One Piece

Name: One Piece
Englischer Name: One Piece
Originaltitel: One Piece
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1997
Deutschland: Carlsen 2001
Mangaka: Eiichiro Oda
Bände: 95 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 5,00 € (Band 1-55 nachträgliche Erhöhung auf 5,95 €)
5,95 € (ab Band 56)
1,95 € (Band 1 Sonderausgabe 20 Jahre Manga bei Carlsen)
6,50 € (ab 01.02.2019)

One Piece Band 1Story
Monkey D. Ruffy ist ein siebenjähriger Junge, der in einem kleinen Dorf an der Küste zum „East Blue“, einem der vier großen Ozeane, lebt. Er möchte unbedingt Pirat werden und versucht immer wieder sich durch Mutproben oder ähnliches den Respekt der Seeräuber um den „Roten Shanks“ zu erwerben, sodass sie ihn mit auf See nehmen. Doch jedes Mal wird Ruffy enttäuscht – er sei noch zu jung, um Pirat zu werden und zudem könne er nicht einmal schwimmen. Trotz der ständigen Neckereien von Shanks, verehrt Ruffy den Piratenkapitän doch. Daher kann er nicht verstehen, warum dieser die Beleidigungen durch die eines Tages aufkreuzenden Bergräuber einfach so hin nimmt. Shanks jedoch denkt nicht daran, sich auf einen Konflikt einzulassen. Das dicke Ende kommt in anderer Form als alle denken: Die Piraten finden heraus, dass Ruffy ihre Beute, eine Teufelsfrucht, aufgegessen hat! Dadurch wurde er zum Gummimensch mit der Fähigkeit, seine Körperteile zu dehnen. Der Preis dafür ist allerdings, dass sein Körper nie auf dem Wasser schwimmen wird…

Einige Zeit später tauchen die Bergräuber erneut auf, doch diesmal will Ruffy nicht zulassen, dass diese über die Piraten herziehen, jedoch ist er zu schwach, um etwas auszurichten. Gerade noch rechtzeitig tauchen Shanks und seine Bande auf. Als der Boss der Bergräuber seine Unterlegenheit erkennt, entführt er Ruffy und macht sich aus dem Staub. Shanks kann en Jungen retten, verliert aber dabei seinen linken Arm. Nun versteht Ruffy, warum er nie mit auf See genommen wurde. Auch diesmal bleibt er allein zurück. Zum Abschied schenkt ihm Shanks seinen Strohhut, mit dem Vorbehalt, ihn wieder zurück zu nehmen, sobald Ruffy ein großer Pirat geworden ist. Dieser Hut soll zum Markenzeichen des Jungen werden…

Zehn Jahre später sticht Ruffy in See. Er hat seit Shanks und seine Mannschaft das Dorf verlassen haben, hart trainiert und ist jetzt sehr stark. Nun macht er sich auf den Weg, um König der Piraten zu werden. Dazu möchte er das legendäre „One Piece“, den größten Schatz der Welt finden, den einst der berühmteste Pirat aller Zeiten, Gold Roger, irgendwo auf der Grand Line versteckt hat. Die Grand Line ist das Ziel aller Piraten – eine Art weiterer Ozean, der sich am Äquator um die Erde zieht. Doch dazu braucht Ruffy erst einmal ein Schiff und eine Mannschaft. Seine erste Begegnung auf See läuft allerdings weniger freundlich ab. Er landet bei der Piratenband der schrecklichen Lady Alvida, die sich für unwiderstehlich hält, in Wirklichkeit aber potthässlich ist. Eine kurze Auseinandersetzung entscheidet Ruffy jedoch schnell für sich. Gemeinsam mit dem Schiffsjungen Corby, der eigentlich zur Marine wollte, sticht er in See.

One Piece Band 2Auf einer Insel hört er vom bekannten „Piratenjäger“ Lorenor Zorro, der ein überaus begabter Schwertkämpfer sein soll. Durch mehrere Verwicklungen befindet sich dieser jedoch in Haft auf dem Marinestützpunkt auf der Insel. Sofort plant Ruffy, Zorro als zweiten Mann in seine Bande aufzunehmen, doch der hat zunächst kein Interesse, da er glaubt, freigelassen zu werden, wenn er es schafft, drei Monate ohne Essen zu überstehen. Corby und Ruffy finden jedoch heraus, dass Zorro von Helmeppo, dem Sohn des Chefs des Marinestützpunkts Kapitän Morgen reingelegt wurde. Daraufhin zieht Ruffy zum Marinestützpunkt, um Zorros Schwerter zurück zu holen und den „Piratenjäger“ dadurch für sich zu gewinnen. Dabei gerät er mit Kapitän Morgen aneinander, den er aber besiegen kann. Alles nimmt ein gutes Ende, Zorro wird Ruffys bester Mann und auch Freund und Corby schafft es endlich, bei der Marine aufgenommen zu werden. So setzt das frisch gebackene Piratendou seine Reise fort…

Auf ihrer Reise lernen die beiden die verschiedensten Leute kennen, Freunde wie Feinde, die sie auf ihrer Reise begleiten werden. So gehören zum Zeitpunkt, wenn die Gruppe endlich zur Grand Line kommt, neben Ruffy und Zorro noch die erstklassige Navigatorin und Ex-Diebin Nami, der schusstechnisch begabte Lügenbaron Lysop sowie der kickende Frauenheld und Koch Sanji zur „Strohhutbande“, die zur gleichen Zeit bereits von verschiedenen anderen Piratenbanden um u.a. Buggy, den Clown und bereits bekannte Lady Alvida aber auch durch die Marine rund um den notorischen Zigarrenraucher Käpt’n Smoker.

Viele Abenteuer müssen bestanden werden, die jedes einzelne Crewmitglied auf eine harte Probe stellt…

One Piece Band 3Eigene Meinung
„One Piece“ ist nicht zu Unrecht eine der am meisten gelesenen Manga-Serien sowohl in Japan, als auch in Europa und Amerika. Die spannende Story rund um den angehenden Piratenkönig Monkey D. Ruffy und seine Crew fesselt seit zehn Jahren die Leser mit einem gelungenen Mix aus Action und Comedy und entführt den Fan in eine neue Welt irgendwo zwischen der Zeit, in der es noch Piraten, Schätze und Wunder, ebenso wie den Gegenpol Marine und noch viel mehr gibt. Die gelungenen Zeichnungen im typischen Shonen-Stil runden dieses Feuerwerk an Manga-Schmöker-Unterhaltung ab. Nicht zuletzt wegen der vielschichtigen und individuellen Charakterdesigns der Haupt- und wechselnden Nebencharaktere wird diese Serie von beiden Geschlechtern gerne gelesen.

