Lip Flip

Name: Lip Flip
Englischer Name: Cigarette Kisses
Originaltitel: Kuchibiru no Yukue
Herausgebracht: Japan: Libre 2007
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Nase Yamato
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Lip FlipStory:
Schon seit der Mittelstufe ist Yusuke in seinen besten Freund Soji verliebt. Als sich dieser heiratet, weiß Yusuke, dass er keinerlei Chancen hat Soji jemals für sich zu gewinnen. Dennoch sehen sich die beiden täglich, da sie nicht nur in derselben Firma arbeiten, sondern beide Raucher sind und zumeist in den separaten Räumen aufeinander treffen. Yusukes Versuche Soji aus dem Weg zu gehen, scheitern immer wieder, während Soji versucht die alte Freundschaft wiederzubeleben.

In diese unmögliche Situation stolpert Masahito, der neu in der Firma anfängt. Er gehörte ebenfalls zum Freundeskreis der beiden jungen Männer und weiß seit jeher von den Gefühlen Yusukes. Dass er selbst in Yusuke verliebt ist, ahnt dieser nicht und ist ganz und gar nicht von Masahitos Versuchen begeistert, die alten Freunde einander näher zu bringen. Masahito vermisst nämlich die alte Runde und will seinen besten Freunden wieder näher sein. Yusuke versucht verzweifelt seine Liebe vor Soji zu verbergen, während Masahito ihn fast schon dazu drängt Soji seine Gefühle zu gestehen. Immerhin tritt er die ganze Zeit zurück und hat nicht vor den beiden ewig bei ihren Problemen zuzusehen, sondern scheint nur auf eine Gelegenheit zu warten, Yusuke für sich zu gewinnen.

Als Soji urplötzlich die Wahrheit um seine Ehe offenbart und erzählt, dass seine Heirat nicht nur eine Flucht war, sondern auch firmenpolitische Hintergründe hat, ist Yusuke entsetzt. Er dachte stets, dass Soji glücklich ist und fühlt sich schuldig, dass er als Sojis Freund nicht da war. Der Umstand, dass Soji überlegt die Ehe aufzulösen macht alles noch schlimmer. Als auch noch Masahito beginnt Yusuke zu umwerben, überschlagen sich die Ereignisse. Yusuke ist von der Situation überfordert, kann er die Gefühle Masahitos doch nicht erwidern. Er gesteht Soji schließlich seine Liebe, doch nahezu zeitgleich macht in der Firma ein Gerücht die Runde – Sojis Frau sei schwanger und erwarte ein Kind. Noch bevor Yusuke verstehen kann, was das für ihn bedeutet, taucht Soji unter und verschwindet vollkommen von der Bildfläche…

Eigene Meinung:
„Lip Flip“ ist neben „Ein Lehrer zum Verlieben“ der erste Manga von Nase Yamato, der in Deutschland erschienen ist. Die Künstlerin präsentiert einen recht stereotypen Oneshot, der von einer Dreiecksbeziehung handelt. Die Geschichte des Mangas ist demnach nicht sonderlich spannen, da sich Nase Yamato mehr auf die Beziehung und die Gefühlswelt der Charaktere konzentriert, als auf eine ungewöhnliche Grundstory. Dennoch vermag zumindest das Ende ein wenig zu überraschen, da nicht unbedingt das bevorzugte Pärchen am Ende zusammenkommt.

Die Charaktere sind recht eintönig geraten, sind jedoch glücklicherweise erwachsen und bodenständig. Viel Charakterentwicklung kann man nicht erwarten, was einer der Gründe ist, dass der Manga doch gewisse Längen aufweist und zwischendurch ein wenig langweilig wird. Für den Leser ist es unverständlich, warum sich Yusuke so sehr dagegen sträubt Soji seine Gefühle zu gestehen, zumal dieser ihm genug Andeutungen macht. Demnach wirkt der Manga künstlich in die Länge gezogen.

Der Zeichenstil Nase Yamatos ist sehr schön, detailreich und aufwendig. Sie liebt Haare und Gesichter – dementsprechend viel Zeit scheint sie dafür aufzuwenden; doch auch Kleidung, Proportionen und Hintergründe sind sehr gut gelungen. Die Seiten wirken recht voll, da Nase Yamato eher viele kleine Panele zeichnet, anstatt ihre Figuren großformatig in Szene zu setzen. Das ist am Anfang etwas ungewohnt, da auch sehr viel Text vorhanden ist, aber man gewöhnt sich schnell daran.

Insgesamt ist „Lip Flip“ ein Muss für alle Fans von Nase Yamato. Wer Beziehungsgeschichten, Mangas mit erwachsenen Männern und Dreiecksbeziehungen mag, sollte zugreifen. Für einen Manga von Yamato Nase ist zwar überraschend wenig Erotik erhalten, doch das ist bei der Story eher ein Pluspunkt. Wer es von der Geschichte her realistisch mag und wem der Zeichenstil gefällt, sollte einen Blick riskieren…

© Koriko

Lip Flip: © 2007 Nase Yamato, Libre Publishing Co., Ltd./EMA

Lilientod: Rosenkönig

Name: Lilientod: Rosenkönig
Englischer Name:
Originaltitel: Lilientod: Rosenkönig
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Martina Peters / Anne Delseit
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Lilientod RosenkönigStory:
Zwei Jahre sind nach den Geschehnissen in „Lilientod“ vergangen und Arin Hohenreigen ist unterdessen König des Landes Bellilior geworden. Valthior steht ihm als Berater treu zur Seite und auch im privaten sind die beiden unzertrennlich. Doch obwohl die damaligen Affären abgeschlossen sind und sich Arins Vater hinter Schloss und Riegel befindet, haben sie eine Menge neuer Probleme zu bewältigen. Allen voran die Revolution im Nachbarland Roswingen, die in einen Bürgerkrieg ausartete, mit dem Ergebnis, dass das Volk Roswingens den König vertrieb und mit ihm alle Adeligen des Landes. Nun fürchtet die Aristokratie Belliliors und mit ihnen der Rat, dass die revolutionären Gedanken ebenfalls in ihrem Land Fuß fassen und sie sich bald ebenfalls dem Volk gegenüber sehen.

Doch Arin vertraut seinem Volk, dass dank einiger neuer Gesetze wesentlich freier ist. Sie lieben ihren König lieben und unterstützen ihn. Doch leider ist der Rat nicht gänzlich auf seiner Seite und gerade die jüngeren Mitglieder des Rates plädieren darauf, nicht nur in das Kriegsgeschehen einzugreifen, sondern dem Adel wieder mehr Rechte zuzusichern. Arins erbittertster Gegner ist hierbei Edrond von Denlingen, der gute Aussichten darauf hat Hoak Vreudfeldens Stelle als neuer Vorsitzender des Rates zu erhalten, denn ausgerechnet in dieser Zeit des Wandels steht eine neue Abstimmung des Rates bevor. Vreudfelden darf von Rechtswegen her nicht mehr gewählt werden und Arin weiß, wie schwierig es sein wird, wenn Denlingens Einfluss und Macht wächst.

