Maka-Maka

Name: Maka-Maka
Englischer Name: Maka-Maka
Originaltitel: Maka-Maka
Herausgebracht: Japan: JIVE 2003
Deutschland: Planet Manga 2010
Mangaka: Kishi Torajiro
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 14,95 €

Maka-Maka Band 1Story:
Nene und Jun sind beste Freundinnen, die alles miteinander teilen. Sie reden miteinander offen über ihre Beziehungen, über Männer und alles, was sie bewegt. Dazu gehören natürlich auch Details über ihr Sex- und Liebesleben, wobei sie nicht davor zurückschrecken auch untereinander einige Berührungen und Intimitäten auszutauschen. Für beide gilt, dass man durchaus auch mit der besten Freundin Spaß haben kann, ohne sich gleich in eine Beziehung zu stürzen, solange es sich für beide gut anfühlt und niemand dabei verletzt wird. So ist es für beide kein Problem einander näher zu kommen und schon bald entdecken sie, wie gut sie sich in der Nähe der jeweils anderen fühlen. Nene, die Modedesign studiert und zumeist wechselnde Beziehungen hat, vertraut alles ihrer besten Freundin an und auch Jun, ihres Zeichens ebenfalls Designerin und Künstlerin fühlt sich von Nene angezogen.

So dauert es nicht lange, bis sich ihre Beziehung immer weiter vertieft, und obwohl ihr erotischen Spielchen nie dafür sorgen, dass sie ihren festen Freunden den Laufpass geben, kommen sie sich doch unweigerlich näher. Nene muss erkennen, wie viel besser es sich anfühlt, wenn sie mit Jun schläft und wie sehr sie die Nähe ihrer Freundin genießt. Und auch Jun, die zumeist mit mehreren Männer parallel ausgeht, verbringt viel lieber ihre Zeit mit Nene, obgleich sie überhaupt kein Problem damit hat, dass Nene bereits in festen Händen ist…

Eigene Meinung:
Die Handlung von „Maka-Maka“ zusammenzufassen ist nahezu unmöglich, da der Manga im Grunde gar keine besitzt. Der Künstler Kishi Torajiro konzentriert sich bei den 5-6 Seiten umfassenden, sehr kurzen Kapiteln zumeist auf eine – die erotischen Spielereien und das Näherkommen der beiden Mädchen Nene und Jun.

Dementsprechend deutlich und explizit ist der vollfarbige Comicband auch – in fast nahezu jedem Kapitel geht es um Sex – sei es nun zu Hause, in der Schule, am Meer, in der U-Bahn… die Protagonisten können nirgendwo die Finger voneinander lassen, was natürlich auch dafür sorgt, dass es keinen wirklichen roten Faden in der Handlung gibt. Kishi Torajiro konzentriert sich vollkommen auf die erotischen Aspekte ihrer Beziehung und entwirft daher nur kurze Szenen aus dem gemeinsamen Leben von Nene und Jun. Nur selten kommen andere Charaktere oder Männer zum tragen – es werden nur die Probleme der Mädchen thematisiert. Es muss jedoch erwähnt werden, dass die Gespräche und Szenen teilweise arg aufgesetzt wirken. Zum Teil verhalten sich die Mädchen so auffällig, dass sowohl ihre Gespräche, als auch die Reaktionen der Gesellschaft unrealistisch wirken.

Maka-Maka Band 2Da man jedoch davon ausgehen kann, dass Kishi Torajiro lediglich seine eigene erotischen Fantasien zu Papier bringen wollte, hat er sich insgesamt auch weniger um die Rahmenhandlung oder gar um Charakterentwicklung gekümmert. Denn ein wirkliche Veränderung oder Weiterentwicklung findet nicht statt, mit Ausnahme, dass sich Jun und Nene, aufgrund ihrer sexuellen Erfahrungen miteinander, näher kommen.

Die Zeichnungen des Künstlers muten eher frankobelgisch an, als japanisch. „Maka-Maka“ ist vollfarbig, das Album großformatig und die Kapitel sind sehr kurz gehalten. Die Coloration wirkt an einigen Stellen etwas platt und die Hintergründe sind minimalistisch gehalten, jedoch bemüht sich der Künstler keine leeren Panele zu zeichnen, sondern überall für einen passenden Rahmen in Form von mal angedeuteten, mal detaillierten Hintergründen zu sorgen.

Kishi Torajiro verzichtet bei „Maka-Maka“ auf die typischen Mangafiguren- und elemente. Nene und Jun sind realistisch gehalten, haben dementsprechend auch sehr weibliche Proportionen und besitzen nicht die perfekten Modelmaße. Sie sind nicht die klassischen Schönheiten und Kishi Torajiro versteht es sie in jeder Situation passend in Szene zu setzen. Der Erotikfaktor bei seinen Zeichnungen ist natürlich sehr hoch, doch nie wirken die erotischen Szenen wirklich plump oder sexistisch. Das mag zum einen daran liegen, dass er trotz aller Erotik nie zu explizit wird und zum anderen alles recht natürlich wirkt.

Insgesamt ist „Maka-Maka“ zwar einer der wenigen Yuri-Mangas, die bisher ihren Weg nach Deutschland gefunden haben, richtet sich jedoch ganz deutlich an erwachsene Männer. Sowohl was die Zeichnungen, die Handlung und die Charaktere betrifft ist „Maka-Maka“ nur etwas für, diejenigen, die erotische Mangas suchen und genug von den typischen japanischen Mangas haben. Kishi Torajiro legt einen Yuri- Comic vor, der wohl die meisten männlichen Fantasien beflügeln wird und meiner Meinung nach eher ein FSK 18 verdient…

© Koriko

Maka-Maka: © 2003 Kishi Torajiroato, JIVE Ltd./ Planet Manga

Maid Boy

Name: Maid Boy
Englischer Name: Maid Boy in Love
Originaltitel: Koisuru Maid Shounen
Herausgebracht: Japan: Libre 2007
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: CJ Michalski
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Maid Boy Band 1Story:
Eitaros Leben nimmt eine unerwartete Wendung ein, als seine geliebte Großmutter stirbt- seine einzig noch lebende Verwandte. Die alte Dame hat jedoch vorgesorgt und Eitaro von Kindesbeinen an dazu erzogen als Maid im Hause der Familie Kiryu zu arbeiten, so wie sie und ihre Ahnen es getan haben, bis ein Zwischenfall sie dazu zwang den Kiryus den Rücken zu kehren. Eitaro will unbedingt den letzten Willen seiner Großmutter erfüllen und begibt sich zum Anwesen der ehrwürdigen Familie. Mit einem Brief seiner Großmutter in der Tasche glaubt Eitaro schnell eine Anstellung zu bekommen, doch der momentane Hausherr Takaya Kiryu weist den Jungen zurück.

