakana-san scheint über Takeshi herzufallen, reißt ihm sogar sein Hemd auf, als er plötzlich stoppt und in Lachen ausbricht. Er hat mit Takeshi nur ein Späßchen getrieben. Er selber würde nie im Leben etwas mit ihm anfangen, geschweige denn eine Beziehung führen. Diese Worte treffen Takeshi hart, auch wenn er weiß, dass Wakana-san sich nicht über die Wirkung in Takeshis Inneren in klaren war. Auch wenn er versucht, die Situation zu verdrängen, strömen plötzlich die Tränen über Takeshis Wangen. War alles nur ein Traum, eine Illusion und eine Wunschvorstellung, die Takeshi hoffen lies, mit Wakana-san eine gemeinsame Zukunft zu haben?

Eigene Meinung
Mit „Wagama Kitchen“ bleibt Kaori Monchi dem „Boys-Love“- und “Shonen Ai“-Genre treu. Das Band teilt sich in zwei Short-Storys auf. Den überwiegenden Teil des Manga nimmt aber die Beziehung zwischen Takeshi und Wakana-san ein.

Der Zeichenstil von Kaori Monchi ist auffällig. Meist wirken die Hände und Münder etwas überproportioniert. Dennoch sind die Zeichnungen sehr detailliert und stimmungsvoll.

Die Handlung hingegen entspricht leider dem Stereotyp. Lehrer-Schüler Beziehungen zwischen Männern wurden bereits häufiger in Manga aufgegriffen. „Wagamama Kitchen“ bietet dem Leser diesbezüglich wenig Überraschung. Zudem ist der Verlauf der Geschichte manchmal etwas durcheinander, sodass man schnell den Faden verliert.

© Izumi Mikage
Wagamama Kitchen: © 2009 Kaori Monchi, Libre Publishing/ EMA

Cosplay Detective

Name: Cosplay Detective
Englischer Name:
Originaltitel: Cospure Tantei
Herausgebracht: Japan: Jitsugyo no nihon sha 2010
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Story: Ryo Kurashina
Zeichnungen: Maya Miyazaki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 8,50 €

Cosplay DetectiveStory
Rio Kurusu ist gerade mal 18 Jahre alt und kommt frisch von der High-School. Ihre größte Leidenschaft ist das Tragen von Cosplays. Umso wichtiger war es daher für sie, einen Beruf zu finden, der es ihr erlaubt, auch im Alltag in hübschen Kostümen zu erscheinen. Glücklicherweise hat ihr Chef Atsushi Yanagimachi vom „K&Y Detektivbüro“ absolut nichts gegen die sexy Outfits als Maid, Krankenschwester oder Schülerin. Rio und Atsushi kennen sich schon seit Kindertagen. Damals gehörte auch Rios Bruder zu der Gruppe. Er und Atsushi gründeten dann vor 5 Jahren das „Kurusu & Yanagimachi“ (kurz „K&Y“) Dektivbüro. Kurz darauf starb Rios Bruder. In den Akten wurde der Tod als Unfall abgelegt, doch Hinweise sprechen dafür, dass er bei dem damals laufenden Fall ermordet wurde. Rio hat es sich daher zur Aufgabe genommen, während der Arbeit als Detektivin Hinweise zu sammeln, den Fall aufzuklären und sich für den Mord an ihrem Bruder zu rächen.

Doch zunächst muss sie ihren faulen Chef erst einmal gehörig die Leviten lesen. Die Geschäfte laufen zurzeit nicht gerade rosig und jede freie Minute verbringt Atsushi damit, sich mit Alkohol abzuschießen und sich mit fremden Frauen im Büro zu vergnügen.

Da kommt eine neue Klientin wie gerufen. Für die Dame mittleren Alters soll Atsushi die verschwundene Tochter finden. Nach einem Streit ist Miyu von zu Hause weggelaufen und seitdem wie vom Erdboden verschluckt. Der einzige Hinweis ist der Flyer eines Maid-Cafés in Akihabara auf Miyus Laptop. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie dort vorübergehend arbeitet, um sich über Wasser zu halten. Für Atsushi steht fest, dass das ein Job für Rio ist. Undercover soll sie sich als Maid verkleiden und nach Spuren suchen. Dabei findet sie schnell heraus, dass Miyu viele Fans im Maid-Café hatte und unter diesen sogar einen Stalker, der sie permanent beobachtet haben soll. Steckt er hinter Miyus Verschwinden?

Eigene Meinung
Mit viel nackter Haut, sexy Kostümen und allerlei erotischen Szenen spricht „Cosplay Detective“ wohl eher das männliche Publikum an. Wie zu erwarten war, rückt die eigentlich Handlung in den Hintergrund, bis davon nicht mehr viel übrig ist. Die Absicht, den Tod von Rios Bruder auf den Grund zu gehen, wird lediglich am Anfang erwähnt. Aber in keinem weiteren Fall fällt darüber auch nur ein Wort. Damit verspielt „Cosplay Detective“ viel Potenzial und Ernsthaftigkeit (wenn man bei dem Manga überhaupt von „Ernsthaftigkeit“ sprechen kann). Zudem bleibt die Wahrheit über den Tod von Rios Bruder am Ende des Oneshots ungelöst, was mehr als schade ist, denn so hätte man diese belanglosen Hintergründe auch gar nicht erst erwähnen müssen.

In „Cosplay Detective“ werden Atsushi und Rio mit der Lösung von zwei Fällen beauftragt – einer spielt sich im Maid-Café ab und einer im Krankenhaus. Beide Lokationen wurden offensichtlich gewählt, um die Träume der männlichen Leser zu erfüllen. Daher muss man „Cosplay Detective“ aber auch zugutekommen lassen, dass die prickelnde Erotik gut umgesetzt wurde, ohne ins Hentai-Genre abzudriften. Sexszenen gibt es zwar zu Genüge, aber es werden keinerlei Intimzonen gezeigt. Zudem sind Rio und Atsushi sympathische Hauptfiguren. Atsushi hat immer ein wachsames Auge auf Rio und würde für sie einfach alles tun. Damit gilt für Atsushi „raue Schale, weicher Kern“. An der ein oder anderen Stelle wird dem Leser auch mal ein Schmunzeln entlockt, denn ein Hauch von Humor kommt immer mal wieder auf.

Vor allem die Zeichnungen lassen sich durchaus sehen. Diese sind sehr detailliert und ansprechend. Ein wenig erinnert Maya Miyazakis Zeichenstil an das Manga „Video Girl Ai“ von Masakazu Katsura.

Wem also nach kurzweiliger erotischer Unterhaltung ist, der kann „Cosplay Detective“ ruhig mal in Betracht ziehen.