Ausgerechnet in dieser Zeit taucht ein Flüchtling aus Roswingen auf und bittet um Asyl. Es handelt sich hierbei um König Haim, den gestürzten und verfolgten König und Arin, der den charismatischen Mann noch aus seiner Kinderzeit kennt, gewährt ihm Schutz. Auch der Rat stimmt dafür, dass Haim Zuflucht erhält, nachdem dieser versichert hat keinerlei Absichten zu hegen sein Land zurück zuerobern. Lediglich Valthior ist nicht glücklich mit der Entscheidung Arins, wittert er doch Gefahr, die von Haim ausgeht. Doch ausgerechnet jetzt droht das Band zwischen ihm und Arin zu zerreißen, denn urplötzlich ist dieser fast nur noch in Haims Nähe und Valthior beginnt schließlich nachzuforschen, was der verstoßene König wirklich plant. Er spioniert ihm nach und entdeckt schon bald, dass dieser sich mit Denlingen trifft. Entschlossen will er mit Arin reden und diesen vor Haim warnen, doch ihr Gespräch entwickelt sich schnell zum Streit, da Arin seinem Freund nicht glauben will. Enttäuscht und verletzt beschließt Valthior auf eigene Faust nach Beweisen zu suchen und verlässt heimlich das Schloss.

Als Denlingen wie erwartet zum neuen Vorsitzenden des Rates gewählt wird, zeigt sich dass Valthior Recht gehabt hat und Haim sich wirklich gegen Arin verschworen hat. Der junge König wird zunehmend in die Ecke gedrängt und schließlich bringt ein Gespräch mit Arins Vater eine erschreckende Wahrheit ans Licht…

Eigene Meinung
„Lilientod- Rosenkönig“ ist der zweite Band der Trilogie und bietet damit auch keine abgeschlossene Handlung. Der Manga endet mit einem Cliffhanger, der neugierig macht. Die Geschichte ist dieses Mal sehr komplex und tiefgründig geworden. War im ersten Band die Handlung noch recht vorhersehbar und einfach gestrickt, beweist Anne Delseit als Autorin nun was in ihr steckt. Dabei verflicht sie geschickt Grundzüge der Handlung des ersten Bandes und schafft dabei teilweise ganz neue Perspektiven und Offenbarungen. Der Manga kann zwar durchaus ohne Kenntnisse des ersten Bandes gelesen werden, doch um die komplette Welt zu verstehen, in der „Lilientod“ spielt, sollte man den Vorgängermanga kennen.

Die Protagonisten sind sehr gut in Szene gesetzt, der Leser kann jedes Motiv und die Beweggründe nachvollziehen und das zeigt sich auch in den Dialogen, die nicht aufgesetzt oder künstlich wirken. Das umfassende Intrigen- und Politspiel, dem zumindest Arin fast ohnmächtig gegenüber steht, zeugt von sehr viel Arbeit, die in die Geschichte gesteckt wurde. Allerdings ist gerade Arin manchmal zu schwach, gibt zu leicht nach und wirkt als einziger ein wenig seltsam, da er zu leicht in die Fallen tappt, die ihm gestellt werden (er ist immerhin König!).

Die Zeichnungen sind leider der Schwachpunkt des Mangas. Martina Peters hat sich zeichnerisch zwar gesteigert, doch passen sie in ihrer Einfachheit fast gar nicht mehr zu dieser komplexen Geschichte. Die Bilder sind nach wie vor eher schlicht gehalten, gleich wenn es mehr Details gibt, was die Haare und die Kleidung betrifft. Besonders Hintergründe sind eher Mangelware und manchmal fehlt die nötige Stimmung und die Atmosphäre, die die Story unterstützen sollte. Schön ist es, dass sich Martina Peters um Dynamik bemüht, die sich daran zeigt, dass sie verschiedene Blickwinkel nutzt, um das Auge nicht zu langweilen. Leider schwächelt die Zeichnerin hier bei der Anatomie und den Proportionen; gerade die Profile sind manchmal sehr verzeichnet.

Dennoch kann man dank der Geschichte den Manga durchaus empfehlen, da er sich fernab der üblichen BL-Stories bewegt. Sicherlich kommen erotische Szenen vor, mehr als im ersten Band, doch auch diese sind nicht so explizit. Somit können auch Leute, die Boys Love nichts abgewinnen können, den Manga lesen. „Lilientod- Rosenkönig“ ist wundervoll dicht und komplex und ich kann es kaum erwarten, bis der dritte Band „Vergissmeinnicht“ erscheint. Zu empfehlen.

© Koriko

Lilientod- Rosenkönig: © 2010 Martina Peters / Anne Delseit, Carlsen

Lilientod

Name: Lilientod
Englischer Name:
Originaltitel: Lilientod
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Martina Peters / Anne Delseit
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

LilientodStory:
Eine Mordserie erschüttert seit nunmehr sechs Jahren das Land Bellilior und immer häufiger fallen Adelige dem geheimnisvollen Attentäter zum Opfer. Arin, seines Zeichens Kronprinz ist dem Verbrecher schon länger auf der Spur, doch niemand etwas hat gesehen oder mitbekommen. Die Zeugenaussagen und Berichte sind dürftig und obgleich Arin viel Zeit mit dem Wälzen diverser Dokumente verbringt, findet er kaum einen Hinweis.

Als er eines Tages einen Ball früher verlässt, bemerkt er einen Schatten, der sich über die Dächer des Palastes Zugang zu einem der Zimmer verschafft. Überrascht und voller Tatendrang stürmt er in den Raum und damit dem Attentäter direkt in die Arme, der gerade erst seine blutige Tat begangen hat. Der Mann trägt eine Maske und flieht sofort, als Arin nach den Wachen ruft. Die Verfolgungsjagd Arins endet schnell in einem kleinen Handgemenge und der Attentäter entkommt, verletzt Arin jedoch nur leicht.

