Warcraft: Legends

Name: Warcraft: Legends
Englischer Name: Warcraft: Legends
Originaltitel: Warcraft: Legends
Herausgebracht: USA: Blizzard 2008
Deutschland: Tokyopop 2008, Manga Cult 2017
Mangaka: Story: Richard Knaak, Mike Welman, Dan Jolley, Troy Lewter, Grace Randolph, Aaaron Sparrow
Zeichnungen: Jae-Hwan Kim, Mi-Young No, Carlos Olivates, Nam Kim, Erie, Elisa Kwon, In-Bae Kim
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,50 €
10,00 € (Neuausgabe)

Warcraft: Legends Band 1Story
„Warcraft: Legends“ ist eine Anthologie verschiedener Erzählungen.

Den Anfang machen Richard A. Knaak und Jae Hwan-Kim mit der Side-Story „Der Gefallene“ ihrer „Sunwell Trilogy“, die nach dem Ende des zweiten Bandes spielt.

Darin sucht Trag, der Taure, einen Schamanen auf, der ihn heilen soll. Nach dem Kampf gegen seinen vom bösen verblendeten ehemaligen Herrn, wurde er unter Schutt und Geröll begraben. Kurz zuvor war es ihm gelungen, die Kugel von Ner’zhul, eine gewaltige magische Kraftquelle zu zerstören. Dadurch traf den tapferen Krieger ein höllischer Fluch, der ihn dazu verdammte, bis in alle Ewigkeit zu leben: als wandelnder Untoter – nicht fähig ein normales Leben unter seinen Brüdern zu führen, aber auch ohne die Chance, seinem Dasein ein Ende setzen zu können.
Ein solches „Leben“ will kein ehrenwerter Taure führen. Die Hoffnung ist zunächst auf der rechten Seite, da der Schamane Trag eine Zukunft unter seinen Stammesbrüdern ausmalt – in der Gewissheit, den Fluch lösen zu können. Gleich am nächsten Abend will er die entsprechenden Rituale durchführen.

Doch die Hilfe des Magiers entpuppt sich als eine Falle, um Trag ruhig zu stellen. Während er sich in Trance befindet, wird er von einer Gruppe Tauren, die vom Schamanen herbestellt wurden, in eine Flammengrube geworfen, um sein Leben endgültig zu beenden. Im Geiste erscheint Trag Sulamm, der verräterische Magier, und erklärt ihm, dass er sterben müsse, um niemanden in Gefahr zu bringen. Die unheimliche Macht, die in am Leben hält, sei die Kraft des Bösen, die sonst langsam aber sicher von ihm Besitz ergreifen würde. Trag ist bestürzt und wütend über den Vertrauensbruch. Gestärkt durch die Macht aus seinem Innern entkommt er der Falle und metzelt die Tauren, die ihn töten sollten, nieder.

Daraufhin macht er sich auf den Weg ins Ungewisse, mit dem Ziel, als aufrichtiger Krieger zu sterben, wenn ihm schon kein Leben vergönnt sei. Doch wird ihm das noch möglich sein, wo doch die mächtige Stimme in seinem Innern immer lauter wird?

Warcraft: Legends Band 2In der Geschichte „Ein ehrliches Geschäft“ verliert der talentierte Waffenschmied Nori Blackfinger mit wachsender Berühmtheit und Gier nach Reichtum die wirklich wichtigen Dinge im Leben aus den Augen – damit eingeschlossen auch seinen einzigen Sohn, der sich von ihm abwendet, um auf Wanderschaft zu ziehen. Kurz vor der Abreise gibt ihm Nori noch ein Schwert mit auf dem Weg, das das Leben beider Zwerge noch prägen und verändern wird…

Eigene Meinung
„Warcraft: Legends“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten rund um das „Warcraft“-Universum. Den Leser erwartet eine ausgewogene Mischung aus dramatischen Handlungen und geballter Fantasy-Action. Namhafte wie Richard Knaak, aber auch hierzulande weniger bekannte Autoren wie Troy Lewter sorgen mit ihren gefühlvollen und tiefgründigen Handlungen zu weiteren Kapiteln in der schier endlosen Chronik der „Warcraft“-Stories bei. Dass sich dabei längst nicht mehr im eingeschränkten Radius einer Computerspiel-Handlung bewegt wird, ist daher selbstverständlich.

Der Zeichenstil variiert vom äußerst detaillierten Manhwa-Stil (Jae-Hwan Kim, Mi-Young No) bis hin zum schwarz-weißen amerikanischen Comic (Carlos Olivares).

Da in jedem Band der fünfteiligen Reihe vier Geschichten (davon eine als Fortsetzungsstory) veröffentlicht werden, dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein, auch wen der Grundton natürlich ein ähnlicher ist und alle Handlungen in Azeroth spielen. Dafür kommen die verschiedenen Kreaturen und Lebewesen dieser Welt alle einmal vor.

Ich kann diese Anthologie allen Fantasy-Fans und solchen, die es noch werden wollen, nur empfehlen. De „Warcraft“-Reihe zählt zu den besten des Genres. Allerdings würde sich eine vorherige Lektüre der „Sunwell Trilogy“ anbieten, da die erste Geschichte inhaltlich darauf aufbaut und das bisher geschehene nur kurz zusammen gefasst wird.

Zur Neuausgabe (Manga Cult)
Von 2017 bis 2018 bringt das Label Manga Cult (Cross Cult-Verlag) die fünfbändige Reihe nochmals heraus. Im Gegensatz zu anderen Neuausgaben des Labels sind die Unterschiede bei „Warcraft: Legends“ aber überschaubar. Zunächst einmal ist die Neuausgabe etwas größer als die Erstveröffentlichung. Das neue Format dürfte von den Maßen her etwa zwischen einem Manga und dem klassischen US-Comicheft-Format liegen. Das Frontcover der Bände wurde 1:1 von Tokyopop übernommen, lediglich die Verlagslogos wurden entsprechend ausgetauscht. Auch das Layout des Backcovers ist nahezu identisch, allerdings entschied sich Manga Cult für kurze Inhaltsangaben der einzelnen Geschichten des jeweiligen Bandes, während Tokyopop einen zusammenfassenden Text bevorzugte.
Die Neuausgabe kommt als edler Klappenbroschur daher. Es ist zu schade, dass das Label die Möglichkeiten dessen nicht angemessen nutzt. Tatsächlich enthalten die Innenklappen lediglich Werbung – für die Folgebände der Reihe bzw. für eine andere Serie im Programm. Das hätte man sich sparen können, zumal diese Erscheinungstermine ein halbes Jahr später niemanden mehr interessiert. Stattdessen wären z.B. Kurzinfos zu den verschiedenen Künstlern interessant gewesen… Zudem liegt jedem Band eine Sammelkarte bei, auf der Informationen zu jeweils einer Rasse aus dem „Warcraft“-Universum stehen.