Cosplay Detective: © 2010 Maya Miyazaki/ Ryo Kurashina, Jitsugyo no nihon sha/ EMA

Venus Versus Virus

Name: Venus Versus Virus
Englischer Name: Venus Versus Virus
Originaltitel: Venus Versus Virus
Herausgebracht: Japan: Media Works 2005
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Atsushi Suzumi
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Venus Versus Virus Band 1Story
Sumire hatte schon immer eine Gabe, die andere Kinder nicht hatten. Auch jetzt noch kann sie Stimmen hören und Wesen sehen, die eigentlich gar nicht da sein dürften, dabei geht sie schon auf die Highschool. Mittlerweile lebt sie mit anderen Mädchen in einem Wohnheim und verbringt ihre Tage oftmals in der Bibliothek. So passiert es ihr auch an diesem Abend, dass sie mal wieder in ihren Büchern versunken ist und die Zeit vergessen hat. Dabei fürchtet sie sich sehr vor der Dunkelheit und mag es gar nicht, alleine durch die verlassenen Gänge des Wohnheims zu ihrem Zimmer zu gehen. Denn dann sieht sie diese unheimlichen Wesen meistens noch viel intensiver. Als sie vorsichtig den Flur entlang läuft, fällt ihr auf dem Boden eine Brosche auf. Sumire hebt diese vorsichtig auf, um sie zu betrachten, als ihr die Anstecknadel in den Finger sticht. Sie steckt die Brosche schnell in ihre Tasche und macht sich auf den Weg in ihr Zimmer. Als sie sich umguckt, entdeckt sie erneut ein angsteinflößendes Monster, das sogar mit ihr spricht.

Auch die nächsten Tage sieht Sumire es in der Ferne. Es scheint sie zu verfolgen, am Tag wie auch in der Nacht. Als sie verängstigt davon rennt, schneidet ihr das Monster plötzlich den Weg ab, drängt Sumire in die Enge und attackiert sie! Reflexartig kneift Sumire die Augen zu und versucht sich zu schützen, als sie bemerkt, dass nichts passiert. Vorsichtig öffnet sie die Augen und sieht eine junge Frau, die über dem rechten Auge eine Augenklappe trägt und drüber hinaus sehr seltsam gekleidet ist. Sie hat Sumire verteidigt und das Monster getötet. Doch bevor Sumire sich bedanken oder fragen kann, wer diese Fremde sei, verschwindet diese und hinterlässt nur einen Zettel. Es handelt sich dabei um einen Flyer eines Geschäftes.

Als Sumire am nächsten Tag die Adresse auf dem Flyer aufsucht, muss sie feststellen, dass es sich hierbei um ein Geschäft mit dem Namen „Venus Vangard“ handelt, welches Kleider und Schmuck verkauft. Die seltsame Frau scheint hier zu arbeiten und macht nicht den Eindruck, Sumire wiederzuerkennen. Sie ist nur fixiert, ihr etwas zu verkaufen. Als Sumire angibt, wegen dem gestrigen Vorfall hier zu sein, verfinstert sich das Verhalten der Frau schlagartig. Sie gibt an, dass sich Sumire eigentlich gar nicht daran erinnern dürfte, da ihr Gedächtnis verändert sein müssten. Da dies scheinbar nicht der Fall ist, erklärt sie Sumire für etwas Besonders und führt sie ins Hinterzimmer des Ladens. Sie stellt sich als Lucia vor und erklärt ihr, was sie gestern gesehen hat. Die Monster, die Sumire sieht, werden „Viren“ genannt. Diese Wesen waren früher Menschen, die sich aber nun durch eine dunkle Kraft verändert und es auf die Seelen der übrigen Menschen abgesehen haben. Sobald die Viren aber erst einmal die Seele eines Menschen gefressen haben, wird dieser selber zu einem solchen Monster. Und besonders Sumire muss auf der Hut sein, denn diese Viren haben es vor allem auf Menschen abgesehen, die die Gabe haben, diese zu sehen! Zudem offenbart Lucia, dass es Gegenstände gibt, die eine schützende Wirkung gegen die Viren haben, aber auch solche, die Monster magisch anziehen. Die Brosche, an der sich Sumire verletzt hat, gehörte zur zweiten Kategorie und hat alles nur verschlimmert.

Venus Versus Virus Band 2Nun haben es die Monster noch intensiver auf sie abgesehen und werden sicherlich so schnell keine Ruhe geben. Doch das Detail, was Sumires Leben verändern sollte, gibt Lucia erst am Schluss preis: Lucia bekämpft in Wahrheit diese Monster. Dieser Laden hingegen ist nur Tarnung. Wer von ihr gerettet wurde, bekommt allerdings eine saftige Rechnung. Lucias Rettungseinsatz soll Sumire nun 666.000 Yen (umgerechnet ca. 6.400€) kosten! Um dies bezahlen zu können, schlägt Lucia vor, dass Sumire hilft, die Monster zu bekämpfen und bei Lucia zu arbeiten. Doch will Sumire diesen Weg wirklich einschlagen und sich in die Höhle des Löwen begeben?

Eigene Meinung
Mit „Venus Versus Virus“ ist nun die Mangaadaption zum gleichnamigen Anime, welcher auch in Deutschland erschienen. Bereits 2008 veröffentlichte ADV Films die Fernsehserie, die in Japan großen Erfolg verbuchen konnte. Bei uns in Deutschland ist der Anime leider etwas untergegangen, sodass jetzt hohe Erwartungen in die Mangaumsetzung gesetzt werden. So farbenfroh und verspielt das Cover auch sein mag, die Geschichte ist düster und mysteriös. Über Lucia wird während des ersten Bandes nicht viel verraten. Sie tritt als geheimnisvolle und gefühlskalte Jägerin auf, die den Anschein erweckt, nicht nur gute Absichten zu haben.

Um die Viren zu bekämpfen scheint Lucia durchaus bereit zu sein, das ein oder andere Opfer in Kauf zu nehmen und notfalls auch über Leichen zu gehen. Dem Leser wird dennoch der Eindruck vermittelt, das Lucia in ihrem Leben einige Schicksalsschläge überstehen musste und daher zu dem Menschen geworden ist, den sie heute darstellt. Daher wirkt Lucia trotzdem keinesfalls unsympathisch.

Die schüchterne und schwächliche Sumire hingegen ist das genau Gegenteil von Lucia. Doch in ihr steckt das große Potenzial zu einer Kämpferin zu werden. Denn in lebensbedrohlichen Situationen ergreift eine zweite Persönlichkeit von ihr Besitz, die rein gar nichts mehr mit der friedlichen und konfliktscheuen Sumire gemeinsam hat. Was es mit dieser Schizophrenie auf sich hat, verspricht spannend zu werden. Negativ anzumerken sei an dieser Stelle, dass die Geschichte, zumindestens im ersten Band, einige Fragen aufwirft, die teilweise zu Verwirrung führen. Sieht man über diesen kleinen Schönheitsfehler hinweg, bietet das Manga dennoch gute Unterhaltung und spannende Kämpfe.

© Izumi Mikage
Venus Versus Virus: © 2005 Atsushi Suzumi, Media Works/ Carlsen

How to make myCostumes – Euer Cosplay-Grundlagenwissen in einem Buch

Name: How to make myCostumes – Euer Cosplay-Grundlagenwissen in einem Buch
Englischer Name:
Originaltitel: How to make myCostumes – Euer Cosplay-Grundlagenwissen in einem Buch
Herausgebracht: Deutschland: myCostumes-Verlag 2015
Autor: Herausgeberin: Nathalie Quillmann
Redaktion: Karen Heinrich, Anna Schunk, Nina Wadkien
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 29,50 €

how to make myCostumesStory
Zu Beginn klärt „How to make myCostumes“ über die Grundlagen des Nähens auf. Das erste umfangreiche Kapitel handelt von der Herstellung eines eigenen Cosplays (engl. Abkürzung für „Costume Play“) unter zur Hilfenahme einer Nähmaschine. Dabei werden die Bestandteile einer Nähmaschine beschrieben. Vor der eigentlichen Anleitung gibt das Buch Auskunft über die verschiedenen Stoffarten und deren geeignete Verwendung.