Doch so leicht will Eitaro nicht aufgeben. Er beschließt so lange vor dem Haus Takayas auszuharren, bis dieser nachgibt und ihn anstellt. Es vergehen Stunden und erst als es anfängt zu regnen und Eitaro zusammenbricht, besinnt sich Takaya und nimmt den Jungen bei sich auf. Eitaro hat es zwar endlich geschafft bei den Kiryus angestellt zu werden, jedoch ist das Leben als einzig männliche Maid nicht einfach für ihn. Zu Beginn macht er nicht nur alles falsch, er wird auch zum Sündenbock der anderen Angestellten und zur Zielscheibe für Sticheleien und Mobbing. Besonders die weiblichen Maids sehen es nicht gerne, dass ausgerechnet ein Junge so einfach Takayas Leben durcheinander bringen kann und sich der Hausherr massiv um Eitaro kümmert. Doch nicht nur die Angestellten bemerken die Veränderung, die in Takaya vor sich geht- auch dessen Verlobte Reiko muss sich eingestehen, dass Takaya kaum noch Interesse an ihr zeigt. Als sie versucht herauszufinden, wer sich in Takayas Gedanken geschlichen hat, endet das Aufeinandertreffen zwischen Reiko und Eitaro in einem Desaster. Unerwartet stellt sich Takaya auf Eitaros Seite und die beiden kommen sich näher…

Der Manga enthält noch zwei Kurzgeschichten- „Das Feuerwerk“ und „Bleib nur bei mir und berühr mich“. Die Kurzgeschichte „Das Feuerwerk“ spielt in der Vergangenheit der Familie Kiryu und es handelt sich um Takayas Vater Yoshitaka. Dieser trifft bei einem Urlaub auf Natsuo, einen jungen Mann der sehr krank ist und deswegen sein Dasein in einem Sanatorium fristet. Hin und wieder flieht Natsuo zu einem nicht weit entfernten Schrein und dort treffen sich die beiden auch und verlieben sich ineinander. Lediglich der Junge Shosuke, Sohn der Haushälterin der Sommerresidenz weiß von der Beziehung. Er beobachtet die beiden immer wieder und wünscht, dass die beiden glücklich werden. Jedoch ändert sich alles, als Yoshitaka nach Tokyo zurück muss.

Maid Boy Band 2„Bleib nur bei mir und berühr mich“ handelt von dem Autoren Kuragano, der sich schon vor Jahren vom Schreiben zurückgezogen hat, obgleich er mehrere namenhafte Literaturpreise gewonnen hat. Sein Hausverlag ist verzweifelt und stellt den jungen Keita an, der ein absoluter Fan Kuraganos ist. Mit ihm wollen sie versuchen, Kuragano von einem neuen Manuskript zu überzeugen, doch zu Beginn stößt Kaita auf taube Ohren. Er bleibt hartnäckig und schließlich erhält er nicht nur Zugang zu Kuraganos Wohnung, sondern auch zu dessen Herz. Als Keita erfährt, dass der Schriftsteller vor drei Jahren erblindet ist und er es nicht einmal bemerkt hat, ist er vollkommen verstört und sucht Kuragano auf. Die beiden schlafen miteinander, doch als Keita Kuragano offenbart, dass er für einen Verlag arbeitet, weist der Autor ihn enttäuscht von sich…

Eigene Meinung:
Mit „Maid Boy“ startet der ersten BL-Manga von CJ Michalski in Deutschland. Die zweiteilige Reihe wartet mit einer recht einfachen Shonen-Ai Story und hübschen, klaren Zeichnungen auf. Storytechnisch verläuft alles in den bekanten Bahnen- zwei Männer (wenn man das überhaupt so nennen kann) verlieben sich ineinander, stoßen auf einige Komplikationen (in Form der Verlobten Reiko) und kommen sich schließlich näher. Auch die Kurzgeschichten funktionieren nach diesem Prinzip, bieten also dem fleißigen BL-Leser keine Neuerung oder Abwechslung.
Hinzu kommen die Zeichnungen, die zwar sehr schön anzusehen sind und zeigen, dass CJ Michalski einen sehr sicheren und routinierten Strich hat, jedoch ähnlich wie die Story recht stereotyp gehalten sind. Der mädchenhafte Part in Form von Eitaro sieht wirklich sehr kindlich aus und der von Takaya vertretene erwachsene Part ergibt das typische BL-Pärchen. Wer andere Geschichten der Künstlerin kennt, weiß dass CJ Michalski dem Shota-Genre nicht abgeneigt ist und teilweise merkt man das auch diesem Manga an.

Insgesamt können Fans von romantischen und einfachen BL-Stories zugreifen, ebenso solche die eine feste Rollenverteilung innerhalb des Pärchens bevorzugen. Wer nichts mit kindlichen Ukes und erwachsenen Semes anfangen kann und lieber richtige Männer sehen möchte, wird vermutlich enttäuscht werden. Im Zweifelsfall vorher reinlesen und dann entscheiden.

© Koriko

Maid Boy: © 2007 CJ Michalski, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Eros/Psyche

Name: Eros/Psyche
Englischer Name:
Originaltitel: Eros/Psyche
Herausgebracht: Frankreich: Heupé SARL / Emmanuel Proust Editions 2011
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Maria Llovet
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

Eros:PsycheStory
Als Sara auf dem Mädcheninternat Rose aufgenommen wird, ist sie am Ziel ihrer Träume. Sie genießt die Zeit auf der Rose, egal welch düsteren Legenden und Geheimnisse sich um die Schule ranken, und wie hart die Strafen sind, wenn die Mädchen die Regeln brechen. Der Hauptgrund ist Silje, die als Schlüsselschülerin am längsten dort ist und nahezu jede Prüfung als Beste abschließt. Zwischen Sara und Silje entwickelt sich schnell eine tiefe Freundschaft, die schon bald in die zarten Anfänge einer Liebe übergeht, da die beiden Mädchen viele Gemeinsamkeiten haben.

