Naruto – Die Schriften des Rin

Name: Naruto – Die Schriften des Rin
Englischer Name:
Originaltitel: Naruto – Hiden Rin-Sho
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2002
Deutschland: Carlsen 2007
Mangaka: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 8,00 € (spätere Erhöhung auf 8,95 €)

Inhalt & Eigene Meinung
„Naruto – Die Schriften des Rin“ ist der erste von mittlerweile fünf Sonderbänden mit jeder Menge Informationen zum “Naruto“-Universum und bezieht sich auf die ersten 120 Kapitel des Mangas. D. h. ihr solltet die ersten 14 Bände gelesen bzw. den Anime bis zum Kampf zwischen dem dritten Hokage und Orochimaru gesehen haben, bevor ihr „Die Schriften des Rin“ lest, um euch nicht selbst zu spoilern. Nach einigen prächtigen Farbseiten von den Lieblingsszenen und -titelbildern der Fans geht es weiter mit Daten zu sämtlichen Charakteren, die bis zu besagtem Zeitpunkt im Manga auftauchen. Leider sind sie nach dem japanischen Silben-Alphabet geordnet, was es den westlichen Lesern erschwert, sich zurechtzufinden. Hier wäre eine Sortierung nach Wichtigkeit und Ninja-Dörfern sinnvoller gewesen. Der Umfang der Charakterbeschreibungen variiert stark, je nachdem wie groß die Rolle ist, die der jeweilige Charakter in der Geschichte spielt. Dennoch hat sich Kishimoto selbst für die Nebencharaktere eine Ninja-Registriernummer, Geburtstag, Alter, Sternzeichen, Blutgruppe, Körpergröße, Gewicht, zwei Adjektive, die ihre Persönlichkeit beschreiben und manchmal sogar ihre Lieblingskunst ausgedacht. Das wäre in meinen Augen gar nicht nötig gewesen. Ich meine, wen interessiert schon, wann die Amegakure-Ninja Geburtstag hatten, die Gaara während der Chunin-Prüfung umgebracht hat?

Bei den Hauptcharakteren kommen zu den bisher genannten Angaben noch Fähigkeiten-Parameter und -Daten hinzu, sowie Auskünfte über deren Essgewohnheiten, mit wem sie kämpfen wollen, ihr Lieblingswort oder -spruch, ihre Hobbies und in welchem Alter sie die Ninja-Akademie abgeschlossen haben und zum Chunin geworden sind. Besonders interessant finde ich, dass sogar die bisherigen Diensterfahrungen aufgeführt sind. D. h. ihr könnt genau nachlesen, an wievielen D-, C-, B-, A- und S-Rang-Missionen die wichtigsten Charaktere bisher teilgenommen haben. So hat Gaaras Team z. B. im Gegensatz zu den Konoha-Genin bereits zu jenem Zeitpunkt eine B-Rang-Mission ausgeführt!

Die unnötigsten aller Nebencharaktere werden schließlich auf einer vier-seitigen Liste mit Name, Geschlecht, Alter, Ninja-Rang, einer kurzen Charakterbeschreibung und genauen Angaben darüber zusammengefasst, in welchem Band und auf welcher Seite sie vorkommen. Es folgt ein kurzer Ausblick auf das Oto-Quartett, welches ja im weiteren Verlauf des Mangas noch eine große Rolle spielt. Auf einigen Schaubildern könnt ihr die Darsteller im Größenvergleich sehen und wie ungeduldig / ruhig und cool / pathetisch sie sind. Auch die Stärke der Teams wird anhand verschiedener Parameter miteinander verglichen und ein Schaubild der Beziehungen darf natürlich auch nicht fehlen. Zwischendurch werden immer mal wieder Ergebnisse mehrerer Fan-Umfragen eingestreut, u. a. darüber, wer am besten als Hokage geeignet wäre und welche Ninja-Kunst am beliebtesten ist.

Detaillierte Infos zu sämtlichen Ninja-Künsten sind natürlich auch enthalten. Auch diese sind nach einer ausführlichen Erläuterung zu Chakren und den verschiedenen Arten von Jutsu wieder nach dem japanischen Silbenalphabet geordnet, was insbesondere deshalb etwas unglücklich ist, da Carlsen die Namen der Techniken in den ersten Bänden noch ins Deutsche übersetzt hat und deren japanische Bezeichnungen uns dementsprechend überhaupt nicht geläufig sind.

Wer erinnert sich noch an Folge 101, in der Naruto und die anderen unbedingt herausfinden wollen, wie Kakashis Gesicht unter dem Mundschutz aussieht? Tatsächlich basiert jene Anime-Episode auf einem kurzen Manga, den ihr in den Schriften des Rin findet! Nach einer Statistik über die häufigsten Blutgruppen und seltsamsten Hobbies geht es mit frühen Entwürfen und einem Test weiter, welcher Charakter man ist, am Beispiel des Überlebenskampfs im Todeswald. Zuguterletzt werden noch alle möglichen Begriffe im großen „Naruto“-Lexikon erläutert und das Buch endet mit einer Danksagung von Masashi Kishimoto.

„Naruto – Die Schriften des Rin“ ist das erste ultimative Nachschlagewerk für „Naruto“-Fans. Wenn ihr alle Schriften zusammennehmt, könnt ihr jeden Charakter und jede Jutsu nachschlagen. Ein Muss für jeden „Naruto“-Fan!