Damit ist Arin nicht nur der einzige Zeuge, sondern wird auch angestachelt endlich tiefergehende Nachforschungen anzustellen. Dass dabei ausgerechnet sein eigener Vater, König des Landes in sein Visier gerät erschüttert den jungen Prinzen zwar, hält ihn jedoch nicht davon ab, weitere Beweise zu sammeln. So fällt Arin irgendwann auf, dass alle Opfer eigentlich politische Gegner seines Vaters waren und als der Attentäter namens Amaryll erneut auftaucht, ist Arin wild entschlossen einen weiteren Mord zu verhindern. Doch er kommt zu spät und es bleibt ihm nur die Verfolgung des Mannes. Als er dabei fast vom Dach stürzt und von Amaryll gerettet werden muss, gelingt es Arin nicht nur dem Mann die Maske vom Gesicht zu reißen, er findet sich auch in einem stürmischen Kuss wieder, der zu mehr führt.

Als Arin am nächsten Tag in Amarylls Bett aufwacht, fällt der Prinz in einen Strudel der Gefühle, denn unweigerlich beginnt er immer mehr Interesse für den schönen Attentäter zu hegen. Doch damit werden Arins Probleme nur größer, denn noch immer weiß er nicht, warum Amaryll überhaupt tötet und für wen er arbeitet, zumal sich dieser weigert das Morden aufzugeben. Zudem scheint Amaryll nicht zu wissen, wer er überhaupt ist und es gibt nur einen, der ihm diese Frage beantworten kann – der Auftraggeber im Hintergrund, der alle Fäden in der Hand hat…

Eigene Meinung:
„Lilientod“ ist nicht die erste Zusammenarbeit von Anne Delseit und Martina Peters. Der Manga weist in den Grundzügen eine recht interessante Story auf, die jedoch relativ schnell durchschaut werden kann, da viele Hinweise einfach zu offenherzig und offensichtlich platziert werden. Bereits nach wenigen Seiten ist man sich sicher, wie es ausgehen wird und wer Urheber des ganzen Komplotts ist. Besser wäre es gewesen, die Spannung noch weiter zu steigern und erst am Ende zu offenbaren, wer überhaupt Amaryll kontrolliert.

Damit verschenkt „Lilientod“ leider einiges an Potential, was sich aus der Beziehung Prinz- Attentäter hätte ergeben können. Die Handlung plätschert recht eintönig vor sich hin und somit haben auch die Charaktere wenig Spielraum um sich wirklich zu entwickeln. Arin und Amaryll bleiben recht farblos, die Hintergrundcharaktere werden kaum beleuchtet oder ausgebaut.
Die Zeichnungen sind klar, schlicht und nett anzusehen, jedoch im Vergleich zu Martina Peters früheren Werken steifer und bewegungsloser. Dem Manga fehlt es an Dynamik und Ausdruckskraft, etwas, was die Künstlerin bei „K-A-E“ eigentlich schon unter Beweis gestellt hatte. Zum einen liegt das daran, dass kaum Hintergründe und Perspektiven vorhanden sind, zum anderen, dass die Strichstärke immer gleich bleibt und selten variiert, was allein schon Dynamik rauben kann. Auch stimmen öfters Anatomie und Perspektive nicht, so dass die Zeichnungen manchmal etwas seltsam erscheinen.

Insgesamt ist „Lilientod“ Geschmackssache. Es gibt vieles, was man hätte besser machen können, dennoch erwartet den Leser ein sicherer, konstanter Stil und eine durchschnittliche Geschichte. Da es keine erotischen Szenen gibt, werden auch jüngere BL-Fans Gefallen daran finden oder solche, die einfach nur die Mangas von Martina Peters und ihren klaren, schlichten Stil mögen.

© Koriko

Lilientod: © 2009 Martina Peters / Anne Delseit, Carlsen

Liebesskizzen

Name: Liebesskizzen
Englischer Name:
Originaltitel: Ikezu Kareshi no Otoshikata
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2011
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Aya Sakyo
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

LiebesskizzenStory:
Der Mangaka Yukio Goto lebt davon erotische „Schlüpfermangas“ zu zeichnen, nachdem er von seinem Redakteur Tanaka auf einer Doujinshimesse entdeckt wurde. Allerdings laufen seine Serien eher mittelmäßig, da es Yukio weder gelingt die Figuren lebendig darzustellen, noch die erotischen Szenen überzeugend zu präsentieren. Als Tanaka herausfindet, dass Yukio im wahren Leben vollkommen unerfahren ist, bietet er dem Zeichner (wortwörtlich) eine helfende Hand an. Schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine Sexbeziehung, die für Tanaka jedoch nur Teil seines Jobs ist, während Yukio bald tiefer gehende Gefühle entwickelt. Als er Tanaka schließlich seine Liebe gesteht, macht er es nur noch schlimmer, denn sein Redakteur ist an keiner Beziehung zu Yukio interessiert. Doch so schnell gibt der junge Zeichner nicht auf, immerhin sendet Tanaka mehrfach widersprüchliche Signale aus …

Eigene Meinung:
Mit „Liebesskizzen“ hat EMA den ersten Boys Love Manga der beliebten Shojo- und Smutkünstlerin Ayane Ukyo auf den deutschen Markt gebracht. Unter dem Pseudonym Aya Sakyo existieren unterdessen mehrere Mangas der Zeichnerin, die teilweise um ein vielfaches erotischer sind, als ihre Shojo-Werke.

Die Geschichte ist nichts Neues und konzentriert sich mehr auf die Erotik und die Sexszenen, als die Beziehung der Figuren. Damit gibt es einige unlogische Stellen und man hat das Gefühl, dass die Handlung überhaupt nicht voranschreitet. Ein wirkliches Happy End, sprich ein zufriedenstellendes Finale gibt es nicht, da sich die Figuren kaum weiterentwickeln und sich die Haupthandlung im Bett abspielt. Klärende Gespräche fehlen, Tiefgang in Form von Charakterentwicklung und ein wenig Drama ebenfalls. „Liebesskizzen“ ist einfach nur auf Erotik ausgelegt, was den Manga sehr flach und mit der Zeit recht langweilig macht. Über mehrere Kapitel passiert nichts, die Geschichte stagniert und als Leser kann man oftmals die Aktionen der Charaktere nicht nachvollziehen.

Die Charaktere sind mehr als 08/15 – sie sind und bleiben blass und inkonsistent. Aya Sakyo walzt das typische Seme/Uke-Schema bis zum letzten Detail aus, was einigen Fans doch eher sauer aufstößt. Es ist zu vorhersehbar, man vermisst ein wenig Individualität und Kreativität.
Am schlimmsten fällt dabei Tanaka ins Auge. Er ist bis zum Ende hin sadistisch, grob und schwer nachvollziehbar, da er seine Art, Gefühle zu zeigen, einfach nur unlogisch, fast schon krank ist. Leider kann auch Yukio nicht mit Charakterentwicklung und Logik punkten. Jeder normale Mensch hätte irgendwann die Notbremse gezogen, doch wie in vielen Mangas handeln die Figuren unrealistisch und nicht nachvollziehbar. Dass es bei „Liebesskizzen“ extrem ins Gewicht fällt, liegt am seltsamen Ende der Geschichte, in der sich die Charaktere weder verändert noch einander angenähert haben. Sie harmonieren einfach nicht miteinander, was einer der größten Minuspunkte von „Liebesskizzen“ ist.