Doch Saras Glück ist nur von kurzer Dauer, denn Silje verheimlicht ihr etwas, was eng mit dem Geheimnis der Schule verwoben ist und ein Schicksal für Sara bereithält, dem diese nicht mehr entkommen kann.

Eigene Meinung:
Der Einzelband „Eros/Psyche“ stammt von Maria Llovet, die mit ihrem Partner, dem Künstler Jesus Orellana in Barcelona lebt. Im Jahre 2012 gewann sie mit „Eros/Psyche“ den “Bronze Award of the 6th international Manga Award”, welcher ihr vom japanischen Außenminister überreicht würde. Die Graphic Novel erschien 2011 in Frankreich und Spanien, 2014 veröffentlichte sie Tokyopop in deutscher Sprache.

Die Geschichte ist ungewöhnlich und nicht leicht zu verstehen. Um „Eros/Psyche“ nachvollziehen zu können, muss man die Zwischentöne des Comics erkennen du deuten können, da sich die Künstlerin nicht mit einer leichten und logisch aufgebauten Geschichte begnügt. Stattdessen ist der Leser gezwungen sich selbst Gedanken zu machen und seine eigenen Interpretationen vorzunehmen. Das ist durchaus spannend und fordernd, da es angenehm aus dem Einheitsbrei heraussticht und in vielen Punkten andere Wege geht, aber auch sehr anstrengend. So ist es ratsam die Graphic Novel in einem Rutsch zu lesen und Pausen zu vermeiden, da man ansonsten schnell aus der Handlung „fliegt“.

Rund hierfür ist die seltsame Erzählweise ist, gepaart mit den skurrilen Grundideen und dem Mangel an Informationen, die dafür sorgen, dass man nie genau weiß, worum es eigentlich geht. Über das Mädcheninternat Rose erfährt man nur wenig, auch wie die Mädchen dorthin kommen und was aus ihnen wird, wen sie die Schule verlassen, wird nicht beleuchtet. Obwohl für Sara zum Ende hin die Rätsel gelöst werden, tappt der Leser noch im Dunkel.

Die Charaktere sind interessant und ebenso ungewöhnlich wie die Geschichte. Aus diesem Grund passen Sara und Silje gut zum Gesamtbild und bilden den perfekten Rahmen. Ihre Beziehung und Freundschaft zueinander ist gut nachvollziehbar, auch die Liebesgeschichte der beiden wird gefühlvoll und realistisch in Szene gesetzt, ohne dass die Zeichnerin zu dick aufträgt oder gar kitschig wird.

Lediglich die Nebenfiguren bleibe ein wenig blass, aber das passt durchaus zur Handlung, da auf die Mitschülerinnen ebenso wenig eigegangen wird, wie auf die Welt außerhalb der Schule. Es bleibt den Lesern überlassen, wie er diesen Aspekt interpretiert und für sich umsetzt.

Stilistisch hebt sich Maria Llovet angenehm von den gängigen Mangas ab. Im Grunde ist es an dieser Stelle falsch, „Eros/Psyche“ als Manga zu bezeichnen, denn bis auf die Tatsache, dass der Comic schwarz/weiß gehalten ist, hat Maria Llovets Werk wenig mit einem japanischen Comic gemein. Die Zeichnungen sind härter und klarer, es gibt keinerlei aufwendige Hintergründe oder detailverliebte Figuren. Maria Llovet hat einen sehr klaren, strikten Stil, der sich durch harte schwarz/weiß Flächen, realistische Figuren und eine lebendige Mimik und Gestik auszeichnet.

„Eros/Psyche“ ist eine ungewöhnliche Graphic Novel, die sich in vielen Punkten von den gängigen Comics und Mangas unterscheidet. Sowohl die Story, als auch die Figuren sind ungewöhnlich und nicht leicht zu verstehen, da der Leser zwischen den Zeilen lesen muss, um den Sinn des Comics zu erfassen. Auch die realistischen, sehr klaren Zeichnungen sind Geschmackssache, insbesondere wenn man Mangas gewöhnt ist.

Wer Probleme mit ungewöhnlichen Geschichten hat und solchen, die nicht kontinuierlich laufen, sollte um „Eros/Psyche“ einen Bogen machen. Alle anderen, die offen für etwas Neues sind und keine Scheu vor ungewöhnlichen Comics haben, sollten Maria Llovets Werk eine Chance geben. Es lohnt sich.

© Koriko

Eros/Psyche: © 2011 Maria Llovet, Heupé SARL / Emmanuel Proust Editions / Tokyopop

Mad Love Chase

Name: Mad Love Chase
Englischer Name:
Originaltitel: Harlem Beat wa Yoake Made
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2002
Deutschland: Carlsen 2008
Mangaka: Kazusa Takashima
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,00 €

Mad Love Chase Band 1Story:
Der wohl größte Tag der Unterwelt steht bevor- die Hochzeit von Kronprinz Kaito mit der Prinzessin Veeta. Alles ist in heller Aufregung als plötzlich der Bräutigam vermisst wird und nirgendwo aufzufinden ist. Schon bald wird klar- Kaito ist vor seiner Vermählung geflohen und hat sich zusammen mit seiner Katze in die Menschenwelt geflüchtet. Der Höllenprinz entsendet sofort drei Dämonen, die seinen Sohn zurückbringen sollen, während er Prinzessin Veeta vertröstet.

Kaito ist währenddessen in der Menschenwelt angekommen, muss jedoch feststellen, dass er sich vollkommen verändert hat. Aus dem großen, dunkelhaarigen Dämon ist ein kleiner, zierlicher, braunhaariger Junge geworden, während sich seine Katze Rebun in eine äußerst gut aussehende und vollbusige Frau verwandelt hat. Ihr Leben bei den Menschen beginnt und Kaito gibt sich schließlich als Yamato aus, während Rebun als Dr. Haga Schulärztin wird, um ein wachsames Auge auf Yamato/Kaito zu haben. Denn obgleich der Prinz sich optisch vollkommen verändert hat, kann ihn doch das Mal auf dem Rücken als Sohn des Höllenfürsten ausweisen.
Schon bald wird das neue Leben des Prinzen gestört, als sich die drei Abgesandten der Dämonenwelt auf der Schule einfinden und verschiedene Positionen einnehmen. Souya, ein Vampir nimmt die Stelle des Gärtners an, doch sein eigentliches Interesse gilt den weiblichen Wesen, insbesondere Dr. Haga, die er mehr als einmal versucht zu umgarnen.

