Sun Village

Name: Sun Village
Englischer Name:
Originaltitel: Hikari no Machi
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2005
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Inio Asano
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

Story
Sun Village ist auf dem ersten Blick ein friedliches, sonniges Wohngebiet. Es würde wohl niemand annehmen, dass sich hinter der Fassade tiefe Abgründe auftun.

Immer wieder kommt es zu Selbstmorden, in die der Schüler Tasuku verwickelt ist. Dessen Vater ist nach dem Tod seiner Frau und dem Verlust seiner Arbeit nicht mehr derselbe und bekommt nicht wirklich mit was im Leben seines Sohnes vor sich geht. Der Junge hängt oft mit einem Nachbarmädchen herum. Dies wurde vor einem Jahr an einer Bushaltestelle angegriffen und schwer verletzt. Das Trauma hat sie nicht überwunden, geht nicht mehr zur Schule und Zuhause wird sie dazu noch oft von der Mutter geschlagen.

Aber auch andere Menschen haben harte Zeiten vor sich! Wie ein junges Paar, das gerade Nachwuchs erwartet oder ein Mangaka, der an dem Druck seines Berufs zu zerbrechen droht. Dann gibt es noch den Angreifer von der Bushaltestelle, den die Polizei nie festgenommen hat. Dessen Leben ist auch nicht gerade das was man erwartet hat. Genauso wie der Grund aus dem er das alles tut!

Die Handlungsstränge der Einzelnen spielen immer mal wieder ein wenig in einander hinein und machen die Geschichte so zu einem Ganzen.

Eigene Meinung
Ich denke man muss die Werke von Inio Asano schon mögen. „Sun Village“ ist eine gute Kritik an der Gesellschaft und ein abschreckendes Beispiel in Bezug auf die Abgründe der Menschen. Daher ist der Manga auch keine leichte Kost und ich fand ihn auch oft ein wenig ermüdend, langgezogen und verwirrend. Interessant ist er dennoch und wenn man solche realitätsnahen Geschichten mit tiefen Abgründen mag, sollte man dem Mangaka und dessen Werken eine Chance geben. Mein Fall sind sie nur leider nicht!

Die Zeichnungen sind wirklich gut und fangen den Realismus der Geschichten wirklich gut ein. Sie sind sehr detailreich und tragen gut zur düsteren Grundstimmung bei.

Dadurch, dass sich die Geschichten ein wenig ziehen, kam ich nicht besonders schnell beim Lesen voran. Dies lag aber vor allem an dem mangelnden Interesse an der Handlung des Manga meinerseits, als an einer schlechten Schreibweise des Mangaka.

Die Altersempfehlung liegt bei 15 Jahren und ist gut gewählt. Man sollte wirklich schon eine gewisse Reife haben, um die Themen des Manga zu verstehen und dessen Kritik an der Gesellschaft.

Für Fans von Inio Asano und dessen bisherigen Werken ist der Manga sicher einen Kauf wert, ebenso für jene, die realitätsnahe Manga mögen! Solche Leser, die eher seichte Geschichten mögen, die einen nur unterhalten, aber nicht zum nachdenken bringen, sollten die Finger davon lassen!

Sun Village: © 2005 Inio Asano, Shogakukan/ Tokyopop

Attack on Titan – Lost Girls

Name: Attack on Titan – Lost Girls
Englischer Name:
Originaltitel: Shingeki no Kyojin – LOST GIRLS
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2016
Deutschland: Carlsen 2017
Mangaka: Manga-Version: Ryosuke Fuji
Original-Roman-Version: Hiroshi Seko
Original-Story: Hajime Isayama
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,99 €

Story
„Attack on Titan – Lost Girls“ ist der Manga zur gleichnamigen Novel von Hiroshi Seko.

Im ersten Band folgt man Annie, welche sich auf die Suche nach der vermissten Tochter eines Industriellen macht. Dabei kommt sie dunklen Machenschaften auf die Spur und gerät nicht nur einmal in tödliche Gefahr. Nur gut, dass Annie sich zur Not auch mit ihren Titanenkräften zu wehren weiß, auch wenn dies nicht gut für ihre Gegner ausgehen mag!

