Ousama Game – Spiel oder stirb!

Name: Ousama Game – Spiel oder stirb!
Englischer Name:
Originaltitel: Ousama Game
Herausgebracht: Japan: Futabasha 2010
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Story: Nobuaki Kanazawa
Zeichnungen: Hitori Renda
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Ousama Game - Spiel oder stirb! Band 1Story
Der 16-jährige Nobuaki Kanazawa und seine Freundin Chiemi besuchen beide die Klasse 1-B der Präfekturoberschule Tamaoka. Der begeisterte Musiker Nobuaki und die hübsche Chiemi sind beide bei ihren Kameraden sehr beliebt.

Eines Tages erhalten alle Schüler der 1-B eine mysteriöse SMS, sie seien ausgewählt am sogenannten „Ousama Game“ (ousama, jap. = „König“) teilzunehmen. Von nun an erhalten alle täglich neue Kurznachrichten mit Anweisungen, die ein oder mehrere von ihnen erfüllen müssen. Widerspruch oder gar Verweigerung seltsame Absender lässt dabei nicht zu. Seine Befehle seien absolut, wer ihnen nicht folgt, wird bestraft.

Nobuakis und Chiemis Klassenkameraden halten das Ousama Game zunächst für einen Scherz und forcieren die jeweils Betroffenen, die Befehle auszuführen – sei es die heimliche Flamme zu küssen oder einer Mitschülerin die Füße zu lecken.

Was zunächst noch wie ein lustiges Spiel im „Wahrheit oder Pflicht“-Stil aussieht, wird schnell zum bitteren Ernst. Als sich ein Mädchen aus Unbehagen krank meldet und nicht zum Unterricht erscheint und die Zeit zur Ausführung des Befehls verstreicht, verurteilt der „Ousama“ sie und ihren Partner in dieser Runde zum Tode. Ungläubig müssen ihre Klassenkameraden am nächsten Morgen hören, dass beide tatsächlich erhängt aufgefunden wurden. Sollen sie sich wirklich das Leben genommen haben?

Ousama Game - Spiel oder stirb! Band 2Die beiden Unglücklichen bleiben nicht die letzten Toten. Als auch seine Kumpel Daisuke und Naoya ins Visier des mysteriösen Strippenziehers geraten, beschließt Nobuaki zu handeln. Doch seine Versuche scheinen zum Scheitern verurteilt. Und was noch viel schlimmer ist: Langsam aber sicher, fängt der junge Gitarrist selbst an, an den „Ousama“ zu glauben. Besteht überhaupt eine Möglichkeit, dieses Spiel zu überleben?

Eigene Meinung
„Ousama Game“ ist eine fünfbändige Manga-Serie, die auf dem gleichnamigen Handy-Roman-Bestseller von Nobuaki Kanazawa basiert. Diese Herkunft merkt man der Geschichte an. Völlig unvermittelt und ohne Vorwarnung steigt die Story in die Handlung ein. Erklärungen werden keinerlei geliefert, auch keine Ermittlungsansätze der Charaktere nach der Herkunft der „Ousama“-Befehle. Stattdessen werden die täglichen SMS und ihre Wirkungen episodenmäßig aneinander geheftet, die Entwicklung der Charaktere auf ein Minimum reduziert. Dieses Konzept kurzer täglicher Fortsetzungen mag für das Lesen am Handy-Display maßgeschneidert sein. In der Tat kann man sich vorstellen, dass es spannend ist, jeden Tag in Kurzform die neuesten Entwicklungen zu lesen. Ein Manga-Publikum erwartet in diesem Format allerdings etwas anderes, umso mehr da die atemlose Aneinanderreihung der Aktionen beim Lesen eines Sammelbands irgendwann ermüdend wirkt.

Auch der Hauptcharakter Nobuaki (der nicht zufällig den selben Namen wie der Autor trägt) ergibt sich überraschend schnell den Regeln des „Spiels“. Das hält zwar die Dynamik, lässt aber die Story insgesamt eher einseitig erscheinen. Die Zeichnungen von Hitori Renda sind sehr einfach gehalten und offenbaren nur dann Bemerkenswertes, wenn sich die Charaktere in Extase befinden.

Serien mit „Gehorsamsspielen“ sind gerade en vogue. Bei Carlsen sind u.a. mit Serien von Yoshiki Tonogai („Doubt“, „Judge“) zwei andere Serien erschienen, die aber für das Manga-Format gemacht wurden und dadurch auch besser dessen Möglichkeiten ausnutzen. Das Konzept, einen beliebten Stoff in ein anderes Medium zu übertragen, ist in diesem Falle leider nicht aufgegangen. Schade eigentlich, dass der Handy-Roman hierzulande nicht erscheint.

© Rockita

Ousama Game – Spiel oder stirb!: © 2010 Nobuaki Kanazawa / Hitori Renda Futabasha / Carlsen

Our Miracle

Name: Our Miracle
Englischer Name:
Originaltitel: Bokura no Kiseki
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2009
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Natsuo Kumeta
Bände: 17 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,00 € (Band 1-8)
7,50 € (ab Band 9)

Our Miracle Band 1Story
Minami ist die Wiedergeburt von Prinzessin Veronica. Nachts träumt er von seinen Erinnerungen als Prinzessin und von dem damaligen Krieg. In der heutigen Zeit lebt er als Mittelschüler und ist zudem ein Außenseiter. In der Grundschule hat er im Unterricht erzählt, dass er die Wiedergeburt einer Prinzessin sei und wurde daraufhin als Nerd bzw. Freak abgestempelt. Damals war er ein Kind und hat sich nicht viel dabei gedacht.

Er hat angenommen, dass das Schulleben auf der Mittelschule einfacher und schöner wird. Jedoch sind einige seiner Schulkollegen aus seiner Grundschule auch jetzt in seiner Klasse. Deswegen hat sich die Geschichte von damals schnell herumgesprochen. Wieder wird er wie ein Außenseiter behandelt und mit abwertenden Kommentaren gestraft. Keiner glaubt ihm. Aber man gewöhnt sich ja an alles und er muss sich eben anpassen und lernen damit zu leben.

Die einzige die normal zu ihm ist, ist Kamioka aus seiner Klasse. Sie mag ihn und die beiden freunden sich an. Auch wenn sie ihm seine Geschichte vielleicht nicht unbedingt glaubt sondern vielmehr romantisch findet, mag sie ihn trotzdem und verbringt Zeit mit ihm.