Seine Kollegen Toma und Taiki lassen sich als Schüler einschreiben und schon bald kann Taiki von sich behaupten der beste Freund Yamatos zu sein, ohne zu wissen, mit wem er es eigentlich zu tun hat.

Eine rasante Jagd nach dem Prinzen beginnt und schon bald ziehen sich die Kreise um Yamato enger, obgleich Taiki stets der festen Auffassung ist, dass seine Kollegen sich irren. Alle Versuche Yamatos Rücken zu sehen scheitern kläglich, nicht zuletzt an Dr. Haga, die immer wieder dafür sorgen darf, dass Yamato nicht auffliegt. Doch auch Taiki beschließt den zierlichen Jungen zu beschützen und sorgt dafür einmal mehr, dass sämtliche Pläne anderer Dämonen ins Wasser fallen. Das ganze gipfelt, als sich Prinzessin Veeta selbst um die Sache kümmern will und in die Menschenwelt geht, um Kaito zu suchen. Schnell findet sie Yamato und ihre Art den Jungen von seinem „letzten Hemd“ zu befreien, sind wesentlich rabiater als die der Abgesandten des Höllenfürsten. Als Ordnungslehrerin Sugita will sie gnadenlos gegen Schulverstöße vorgehen und fängt bei der Kleidung der Schüler an. Eine beispiellose Jagd beginnt, in der Taiki immer wieder die Situation entschärfen darf.

Mad Love Chase Band 2Eigene Meinung:
„Mad Love Chase“ ist nach „Wild Rock“ die zweite Veröffentlichung Kazusa Takashimas. Dieses Mal ist ihr Werk wesentlich chaotischer und durchgeknallter, actionreicher und comedyhafter. Eine Slapstick- Szene jagt die nächste, wirklich ernste Szenen findet man lediglich in der Rückblende in Kaitos Kindheit und auch sonst will sich die Story nicht ernst nehmen. SDs und überdrehte Zeichnungen finden sich hier zuhauf, besonders die Jagd und Prügelszenen stehen im Vordergrund, wobei auch hier selten auf Comedy verzichtet wird.

Die Zeichnungen sind sehr schön, solide und dynamisch in Szene gesetzt. Auch die Charakterdesigns sind hübsch anzusehen und besonders Rebun zieht mit ihrer Oberweite nicht nur Souyas Blicke auf sich. Yamato ist niedlich, Taiki als großer Beschützer hat gewiss auch seinen Reiz, auch wenn er bei den japanischen Lesern nicht so gut ankam. Auch die Geschichte könnte sehr interessant sein, wenngleich die Thematik mit verschwundenem Höllensohn nicht unbedingt neu ist. Leider verliert die Geschichte einiges durch die vielen Slapstickszenen und den chaotischen Handlungsablauf. Es fehlen Charakterisierungen, logische Zusammenhänge und Tiefgang. Einzig Kaito und Rebun wird durch die Rückblende ein wenig Tiefe verliehen, alle anderen Charaktere bleiben relativ zweidimensional und langweilig. Die vielen „Ziehen-wir-Yamato-aus“- Szenen wirken schnell ermüdend, so dass der Band sich zwar sehr schnell liest und kurzweiliges Vergnügen bietet, jedoch ein wenig Enttäuschung zurückbleibt, mit der Hoffnung, dass es binnen der nächsten vier Bände besser wird.

Für Fans von skurrilen Mangas Comedy und Slapstick zu empfehlen. Shonen-Ai Fans werden nur bedingt etwas finden, was sie anspricht, doch man kann viel hinein interpretieren, wenn man möchte. Alle anderen sollten vielleicht warten, bis weitere Bände erschienen sind, um im Vorfeld den weiteren Handlungsverlauf zu prüfen.

© Koriko

Mad Love Chase: © 2002 Kazusa Takashima, KADOKAWA SHOTEN Co.,Ltd. / Carlsen

Lover’s Position

Name: Lover’s Position
Englischer Name:
Originaltitel: Lover’s Position
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2006
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Masara Minase
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Lover's PositionStory:
Schon seit der Schulzeit ist Jun in den älteren Hayato verliebt. Nie hätte er gedacht, dass er überhaupt eine Chance gegen gutaussehenden Motoki hat. Immerhin waren die beiden schon während der Schulzeit ein Paar und die Beziehung hielt etliche Jahre. Als Jun irgendwann in der Bar, in der er arbeitet, wieder auf Hayato trifft, haben sich einige Sachen grundlegend geändert. Motoki hat sich gerade von Hayato getrennt und Jun sieht urplötzlich seine Chance. Sie verbringen eine Nacht miteinander. Jun gesteht dem verwirrten, wieder nüchternen Hayato, dass er ihn liebt und zu seiner Überraschung hat Hayato nichts gegen einen Lover. Jun ist glücklich, glaubt er doch endlich eine Beziehung mit Hayato aufbauen zu können. Doch die Ungewissheit nur ein Lückenbüßer zu sein, nagt tief in ihm und immer wieder sieht er seine Beziehung zu Hayato gefährdet. Besonders als Motoki plötzlich wieder auftaucht und seinen Exfreund um Hilfe bittet.