© Ban_Mido

Naruto – Die Schriften des Rin: © 2002 Masashi Kishimoto, Shueisha / Carlsen

One Piece Blue

Name: One Piece Blue
Englischer Name:
Originaltitel: One Piece Blue – Grand Data File
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2002
Deutschland: Carlsen 2004
Mangaka: Eiichiro Oda
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 € (spätere Erhöhung auf 8,95 €)

Inhalt & Eigene Meinung
Auch der zweite „One Piece”-Sonderband ist als Teil der “BANZAI! Files” erschienen. Alle Bände der Reihe haben einen edlen Metallic-Effekt und einige Farbseiten zu Beginn. Als zusätzlichen Bonus enthält „One Piece Blue“ auch noch eine bunte Postkarte im Baratié-Stil hinten im Buch. Der Band steht unter dem Motto „Grand Data File“: Hier findet ihr eine Übersicht aller wichtigen Ereignisse, Charaktere und Orte der ersten 24 Manga-Bände in chronologischer Reihenfolge. Selbst die unwichtigsten Nebencharaktere oder Figuren, die nur auf einem einzigen Bild zu sehen sind, werden hier vorgestellt, selbst wenn sie mit der eigentlichen Geschichte gar nichts zu tun haben, wie z. B. Odas Redakteure! Zur Auflockerung gibt es zwischendurch immer mal wieder lustige Manga-Strips zu jedem Mitglied der Strohhutbande inklusive Vivi und Nico Robin, darunter der wohl allererste Chopperman-Manga.

Es geht weiter mit einem „Lexikon der seltsamen Tiere“, die in einem Schaubild, nach Größe und Gefährlichkeit sortiert, aufgeführt und im Detail beschrieben werden. Natürlich darf auch eine „Enzyklopädie der Teufelsfrüchte“ nicht fehlen, in der ihr genau nachlesen könnt, wer welche Frucht gegessen und welche Fähigkeiten er dadurch erhalten hat. Ebenfalls enthalten sind Karten vom East Blue und von Alabasta. Besonders witzig sind „Lysops Top 5“. In einem „Making of“ präsentiert euch Oda sein Atelier, seine Schätze, seine Arbeitsutensilien und den Entstehungsprozess einer Manga-Seite. Außerdem steht er Rede und Antwort zu verschiedenen Themen. Es folgt eine Sammlung verschiedener Entwürfe für das „One Piece“-Logo.

Mein persönliches Highlight ist der umfangreiche „One Piece“-Psycho-Test, bei dem man erfährt, welcher von 24 „One Piece“-Charakteren einem am ähnlichsten ist. Ich habe schon viele Freunde und Verwandte den Test machen lassen und die Charakterbeschreibungen haben bei jedem überraschend gut gepasst! Der Test gibt außerdem Auskunft über deine Zukunft, Glücksfarben, Schwächen und welche anderen Charaktere gut zu dir passen, wobei einer davon dich bei deinen starken Seiten unterstützen kann und der andere deine Schwächen auffängt. Oda ist übrigens Lysop 😉 Weiter geht es mit der Aufnahmeprüfung für Ruffys Piratenbande, die aus „One Piece“-Wissensfragen zu verschiedenen Themenbereichen besteht: Ruffy testet euer Wissen über Piraten, bei Zorro belegt ihr das Fach Kampfkunst, Nami ist die Prüferin für Geografie, Lysop für Gegenstände, Sanji für Haushalt, was in dem Fall Essen und Frauen bedeutet, Chopper stellt Fragen zum Fach Biologie und Nico Robin zu Geschichte. Last but not least müsst ihr nur noch die Piratenflaggen den jeweiligen Piratenbanden zuordnen und schon erfahrt ihr, ob euer Wissen ausreicht.

Den Abschluss bildet das “One Piece”-Theater, in dem Corbys Geschichte von den Kapitel-Titelbildern noch Mal genauer erzählt wird, die in der Form auch in “One Piece Green” veröffentlicht und im Anime adaptiert wurde (Folge 68 und 69).

„One Piece Blue“ ist mit gerade Mal 196 Seiten das dünnste von allen „One Piece“-Nachschlagewerken und auch inhaltlich das am ehesten zu vernachlässigende, vorausgesetzt es geht einem nur um Informationen zum „One Piece“-Universum. Denn in diesem Band steht der Fun-Faktor stärker im Vordergrund mit all den witzigen Manga-Strips, Tests, Lysops Top 5 und Seiten über Eiichiro Oda. Wer also ein ultimatives „One Piece“-Lexikon sucht, sollte sich lieber „One Piece Red”, „One Piece Yellow“ und „One Piece Blue Deep“ zulegen. Wer allerdings lieber mehr über den Mangaka hinter „One Piece“ erfahren und einen aussagekräftigen Psycho-Test machen will, um zu erfahren, welcher Charakter ihm am ähnlichsten ist, kommt um „One Piece Blue“ nicht herum.

© Ban_Mido

One Piece Blue: © 2002 Eiichiro Oda, Shueisha / Carlsen

One Piece Red

Name: One Piece Red
Englischer Name:
Originaltitel: One Piece Red – Grand Characters
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2002
Deutschland: Carlsen 2003
Mangaka: Eiichiro Oda
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 8,00 € (spätere Erhöhung auf 8,95 €)

Inhalt & Eigene Meinung
„One Piece Red“ ist der erste von mittlerweile fünf Sonderbänden mit jeder Menge Informationen zum „One Piece”-Universum. Unter dem Motto „Grand Characters“ liegt der Fokus in diesem Band auf allen Charakteren, die bis zum Ende des Alabasta-Arcs im Manga auftauchen. Da die Kapitel zunächst im „Banzai!“-Magazin veröffentlicht wurden, steht bei der alten Auflage links oben auf dem Cover „BANZAI! Files“. Alle Bände der Reihe haben einen edlen Metallic-Effekt und einige Farbseiten zu Beginn.