Die Neuausgabe enthält eine Überarbeitung der Übersetzung der Texte. Diese entsprechen aber im Wesentlichen denen aus der Tokyopop-Ausgabe. Lediglich redaktionelle Fehler wurden beseitigt und kleinere stilistische Änderungen vorgenommen (ein Kapitel heißt nun „Angst“, statt vorher „Furcht“). Auffälliger: Während Tokyopop auf Groß-/Kleinschreibung setzte, wurden die Texte für die Neuausgabe an die Verlagsrichtlinien des neuen Labels angepasst und sind nun komplett in Großbuchstaben.

Der Preis von zehn Euro pro Band liegt deutlich über dem Preis der Erstveröffentlichung (6,50 €), jedoch auf dem üblichen Level für Klappenbroschure.

© Rockita

Warcraft: Legends: © 2008 Richard Knaak, Mike Wellman, Dan Jolley, Troy Lewter, Jae-Hwan Kim, Mi-Young No, Carlos Olivares, Nam Kim Blizzard / Tokyopop

Neuausgabe Manga Cult:

Warcraft: Death Knight

Name: Warcraft: Death Knight
Englischer Name: Warcraft: Death Knight
Originaltitel: Warcraft: Death Knight
Herausgebracht: USA: Blizzard 2010
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Story: Dan Jolley
Zeichnungen: Rocio Zucchi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Warcraft: Death KnightStory
Thassarian ist ein junger Mann, der zusammen mit seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester auf einem kleinen Hof im Königreich Lordaeron lebt. Obwohl er im passenden Alter wäre, sieht er seine Zukunft nicht in einer Heirat. Sein Vater war Soldat und diesen Weg möchte auch er einschlagen und sich beim Militär verdient machen. Sein ganzes Leben lang hat er sich eifrig in Schwertkunst geübt, bis er ein Meister mit der Klinge wurde.

Eines Tages wird bei der Reservistentruppe seiner Heimatstadt der Posten eines Corporals frei. Abgesehen von seinem Wunsch, ein tapferer Krieger zu werden, hat Thassarian einen Traum: eines Tages Offizier werden.

Er beschließt, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und nimmt an der Sichtung für angehende Unteroffiziere teil. Dort beeindruckt er mit seinen kämpferischen Fähigkeiten alle – bis auf den Warrant Officer, der für die Rekrutierung zuständig ist. Dieser meint es gut mit Thassarian. Der junge Mann sei zwar ein Ausnahme-Kämpfer, aber für eine Offiziers-Position einfach ungeeignet.

Kaum hat der ehrgeizige Thassarian diese niederschmetternde Nachricht verdaut, werden er und sein bester Freund William auch schon zur aktiven Truppe eingezogen – der Krieg steht vor den Thoren des Reiches. Schweren Herzens nimmt seine Familie von ihm Abschied.

Für die jungen Recken beginnt eine Reise voller Entbehrungen, inmitten der Schattenseiten eines Kriegs, aus dem bei weitem nicht alle zurückkehren werden. Unter dem Kommando des charismatischen Prinz Arthas bricht die Truppe auf ins Gefecht.

Zu spät bemerkt Thassarian die Falle, in die ihn seine Treue zum Prinzen geführt hat. Zusammen mit einer Gruppe anderer Unglücklicher wird er in einen Untoten – einen sogenannten Todesritter (oder Death Knight) – verwandelt. Als solcher dient er von nun an genau dem Bösen, das zu bekämpfen er sich geschworen hatte. Dabei begeht er Taten, die durch nichts wieder gut zu machen sind.

Wird Thassarian es schaffen, sich von dem Einfluss des Bösen zu befreien, bevor es zu spät ist?

Eigene Meinung
„Warcraft: Death Knight“ ist ein neuer Band der Warcraft-Reihe im Manga-Style. Diesmal wird das „Leben“ des Todesritters Thassarian dargestellt. Dan Jolley, der bereits einige Kurzgeschichten für die Anthologie „Warcraft – Legends“ kreierte, befasst sich erstaunlich flüssig und umfangreich mit einem der bekanntesten Warcraft-Charaktere. Man merkt kaum, dass bei dieser Geschichte die Hintergründe durch die Computerspiele schon vorgegeben waren und der Autor diese nur ausgeschmückt hat.

Als Zeichnerin stand bei dem Projekt Rocio Zucchi zur Verfügung. Während die junge Newcomerin bereits bei anderen Produktionen als Assistentin tätig war, ist „Death Knight“ ihre erste eigenständige Arbeit. Ihr detaillierter Zeichenstil untermalt die epische Handlung wirklich gut, ihre ausdrucksstarken Mimiken brennen sich in den Kopf des Lesers ein. Lediglich die Schlachtszenen wirken manchmal etwas überladen.

Insgesamt bietet der Amerimanga eine solide Fantasy-Unterhaltung, nicht nur für Kenner der PC-/Videospielreihe, auch wenn deren Fans mit dem Stoff der Handlung wohl mehr werden anfangen können. Für die anderen dürfte der Einzelband unbefriedigend enden. Wobei eine Fortsetzung nicht ausgeschlossen wurde.