Der nächste Abschnitt teilt sich in drei grundlegende Projekte auf: „Projekt Schleife“, „Projekt Maid“ und „Projekt Schuluniform“. Dem Leser wird ausführlich und anhand vieler Bilder erklärt, wie man diese Kostüme herstellen kann. Dabei werden in den ersten Kapiteln grundlegende Kenntnisse vermittelt, die in den darauffolgenden Projekten erneut Anwendung finden.

„Projekt Schleife“ erklärt neben der Fertigung einer voluminösen Schleife zudem, wie man Stoffe mit Einlagen verstärkt, eine Naht verriegelt oder auch Ecken sauber näht. Projekt „Maid“ und „Projekt Schuluniform“ hingegen setzen das Vorhandensein eines Schnittmusters voraus.

„Projekt Maid“ enthält eine Anleitung zur Herstellung einer Bluse mit Gummizug, eine Weste mit Knöpfen, einen Tellerrock mit Reißverschluss und einer Schürze mit Rüschen.

„Projekt Schulinform“ beinhaltet Informationen zur Herstellung einer Bluse mit Matrosenkragen und eines Faltenrocks mit Bund. Besonders hervorzuheben sind hier die Anleitung zum Nähen von „Abnähern“ um die Kleidung der Passform des Körpers anzupassen und das Einsetzen von Ärmeln.

Im Anschluß gibt das Buch Tipps zur Verfeinerung der fertiggestellten Kostüme, indem beschrieben wird, mit welchen Farben Stoffe bemalt werden können und wie Applikationen anzubringen sind.

Passend zum Cosplay wird erklärt, wie man entsprechende Schuhüberzieher zum Kostüm produziert.

Für nahezu jedes Cosplay ist das Tragen einer Perücke notwendig. Im zweiten großen Abschnitt namens „Mit Fön und Haarspray“ erklärt „How to make myCostumes“ daher, was beim Kauf einer Perücke zu beachten ist, wie man diese richtig aufsetzt und feststeckt, wie man Perücken aufbewahren sollte und natürlich, wie man die ausgefallen Frisuren eines Anime-Charakters im realen Leben nachstylen kann.

Im dritten Kapitel „Mit Schminktopf und Pinsel“ werden dem Leser Tipps und Tricks verraten, wie das perfekte Make-Up entsteht. Hervorzuheben ist besonders die Anleitung, wie auch weibliche Cosplayer mit Hilfe von Make-up wie Männer aussehen können. Selbst Bärte sind hierbei keine Schwierigkeit.

Besonders in letzter Zeit sind monströse und stabil wirkende Rüstungen modern. Das Kapitel „Die kleine Rüstungsschmiede“ vermittelt dem Leser, wie man die Materialien „Worbla’s Fines Art“, Moosgummi und Kobracast dafür verwendet. Als eigenes Projekt wird der Bau einer Schulterrüstung beschrieben.

Das letzte Kapitel „Bühne frei!“ gibt abschließend Hinweise, wie man sein fertiges Cosplay auf Conventions und entsprechenden Veranstaltungen perfekt in Szene setzt. Es gibt Anregungen zur optimalen Haltung auf Fotos sowie Hilfestellung für den ersten Bühnenauftritt.

Eigene Meinung

Nach über einem Jahr harter Arbeit hat Herausgeberin Nathalie Quillmann das Buch „How to make myCostumes“ herausgebracht, um Cosplay-Anfängern das Leben zu erleichtern und einen Leitfaden an die Hand zu geben. Dabei konnte die Autorin allerlei Wissen und Erfahrungen ansammeln, denn 2009 eröffnete sie ihren eigenen Handel „myCostumes“ mit Standort in Frankfurt am Main. Mit Hilfe eines ausgewählten Readaktionsteams vermittelt „How to make myCostumes“ allerlei Anleitungen zur Fertigstellung eines eigenen Cosplays.

Die drei ausgewählten Projekte „Maid“, „Schuluniform“ und „Schleife“ sind drei gut gewählte Beispiele, bei denen allerlei Nähgrundlagen dargestellt werden können. Zudem tragen viele Anime- und Manga-Charaktere solche Kleidung, was dem Cosplayer dann schnell eine breite Auswahl an Möglichkeiten bietet. Schade ist allerdings, dass dem Buch keine Schnittmuster beiliegen. Mindestens zu diesen drei Projekten wäre das empfehlenswert gewesen, denn Nähanfänger haben bei der Vielzahl an Schnittmustern oft auch Ängste, das falschen zu kaufen. Dies könnte den Nähanfänger hemmen, sich an solchen Projekten zu versuchen.

Besonders hilfreich und daher erwähnenswert sind unter anderem eine Anleitung, wie ältere Perücken am einfachsten wieder zu entwirren sind.

Vor allem die Make-up-Tipps sind nicht nur für Cosplayer interessant. Es wird umfangreich erklärt, wie z.B. eine Wimpernzange zu benutzen ist oder wie Kontaktlinsen optimal eingesetzt sowie herausgenommen werden. Manche Person, die evtl. noch nie etwas über Cosplays gehört hat, wäre über derartige Anleitungen dankbar.

Viele Leser werden sich auch über die Anleitung zum Rüstungsbau freuen. Zwar gibt es auf dem Markt bereits vergleichbare Lektüre, dennoch darf Worbla und Moosgummi in keinem Gesamtwerk fehlen. Gut erklärt ist die Bemalung von Rüstungen, um durch die Darstellung von Licht und Schatten einen metallischen Effekt zu bewirken.

Insgesamt sieht man dem Buch an, dass es in liebevoller Arbeit entstanden ist. Das Layout ist ansprechend, die Qualität und Verarbeitung sehr hochwertig. Viele Bilder jedes einzelnen Schrittes erklären die Näharbeiten ausführlich. Immer wieder werden Fachbegriffe erklärt und Hilfestellungen zu früheren Kapitel und Anleitungen gegeben, damit auch ein Cosplay-Anfänger den Faden nicht verliert. Dennoch steigt mit jedem Projekt auch der Schwierigkeitsgrad. Es ist daher empfehlenswert, wenn man wirklich ein Projekt nach dem anderen fertigstellt und zunächst Erfahrungen sammelt.  Vor allem das Projekt „Faltenrock“ ist durch die verschiedenen Formeln zur Berechnung der richtigen Länge, nicht so einfach zu verstehen.

Es ist zwar kein Beinbruch, sollte aber dennoch erwähnt werden, dass sich leider auch kleine Fehler in das fertige Werk eingeschlichen haben. So taucht ab und zu ein Farbklecks auf, wo er nicht hingehört, der scheinbar beim Druck verursacht wurde oder Erklärungen als Randbemerkungen wiederholen sich plötzlich 1 zu 1 direkt untereinander auf derselben Seite. Das ist schade, aber schadet der Qualität von „How to make myCostumes“ dennoch keineswegs.

Jedem Cosplay-Anfänger, wie auch langjährigen Fan, kann dieses Buch nur wärmstens empfohlen werden. Wären nun noch ein paar Schnittmuster enthalten gewesen, wären diese knapp 360 Seiten für nur ca. 30€ das perfekte Einstiegswerk.