Doch dann prügelt sie sich mit älteren Schülerinnen aus ihrer Basketball AG. Weil sie wegen eines Zahnarzttermins nicht zur AG konnte, wurde sie von mehreren Schülerinnen zurechtgewiesen. Sie haben ihr nicht geglaubt, dass sie wirklich beim Zahnarzt war. Und selbst wenn. Es ging ihnen nur darum sie als Frischling zu mobben. Doch nicht mit Kamioka. Diese ganze Sache war ihr einfach zu nervig und das hat sie den Mädchen auch gesagt. Doch ließen diese das nicht auf sich sitzen und dann haben sie sich geprügelt. Minami kann Kamioka verstehen, dass sie von dieser Sache genervt ist. Ihm würde es genauso gehen.

Our Miracle Band 2Sogar früher als er dachte. Denn plötzlich wird er von älteren Schülern in die Toilettenräume gezerrt und schikaniert. Plötzlich fällt ihm wieder ein, dass er damals als Prinzessin gewisse Zaubersprüche gelernt hat. Jedoch darf er diese nicht einsetzen, weil sie töten können.

Je mehr er von seiner Vergangenheit träumt, desto mehr kommen die Erinnerungen an sein früheres Leben zurück. Immer schwerer fällt es ihm die Vergangenheit und die Gegenwart zu unterscheiden. Sollten die Erinnerungen überhand nehmen kann es eventuell sein, dass der damalige Krieg in der Gegenwart fortgesetzt wird? Das würde viele Verletzte und vielleicht sogar Tote bedeuten. Und Kamioka? Sie ist ihm sehr ähnlich. Ob sie auch ein Teil seiner Vergangenheit ist?

Eigene Meinung
Ein abenteuerlicher Manga. Die Zeichnungen sind ziemlich gut und die Story sehr kreativ. Jedoch ist es an manchen Stellen etwas unübersichtlich. Vor allem, wenn Minamis Erinnerungen eingeblendet werden. Manchmal musste ich den Teil zweimal lesen, um den Zusammenhang mit dem darauf folgendem richtig zu verstehen. Jedoch insgesamt ein sehr gelungener Manga.

© AyaSan

Bokura no Kiseki: ©2009 Natsuo Kumeta, Ichijinsha/EMA

Old Boy

Name: Old Boy
Englischer Name: Old Boy
Originaltitel: Old Boy
Herausgebracht: Japan: Futabasha 1997
Deutschland: Carlsen 2006
Mangaka: Story: Garon Tsuchiya
Zeichnungen: Nobuaki Minegishi
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 12,00 €

Old Boy Band 1Story
Eingesperrt. Verlassen. Alleine in einem fensterlosen Raum. Grundlos, oder? So geht es der Hauptperson von „Old Boy“, Goto. Eines Tages wacht er in einem Raum ohne Fenster auf, in dem sich nur ein Bett und ein Fernseher befinden. Auch ein angrenzendes, spärlich eingerichtetes Bad steht ihm zur Verfügung und ab und an bekommt er etwas zu Essen durch eine Klappe in der Tür geschoben.

Gotos Gefängnis beherbergt noch andere Personen und liegt zwischen dem 7. und 8. Stock (also im 7½ten) verborgen. Ein Kerl, der auch das Essen verteilt, schiebt Wache und nimmt das Essen vom nahe gelegenen Imbiss in Empfang. Goto lebt nun seit bereits 10 Jahren in diesem Gefängnis und hat keine Ahnung, warum er hier ist und wer ihn hier festhalten lässt. Aber anstatt sich selbst aufzugeben trainiert er täglich seinen Körper und verbringt seine Zeit mit Fernsehgucken. Eines Tages kommen drei dubiose Gestalten in seine Zelle und erklären ihm er solle sich umziehen und mitkommen. Während Goto sich umzieht erkennt man was für einen muskulösen Körper er sich angeeignet hat, in den Jahren alleine in diesem Raum.
Der Anführer der drei scheint der „Geschäftsführer“ dieses Gefängnisses zu sein und erklärt Goto, dass hier viele Leute eingesperrt sind, da das viel besser für das seelische Wohl ihrer Peiniger sei als jemanden umzubringen.

Noch während dieser Erklärungen schleicht sich einer der beiden anderen an Goto an und presst ihm einen getränkten Lappen vors Gesicht. Anstatt, wie erwartet sofort umzufallen, wehrt sich Goto. Per Judowurf befördert er seinen Angreifer auf den Boden und dessen Kollegen, der gerade seine Pistole gezogen hat, mit einem kraftvollen Tritt gleich hinterher.
Doch noch bevor er den dritten angreifen kann wirkt das Betäubungsmittel und Goto versinkt in einem tiefen Schlaf. Die drei laden ihn in ihr Auto und lassen ihn später, zusammen mit etwas Geld im Park liegen.

Old Boy Band 2Als Goto aufwacht kann er sein Glück zuerst gar nicht fassen und hat nur einen Gedanken: Freiheit. Ihm steigen sogar die Tränen in die Augen, als er entdeckt das er etwas Geld hat und kauft sich von Selbigem erstmal etwas zu essen. Da sein Budget aber begrenzt ist (nur 1000¥ also etwa 10€) beschließt er nun sorgfältig mit dem Rest umzugehen. Als er sieht wie ein Passant eine noch nicht ganz verbrauchte Zigarette weg wirft, nimmt er sich diese und überlegt sich seinen nächsten Schritt. Er sinniert darüber ob ihm ein Telefongespräch bei der Klärung seiner Vergangenheit helfen könnte, verwirft diesen Gedanken aber schnell wieder. Er geht nicht davon aus, dass ihm jemand glauben würde. Er schenkt das restliche Geld einem armen Mann. Voller Zuversicht, die Gründe hinter seiner Festhaltung ergründen zu können, macht er sich auf, seinem unbekannten Widersacher entgegen.

Eigene Meinung
In Japan gibt es von „Old Boy“ insgesamt acht Bände. Carlsen veröffentlicht die Serie in vier Doppelbänden zu je 12,00 €. Zu „Old Boy“ existiert auch ein gleichnamiger südkoreanischer Kinofilm, der aber andere Akzente setzte und sich von der Manga Vorlage unterscheidet. Hier herrscht vor allen Dingen Gewalt vor, während im Manga zusätzlich dazu die Psyche des Hauptcharakters beleuchtet wird.