Dass Hayato dafür Jun von sich stößt und ihm offenbart, dass er in nächster Zeit nicht zu ihm kommen könne, verletzt den jungen Mann tief. Er sieht sich bereits als Verlierer und beschließt nach dieser Sache sämtlichen Kontakt zu Hayato zu unterbinden. Heimlich packt er seine Sachen, gibt Hayato Schlüssel und Ring zurück und geht sogar so weit seine Handynummer zu ändern. Als jedoch unerwartet Motoki bei Jun auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse. Besonders als Motoki dem entsetzten Jun offenbart, dass er Hayato wirklich zurück haben möchte…

In der Sidestory „Love Damage“ geht es um Naoto, der vor einigen Jahren von seiner Liebe schwer enttäuscht wurde. Jetzt nachdem er die gescheiterte Beziehung überwunden hat, ist er mit Aida zusammen und glücklich mit ihm. Doch alles ändert sich als Aida ihn mit einem fremden Mann im Bett erwischt. Naoto, der keinerlei Erinnerung an den vorherigen Abend hat, kann kaum etwas zur Verteidigung anbringen. Aida verlässt ihn daraufhin und Naoto ist am Boden zerstört. Als er den Mann in einem Café sitzen sieht, der für das Desaster verantwortlich ist, stellt er ihn wütend zur Rede. So lernt er Sawada kennen, der ihm anbietet fortan sein Lover zu sein. Naoto ist entsetzt, kann sich jedoch Sawadas Charme nicht entziehen. Als er jedoch erfährt, welchen Beruf Sawada ausübt, ist Naoto nicht nur entsetzt, sondern muss auch erkennen, dass Aida an der Trennung nicht ganz unschuldig ist…

Eigene Meinung:
„Lover’s Position“ ist ein schöner Einzelband der Künstlerin Minase Masara. Wie von der Künstlerin gewohnt, sind die Geschichten sind recht dramatisch und gefühlvoll. Dabei spart die Künstlerin nicht mit Tränen und Tragik, punktet jedoch immer mit einem Happy End. Dennoch sind die Geschichten nicht überdreht und unrealistisch, sondern wirken immer sehr real und erwachsen. Auch die Charaktere sind den Handlungsbögen angepasst, so dass sich „Lover’s Position“ eher an ältere Leser richtet.

Die Zeichnungen sind wie immer sehr schön. Besonders Gesichter, Augen und Haare sind am detailreichsten ausgearbeitet. Dennoch ist es schade, dass die Gesichter fast wie mit Schablonen gezeichnet zu sein scheinen. Minase Masara nutzt immer ein bestimmtes Schema, so dass man die Charaktere zumeist nur an den Augen und den Haaren unterscheiden kann.
Die Körper sind anatomisch manchmal nicht ganz korrekt, besonders Arme und Beine sind manchmal etwas sehr langgezogen. Dadurch wirken besonders die erotischen Szenen etwas steif, doch das kann man verschmerzen.

Wer Boys Love, realistische Geschichte, hübsche Bishonen und ein wenig Herzschmerz mag, der sollte sich „Lover’s Position“ nicht entgehen lassen. Es ist ein solides Werk, dass sich gut im Boys Love Regal macht. Für Minase Masara Fans ist der Band sowieso ein Muss…

© Koriko

Lover’s Position: © 2006 Masara Minase, Tokuma Shoten Publishing Co., Ltd. / Carlsen

Love Stage!!

Name: Love Stage!!
Englischer Name:
Originaltitel: Love Stage!!
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2011
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Story: Taishi Zaoh
Zeichnungen: Eiki Eiki
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Love Stage!! Band 1Story:
Im Vergleich zu seinen schillernden Eltern und seinem älteren Bruder Shogo, die allesamt im Showbiz arbeiten, ist Izumi ein Mauerblümchen und Sonderling. Noch immer träumt er davon Mangaka zu werden und eifert seinem großen Idol, dem Zeichner der Moe-Serie „Lalalulu“ nach. Dabei hat er als Kind bereits einen Werbespot gedreht, allerdings musste er hierfür in die Rolle eines Mädchens schlüpfen, als er für einen ausgefallenen Kinderstar eingesprungen ist. Der Dreh endete beinah in einem Desaster – ein Trauma, dass Izumi nie überwunden hat.

Als bei Rei, dem Manager der Familie, die Anfrage eintrudelt, den damaligen Werbespot unter dem Motto „10 Jahre später“ neu zu drehen und der Shooting Star Ryoma Ichijo, der damals ebenfalls mitgespielt hat, dafür zusagt, wendet sich das Blatt. Denn Ryoma möchte unbedingt, dass das „Mädchen“ von damals wieder mit dabei ist, hat er sich doch als kleiner Junge in sie verliebt. Von Shogo mit seltenen Fanartikeln zu „Lalalulu“ bestochen, stimmt Izumi schließlich an den Dreharbeiten teil, ohne zu ahnen, dass sich sein Leben für immer verändern wird …

Eigene Meinung:
Mit „Love Stage!!“ erschien der neuste Boys Love Manga von Eiki Eiki und Taishi Zaoh bei Tokyopop, die bereits alleine oder als Team mit Mangas wie „Princess Princess“, „Color“ und „Frühling, Sommer, Herbst und Winter“ erfolgreich waren und sowohl im Boys Love, als auch im Girls Love Genre aktiv sind.

„Love Stage!!“ ist wie die meisten Werke der beiden eine Mischung aus Comedy und Slapstick, gewürzt mit Romantik und einem Hauch Erotik, wenngleich letzteres im ersten Band nur am Rande vorkommt. Die Geschichte ist nicht unbedingt neu, jedoch witzig und schwungvoll umgesetzt. Sie lebt von den chaotischen und skurrilen Charakteren, wenngleich auch hier die typischen Stereotypen existieren. Dennoch macht es Spaß den Manga zu lesen – er nimmt sich an einigen Stellen selbst nicht ernst (wie Izumis Mangazeichnungen zeigen oder Ryomas Verhalten, als er herausfindet, dass seine große Liebe ein Junge ist), was ihn durchaus lesenswert macht. Taishi Zaoh, die für die Story verantwortlich ist, gelingt es mit Witz und Charme zu unterhalten und die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Slapstick zu halten. Als Leser weiß man zwar schon am Anfang, wie das Ganze enden wird, doch es macht dennoch Spaß das wie herauszufinden.

Love Stage!! Band 2Die Figuren sind, wie bereits erwähnt, ein wenig stereotyp und vorhersehbar, doch das fällt bei „Love Stage!!“ nicht negativ auf. Sie passen zu der Art des Mangas und bilden für die chaotischen Ereignisse die passende Grundlage. Es bleibt natürlich offen, ob die Figuren auch nach 2-3 Bänden noch überzeugen können, sprich ob sie sich weiterentwickeln oder ob „Love Stage!!“ in der Charakterentwicklung stagniert und eintönig wird.