Mittlerweile gibt es auch eine stetig wachsende Anime-Serie, die größtenteils schon in Deutschland auf RTL 2 gelaufen ist und nahezu identisch mit der Manga-Vorlage ist. Einzig mangels weiteren Mangastoffes wurden mehrere Füllfolgen eingebaut, die jedoch weitestgehend die Story eher bereichern als unnötig in die Länge ziehen und von Nicht-Kennern des Manga in der Regel auch nicht bemerkt werden. Zumindest bei der ersten Staffel war die Übersetzung sogar teilweise besser, da näher bei der Alltagssprache, als im Manga.

Auch gegen die immer wieder auftauchenden Vorwürfe, „One Piece“ wäre nachgemacht, setzt sich diese Serie schon seit Jahren erfolgreich zur Wehr und es ist noch kein Ende in Sicht, je mehr Geheimnisse aufgedeckt werden, um so mehr kommen auch hinzu.

Als Fazit kann ich nur wiederholen, dass „One Piece“ eine Serie ist, die man einfach einmal gelesen haben muss. Wenn ihr also die Anime-Serie kennt, solltet ihr trotzdem auch einmal zum Manga greifen.

© Rockita

One Piece: © 1997 Eiichiro Oda, Shueisha / Carlsen

Oh! My Goddess

Name: Oh! My Goddess
Englischer Name: Oh My Goddess!
Originaltitel: Ah! Megami-sama
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1989
Deutschland: EMA 1999
Mangaka: Kosuke Fujishima
Bände: 48 Bände
Preis pro Band: 9,95 DM / 4,99 € (Band 1-20)
5,00 € (Band 21-35)
6,00 € (Band 36-38)
6,50 € (Band 39-42)
7,50 € (Band 43-48)

Oh! My Goddess Band 1Story
Keiichi Morisato wurde von seinen Zimmergenossen zum Telefondienst verdonnert. So sitzt er da und muss jeden Anruf annehmen. Nach einem weiteren Gespräch fällt ihm ein, dass er noch Aoyama, einen seiner Zimmergenossen anrufen sollte und so greift er zum Telefon. Allerdings landet er bei dem so genannten „technischen Göttinnenhilfsdienst“. Als er sich gerade für das Verwählen entschuldigt und auflegen möchte ertönt eine Stimme: „Wir werden sofort bei Ihnen sein, um Ihnen zu helfen!“ Noch verwirrt spricht er in den Hörer als plötzlich ein Mädchen aus seinem Spiegel über ihm auftaucht.

Vollkommen schockiert schrickt Keiichi zurück. Das Mädchen entschuldigt sich und stellt sich als die Göttin „Belldandy“ vor. Sie überreicht Keiichi ihre Visitenkarte und erklärt ihm dann, dass er einen einzigen Wunsch frei hat, egal was. Keiichi gibt zu, dass er kein Glück bei Frauen hat, er ist ziemlich klein und nicht gerade der Typ auf den die Frauen stehen. Belldandy erklärt ihm, dass sie dies nicht nachvollziehen kann. Und so entscheidet sich Keiichi für seinen Wunsch. Er möchte, dass so eine Göttin wie Belldandy sein ganzes Leben lang bei ihm bleibt. Nachdem er dies ausgesprochen hat redet er davon, dass dieser Wunsch sicher nicht machbar wäre, merkt dabei jedoch nicht, dass Belldandy hinter ihm reagiert.

Ein Lichtstrahl erscheint aus ihrer Stirn und danach wird sie bewusstlos. Jedoch nicht für lange Zeit. Und kaum erwacht greift sie auch schon zum Telefon. Danach teilt sie Keiichi mit, dass sein Wunsch geprüft und für gut befunden wurde. Der Wunsch wurde angenommen und ist nicht mehr rückgängig zu machen. Belldandy wird also für den Rest von Keiichis Leben bei ihm bleiben. Allerdings gibt es hierbei ein Problem, das Studentenheim in dem Keiichi wohnt ist nur für Jungs, Mädchen sind hier verboten. Und wie es kommen muss treten in diesem Moment seine beiden Zimmergenossen ein. Da Keiichi die Regeln gebrochen hat werden er und Belldandy kurzerhand auf die Straße gesetzt.

Da ihnen nichts anderes übrig bleibt setzen sie sich auf Keiichis Motorrad und suchen nach einer neuen Bleibe. Sie fragen bei mehreren Freunden an, doch nirgends können sie bleiben. Entweder sagen die Freunde ab, oder sie machen sich an Belldandy ran, weshalb Keiichi beschließt weiter zu suchen. Belldandy die dabei mehrfach ihre Kraft einsetzt um sich die Jungs vom Hals zu halten schläft schließlich mitten auf der Straße ein. Im strömenden Regen hält er vor einem Tempel und schläft schließlich vor dessen Türe ein. Der Mönch der diesen Tempel bewohnt entdeckt die beiden und nimmt sie vorerst auf. Der Mönch erkennt wie perfekt Belldandy ist und befürchtet ihm fehle es an Wissen. Deshalb macht er sich nach Indien auf und überlässt den Tempel solange Keiichi und Belldandy.

Oh! My Goddess Band 2Doch schon gibt es das nächste Problem. Keiichi nimmt Belldandy mit zur Universität. Er gibt sie als Austauschstudentin an. Doch einer der Professoren glaubt dies nicht und möchte hinter ihr Geheimnis kommen. Doch Belldandy setzt ihre Kräfte ein und schreibt sie somit in die Akten der Universität ein. Aber damit ist noch nicht alles gut. Denn Sayako Mishima, die sich selbst die Königin an der Universität nennt, ist eifersüchtig auf Belldandy. Alle Jungs rennen nur noch ihr hinterher und ignorieren Sayako dadurch vollkommen. Um sich zu rächen möchte sie sich an Keiichi ran machen. Allerdings gibt es eine Kraft die Keiichis Wunsch wahrt. Das heißt, wann immer jemand versucht Belldandy und Keiichi auseinander zu bringen verhindert diese Kraft das, auf die unterschiedlichsten Arten.

Mit der Zeit fängt Keiichi an sich daran zu gewöhnen, dass Belldandy ständig in seiner Nähe ist. Sie kocht für ihn und schenkt ihm immer ein Lächeln. Außerdem hilft sie ihm und auch allen anderen deren Not sie erkennt. So auch Megumi, Keiichis jüngerer Schwester. Sie gibt ihr Nachhilfe sodass sie ihre Aufnahmeprüfung an der Universität schafft und hilft ihr dann zusammen mit Keiichi eine Wohnung zu finden.