© Rockita

Warcraft: Death Knight: © 2010 Dan Jolley & Rocio Zucchi, Blizzard / Tokyopop

War Angels

Name: War Angels
Englischer Name: War Angels
Originaltitel: War Angels
Herausgebracht: USA: Tokyopop 2007
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Jae-Hwan Kim
Bände: 1 Band, nicht abgeschlossen
Preis pro Band: 6,50 €

War Angels Band 1Story
In der Zukunft experimentieren die Menschen frei mit Genen. Sie erschaffen mutierte Lebensformen, die ihnen selbst an Kampfkraft weit überlegen sind, um mit ihnen ihre Kriege untereinander ausfechten zu können – die Beasterians. Von ihren Schöpfern wie Sklaven gehalten, darben diese neuen Lebensformen solange, bis der Gott der Menschen ein Einsehen hat und das „Urteil des Feuers“ verhängt. Die Zivilisation wird größtenteils ausgelöscht, Millionen Menschen sterben auch noch in der direkten Folgezeit. Die Beasterians, die robuster gebaut sind, als die Menschen, überstehen das Urteil weit zahlenmäßiger und treiben nun ihrerseits die Menschen in eine Knechtschaft. In dieser Zeit findet die Menschheit ihren Glauben zu Gott wieder. Der Ruf nach einem Messias, einem Erlöser wird immer lauter – solange, bis die Kirche die elfjährige Mary zur neuen Gottesmutter auserwählt…

Drei Jahre später befindet sich die Heilige Mutter auf dem Weg zum Vatikan. Doch lange vor ihrem Ziel wird sie von einer Gruppe Beasterians unter dem Kommando des grausamen Tyron entführt. Aus diesem Grund wird Nikki Pedrian, ein Erzengel vom Range Gabriel, mit der Aufgabe betraut Mary zu finden und zurück zu bringen. Dazu werden ihr der schweigsame Tae und der Waffenspezialist Ross zur Seite gestellt. Doch bereits bevor sich das neue Team zusammenfindet, kommt es zur Konfrontation. Während sich Tae und Ross auf Anhieb wenig verstehen und beinahe einen Kampf gegeneinander ausfechten, tauchen in der kleinen Stadt, die dem Trio als Treffpunkt dient, Beasterians auf, die ein junges Mädchen entführen wollen. Pishlieu, der Anführer der ortsansässigen Beasterians benötigt junge Frauen, um mit ihnen weitere Kinder zeugen zu können. Doch bevor es zur Entführung kommt, können die Erzengel den Beasterian unschädlich machen.

Daraufhin machen die Bewohner des Ortes den Engeln ein Angebot: Sie sollen die Menschen beschützen und werden dafür großzügig in Gold entlohnt. Ross springt sofort auf das selten gewordene Edelmetall an, nur Nikki stellt sich dagegen, da ihr eigentlich Auftrag immer im Vergleich zu sonstigen Störungen vorgeht. Einzig Notfälle könnten etwas ändern…

Tatsächlich kommt es genau zu so einem Notfall, nachdem ein Verräter unter den Dorfbewohnern Sir Pishlieu von dem Mord an seinem Sohn durch drei Erzengel berichtet hat. Das gibt Nikki und ihrer Truppe die Gelegenheit selbst loszuschlagen. Nur um einen Umstand konnten sie nicht Bescheid wissen: Auch Tyron und seine Gruppe befinden sich mittlerweile in dieser Region, inklusive der Heiligen Mutter. Nur sind seine Untergebenen längst nicht so leicht zu besiegen wie die plumpen Söhne Sir Pishlieus…

Eigene Meinung
„War Angels“ ist eine neue Serie von Jae-Hwan Kim, der bereits die Zeichnungen zur „Warcraft – Sunwell Trilogy“ anfertigte. Diese brandneue Serie (von 2007) ist nun eine Eigenproduktion von ihm, die exklusiv bei Tokyopop erscheint. Wieder erwartet den Leser ein actionreicher Mix aus futuristischer Science-Fiction und Fantasy-Elementen. Die Beasterians können sich einer gewisse Ähnlichkeit zu manchen Orks nicht verwähren. Allein schon die Assoziation Engel und Waffen ist einmal etwas Anderes, insofern, als dass es höhere Diener Gottes sind und nicht wie sonst Priester und Nonnen. Auch die Art der Waffen scheint neu zu sein. Nach Nikkis Hightech-Maschinengewehr würde sich jeder Superschurke die Finger lecken und Taes Martial Arts-Techniken mit göttlicher Kraft löst sich vollends von den üblichen Pistolen. Die Geschichte um das ungleiche Erzengel-Trio ist wirklich gut geschrieben und der detailgetreue Zeichenstil kann sich auch sehen lassen.

Zwar ist die Kombination all dieser Elemente zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, doch letztendlich bereitet „War Angels“ vergnügte Lesestunden.

© Rockita

War Angels: © 2007 Jae-Hwan Kim, Tokyopop

Vinland Saga

Name: Vinland Saga
Englischer Name: Vinland Saga
Originaltitel: Vinland Saga
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2006
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Makoto Yukimura
Bände: 21 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,95 €

Vinland Saga Band 1Story
Der 16-jährige Normanne Thorfinn verdingt sich als Söldner im Heer des durchtriebenen Askeladd. Sein einziges Streben und Trachten ist es dabei, Rache für seinen Vater zu nehmen, der einst von Askeladd getötet wurde, um ihm das Leben zu retten. Jahre nach diesem Vorfall ist der nun ausgebildete und begabte Krieger Thorfinn Mitglied bei den Söldnern. Gelingt ihm ein erfolgreicher Überfall oder erledigt er einen Auftrag besonders gut, gewährt ihm Askeladd als Entgelt ein Duell. Trotz inzwischen einiger dieser Duelle konnte Thorfinn allerdings sein Ziel nie erfüllen, denn sein Chef ist nicht nur ein begnadeter Stratege, sondern auch ein exzellenter Kämpfer.

Auch nach einer siegreichen Feldzug im Frankenland kommt es im Winterquartier der Wikinger zu einem weiteren Aufeinandertreffen der beiden ungleichen Gegner – mit bekanntem Ergebnis. Trotz der reichen Beute und der großzügigen Anteile der Männer kann sich Thorfinn einfach nicht damit abfinden, dass er wieder einmal gescheitert ist und er erst nach der Winterruhe wieder die Chance erhalten kann, Askeladd zur Revanche herauszufordern, denn ein unfaires Verhalten, wie etwa ein Angriff aus dem Hinterhalt käme für ihn nie in Frage. Doch die Ruhe der Normannen hält nicht lange, denn die Schatten der Vergangenheit greifen in die Gegenwart über.