How to make myCostumes: © 2015 Nathalie Quillmann, myCostumes-Verlag

Valmont – Gefährliche Liebschaften

Name: Valmont – Gefährliche Liebschaften
Englischer Name:
Originaltitel: Shishaku Valmont – Kiken na kankei
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2010
Deutschland: Planet Manga 2013
Mangaka: Chiho Saito
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Valmont - Gefährliche Liebschaften Band 1Story
Nachdem die 15 jährige Cecile de Volanges nach über fünf Jahren endlich von Ihrer Mutter aus der Klosterschule geholt wurde, wirkt für sie alles irreal und befremdlich, die prunkvollen Kleider der hübschen Frauen, die teuren Kronleuchter an den Decken der Oper oder die vielen unbekannten Gesichter, die in Gesellschaft ihrer Mutter verweilen. Wir schreiben das 18. Jahrhundert in Paris, indem sich alles um das gesellschaftliche Ansehen des Hochadels dreht. Cecile und ihre Mutter gehören zu dieser Gesellschaftsklasse und sind in diesen Kreisen sehr geschätzt. Dennoch beschäftigen Cecile die Gerüchte. Angeblich wurde sie von ihrer Mutter aus dem Kloster geholt, um demnächst zu heiraten. Da sie ihrer Mutter keine eindeutige Stellungnahme entlocken kann, hält Cecile aufmerksam Ausschau und hofft, ihren zukünftigen Gatten entdecken zu können. Dabei fällt ihr ein junger Mann in den oberen Reihen der Oper auf, der sie scheinbar ausgiebig beobachtet. Ihre Blicke kreuzen sich und Ceciles Herz beginnt an, wild zu schlagen.

Als die Oper zu Ende ist, unterhalten sich alle über das erfolgreich aufgeführte Musikstück Mozarts. Dabei trifft Cecile nach über 10 Jahren die Cousine ihrer Mutter, Marquise de Merteuil, wieder, an die sie sich aber nur schwach erinnern kann. Als sie dann den jungen Mann aus den oberen Rängen wiedererkennt und dieser zu ihnen tritt, wird Cecile ganz nervös. Er stellt sich mit Chevalier Danceny vor und ist ein Ritter aus dem Malta-Regiment und ein aufstrebender Musiker. Ein Mann wie ihn könnte sich Cecile schon als ihren Ehegatten vorstellen. Bevor sie sich aber intensiver mit ihm unterhalten kann, stolpert plötzlich ein Mann zwischen den beiden entlang. Es handelt sich dabei um Vicomte de Valmont, der nicht besonders angesehen ist und als Schürzenjäger gilt. Unzählige Frauen soll er schon verführt und dann links liegen gelassen haben.

Valmont - Gefährliche Liebschaften Band 2Noch bis spät in die Nacht herrscht wildes Geläster über Valmont und sein Treiben. Währenddessen unterhält sich Marquiese de Merteuil mit Madame de Volanges, der Mutter von Celcile. Sie beichtet ihrer Cousine, dass sie plant, Cecile mit dem General Comte de Gercourt zu vermählen. Das gefällt Marquiese ganz und gar nicht, denn sie wurde einst von Gercourt verlassen, nachdem er sich für eine Gouverneursgattin entschieden hatte. In einem Brief, dem sie ihren ehemaligen Liebhaber und jetzigen Vertrauten Valmont schreibt, fordert sie ihn auf, diese Hochzeit zu einer Blamage für Gercourt zu machen. Gerourt sei auch ebenso Valmonts Feind, da diese Gouverneursgattin ihn zu dieser Zeit für den General verlassen hatte. Ihr Plan schlägt vor, Cecile zu verführen und zu entjungfern. In der Hochzeitsnacht würde dies auffallen und den Ruf Ceciles, wie auch Gercourts beschmutzen und beide bloßstellen.

Eigene Meinung
„Valmont – Gefährliche Liebschaften“ basiert auf der Romanvorlage „Choderlos de Laclos“. Chiho Saito ist in Deutschland und Japan bereits durch ihre früheren Werke „Utena“ oder „Tochter von Basilis“ bekannt und beliebt. Mit „Valmont“ wagt sie sich nun an eine historische und tiefsinnige Geschichte voller Intrigen. Es ist sehr spannend, die beinahe krimiartigen Pläne und dessen Umsetzung zu verfolgen. Der Lese fiebert dabei mit, ob die Strategien auch aufgehen werden.

Cecile ist eine sehr symphytische Hauptfigur, die sich zwar durch Unschuld und Weltfremdheit auszeichnet aber ebenso auch durch Gutherzigkeit. Wie es zur damaligen Zeit üblich war, schrieben sich die Menschen oftmals Briefe. Dieses Detail wurde im Manga aufgegriffen, sodass viele Textpassagen aus Brieftexte bestehen. Am Anfang ist dies eine willkommene Abwechslung für den Leser. Nach mehreren Seiten und ständigen Briefwechseln wird dies allerdings zu einer nervigen Angelegenheit. Der Zeichenstil Chiho Saito ist gewohnt Shojo-artig und detailverliebt. Außerdem sind die französischen Namen teilweise sehr ungewöhnlich, schwer aussprechbar und ebenso schwer zu merken. Die Übersicht zu behalten, ist nicht so einfach. Dennoch wurde die Zeitepoche glaubwürdig im Manga umgesetzt. Wer sich für diese Ära und für Geschichten Frankreichs interessiert, wird hier gut unterhalten.

© Izumi Mikage
Valmont – Gefährliche Liebschaften: © 2010 Chihi Saito, Shogukukan/ Planet Manga

Two Hot!

Name: Two Hot!
Englischer Name:
Originaltitel: Netsuppoi desu yo
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2012
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Jun Mayama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Two Hot!Story
Für Yada soll heute ein neues Leben beginnen. Seinen alten Job an einer fragwürdigen Lehranstalt mit miserablem Gehalt hat er hingeschmissen. Nun soll er an der renommierten Meiho-Privatakademie als Mathematiklehrer unterrichten. Auf dem Weg ins Schulgebäude scheint wirklich alles perfekt zu sein. Die Einrichtung macht einen guten Eindruck und die Lehrer sowie Schüler wirken engagiert und freundlich. Nur Yada selbst ist heute nicht in seiner Topform. Scheinbar bahnt sich eine Erkältung an, denn er kämpft seit einigen Tagen hartnäckig gegen sein Fieber an. Als Vorsichtsmaßnahme entscheidet sich Yada einen Abstecher ins Krankenzimmer zu machen. Vielleicht kann ihn der Schularzt etwas geben, das wenigstens vorübergehend Linderung verspricht.

Dort angekommen wird Yada allerdings Zeuge eines erschreckenden Vorfalls. Er beobachtet den Schularzt und einen Schüler, die sehr intim miteinander umgehen. Scheinbar küssen sie sich sogar. Auch wenn Yada erst so tun wollte, als hätte er nichts gesehen, fallen seine beobachtenden Blicke schon nach kurzer Zeit auf. Yada beschließt also keine große Sache aus diesem Ereignis zu machen. Schließlich kann man gegen die Liebe und wo sie hinfällt nichts machen. Doch der Schularzt scheint ein Casanova zu sein. Er gibt mit einem breiten Grinsen an, dass zwischen ihm und dem Schüler doch keine Liebe existieren könnte. Yada kann nicht fassen, was er dort hört. Nutzt der Schularzt den Schüler für seine eigenen Gelüste aus und spielt mit seinen Gefühlen? Das kann der pflichtbewusste Yada keinesfalls hinnehmen. In ihm ist nun förmlich die Wut entbrannt und er verkündet lautstark über diesen Vorfall Bericht zu erstatten. Solche Ausnutzung von Schülern dürfte nicht geduldet werden.