Zeichnerisch bietet Eiki Eiki gewohnt hohe Qualität und ein sehr eingängiges Designs. Die Figuren sind sehr lebendig und routiniert, Izumi ist sowohl als Junge, als auch als „Mädchen“ sehr niedlich dargestellt, was an seinen großen Augen liegt. Ryoma nimmt eher die Stelle des gut aussehenden Bishonen ein, ebenso Shogo und der Rest der Familie. Auch beherrscht Eiki Eiki dynamische Szenen und Perspektiven, was „Love Stage!!“ zugute kommt, da es den Manga lebendig wirken lässt.

Alles in allem ist „Love Stage!!“ ein solides Werk und ein Muss für alle, die die Werke von Eiki Eiki und Taishi Zaoh mögen. Comedy- und Slapstickfans können ebenso bedenkenlos zuschlagen wie Liebhaber von Mangas wie „Gravitation“ und „Teatime Lovin’“. Wer von den chaotischen Figuren und der witzigen Handlung nicht genug bekommen kann, sollte nach der Novel „Back Stage!!“ suchen, in der die Geschichte zwischen Rei und Shogo erzählt wird und die ebenfalls bei Tokyopop erscheint.

© Koriko

Love Stage!!: © 2011 Eiki Eiki / Taishi Zaoh, Kadokawa Shoten Co., Ltd. / Tokyopop

Love Incantation

Name: Love Incantation
Englischer Name:
Originaltitel: Koi no Jumon
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2010
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Kazumi Ohya
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Love IncantationStory:
So hat sich der Nachhilfelehrer Mihara seinen ersten Besuch in einer Schwulenbar nicht vorgestellt. Aus dem kleinen Test, ob er nicht eher auf Männer steht, wird schnell mehr, als ihn der gutaussehende, temperamentvolle Shouta anspricht und in ein Hotelzimmer mitnimmt. Mihara ist überfordert und flüchtet, hat jedoch Shoutas Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Plötzlich wird der junge Lehrer Shouta nicht mehr los, der Mihara umwirbt und für sich gewinnen will. Doch das stellt sich als schwierig heraus, da Mihara fest davon überzeugt ist, nicht schwul zu sein, egal wie sehr er sich zu dem jungen Mann hingezogen fühlt. Shouta beschließt den „Fluch“ von Mihara zu nehmen, der seiner Meinung nach auf diesem lastet. Das sein älterer Bruder teilweise für Miharas Zustand verantwortlich ist, macht die Sache allerdings nicht einfacher …

Eigene Meinung:
„Love Incantation“ ist ein Einzelband aus der Feder Kazumi Ohyas, die hierzulande vorwiegend durch die Boys Love Serie „Takumi-kun“ bekannt geworden ist. Inhaltlich erwartet den Leser typische, solide BL-Kost, die weder leider innovativ ist, noch mit unerwarteten Wendungen und Hintergründen aufwartet. Das macht den band leider ein wenig eintönig, da es ihm nicht gelingt sich aus der breiten masse an Veröffentlichungen herauszuheben. Man weiß bereits nach wenigen Seiten, in welche Richtung die Geschichte geht und wie der Band enden wird. Auch das Einflechten von Shoutas Bruder Shuichi ändert daran wenig, wenngleich er einen ganz anderen Part einnimmt, als man vermutet.

Auch dich Charaktere entsprechen den gängigen Stereotypen. Mihara ist mir an einigen Stellen zu überdreht für einen Lehrer und lässt sich zu leicht aus dem Konzept bringen. Shouta ist der typische Jugendlich – ein wenig zu vorlaut und temperamentvoll, dafür jedoch bereits geoutet und mit den üblichen Problemen konfrontiert. Leider wird darauf nur am Rande eingegangen, interessante Grundideen überhaupt nicht beleuchtet. Kazumi Ohya kratzt lediglich an der Oberfläche, was dafür sorgt, dass den Figuren der Tiefgang fehlt und sie blass und leblos erscheinen.

Lediglich Shuichi ist eine halbwegs spannende Figur, doch da er nur am Rande auftaucht, wird auch hier viel Potenzial verschenkt. Immerhin ist er trotz Homosexualität mit einer Frau verlobt, was man durchaus hätte vertiefen können.

Zeichnerisch ist „Love Incantation“ solide und schön anzusehen. Kazumi Ohya hat einen sehr weichen Stil, der jedoch auf zu viele Details verzichtet. Stattdessen konzentriert sie sich auf ihre Figuren, legt viel Wert auf die Gesichter und die Augen. Dennoch sind die Zeichnungen in sich stimmig und passen gut zu dieser Art von Geschichte. Positiv anzumerken ist, dass erotische Szenen nur angedeutet werden, was die Romantik-Komponente noch unterstreicht.

Insgesamt ist „Love Incantation“ ein netter Manga, den man nicht unbedingt haben muss, bei dem man allerdings auch nicht viel falsch machen kann. Die Story ist solide und perfekt für Zwischendurch, die Zeichnungen sind schön anzusehen und wissen zu gefallen. Wer romantische Boys Love mag und nicht auf Mangas der härteren Gangart steht, kann bedenkenlos zugreifen, ebenso Fans von Kazumi Ohya. Alle anderen sollten sich vorher überlegen, ob sie „Love Incantation“ unbedingt im Regal brauchen.

© Koriko

Love Incantation: © 2010 Kazumi Ohya, Kadokawa Shoten Co., Ltd. / Carlsen

Love Hour

Name: Love Hour
Englischer Name:
Originaltitel: Koi no Jikan
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2011
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Kazumi Ohya
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Love HourStory:
Schon von Kindesbeinen an sind Naoto und Go die besten Freunde. Es gibt kaum etwas, was sie nicht voneinander wissen. Lediglich Naotos geheime Gefühle, die er seit der Mittelstufe für Go hegt, verschweigt er seinem Freund und gibt sich damit zufrieden als bester Kumpel an seiner Seite zu sein. So hat er auch keine Probleme Go mit einem Mädchen zusammen zu sehen und hin und wieder selbst eine Freundin zu haben. All das ändert sich, als ihm Go eines Tages erzählt, dass er sich verliebt hat. Im Grunde nichts Ungewöhnliches, würde es sich nicht um Mihara handeln – einem jungen Lehrer und einem Mann. Zudem ist sich Go sicher, dass seine Gefühle erwidert werden.