Eigene Meinung
Der Manga zur Novel liegt sehr nah am Original und fängt dessen Stimmung perfekt ein. Man sieht endlich mal hinter die Fassade von Annie und erfährt mehr über das junge Mädchen, mehr über ihre Herkunft und ihre Wünsche für die Zukunft. Dabei hadert sie mit der ihr gegeben Mission, ist aber ganz Soldat und weiß, dass ihr keine Wahl bleibt, als diese zu erfüllen, selbst wenn sie dafür weitere Menschen töten muss. Im zweiten Band, der noch dieses Jahr erscheinen wird, ist dann Mikasa die Hauptfigur und ich hoffe, dass die Mangaumsetzung ihrer Geschichte ebenfalls so gut wird wie die von Annie.

Die Zeichnungen sind wirklich gut und lassen die Bilder, die man sich beim lesen der Novel vorgestellt hat, lebendig werden. Dabei wird viel Wert auf die Charaktere, aber auch die Hintergründe und Details, gelegt.

Mit dem Lesen kam man zügig voran, auch wenn es ab und an ein wenig textlastig war.

Die Altersempfehlung liegt bei 16 Jahren und ist passend, da es doch schon recht brutal zu geht und auch das Thema des ganzen Manga eher für reifere Leser geeignet ist.

Für Fans von „Attack on Titan“ ist der Manga ganz sicher was, allein schon um die eigene Sammlung zu vervollständigen. Dabei muss aber jeder selbst wissen, ob man neben der Novel auch unbedingt noch den Manga braucht, da es ein und dieselbe Geschichte ist!

Attack on Titan – Lost Girls: © 2016 Hajime Isayama, Hiroshi Seko, Ryosuke Fuji, Kodansha/ Carlsen

Voice or Noise

Name: Voice or Noise
Englischer Name:
Originaltitel: Voice or Noise
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2003
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Yamimaru Enjin
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Story
Als Shinichiro Probleme mit seinem Hund Flappy bekommt und nicht mehr weiter weiß, schlägt ihm sein Tierarzt vor, sich an Narusawa zu wenden. Dieser arbeitet als Assistenzprofessor an der Uni und kann mit Tieren reden. Allerdings hängt er dies nicht an die große Glocke. Vielmehr versucht er dies selbst zu verdrängen, da er dadurch wohl schon einigen Ärger hatte. Allerdings lässt sich Shinichiro nicht so leicht abwimmeln und will dann, nachdem er seinem Hund geholfen hat, auch noch bei dem Assistenzprofessor in die Lehre gehen. Doch die Beiden scheinen unterschiedliche Auffassungen zu haben, was das bedeutet. Ehe Narusawa sich versieht geht Shinichiro auf Abstand, da er sich überfordert mit der Situation fühlt, zumal er sich auch nicht ganz im Klaren ist was da eventuell zwischen Narusawa und seinem Tierarzt läuft. Als aber dann Narusawas sprechende Katze Neun einen Unfall hat bringt es die Beiden das erste Mal wieder richtig zusammen.

Wie wird es nun mit Neun, aber auch mit den Beiden, weiter gehen?

Eigene Meinung
Man merkt dem Manga an, das er aus dem Jahre 2003 stammt. Zudem wurde ich einfach nicht so wirklich warm mit der Geschichte, da sie mir ein wenig verkrampft vor kam und sich nur schwer weiter entwickelte. Daher frag ich mich zwar wie es wohl mit den Protagonisten weiter gehen wird, aber wirklich reizen tut es mich nicht, mir auch die kommenden Bände zu kaufen. Irgendwie ist da einfach keine Chemie zwischen Narusawa und Shinichiro, als dass man sie wirklich als Paar zusammen sehen wollen würde und auch die Nebencharaktere sind eher fade. Einzig Flappy und Neun bringen ein wenig Pepp in die Geschichte, aber nicht genug, um auch weiter dran bleiben zu wollen.

Die Zeichnungen sind nicht schlecht, recht detailreich, aber man sieht ihnen ihr Alter schon an. Am besten fand ich noch die Zeichnungen der Tiere, die sehr realistisch herüber kommen.

Der Lesefluss war ok. Allerdings hat es schon länger gedauert als sonst den Manga zu lesen, weil die Geschichte nicht wirklich spannend ist und sich nur schleppend entwickelt.