Dafür kann der Zeichenstil überzeugen, hat Aya Sakyo doch einen sehr detaillierten und gefälligen Stil. Da sich der Manga stark auf den erotischen Aspekt konzentriert, sind gerade diese Szenen sehr detailliert und sehr explizit gehalten. Das schließt auch das Umsetzen von unterschiedlichen Perspektiven und eine gewisse Dynamik ein, die die Künstlerin beherrscht und die den Manga lebendig wirken lassen. Die Figuren sind hübsch anzusehen, wenngleich Yukio etwas zu feminin wirkt, während Takaya die Rolle des gutaussehenden Semes einnimmt. Auch Hintergründe und Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet, so dass „Liebesskizzen“ zeichnerisch auf jeden Fall überzeugen kann.

All das macht „Liebesskizzen“ zu einem Werk, dass man lesen kann, aber nicht muss. Es bietet in den Punkten Geschichte und Charakter kaum etwas Neues und nur wenig Unterhaltung, dafür kann es bei den Zeichnungen punkten. Wer reine Homoerotik-Mangas mag und sich nicht an der fehlenden Story und der nicht existenten Charakterentwicklung stört, kann gerne zugreifen; Fans von tiefgründigen und realistischen Geschichten sollten um „Liebesskizzen“ einen weiten Bogen machen. Aya Sakyo kann mit ihrem Boys Love Debüt leider nicht überzeugen.

© Koriko

Liebesskizzen: © 2011 Aya Sakyo, Shinshokan Co., Ltd. / EMA

Liebesgift

Name: Liebesgift
Englischer Name:
Originaltitel: Renai Chuudoku
Herausgebracht: Japan: Libre 2008
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Tsubaki Mikage
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

LiebesgiftStory
Die Spinne Shiori ist anderen Insekten gegenüber weder feindlich gesinnt noch grausam eingestellt – im Gegenteil. Obwohl er sein Netz ungern mit anderen teilt, nisten sich bei ihm immer wieder Insekten ein, die eigentlich in sein Beuteschema fallen. So finden die beiden Drohnen Bee und Honey dort ein neues zu Hause, nachdem sie aus dem Bienenstock verjagt wurden, ebenso die Marienkäfer Tenten und Tenshin, denen Shiori einst das Leben gerettet und dafür seine große Liebe, den Schmetterling Midori, verloren hat. Auch die Kronenfangschrecke Himehana ist regelmäßig bei seinem Spinnenfreund zu Besuch und macht das alltägliche Chaos in Shoris Leben perfekt.

All das ändert sich, als eines Tages die Gespenstschrecke Nana auftaucht und davon berichtet den todgeglaubten Midori im Netz der gefürchteten Spinne Arou gesehen zu haben. Sofort macht sich Shiori auf den Weg, um seinen Geliebten zu befreien und obwohl er allein gehen will, schließen sich seine Freunde an. Doch auch Arou hat Gründe für sein grausames Verhalten anderen Insekten gegenüber …

Neben der Geschichte um Shiori und seine Freunde, enthält der Band noch einen Kurzmanga um Akira, der aufgrund einer Sonnenallergie im Sommer nicht nach draußen gehen darf und er Zikade Natsume, der sich nichts sehnlicher gewünscht hat ein Mensch zu werden, um sich mit Akira „zu paaren“. Doch so leicht will sich Akira auf den seltsamen Natsume nicht einlassen, bis dieser ihm seine Lebensfreude zurückbringt. Als sich plötzlich Natsumes Gesundheitszustand verschlechtert und Akira herausfindet, dass Zikaden nach dem Schlüpfen nur zwei Wochen leben, muss er eine Entscheidung treffen …

Eigene Meinung:
Mit „Liebesgift“ erschien erstmalig ein Mangas der bekannten Boys Love Manga Tsubaki Mikage in Deutschland. Wie man anhand der Storyzusammenfassung erkennen kann, sind die Kurzgeschichten schräg, skurril und keinesfalls ernst gemeint. Vielmehr sprechen sie Comedy-Fans an, die kein Problem mit der ungewöhnlichen Grundidee haben, dass es sich um die Abenteuer von Insekten handelt. Dementsprechend leicht und simpel sind die einzelnen Kapitel, so dass der Manga die ideale Lektüre für Zwischendurch ist. Erotische Szenen findet man nur am Rande bzw. in den Sidestories, da der Hauptschwerpunkt auf den humoristischen Elementen liegt.

Die einzelnen Charaktere fallen ebenfalls nicht aus dem Rahmen und sind insgesamt recht stereotyp gehalten. Hin und wieder baut die Mangaka einige interessante Infos über die Eigenschaften und Hintergründe der Insekten ein, die den Figuren zusätzlich Reiz verleihen.

Zeichnerisch ist Tsubaki Mikage Geschmackssache, da sie einen recht extremen Stil hat, den man entweder mag oder nicht. Die Figuren bestechen durch einen langen Oberkörper und Gliedmaßen und riesige Hände. Auch die Gesichter stimmen von den Proportionen nicht und wirken manchmal ein wenig deformiert. Zudem ähneln sich die Charaktere optisch sehr, so dass man sie teilweise nur schwer auseinander halten kann. Der humoristischen Geschichte entsprechend, findet man auf den einzelnen Seiten viele SDs oder Karikaturen der Figuren, was nicht jedem zusagt. Leider gelingen der Mangaka auch Perspektiven und dynamische Szenen nicht, da die Zeichnungen zumeist hölzern oder in ihrer Gesamtheit falsch wirken.