Einst begann Thorfinns Abenteuer mit der Ankunft eines großen Kriegsschiffs unter dem Kommando Flokis, eines Gesandten des großen Sigvaldi von Jomsburg. Er kam, um Thorfinns Vater Thors, „Throll“ genannt, für einen weiteren Feldzug zu rekrutieren. Es sollte gemeinsam mit den Dänen gegen England gehen. Eigentlich hatte sich Thors vor Jahren von den Jomsburg-Kriegern losgesagt und war nach Island gekommen, um die Schlachten seiner Vergangenheit hinter sich zu lassen. Den Einberufungsbefehl aber konnte er nicht ablehnen. Doch sein alter Kriegskamerad Floki hinterging ihn und beauftragte heimlich Askeladd mit der Ermordung von Thors‘, wodurch es zu der schicksalhaften Begegnung der beiden Männer kam.

Vinland Saga Band 2Nun, zehn Jahre später, zieht ironischerweise Thorfinn als Teil von Askeladds Truppe mit den Dänen gegen England. Wird er die Möglichkeit erhalten, seine Rache auszuführen?

Eigene Meinung
Mit „Vinland Saga“ kommt eine actionreiche History-Serie in den deutschsprachigen Raum. Gleich in mehreren Punkten erweckte diese Serie bereits Aufmerksamkeit. Allein schon die Tatsache, dass sich die Thematik um Normannen („Wikinger“) dreht, ist alles andere als gewöhnlich. Obwohl die meisten Charaktere fiktiv sind, wurde die Handlung dennoch in den tatsächlichen historischen Kontext, die wechselseitigen Gefechte zwischen England und Dänemark mit Unterstützung der Söldnerkrieger aus dem Nordmeer zu Zeiten des Hochmittelalters, eingebettet. Dabei wurde gründlich recherchiert, insbesondere im Bereich des Kriegswesen, vieles entspricht dem Stand der Forschung oder wurde lediglich aus dramaturgischen Gründen leicht angepasst. Beispielsweise ist es bewiesen, dass die Wikinger ihre Schiffe über Berge trugen, wo es keine Wasserstraßen gab, auch wenn sie dies nicht unbedingt im Laufschritt und zum Angriff taten.

Auch die gesellschaftlichen Bräuche zu jener Zeit, etwa der Umgang mit Unfreien bzw. Sklaven oder die Rechtsprechung beim Clan-Gericht, dem monatlichen Thing, bei dem Streitigkeiten geschlichtet wurden. All das verpackt Makoto Yukimura mit sehr detaillierten Bildern, die trotz der recht strengen Panel-Abtrennung auch in Action-Szenen nichts von ihrer Dynamik einbüßen.

„Vinland Saga“ ist sicherlich eine der lesenswertesten Serien des Genres. Dazu gibt es Karten und Info-Material im Anhang eines jeden Bands.

© Rockita

Vinland Saga: © 2006 Makoto Yukimura, Kodansha / Carlsen

Vampire Master

Name: Vampire Master (ab 16 Jahren)
Dark Crimson (ab 18 Jahren)
Englischer Name:
Originaltitel: Dark Crimson
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2000
Deutschland: Planet Manga 2002
Mangaka: Satoshi Urushihara / Mie Takase
Bände: 3 Bände, nicht abgeschlossen
Preis pro Band: 10,25 €

Vampire Master Band 1Story
Vampire Master spielt in einer fiktiven Welt. Die Menschen, dort auch Crimsons genannt, leben in ständiger Unterdrückung durch die Clients, Dämonen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, die aus ihrer eigenen Welt gekommen sind, um die Erde zu beherrschen, mit allem was damit zusammenhängt. Dies würde erst durch die Öffnung des Tores zur Menschenwelt möglich, nachdem der letzte Dämonenkönig starb. Doch nicht alle Menschen wissen von der Gefahr…

Der 13-jährige Shion lebt zusammen mit seiner noch sehr jungen Mutter in einem Dörfchen auf dem Land. Seine beste Freundin ist die vier Jahre ältere Rain, die bei ihrem Onkel, dem Pfarrer des Dorfes lebt. Shions Mutter wünscht sich, dass Rain bald Shions Braut wird und ein Teil der Familie. Als Rain und Shion eines Tages zusammen von der Schule nach Hause gehen, finden sie im Wald ein für die Jahreszeit sehr leicht bekleidetes, bewusstloses Mädchen. Sie nehmen es mit nach Hause, damit sie sich ausruhen kann. Während Shion auf das Mädchen aufpasst, vertraut seine Mutter Rain das Geheimnis von Shions Vater an, der ein Client war. Somit ist Shion als Sohn eines Dämons und eines Menschen ein Vampir. Doch Rain liebt ihn so sehr, dass ihr es egal ist. Während Shions Mutter einkaufen geht, wollen Shion und Rain „den letzten Schritt tun“ um für immer verbunden zu sein. Dabei werden sie von Artemis, dem Mädchen aus dem Wald, gestört. Es stellt sich heraus, dass sie ein Client ist, die gekommen ist, um Shion, den Sohn des letzten Dämonenkönigs Beelzebub, zu töten. Bevor sie die Gelegenheit dazu hat, verliert durch Shions Nähe, die Gehirnwäsche, die ihr vom neuen Dämonenkönig verpasst wurde, ihre Wirkung und sie erinnert sich, dass sie ebenfalls eine Tochter Beelzebubs ist. Gerade rechtzeitig kommt Shions Mutter heim, die Artemis, ohne zu wissen wer sie ist, zum Kampf herausfordert.

Shion versucht währenddessen Rain zu retten, die von Artemis tödlich verletzt wurde. Doch das kann er nur, indem er sie zu seiner Braut macht und ihr Blut nimmt.

Vampire Master Band 2Artemis hat große Probleme, sich gegen Shions Mutter zu verteidigen. Nicht nur, dass sie zu schwach ist, sie erinnert sich auch immer mehr an die Worte ihrer Mutter Lilith, der besten Freundin von Shions Mutter Maria. Maria erkennt, dass sie Liliths Tochter ist und nimmt sie in den Arm. Das wiederum erregt das Aufsehen Michaels, eines Clients, der sich, als Dichter getarnt, in das Dorf eingeschlichen hatte. Er befiehlt Artemis, Maria zu töten, da sie das aber nicht will, nimmt „er“ die Sache selbst in die Hand.