Und so bestreiten die beiden zusammen ihr Leben. Belldandy steht Keiichi stets zur Seite und kümmert sich rührend um ihn. Etwas chaotisch wird es dann jedoch als Skuld und Urd, Belldandys Schwestern, auftauchen. Sie mischen sich jede auf ihre eigene Art in die Beziehung ihrer Schwester ein. Denn während Urd alles versucht um die beiden zu verkuppeln, möchte Skuld nichts lieber als sie auseinander zu bringen. Sie hängt sehr an ihrer großen Schwester und möchte deshalb, dass diese in den Himmel zurückkommt.

Keiichi und Belldandy sind anfangs sehr zurückhaltend zueinander. So siezt Belldandy ihn zum Beispiel. Jedoch langsam kommen sie sich näher. Ihre Beziehung entwickelt sich nur sehr langsam aber dennoch wird es nicht langweilig. Die Schüchternheit der beiden ist realistisch beschrieben und reist einen vollkommen in ihren Bann, sodass man mit den beiden mit fiebert und hofft, dass sie sich endlich ihre Gefühle zueinander gestehen.

Oh! My Goddess Band 3Eigene Meinung:
Ich finde diese Serie sehr schön. Es ist eine Freude die Entwicklung der Romanze von Belldandy und Keiichi zu verfolgen. Ihre Zurückhaltung wirkt keineswegs übertrieben langsam. Außerdem ist Belldandy ganz so wie man sich eine Göttin so vorstellt, freundlich, hilfsbereit und mit einer wunderschönen Ausstrahlung.

Der Zeichenstil von Kosuke Fujishima verändert sich mit der Zeit sehr stark. Anfangs, gerade im ersten Band, sehen sie noch nicht so schön aus, doch in den späteren Bänden sind die Charaktere sehr hübsch und liebevoll gezeichnet.

„Oh! My Goddess“ ist eine wunderschöne Geschichte über die Entwicklung der Liebe und auch über Themen wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Und wer sich für Motorräder interessiert kommt auch noch mal auf seinen Geschmack, denn Keiiichi ist in dem Motorrad-Club an seiner Universität. Aber neben all diesem kommt auch der Humor nicht zu kurz. Auf der Erde ist eben doch einiges anders als im Himmel und so kommen die Göttinnen immer wieder in witzige Situationen aus denen Keiichi sie dann retten muss.

© Nekolein

Oh! My Goddess: © 1989 Kosuke Fujishima, Kodansha / EMA

Off Road Kids – Kinder ohne Obdach

Name: Off Road Kids – Kinder ohne Obdach
Englischer Name:
Originaltitel: Bokura no tsubasa
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2003
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Akira Himekawa
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Off Road Kids - Kinder ohne ObdachStory
Der zehnjährige Grundschüler Koichi ist ein begeisterter Fußballspieler. Sein Traum ist es, später Profi in der japanischen J-League zu werden. Doch obwohl der Junge zweifellos Talent besitzt, mangelt es ihm an Disziplin und Fleiß, meistens nimmt er es mit dem Training nicht so genau.

Eines Tages offenbart Koichis Vater, ein Arzt aus Leidenschaft, seiner Familie, dass er seine Stelle im städtischen Krankenhaus gekündigt hat. Stattdessen will er nun für den International Medical Service (IMS) dort arbeiten, wo er wirklich dringend gebraucht wird. Als erstes geht es für ihn für einen Monat auf die Philippinen. Umso begeisterter ist Koichi, als ihm sein Vater die Möglichkeit eröffnet, mit ihm zu kommen. In Gedanken malt er sich schon einen Monat mit Strand und Surfen aus.

Die Wirklichkeit trifft Koichi wie ein Schlag ins Gesicht. Denn statt Urlaub am Strand steht ein Besuch der Slums von Manila auf dem Programm. Dort nämlich soll Dr. Asano im Auftrag des IMS eine kostenlose Praxis für Obdachlose betreuen. Im Gegensatz zu Japan gibt es auf den Philippinen Zehntausende Obdachlose und Elendsviertel so groß wie Stadtteile mit meterhohen Müllbergen. Auf schmerzhafte Art und Weise muss Koichi lernen, dass in diesem Land Menschen im wahrsten Sinne des Wortes von Müll leben – indem sie die Müllberge nach Brauchbarem (Plastik, Metall etc.) durchforsten und verkaufen, was sie finden. Und nicht nur das: Zu denjenigen ohne Wohnung gehören auch Tausende Kinder im Grundschulalter, die keine Eltern mehr haben oder für die sich niemand verantwortlich fühlt.

Koichi ist zunächst schockiert und verängstigt, später peinlich berührt. Da er im reichen Japan aufgewachsen ist, wusste er bisher nicht einmal von der Existenz von Straßenkindern – geschweige denn von Menschen, die zu arm sind, um sich eine ärztliche Versorgung leisten zu können.

Nach anfänglicher Ablehnung freundet sich der junge Fußballspieler mit einer Gruppe Waisenkinder an, allen voran mit dem gleichaltrigen Ryan, der seine Leidenschaft fürs Fußballspielen teilt. Koichi beschließt, seinen Vater von nun an bei der Behandlung der Kranken zu unterstützen. Doch vor manchen Schicksalsschlägen sind auch Ärzte machtlos…

Eigene Meinung
Mit „Off Road Kids – Kinder ohne Obdach“ präsentiert das durch seine „Zelda“-Adaptionen bekannt gewordenen Mangaka-Duo Akira Himekawa einen liebevoll gestalteten Band zu einem ernsten Thema. Im Gegensatz zu den Fantasy-Bänden der Autorinnen steht eine realistische Story im Vordergrund, die durch entsprechend naturalistische Zeichnungen unterstrichen wird. Ziel war es, sich mittels einer kindgerechten Handlung mit dem Thema „Armut“ auseinander zu setzen. Auf der anderen Seite steht aber auch der Hintergedanke, junge Menschen dazu zu animieren, etwas aus ihren Chancen zu machen, wenn sie das Glück haben, in einem reichen Land und in einer Familie aufzuwachsen. Die Geschichte macht jungen Lesern bewusst, dass nicht jeder diese Möglichkeiten hat und dass es daher fatal ist, sie zu verschwenden.