„Old Boy“ ist ein wirklich gelungener Manga und er ist für ein etwas älteres Publikum unbedingt zu empfehlen. Die Hauptperson wird dem Leser sehr nahe gebracht und man kann mitfühlen, wenn Goto aus dem Gefängnis freikommt und endlich wieder das tun kann, was er möchte und das obwohl die Person Goto dem Leser erst 15 Seiten zuvor vorgestellt wurde. Die Geschichte wird nach diesem ersten Kapitel immer spannender und auch die menschlichen Aspekte an Goto werden immer wieder beleuchtet. Goto wird nicht zu einem kalten Rächer, wie man ihn zum Beispiel aus „Lady Snowblood“ kennt. Er ist ein Charakter dessen Handlungen man nachvollziehen und denen man möglicherweise sogar zustimmen kann.

© BrainBug

Old Boy: © 1997 Garon Tsuchiya, Nobuaki Minegishi, Futabasha / Carlsen

Nura – Herr der Yokai

Name: Nura – Herr der Yokai
Englischer Name: Nura: Rise of the Yokai Clan
Originaltitel: Nurarihyon no Mago
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2008
Deutschland: KAZÉ 2012
Mangaka: Hiroshi Shiibashi
Bände: 25 Bände
Preis pro Band: 6,50 €
19,95 € (Sammelbox inkl. Band 1-4)

Nura - Herr der Yokai Band 1Story:
Seitdem Nura ein kleiner Junge ist, ist er ein großer Fan von Yokai. Das mag zum einen daran liegen, dass in ihm selbst das Blut eines Yokai fließt (er ist zu einem Viertel Yokai, zu drei Vierteln ein Mensch), zum anderen dass er mit einer ganzen Schar Dämonen aufgewachsen ist. Sein Großvater ist zudem noch Nurarihyon – der Herr der Yokai. Damit steht für Nura fest, dass er selbst in naher Zukunft diesen Posten übernehmen wird und all die Yokai befehligen wird, die zum Nura-Clan gehören. Und er kann es kaum erwarten, bis dieser Tag gekommen ist.

Doch seine Ambitionen ändern sich, als er von seinen Mitschülern erfährt, dass Yokai böse Kreaturen sind, die Menschen quälen, jagen und töten. Nura setzt alles daran, um seine Yokai-Freunde zu verteidigen, doch niemand schenkt ihm Glauben, dass Yokai überhaupt existieren.

Als Gagoze mit seiner Gruppe Yokai eine Tages Nuras Schulfreunde angreift, erwacht in Nura das Blut des Yokais und er stellt sich Gagoze entgegen. Tatsächlich gelingt es ihm die Yokai zu besiegen, doch seine macht verschwindet noch bevor sie richtig erwachen kann – die Tatsache, dass er größtenteils ein Mensch ist, macht sich bemerkbar. Doch die Freude der Yokai über das Erwachen ihres neuen Herrn wird gedämpft – Nura hat keinerlei Erinnerungen mehr an den Kampf. Zu allem Überfluss hat sich Nura auch noch entschieden, die Position als Nurarihyon, da Yokai böse Kreaturen sind.

Jahre vergehen und Nura ist immer noch dagegen zum Herrn der Yokai zu werden. Als sich in seiner Mittelschule die Gruppe Kiyojuju Geisterjäger zusammentun, mit dem Ziel Yokai aufzuspüren, wird Nura als Ehrenmitglied aufgenommen. Zwar ist Nura nicht so begeistert, doch jeder erinnert sich, welch ein großer Fan der Yokai er einst gewesen ist. Zusammen macht sich die Gruppe auf die Suche und stolpert tatsächlich über den ein oder anderen Yokai. Zudem schließt sich ihnen eine junge Ying-Yang- Meisterin an, die sich zum Ziel gesetzt hat Nurarihyon zu vernichten.

Nura - Herr der Yokai Band 2Bei den Aktionen und Abenteuern der Geisterjäger, erwacht nicht nur der Yokai in Nura (zumeist dann, wenn seine Freunde in Gefahr sind). Es tauchen auch einige Dämonen auf, die es auf den Nura-Clans, insbesondere auf Nura selbst abgesehen haben…

Eigene Meinung:
„Nura – Herr der Yokai“ stammt aus der Feder Hiroshi Shiibashis und ist ein typischer Shonen-Manga, der auf interessante Weise mystische und historische Elemente miteinander verknüpft. Enthält die Geschichte zu Beginn noch viele Comedy-Elemente, so wird sie nach und nach actionhaltiger und blutiger. Zunächst stehen Nuras Entwicklung und sein zweites Ich als Yokai im Vordergrund, ebenso der beliebte Handlungsbogen, dass Nuras Freunde nichts von seinem Zusammenleben mit Yokai und seiner eigenen Abstammung wissen dürfen. Später verlagert sich die Handlung mehr auf die Machtkämpfe der Yokai und die Geschichte wird komplexer. Dabei entwickelt sich Nura beständig weiter, aber auch die Yokai an seiner Seite und seine Freunde.

Die Zeichnungen sind zu Beginn sehr kindlich und niedlich, gleichzeitig auch sehr detailverliebt, insbesondere was die Gestaltung der unterschiedlichen Yokai anbelangt. Die Hintergründe sind ebenfalls sehr schön ausgearbeitet, die Action- und Kampfszenen sehr dynamisch und mitreißend. Hiroshi Shiibashi hat einen gefälligen Stil, der gut zur Geschichte passt, wenngleich er fast ein wenig zu kindlich / niedlich wirkt.

Insgesamt ist „Nura – Herr der Yokai“ eine interessante Geschichte, die eine Menge Potenzial hat, insofern die Handlungsbögen nicht zu sehr in die Länge gezogen werden (insbesondere das beliebte „Meine-Freunde-dürfen-es-nicht-wissen“- Schema). Die Zeichnungen sind solide, die Actionszenen gut in Szene gesetzt. Wer Action-Mangas mit einer guten Portion Mystery und Geisterwesen mag, sollte sich „Nura – Herr der Yokai“ nicht entgehen lassen. Es lohnt sich…

© Koriko

Nura – Herr der Yokai: © 2008 Hiroshi Shiibashi, SHUEISHA Inc. / KAZÉ

Magical Girl of the End

Name: Magical Girl of the End
Englischer Name: Magical Girl Apocalypse
Originaltitel: Mahô Shôjo of the End
Herausgebracht: Japan: Akita Shoten 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Kentaro Sato
Bände: 16 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Magical Girl of the End Band 1Story
Eigentlich ist es ein ganz normaler Tag im Leben des Oberschülers Kii Kogami. Der Unterricht interessiert ihn nicht besonders, die Schule noch viel weniger und die Misshandlung seiner Kindheitsfreundin Tsukune durch ein paar Mode-Tussis aus einer anderen Klasse ignoriert er auch geflissentlich. Wozu auch sich das Leben unnötig schwer machen?