Er tötet Maria sowie alle Menschen in der Nähe und legt das Dorf in Schutt und Asche. Erst Shion und Rain gelingt es, nach einem harten Kampf, das Dämonenbiest zu besiegen, dass er erschaffen hat.

Von diesem Tag an ziehen Shion und Rain gemeinsam umher um die Menschheit vor den Übergriffen der Clients zu beschützen…

Eigene Meinung
„Vampire Master“ (im jap. Original „Dark Crimson“) ist das neuste Werk des „Herrn der Brüste“ Satoshi Urushihara. Story und Artwork zeugen von gewohnter Eleganz. Neue Aspekte der Saga um Vampire werden hier aufgeworfen, die Erotik kommt nicht zu kurz (daher auch die treffenden Kapitel- Namen : „1. Nacht“, „2. Nacht“, usw.).

In diesem Manga gibt es mehr nackte Haut zu sehen, als man bräuchte um einen Mönch geil zu machen. Die Altersbeschränkungen (ab 16 Jahren & ab 18 Jahren) sind durchaus verständlich, nicht aber die Zensur der ersteren Version. In der zensierten Version wurden einfach 10 Seiten durch eine schwarze mit dem VM-Logo ersetzt. Ich habe den unzensierten Band nicht gelesen, aber ich denke nicht, dass diese Szenen so schrecklich sind, dass 16-jährigen sie weniger gut bekommen sollen, als 18-jährigen…

Wenn man den Rest gelesen hat, ist man auf ziemlich alles vorbereitet.
Für Fans von Vampiren, Dämonen, viel Tod und noch mehr Blut, die sich nicht durch Nacktszenen abschrecken lassen, ist dieser Manga empfehlenswert.

© Rockita

Vampire Master: © 2000 Satoshi Urushihara, Kodansha / Planet Manga

Vampire Hunter D

Name: Vampire Hunter D
Englischer Name: Vampire Hunter D
Originaltitel: Vampire Hunter D
Herausgebracht: Japan: Digital Manga 2007
Deutschland: Carlsen 2007
Mangaka: Story: Hideyuki Kikuchi
Zeichnungen: Saiko Takaki
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 7,50 € (Band 1-2)
7,95 € (Band 3-5)
8,95 € (Band 6-8)

Vampire Hunter D Band 1Story
In ferner Zukunft löscht ein weltweiter Atomkrieg die menschliche Zivilisation fast vollständig auf.
Im Jahr 12090 sind nur noch wenige überlebende Menschen übrig. Durch atomare Verseuchungen und kosmische Strahlungen entstanden neue Rassen wie Mutanten und Vampire. Letztere gründeten eine Hochkultur und waren jahrtausendelang allen anderen Lebewesen auf Erden überlegen. Nun gibt es wieder Hoffnung: Vampirjäger ziehen durch die Lande. Mit außergewöhnlichen körperlichen und geistlichen Fähigkeiten beschützen sie die Menschen vor der Willkür der Blaublütigen, der Vampire…

Doris Lang ist eine energische junge Frau, die in diesen schweren Zeiten mit ihrem kleinen Bruder Dan auf einer Ranch lebt. Ihr Leben war recht ruhig, bis sie eines Tages vom Vampir-Grafen Magnus Lee gebissen wurde. Aus Angst von dem Vampir geholt oder gar von den Dorfbewohnern getötet zu werden, sucht sie nach einem Vampir-Jäger. Eines Tages trifft sie auf den gutaussehenden D, der sich nicht nur als meisterhafter Jäger, sondern auch als Dhampir, als Halbvampir entpuppt. Dennoch heuert Doris D an – nicht zuletzt, da sie ihm selbst nicht abgeneigt ist und nimmt ihn mit auf ihre Ranch. Dort freundet sich der Vampirjäger schnell mit dem kleinen Dan an.

Nachts erledigt er seine Aufgabe und beschützt die Ranch vor Angriffen von Blaublütigen. Die erste Angreiferin ist Graf Lees Tochter Larmica, die nicht zulassen möchte, dass Doris in ihre Familie aufgenommen wird und dann auch noch als Frau ihres Vaters. Zu ihrem Gefolge gehört unter anderem der Werwolf Garou, der jedoch für D kein Gegner ist. Larmica muss flüchten, um mit dem „Leben“ davon zu kommen.

Vampire Hunter D Band 2Die nächste „Bedrohung“ für Doris kommt am nächsten Tag in Form des machohaften Angebers Greco, der die schöne Doris gerne zur Frau hätte. Sie jedoch weist seinen Antrag rüde ab. Zu alle Überfluss tauchen auch noch mehrere Dorfleute auf, darunter der Arzt Dr. Ferringo, der sich schon lange mit Vampirkunde beschäftigt. Sie wollen überprüfen, ob Doris tatsächlich gebissen wurde, um in diesem Fall bestimmte Vorkehrungen zu treffen. D kann die Männer jedoch beschwichtigen.

Noch am selben Tag sucht D das Schloss des Grafen Lee auf. Dort macht Larmica ihm das Angebot bei ihr zu bleiben, was der Dhampir jedoch mit einem Angriff auf Graf Lee ausschlägt. Trotz seiner Stärke steht D einem harten Kampf in den Gewölben des Schlosses bevor.

Gleichzeitig treffen Doris und ihr Bruder im Dorf auf immer größere Abneigung seitens der Bevölkerung. Wird D es schaffen den Grafen zu töten und Doris damit zu retten?

Eigene Meinung
Die vorliegende Serie ist der Manga zu Hideyuki Kikuchis Vampir-Epos „Vampire Hunter D“, der von Saiko Takaki schaurig in Szene gesetzt wurde. Der durch und durch dunkle Zeichenstil, mit zeitweise Nackt-Darstellungen und Geschöpfen der Nacht sorgt für die richtige düstere Stimmung, auch wenn er nicht unbedingt schön anzusehen ist.