Für Naoto bricht eine Welt zusammen. Er begegnet Mihara zufällig am Bahnhof und muss zu seiner Überraschung feststellen, dass der Lehrer bereits in festen Händen ist. Als Enomoto, ein ehemaliger Mitschüler den verwirrten Naoto bemerkt und zur Rede stellt, ist das Chaos perfekt. Insbesondere als Enomoto beschließt am Folgetag zur Schule zu kommen, um sich Go einmal genauer anzusehen …

Eigene Meinung:
Mit „Love Hour“ erschien ein weiterer Einzelband der beliebten Mangaka Kazumi Ohya. Der Manga knüpft lose an das Werk „Love Incantation“ an, der die Liebesgeschichte zwischen Mihara und Enomoto erzählt und kann problemlos auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Die Geschichte ist weder neu noch sonderlich spannend und plätschert sehr geradlinig vor sich hin.. Bereits nach wenigen Seiten weiß der Leser, wie der Band ausgeht, welche Spannungsbögen auftauchen und wie sich die Charaktere verhalten. Kazumi Ohya arbeitet mit altbewährten Klischees und bietet damit dem versierten Boys Love Leser keinerlei Abwechslung oder unerwartete Wendungen. Leser, die auf erotische Szenen hoffen, sind bei Kazumi Ohya an der falschen Adresse – sie begnügt sich mit Andeutungen und blendet an einer passenden Stelle aus, was den Manga zumindest auch für jüngere Leser interessant macht.

Auch die Charaktere sind nicht neu. Naoto und Go sind die typischen Highschoolschüler und als beste Freunde entsprechen sie ziemlich genau dem üblichen Seme / Uke- Schema. Go ist zumeist ruhig, in sich gekehrt und ernst, Naoto lebensfroher, lustiger und überdrehter. Zwar sind sie halbwegs nachvollziehbar, aber dank der vielen Klischees, die die beiden Protagonisten bedienen, ermüdet man schnell beim Lesen und ist gelangweilt.

Zeichnerisch ist „Love Hour“ ebenfalls solide und weiß zu gefallen. Kazumi Ohya hat einen sehr feinen, sicheren Stil, sticht jedoch nicht aus der breiten Masse heraus. Sowohl Charaktere, als auch Hintergründe und Bewegung gelingen ihr problemfrei, allerdings bleiben ihre Zeichnungen ebenso wenig in Erinnerung wie die Stories oder die Charaktere.

Alles in allem bietet „Love Hour“ solide, aber auch sehr klischeebeladene Boys Love Kost, die weder zeichnerisch, noch von den Figuren oder der Handlung her aus der breiten Masse heraus sticht. Wer Kazumi Ohya mag, wird um diesen Einzelband nicht herum kommen, ebenso solche, die romantische und kitschige Highschool Geschichten mögen. Alle anderen sollten sich nach anderen Boys Love Mangas umschauen – unterdessen gibt es wesentlich bessere Werke auf dem deutschen Markt.

© Koriko

Love Hour: © 2011 Kazumi Ohya, Kadokawa Shoten Co., Ltd. / Carlsen

Lost and Found

Name: Lost and Found
Englischer Name:
Originaltitel: Lost and Found
Herausgebracht: Deutschland: The Wild Side 2007, Tokyopop 2011
Mangaka: Mikiko Ponczeck
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Lost and FoundStory
Kurosawa Shunske ist mit seinen 17 Jahren ein ganz normaler Schüler. Er hat Freunde, ist sehr gut in der Schule und führt eigentlich ein ruhiges Leben. Doch so einfach ist sein Alltag dann doch nicht, hat er doch vor einigen Wochen herausgefunden, dass er schwul ist und sich ausgerechnet in seinen besten Freund Kyohei verliebt, der jedoch nur Augen für Mädchen hat. Shun verheimlicht es nicht nur seinen Freunden, sondern auch seinen Eltern, doch als Ruri, seine alte Sandkastenfreundin ihm eines Tages ihre Liebe gesteht, rückt er doch mit der Wahrheit heraus. Ruri hört dem unsicheren Jungen zu und ermutigt ihn, sich endlich nach außen hin zu seiner Sexualität zu bekennen und auch Kyohei davon zu erzählen. Bestärkt von Ruris Zuspruch vertraut er sich auch Kyohei an, verrät ihm im gleichen Atemzug jedoch, dass er sich in seinen Freund verliebt hat.

Die nächsten Wochen versprechen nach diesem Geständnis die Hölle zu werden, verbreitet sich doch die Geschichte wie ein Lauffeuer an der Schule und machen Shun unweigerlich zum Außenseiter und Opfer der gesamten Schülerschaft. Vollkommen mit der Situation überfordert findet Shun unerwartet Hilfe und Zuflucht bei dem mysteriösen Hikami Tatsuya, der neue Nachbar der direkt über Shuns Familie eingezogen ist. Die beiden freunden sich an, doch ein dunkles Geheimnis umgibt Tatsuya, der einer nicht ganz alltäglichen Beschäftigung nachgeht. Als Shun zufällig dahinterkommt, überschlagen sich die Ereignisse und zwischen den beiden entwickelt sich ein ungewöhnlich starkes Band aus Vertrauen und Zuneigung…

Eigene Meinung
„Lost and Found“ von Mikiko Ponczeck erschien bereits 2007 beim Wild Side Verlag. Für die Neuauflage bei Tokyopop wurde von der Künstlerin ein neues Cover und neue Farbseiten und Kapitelcover gezeichnet. Zudem gibt es ein paar zusätzliche Infoseiten und Skizzen am Ende des Bandes. Ansonsten ist der Manga 1:1 mit der ursprünglichen Version.

„Lost and Found“ ist ein gelungenes Werk. Die Zeichnungen sind durchweg gut bis sehr gut, der Stil ist konstant und obgleich recht einfach gehalten, doch sehr schön anzusehen. Mikiko Ponczeck beherrscht Perspektiven, Verkürzungen und Bewegungen, die den Manga unheimlich lebendig und dynamisch machen.

Die Geschichte selbst ist in sich schlüssig, interessant und mitfühlend erzählt, wenngleich das Geheimnis um Tatsuya ein wenig aufgesetzt wirkt. Der Handlungsbogen in der Schule und um das Mobbing mag vielleicht ein wenig vorhersehbar sein, doch in Anbetracht der Hintergründe um Tatsuya und dem Switch in den letzten Kapiteln, fällt er gar nicht so negativ ins Gewicht. Das Hauptproblem ist hierbei, dass es einfach an Hintergrundinformationen mangelt, was Tatsuya anbelangt. Ihm und seiner Person wird zu wenig Platz eingeräumt, was auch zur Folge hat, dass das Ende ein wenig überstürzt wirkt. Zudem droht die Geschichte am Schluss doch stark in Richtung Kitsch und Unglaubwürdigkeit abzurutschen.