Die Altersempfehlung liegt bei 15 Jahren. Passt gut, denn ich denke, dass es in den kommenden Bänden sicher noch mehr zur Sache gehen wird, auch wenn in diesem gerade nicht groß was sexuelles vorgekommen ist.

Mein Fall war der Manga nicht, aber ich denke da sollte sich jeder sein eigenes Bild machen, da die Geschmäcker ja unterschiedlich sind.

Voice or Noise: © 2003 Yamimaru Enjin, Tokuma Shoten/ Tokyopop

Ihr Name war Tomoji

Name: Ihr Name war Tomoji
Englischer Name:
Originaltitel: Tomoji
Herausgebracht: Japan: Futabasha 2014
Deutschland: Carlsen 2016
Mangaka: Szenaristin: Miwako Ogihara
Zeichnungen: Jiro Taniguchi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 16,90 €

Story
„Ihr Name war Tomoji“ beschreibt den Werdegang einer jungen Frau, welche einmal eine der wichtigsten, religiösen Führerinnen in Japan werden wird. Später auch bekannt unter dem Namen Shojou Shin`in, verschrieb sie sich den Lehren Buddhas und half den Menschen mit Rat und Tat.

Die Graphic Novel allerdings zeigt uns die jungen Jahre von Tomoji. Ihre Geburt, das Leben mit der Familie auf dem Land, aber auch die schweren Verluste, die sie erleiden musste. Darunter auch den Tod von Familienmitgliedern, den Weggang der Mutter, als sie noch jung war und auch die schwere Zeit während ihrer Ausbildung zur Schneiderin. Sie heiratet später ihren Cousin Fumaki, bekommt fünf Kinder und widmet sich zusammen mit ihrem 19 Jahre älteren Mann dem Spiritismus und der Lehren Buddhas.

Eigene Meinung
Es war interessant einen Einblick in das Leben dieser beeindruckenden Frau zu bekommen. Bei all den Verlusten und Entbehrungen blieb sie dennoch immer stark und ging ihren Weg. Ob es nun wirklich Liebe war die sie mit ihrem Cousin Fumaki verband ist schwer zu sagen, aber die Beiden waren sich gute Gefährten und schafften zusammen eine Glaubensgemeinschaft die noch heute in Japan hoch angesehen ist.

Die Zeichnungen waren wirklich sehr schön und detailreich, wenn auch eher ein wenig grob, aber passend zu der Geschichte, die erzählt wurde.

Zu textlastig war die Grafik Novel auch nicht, dennoch war das lesen ein wenig zäh, denn man sollte sich schon wirklich für solche Arten von Geschichten mit einem wahren Kern interessieren.

Eine Altersempfehlung gab es nicht, aber man sollte doch schon mindestens 12 Jahre alt sein, um das ganze Ausmaß der harten Jungendjahre von Tomoji zu verstehen und so nachvollziehen zu können wie sie zu der Frau wurde, die sie später dann war.

Für Fans von wahren Geschichten und die gern auch etwas dazu lernen ist die Graphic Novel sicher etwas. Wer allerdings eher seichte Unterhaltung bevorzugt sollte die Finger davon lassen!

Ihr Name war Tomoji: © 2014 Jiro Taniguchi, Miwako Ogihara, Carlsen

Corpse Party – Book of Shadows

Name: Corpse Party – Book of Shadows
Englischer Name:
Originaltitel: Corpse Party Book of Shadows
Herausgebracht: Japan: Kadokawa 2012
Deutschland: EMA 2017
Mangaka: Story: Makoto Kedouin
Zeichnungen: Mika Orie
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Story
Nach den Vorkommnissen in „Corpse Party – Blood Covered“ verschlägt es einmal mehr jemanden in die verfluchte Tenjin-Grundschule und bekommt so als Leser einen anderen Blickwinkel auf die damaligen Ereignisse zu sehen.

Unter den neusten Opfern des Fluchs sind zum Beispiel Sayaka und Naho, zwei Schülerinnen und beste Freundinnen. Naho schreibt Bücher über das Okkulte und Arbeit mit Ko Kibiki, einem Autor und Journalisten, sowie dessen Fotografen Taguchi, zusammen. Gemeinsam versucht man unerklärlichen Phänomenen auf die Spur zukommen. Als Ko und Taguchi allerdings in der Tenjin-Grundschule verschwinden, macht sie sich mit Sayaka auf die Suche nach ihnen. Beide landen in einer grausamen Hölle!