Der erste Band umfasst die abgeschlossene Geschichte, in der D, der Dhampir und Vampirjäger, dem Mädchen Doris hilfreich zur Seite steht. Nach dieser Grundstory wurde auch der Anime zu den Romanen gedreht, so dass es nicht verwunderlich ist, wenn dem Leser die Handlung bekannt vorkommt. Tatsächlich enthält sie die meisten Grundelemente einer üblichen Vampir-Geschichte, ist aber für Fans des Genres auf jeden Fall empfehlenswert.

© Rockita

Vampire Hunter D: © 2007 Hideyuki Kikuchi & Saiko Takaki, Digital Manga Publishing / Carlsen

Ultimo

Name: Ultimo
Englischer Name: Ultimo
Originaltitel: Karakuri Dôji Ultimo
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2009
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Inker: Daigo
Painter: Bob
Story: Stan Lee
Zeichnungen: Hiroyuki Takei
Bände: 12 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Ultimo Band 1Story
Einst erschuf der seltsame Europäer Dr. Dunstan zwei „Karakuri-Doji“ genannte mechanisierte Puppen, um herauszufinden, wer eines Tages den ultimativen Kampf zwischen Gut und Böse gewinnen wird. Diesen lernfähigen Robotern programmierte er jeweils nur eine Charaktereigenschaft ein: einerseits durchweg rein und gut oder anderseits abgrundtief böse und stattete sie mit übermenschlichen Fähigkeiten aus. Doch obwohl sie über so große Kräfte verfügten und darüber hinaus beinah unsterblich sind, waren die Karakui-Doji unvollkommen. Um ihren Kampf fortsetzen zu können, müssen sie sich weiterentwickeln, von Menschen lernen. Nur aus diesem Grund war es Dr. Dunstan möglich, die beiden Puppen – den guten Ultimo und den bösen Vice – in Schlaf zu versetzen. Sollten sie geweckt werden, würde der Kampf zwischen den beiden aufs Neue ausbrechen und die Umwelt in Mitleidenschaft ziehen…

Im zwölften Jahrhundert machen zahlreiche Wegelagerer das westliche Japan um die Hauptstadt Kyoto unsicher. Der junge Yamato, Anführer er bunt zusammengewürfelten Bande von Banditen und Räubern, hat keine Ahnung, welche Geister er ruft, als er und seine Leute von einem seltsamen Ausländer zwei prächtige Puppen erbeuten. Unversehens erwachen beide Karakuri-Doji zum Leben. Vice, der Böse, ist alles andere als begeistert, von den Räubern, die mit ihren Waffen auf ihn zielen und richtet gleich ein Blutbad an. Einzig Ultimo, sein gutes Gegenstück, ist in der Lage ihm Paroli zu bieten. Ultimo hat Gefallen an dem Räuberhauptmann Yamato mit seinem aufrichtigen Herzen gefunden und will ihn beschützen. Ein heißer Kampf entbrennt…

Beinahe 900 Jahre später…
Der 16-jährige Heißsporn Yamato Agari besucht in einer Stadt in Westjapan die Oberschule. Abgesehen von gelegentlichen Schlägereien und den Überlegungen, wie er seine Angebeteten Makoto Sayama seine Gefühle gestehen kann, verläuft sein Leben erschreckend normal. Bis er eines Tages in einem Antiquitätenladen über eine ungewöhnliche Puppe stolpert, die auch noch prompt zum Leben erwacht. Ultimo, so der Name des seltsamen Wesens, behauptet steif und fest, seinen „Herrn“ Yamato aus einem früheren Leben zu kennen. Während Yamato noch überlegt, was er von all dem halten soll, gerät sein Leben mit dem Auftauchen von Ultimos Widerpart Vice vollends aus den Fugen. Denn da Ultimo seine Kräfte von seinem Herrn Yamato bezieht – was würde näher liegen, als diese Kraftquelle auszuschalten, um endlich „das Gute“ vernichten zu können?

Ultimo Band 2Eigene Meinung
„Ultimo“ ist eine amerikanisch-japanische Co-Produktion. Während die Zeichnungen im Mangastil von „Shaman King“-Mangaka Hiroyuki Takei angefertigt wurden, stammt die Story aus der Feder von keinem Geringeren als dem international bekannten Comic-Artist Stan Lee, der an der Entwicklung einiger Größen der Marvel-Superhelden (u.a. Spiderman, Hulk) beteiligt war. Diese Herkunft scheint auch bei „Ultimo“ durch, trotz des Settings in Japan und der Zeichnungen im Manga-Stil. Actiontechnisch geht es gleich zur Sache, Superheld und Superschurke sind stark überpowert und die Hintergründe werden nur am Rande beleuchtet.

Ungewöhnlich für Comics ist dagegen, dass nicht der menschliche Protagonist der Handlung – Yamato – die Superkräfte besitzt, sondern sein Sidekick Ultimo. Da hat sich dann doch der japanische Einfluss durchgesetzt, vermutlich, da die Serie letztlich vorrangig für den japanischen bzw. asiatischen Markt produziert wurde.

Hiroyuki Takei illustriert die Story im üblichen dynamischen Stil mit bescheidenen Hintergrundzeichnungen und Charakteren mit kantigen Gesichtern und strähnigen Frisuren.
Was soll man zusammenfassend zu dieser Serie sagen? Beide Autoren – Lee wie Takei – haben für sich genommen schon Besseres produziert. Man fragt sich als Leser, um die Zusammenarbeit nicht mehr Werbezwecken diente. Denn diese Serie ist im durchschnittlichen Bereich anzusiedeln – nicht schlecht, aber auch keine, an die man sich erinnert.