Mit ansprechenden Zeichnungen und liebenswerten Charakteren macht „Off Road Kids“ betroffen und vergegenwärtigt das Leben von Kindern in Schwellenländern, wo die Kluft zwischen Arm und Reich noch viel größer ist, als in Europa oder Japan. Nebenbei vermittelt der Band noch wissenswerte Informationen über die bereisten Länder – Philippinen, Vietnam und Afghanistan – und macht ohne Schuldzuweisungen die Missstände innerhalb der einzelnen Staaten deutlich. Mangelnde medizinische Versorgung, Bürgerkriege und der tägliche Kampf ums Überleben sind nur einige Themen, die aufgegriffen werden – bestens verpackt in eine lesenswerte Story.

Auch wenn „Off Road Kids“ mit den anderen Werken Akira Himekawas überhaupt nichts zu tun, bleibt die gewohnte Qualität erhalten. Dieser Manga kann insbesondere jüngeren Lesern (zehn bis 15 Jahre) nur ans Herz gelegt werden, denn er erweitert sicherlich ihren Horizont.

© Rockita

Off Road Kids: © 2003 Akira Himekawa, Shogakukan / Tokyopop

Nura – Herr der Yokai

Name: Nura – Herr der Yokai
Englischer Name: Nura: Rise of the Yokai Clan
Originaltitel: Nurarihyon no Mago
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2008
Deutschland: KAZÉ 2012
Mangaka: Hiroshi Shiibashi
Bände: 25 Bände
Preis pro Band: 6,50 €
19,95 € (Sammelbox inkl. Band 1-4)

Nura - Herr der Yokai Band 1Story:
Seitdem Nura ein kleiner Junge ist, ist er ein großer Fan von Yokai. Das mag zum einen daran liegen, dass in ihm selbst das Blut eines Yokai fließt (er ist zu einem Viertel Yokai, zu drei Vierteln ein Mensch), zum anderen dass er mit einer ganzen Schar Dämonen aufgewachsen ist. Sein Großvater ist zudem noch Nurarihyon – der Herr der Yokai. Damit steht für Nura fest, dass er selbst in naher Zukunft diesen Posten übernehmen wird und all die Yokai befehligen wird, die zum Nura-Clan gehören. Und er kann es kaum erwarten, bis dieser Tag gekommen ist.

Doch seine Ambitionen ändern sich, als er von seinen Mitschülern erfährt, dass Yokai böse Kreaturen sind, die Menschen quälen, jagen und töten. Nura setzt alles daran, um seine Yokai-Freunde zu verteidigen, doch niemand schenkt ihm Glauben, dass Yokai überhaupt existieren.

Als Gagoze mit seiner Gruppe Yokai eine Tages Nuras Schulfreunde angreift, erwacht in Nura das Blut des Yokais und er stellt sich Gagoze entgegen. Tatsächlich gelingt es ihm die Yokai zu besiegen, doch seine macht verschwindet noch bevor sie richtig erwachen kann – die Tatsache, dass er größtenteils ein Mensch ist, macht sich bemerkbar. Doch die Freude der Yokai über das Erwachen ihres neuen Herrn wird gedämpft – Nura hat keinerlei Erinnerungen mehr an den Kampf. Zu allem Überfluss hat sich Nura auch noch entschieden, die Position als Nurarihyon, da Yokai böse Kreaturen sind.

Jahre vergehen und Nura ist immer noch dagegen zum Herrn der Yokai zu werden. Als sich in seiner Mittelschule die Gruppe Kiyojuju Geisterjäger zusammentun, mit dem Ziel Yokai aufzuspüren, wird Nura als Ehrenmitglied aufgenommen. Zwar ist Nura nicht so begeistert, doch jeder erinnert sich, welch ein großer Fan der Yokai er einst gewesen ist. Zusammen macht sich die Gruppe auf die Suche und stolpert tatsächlich über den ein oder anderen Yokai. Zudem schließt sich ihnen eine junge Ying-Yang- Meisterin an, die sich zum Ziel gesetzt hat Nurarihyon zu vernichten.

Nura - Herr der Yokai Band 2Bei den Aktionen und Abenteuern der Geisterjäger, erwacht nicht nur der Yokai in Nura (zumeist dann, wenn seine Freunde in Gefahr sind). Es tauchen auch einige Dämonen auf, die es auf den Nura-Clans, insbesondere auf Nura selbst abgesehen haben…

Eigene Meinung:
„Nura – Herr der Yokai“ stammt aus der Feder Hiroshi Shiibashis und ist ein typischer Shonen-Manga, der auf interessante Weise mystische und historische Elemente miteinander verknüpft. Enthält die Geschichte zu Beginn noch viele Comedy-Elemente, so wird sie nach und nach actionhaltiger und blutiger. Zunächst stehen Nuras Entwicklung und sein zweites Ich als Yokai im Vordergrund, ebenso der beliebte Handlungsbogen, dass Nuras Freunde nichts von seinem Zusammenleben mit Yokai und seiner eigenen Abstammung wissen dürfen. Später verlagert sich die Handlung mehr auf die Machtkämpfe der Yokai und die Geschichte wird komplexer. Dabei entwickelt sich Nura beständig weiter, aber auch die Yokai an seiner Seite und seine Freunde.

Die Zeichnungen sind zu Beginn sehr kindlich und niedlich, gleichzeitig auch sehr detailverliebt, insbesondere was die Gestaltung der unterschiedlichen Yokai anbelangt. Die Hintergründe sind ebenfalls sehr schön ausgearbeitet, die Action- und Kampfszenen sehr dynamisch und mitreißend. Hiroshi Shiibashi hat einen gefälligen Stil, der gut zur Geschichte passt, wenngleich er fast ein wenig zu kindlich / niedlich wirkt.

Insgesamt ist „Nura – Herr der Yokai“ eine interessante Geschichte, die eine Menge Potenzial hat, insofern die Handlungsbögen nicht zu sehr in die Länge gezogen werden (insbesondere das beliebte „Meine-Freunde-dürfen-es-nicht-wissen“- Schema). Die Zeichnungen sind solide, die Actionszenen gut in Szene gesetzt. Wer Action-Mangas mit einer guten Portion Mystery und Geisterwesen mag, sollte sich „Nura – Herr der Yokai“ nicht entgehen lassen. Es lohnt sich…

© Koriko

Nura – Herr der Yokai: © 2008 Hiroshi Shiibashi, SHUEISHA Inc. / KAZÉ

Noragami

Name: Noragami
Englischer Name: Noragami
Originaltitel: Noragami
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2011
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Adachitoka
Bände: 21 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,50 €