Als Yada bereits den Rückweg antreten möchte, wird er vom Schularzt aufgehalten. Dieser ist stärker als er zunächst den Eindruck vermittelt hat. Er zwingt Yada auf die Knie und beginnt seine Hose aufzuknüpfen. Was dann geschieht, hätte Yada sich nicht mal ansatzweise ausmalen können. Er wird vom Schularzt nahezu vergewaltigt, der von der sexuellen Belästigung auch noch Fotos macht, die Yada in einer sehr ungünstigen Lage zeigen. Als Yada sich endlich aus den Zwängen befreien kann, ist er völlig außer sich. Was denkt sich dieser Arzt nur dabei?! Er wird sofort Meldung erstatten und zwar direkt beim Vorstandsvorsitzenden.

Jedoch sitzt der Schularzt auch hier erneut am längeren Hebel. Yada fällt aus allen Wolken, als plötzlich ein Mann den Raum betritt und den Schularzt mit „Vorstandsvorsitzender Sakaigawa“ anspricht! Das kann doch alles nur ein schlechter Scherz sein. Yada kann unter solchen Bedingungen nicht arbeiten und kündigt augenblicklich im Eifer des Gefechts. Doch auch dies lässt Sakaigawa nicht zu. Er erpresst ihn mit den zwielichtigen Fotos, die sicher für allerlei Furore sorgen würden. Ab sofort muss Yada Sakaigawas Spielhündchen abgeben und für seine Gelüste herhalten. So hatte sich Yada den neuen Job nicht vorgestellt. Wie soll er aus dieser Lage nur wieder rauskommen?

Eigene Meinung
„Two Hot!“ ist erneut ein typischer Oneshot-Manga von Jun Mayama. Die Story um zwei männliche Lehrer, die sich einander hingeben und erotische Arztspielchen veranstalten, sind jedoch nicht wirklich innovativ. Im Mittelpunkt stehen eindeutig die sexuellen Szenen zwischen Sakaigawa und Yada, der keine Gelegenheit dafür auslässt. Dadurch verliert die Geschichte stark an Tiefe und wirkt eher wie eine notwendige Begleiterscheinung.

Der Zeichenstil ist wie von Jun Mayama gewohnt detailliert und leichtgängig. Jedoch sind auch die Gesichter weiterhin oftmals kantig und grob gezeichnet. Wer sich daran aber nicht stören lässt und bereits andere Werke von Jun Mayama als gut befunden hat, kann auch in „Two Hot!“ einen Blick werfen.

© Izumi Mikage
Two Hot!: © 2012 Jun Mayama, Shinshokan/ EMA

AniMUC 2015

An diesem Wochenende wurde in Fürstenfeldbruck einer der größten Conventions im süddeutschen Raum veranstaltet – die AniMUC.

Vom 10. bis 12. April öffnete das Veranstaltungsforum Fürstenfeld seine Tore für die Manga- und Anime-Fans. PummelDex war für euch am Samstag vor Ort, um von den Eindrücken zu berichten.

Schon Kilometer vor der AniMUC waren Duzend kostümierte Männer und Frauen, die zum Veranstaltungsforum pilgerten, zu sehen. Wenn man der Masse folgte, konnte man die Location gar nicht verfehlen. Vor dem Eingang zum Gelände standen die Menschen bereits am frühen Morgen Schlange, um noch eins der begehrten Tagestickets zu bekommen. Auch das regnerische Wetter konnte keinen vertreiben. Innerhalb von 2 Stunden waren die Tagestickets restlos ausverkauft. Ob alle ein Ticket bekommen konnten, wage ich bei der Anzahl an wartenden Personen, zu bezweifeln.

 

Um 10 Uhr öffneten die Hallen ihre Türe und das umfangreiche Programm der AniMUC begann.

Mit einer kleinen Verzögerung begann um ca. 11:15 Uhr der erste Wettbewerb des Tages – der Cosplay-Wettbewerb der AniMUC. Die Teilnehmer gaben sich alle Mühe, das Publikum für sich zu begeistern. Dabei wurde dieses Mal wieder viel Wert auf komödiantische Einlagen und Freude am Auftritt gelegt. Unterhaltsame Tänze heizten den Zuschauern ebenso ein, wie allerlei Kussszenen (egal ob zwischen einem Mann und einer Frau oder zwischen zwei Vertretern des gleichen Geschlechts). Auch Disney-Figuren waren erneut sehr beliebt.  Am Ende entschied sich eine kompetente Jury für folgende Top 3:

  • 1. Platz – Link als Ciel Phantomhive, Kate als Sebastian Michaelis, Navi als Elizabeth Midford (Black Butler)
  • 2. Platz – Sabaku als Aurora (Dornröschen), Zeor als Schneewittchen (Schneewittchen und die 7 Zwerge)
  • 3. Platz – Lena als Erza Scarlet, Annika als Aries, Simon als Gray Fullbuster, Iris als Happy, Hannah als Evergreen, Anna als Lisanna Strauss, Elena als Cana Alberona, Leonie als Mirajane Strauss, Jessi als Levy McGarden (Fairy Tail)

Das Programm im großen Saal war so umfangreich, dass man den ganzen Tag hätte sitzen bleiben können und dennoch gut unterhalten gewesen wäre.
Wer sich jedoch die Beine vertreten wollte, konnte sich beim Rundgang durch den schönen Park unzählige Cosplayer ansehen. Gegen Nachmittag zeigte sich auch immer wieder mal die Sonne, sodass man es draußen gut aushalten konnte. Für Cosplayer war das die Gelegenheit, ihre mühevoll hergestellten Kostüme, in dieser tollen Umgebung, perfekt in Szene zu setzen.

Neben vielen Workshops und Präsentationen gab es auch Interviews mit allerlei Ehrengästen. Internationale Cosplayer gaben sich dieses Jahr die Ehre, ebenso wie einige berühmte Synchronsprecher aus der Serie „Sailor Moon“.

In einem Interview standen folgende, von SailorMoonGerman eingelandene, Synchronsprecher den Fragen der Fans Rede und Antwort:

  • Stefanie von Lerchenfeld (Sailor Merkur in „Sailor Moon“, Officer Rocky in „Pokémon“)
  • Hubertus von Lerchenfeld (Motoki in „Sailor Moon“, Sanji in „One Piece“, Marshall Eriksen in „How I met your mother“)
  • Ditte Schupp (Sailor Star Fighter/ Seiya in „Sailor Moon“)
  • Mara Winzer (Luna in „Sailor Moon“, Sängerin vieler Lieder aus Sailor Moon, wie „Zwinge niemals die Liebe“ oder „Search for your love“)

Alle Synchronsprecher gaben an, mit ihrer Rolle sehr zufrieden gewesen zu sein. Für sie gab es keine bessere Anime-Figur, der sie ihre Stimme hätten leihen können. Lediglich Mara Winzer gestand, gerne einmal Miss Piggy synchronisieren zu wollen. Das Interview gab einen guten Einblick in den Beruf des Synchronsprechers. Dabei waren sich die Sprecher einig, dass aufgrund der unterschiedlichen Betonung der Wörter und des unterschiedlichen Satzbaus, die Japanische Sprache deutlich schwerer ins Deutsche zu übersetzen ist, als Englisch oder Französisch. Zumal keiner der vier Synchronsprecher Japanisch sprechen würde. Japanische Wortspiele gehen oft verloren und Sätze müssen teilweise gänzlich anders übersetzt werden, damit sich die Lippen der Figur auch in der deutschen Version synchron bewegen. Jedoch ermöglichen animierte oder gezeichnete Figuren, im Gegensatz zu realen Schauspielern, bei der Umsetzung mehr Interpretationsspielraum.
Insgesamt konnte man den Synchronsprechern jedoch anhören, dass die Figuren aus „Sailor Moon“ nur eine von vielen Rollen waren. Vor allem Hubertus berichtete ausgiebig von seiner Erfahrung als Stimme von Marshall aus „How I met your Mother“.