© Rockita

Ultimo: © 2008 Stan Lee, Hiroyuki Takei, Shueisha / EMA

Turn A Gundam

Name: Turn A Gundam
Englischer Name: Called Turn „A“ Gundam
Originaltitel: Turn A Gundam
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1999
Deutschland: EMA 2002 (Manga Power)
Mangaka: Story: Hajima Yadate / Yoshiyuki Tomino
Zeichnungen: Atsushi Soga
Bände: 5 Bände
Preis pro Band:

Story
„Turn A Gundam“ ist eines der neusten Werke der berühmten Gundam-Reihe. Der Beginn ist, wie in allen Gundam-Serien gleich: In ferner Zukunft ist es den Menschen gelungen, Raumkolonien zu gründen und das Weltall zu besiedeln. 200 Jahre später wollen die auf dem Mond lebenden Menschen wieder auf die Erde zu ihren Ursprüngen zurück kehren. Doch dort ist nichts mehr, wie es einmal war. Die Erdregierung verweigert den Plan der Mondregierung unter Führung der Königin des Mondes Diana Sorel. Daraufhin entsendet die Königin drei Soldaten in einem geheimen Flat (=Shuttle) zur Erde, um sich ein Bild zu verschaffen. Einer von ihnen ist Rolan Cehack…

Nach fast zwei Jahren auf der Erde hat sich der mittlerweile 17-jährige Rolan Cehack bis zum Chauffeur der angesehenen Familie Heim hochgearbeitet. Inzwischen sind einige Heimkehrer vom Mond auf die Erde gekommen. Doch niemand glaubt an eine friedliche Lösung des Konflikts, zumal die Mondbewohner mit ihren revolutionären Kampfmaschinen, den Mobile Suits auf der Erde gelandet sind. Nachdem ein Soldat vom Mondvolk einen Angriff auf Nocks, einen Teil von Vicinity verübt, ist es endgültig mit dem Frieden vorbei. Während der Mündigkeitsfeier von Rolan und Soshie, der zweitältesten Tochter der Heims, erscheint unter der Schutzstatue „White Doll“ ein großer weißer Mobile Suit. Um nicht von den Steinen begraben zu werden, steigen Soshie und Rolan ein. Bis Rolan ihn jedoch bedienen kann, ist halb Vicinty zerstört und Soshies Vater beim Einsturz eines Hauses getötet worden. Was hat es mit der Maschinenstatue „White Doll“, die die Mondbewohner einen „Gundam“ nennen? Sicher ist, dass sich durch die Kampfkraft der Mobile Suits, die auf der Erde vergraben sind, das Kräfteverhältnis zwischen Mond und Erde verändert hat. Doch wie wird es enden? Wer wird siegen? Und kann es überhaupt einen Sieger geben?

Eigene Meinung
„Turn A Gundam“ gehört zu den neusten Werken der „Gundam“-Reihe, die schnell zum Sinnbild der Mecha-Mangas wurde. Wie auch in den anderen Serien zeigen sich hier deutlich die verschiedenen Details, die in allen Serien vorkamen. Die deutlichste Gemeinsamkeit ist wohl der Einschnitt, der etwa zur Mitte der Serie erfolgt. Wie bei „Gundam“ typisch, ändern sich an diesem Wendepunkt die Verhältnisse radikal. Ehemalige Feinde werden zu Freunden, es kommen neue MS hinzu oder der Schauplatz wird geändert.

„Turn A Gundam“ ist liebevoll gezeichnet und macht den älteren „Gundam“-Serien alle Ehre.
Für Leute, die gerne mit „Gundam“ anfangen würden, ist es allerdings weniger empfehlenswert.

Der Manga erschien im Magazin Manga Power. Eine Veröffentlichung in Sammelbänden gibt es leider nicht.

© Rockita

Turn A Gundam: © 1999 Atsushi Soga, Kodansha / EMA

Tsumitsuki

Name: Tsumitsuki
Englischer Name:
Originaltitel: Tsumitsuki
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2009
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Hiro Kiyohara
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

TsumitsukiStory
Chinatsu Takada ist die Neue an ihrer Highschool. Erst vor kurzem ist sie aus Tokyo in die kleine Stadt in der Provinz umgezogen. Ihr aufgeschlossenes und freundliches Wesen ermglichen es ihr aber, schnell Anschluss und neue Freunde zu finden. Auch mit ihrer Klassenkameradin Mayu Shinohara versucht Chinatsu sich anzufreunden. Doch die ist still und unnahbar und lässt die fröhliche Großstädterin kaum an sich heran.

Schnell gewinnt Chinatsu den Eindruck, dass Mayu von irgend jemandem gemobbt wird. Als sie Beweise dafür findet, beschließt sie, ihrer Klassenkameradin beizustehen. Doch zu Chinatsus Überraschung lehnt Mayu jeden engeren Kontakt zwischen den beiden ab und weist auch freundlich gesinnte Hilfsangebote vehement zurück. Dieses Verhalten macht Chinatsu noch ratloser.

Von dem Jungen Kuroe, den sie zufällig auf dem Nachhauseweg trifft, erfährt Chinatsu den Hintergrund der Geschichte. Da die ehemals beste Freundin Mayus auf rätselhafte Art und Weise zu Tode kam, meiden ihre Mitschüler das Mädchen nun. Kuroe ist es auch, der Chinatsu erstmals von der örtlichen Legende um die „Tsumitsuki“ – Sündendämonen – erzählt. Angeblich sollen sich diese Dämonen in den Körpern von Sündern einnisten. Doch nur, wer nach seinen bösen Taten auch Reue empfindet, wird ein Opfer der Tsumitsuki, da sich diese von Schuldgefühlen nähren. Die befallenen Menschen werden in einem langwierigen Prozess von den Dämonen aufgefressen.

Eigentlich glaubt Chinatsu nicht an Legenden. Sollte die Geschichte aber stimmen, so muss Mayu in großer Gefahr sein. Und tatsächlich: Es stellt sich heraus, dass Mayu von einem Tsumitsuki befallen ist und es für sie keine Rettung mehr geben kann. Auch Kuroe gibt sich nun zu erkennen: Er ist ebenfalls kein Mensch, besitzt er doch selbst eine besondere Kraft, die es ihm ermöglicht, Tsumitsuki zu vernichten.

Aber trotz der dramatischen Verwicklungen will Chinatsu nicht, dass ihrer Freundin Schaden zugefügt wird. Kann sie Kuroe von der Eliminierung ihrer sich langsam zum Dämon entwickelnden Freundin abhalten? Oder kann sie es nicht verhindern und lädt damit auch Schuld auf sich? Und sind Kuroes Ziele wirklich so lauter, wie er vorgibt?