Insgesamt ist „Liebesgift“ für Comedy-Fans geeignet und Liebhaber ungewöhnlicher und skurriler Geschichten. Wer realistische, dramatische Boys Love Mangas sucht, sollte um Tsubaki Mikages Werk einen großen Bogen machen. Weder die Charaktere, noch die Kurzgeschichten sind Ernst gemeint und daher ist „Liebesgift“ nur etwas für Zwischendurch. Zudem sind die Zeichnungen Geschmackssache und leider stark fehlerbehaftet, insbesondere was die Proportionen und die Perspektiven anbelangt. Wer lustige Boys Love Mangas ohne viel Inhalt mag, der kann einen Blick riskieren, alle anderen sollten sich nach anderen Titeln auf dem deutschen Markt umsehen …

© Koriko

Liebesgift: © 2008 Tsubaki Mikage, Libre Publishing Co., Ltd. / EMA

Lieber Lehrer…

Name: Lieber Lehrer…
Englischer Name:
Originaltitel: NEE, SENSEI?
Herausgebracht: Japan: Libre 2007
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Yaya Sakuragi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

Lieber Lehrer...Story:
Isa ist Mathelehrer und als er eines Tages bei einem leeren Test die Worte “Lieber Lehrer, ich muss gestehen, dass ich Sie liebe…“ entdeckt, ist er nicht nur verwirrt, sondern weiß auch nicht so recht wie er mit Homura umgehen soll. Der Urheber dieser Zeilen ist nicht nur männlich, sondern auch der kleine Bruder seiner Exfreundin Kaori, mit der Isa für kurze Zeit zusammen war. Die Beziehung zerbrach daran, dass Isa für sich herausfand, dass er nichts mit Frauen anfangen kann und somit zunächst vermutet, dass Homura ihn nur ärgern will. Als er seinem Schüler aufgrund der verpatzten Mathematikarbeit Nachhilfe geben muss, lässt sich Homura nicht so leicht fortschicken und recht schnell kommen sich die Beiden näher. Nachdem die Missverständnisse geklärt sind und Homura Isa versichert es ernst zu meinen, lässt der junge Lehrer die Annährungen zu und es kommt zum ersten erotischen Intermezzo.

Doch obwohl die beiden ein Paar werden, beginnen erst jetzt ihre Probleme. Isa, der immer noch Lehrer und deswegen extrem vorsichtig ist, um möglichst nicht entdeckt zu werden, lebt noch bei seinen Eltern; bei Isa zuhause ist das Risiko von Kaori entdeckt zu werden zu groß. Es bahnt sich schon fast die erste Krise an, bis Isa sich entschließt daheim auszuziehen und sich eine eigene Bleibe zu suchen. Homura ist begeistert und will ihn unbedingt unterstützen, doch Isa lehnt jegliche Hilfe ab und scheint sich eher auf seinen Kollegen Kimura zu verlassen. Homura wird nicht nur von Eifersucht geplagt, es kommt auch immer wieder zu neuen Missverständnissen.

Der Manga enthält neben der Hauptgeschichte noch den Kurzmanga „Ein harter Knochen“. Yuuji hat eine recht turbulente Vergangenheit hinter sich, bei der er auch um einige Konflikte mit der Polizei nicht herum kam. Ausgerechnet sein Kindheitsfreund Manabu ist nun in seinem kleinen Ort Polizist geworden und kümmert sich um nicht alltägliche Vorfälle (verschwundenen Katzen etc.). Zudem hat Manabu Spaß daran, jeden Tag bei Yuujis Chef Ramen zu bestellen und von seinem Freund liefern zu lassen. So begegnen sich die beiden täglich und obgleich Yuuji Manabu sehr gerne hat, mag er die Gespräche über ihre gemeinsamen Kindheitserinnerungen nicht, da er sich seiner Meinung nach extrem verändert hat und man die Zeit nicht zurückdrehen kann. Als auch noch Manabu meint, er würde Yuuji beschützen, sprudelt aus dem jungen Mann alles hervor, was er all die Zeit verschwiegen hat…

Eigene Meinung:
„Lieber Lehrer“ von Yaya Sakuragi ist ein typischer Manga des Yaoi-Genres. Er bietet eine recht amüsante und kurzweilige Geschichte, die von einem sehr routinierten, gefälligen Stil begleitet wird. Wer die anderen Werke der Künstlerin kennt und mag, dem wird auch „Lieber Lehrer“ gefallen. Der Stil besticht durch große Hände und breite Münder. Die Charaktere sind liebenswert gestaltet und durchaus sympathisch, besonders da sie teilweise ein wenig abseits der breiten Masse agieren und nicht den typischen Mainstream- Yaoi- Charakteren entsprechen. Zudem ist „Lieber Lehrer“ ein wenig erotischer als ihre bisherigen Werke und wartete nahezu in jedem Kapitel mit einer entsprechenden Szene auf.

Wer Yaoi mag und Schüler- Lehrer- Geschichten nicht abgeneigt ist, sollte einen Blick darauf werfen. „Lieber Lehrer“ ist eine kurzweilige, lustige Lektüre.

© Koriko

Lieber Lehrer: © 2002 Yaya Sakuragi, Libre Publishing Co.,Ltd. / Carlsen

Liebe braucht keine Worte

Name: Liebe braucht keine Worte
Englischer Name:
Originaltitel: Mukuchi na Koi no Tsutaekata
Herausgebracht: Japan: Takuma Shoten 2008
Deutschland: Planet Manga 2012
Mangaka: Nase Yamato
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Liebe braucht keine Worte Band 1Story:
Hatakeyama ist erfolgreicher Restaurantbesitzer und schon seit Jahren in den gutaussehenden Koch Yamasaki verliebt. Dieser arbeitet unterdessen bei Hongou, Hatakeyamas größtem Konkurrenten, obwohl er bei Hatakeyama seine Ausbildung zum Koch gemacht hat. Grund hierfür ist ein unschöner Zwischenfall, bei dem Hatakeyama versucht hat sich an Yamasaki zu vergehen.

Seitdem sind Jahre vergangen und die sind beiden wieder zu Freunden geworden, die hin und wieder miteinander essen gehen. An mehr hat keinerlei Interesse, weswegen er alle Treffen außerhalb eines Restaurantbesuches (um als Koch die Konkurrenz kennenzulernen) ausschlägt. Doch Hatakeyama gibt nicht auf und bleibt Yamasaki treu, egal wie sehr dieser ihn zurückweist. Als eines Tages der gutaussehende Shirohashi, ebenfalls Koch und Angestellter bei Hongou auftaucht, und an Yamasaki interessiert zu sein scheint, ist Hatakeyama gewillt seine Pläne über den Haufen zu werfen.

Bei einem Gespräch mit Shirohashi erfährt er jedoch, dass dieser gar kein Interesse an Yamasaki hat – im Gegenteil. Er macht deutlich, dass er seinen Kollegen nicht ausstehen kann. Hatakeyama ist verärgert und bei einem Gespräch mit Yamasaki gesteht er diesem seine Gefühle. Doch damit macht er alles noch schlimmer. Yamasaki weist ihn zurück und will sich fortan nicht mehr mit dem Restaurantbesitzer treffen. Hatakeyamas letzte Chance ist damit vertan und bedrückt beschließt er seine große Liebe endgültig zu vergessen. Doch zu seiner großen Überraschung taucht Yamasaki kurz danach bei ihm auf, um sich zu entschuldigen. Shirohashi hat dem Koch mit seiner offenen Art die Augen geöffnet, und obgleich er kein Interesse an einer Beziehung hat, will er versuchen Hatakeyamas Gefühle zu verstehen und sie nicht als Unsinn abzutun.