Auch Naomi und Seiko landen in dieser, als sie und ihre Klassenkameraden sich durch das „Glücks-Sachiko-Ritual“ ewige Freundschaft schwören wollen. Aus der so innigen Freundschaft, welche zumindest auf Seiten von Seiko sogar ein wenig mehr ist, wird bald ein gebrechliches Gefüge, welches das grausame Schicksal der beiden Mädchen besiegeln könnte. Ein Mädchen wird sterben, das andere dem Wahnsinn verfallen!

Zuletzt machen sich Ayumi und Nakashimi auf den Weg in das Haus der Shinozakis, um dem Fluch näher auf den Grund zu gehen. Sie wollen damit den Geistern ihrer verstorbenen Mitschülern helfen, welche bei den Ereignissen in Blood Covered, grausam ums Leben gekommen sind. Doch ob dies eine so gute Idee war, wird sich noch zeigen…

Eigene Meinung
„Corpse Party – Book of Shadows“ ist was für Liebhaber von Horrorgeschichten, die auch vor explizit dargestellter Gewalt nicht zurückschrecken. Ich selbst mag es ja auch schon mal düstere, aber die „Corpse Party“-Geschichten sind wirklich nichts für Zartbesaitete, besonders für jene die noch immer auf einen Hoffnungsschimmer für die Protagonisten hoffen. Wer sich davon aber nicht abschrecken lässt, bekommt wirklich gute Unterhaltung geboten.

Zeichnerisch sind mir die Protagonisten einfach für ihre meist schon 17 Jahre einfach zu niedlich und vollbusig dargestellt. Dagegen kann man nichts gegen die wirklich vielen hervorgehobenen Details sagen. Allerdings sind die Gewaltszenen doch wirklich arg heftig dargestellt und mit reichlich Blut, man sollte mental schon gefestigt sein, um dies mit ansehen zu können. Die Altersempfehlung von 16 ist, meiner Meinung nach, zu gering angesetzt. Man sollte schon volljährig sein, um die heftigen Gewaltdarstellungen verkraften zu können.

Man kam zügig mit dem lesen voran, zumal die Panels auch nicht zu textlastig waren. Das Augenmerk bei diesem Manga lag da doch mehr im Visuellen!

Für Fans von guten Horrorgeschichten, die auch nichts gegen reichlich Blut haben, ist der Manga ganz sicher was. Für Fans des „Corpse Party“-Franchise sowieso!

Corpse Party – Book of Shadows: © 2012 Makoto Kedouin, Mika Orie, Kadokawa/ EMA

Icon

Name: Icon
Englischer Name:
Originaltitel: Icon
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2016
Deutschland: EMA 2017
Mangaka: Mariko Nekono
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Story
In „Icon“ geht es um Toma und Akito. Toma hat die besondere Fähigkeit telepathisch Hellsehen zu können, was jedoch mit Schmerzen verbunden ist. Er lebt seit dem Tod seiner Schwester weiterhin mit dessen Witwer Akito zusammen, der bei der Polizei arbeitet. Dadurch ist dieser leider nicht so oft zuhause, was Toma ziemlich am Rad drehen lässt, da er doch sehr labil ist. Zudem ist auch der Tod der Schwester noch nicht gänzlich geklärt. Zwar geht man von Selbstmord aus, aber ganz so sicher ist dies wohl nicht.

Derweil pflegen Toma und Akito auch eine nicht ganz normale Beziehung, denn nach dem Tod der Schwester wurden die Beiden quasi ein Paar. Beide sind ziemlich abhängig voneinander, was deren mentalen Seelenleben nicht gerade zuträglich ist. Was ist damals wirklich mit Tomas Schwester passiert? Steckt mehr dahinter als gedacht? Und endet die Beziehung der Beiden in einer Katastrophe? Nichts ist wirklich so, wie es am Anfang scheint!