Die zu dem Zeitpunkt noch sechs Mitglieder der Strohhutbande Ruffy, Zorro, Nami, Lysop, Sanji und Chopper werden der Reihe nach ausführlich vorgestellt. So erfahrt ihr alles zu ihrer Person, über ihre Träume, Attacken, Vorbilder, Sprüche, Stärken und Schwächen. Neben Alter, Geburtstagen, Sternzeichen und Größen aller Strohhüte und deren Werten im Charakter-Diagramm wird hier auch auf die Vergangenheit und die Familienmitglieder bzw. Bezugspersonen der jeweiligen Charaktere eingegangen. Natürlich alles gespickt mit Fun-Facts und dem typischen „One Piece“-Humor. So gibt es z. B. im Kapitel über Zorro eine Übersicht darüber, wieviel Liter Blut er bei welchem Kampf verloren hat und in „Lysops Lügner-Charts“ erfahrt ihr, wer die größten Lügner sind.

Nach einem Test, ob man in Ruffys Bande passt, geht es mit Infos zu den anderen Piraten und Piratenbanden weiter – mit Aufenthaltsorten und Kopfgeldern! Es folgt eine Seite über die Marine und das „One Piece“-Theater, in dem Buggys Geschichte von den Kapitel-Titelbildern noch Mal genauer erzählt wird, die in der Form auch in „One Piece Green“ veröffentlicht und im Anime adaptiert wurde (Folge 46 und 47).

Der Band endet mit „Romance Dawn“, dem Pilot-Manga zu „One Piece“, von dem übrigens zwei verschiedene Versionen existieren. Die andere wurde in der allerersten „Banzai!“-Ausgabe und in dem One-Shot „Wanted!“ veröffentlicht. In der in „One Piece Red“ veröffentlichten Variante kapert Ruffy im Alleingang das Schiff des Piraten Sichel-Garry und erreicht damit ein kleines Dorf, in dem Silk lebt, mit der er sich anfreundet. Er erklärt ihr, dass er ein „Peace-Main“ ist, der nach weiteren Peace-Main sucht, guten Piraten, die nur „Morgania“, böse Piraten, überfallen. Ruffy erzählt ihr auch vom roten Shanks, wie er dessen Strohhut bekommen hat und wie es dazu kam, dass er die Gum-Gum-Frucht gegessen hat und ein Gummimensch wurde. Silks Eltern waren Piraten, die das Dorf überfallen und sie als Baby dort zurückgelassen haben. Trotzdem wurde sie von den Dorfleuten liebevoll großgezogen und liebt das Dorf deshalb über alles. Als sich Sichel-Garry und seine Leute befreien können, kommt es zum Kampf zwischen ihnen und Ruffy, der damit endet, dass sie ihn ins Meer werfen, wo er wie ein Stein untergeht. Silk rettet Ruffy jedoch vor dem Ertrinken und er sinnt auf Rache. Wird Ruffy Sichel-Garry, den drittstärksten Piraten der Welt, besiegen können?

„One Piece Red“ ist ein informatives Nachschlagewerk, das in keiner „One Piece“-Sammlung fehlen darf.

© Ban_Mido

One Piece Red: © 2002 Eiichiro Oda, Shueisha / Carlsen

Treasure Hunt

Name: Treasure Hunt
Englischer Name:
Originaltitel: Treasure Hunt
Herausgebracht: Deutschland: Pyramond 2015
Mangaka: Christian Allmann
Bände: 1 Band, wird fortgesetzt (8 Bände geplant)
Preis pro Band: 7,00 €

Story:
Pausenclown Sam und die kluge, eher ernste Jane sind Schatzjäger mit besonderen Fähigkeiten. Jane kann sich in eine Harpyie verwandeln und Sam mit Hilfe seines Baum-Tattoos das Pflanzenmonster Gimela beschwören. Auf der Suche nach den Tränen des Lebens verschlägt es sie in die himmlischen Gärten zu Füßen Tronistanas, wobei ihr Helikopter einem monströsen Teufelsrochen zum Opfer fällt. Mit ihren Fähigkeiten besiegen sie Monster und kämpfen sich bis zum Garten der Saliren, einem heiligen Ort, durch. Die Saliren sind die Wächterinnen des Waldes und dienen der Göttin Tronistana. Um von ihnen die Tränen des Lebens zu erhalten, muss Jane ein Rätsel lösen. Wie sich herausstellt, sind die Tränen bloß Teil eines größeren Ganzen: Sam und Jane suchen nämlich fünf Schlüsselteile. Nach Erhalt der Tränen fehlen ihnen noch drei.

In der Wüstenstadt Bumbara geht die Suche weiter. Hier sollen sich die Skulptur der Shá-Da und die Überreste der Verschlungenen Stadt befinden. Während die beiden noch sorglos um die Wette häkeln, hat eine mysteriöse Frau sie schon im Visier. Was führt sie im Schilde? Was hat es mit den fünf Schlüsselteilen auf sich und was haben Sam und Jane damit vor? Und welche schlimmen Erinnerungen trägt Jane in ihrem Herzen?

Eigene Meinung:
„Treasure Hunt“ ist das Erstlingswerk von Christian Allmann und wunderschön gezeichnet. Die Geschichte ist ein Fantasy-Adventure mit viel Witz und einer Prise Erotik. So sehen die Saliren wie nackte Frauen aus, lediglich ihr Intimbereich ist von Blättern bedeckt und ein nackter Sam mit behaartem Sixpack ziert die Farbseiten zu Beginn des Hefts. Da ist also für jeden was dabei. Bisher wurde zwar nur ein Kapitel beim relativ neuen Pyramond-Verlag veröffentlicht, aber das macht definitiv Lust auf mehr. Im Anhang verrät Christian Allmann einiges über die Entstehung des Mangas und präsentiert frühe Entwürfe. Als Extra liegt dem Heft eine schicke Grußkarte mit Autogramm bei.