Nach und nach verstehen sich die beiden immer besser und als sich nicht nur der Todestag von Yamasakis Vater jährt, sondern auch dessen Mutter überraschend stirbt, ist Hatakeyama an der Seite seines Freundes um ihn zu unterstützen. Dabei erkennt Yamasaki, wie wichtig ihm Hatakeyama ist und wie sehr er sich an dessen Gegenwart gewöhnt hat. Dennoch fällt es Yamasaki schwer über seinen Schatten zu springen und sich auf eine Beziehung mit Hatakeyama einzulassen…

Liebe braucht keine Worte Band 2Eigene Meinung:
„Liebe braucht keine Worte“ ist nach „Ein Lehrer zum Verlieben“ die zweite Reihe von Nase Yamato, die bei Panini erscheint. Der Manga ist ein Spinoff der Serie „Dekiru Otoko no Sodatekata“, bei der Hongou und der naive Kazuha im Vordergrund stehen. Davon ausgehend wäre es definitiv besser gewesen zuerst die Hauptserie zu veröffentlichen und er dann den Spinoff nach Deutschland zu holen. Die Hanldung ist zwar nicht so kompliziert, doch an einigen Stellen wäre es für das Verständnis der Geschichte wesentlich besser gewesen, zuerst die Hauptstory zu kennen, zumal dort die Beziehung von Hatakeyama und Yamasaki ihren Anfang nimmt. Ansonsten ist die Geschichte nicht uninteressant und da sich Nase Yamato Zeit für die Charaktere nimmt, hebt sich der Manga doch ein wenig von den anderen Vertretern des Genres ab, bei denen die Protagonisten bereits nach wenigen Seiten miteinander ins Bett fallen.

Auch die Charaktere heben sich ein wenig von den üblichen Stereotypen ab, wenngleich auch hier von Anfang an klar ist, wer welche Position einnimmt. Hatakeyama ist sehr loyal, ruhig und anhänglich, Yamasaki komplett auf seine Arbeit fixiert, zurückhaltens und teilweise so emotional wie ein Kühlschrank.

Die Zeichnungen der Künstlerin sind sehr schön, detailliert und wissen zu überzeugen. Nase Yamato hat einen sehr klaren Stil, arbeitet viel mit Rasterfolie und liebt Gesichter und Haare. Dies fällt teilweise jedoch negativ ins Gewicht, da viele Panele aus Portraits bestehen und man nur selten Ganzkörperansichten zu sehen bekommt. Hintergründe gibt es selten, Dynamik oder perspektivisch ungewöhnliche Bilder sind ebenfalls Mangelware, was „Liebe braucht keine Worte“ nach einer Weile ein bisschen eintönig macht.

Insgesamt ist „Liebe braucht keine Worte“ ein netter Boys Love Manga, der mit interessanten Charakteren und einer solide Geschichte punktet, ohne zu sehr in die Erotikrichtung abzudriften. Wer Nase Yamato mag sollte sich dieses Werk nicht entgehen lassen, obwohl es ratsam ist im Vorfeld „Dekiru Otoko no Sodatekata“ zu lesen. Bleibt zu hoffen, dass diese Serie ebenfalls einen Weg nach Deutschland finden wird…

© Koriko

Liebe braucht keine Worte: © 2008 Nase Yamato, Takuma Shoten Publishing Co., Ltd./ Planet Manga

Kämpfer

Name: Kämpfer
Englischer Name:
Originaltitel: Kämpfer
Herausgebracht: Japan: Media Factory 2008
Deutschland: KAZÉ 2012
Mangaka: Story: Toshihiko Tsukiji
Zeichnungen: Yu Tatibana
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Kämpfer Band 1Story:
Das Leben des Highschoolschülers Natsuru könnte so einfach sein – wäre da nicht ein magisches Armband, dass er urplötzlich am Handgelenk trägt und ein hässliches sprechendes Plüschtier, das ihm offenbart ein Kämpfer zu sein. Diese sind ausnahmslos weiblich und so verwandelt sich Natsuru immer wieder in ein gut gebautes Mädchen, um gegen andere Kämpfer anzutreten. Zunächst kann er weder diese Verwandlungen, noch seine eigenen Kräfte kontrollieren, erfährt jedoch von der schüchternen Brillenschlange Akane einiges über die Hintergründe der Kämpfer. Auch sie verwandelt sich, sobald andere Kämpfer in der Nähe sind, ändert dabei jedoch ihren Charakter.

Natsuru erfährt, dass er von dem sogenannten Moderator ausgewählt wurde und sich gegen andere Kämpfer behaupten muss, die nicht (wie Akane) zu seinen Verbündeten gehören. Das Problem ist – er will überhaupt nicht kämpfen. Dass seine heimliche Liebe Kaede immer wieder in seine unfreiwilligen Kämpfe hineingezogen wird, ist dabei sein geringstes Problem. Viel schwerer wiegt die Tatsache, dass sich Kaede in seine weibliche Form verliebt, ein Umstand, der ihm einerseits gefällt, andererseits vollkommen wahnsinnig macht.

So beginnt ein verrücktes Abenteuer, bei dem er nicht nur die Sache mit Kaede ins Reine bringen muss, sondern auch gegen andere Kämpfer antreten und irgendwie mehr über diesen geheimnisvollen Moderator und die Hintergründe in Erfahrung bringen muss, wenn er wissen will, warum er zu einem Kämpfer ausgewählt wurde.

Eigene Meinung:
Die Mangareihe „Kämpfer“ basiert auf einer gleichnamigen 15-bändigen Light-Novel-Reihe von Toshihiko Tsukiji und richtet sich vorwiegend an ein männliches Publikum.. Aufgrund des großen Erfolges folgten 2008 eine Mangaumsetzung, bei der Yu Tatibana für die Zeichnungen verantwortlich ist, und 2009 ein 12-teiliger Animeserie, die 2011 um 2 Einzelepisoden erweitert wurde.

Kämpfer Band 2Der Manga orientiert sich an der Handlung der Romane und ist eine Mischung aus Action, Fantasy, Magical Girl und einem Hauch Ecchi/Girls Love. Eine wirklich logische Handlung sollte man daher nicht erwarten – „Kämpfer“ kann weder in Logik, noch in Kontinuität wirklich punkten. Dafür ist die Story zu seltsam und skurril. Es deuten sich einige interessante Handlungselemente an, wenn es um die Hintergründe zu den Kämpfern geht, aber der Schwerpunkt der Geschichte liegt einfach auf Comedy und Action, gewürzt mit hübschen Mädchen in teilweise anzüglichen Situationen.