Der Nachmittag auf der AniMUC stand ganz im Zeichen der Showgruppen.
„Daijoubu“, die bekannt für ihre Parodien auf berühmte Manga und Animes sind, nahmen sich diesmal „Fullmetal Alchimist Brotherhood“ zur Brust. Auch Zuschauer, die den Anime nicht kannten, konnten sich durch die humorvolle Umsetzung der Figuren und die großartige schauspielerische Leistung köstlich amüsieren. Vor allem Daijoubu‘s Crew-Mitglied „Yuki“ als „Kimblee“ war unschlagbar authentisch. „Yuki“ ging in der Rolle förmlich auf und könnte mit der Darstellung auch locker als Oswald Cobblepot/ alias „Der Pinguin“ in „Gotham“ mitspielen.

Ganz anders präsentierten sich hingegen „Tsuki no Senshi“, die zum letzten Mal ihr Musical zu „Neon Genesis Evangelion“ aufführten. Das Stück war tief ergreifend und emotional. Vor allem die Crew-Mitglieder „Cynthie“ als „Shinji“ und „Ichigo“ als „Misato“ verkörperten die Charaktere mehr als glaubwürdig. Am Schluss herrschte unter den Mitgliedern dennoch große Trauer über das Ende des Musicals, die auch das Publikum fast zu Tränen rührte. Auf jedenfall weckte „Tsuki no Senshis“  Umsetzung von „Neon Genesis Evangelion“ in den Zuschauern die Lust, auch (noch mal) das Anime anzugucken.

Wer dann noch ein paar Euros ausgeben wollte, konnte sich in der Markthalle kräftig austoben. Deutsche Händler, wie „MyCostumes“ oder „Yakitori“ waren vor Ort, wie auch unzählige kleine Verkaufsstände. Dabei lohnte es sich, bei Interesse an einem bestimmten Produkt, genauer hinzugucken. Die Preise unterschieden sich zum Teil deutlich. So kosteten „Sailor Moon Petit Chara“ Figuren an einem Stand 12€, wohingegen dieselben Figuren zwei Stände weiter nur 8€ kosteten.
Im Obergeschoss der Markthalle konnte man auf dem „Manga-Markt“ allerlei Zeichnungen und Werke von Nachwuchskünstlern ergattern oder Second-Hand-Manga am großzügigen „Bring and Buy“-Stand kaufen.

Schlussendlich war die AniMUC wieder einmal gelungen.
Das Platzkontingent in den Hallen war ausreichend und keiner musste stehen oder auf eine Veranstaltung aufgrund mangelhafter Sicht verzichten. Wenn man etwas bemängeln möchte, dann wäre es die Tatsache, dass es viel zu viele interessante Veranstaltungen parallel gab. Vielleicht hätte das Programm zeitlich etwas verteilter sein können. Es gab kaum Pausen um durchzuatmen, wenn man eine der tollen Shows nicht verpassen wollte. Aber das ist Meckern auf ganz hohem Niveau. Auch das Wetter hat am Ende weitgehend mitgespielt.

Nächstes Jahr soll die AniMUC jedoch noch früher – am 1.04. bis 03.04.16 – stattfinden. Hoffentlich sind die Temperaturen dann schon hoch genug, denn die AniMUC lebt von der tollen Location an der frischen Luft.


~ Kurz-Infos zur Convention~
Veranstaltungsort: Veranstaltungsforum Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck
Tageskarte Fr./So.: 13,00 €
Tageskarte Sa.: 21,00 €
Termin: 10. – 12. April 2015
Öffnungszeiten: 9.00 -23.00 Uhr

Toradora!

Name: Toradora!
Englischer Name: Toradora!
Originaltitel: Toradora!
Herausgebracht: Japan: ASCII Media Works 2008
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Characterdesign: Yasu
Story: Yuyuko Takemiya
Zeichnungen: Zekkyou
Bände: 8 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,00 €

Toradora! Band 1Story
Ryuji Takasu ist in der Schule das Gesprächsthema. Ryuji ist ein gefährlicher Gangster und hat bereits mehrere Leute umgebracht, die ihn nur mal schief angeguckt haben. So lauten jedenfalls die Gerüchte, die an der Schule kursieren. Aufgrund dessen hat es Ryuji nicht leicht, mit anderen ins Gespräch zu kommen oder sogar Freunde zu finden. Seine Klassenkameraden meiden ihn.

Und an all dem ist nur sein bösartiger Blick Schuld. Schaut man Ryuji in die Augen, läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken. Selbst sein Papagei erleidet in Ryujis Anwesenheit beinahe einen Herzinfarkt. Dabei ist er in Wahrheit ein netter Junge, der zu gerne Anschluss an die Klasse finden würde. Nur sein Kumpel und Schulkollege Kitamura weiß über Ryujis wahren Charakter Bescheid. Kitamura ist klug, sportlich und kommt mit allen in der Klasse gut aus. Aber vor allem beneidet Ryuji ihn um seine Freundschaft zu Minori Kushieda. Minori ist Ruyjis große Liebe. Zu gerne würde er offen mit ihr reden können. Doch leider ist er trotz seines angsteinflößenden Aussehens eher schüchtern und nicht sonderlich gesprächig.

Ruyjis Pendant ist Taiga Aisaka. Aisaka ist zwar nur 1,45m groß, ist aber dennoch ungeheuer bissig und angriffslustig in Wort und Tat. Aufgrund dessen wird sie als „Minitiger“ bezeichnet, auch wenn sie diesen Spitznamen nicht gerne hört. Auch Ryuji muss mit Aisakas aggressiver Seite Bekanntschaft machen, als die beiden im Flur zusammenstoßen. Seitdem gucken sich die beiden nicht einmal mehr an.

Eines Tages jedoch, als Ryuji noch bis spät in den Abend in der Schule bleiben muss und zurück in das Klassenzimmer kommt, herrscht darin pures Chaos. Stühle und Tische sind umgeworfen und es sieht aus, als sei eine Bombe eingeschlagen. In der Ecke kauert Aisaka, die sich offensichtlich versteckt und der die Situation mehr als unangenehm ist. Die tollpatschige Aisaka kann jedoch nicht lange von sich ablenken und fällt schon nach kurzer Zeit auf. Zudem scheint sie mehr als erschrocken zu sein, als Ryuji seine Tasche nimmt, die Aisaka fälschlicherweise für Kitamuras Tasche gehalten hatte. Aus irgendeinem Grund möchte sie verhindern, dass Ryuji die Tasche mit nach Hause nimmt. Sie scheitert allerdings an diesem Versuch und ergreift wütend die Flucht.