Noragami Band 1Story
Mutsumi ist verzweifelt. Sie hält die ständigen Mobbing-Attacken ihrer Schulkameraden nicht mehr aus. Panikanfälle überfallen Mutsumi, sodass sie mehr Zeit im Krankenzimmer und auf der Toilette verbringt, als im Unterricht. Dabei stehen momentan Klausuren an! Doch darauf kann sie sich grade nicht konzentrieren. Wiedermal sitzt sie weinend auf der Schultoilette und spielt sogar mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen, als sie eine Telefonnummer an der Wand entdeckt, die Hilfe in aussichtslosen Situationen verspricht. Mutsumi weiß selbst nicht, was sie tut, aber sie wählt diese Nummer. Schlimmer kann es nun wirklich nicht mehr werden, was hat sie also zu verlieren? Tatsächlich meldet sich eine Stimme am anderen Ende. Mutsumi weiß nicht was ihr geschieht, als plötzlich ein Mädchen und ein Junge in ihrer Toilettenkabine erscheinen, die sie gerade eben noch am Telefon hatte! Es handelt sich dabei um den angehenden Gott Yato und seine personifizierte Waffe namens Tomone. Yatos Traum ist es, irgendwann der größte Gott aller Zeiten zu werden. Die Leute sollen ihn anbeten und ihm zu Ehren einen Schrein bauen. Dazu muss Yato aber erst einmal Anhänger und Gläubiger finden. Daher hilft er verzweifelten Menschen gegen die übliche Opfergabe von 5 Yen (ca. 5 Cent) aus ihrer Lage. Mutsumi kann ihren Augen und Ohren nicht glauben. Das kann doch nur ein Scherz sein. Wie will dieser Junge, der nicht älter aussieht wie Mutsumi selbst, ihr helfen?

Yato erklärt, dass überall auf der Erde Dämonen leben, die es auf schwache, leidende Menschen abgesehen haben, um diese noch tiefer ins Unglück zu stürzen. Nur wer sich wie Mutsumi im „toten Winkel“ zwischen Leben und Tod befindet, kann die Dämonen, wie auch Yato und seine Telefonnummer sehen. Diese Dämonen verbreiten eine negative Atmosphäre, „trübe Luft“ genannt, die sich im Verhalten solch schwacher Menschen widerspiegelt. Sie werden meist depressiv und überaus aggressiv. Auch Mutsumis Mitschüler werden von den Dämonen beeinflusst. Durch den Stress der Prüfungen waren sie mehr als anfällig für diese dunkle Kraft. Yato will Mutsumi helfen, den Mobbing-Attacken ein für alle Mal ein Ende zu setzten. Er wird die Dämonen vernichten!

Für Yato heißt es nun möglichst viele Aufträge zu bekommen. Er möchte seine Bekanntheit steigern, indem er vielen Menschen bei ihren Problemen hilft und dadurch ihre Dankbarkeit erhält. So wird er in Zukunft der ultimative Gott werden, dem ist er sich sicher.

Noragami Band 2Doch die nächste Anfrage, die er erhält, ist von einem Kind. Auch Kinder haben die Fähigkeit, in den „toten Winkel“ zu sehen. Das hatte Yato fast vergessen. Aber auch dieses Kind ist ein Kunde, selbst wenn es sich bei seiner Anfrage um die Suche nach einer vermissten Katze handelt. Das gehört natürlich nicht unbedingt zu den Aufgaben eines Gottes, aber dennoch begibt sich Yato nach Zahlung der 5 Yen auf die Suche. Nachdem er stundenlang umher geirrt ist, entdeckt er die gesuchte Katze. Diese tritt allerdings den Fluchtweg an und sprintet davon. Ohne nachzudenken hastet Yato dem Tier auf eine stark befahrene Straße hinterher. Den anfahrenden Bus sieht er erst viel zu spät. Ausweichen ist nun nicht mehr möglich, als Yato plötzlich von einem Mädchen in Sicherheit geschubst wird. Das Mädchen Hiyori wird allerdings angefahrenen und schwer verwundet. Nachdem sie im Krankenhaus wieder zu sich kommt, ist Hiyori verwirrt. Scheinbar konnte niemand anders diesen Jungen sehen, den sie gerettet hat. Zudem wird sie ständig von Müdigkeitsanfällen übermannt, sodass sie ungewollt und überall einschläft. Sie scheint dann aus ihrem Körper zu wandern und umher zu geistern. Was für ein seltsamer Traum, oder passiert es wirklich? Als sie dann Yato wieder trifft, ist ihr klar, dass etwas nicht stimmen kann. Was ist nur mit ihr passiert?

Eigene Meinung
Noragami dreht sich mal wieder gänzlich um die japanische Tradition und den Glauben an Gut und Böse, Licht und Schatten, Götter und Dämonen. Dabei ist die Geschichte um den angehenden Gott Yato und sein Streben nach Verehrung wirklich höchst unterhaltsam. Yatos jugendlicher Charakter ist oft ungehobelt und barsch. Ihm fehlt es an Feingefühl und Einfühlungsvermögen für seine Mitmenschen und „Kunden“. Aber sein Herz schlägt am rechten Fleck. Doch auch seine Begleiterinnen überzeugen mit ihren individuellen Charaktereigenschaften.

Der Zeichenstil passt perfekt zur düsteren und mystischen Atmosphäre der Geschichten. Dabei wird viel mit Licht und Schatten sowie mit dynamisch wirkenden Bildern gearbeitet.

Insgesamt ist „Noragami“ spannend sowie humorvoll zugleich und bietet dennoch anspruchsvolle Unterhaltung, die den Leser auch zum Nachdenken über Leben und Tod anregt.

© Izumi Mikage
Noragami: © 2011 Adachitoka, Kodansha/ EMA

Nightmare Hunter Nemo

Name: Nightmare Hunter Nemo
Englischer Name:
Originaltitel: Nightmare Hunter Nemo
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Martin Geier
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Nightmare Hunter NemoStory
Der kleine Nemo ist eigentlich ein ganz normaler Schüler – tagsüber. Doch jeden Abend graut es ihm davor, ins Bett zu gehen. Nacht um Nacht plagen ihn nämlich mächtige Alpträume. Zwar verfügt er selbst in seinen Träumen auch über besondere Fähigkeiten, zwar steht ihm sein Teddybär Tedd in dezent mutierter Größe zur Seite, doch beides nützt ihm relativ wenig, den der Schrecken vor den Gefahren, die ihn des Nachts heimsuchen, bleibt. So ist es nicht verwunderlich, dass Nemo am liebsten gar nicht mehr einschlafen würde. Doch auch kannenweise Kaffee nützt auf Dauer nichts, und so muss er sich weiterhin den bösen Traumwesen stellen…

Mehr oder minder hat sich Nemo mit seinem Traumproblem arrangiert. In der Schule gilt er sogar als Experte für alles, was mit Träumen und Schlafen im weitesten Sinne zusammenhängt. Eines Tages jedoch passiert ihm ein folgendschweres Missgeschick. Übernächtigt wie er ist, hat er einen Tag-(Alb-)Traum, der dazu führt, dass er versehentlich Alice, seine Klassenkameradin und heimliche Liebe, verletzt. Damit ist für Nemo eine Grenze überschritten – er möchte nun nie wieder träumen.