Doch nach diesem Vormittag soll nichts mehr so sein, wie es mal war. Ein merkwürdiges kleines Mädchen im Gothic-Lolita-Outfit taucht plötzlich in der Schule auf und richtet unter Schülern und Lehrern ein Blutbad an. Nur wenige schaffen es wie Kii und Tsukune diesem Schicksal zu entrinnen. Außer sich vor Wut erschlägt Kii das Killer-Mädchen mit einem Baseball-Schläger. Entgegen seiner Annahme ist die Kleine aber nicht totzukriegen. Noch dazu erstehen sämtlich ermordete Klassenkameraden unversehens als totbringende Zombies wieder auf.

So bleibt den Schülern nichts anderes als die Flucht übrig. Schnell zeigt sich jedoch, dass überall in der Stadt mordende Gothic Lolitas und Zombies aufgetaucht sind und niemand seines Lebens mehr sicher ist. Zwar schaffen es Kii, Tsukune und ein paar andere sich in einem Shopping-Center zu verschanzen, doch haben sich längst Egoismus und Anarchie unter den Menschen breit gemacht. Wem sollen die Schüler noch trauen? Und was sollen sie tun, denn die „Magical Girls“ genannten seltsamen kleinen Mädchen sind auf dem Vormarsch…

Magical Girl of the End Band 2Eigene Meinung
Zombies sind gerade wieder schwer en vogue. Nicht zuletzt dank US-Serien-Hit „The Walking Dead“ und der beliebten Manga-Serie „Highschool oft he Dead“ erlebte die Hatz einer zahlenmäßig weit überlegenen Horde Untoter auf eine kleine Gruppe menschlicher Überlebender hierzulande ein Revival. Das Grundprinzip dieser Serien ist denkbar einfach: Innerhalb kurzer Zeit werden möglichst viele Menschen auf möglichst viele verschiedene Arten um die Ecke gebracht, während lediglich ein paar Sympathieträger (und Quoten-Ekelpakete) dem Massaker zu entrinnen versuchen. Dabei bleiben diese Charaktere möglichst lange im Unklaren über ihre Situation. Für das Manga-Publikum wurden bei „Magical Girl of the End“ dann noch kleine Gothic Lolitas, Splatter und eine gehörige Portion Blut und Gewalt beigemischt. Das sind auch die Grundfesten dieser Serie.

Die Storyline ist eine Enttäuschung. Gerade der Handlungsverlauf im ersten Band ähnelt frappierend „Highschool of the Dead“. Selbst die Protagonisten sehen sich ähnlich. Eine Ausnahme in dieser Regel bilden allenfalls die weiteren Charaktere. Aber die meisten von denen werden ohnehin abgemurkst, kaum dass sie richtig eingeführt sind. Dieser Automatismus und das bloße Gemetzel als solches werden aber verhältnismäßig schnell langweilig. Auch andere Muster wiederholen sich mehrfach, ohne dass die Handlung tatsächlich in Gang kommt. So dauert es fast zwei Bände ehe mal ein Hinweis auf die Ursachen des Dramas gegeben wird, die Charaktere scheinen zumeist auf der Stelle zu treten. Die Zombie-Fangemeinde wird wohl auch diese Serie konsumieren. Andere aber eher nicht.

© Rockita

Magical Girl of the End: © 2013 Kentaro Sato, Akita / Tokyopop

Nightschool

Name: Nightschool
Englischer Name: Nightschool – The Weirn Books
Originaltitel: Nightschool – The Weirn Books
Herausgebracht: USA: Yen Press 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Svetlana Chmakova
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Nightschool Band 1Story
Eine augenscheinlich normale High School irgendwo in den Vereinigten Staaten wird doppelt belegt: Abends, wenn die Tagschüler längst nach Hause gegangen sind, übernehmen die Schatten die Herrschaft. Dann läutet die Schulglocke erneut – nur dieses Mal für Vampire, Werwölfe und Weirds, Angehörige einer besonderen Hexen-Gattung. Bindeglieder zwischen Tag- und Nachtbetrieb der Anstalt bilden die beiden Hausmeisterinnen, die vom Morgengrauen bis zur Dämmerung bzw. vom Einbruch der Dunkelheit bis zum nächsten Morgen neben ihrer normalen Pflichten für die reibungslose Übergabe verantwortlich sind.

Kein Problem für die resolute Tagwächterin Mrs. Hatcher, wohl aber für ihre neue Nacht-Kollegin Sarah Treveney. Nicht nur, dass die junge Weird-Hexe arge Probleme mit Pünktlichkeit im Allgemeinen und dem Aufstehen im Speziellen hat – was für einen Job als Nachtwächterin nicht gerade die optimalen Voraussetzungen sind – ist Sarah auch noch recht ungeschickt und stark durch ihre alleinerziehende Aufsicht über ihre kleine Schwester Alex eingeschränkt. Noch in der Einarbeitung und mehrmals knapp vor der Kündigung retten nur ihr gutes Verhältnis zu allen Schülern und die Gutmütigkeit der Nachtdirektorin Sarah vor der Entlassung.

Und auch die Sache mit der Erziehung wäre kein Problem, würde Alex zur Schule gehen, doch das Weird-Mädchen zieht den Heimunterricht vor. Eines Tages führen sie ihre Studien auf einen alten Friedhof. Dort hofft sie, Vampire für ihr Beobachtungs-Tagebuch zu finden. Diese Erwartung wird auch erfüllt, denn tatsächlich kann sie ein geheimes Treffen eines Vampirs mit seiner menschlichen Freundin auskundschaften. Dann jedoch überschlagen sich die Ereignisse der Auftritt eines frisch gebissenen Mädchens beschwört einen Kampf mit dem Vampir-Liebhaber hervor.