Eigene Meinung
Mir gefiel „Icon“ an sich ganz gut. Der Manga ist spannend aufgezogen und wartet doch mit einigen Überraschungen auf. Allerdings zog sich das alles auch ein wenig hin und gerade Toma kann einem schon mit seiner labilen Art ein wenig auf die Nerven gehen. Man sollte zudem auch mental selbst schon gefestigter sein, da man den Manga zum Teil auch als Psychothriller ansehen könnte und auch einiges an Gewalt und Obsession darin steckt.

Die Zeichnungen sind wirklich gut und detailreich. Gerade die Art der Zeichnung der Protagonisten passt zu dessen Charakteren sehr gut und unterstreicht zum einen Akitos Kühle, aber genauso Tomas Labilität.

Der Lesefluss war ok, allerdings waren die Panels manchmal doch ein wenig arg textlastig. Aber die Spannung des Manga macht das wieder wett, da man doch gern wissen möchte wie das alles nun zusammenspielt und ob es doch noch so etwas wie ein Happy-End geben wird!

Die Altersempfehlung liegt bei 18 Jahren und sollte auch eingehalten werden. Es geht schon mal recht brutal zu. Zudem sollte man doch schon die Reife besitzen mit Themen wie Missbrauch, Obsession und Gewalt umgehen zu können.

Für Fans von thrillerartigen Manga, die auch Boys Love mögen, ist der Manga auf jeden Fall einen Blick wert.

Icon: © 2016 Mariko Nekono, Shinshokan/ EMA

Blue, Clean

Name: Blue, Clean
Englischer Name:
Originaltitel: Aoku Kiyoku
Herausgebracht: Japan: Taiyoh Tosho 2016
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Shinji Kotobuki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,95 €

Story
In „Blue,Clean“ geht es um Natsuki und Shu. Die Beiden kennen sich schon seit Kindertagen und gehen auf dieselbe Schule. Shu hegt schon länger zärtliche Gefühle für seinen Freund, wird aber von diesem rigoros abgewiesen, als er sie ihm gesteht. Danach fällt es Beiden schwer, wieder zu ihrer alten Freundschaft zu finden. Irgendwie schaffen sie es, auch wenn die Situation Shu doch sehr zusetzt, da Gefühle nicht einfach so verschwinden.

Als dessen Ex-Freund Toya dann noch wieder an der Schule auftaucht und ebenfalls Interesse an Natsuki zeigt, bricht für alle erneut ein Gefühlschaos aus. Natsuki scheint an sich nicht abgeneigt zu sein, Shu zu lieben, doch ein Trauma aus der Kindheit hält ihn zurück. Werden die Beiden zusammen finden? Oder bricht Natsuki Shu endgültig das Herz?

Eigene Meinung
„Blue, Clean“ ist ein eher ernster Boys Love Manga. Allerdings fand ich die Zeichnungen dazu nicht wirklich passend. Dafür, dass die Protagonisten schon um die 17 Jahre alt sein sollten, sehen sie aus als wären sie gerade erst so um die 12 Jahre alt. Das schmälert bei mir den Spaß an der Geschichte, da man solchen Charakteren deren Gefühlszwiespalt nicht wirklich abnehmen kann. Ansonsten war die Geschichte an sich interessant, zumal ich gerade ein wenig Drama in Manga gut finde. Dennoch hätte man mehr daraus machen können und dabei ist der Manga schon von der Seitenanzahl länger, als gewöhnlich. Die Geschichte entwickelt sich zuerst recht träge, um einem dann im Eilverfahren ein Ende zu präsentieren. Man hätte dann doch besser zwei Bände raus bringen sollen, als nur einen. Auch Toya wird zum Ende hin eher vergessen, auch wenn man gern gewusst hätte, ob der sein Leben doch nochmal auf die Reihe bekommt, aber das wird einem leider nicht mehr erzählt.

Die Zeichnungen, hatte ich ja bereits schon erwähnt, sind nicht wirklich nach meinem Geschmack. Die Protagonisten kommen eher wie Zwölfjährige herüber und das passt zum ernsten Ton des Mangas überhaupt nicht. Von den Details her kann man aber nicht meckern, die wurden sehr gut eingefügt.

Der Lesefluss war ein wenig zäh, da die Geschichte sich am Anfang doch ein wenig hinzieht, nur um zum Ende auf einmal mit Ruck Fahrt aufzunehmen. Überladen mit Text war der Manga nicht, was die Trägheit am Anfang des Manga aber leider nicht wett machte.