So ist es nicht verwunderlich, dass in der selben Nacht Morpheus, der Gott und Wächter der Träume, mit einem Angebot auf offene Ohren stößt. Morpheus händigt Nemo einen Traumstein aus. Mit diesem soll es dem Jugend möglich sein, all seine Träume für immer wegzusperren – die wenigen guten, vor allem aber die bösen. Trotz der Zweifel von Tedd stimmt Nemo freudig zu. Tatsächlich gelingt es ihm, seine Träume in den Traumstein einzuschließen – doch das betrifft auch Tedd, der ebenfalls zu den Traumgestalten gehört. Diese Erkenntnis trifft Nemo allerdings erst nach dem Aufwachen. Noch schlimmer wird es, als plötzlich ein seltsames Kaninchen auftaucht und Nemo den Traumstein stielt. Da der Stein die einzige Chance ist, Tedd zurück zu holen, folgt Nemo dem Tier.

Durch eine Traumtür gelangt der Junge in das Reich der Träume. Dort muss er erkennen, dass Morpheus ihn hintergangen hat. Doch nicht nur das – sein Leben ist nun auch in Gefahr, denn Hades, der Gott der Unterwelt, ist hinter seinen Träumen her. Und das könnte den menschlichen Besitzer der Träume in den Wahnsinn treiben… Gibt es überhaupt noch Hoffnung?

Eigene Meinung
„Nightmare Hunter Nemo“ ist der neue Einzelband des deutschen Manga-Zeichners Martin Geier, der bisher vor allem durch seine Beiträge in der „Shonen Go! Go!“-Anthologie bekannt sein dürfte. Mit diesem neuen Fantasy-Adventure, das sich insbesondere an ein jüngeres Publikum richtet, stellt er eindrucksvoll unter Beweis, wie die deutsche Mangaka-Szene in den letzten Jahren technisch gewachsen ist. Der Band um den kleinen Nemo im Kampf gegen große Alpträume steht weder inhaltlich noch zeichnerisch japanischen Vergleichswerken in irgendeiner Hinsicht nach.

Die Handlung ist hübsch ausgearbeitet, die einzelnen Charaktere – im Wesentlichen sind es vier – mit einem charakterlichen Rahmen im üblichen Umfang versehen. Kleine Gags dürfen in der sonst weitgehend ernsten Story auch nicht fehlen.

Der Zeichenstil, der unübersehbar an japanische Shonen-Manga aus entsprechenden Magazinen angelehnt ist, kann ohne weiteres mit dem Niveau von Werken aus dem Ursprungsland des Manga-Stils mithalten. Die sehr einfachen Hintergründe tun dem absolut keinen Abbruch. Im Gegensatz zu japanischen Mangaka, die meist einen halben Stall an Assistenten zur Seite haben, die sich um die Hintergründe kümmern, sind deutsche Zeichner bekanntlich meist auf sich allein gestellt. Das macht angesichts der Story und des Genres aber absolut nichts, sondern unterstreicht vielmehr die Fokussierung auf die Charaktere.

Fazit: Absolute Empfehlung, auch für diejenigen, deren Genre es nicht wirklich ist – allein schon um die Entwicklung der deutschen Zeichnerszene eindrucksvoll betrachten zu können.

© Rockita

Nightmare Hunter Nemo: © 2012 Martin Geier, Tokyopop

Neko Majin

Name: Neko Majin
Englischer Name:
Originaltitel: Neko Majin – Ultimate Edition
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1999
Deutschland: Carlsen 2007 (ab 2002 in der Banzai)
Mangaka: Akira Toriyama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,90 €

Neko MajinStory
Der Sammelband zu „Neko Majin“ umfasst acht Einzelgeschichten zum blauen „Dämon“.
Die erste Story, „Neko Majin Ga Iru“, beginnt mitten in einer Einöde. Zwei Typen haben sich verlaufen, ihr Motorrad wurde geklaut und zu allem Übel haben sie auch noch kein Wasser mehr. Während sie verzweifelt überlegen, was zu tun ist, fährt plötzlich ein blaues Etwas auf einem Motorrad an ihnen vorbei. Es ist natürlich Neko Majin. Dreist bietet er den beiden Unglücklichen an, ihnen das Motorrad zu verkaufen. Natürlich verlangt er für eine Wegbeschreibung etwas Geld extra. Säuerlich bezahlen die Typen und wollen ihre Reise fortsetzen, doch sie kommen nicht weit – der Tank ist leer. Als Ausgleich bietet Neko Majin den beiden Kerlen an, mit zu ihm nach Hause zu kommen, um etwas kaltes zu trinken.

Noch auf dem Weg dorthin knöpft er ihnen, wo er nur kann, weiter Geld ab. Selbst um zu erfahren, was es mit der ominösen Kugel vor Neko Majins Haus auf sich hat, müssen sie 10 Yen hinlegen. Mit der darauf folgenden Erklärung sind sie auch nicht zufrieden. Ein schrecklicher Dämon soll in der Kugel eingesperrt sein? Wer glaubt denn sowas?! Trotzdem fragen sich die Freunde allmählich, wer Neko Majin wirklich ist – auf jeden Fall kein normaler Abzocker. Schließlich behauptet er, in weniger als fünf Minuten zur 20 Kilometer entfernten Tankstelle und wieder zurück gekommen zu sein und das mit einem Benzinkanister. Aber mittlerweile haben die beiden auch keine Lust mehr zu diskutieren.