Nightschool Band 2Schließlich treten auch noch die Jäger auf den Plan – Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die in Buffy-Manier mit gefährlich gewordenen Nachtgeschöpfen aufräumen. Eine Gruppe von ihnen legt sich gleich verbal mit dem Liebespärchen an. Nur das Auftauchen wirklicher Gegner, in Form von wildgewordenen Rippern, können die Streithähne besänftigen. Die andere Gruppe der Jäger hat dagegen ein anderes Ziel ausgemacht: Eine junge Weird, die sich während der Unterrichtszeit allein auf einem Friedhof herumtreibt. Werden alle „Guten“ heil aus der Sache wieder heraus kommen? Und um was handelt es sich bei dem bösen Omen, das ein junges Orakel prophezeit hat?

Eigene Meinung
„Nightschool“ ist die neueste Serie der russisch-amerikanischen Mangaka Svetlana Chmakova. Nach dem Ausflug in die Welt der Conventions („Dramacon“) wendet sich die Autorin nun einer düsteren Handlung zu. Der Comedy-Faktor wird dabei trotz zahlreicher Nachtgeschöpfe, böser Omen und einem Großen Topf schwarzer Magie nicht außer Acht gelassen. Tatsächlich kommt es immer wieder zu komischen Ausbrüchen, die gut mit der eigentlichen Handlungen verwoben wurden und für etwas Abwechslung sorgen. Die Haupt-Story ist dagegen düster und voller Geheimnisse, die wohl erst im weiteren Verlauf gelüftet werden. Zahlreiche Charaktere mit unterschiedlichen Hintergründen werden ins Spiel geworfen. Für sie dient der erste Band als eine Art Exposition, eine Vorstellung der Charaktere, während die Story schon läuft.

Die Zeichnungen sind, wie bei der Autorin üblich, im „Amerimanga“-Stil gehalten – in westlicher Leserichtung, aber schwarz-weiß und mit zahlreichen Manga-Elementen versehen, was sich besonders in den Gesichtsausdrücken und bei emotionalen Ausbrüchen widerspiegelt.
Tokyopop hat mit „Nightschool“ einen sehr guten Fang gemacht. Die deutsche Fassung ist solide und mit den Original-Farbseiten. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Serie nie das Schicksal ewig nicht beendeter nicht-japanischer Serien ereilt. Der Erfolg wird sicherlich nicht ausbleiben.

© Rockita

Nightschool: © 2008 Svetlana Chmakova, Yen Press / Tokyopop

Night Head Genesis

Name: Night Head Genesis
Englischer Name: Night Head Genesis
Originaltitel: Night Head Genesis
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2007
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Story: George Iida
Zeichnungen: You Higuri
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Night Head Genesis Band 1Story
Aufgrund ihrer übernatürlichen Fähigkeiten werden die Brüder Naoya und Naoto von ihren Eltern an ein Forschungslabor übergeben, die sich fortan um die beiden Jungen kümmern soll. Naoto ist entsetzt, sein kleiner Bruder scheint mit seiner Fähigkeit bei Berührung in die Herzen eines Menschen zu sehen bereits gewusst zu haben, was ihre Eltern vorhaben – und schwieg. Doch so leicht will sich Naoto nicht einsperren und von seinem Bruder trennen lassen. Mit Hilfe seiner Kräfte, befreit er sich und schließlich auch Naoya, allerdings scheitert ihre Flucht an einer Barriere, die das Gelände des Forschungsgebietes umgibt. Jahre vergehen, in denen die Kinder zu jungen Männern heranwachsen und erst als mit dem alten Misaki auch derjenige stirbt, der die Barriere aufrecht erhalten hatten, fliehen die Brüder.

Ihr Weg führt sie in die nächst größere Stadt und ein unsicheres Leben beginnt. Naoya kann es nicht ertragen von anderen Menschen berührt zu werden und Naoto hat zwar seine Kräfte gut unter Kontrolle, ist jedoch zu temperamentvoll und will um jeden Preis Naoya beschützen. Als eine unbekannte Frau auf einmal Naoya angreift und verletzt, stoßen die Brüder auf den bekannten Seher Kamiya Tsukasa, der das Ende der Welt vorhergesehen hat. Ausgerechnet die beiden Brüder sollen in diesem Schreckensszenario eine wichtige Rolle spielen. Für die Angreiferin und fanatische Anhängerin Kamiyas ein guter Grund die Brüder töten zu wollen.

Als Naoya und Naoto den Seher zur Rede stellen, hat dieser zusammen mit dem sensiblen Naoya eine weitere Vision und erstmalig erkennt Kamiya wo die Vernichtung der Menschheit ihren Anfang nehmen wird – ein Virus, das die junge Forscherin Kurahashi mit ihrem Assistenten gegen AIDS entwickeln will, wird mutieren und binnen weniger Tage die Menschheit auslöschen. Entsetzt von der Vision und um das Schicksal abzuwenden, machen sich die Brüder auf den Weg in die Forschungseinheit um mit Kurahashi zu sprechen. Sie soll ihre Arbeit an dem Projekt beenden und sämtliche Daten löschen. Doch so einfach will sich die ehrgeizige, junge Frau nicht von einer Eingebung in die Irre führen lassen. Als jedoch erneut die Anhängerin Kamiyas auftaucht und das Leben Kurahashis beständig in Gefahr gerät, beginnt sich Naoyas Visionen zu glauben. Sie will die Forschungsdaten löschen, doch urplötzlich will ausgerechnet ihr Assistent dies verhindern.

Night Head Genesis Band 2Und selbst nachdem diese Hürde überwunden ist, wird klar, dass das Schicksal der Welt zwar abgewendet, doch der Sieg noch längt nicht errungen wurde. Denn hinter all den seltsamen Vorfällen stecken Menschen, die ähnliche Fähigkeiten, wie Naoya und Naota haben und die beiden Brüder sind wichtig für die sich anbahnende Katastrophe…

Eigene Meinung:
„Night Head Genesis“ ist zwar erst 2007 erschienen, jedoch basiert die Geschichte selbst auf einem Roman von Iida George und einer TV-Serie aus dem Jahre 1992. Die Geschichte erschien unter dem Titel „Night Head“ und war damals recht erfolgreich. Sie wurde sogar einst von einer anderen bekannten Mangaka umgesetzt: Makoto Tateno. Diese Fassung ist unterdessen jedoch schwer aufzutreiben oder gänzlich vergriffen bzw. unbekannt. Mit der Neuversion des Mangas, der parallel zur 24-teiligen Anime-TV-Serie „Night Head Genesis“ erschien, wagt sich You Higuri erstmalig in eine ganz andere Richtung.