Die Altersempfehlung liegt bei 15+ und passt gut, da man doch eine gewisse Reife aufweisen sollte, um den Manga zu verstehen und mit Themen wie Tod und sexuelle Gewalt umgehen zu können.

Für Fans von ernsten Geschichten ist der Manga einen Blick wert, aber es ist kein Muss, ihn in seinem Regal stehen zu haben.

Blue, Clean: © 2016 Shinji Kotobuki, Taiyoh Tosho/ Tokyopop

Gangsta:Cursed. – EP_Marco Adriano

Name: Gangsta:Cursed. – EP_Marco Adriano
Englischer Name:
Originaltitel: Gangsta: Cursed
Herausgebracht: Japan: Shinchosha 2015
Deutschland: Carlsen 2017
Mangaka: Story: Koshke
Zeichnungen: Kamo Syuhei
Bände: 5 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,99 €

Story
In „Gangsta:Cursed. – Ep_Marco Adriano“ geht es um die Vorgeschichte von Marco Adriano aus dem Manga „Gangsta.“ und ist somit ein Spin-off.

Im Spin-off erfährt man das Spas, Jäger der zweiten Generation von Destroyers, zusammen mit ein paar Kameraden nach Ergastulum geschickt wurde, um die Twillights auszulöschen, die in der Stadt leben. Diese sind in deren Augen Monster, welche Menschen und Jäger töten und dafür mit dem Tode bestraft werden müssen. Mit den Morden denken sie, einen Krieg gegen die Twillights gewinnen zu können.

Aber nichts ist wirklich so, wie es scheint. Die meisten ihrer „Feinde“ scheinen einfach nur ganz normal zusammen mit den Menschen leben zu wollen, sind sogar Beziehungen eingegangen und haben Familien gegründet. Wie kann es da sein, dass sie die Monster sein sollen? Ist es nicht viel mehr anderes herum? Sind nicht die Jäger die Monster in dieser Geschichte? Es kommt zum Kampf zwischen den Jägern und den Kämpfern der Gilde, welche die Stadt und ihre Bewohner schützen wollen. Doch auch Spas beginnt mehr und mehr an dem zu Zweifeln, was ihm von den Destroyers eingebläut wurde. Noch wehrt er sich gegen diese Vorstellung und mordet weiter, aber wie lange noch, bis er den Fluch auferlegt bekommt und zu Marco Adriano wird? Wer ist dafür verantwortlich und was genau macht der Fluch mit ihm?

Eigene Meinung
Man sollte den Manga „Gangsta.“ schon kennen, um alles im Spin-off zu verstehen. Dabei muss ich zugeben, dass ich den eben nicht kannte. Die Geschichte war dennoch interessant, weil hier wirklich mit Gut und Böse gespielt wird. Sind es nun die bösen Twillights in den Augen der Jäger oder der Glaube der Jäger die Guten zu sein und dabei unvorstellbares Grauen heraufzubeschwören? Es gibt kein Schwarz und Weiß, da jedes Individuum selbst entscheidet was es tut, ob nun gut oder böse, aber jeder wird dafür die Konsequenzen tragen müssen. In Spas Fall ist es der Fluch der ihm früher oder später auferlegt wird und ihn zu Marco Adriano machen wird, welcher zu den Hauptprotagonisten des Manga „Gangsta.“ zählt. Daher ist es besonders für Fans eben dieses Manga sicher sehr interessant zu erfahren, was genau Marcos Vorgeschichte ist und wie er zu dem geworden ist, der er nun ist.

Die Zeichnungen sind detailreich, aber doch ein wenig grob gehalten. Das passt aber wiederum gut zu dem rauen Ton des Manga und dem Grauen, dass einen darin erwartet. Die Kämpfe sind dynamisch dargestellt und wirklich gut getroffen, wenn auch brutal und sehr blutig.

Der Lesefluss ist okay, die Panels nicht mit Text überladen, daher kommt man recht zügig voran. Die Action steht klar im Vordergrund. Der Manga wird fortgesetzt, so dass es einem nicht so viel ausmacht, noch nicht viel Handlung präsentiert zu bekommen und man dennoch der spannenden Geschichte freudig folgt.