Beim Weggehen können sie sich allerdings nicht mehr beherrschen und berühren die Kugel mit dem angeblichen Dämon – der auch prompt erscheint. Nun müssen die Typen Fersengeld geben, da der nicht sehr pflegeleichte Dämon es auf sie abgesehen hat. Im letzten Moment erscheint Neko Majin mit einem abgedrehten Auftritt. Für den Dämon aus der Kugel, der noch eine Rechnung mit dem blauen Katzen-Dämon offen hat, Grund genug, seinen Gegner zu wechseln. Doch auch diesmal ist das Glück auf der Seite des „Helden“. Trotz neuer Strategie schafft es sein Gegner auch diesmal nicht, Neko Majin, der über die Macht des Neko-Hame-Ha verfügt, zu besiegen. Überglücklich lassen sich die Geretteten von Majin noch mehr Geld abknöpfen, bevor sie verschwinden…

Eigene Meinung
In den acht Kurzgeschichten zu „Neko Majin“ parodiert der durch „DragonBall“ bekannt gewordenen Star-Mangaka Akira Toriyama seine eigenen Serien – allen voran, wie der Name schon verrät, seine Charaktere aus seiner Reihe rund um Son-Goku und Co. Dabei lässt er absolut nichts anbrennen und nutzt jeden Gag-Faktor aus, der sich ihm bietet. Gastauftritte der Stars aus seinen berühmten Werken – allen voran Vegeta und Son-Goku aus „DragonBall Z“ – lockern die Stimmung auf.

Allgemein sind die Stories mit Gästen amüsanter als die Einstiegsstories, die noch sehr auf Klamauk aus sind. Als Kenner der Werke Toriyama-senseis wird man aber sicherlich mit jeder der Geschichten im typischen Zeichenstil Spaß haben.

Der neue Sammelband von Carlsen fasst alle Kurzgeschichten zum blauen Katzen-Dämon noch einmal zusammen und bietet zudem auch die farbigen Titelbilder dazu. Das größere Format ist zwar einerseits schön, andererseits aber auch für Leser mit kleineren Händen nicht gut zu greifen. Über das Preis-Leistungs-Verhältnis lässt sich streiten. Für einen echten Toriyama-Fan ist dieser Band aber genau das Richtige.

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Neko Majin: © 1999 Akira Toriyama Shueisha / Carlsen

Naruto – Die Schriften des Sha

Name: Naruto – Die Schriften des Sha
Englischer Name: Naruto: The Official Character Data Book
Originaltitel: NARUTO Hiden: Sha no Sho
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2008
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,95 €

Naruto - Die Schriften des ShaInhalt & Eigene Meinung
„Die Schriften des Sha“ ist der vierte Zusatzband zur Serie „Naruto“ und der erste zur „zweiten Staffel“ „Naruto Shippuden“. Wieder wird ein Sammelsurium an Informationen geboten. Mit über 350 Seiten ist dieser Band der dickste bisher, er bezieht sich aber auch auf die meisten Bände – Band 28 bis etwa Band 41 einschließlich.

Die Hälfte des Bandes wird wie üblich von den aktualisierten Steckbriefen der wichtigsten Charaktere eingenommen. In diesem Band kommen nun auch die neuen Charaktere der zweiten Saga, wie Sai oder Yamato, mit dazu. Aber auch zu bekannten Charaktere, die bisher weniger im Licht standen, wurden Informationen ergänzt, wie beispielsweise zu den Hokage.
Besonders interessant dürfte dabei an anderer Stelle im Band die Übersicht über die Entwicklung der Charaktere zwischen den Staffeln sein. Leider wird diese nur zu sieben Charakteren angegeben. Die Reihenfolge der Charaktere folgt wieder dem japanischen Alphabeth.

Nach den Steckbriefen folgen die neuen Kampftechniken und Ninjakünste, die zu Beginn der neuen Staffel eingeführt wurden. Zur Übersicht gibt es zudem eine Aufstellung aller neuen und alten Organisationen, Gruppierungen und Interessensgemeinschaften, damit man nicht durcheinander kommt.

Auf den letzten 50 Seiten finden nunmehr gewisse „Schmankerl“ für die Fans ihren Platz. So gibt es beispielsweise eine Beziehungstabelle, die Ergebnisse diverser Umfragen, die unter den japanischen Fans durchgeführt wurden – mit Erläuterungen, ein Glossar, ein Mini-Interview mit dem Zeichner Masashi Kishimoto, eine Autogrammkarte (nur abgedruckt, nicht zum herausnehmen) und ein fünfseitiger Mini-Manga, in dem es wieder einmal darum geht Kakashis Antlitz unter der Maske zu enthüllen. Zeichen-Fans kommen mit Produktionsskizzen und Charakterentwürfen (samt Kommentaren) zur neuen Staffel auf ihre Kosten.

Die deutsche Fassung überzeugt wieder mit zahlreichen Farbseiten und einem übersichtlichen Inhaltsverzeichnis. Der Band wurde dem Original angepasst, daher wurde wieder die japanische Silbenreihe statt des Alphabets als Reihenfolge der Steckbriefe verwendet. Dafür gibt es aber im Anhang ein Register.

„Die Schriften des Sha“ ist wieder einmal vollgepackt mit Informationen. Der Wechsel zu zweiten Staffel bringt einige Veränderungen mit sich – neue Charaktere, neue Organisationen, neue Begebenheiten und Änderungen in alten Ansichten. Daher ist dieser Zusatzband genau das richtige, um sich in „Shippuden“ einzufinden. Gerade Fans des Anime, die zwischendurch Folgen verpasst haben, können sich hiermit auf den neuesten Stand bringen. Sicherlich sind ein paar Inhalte für die deutschen Fans weniger interessant – wie die Auswertung der Umfragen in Japan. Dafür gibt es auch sehr viele interessante Inhalte.

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Naruto – Die Schriften des Sha: © 2008 Masashi Kishimoto, Shueisha / Carlsen

Naruto – Die Schriften des Tō

Name: Naruto – Die Schriften des Tō
Englischer Name:
Originaltitel: NARUTO Hiden: Tō no Sho
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2005
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 8,95 €

Naruto - Die Schriften des TôInhalt & Eigene Meinung
Bei „Die Schriften des Tō“ handelt es sich um den bereits dritten Zusatzband zur Manga-Serie „Naruto“ von Masashi Kishimoto. Wie schon bei den „Schriften des Rin“ ist auch dieser Band eine Sammlung wichtiger Daten rund um das „Naruto“-Universum und seine Bewohner.

Zu den vorhandenen Informationen gehören zunächst einmal recht ausführliche Steckbriefe über die wichtigsten Charaktere, sowie die seit dem letzten Zusatzband in der Original-Serie eingeführten Nebencharaktere. Man kann die Tō-Schriften so gesehen als Nachfolger der Rin-Schriften bezeichnen, da die Entwicklungen der Hauptcharaktere ebenfalls vermerkt sind.
Die Steckbriefe bestehen in der Regel aus einer Info-Box mit den wichtigsten Eckdaten zu der jeweiligen Person, einer Grafik über die kämpferischen Fähigkeiten, sowie ein paar Ausschnitten in Form von Panels aus dem Manga zur Verdeutlichung der Persönlichkeit des vorgestellten Charakters.