© Ban_Mido

Treasure Hunt: © 2015 Christian Allmann, Pyramond

The Ghost in the Shell

Name: The Ghost in the Shell
Englischer Name: The Ghost in the Shell
Originaltitel: The Ghost in the Shell – Koukaku Kidoutai
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1991, 2000
Deutschland: EMA 1995, 2016
Mangaka: Masamune Shirow
Bände: 4 Bände (alte Ausgabe)
2 Bände (neue Ausgabe)
Preis pro Band: Alte Ausgabe:
19.80 DM / 10,00 € (Band 1-3)
18,00 € (GitS 2: Manmachine Interface; Softcover-Version)
35,00 € (GitS 2: Manmachine Interface; Hardcover-Version)
Neue Ausgabe: 25,00 €

Story:
Wir schreiben das Jahr 2029. Die Welt ist hochgradig informationsintensiv geworden, mit einem weit verzweigten, pulsierenden Netzwerk aus Elektronen und Licht, das den gesamten Planeten umspannt. Die verschiedenen Nationalstaaten und ethnischen Gruppen existieren aber noch immer und so natürlich auch deren Konflikte. Da sich die Menschen immer mehr zu Cyborgs aufrüsten lassen, während gleichzeitig Roboter mit künstlichen Intelligenzen (A.I.) hergestellt werden, verschwimmt die Grenze zwischen Mensch und Maschine zusehends. Das Einzige, was Menschen noch von Robotern unterscheidet, ist der „Ghost“, die menschliche Seele, über die eine A.I. nicht verfügt. So gut wie jeder hat ein „Cyberbrain“, was einen „Brain Dive“ ermöglicht, d. h. das Abtauchen in das Cyberbrain eines anderen, um schnell an dessen Informationen zu gelangen und mit ihm zu kommunizieren. Angriffssperren schützen zwar vor ungebetenen Gästen, doch Cyberbrain-Hacker finden immer wieder Wege, diese zu überwinden, um wichtige Informationen abzugreifen, Viren einzuschleusen oder sogar vollständig die Kontrolle über den Eigentümer des Cyberbrains zu erlangen.

Major Motoko Kusanagi ist ein weiblicher Cyborg auf dem neusten Stand der Technik und indem sie einen Hinrichtungsbefehl des vorherigen Premierministers ausführt, der mit dessen Ermordung in Verbindung steht, biedert sie sich dem Innenminister an, mit dem Ziel eine internationale Antiterror-Spezialeinheit gründen zu dürfen. Aramaki macht ihr weis, der Etat sei bewilligt worden, um sie auf das „Sacred Citizen Relief Center“ anzusetzen, ein Waisenheim, indem die Kinder schwer schuften müssen und welches offenbar über einen Ghost Controller, einen Gehirnwäscher, verfügt. Es entpuppt sich zwar im Laufe der Mission als Einrichtung der Regierung, Major Kusanagi und ihre Leute gehen aber dennoch zum Angriff über, um den Ghost Controller zu bergen, was dem Innenminister ganz und gar nicht gefällt. Als Motoko ihren Traum schon platzen sieht, gesteht ihr Aramaki auch noch, dass er gelogen hat, was den Etat anbelangt. Aber dafür ist es ihm gelungen, eine internationale Einheit zur Geiselbefreiung mit dreimal höherem Etat zu gründen: Die Sektion 9 des Staatsschutzes ist geboren! Von nun an machen Motoko und ihre Leute unter Aramakis Führung Jagd auf Terroristen und Cyberbrain-Hacker. Insbesondere einer von ihnen, der „Puppet Master“, gibt ihnen dabei allerdings immer wieder Rätsel auf…

Eigene Meinung:
Vor über 20 Jahren hat EMA das SciFi-Meisterwerk „Ghost in the Shell“, gespiegelt und auf drei Softcover-Hefte verteilt, herausgebracht. „Ghost in the Shell 1.5“ und „Ghost in the Shell 2.0“ folgten einige Jahre später originalgetreu in japanischer Leserichtung als edle Hardcover-Bände mit vielen Farbseiten und Extras, was dann im Regal natürlich neben den drei Softcover-Heftchen des Vorgängers ein unstimmiges Gesamtbild abgegeben haben dürfte (wobei zumindest „GitS 2.0“ wahlweise auch als günstigere Softcover-Ausgabe erhältlich war). Anlässlich der GitS-Hollywood-Verfilmung schafft EMA Abhilfe, indem der Verlag dem Original-Manga endlich die ungespiegelte Hardcover-Ausgabe mit neuer Übersetzung spendiert, die er verdient hat. Doch das ist noch nicht alles: Die Neuauflage ist sogar unzensiert und beinhaltet zwei Seiten mit pornografischem Inhalt, die in der alten Auflage fehlten.