Die Altersempfehlung liegt bei 16 Jahren und sollte auch ernst genommen werden. Es geht ziemlich brutal und blutig zu und man sollte auch eine gewisse Reife haben, um das Spiel mit Gut und Böse hinterfragen zu können.

Für Fans von „Gangsta.“ ist der Spin-off auf jeden Fall einen Kauf wert. Den anderen Lesern würde ich dann doch erst den Hauptmanga ans Herz legen, bevor sie zum Spin-off greifen, da es das Verständnis für die Geschichte doch verbessern würde, da darin sicher einige Zusammenhänge schon erklärt werden, für die man sich im Spin-off dann keine Zeit mehr genommen zu haben scheint.

Gangsta:Cursed. – Ep_Marco Adriano: © 2015 Koshke, Kamo Syuhei,Shinchosha/ Carlsen

Innocent

Name: Innocent
Englischer Name:
Originaltitel: Innocent
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2013
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Shin-ichi Sakamoto
Bände: 9 Bände
Preis pro Band: 9,95 €

Story
In „Innocent“ geht es um den jungen Franzosen Charles-Henri Sanson. Dieser ist der Sohn des Scharfrichters von Frankreich und soll in der vierten Generation dessen Posten übernehmen, doch ist dies nicht wirklich der Wunsch des jungen Mannes. Viel mehr ist er über alle Maßen erschrocken über die Gewalt und das Blutvergießen, dass diese Berufung mit sich bringt und die gemeine Bevölkerung fürchtet sie.

Als Charles-Henri sich bei einem Familienessen vehement dagegen ausspricht, seinem Vater zu folgen, wird er unter Folter dazu gezwungen einzuwilligen und kurz darauf beginnt auch schon seine Ausbildung. Nur die kleine Romanze mit einem blonden, jungen Mann bringt ein wenig Freude in sein Leben, doch auch diese nimmt keine gute Wendung und mehr und mehr sieht Charles-Henri sich als Verflucht an, alle zu vernichten, die sein Herz berühren. Aber Charles-Henri bleibt keine andere Wahl mehr, als dem Weg zu folgen den er eingeschlagen hat. Denn der wird ihn eines Tages zu dem Punkt bringen wird, in dem er dem König und der Königin von Frankreich während der Revolution den Kopf abschlagen wird, und der Legende nach dann sogar sich selbst. Aber was der junge Mann bis dahin erleiden muss, ob er doch noch ein wenig Glück und Liebe finden wird in der Finsternis oder ob sie ihn sein Lebtag in der Dunkelheit halten wird, muss sich noch zeigen.

Eigene Meinung
„Innocent“ ist jetzt nicht wirklich ein Manga für die breite Masse. Man sollte schon einen Faible für Geschichte haben, denn der Manga ist der realen Geschichte des Charles-Henri Sanson nachempfunden und daher keine leichte Kost. Besonders eher zartbesaitete Leser sollten es sich überlegen, ob „Innocent“ wirklich was für sie ist, da die Folterszenen ziemlich klar und deutlich dargestellt werden und einen daher mental doch zusetzen können, wenn man psychisch nicht gefestigt ist.

Die Aufmachung des Manga in Großformat mit der Klappbroschur finde ich wirklich gut gelungen und passt auch sehr gut zu der eher vornehmen Gesamtgestaltung des Manga.

Die Zeichnungen sind sehr detailreich und besonders Charles-Henri ist sehr anmutig und sanft gezeichnet, was einen starken Kontrast zu dem Leid und der Folter um ihn herum ergibt. Die Zeichnungen sind im allgemeinen realistischer gestaltet, was zu dem ernsten Ton der Geschichte auch passt und den Manga erwachsener erscheinen lässt, als es bei Mangas aus dem Shojo oder Shonen-Ai Bereich sonst üblich ist. Was den Shonen-Ai-Anteil an sich angeht, wird wohl nicht wirklich sehr viel zu erwarten sein, viel mehr ist dieser eine feine Note die nicht explizit voran getrieben wird.