Die Handlung ist mysteriös, actionreich, düster und hat thrillerhafte Ansätze. Der erste Band wirft viele Fragen auf, die erst in den folgenden Mangabänden beantwortet werden und ist im Großen und Ganzen spannend und mitreißend. Teilweise kommt man zu Beginn mit den Namen durcheinander (Naoya, Naoto, Naomi), doch daran gewöhnt man sich rasch. Die Charaktere sind noch wenig blass und leider auch stereotyp: Naoto, der temperamentvolle, große Bruder mit extrem ausgeprägten Beschützerinstinkt und Naoya, der kleine, teilweise labile und ruhige Bruder. Vielleicht wird ihnen in den kommenden Bänden mehr Tiefe verliehen, bisher wirken die Protagonisten jedoch ein wenig unausgegoren. Zudem weiß der Leser noch nicht genau, wohin die Handlung eigentlich führen wird – viele Figuren (der alte Misaki, die Schülerin Shoko) sind nur am Rande in Erscheinung getreten und fehlen ein wenig, doch das letzte Kapitel und das Auftauchen der anderen übersinnlich Begabten macht Lust auf mehr.

Zeichnerisch ist der Manga sehr gut gelungen. Wie nicht anders von You Higuri zu erwarten ist die Geschichte sehr gut umgesetzt, teilweise sogar besser und dynamischer als in ihren anderen Werken. Natürlich sind die Charaktere allesamt gutaussehend (allen voran Naoto und Naoya), jedoch passt ihr Stil überraschend gut zu dieser Art von Manga. Higuri kann zeigen, dass sie durchaus auch Actionszenen und Explosionen zeigen kann und auch die Visionen von Naoya sind eher realistisch gehalten, was gut zu der Endzeitstimmung passt.

Insgesamt ist „Night Head Genesis“ ein Muss für alle You Higuri Fans, aber auch für erwachsene Leser, die Action, Mystery und düstere Geschichten mögen. Es fällt zwar schwer zu sagen, wohin die Geschichte genau will, doch genau das macht den Manga so interessant. Wer über die stereotypen Charaktere hinwegsehen kann, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren…

© Koriko

Night Head Genesis: © 2007 George Iida / You Higuri, Kodansha / Carlsen

Negative Happy Chainsaw Edge

Name: Negative Happy Chainsaw Edge
Englischer Name:
Originaltitel: Negative Happy Chainsaw Edge
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2008
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Story: Tatsuhiko Takimoto
Zeichnungen: Junichi Saiki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

Negative Happy Chainsaw EdgeStory
Der Oberschüler Yosuke Yamamoto ist 17 Jahre jung, frustriert und orientierungslos. Sein Leben dümpelt so vor sich hin. Seine nachhaltig mittelmäßigen Leistungen und der Unfalltod seines besten Freundes lassen ihn an der Zukunft zweifeln. Träume hat er keine. Da er nichts mit sich anzufangen weiß, lässt er sich sogar zu einem sinnlosen kleinen Ladendiebstahl hinreißen. Seine Zukunft erscheint eintönig und perspektivlos.

Eines Tages soll sich alles ändern, denn an diesem Tag trifft er durch Zufall die hübsche Eri Yukisaki, die auf eine benachbarte Schule geht. Da das Mädchen nur mit einer Schuluniform bekleidet im Schnee sitzt, spricht Yosuke sie an. Bevor sich jedoch ein Gespräch entspinnen kann, taucht wie aus dem Nichts ein vermummter Mann in einem schwarzen Regenmantel auf, der sich mit einer Kettensäge bewaffnet drohend vor den Jugendlichen aufbaut. Zu Yosukes noch größerer Überraschung greift Eri auch noch ohne zu Zögern zum Schwert und stürzt sich in den Kampf mit dem mysteriösen Fremden. Nur mit knapper Not entkommen die beiden Oberschüler dem Kettensägen-Mann, der nicht nur scheinbar unverwundbar ist, sondern auch noch übermenschliche Fähigkeiten sein eigen nennt. Umso weniger versteht Yosuke, dass Eri stocksauer auf ihn ist. Tatsächlich hatte sie auf den Fremden gewartet, um ihn zu endgültig besiegen – für die Gerechtigkeit. Yosukes unerwartetes Auftauchen hat ihren ganzen Plan zunichte gemacht.

Yosuke versteht die Welt nicht mehr. Aber je mehr er darüber nachdenkt, desto klarer wird es ihm, dass er Eri in ihrem Kampf gegen den schwarz gekleideten Mann unterstützen möchte. Mehr noch, er sieht darin plötzlich einen Sinn in seinem Leben. Darum setzt er sich auch über Eris ablehnende Haltung hinweg – solange, bis sie ihn als ihren Helfer akzeptiert. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen will, hat die taffe Kriegerin tatsächlich Hilfe nötig, denn die Kämpfe sind lebensgefährlich. Doch nicht nur das: Bald schon merken Yosuke und Eri, dass es ihnen beiden nicht nur um den gemeinsamen Kampf für Gerechtigkeit geht. Sie beginnen, sich ineinander zu verlieben… Aber ist eine Beziehung möglich, solange ihnen jeden Abend ein Verrückter mit einer Kettensäge auflauert?

Eigene Meinung
„Negative Happy Chainsaw Edge“ ist die Manga-Adaption des gleichnamigen preisgekrönten Romans von Tatsuhiko Takimoto (u.a. „Welcome to the NHK“). Am Beispiel des Protagonisten Yosuke geht es um die Orientierungslosigkeit junger Menschen in der heutigen japanischen Gesellschaft, speziell bei denjenigen, die in der Schule keine Top-Leistungen erringen. Was sollen sie tun, wenn sie keine gute Universität besuchen können – die Voraussetzung für eine vernünftige Anstellung? Sie hängen freiberuflich, sich mühsam über Wasser haltend, ihren Träumen nach oder verfallen in Lethargie. Deutlich wird das in Yosukes Sehnen nach einer Lebensaufgabe, in seiner Bewunderung für die japanischen Kamikaze-Piloten im Zweiten Weltkrieg, die ihr Leben einer Aufgabe opferten. Stattdessen fristen er und Eri ihr Leben nach dem „The Show must gon on“-Prinzip – so sinnlos der tägliche Kampf im richtigen Leben wie auch gegen den übermenschlichen Kettensägen-Mann auch sein mag. Diese Allegorie auf die jugendliche Lebenswelt lässt die Grenzen von Realität und Fiktion verwischen. Der Kettensägen-Mann ist nicht nur eine Vision der Protagonisten. Sie können tatsächlich von ihm verletzt werden. Dennoch scheint niemand außer den beiden den Fremden zu bemerken. Eine interessant Konstellation.