Leider wurden Schriftzeichen auf Gebäuden und Gegenständen nicht ins Deutsche übersetzt, allerdings lohnt es sich, einen Blick in die Leseprobe in EMAs „MANGAzin“ zu werfen, da hier sämtliche Schilder übersetzt wurden, Easteregg inklusive. Die Zeichnungen sind zwar solide, aber die Nebencharaktere sehen oft aus, wie mal eben schnell hingeschmiert. Die Geschichte ist episodenhaft aufgebaut und bietet den Charakteren nur wenig Raum, sich zu entfalten. So erfährt man kaum etwas über Privatleben und Vergangenheit der Protagonisten. „The Ghost in the Shell“ ist äußerst kompliziert und deckt viele verschiedene Themenbereiche wie Politik, Technologie, Philosophie und Ethik ab. Dementsprechend ist es wohl unausweichlich, dass das ein oder andere durch die Übersetzung verloren geht, wobei man aber merkt, dass EMA hier keine Kosten und Mühen gescheut hat. Allerdings gibt es ein paar verwirrende Flüchtigkeitsfehler, z. B. ist der Prolog fälschlicherweise auf das Jahr 2009 statt 2029 datiert. Zum leichteren Verständnis sind die Seiten gespickt mit Erklärungen und Anmerkungen von Masamune Shirow. Wer sich von der Komplexität des Stoffs nicht abschrecken lässt, kann eine Menge lernen. Der Fokus liegt nämlich auf technischen Details, der Funktionsweise von Cyborgs und wie sie und A.I.s konstruiert werden können. Es ist beeindruckend, wie viel Recherche und geballtes Fachwissen Shirow in dieses Werk gesteckt hat. Die – bis auf das Vorhandensein von Telefonzellen ;D – gut durchdachte Zukunftsvision und das überraschende Ende mit all den philosophischen und anthropologischen Überlegungen sind es wohl, was GitS besagten Meisterwerk-Status eingebracht hat. Anders als die Anime-Verfilmung, ist der Manga weit weniger ernst und beinhaltet auch viele lustige Szenen. Die Hardcover-Ausgabe ist für GitS-Fans ein absolutes Must-Have und empfehlenswert für alle Cyberpunk-Sympathisanten über 16.

© Ban_Mido

The Ghost in the Shell: © 1991 Masamune Shirow, Kodansha / EMA

High Rise Invasion

Name: High Rise Invasion
Englischer Name: High Rise Invasion
Originaltitel: High Rise Invasion
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2014
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Story: Tsuina Miura
Zeichnungen: Takahiro Oba
Bände: 21 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Story
Die 16-jährige Highschool-Schülerin Yuri Honjou weiß gar nicht, wie ihr geschieht. Eben war sie noch ganz normal in der Schule, doch von einem Moment auf den anderen befindet sie sich plötzlich in einem Hochhaus, das sie noch nie gesehen hat. Mit dabei ist auch ein Mann, den sie nicht kennt. Doch damit nicht genug: Plötzlich taucht ein maskierter Unbekannter mit einer Axt auf, der unvermittelt den Mann erschlägt und dann auch noch beginnt, Jagd auf sie zu machen.

Panisch ergreift Yuri die Flucht. Weit kommt sie allerdings nicht, muss sie doch erkennen, dass der Weg nach unten zugemauert ist und auch vom Dach aus scheinbar kein Weg wegführt. In ihrer Verzweiflung greift sie zum Handy, erreicht jedoch niemand – bis sich nach einer gefühlten Ewigkeit ihr älterer Bruder meldet. Der eröffnet Yuri, dass sie sich in einer Parallelwelt befindet und dass man sich nur über schmale Hängebrücken von einem Hochhaus zum nächsten bewegen kann. Bevor die Geschwister aber einen Treffpunkt vereinbaren können, taucht der Axtmörder wieder auf.

Bei der erneuten Flucht über eine der Hängebrücken gelingt es Yuri zwar, den Maskierten abstürzen zu lassen, doch auch ihr Handy segelt in den Abgrund. Sie selbst ist gerettet, aber für wie lange? Denn offenbar gibt es in jedem Gebäude bewaffnete Maskenmänner, die die verängstigten Neuankömmlinge wahlweise umbringen oder in den Selbstmord treiben.. Und auch die „normalen“ Menschen, die sie trifft, haben durchaus verschiedene Methoden mit der Situation umzugehen.

Wird Yuri es schaffen zu überleben und ihren Bruder wiederzusehen?

Eigene Meinung
Mit „High Rise Invasion“ kommt diesmal ein Endzeit-Actionkracher, der in einem Paralleluniversum spielt, nach Deutschland. Ohne Erklärung werden Menschen unterschiedlichster Herkunft aus ihrem Alltag gerissen und müssen in einer Welt der Hochhäuser ums Überleben kämpfen. Bewaffnete Maskenmörder treiben dort ihr Unwesen und einen Ausweg scheint es nur durch Selbstmord zu geben.

Das Grundsetting verspricht Spannung. So weit, so gut. Die Story ist in eine Vielzahl kurzer Kapitel, „Episoden“ genannt, aufgeteilt und enden allesamt in einem Cliffhanger. Mag sein, dass dies der Spannung in einem Wochenmagazin förderlich ist, aber hintereinander gelesen wirkt es etwas langatmig, da jeweils nicht viel passiert und immer mehrere Seiten am Anfang und Ende jedes Kapitels dazu dienen, diesen Thrill-Abschluss zu erzeugen oder den Faden wieder aufzunehmen. So dauert es fast den ersten Band über, bis es vorwärts geht.

Optisch liegt der Fokus auf den Charakteren und großzügig verteilten lautmalerischen Schriftzeichen. Die Protagonistin Yuri wird ein ums andere Mal in recht unnatürlicher Körperhaltung dargestellt, um ihre Proportionen ins rechte Licht zu rücken, Höscheneinblicke inklusive. Dies geschieht um einiges dezenter als in vergleichbaren Manga. Dennoch darf die Frage erlaubt sein, ob es nicht auch mal Action-Manga mit weiblicher Hauptfigur geben kann, die sich dessen nicht bedienen. Zur Unterstützung der Story dienen diese Darstellungen jedenfalls nicht. So wird nicht ganz klar, was die Handlung eigentlich sein will: Mystery-Thriller, Coming-of-Age, Dystopie? Da wird in den nächsten Bänden noch nachgelegt werden müssen…

© Rockita

High Rise Invasion: © 2014  Tsuina Miura/Takahiro Oba  Kodansha/EMA

 

Death Edge

Name: Death Edge
Englischer Name:
Originaltitel: Death Edge
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2009
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Kairi Shimotsuki
Bände: 4 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,50 €

Story
In „Death Edge“ steigen immer wieder gelangweilte Engel vom Himmel herab, um sich ihre Zeit mit perfiden Spielchen mit den Menschen zu vertreiben. Diese treiben sie geradezu in den Wahnsinn, bis sie Gewaltverbrechen begehen und ergötzen sich dann an dem Leid, dass sie verursacht haben. Dagegen schreitet die Organisation Death Edge ein. Doch auch deren Mitglieder scheinen keine normalen Menschen zu sein.