Der Lesefluss war gut, es wurde manchmal eher mit Text gespart, da die Bilder an sich schon sehr ausdrucksstark waren und für sich sprachen. Zwischen den Kapiteln gab es hin und wieder eine Seite mit etwas mehr Text. Diese bezogen sich meist auf die Zeitgeschehnisse oder gingen auf die jeweiligen Personen im Manga näher ein, um weiteres Hintergrundwissen zu vermitteln.

Die Altersempfehlung liegt bei 16+; Für mich sogar noch ein wenig zu niedrig, da die Folterszenen und auch der ganze Grundtenor der Geschichte wirklich eher was für Erwachsene ist, die damit umzugehen wissen.

Ansonsten ist der Manga für Fans von Manga, welche von realen Geschehnissen inspiriert sind, sicher ein Kauf wert.

Innocent: © 2013 Shin-ichi Sakamoto, Shueisha/ Tokyopop

Fesseln des Verrats

Name: Fesseln des Verrats
Englischer Name:
Originaltitel: Uragiri Wa Boku No Namae Wo Shitteiru
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2006
Deutschland: Carlsen 2008
Mangaka: Hotaru Odagiri
Bände: 13 Bände
Preis pro Band: 6,00 € (Band 1-8), Preissenkung bei Nachdruck auf 5,95 €
6,95 € (Band 9-13)

Story
In „Fesseln des Verrats“ geht es um den jungen Yuki Sakurai. Dieser wurde als Baby ausgesetzt und in einem Waisenhaus großgezogen. Allerdings häufen sich nun seit einer Weile merkwürdige Vorkommnisse in seinem Umfeld und ehe er es sich versieht, ist er in einem Kampf um das Schicksal der Menschheit verstrickt. Ihm steht dabei die Familie Giou zur Seite, welche seine Kräfte brauchen, um gegen den Feind, die Duras, bestehen zu können. Doch was hat es mit Zess auf sich, einem abtrünnigen Duras, welcher Yuki zu schützen versucht? Was ist in der Vergangenheit geschehen, von der Yuki Albträume hat und in denen er immer wieder nach Luca ruft, auch wenn er sich nach dem aufwachen daran nicht mehr erinnern kann? Und kann der zarte Yuki dem Grauen, dass er erlebt, standhalten oder wird er daran zugrunde gehen?

Eigene Meinung
Mir gefällt „Fesseln des Verrats“ ganz gut. Bisher kommt zwar nicht viel Boys Love vor, allerdings kann sich dies in den Folgebänden noch ändern. Man fragt sich als Leser bereits im ersten Band, wie die Vergangenheit von Yuki und Luca genau ausgesehen hat. Wie kommt Luca damit zurecht, dass Yuki nun ein Junge ist und kein Mädchen mehr? Es gibt zudem reichlich Action und es werden einige Fragen aufgeworfen, die einem aber wohl erst mit der Zeit beantwortet werden. Ansonsten hat der Manga eigentlich von allem etwas: Drama, Action und Fantasy. Also eine perfekte Mischung um gut zu Unterhalten. Zudem wird es nicht eintönig, da auch auf die Nebencharaktere großen Wert gelegt wird. Jeder hat seine eigene Persönlichkeit und Geschichte und trägt zur Entwicklung der Geschichte bei.

Die Zeichnungen sind ein wenig grob für meinen Geschmack, aber alle Charaktere sind gut getroffen und spiegeln einen Teil ihrer Persönlichkeit wieder. Detailreich wurde auch nicht wirklich gezeichnet, passt aber irgendwie auch zur Stimmung des Manga.

Der Lesefluss war ein wenig zäh, da die Panels hin und wieder doch sehr stark textlastig waren. Allerdings las man dennoch gern weiter, da einen die Geschichte doch schon ganz schön fesselt.

Die Altersempfehlung liegt bei 12 Jahren und passt an sich ganz gut, da die Action jetzt nicht arg brutal daher kommt und es bisher auch kein expliziten Szenen gegeben hat.

Für Fans der Mangaka, welche auch ihren Manga „Only the Ring Finger knows“ mochten, ist ein Kauf ganz sicher kein Fehler! Und auch solche Leser die gute, emotionale und actionreiche Manga mögen, sollten einen Blick riskieren! Man wird es definitiv nicht bereuen!

Fesseln des Verrats: © 2006 Hotaru Odagiri, Kadokawa Shoten/ Carlsen

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