Junichi Saiki setzt die Vorlage mit Zeichnungen im typisch naturalistischen Schul-Manga-Stil schnörkellos in Szene. Uniformröcke, die kaum den Hintern richtig bedecken, Panty-Shots und aufreizende Posen sind dabei natürlich inklusive. Damit wird natürlich v.a. die Hauptzielgruppe – ältere Oberschüler, Studenten und junge Erwachsene insbesondere männlichen Geschlechts bedient, sollen aber wohl auch ein wenig Abwechslung in den sich wiederholenden Sequenzen schaffen. Die gewisse Langatmigkeit können sie der Mitte der Handlung dennoch nicht nehmen.

Die zweibändige Mini-Serie erscheint in deutscher Sprache als kostengünstiger großformatiger Doppelband mit einigen hübschen Farbseiten. Bei dem Werk handelt es sich um die Adaption anspruchsvoller Literatur in ein Format der Populärkultur. Vor einem Kauf muss man sich überlegen, ob man das will. Wer bloße, einfache Unterhaltung sucht, sollte sich anderweitig orientieren.

© Rockita

Negative Happy Chainsaw Edge: © 2008 Tatsuhiko Takimoto / Junichi Saiki, Kadokawa Shoten / Tokyopop

Black Rock Shooter

Name: Black Rock Shooter
Englischer Name:
Originaltitel: Black Rock Shooter – Innocent Soul
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2011
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Story: huke
Zeichnung: Sanami Suzuki
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Black Rock Shooter - Innocent Soul Band 1Story
Ret und seine kleine Schwester Io wohnen in einer Geisterstadt. Nur kranke oder gebrechliche Menschen verweilen noch an diesem Ort. Alle anderen haben vor dem Serienmörder Jack reiß aus genommen.
Jede Vollmondnacht sucht er sich sein nächstes Opfer. Zurück bleibt lediglich eine Nummer – die Anzahl seiner bisherigen Morde. 53 sind es schon und niemand hat auch nur den Hauch einer Ahnung, wo der Serientäter als nächstes zuschlagen wird.

Daher traut sich auch keiner mehr vor dir Tür, sobald der Vollmond aufgegangen ist. Als Io allerdings in eben solch einer Nacht plötzlich verschwindet, kann Ret nicht anders – er muss nach ihr suchen. Leider werden seine schlimmsten Befürchtungen Wirklichkeit, denn er findet Io in den Fängen von Jack, der bereits seine Mordlust an ihr befriedigt hat.

Ret kann kaum glauben, was er sieht. Jack ist ein bestialisches Monster. Nichts menschliches ist an ihm zu erkennen. Er gleicht eher einer Spinne mit langen spitzen Greifarmen. Über das plötzliche Auftreten von Ret scheint Jack zudem überhaupt nicht glücklich zu sein. Ohne mit der Wimper zu zucken, durchbohrt er Ret mit seinen langen Kralle. Ret liegt im Sterben. Er hatte nicht mal ansatzweise die Chance, sich gegen dieses Monster durchzusetzen.
Was er allerdings nicht weiß, ist, dass Io und Ret schon vor langer Zeit gestorben sind. Beide verweilen im Hazama, einer Welt, die zwischen Himmel und Erde existiert und in die ruhelose Seelen nach ihrem Tod gelangen. Dort müssen sie in einer Art Zeitschleife verweilen und immer wieder dieselben traumatisierenden Erlebnisse ihres Ablebens durchstehen.

Erst als das Mädchen Rock plötzlich auftaucht und mit ihrem sprechenden Schwert und Weggefährten Ron den Kampf gegen Jack antritt, klärt sich die Situation auf. Rock ist ein Black Star – eine Auserwählte, deren Aufgabe es ist, die Seelen zu erlösen. Nur ein Black Star kann die Seelen reinigen und in den Himmel geleiten. Doch dabei bringt sich Rock auch selber in Gefahr.

Auf ihrer Reise durch so manch heikle Situation muss sie immer wieder um ihre Existenz kämpfen. Währenddessen erlangt Rock Bruchstücke ihrer eigenen Vergangenheit zurück. Doch die Bilder vor ihrem geistigen Auge sind verstörend, sodass sich Rock fragt, ob sie all diese Ereignisse nicht aus guten Grund vergessen hat.

Black Rock Shooter - Innocent Soul Band 2Eigene Meinung
Ursprünglich wurde „Black Rock Shooter” in einem Lied des Vocaloid-Charakters Miku Hatsune besungen. Die Darstellung von Rock im dazugehörigen Musikvideo, die an eine dunkle Version von Miku Hatsune selbst erinnerte, sorgte für allerlei Diskussionsstoff und damit einhergehend großen Erfolg. Es folgten ein OVA, ein Spiel sowie einige Mangaserien, die die Geschichte von Rock alle anders interpretierten.

Das Manga „Black Rock Shooter – Innocent Soul“ stellt Rock als düstere Heldin der hilflosen Seelen da. Der erste Band der Serie wirft viele Fragen auf und lässt viele Details offen. Über Rock, ihre Vergangenheit, ihren Wegbegleiter Ron und die Welt der Black Stars ist zunächst wenig bekannt. Immer wieder werden nur Andeutungen eingespielt, die darauf schließen lassen, dass Rock etwas furchtbares zugestoßen sein muss und das auch die Welt, zu der sie nun gehört, nichts Gutes für sie im Sinn hat.

Der erste Band ähnelt einer Sammlung von Kurzgeschichten. Rock bereist darin drei verschiedene Welten bzw. muss drei verschiedene Aufgaben bewältigen. Die einzelnen Geschichten sind dabei sehr emotional und reißen den Leser förmlich mit.

Der Zeichenstil der Serie spielt mit starken schwarz-weiß Kontrasten. Das ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber wunderbar zur Storyline der Serie. Aufwendige Schattierungen wird der Leser hier vergebens suchen. Dennoch wirken die Zeichnungen keinesfalls einfach oder lieblos. Es werden viele Details dargestellt.

„Black Rock Shooter – Innocent Soul“ ist in drei Bänden abgeschlossen. Ein Blick in dieses mysteriöse Universum lohnt sich daher erst recht.