Inmitten all dem wird die junge Miki gezogen, die ebenfalls von einem Engel ins Visier genommen wird und kurz davor steht eine Gräueltat zu begehen. Doch da greifen Kai und seine Mitstreiter ein und retten sie. Allerdings ist danach nichts mehr wie es war für Miki, denn auf einmal kann sie Engelsfedern sehen und damit jene, welche von den Engeln besessen sind.

Hilfesuchend wendet sie sich an Kai und Death Edge und steckt bald tiefer in der Sache mit drin, als sie je gedacht hätte. Doch was ist Death Edge wirklich? Welche Wesen sind deren Mitglieder? Und was ist Kais Verbindung zu einem der hochrangigen Engel, der ebenfalls seine Spielchen auf der Erde zu treiben scheint?

Eigene Meinung
„Death Edge“ ist ein actionreicher Manga mit Mysteryelementen. Es geht um die Engel die hier keineswegs die netten Wesen sind zu denen sie in anderen Medien oft gemacht werden. Stattdessen sind sie perfide, böse Wesen, die sich am Leid anderer ergötzen und gezielt Gräueltaten auslösen. Welche Verbindung dabei genau zwischen den Engeln und Death Edge besteht wird schon grob beschrieben, aber noch nicht genau ausgeführt. Mysteriös ist auch die Tatsache, dass einer der Engel Kai besser zu kennen scheint als dieser ahnt, da dieser mit dessen Andeutungen nicht wirklich viel anzufangen weiß. Das alles macht den Leser neugierig darauf, zu erfahren, wie es mit Kai, Miki und den anderen weitergeht.

Die Zeichnungen sind detailreich und besonders dynamisch in den Kämpfen. Kämpfe gibt es so einige und es geht dabei nicht gerade zimperlich zu. Der Lesefluss war in Ordnung, wenn auch hin und wieder die Panels doch ein wenig textüberladen wirkten.

Eine Altersempfehlung gab es jetzt nicht, doch sollte man schon mindestens 12 Jahre alt sein, um den Manga zu lesen. Die Themen, wie Mobbing, Erfolgsdruck und auch die Brutalität sind nicht unbedingt geeignet für jüngere Leser.

Für Fans von Mysterygeschichten, die sich nach und nach entwickeln, und reichlich Action mögen, ist der Manga auf jeden Fall einen Kauf wert.

Death Egde: © 2009 Kairi Shimotsuki, Kadokawa/EMA

Detektiv Conan – Sherry Edition

Name: Detektiv Conan – Sherry Edition
Englischer Name:
Originaltitel: Detektiv Conan – Sherry Edition
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Gosho Aoyama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

Detektiv Conan Shinichi EditionInhalt & Eigene Meinung
Nach Shinichi Kudo widmet sich EMA nun zum zweiten Mal in einer Sonderedition einem besonders beliebten Charakter aus der Serie. Die Fans durften aus einer Vorauswahl abstimmen und heraus kam eine der vielschichtigsten Figuren aus „Detektiv Conan“: Ai Haibara, vormals Shiho Miyano, die bis zu ihrem Ausstieg unter dem Codenamen „Sherry“ selbst Mitglied der „Schwarzen Organisation“ war, hinter der Conan schon so lange her ist.

Mit dabei ist diesmal wenig überraschend der erste Fall mit Ai „Den Männern in Schwarz auf der Spur“ (Ep. 136-139, Fall 51, Band 18). Darüber sind die Fälle um den Mord im Kino („Schattenspiele“, Ep. 148/149, Fall 64, Band 23), „Der Weg des Drachen“ (Ep. 203/204, Fall 71, Band 25) inklusive des Prologs des Folgefalls „Mord in der ersten Reihe“ (Ep. 205, Fall 72, Band 26), „Arthur Conan und Doyle“ (Ep. 252/253, Fall 83, Band 29), „Die verschwundene Uhr“ (Ep. 291/292, Fall 97, Band 33), „Wo ist Mitsuhiko?“ (Ep. 311/312, Fall 104, Band 35), der Fall um die Puppen zum Mädchentag (Fall 111, Band 38) sowie „Freundschaft kann man nicht kaufen“ (Fall 115, Band 39) enthalten.

Ganz überzeugen kann diese Auswahl der Fälle leider nicht, denn ohne den Titel „Sherry Edition“ käme man nur anhand der ausgewählten Fälle nicht unbedingt auf Anhieb darauf, wer im Mittelpunkt steht. Denn „Detective Boys Edition“ wurde den Band treffender beschreiben. Zwar kommen in den meisten Fällen Details aus Ais Vergangenheit ans Licht, doch nur am Rande. Im Fall um den Drachenweg taucht sie nur als Randfigur auf, fehlt gar beim eigentlichen Kriminalfall. Bei der Suche nach Mitsuhiko hat sie keinen wirklich besonderen Beitrag. Dabei hätte es zahlreiche Fälle gegeben, in denen Ai im Mittelpunkt gestanden hätte oder eine wichtige Entwicklung durchlebt. Das ist schon schade und dürfte die Fanbase der taffen Jung-Wissenschaftlerin wohl kaum zufriedenstellen. Dass zudem die aufgenommenen Fälle lediglich aus den ersten 40 Bänden stammen und damit eine potenzielle Fortsetzung einkalkuliert wurde, macht das Gesamtbild nicht besser. Hier hätte man sich mehr redaktionelles Feingefühl statt ökonomische Gedankenspiele gewünscht.