Teilweise wirken die Charaktere ein wenig stereotyp, insbesondere da ihnen wenig Platz eingeräumt wird, um sich weiter zu entwickeln. Sie bleiben recht blass, lediglich Shunsuke bekommt ein wenig Tiefe, da seinen Problemen viel Platz eingeräumt wird.

Insgesamt ist der Manga trotz aller Kritikpunkte empfehlen, insbesondere, da er jetzt wesentlich günstiger zu haben ist. Wer den alten Manga bereits hat, für den bietet die Neuauflage, bis auf einige Extras nicht viel Neues. Wer bisher vor dem hohen Preis zurückgeschreckt hat oder Drama, Action und eine Brise Erotik mag, sollte auf jeden Fall einen Blick hineinwerfen. Es lohnt sich…

© Koriko

Lost and Found: © 2007 Mikiko Ponczeck, The Wild Side Verlag/ Tokyopop

Living for Tomorrow

Name: Living for Tomorrow
Englischer Name:
Originaltitel: Bokutachi wa Asu ni Mukatte Ikiru no da
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2005
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Taishi Zaou
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Living for TomorrowStory
Tasuku kennt Ryouta schon von Kindesbeinen an und war immer mit diesem zusammen. Als er sich in ihn verliebt, beschließt er, sich nichts anmerken zu lassen, da er keine Zukunft für eine Beziehung zwischen zwei Männern sieht. So kommt es auch, dass er Ryouta immer wieder halb verprügelt oder ihn k.o. schlägt, wenn dieser ihm zu nahe kommt. Ryouta nimmt das alles hin, zum einen weil er beweisen will, dass er es mit Tasuku aufnehmen kann, zum anderen weil er dennoch gerne mit Tasuku zusammen ist.

Als eines Tages in einer Fernsehsendung von einer Frau namens Yuuko berichtet wird, die angeblich Glück bringen kann, ist Tags darauf die Hölle an Tasukus Schule los. Plötzlich tauchen seltsame Leute auf, die herausgefunden haben, dass Tasuku Yuukos Sohn ist und damit ebenfalls über die Gabe der Glücksmuse verfügen könnte. Sie alle erhoffen sich, dass Tasuku ihren Karrieren auf die Sprünge hilft. Besonders aufdringlich sind zwei junge Männer, die als Musiker erfolgreich sein wollen. Sie versuchen alles, um Tasuku für sich zu gewinnen.

Ryouta ist alles andere als begeistert von dem plötzlichen Wirbel, der um seinen Freund veranstaltet wird. Diesem wird plötzlich klar, dass diese Gabe seine Möglichkeit wäre, Ryouta für sich zu gewinnen. Immerhin ist Ryouta ein Glücksspielfan, der an keiner Losbude vorbei kommt. Er beschließt diese Trumpfkarte für sich zu nutzen. Selbst Katsuyama, ein Freund der beiden, kann ihn nicht von dem Gedanken abbringen. Tasuku schlägt Ryouta seinen Handel vor und dieser ist so überrascht von der Entwicklung, dass er wortlos zustimmt mit Tasuku zusammen zu sein. Ryouta selbst ist sich seinen Gefühlen dabei zwar noch nicht im Klaren, doch er freut sich darüber wieder mehr Zeit mit Tasuku verbringen zu dürfen.

Als immer mehr Leute auftauchen, die es auf Tasukus vermeintliche Gabe abgesehen haben, beschließt dieser herauszufinden, ob er wirklich in der Lage ist, seinem Partner Glück zu bringen. Er schläft mit Ryouta, dem alles viel zu schnell geht und der sich wie ein Lügner vorkommt, da er immer noch nicht weiß, was er für seinen Freund empfindet. Als sie am nächsten Morgen bei einer Lotterie herausfinden wollen, ob es geklappt hat, ist das Ergebnis ziemlich ernüchternd. Ryouta verliert in allen Fällen und Tasuku muss sich eingestehen, dass er die Gabe nicht besitzt. Und damit auch nicht das Recht hat mit Ryouta zusammen zu sein…

Eigene Meinung
„Living for Tomorrow“ stammt von Zaou Taishi, die unter dem Namen Mikiyo Tsuda, die besonders durch „Princess Princess“ bekannt geworden ist. Die Geschichte ist, wie bei ihren meisten Mangas, sehr wirr, verrückt und ein wenig seltsam. Der Hauptschwerpunkt wird deutlich auf Comedy und die seltsame Beziehung zwischen Ryouta und Tasuku gelegt. Als Ausgleich und Stimme des Gewissens tritt immer wieder der Freund der beiden Katsuyama auf, der die Beziehung von einem neutralen Blickpunkt aus beobachtet und in vielerlei Hinsicht die Vernunft walten lässt. Die Charaktere sind ein wenig stereotyp, insbesondere Tasuku, der irgendwie inkonsistent wirkt. Immer wieder springt er in seinen Entscheidungen und macht alles von seiner vermeintlichen Gabe abhängig.

Zeichnerisch ist der Manga gut gelungen. Zaou Taishi hat ein Faible für detaillierte Panele und liebt den Einsatz von Rasterfolie. Damit wirken ihre Zeichnungen immer sehr voll, was in ihrer Gesamtheit dennoch gut funktioniert. Auch schafft sie eine gewisse Dynamik durch wechselnde Perspektiven und die ein oder andere Kampfszene, immerhin sind die drei Freunde ja Kampfsportler.

Insgesamt ist „Living for Tomorrow“ ein Muss für jeden Fan von Eiki Eiki und Mikiyo Tsuda. Die Geschichte ist zwar absurd und krude, der Handlungsbogen ein wenig merkwürdig und die Charaktere nur schwer nachvollziehbar, dennoch ist der Manga ideal für zwischendurch. Wer Drama und ernste Plots mag, ist bei „Living for Tomorrow“ an der falschen Adresse, doch wer Comedy und Boys Love mag, sollte einen Blick riskieren…

© Koriko

Living for Tomorrow: © 2005 Zaou Taishi, Shinshokan / EMA

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