Die zweite Hälfte des Bandes besteht wiederum zur Hälfte aus Ninja-Wissen. Hierbei werden die relevanten Organisationen, Gruppierungen und Fachtermina ausführlich erläutert. Im Folgenden wird in großem Umfang auf alle in der Serie verwendeten Kampftechniken und Ninjakünste eingegangen. Neben der Funktion und dem Anwender werden auch weitere Informationen geliefert.

Zu guter Letzt gibt es auch noch besonderen Fanservice in den „Schriften des Tō“ durch einen ganzen Haufen an zusätzlichem Material. Dazu gehören Farbseiten, ein genaues Inhalts-Verzeichnis aller Charaktere, das sich auch auf die „Schriften des Rin“ bezieht, eine Charakter-Beziehungsgrafik, die Ergebnisse verschiedener, in Japan durchgeführter Leser-Umfragen, ein großes Lexikon mit allen (un-)möglichen Begriffen sowie ein kurzes Interview mit Masashi Kishimoto.

„Die Schriften des Tō“ bietet eine reichhaltige Fülle an Daten-Material zur Serie „Naruto“ und ist für alle Fans ganz klar zu empfehlen. Die bereits bekannten Informationen finden sich kompakt und übersichtlich in einem Band und sind durch weitere – teils völlig neue – Fakten ergänzt. Dazu kommen weiteres bisher unveröffentlichtes Bonus-Material und schöne Farbseiten.

Einzig das japanische Alphabet dürfte die übersichtliche Anordnung des Bandes für europäische Leser etwas trüben. Dafür gibt es aber im Inhaltsverzeichnis – das übrigens strategisch günstig noch einmal alle wichtigen Details erfasst – eine Tabelle mit der japanischen Reihenfolge. Der Zusatzband bezieht sich auf die zweite Hälfte der ersten „Naruto“-Serie – von Band 14 bis einschließlich Band 27.

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Naruto – Die Schriften des Tō: © 2005 Masashi Kishimoto, Shueisha / Carlsen

Naruto

Name: Naruto
Englischer Name: Naruto
Originaltitel: Naruto
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1999
Deutschland: Carlsen 2003
Mangaka: Masashi Kishimoto
Bände: 72 Bände
24 Bände (Neuedition „Massiv“)
Preis pro Band: 5,00 € (Band 1-45 nachträgliche Erhöhung auf 5,95 €)
5,95 € (ab Band 46)
6,50 € (ab 01.02.2019)
1,95 € (Band 1 Sonderausgabe 20 Jahre Manga bei Carlsen)
5,00 € (Band 1 Massiv)
9,99 € (ab Band 2 Massiv)

Naruto Band 1Story
Naruto Uzumaki ist ein kleiner Waisenjunge, der allein im Ninja-Dorf Konoha lebt. Sein größter Traum ist es, einmal Hokage zu werden. Da aber vor langer Zeit in ihm ein Fuchsdämon gebannt wurde, wird er von den Dorfbewohnern – mit Ausnahme seines Ausbilders Iruka – gemieden. Um an Aufmerksamkeit zu kommen, spielt er dem ganzen Dorf alle möglichen Streiche, sei es das Beschmutzen großer Denkmäler oder ähnliches. Da der Nudelsuppen-Fan aber gerade dadurch sehr schnell müde wird, passt er dafür beim Unterricht in der Ninja-Akademie nicht auf. Kein Wunder also, dass er bereits zweimal durchgefallen ist. Er ist die Niete der Klasse und macht keine erkennbaren Fortschritte, mit einer Ausnahme: Seiner selbst entworfenen, für Ninjas völlig unorthodoxen Künste des Verwandelns, die „erotische Kampfkunst“.

Es kommt, wie es kommen muss, Naruto fällt auch bei dieser Prüfung durch, da der Doppelgänger, den er von sich erschaffen sollte, nicht sehr „lebendig“ aussieht. Auch der freundliche Einwand des Co-Prüfers Mizuki stimmt Iruka nicht um. Naruto muss wie jeder andere auch die Prüfung richtig bestehen.

Naruto Band 2Wenig später kommt Mizuki zu Naruto. Er erzählt ihm von einer Schriftrolle im Besitz des Ältesten, auf der geheime Künste (wie z.B. Schattendoppelgänger) verzeichnet sein sollen. Damit erreicht er, wie von ihm gewünscht, dass Naruto die Schriftrolle stibitzt und sich damit aus dem Staub macht. Dies ist allerdings ein schweres Vergehen und schon bald sind sämtliche Dorf-Ninja hinter Naruto her. Lehrer Iruka sucht Naruto ebenfalls, allerdings um ihm zu helfen, da er auch ohne Eltern aufgewachsen ist und ihn somit verstehen kann. Als er ihn findet, erklärt Naruto stolz, er habe die ganze Nacht geübt und beherrsche nun schon eine Kunst perfekt, in dem Moment mischt sich Mizuki ein und fordert von Naruto die Schriftrolle. Er erzählt ihm auch, warum ihn die Leute aus dem Dorf meiden. Naruto ist bestürzt und rennt weg. Als Mizuki Iruka töten will, geht Naruto dazwischen und rettet ihn. Dabei benutzt er die Technik der Schattendoppelgänger. Somit hat Naruto die Prüfung nun doch bestanden.

Nach dieser Prüfung werden die neuen Unter-Ninja in Dreiergruppen eingeteilt und einem Ober-Ninja unterstellt, der für ihre weitere Ausbildung zuständig ist. In Narutos Gruppe ist die niedliche, doch sehr gefühlsbetonte Sakura und der schweigsame Sasuke. Die drei sind zu Anfang nicht wirklich ein Team und empfinden die jeweils anderen als Klotz am Bein. Doch durch die merkwürdigen Methoden des Ausbildes Kakashi wachsen sie zusammen.

Eigene Meinung
„Naruto“ ist ein schön gezeichneter Shonen-Manga. Neben den farbenprächtigen Kämpfen mit vielen verschiedenen Ninja-Techniken kommen weder Comedy noch Ernst zu kurz. Mit dieser Serie hat die Zeitschrift „Banzai!“ einen guten Fang gemacht.

Nach Abschluss der Reihe veröffentlicht Carlsen ab 2017 eine Neuauflage in 3in1-Bänden unter dem Titel „Naruto Massiv“.

© Rockita

Naruto: © 1999 Masashi Kishimoto, Shueisha / Carlsen

Neuedition „Naruto Massiv“

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