Auch die Charaktere sind ein wenig stereotyp – Natsuru, der Durchschnittstyp, der in der breiten Masse eher untergeht und nur in seiner weiblichen Form wirklich Mut und Stärke beweist; Kaede, der Liebling der Highschool und die Jungs bisher keine Chance gab; und Akane, deren Kämpferform sich extrem von ihrem eigentlichen Charakter unterscheidet. Auch die Gegnerin entspricht den üblichen Schemata.

Dafür punkten „Kämpfer“ mit schönen, sehr feinen Illustrationen. Yu Tatibana hat einen soliden, detailreichen Stil, der sehr gut zur Handlung und den Figuren passt. Er setzt sowohl die hübschen Mädchen, als auch die dynamischen Kampfsequenzen überzeugend und stimmungsvoll in Szene und bietet den männlichen Lesern immer wieder Fanservice in Form von Pantyshots. Glücklicherweise übertreibt er es damit nicht, so dass man auch als Frau an „Kämpfer“ Gefallen finden kann, insofern man hübsche Mädchen mag und der skurrilen Story nicht abgeneigt ist.

All das macht „Kämpfer“ zu einem Muss für männliche Mangafans, die hübsche Mädchen im Kampfmodus und lustige, skurrile Geschichten mögen. Wirklich viel Sinn und Logik sollte man nicht erwarten, will „Kämpfer“ doch lediglich unterhalten. Auch Frauen können einen Blick riskieren, Girls Love Fans sollten vorher reinlesen, ist die Liebe von Kaede zur weiblichen Natsuru doch eher Fanservice, als wirklich ernst gemeint.

© Koriko

Kämpfer: © 2012 Yu Tatibana / Toshihiko Tsukiji, Media Factory Inc. / Kazé Manga

Küsse unterm Regenbogen

Name: Küsse unterm Regenbogen
Englischer Name:
Originaltitel: Kuchizuke wa Niji no Ue de
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2012
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Kakine
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

Küsse unterm RegenbogenStory:
Der junge Momozu ist ein echter Sonnentyp. Wo er hingeht, scheint nicht nur die Sonne, er bringt sie auch mit sich. Dieses Talent nutzt dem introvertierten Mann herzlich wenig, verkriecht er sich doch lieber zuhause und geht nur selten nach draußen. Im Gegenzug dazu scheint Toyotama das schlechte Wetter anzuziehen. Der begeisterte Bergsteiger hat das Pech, dass er Regen anzieht, der jede Wanderung kaputtmacht. Als Toyotama vor einem Geschäft auf Momozu trifft, ist er sofort von dessen Fähigkeit begeistert. Er überredet ihn dem Bergsteigerclub beizutreten und während der gemeinsamen Planung kommen sich die beiden unweigerlich näher. Schon bald empfindet Momozu mehr für seinen ungewöhnlichen Freund, doch ausgerechnet jetzt lässt ihn seine Fähigkeit die Sonne zu sich zu rufen, im Stich …

Neben der Hauptgeschichte erhält der Manga noch den One-Shot „Die Magie der Liebe“, der von der Beziehung des Studenten Riku zu dem bekannten und herumreisenden Magiers Minato handelt, die nur selten sehen können und daher mit einigen Problemen zu kämpfen haben …

In „Sweet Gentle Kisses“ arbeitet der Friseur Sotome in einem Privathaushalt und ist einzig und allein für das Haare schneiden des jungen Hausherren Yuichi zuständig ist. Als die Beiden sich näher kommen und Sotome sich nicht länger zurückhalten kann, steht ihre Beziehung auf wackeligen Beinen, denn Yuichi wurde einst von seinem Friseur misshandelt …

Eigene Meinung:
Die Manga Kakine ist in Deutschland keine unbekannte Größe mehr, legte EMA doch bereits die Einzelbände „Touch me Teacher“ und „Spotlight Lover“ vor. Auch mit ihrem neusten Werk „Küsse unterm Regenbogen“ schlägt sie in die altbekannte Kerbe und präsentiert einen romantischen, leicht kitschigen Boys Love Manga, den sie dieses Mal um einige fantastische Elemente bereichert.

Die Hauptgeschichte ist recht fantasievoll geworden, wenngleich die Grundidee mit dem „Sonnen-Mann“ und „Regen-Mann“ nicht weiterführend erklärt wird, sondern lediglich als Mittel zum Zweck dient, um Momozu und Toyotama zusammen zu bringen. Im Vordergrund steht die Liebesgeschichte zwischen den beiden ungleichen Männern. Die vielen Comedyelemente, die Kakine in Form der stürmischen Renka und ihres Verehrers Hasegawa eingebaut hat, lockern die Handlung ein wenig auf und wissen durchaus zu unterhalten, wenngleich dadurch die Romantik zeitweise auf der Strecke bleibt.

Bei den beiden Extrageschichten steht die Liebe und die Romantik ganz klar im Vordergrund, allerdings sind beide Geschichten ein wenig nichtssagend und stereotyp geraten. War in „Küsse unter dem Regenbogen“ zumindest die fantasievoll Grundidee noch halbwegs interessant und ungewöhnlich, so bieten „Die Magie der Liebe“ und „Sweet Gentle Kisses“ keine Abwechslung und sind sehr vorhersehbar.

Leider wirken auch die Charaktere sehr stereotyp – sowohl Momozu, als auch Toyotama handeln vorhersehbar, auch die Figuren aus den anderen beiden Geschichten bieten wenig Neues. Kakine bleibt in ihrem üblichen Schema und verzichtet auf all zu starke Charakterentwicklung oder ungewöhnliche Figuren, obwohl Renka durchaus Potenzial geboten hätte. So dümpeln die Geschichten ein wenig dahin, auch wenn man dank der Comedy-Elemente gut unterhalten wird. Sicherlich bietet ein Einzelband wenig Platz für Charakterentwicklung, doch ein wenig mehr hätte es schon sein können.

Kakines Zeichnungen sind wie gewohnt sehr schön anzusehen, wenngleich an einigen Stellen ein wenig skizzenhaft. Den Leser erwartet ein solider, angenehmer Stil, der gut zum Inhalt und den Charakteren passt und nicht übermäßig viele Details und Spielereien aufweist.