Eigene Meinung
„Tsumitsuki“ ist ein dramatischer Mystery-Manga von Hiro Kiyohara. In der von Legenden umrankten Story vor der klassischen Highschool-Kulisse geht es wieder einmal um den Kampf zwischen Gut und Böse, die Bedrohung durch parasitäre Dämonen und das tragische Schicksal einiger Unbeteiligter, die in das Drama hinein gezogen werden. Soweit das Übliche. „Tsumitsuki“ wirft aber weitere Fragen auf, etwa danach, woran man Gut von Böse unterscheidet oder, ob man diese Entscheidung überhaupt treffen kann. Auch die Frage nach Schuld bzw. Unschuld, nach Rache bzw. Sühne wird thematisiert.

Gestützt wird die Handlung durch naturalistische Zeichnungen. Kiyoharas zeichnerisches Können ist von mehreren Adaptionen von Werken des bekannten japanischen Roman-Autors Otsuichi in Europa bekannt. Auch mit diesem Band beweist der Mangaka wieder sein Talent für bedrückend authentische Zeichnungen, die in diesem Fall insbesondere die wachsende Intensität und Spannung der Story eindrucksvoll transportieren. Im Grunde ist es diese Verbindung zwischen realistischer Story und naturalistischen Zeichnungen, die den Reiz dieses Bands ausmachen. An die runden Handlungsbogen der Otsuichi-Romane reicht die vorliegende Geschichte zwar nicht heran, muss sie aber auch nicht.

Speziell für Leser, die den kleinen Grusler zum Abgang mögen, können sich auf diesen Band freuen.

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Tsumitsuki: © 2009 Hiro Kiyohara Kadokawa Shoten / EMA

Träume von Glück

Name: Träume von Glück
Englischer Name:
Originaltitel: Inu Wo Kau
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 1992
Deutschland: Carlsen 2008
Mangaka: Jiro Taniguchi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

Träume von GlückStory
Ein junges Ehepaar ist frisch verheiratet. Gemeinsam erfüllen sie sich lang gehegte Wünsche: Ein Haus am Stadtrand, ein großer Garten und ein kleiner Hund, den sie Tamutamu nennen. Das Glück ist perfekt!

14 Jahre später ist noch fast alles wie früher. Nur „Tamu“, der kleine Hund von früher, ist mittlerweile alt und gebrechlich. Mit den Jahren hat er immer mehr von seiner früheren Beweglichkeit eingebüßt. Über verschiedene Methoden versuchen sein Herrchen und Frauchen ihrem heißgeliebten Hund das Leben zu erleichtern. Während die Versuche anfangs noch erfolgreich sind, wird nach und nach immer deutlicher, dass ihr Freund langsam, aber sicher, am Ende seines Lebens angelangt ist.

Als Tamu schließlich auch noch krank wird, ist es mit den ruhigen Nächten des Paares vorbei. Trotzdem dauert es noch Monate des dahin Vegetierens, bis der Hund durch den Tod von seinen Leiden erlöst wird. Durch die gemeinsame Sorge um den besten Freund haben aber die Ehepartner wieder zusammen gefunden. Doch es wird sehr lange dauern, bis sie seinen Tod verwunden haben werden.

Einige Zeit nach Tamus Tod kommt die Nachbarin Frau Miyamoto vorbei. In ihrer Eigenschaft als Mitglied des Tierschutzvereins versucht sie, ausgesetzte Tiere zu vermitteln. Das Ehepaar ist skeptisch. Eigentlich möchten sie kein Haustier mehr, um nicht noch einmal so einen Leidensweg wie bei Tamu miterleben zu müssen. Eines Tages steht Frau Miyamoto jedoch mit einer einjährigen Perserkatze vor der Tür, die niemand haben möchte. Eigentlich möchte sich die junge Ehefrau auch diesmal nichts aufschwatzen lassen. Als sie von dem schrecklichen Schicksal des Tieres hört, nimmt sie die Katze schließlich doch in ihrem Haus auf.

Bald stellt sich jedoch heraus, dass Boro, so der neue Name des Tieres, schwanger war. Nach wenigen Wochen kommt sie mit drei hübschen kleinen Kätzchen nieder. Da ihnen die Arbeit über den Kopf zu wachsen droht, beschließt das Pärchen, zwei der Kleinen an Interessierte zu vermitteln. Laut Frau Miyamoto angeblich gar kein Problem. Doch schon nach dem Verschwinden eines ihrer Jungen zeigt sich, dass Boro sehr wohl deren Fehlen bemerkt und seelisch dadurch sehr erschüttert ist…

Außerdem ist da noch die ältere Nachbarin mit dem alten, gebrechlichen Hund, dessen Leidensweg das Ehepaar stark an Tamus erinnert. Ein Abschließen im Kopf scheint unmöglich…

Eigene Meinung
„Träume von Glück“ ist eine Sammlung von fünf Kurzgeschichten von Jiro Taniguchi. Während die ersten vier Geschichten inhaltlich aufeinander aufbauen und die selben Charaktere beinhaltet, erzählt die letzte Story eine ganz und gar andere Handlung, die aber noch am ehesten zum Titel des Gesamtbandes passt.

In den ersten Geschichten steht das Leben eines Ehepaars mit Tieren im Mittelpunkt. Das namenlose Ehepaar steht stellvertretend für alle anderen in der gleichen Situation.
Im Anschluss daran zeugt eine geradezu fantastische Geschichte um Träume, Freiheit und Lebensgefühl davon, dass man sein Ziel auch noch erreichen kann, wenn man es aus den Augen verloren hat. Während die vorigen Handlungen realistisch und alltäglich sein, wirkt die Thematik de Bergsteigens etwas deplatziert, ist aber eine gelungene Abwechslung.

Die deutsche Version wurde von Carlsen als „Graphic Novel“ in größerem Format herausgebracht und enthält spärlich colorierte Farbseiten. Mit 14 € ist der Band dafür allerdings auch ausgesprochen teuer.

Tierbesitzern oder solchen, die es noch werden wollen, kann ich dieses Werk nicht empfehlen. Gerade das erste Kapitel rund um Tamus letzten Monate zeigt den Zerfall eines geliebten Freundes so anschaulich und gefühlvoll, dass man sich nach der Lektüre fragt, ob Sterbehilfe nicht die passendere Antwort gewesen wäre.

© Rockita

Träume von Glück: © 1992 Jiro Taniguchi, Shogakukan / Carlsen

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