Toradora! Band 2Ruyji wird schnell klar, wieso Aisaka so seltsam reagiert hat. Zuhause entdeckt er in seiner Tasche einen Briefumschlag. Es handelt sich dabei eindeutig um einen Liebesbrief von Aisaka an Kitamura! Als er seiner Neugierde nicht mehr widerstehen kann und in den Brief guckt, ist er mehr als verwirrt. Mal wieder muss Aisaka völlig neben der Spur gewesen sei, denn im Umschlag befindet sich kein Brief. Aisaka hat vergessen, diesen in den Umschlag zu tun.

Noch in derselben Nacht wird Ryuji aus dem Schlaf gerissen, als er seltsame Geräusche vernimmt. Kaum das er die Augen geöffnet hat, sieht er die Spitze eines Schwertes auf sich zu schnellen. Ryuji kann dem Schlag ausweichen. Blitzschnell eilt er zum Lichtschalter und betätigt diesen, doch er kann kaum glauben, wer vor ihm steht. Es ist Aisaka, die scheinbar entschlossen hat, Ryuji auszuradieren. Schließlich weiß er nun von ihrer geheimen Liebe zu Kitamura.

Als Ryuji panisch erklärt, dass er nie ein Wort gelesen hat, da er nur den Umschlag in seiner Tasche hatte, könnte Aisaka vor Scharm im Boden versinken. Nun ist sie noch wütender als zuvor. Ruyji versucht, Verständnis aufzubringen und erklärt, dass er ebenfalls verliebt ist und zwar in ihre gute Freundin Minori. Nach einiger Überzeugungsarbeit scheint sich Aisaka zu beruhigen. Jedoch zwingt sie Ryuji vorher zu einem Versprechen: Er muss ihr unter allen Umständen helfen, damit letztendlich Kitamura Aisakas Liebe erwidert. Ruyji stimmt dieser Bedingung im Angesicht des sicheren Todes zu. Dass er ab diesem Zeitpunkt aber Aisakas gehorsamer Schoßhund sein würde, hätte er nicht geahnt.

Eigene Meinung
Bei „Toradora!“ handelt es sich erneut um eine Manga-Umsetzung, die auf einer bereits veröffentlichten Romanvorlage basiert. In Japan konnte die Serie einen riesen Erfolg verzeichnen, sodass neben dem Manga auch ein Anime und ein Konsolenspiel folgte.

Die Serie kann besonders mit einem detaillierten und ausdrucksstarken Zeichenstil überzeugen. Die Charaktere sind allesamt liebevoll und interessant dargestellt. Jedoch wirkt Aisaka am Anfang wie ein verrücktes, brutales und wahnsinniges Mädchen. Im Laufe der Geschichte kann sie aber an Sympathie gewinnen und dem Leser fällt auf, dass sie nur einsam und vernachlässigt ist. Ihre Gefühle für Kitamura machen sie überaus niedlich und liebenswert. Welches Mädchen war nicht schon mal verliebt und hatte Schwierigkeiten, diese Liebe auch zu gestehen. Aisaka lässt sich deswegen auf so machen kreativen und oftmals verrückten Plan ein. „Toradora!“ kann vor allem mit einer großen Portion Humor und Komik punkten. Wohingegen die Handlung am Anfang noch etwas dahin plätschert, kann gegen Ende Spannung und sogar ein Hauch Romantik aufgebaut werden. Es ist anzunehmen, dass sie Serie auch in Deutschland ein riesen Erfolg wird.

© Izumi Mikage
Toradora!: © 2008 Yuyuko Takemiya/Zekkyou/Yasu, ASCII Media Works/ EMA

Tokyo Summer of the Dead

Name: Tokyo Summer of the Dead
Englischer Name:
Originaltitel: Tokyo Summer of the Dead
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2011
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Shiichi Kugura
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Tokyo Summer of the Dead Band 1Story
In Someyas Leben läuft es alles andere als optimal. Someya ist eigentlich immer pleite. Als Student hält er sich mit einem Nebenjob als Nachhilfelehrer notdürftig über Wasser. Und obwohl er schon 20 Jahre alt ist, hat er noch nie eine Freundin gehabt. Das mag unter anderem daran liegen, dass er nicht besonders attraktiv ist und dem weiblichen Geschlecht eher schüchtern gegenüber steht.

Ein wenig Hoffnung mach er sich hingegen bei seiner Schülerin Minamori. Sie ist noch jung und naiv. Oftmals gibt sie sich sehr freizügig und ungeniert. Zudem schweift Minamori beim Unterricht ständig vom Thema ab, um sich mit Someya übers Privatleben zu unterhalten.

Doch in diesem heißen Sommer, dessen Hitze kaum auszuhalten ist, kommt alles anderes.

An diesem Morgen wird Someya unsanft vom permanenten Klingeln seines Handys aus dem Schlaf gerissen. Mühsam quält er sich an den Hörer, als ihm die Schreie von Minamori wach rütteln. Voller Panik berichtet sie, dass sie verfolgt werden würde. Sie wurde angegriffen und hat sich in Akihabara in einer Toilette verschanzt.

Ohne zu zögern eilt Someya los, um Minamori zu helfen, doch beim ersten Schritt aus der Haustür, bietet sich ihm ein schreckliches Bild. Es herrscht absolutes Chaos. Überall ist Blut und angsterfüllte Schreie erfüllen die Straßen Tokyos. Die Menschen scheinen einander anzufallen. Viele wirken wie besessen und von einer Art Jagdinstinkt getrieben. Diejenigen, die noch bei Sinnen sind, versuchen zu fliehen. Auch Someya bleibt nicht länger stehen. Er nimmt die Beine in die Hand und eilt Minamori zu Hilfe. Schnell findet er das verängstigte Mädchen. Er packt ihre Hand und beschließt, sich mit ihr in seiner Wohnung zu verbarrikadieren, bis sie die Situation einschätzen können.

Tokyo Summer of the Dead Band 2Dort angekommen und nach Luft ringend, zittert Someya am ganzen Körper. Angst durchfährt seinen Körper. Dabei will er in dieser Situation mutig und vertrauensvoll wirken. Minamori soll sich bei ihm sicher fühlen, denn er hat versprochen, sie zu beschützen. Allerdings scheint Minamori viel schneller mit der ungewöhnlichen Lage zurechtzukommen, als er selbst.

Als sie den Fernseher anschalten, wird auf allen Sendern berichtet, dass es sich um eine Krankheit handeln würde, die sich schnell ausbreitet. Bereits ein Biss eines Infizierten kann ausreichen, um selbst zu einem „Monster“ zu werden. Doch nur wenige Stunden später fällt Strom und Gas aus und die unerträgliche Hitze heizt die Wohnung wie eine Sauna auf. Der Notstand wird ausgerufen.

Minamori und Someya entschließen, woanders Schutz zu suchen. Sie wagen sich auf die Straße, einen Tennisschläger als einzige Waffe, fest umklammert.

Eigene Meinung
Mit „Tokyo Summer of the Dead“ erscheint eine weitere Geschichte rund um das beliebte Thema Zombies und Postapokalypse. Hingegen ähnlichen Mangaserien, wie „Resident Evil“ oder „I am a hero“, wirkt „Tokyo Summer of the Dead“ fast wie zensiert. Die Zombies werden nicht zu extrem dargestellt und auch die Brutalität sowie die blutigen Szenen halten sich in Grenzen. Oftmals werden brutale Szenen durch Blutkleckser dargestellt, die sich teilweise über die ganze Seite oder über das gesamte Panel verteilen und die das eigentliche Bild der Szene überdecken. Die Situation wird damit „entschärft“. Leider geht dadurch aber allerhand Flair verloren. Einen kalten Schauer oder gefrierende Adern wird der Leser vergeblich suchen.