Insgesamt ist „Küsse unterm Regenbogen“ ein schöner Boys Love Manga für zwischendurch, der mit einer niedlichen Haupthandlung und soliden Zeichnungen aufwarten kann. Allzu viel Charakterentwicklung und Tiefgang sollte man nicht erwarten – Kakine legt einen romantischen Comedy-Manga vor, der keinen Wert auf ungewöhnliche Handlungsbögen und tiefgründige Charaktere legt, sondern dem üblichen Boys Love Schema treu bleibt. Wer Kakines Zeichnungen mag und seichter, witziger Romantik nicht abgeneigt ist, kann einen Blick riskieren – ein wirkliches Muss für BL-Fans stellt „Küsse unterm Regenbogen“ allerdings nicht dar.

© Koriko

Küsse unterm Regenbogen: © 2012 Kakine, Shinshokan Co.,Ltd. / EMA

Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond

Name: Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond
Englischer Name:
Originaltitel: Corsair – Eigetsu
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2011
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Story: Fuuko Minami
Zeichnungen: Erii Misono
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Korsar der Liebe – Im zunehmenden MondStory:
Schon von Kindesbeinen an sind Yaan, Premierminister des Reiches Pisar und der Justizminister Sesaam Freunde, besuchten sie doch dieselbe Schule und teilten dort ein Zimmer miteinander. Gemeinsam überstanden sie so manches Problem, seien es Neider innerhalb der Schule, die Sesaam aufgrund seines Intellekts und seiner Herkunft das Leben schwer machten, oder ihre spätere Karriere innerhalb der politischen Strukturen des Reiches.

Dass Yaan seit jeher mehr für Sesaam empfindet und den Wunsch hegt dessen Geliebter zu werden, scheint ein auswegloses Unterfangen zu sein. Der Justizminister macht mehr als deutlich, dass er Yaan keinerlei Liebe entgegenbringt, ihn jedoch als vertrauten nicht verlieren möchte. Yaan akzeptiert den Wunsch seines Freundes, wenngleich er Sesaams Bemühungen um den blinden Canale, der eines Tages an der Seite des Justizministers mit Misstrauen beobachtete. Die Ereignisse überschlagen sich, als sich Canale als Attentäter entpuppt und der Anschlag auf Sesaam beinah erfolgreich ist. Yaan beschließt seinen Freund mit allen Mitteln zu beschützen, auch wenn dies bedeutet, Sesaam für Tod zu erklären und innerhalb des Palastes einzusperren …

Neben der Hauptgeschichte enthält der Band noch die Kurzgeschichte „Unter dem Mond über den Meeren“, in dem es erneut um Canale und Ayance geht.

Eigene Meinung:
Mit „Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond“ erscheint der einbändige Spin-Off der Serie „Korsar der Liebe“ bei Tokyopop, in der der Leser bereits die Geschichte von dem blinden Attentäter Canale und dem Piraten Ayance erfahren hat. Der vorliegende Band dreht sich um Sesaam und seinen Kindheitsfreund Yaan, die beide bereits in der Hauptgeschichte vorkamen.

Dieses Mal konzentriert sich Fuuko Minami, Autorin der gleichnamigen Romanreihe, gänzlich auf die beiden Nebencharaktere und erzählt die Hintergrundgeschichte von Yaan und Sesaam. Dabei erfährt man wie sich die beiden kennenlernten, welche Probleme sie während ihrer Schulzeit bewältigen mussten und wie sie zu den mächtigen Politikern wurden, die die Geschicke des Staates Pisar lenken. Auch über die politischen Hintergründe, den Aufbau des Staates und die Zusammenhänge zwischen Sesaam als Justizminister und der Attentäter-Organisation Sharuk Ahmudji werden aufgeschlüsselt. Dies macht den Oneshot wesentlich komplexer und Handlungsstärker als die ursprüngliche Reihe, da weniger Gewichtung auf die Beziehung der beiden Hauptfiguren gelegt wird, denn auf die politischen Spielereien am Rand und die Entwicklung von Sesaam und Yaan. Somit findet man in „Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond“ kaum romantische Szenen, und auch erotische Sequenzen sind bis auf eine kurze Ausnahme nicht vorhanden. Das ist nicht unbedingt schlecht, da die Hintergrundgeschichte spannend und sehr interessant ist. Es ist angenehm einen Boys Love Manga zu lesen, in dem es nicht nur um die Beziehung der Figuren untereinander geht.

Die Figuren sind ebenfalls interessant und in sich stimmig. Yaan, aus dessen Sicht erzählt wird, ist ein starker Protagonist und Handlungsträger, der einen sympathischen und liebenswerten Eindruck hinterlässt. Er ist offen und loyal, und im Gegensatz zu Sesaam sehr temperamentvoll. Sein Freund wirkt gegen ihn ein wenig blass, aber auch sehr kühl und reserviert. Das macht Sesaam ein wenig unsympathisch, wirkt er doch ganz anders als in „Korsar der Liebe“. Dennoch bildet er einen passenden Gegenpol zu Yaan, wenngleich man nur schwer nachvollziehen kann, warum dieser sein Herz an den distanzierten Sesaam verloren hat.

Zeichnerisch ist „Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond“ solide und durchaus gelungen. Erii Misono hat einen sehr feinen, aber auch gewöhnungsbedürftigen Stil, da die Körper der Figuren hin und wieder sehr gummihaft wirken und die Proportionen hin und wieder nicht ganz stimmig sind. Dennoch gelingt es ihr Sesaam und Yaan in allen Altersstufen überzeugend darzustellen. Sei es die Episoden, die in ihrer Kindheit spielen, oder die Passagen ihrer frühen und späten Jugend – die Charaktere altern optisch. Dabei wirken sie nie seltsam oder unglaubwürdig. Erii Misono gelingt es die Entwicklung der beiden Charaktere passend umzusetzen und die komplexe Hintergrundgeschichte mittels Bildern zu transportieren.

„Korsar der Liebe – Im zunehmenden Mond“ ist ein gut gemachter Einzelband, der vorwiegend für diejenigen gedacht ist, die bereits die Hauptreihe gelesen haben und mochten. Doch auch Neulinge, die „Korsar der Liebe“ nicht kennen, können durchaus einen Blick riskieren – der Spin-Off ist durchaus spannend und gibt viele Einblicke in die Hintergründe des Staates Pisar, die man auch versteht, wenn man die dreibändige Reihe nicht gelesen hat. Neben den interessanten Charakteren und den vielen Informationen rund um Sesaam und Yaan, können auch die Zeichnungen überzeugen.

Wer „Korsar der Liebe“ mochte, sollte sich den Einzelband nicht entgehen lassen. Alle, die historische oder fantastische Mangas mögen, in denen es eher um die Handlung, als um die Beziehung geht, sollten einen Blick riskieren …

© Koriko

Korsar der Liebe © 2011 Fuuko Minami / Erii Misono, Gentosha Comics Inc. / Tokyopop

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