Zudem ist der Titel auch ein wenig irreführend, denn der Band dreht sich wenn, dann um Ai Haibara. Ihr früheres Leben als Sherry spielt im Grunde keine Rolle, man erfährt eher Infos aus ihrer Kindheit als Shiho. Den ursprünglich angekündigten Titel auf „Ai Haibara Edition“ zu kürzen hätte vollkommen genügt.

Alles in Allem lässt sich sagen, dass die „Sherry Edition“ inhaltlich leider nicht hält, was sie verspricht. Dessen ungeachtet wird EMA mit dem System fortfahren, eigene Sonderbände zu einzelnen Charakteren zu produzieren, auch ohne Vorlage aus Japan. Eine erneute Fan-Befragung läuft bereits. Die weiteren in Japan erschienenen Sonderbände (etwa weitere „Special Black Editions“) stehen dagegen (bisher) leider nicht zu Debatte.

© Rockita

Detektiv Conan – Sherry Edition: © 2016  Gosho Aoyama  Shogakukan / EMA

 

Naruto Blood Prison – Die Rückkehr des Helden

Name: Naruto Blood Prison – Die Rückkehr des Helden
Englischer Name:
Originaltitel: Naruto Blood Prison
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: Carlsen 2015
Autor: Akira Higashiyama
Illustrator: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

naruto-blood-prison-die-rueckkehr-des-heldenStory:
Die wunderschönen orangefarbenen Lampionblumen (auf Japanisch „Hozuki“) blühen, Iruka lädt ihn auf eine Schüssel Ramen ein und er kann Shikamaru im Shogi schlagen: Naruto könnte kaum zufriedener sein. Doch plötzlich wird er bezichtigt, ein Attentat auf den Raikage verübt und einige Jo-Nin aus anderen Ninja-Dörfern umgebracht zu haben! Niemand scheint ihm zu glauben, dass er unschuldig ist und so wird er in die Gefängnisfestung „Hozukijo“ in Kusagakure gebracht, die auch als „Blood Prison“ bekannt ist. Mui, der Gefängnisleiter, verpasst Naruto dort prompt das „Himmlische Gefängnis“, eine Technik, die es ihm unmöglich macht, Chakra zu schmieden. Denn sobald er es versucht, beginnt sein Körper zu glühen und er bekommt höllische Schmerzen. Wer es zu weit treibt, geht sogar in Flammen auf und stirbt! Jeder Häftling in Hozukijo wird mit dieser Technik belegt.

In der ersten Nacht taucht Muis Gehilfe Maroi in Narutos Zelle auf und nimmt ihn mit, nichtsahnend, dass es sich lediglich um einen Schattendoppelgänger handelt. Das ist die Chance: Naruto unternimmt einen Versuch, auszubrechen, doch es ist ohne Ninjutsu schlichtweg unmöglich, sodass er erwischt und zur Strafe in Sonderhaft genommen wird. Währenddessen offenbart Mui Maroi seine finsteren Pläne: Tief in Hozukijo liegt die Box des Paradieses versteckt, der größte Schatz Kusagakures, der die Macht in sich tragen soll, einem jeden Wunsch zu erfüllen. Kusagakure ist ein sehr armes, vom Krieg gezeichnetes Ninja-Dorf, dessen Anwohner zwei verschiedenen Fraktionen angehören: Da wären zum einen die Kusanomi zu denen Mui gehört, die mittels der Box des Paradieses einen Ninja-Weltkrieg in Gang bringen und die Macht über die anderen Dörfer an sich reißen wollen und die Kusanohana, die diesen Plan vereiteln wollen, da sie an einen friedlichen Weg glauben. Um die Box zu öffnen ist eine enorme Menge Chakra nötig. Da kommt Naruto ins Spiel, der als Jinchuriki genau darüber verfügt. Mui braucht ihn, um die Box zu öffnen, da alle bisherigen Versuchskaninchen – darunter sein eigener Sohn Muku – bei dem Versuch gescheitert sind und von der Box verschlungen wurden.

Als Naruto aus der Sonderhaft entlassen wird, weiht die Inhaftierte Ryuzetsu ihn in Muis Pläne ein. Sie gehört nämlich zu den Kusanohana und will ihn aufhalten. Außerdem will sie Muku rächen, der ihr bester Freund gewesen ist. Doch Naruto will nicht, dass sie Mui dafür ermordet. Können die beiden, ohne einen Mord zu begehen, verhindern, dass die unheilvolle Box geöffnet wird? Und kann Naruto seine Unschuld beweisen und je wieder nach Konohagakure zurückkehren?

Eigene Meinung:
Obwohl jeder „Naruto“-Film auch als Light Novel adaptiert wurde, ist „Blood Prison“ bisher der Einzige davon, der es nach Deutschland geschafft hat. Das liegt vermutlich daran, dass in dem Fall der Novel zuerst da war und der Film auf der Romanvorlage basiert. „Blood Prison“ ist der dritte in Deutschland erschienene „Naruto“-Novel und stellt seine beiden Vorgänger weit in den Schatten. Während die Story von „Unschuldiges Herz, blutroter Dämon“ lediglich eine Nacherzählung des Mangas war und man sich durch „Die Geschichte eines unbeugsamen Ninja“ eher durchquälen musste, weiß „Blood Prison“ von Anfang bis Ende zu unterhalten. Zugegebenermaßen hat die Geschichte schon fast lächerlich viele Plotholes, die Higashiyama an einer Stelle sogar selbst auf die Schippe nimmt, aber wenn man darüber hinwegsehen kann, bietet sich einem eine spannende und ungewöhnlich düstere Nebengeschichte fernab des Manga-Kanons.