© Izumi Mikage
Black Rock Shooter – Innocent Soul: © 2011 huke/ Sanami Suzuki, Kadokawa Shoten/ EMA

Monster

Name: Monster
Englischer Name: Monster
Originaltitel: Monster
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 1995
Deutschland: EMA 2002
Mangaka: Naoki Urasawa
Bände: 18 Bände
9 Bände (Perfect Edition)
Preis pro Band: 6,50 €

Monster Band 1Story
1986. Kenzo Tenma ist ein japanischer Chirurg, der in Deutschland lebt und arbeitet. Er ist ein wahrer Meister in seinem Gebiet und wird von den anderen Ärzten bewundert. Jede noch so schwierige Operation scheint er meistern zu können. Außerdem ist er mit Eva Heinemann, der Tochter seines Chefs, verlobt. Alles scheint perfekt zu sein. Doch dann wirft ihm eine türkische Frau vor, ihren Mann ermordet zu haben. Er sei vor einem anderen Patienten ins Krankenhaus eingeliefert worden, wurde aber erst nach diesem operiert. Er starb. Hätte Tenma ihn operiert würde er noch leben und dies wirft sie ihm vor. Dadurch fängt Tenma an nach zu denken. Hätte er etwas tun können? Er hatte von dem türkischen Patienten gar nichts mitbekommen. Was hätte er anders machen sollen? Und obwohl Eva ihm sagt, er hätte keine Schuld, grübelt er weiter. Und Evas Satz gibt ihm zu denken: „Es sind ja auch nicht alle Menschen gleich viel wert.“

Der ehemalige Berater des DDR-Handelsministeriums, Ribert, kam mit seiner Frau und seinen Zwillingen in die BRD. Kaum sind sie da, werden die Eltern ermordet. Außerdem wurde dem Sohn in den Kopf geschossen. Die Tochter steht dadurch unter Schock. Tenma kommt sofort ins Krankenhaus und bereitet die Operation des Jungen vor. Gleichzeitig wird der Bürgermeister nach einem Schlaganfall eingeliefert. Direktor Heinemann selbst verlangt, dass Tenma sich um den Bürgermeister kümmert, da dieser ihm eine hohe Spende versprochen hatte. Doch Tenma kann nicht auf seinen Chef hören, er möchte den Jungen retten. Und so überlässt er den Bürgermeister einfach seinen Kollegen.

Tenma schafft es den Jungen zu retten, er liegt zwar noch im Koma, scheint aber auf dem Weg der Besserung zu sein. Der Bürgermeister hingegen ist gestorben. Obwohl der Direktor Tenma gegenüber sagt es wäre alles okay, ernennt er einen anderen Arzt zum Leiter der Abteilung für Neurochirurgie. Außerdem droht er ihm an, dass er ihm kein Empfehlungsschreiben für eine andere Klinik schreiben wird. Damit hat Tenma keine Chance mehr auf eine Karriere. Und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, löst Eva auch noch ihre Verlobung.

Monster Band 2Verzweifelt sitzt Tenma am Bett von Johann, dem Jungen und murmelt vor sich hin. Er sagt, dass er den Direktor am liebsten umbringen würde, ohne weiter darüber nach zu denken.

Anna, die Schwester steht noch immer unter Schock. Sie spricht kein Wort und reagiert auf nichts. Der Direktor entzieht Tenma die Verantwortung für die beiden Kinder. Zusammen mit zwei anderen Ärzten überlegt er, wie er den Aufenthalt der Kinder zum Vorteil der Klinik nutzen kann. Er möchte ein Foto von dem Wiedersehen der beiden Geschwister haben. Johan hat von Menschen denen die Kindern leid tun Geschenke geschickt bekommen. Unverschämt nimmt der Direktor eine Tüte mit Bonbons, reist sie auf und isst eines. Außerdem bietet er sie auch den beiden Ärzten an, diese lehnen nicht ab.

Bei der Zusammenführung der beiden Kinder schreit Anna laut auf und fällt in Ohnmacht. Johann allerdings wacht dadurch aus und streckt die Hand nach seiner Schwester aus.
Am nächsten Tag sind der Direktor und die beiden Ärzte tot. Sie wurden scheinbar vergiftet und neben allen drei lag das gleiche Bonbonpapier. Doch was hat das zu bedeuten? Wem galt das Gift wirklich? Und wer war der Mörder? Und welche Motive hatte er? Und warum sind seit dieser Nacht die Zwillinge verschwunden?

Inspektor Runge vom BKA macht sich an diesen Fall und für ihn ist recht schnell klar, Tenma ist der Mörder. Nur er hatte Vorteile davon, denn nach dem Tod des Direktors wurde er zum Chefchirurgen ernannt. Aber wer war es wirklich? Und wie kann Tenma seine Unschuld beweisen?

Die Morde gehen weiter. Bundesweit gab es bereits vier Mordfälle in zwei Jahren. Immer an Ehepaaren. Ein Verdächtiger wird schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Tenma soll sich um den Patienten kümmern. Er freundet sich mit dem Mann an und erfährt so, dass der Mann den wahren Mörder kennt. Er bezeichnet ihn als „Monster“ und zittert bei dem bloßen Gedanken an ihn. Als der Patient dann nachts aus dem Krankenhaus verschwindet folgt Tenma ihm und stößt dabei auf den Mörder. Doch er kann es kaum glauben, ausgerechnet dieser Mensch soll all diese Morde begangen haben?

Eigene Meinung:
Dieser Manga fesselt einen vom ersten Band an. Schon wenn man Band eins liest denkt man, spannender kann es nicht mehr werden, doch das kann es sehr wohl. „Monster“ besteht aus 18 Bänden und die Spannung lässt in keinem davon nach, im Gegenteil. Dieser Manga ist auch etwas für Leser die nichts für Horror übrig haben. Denn auch wenn es um Morde geht, so bieten die Mangas doch mehr Detektivarbeit. Ständig ist man am grübeln wer es war und warum. Wodurch wurde er so? Und immer wieder nimmt die Geschichte eine neue, überraschende Wendung, mit der keiner gerechnet hätte. Man fängt an zu hoffen, nur, damit diese Hoffnungen später wieder zerstört werden und neue Rätsel aufgeworfen werden.
Der Leser fiebert auf jeden Fall total mit. Ich kann diesen Manga nur empfehlen. Allerdings eher einem älteren Publikum, also erst ab 16 Jahren. Nicht, weil er brutal ist, sondern mehr, weil er sehr komplex ist.

© Nekolein
Monster: © 1995 Naoki Urasawa Shogakkan / EMA

Perfect Edition

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