Der Zeichenstil ist sauber und deutlich. Er wirkt aber beinahe zu normal und sanft für eine derartige Geschichte.

„Tokyo Summer of the Dead“ ist sicherlich nicht die schlechteste Zombie-Umsetzung, die man bisher gesehen hat. Leider bietet sie aber auch wenige Überraschungen. Jede einzelne Szene hat man bereits in anderen Zombie-Werken gesehen, sodass man bei der Wiedergabe der Geschichte nicht unbedingt darauf kommen würde, dass es sich um „Tokyo Summer of the Dead“ handeln würde.

Der Geschichte fehlt die Einzigartigkeit. Bleibt abzuwarten ob die folgenden Bände der 4-teiligen Serie daran noch etwas ändern können.

© Izumi Mikage
Tokyo Summer of the Dead: © 2011 Shiichi Kugura, Ichijinsha/ EMA

Gesamtausgabe (Luxury Edition)

Tokage

Name: Tokage
Englischer Name: Lizard
Originaltitel: Tokage
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2006
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Yak Haibara
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Tokage Band 1Story
Shinobu kann immer noch nicht verstehen, was ihm gerade widerfahren ist. Seit seine Eltern geschieden sind, lebt Shinobu bei einem alten Priester in einem Tempel. Die 17 jährige Yuka, die ebenfalls im Tempel lebte, war sein einziger Familienersatz und sorgte immer wie eine Schwester für ihn. Nun ist sie tot und Shinobu sieht ein, dass er viel mehr für sie empfand. Yuka war seine erste große Liebe.

Seit dem Unfall, bei dem ein LKW außer Kontrolle geriet und auf einen Bürgersteig fuhr, ist plötzlich alles anders. Trotz des großen Verlustes kann Shinobu auf der Trauerfeier keine Träne vergießen. Er kann seine Gefühle immer noch nicht richtig zuordnen. Als Shinobu am Abend durch den Tempel geht, hört er plötzlich großen Lärm. Sollten sich Diebe oder Plünderer Zugang in den Tempel verschafft haben um Yukas Opfergaben zu stehlen?

Als Shinobu den Raum betritt, in dem Yukas Sarg steht, kann er nicht glauben, was er sieht. Yuka scheint von den Toten auferstanden zu sein. Sie ist aus dem Sarg geklettert und sitzt davor auf dem Boden. Doch etwas stimmt nicht an ihr. Sie hat sich verändert. Auf ihrer Brust ragt die Tätowierung einer Eidechse. Auch ihre Ausdrucksweise und ihr Auftreten scheinen viel robuster und deutlich rauer als vorher. Hier kann es sich nicht um seine fürsorgliche und liebevolle Yuka handeln, versucht sich Shinobu einzureden, auch wenn er es selbst nicht ganz wahr haben will.

Doch Yuka versucht krampfhaft aus dem Tempel zu entkommen. Dort wird sie aber nicht nur durch eine spirituelle Barriere des Priesters aufgehalten, sondern auch von allerlei seltsamen Wesen und Monstern angegriffen. Shinobu traut seinen Augen nicht. Was geht hier vor? Was sind das für Kreaturen?

Zudem taucht auf einmal ein fremder Mann in einem Anzug auf, der behauptet, aus dem Umweltministerium zu stammen und Vorbeugungen gegen Katastrophen aller Art zu treffen. Er gibt an, dass in Yuka ein Dämon namens Tokage hausen würde. Tokage hat sich in der Leiche von Yuka eingenistet und Besitz von ihr ergriffen. Dieser Dämon sorgt dafür, dass der Kreislauf der Seelen außer Kontrolle gerät und Tokage somit diese Geister und Monster anzieht. Der Fremde wäre hier, um Tokage auszuschalten und in Gewahrsam zu nehmen.

Als der Mann jedoch nach Tokage greift und diesen würgt, kann Shinobu seine Gefühle für Yuka nicht länger zurückhalten. Für ihn handelt es sich immer noch um Yuka, die vor ihm steht. Er kann nicht zulassen, dass ihr Schaden zugefügt wird. Shinobu zögert nicht und eilt zur Hilfe. Schützend stellt er sich vor Yuka, die von Tokage beherrscht wird.

Tokage Band 2Shinobu erschrickt, als Tokage ihn plötzlich umarmt. Er erkennt, dass Tokage ihm und dem Tempel keinesfalls feindlich gegenüber steht. Zudem stellt Shinobu für Tokage scheinbar eine Quelle der Kraft dar, denn als er seinen Blick zu Tokage richtet, hat sich Yukas Körper auf einmal in den eines Mannes verwandelt. Tokage strotzt nur so vor Energie und schreckt nicht zurück, diese einzusetzen. Mit einem Schlag vernichtet er die seltsamen Wesen und schlägt zugleich den fremden Mann in die Flucht. Jedoch kostete dieser Kampf Tokages ganze Kraft, sodass er danach in einen drei Tage andauernden Schlaf fällt.

Als er wieder zu sich kommt, erkennt Tokage, dass er Shinobu und dem Priester eine Erklärung schuldig ist. Er erzählt, dass ein starker Fluch auf ihm lastet. Nachdem er eine Gottheit gefressen hatte, wurde Tokage zum ewigen Leben verdammt. Immer wenn sein Körper zu alt wird und durch den Verfall der Zeit verwest, wandert er in einen neuen Körper. So gelang er in die gerade erst verstorbene Yuka. Doch all diese Jahrhunderte zu überdauern, ist mittlerweile zur Qual geworden. Tokage hat sich somit zum Ziel gesetzt, die Reinkarnation desjenigen zu finden, der den Fluch ausgesprochen hatte. Nur diese Person kann den Fluch von Tokage nehmen und in erlösen.

Doch dafür muss Shinobu mit auf seine Reise, denn er scheint ein „Yori“ und Tokages Quelle der Kraft zu sein. Und somit gerät Shinobus Leben völlig außer Kontrolle!

Eigene Meinung
„Tokage“ bietet spannende Unterhaltung und mysteriöse Erzählungen über dunkle Flüche und mächtige Dämonen.

Dabei ergänzt der Zeichenstil die actionreiche und rätselhafte Story. Die Zeichnungen sind meist sehr düster gehalten. Yak Haibara legt hier viel Wert aufs Detail. Die einzelnen Panels sind sehr anschaulich und vielseitig gestaltet. Die Kämpfe zwischen Tokage und dem „Umweltministerium“ sind sehr abwechslungsreich und dynamisch. Lediglich die Rolle dieses Ministeriums und der wahre Grund für Ihre Jagd auf Tokage ist noch etwas unausgereift. Bleibt abzuwarten, wie sich dieser Zusammenhang im Laufe der Serie entwickelt.

Auch ein Hauch von Romantik kommt während der Geschichte auf. Der Leser kann also gespannt sein, ob Shinobu seine Gefühle für Yuka überwinden kann oder ob in Tokage doch mehr von Yuka steckt, als es zunächst den Anschein erweckt.

© Izumi Mikage
Tokage: © 2006 Yak Haibara, Ichijinsha/ EMA

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