Naruto kann einem in diesem Buch schon echt Leid tun: Von seinen eigenen Freunden verstoßen, wird er schon auf dem Weg nach Kusagakure mit Steinen beworfen und findet sich in einem knallharten Knast-Alltag wieder. In Hozukijo ziehen ihn die sadistischen Wärter erst Mal gewaltsam nackt aus, um seinen Körper nach Waffen abzusuchen und auch sonst knüppeln sie den armen Kerl regelmäßig nieder. Außerdem bekommt er nur das Nötigste zu Essen und verbringt einen ganzen Monat in Einzelhaft. Da fragt man sich echt, wie Tsunade und die anderen sowas übers Herz bringen konnten. Ihr Verhalten wirkt total off-character.

Wegen der enthaltenen extremen physischen und psychischen Gewalt ist dieser Band eher etwas für ältere Leser, die damit schon umgehen können. Ich hab mich deswegen stellenweise echt gefragt, ob ich gerade wirklich „Naruto“ lese. Der darauf basierende Anime-Film „Blood Prison“ wird sicher bald von KSM in Deutschland auf DVD und Bluray veröffentlicht, wobei ich mich absolut nicht wundern würde, wenn er eine FSK 16 bekäme. Es handelt sich um den fünften „Naruto Shippuden“- und 8. „Naruto“-Film insgesamt. Nachdem ich den Novel gelesen habe, freue ich mich schon sehr darauf. Das Character-Design stammt von Masashi Kishimoto höchstpersönlich, der für diesen Novel Farbillustrationen aller Hauptcharaktere beigesteuert hat. Dabei wundert mich allerdings, dass es so aussieht, als hätte Ryuzetsu Rin’negan, obwohl im ganzen Roman keine Rede davon ist. Dieses Mal ist auch die deutsche Übersetzung sehr gelungen, wobei die Attackennamen – anders als im Manga – direkt ins Deutsche übersetzt wurden. Ältere „Naruto“-Fans können getrost zugreifen!

© Ban_Mido

Naruto Blood Prison – Die Rückkehr des Helden: © 2011 Masashi Kishimoto, Akira Higashiyama, Shueisha / Carlsen

Fairy Tail Zero

Name: Fairy Tail Zero
Englischer Name:
Originaltitel: Fairy Tail Zero
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2015
Deutschland: Carlsen 2016
Mangaka: Hiro Mashima
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,99 €

Fairy Tail ZeroStory
In „Fairy Tail Zero“ geht es um die Entstehungsgeschichte der Gilde Fairy Tail. Es wird erzählt, wie die junge Mavis von der Magiergilde Red Lizard auf deren Insel Tenro ausgenutzt und gedemütigt wird. Als die Gilde von den Blue Skulls angegriffen wird, bleiben nur sie und Zero, die Tochter des Gildenmeisters, übrig.

Jahre später kommen drei Schatzjäger namens Yuri Dreyar, Precht Gaebolg und Warrod Shiquen auf die Insel. Sie wollen den Schatz der Insel, den Tenro-Jadestein in ihren Besitz bringen und stoßen dabei auf Mavis und Zero. Nach einem Wissensduell, das Mavis gegen Yuri gewinnt, müssen diese sie und Zero notgedrungen mitnehmen. Allerdings ist der Stein schon lange nicht mehr auf der Insel. Die Blue Skulls haben ihn geraubt und in ihre Hauptquartier gebracht.

Bis zum Hauptsitz der Blue Skull haben die Weggefährten einige Gefahren zu überstehen und in Magnolia angekommen unterliegen sie dem Gildenmeister. Erst nach der Ausbildung durch einen Schwarzmagier haben die vier eine Chance gegen die Blue Skulls.

Allerdings ist der Tenro-Jadestein gefährlicher als gedacht und bringt ganz Magnolia in Gefahr. Können sie die Stadt und sich selbst retten? Welchen Preis werden sie zahlen müssen? Welche Geheimnisse werden noch gelüftet, bis Fairy Tail gegründet wird?

Eigene Meinung
Mir gefiel der Manga sehr gut, vermutlich deshalb, weil ich bisher kaum Erfahrung mit „Fairy Tail“ hatte. Ich kannte bisher weder den Manga noch den Anime. Aber die Lust darauf mehr davon zu erfahren hat der Manga auf jeden Fall geweckt.

Es war interessant zu erfahren wie sich Mavis entwickelt und wie sie Freunde gefunden und mit ihnen letztlich Fairy Tail gegründet hat. Da ich eh ein großer Fan von Dramatik und einer Spur Action bin, war die Mischung für mich wirklich gut.

Der Lesefluss des Manga ist angenehm, auch wenn er doch im Gegensatz zu anderen Manga recht umfangreich gewesen ist. Die Panels sind nicht textüberladen und ich fand auch die Zeichnungen wirklich gut gelungen. Man sieht wie sehr dem Mangaka der Manga am Herzen gelegen hat und wie detailreich sein Werk daher geworden ist.

Für Fans von „Fairy Tail“ ist „Fairy Tail Zero“ ein Muss. Doch auch für Neulinge, die sich gerade erst an die Reihe herantrauen wollen, ist der Kauf zu empfehlen, um ins Universum von Fairy Tail einzutauchen.

Fairy Tail Zero: © 2015 Hiro Mashima, Kodansha/Carlsen

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