Eine Geschichte von unendlicher Traurigkeit

Name: Eine Geschichte von unendlicher Traurigkeit
Englischer Name:
Originaltitel: Owaranai Fukou ni Tsuite no Hanashi
Herausgebracht: Japan: Kaiohsha 2015
Deutschland: Tokyopop 2017
Mangaka: Chise Ogawa
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Story
In „Eine Geschichte von unendlicher Traurigkeit“ geht es um Takayuki und Kiyotake. Beide waren früher gemeinsam auf der Schule und gute Freunde. Allerdings nur bis Takayuki seinem Freund Kiyotake die Freundin ausspannte und kurz darauf die Schule verließ.

Jahre später sehen sie sich auf einem Gruppendate als Studenten wieder und Kiyotake lässt es sich nicht nehmen, dem anderen ins Gesicht zu sagen, was er von ihm hält. Doch ahnt er zunächst nicht, dass hinter dem damaligen Verhalten von Takayuki mehr steckte, als gedacht. Dieser war nämlich schon immer in seinen Freund verliebt und konnte es nicht ertragen ihn mit jemand anderem zu sehen.

Als Kiyotake sich an dem Abend auch noch betrinkt, obliegt es später dann ausgerechnet Takayuki diesen nach Hause zu bringen, doch im Wagen kann er die Finger nicht von dem Weggetretenen lassen. Wie wird Kiyotake darauf reagieren? Kann es diesmal ein Happy End für die Beiden geben? Können sie einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen und neu beginnen oder für immer Abstand voneinander nehmen, auch wenn es schmerzt?

Zudem gibt in dem Band noch eine Bonusgeschichte zu „Ein Spiel namens Liebe“ mit demselben Titel. In dieser Geschichte treffen wir erneut auf Miki und Udou. Udou ist auch der Bruder von Takayuki aus „Eine Geschichte von unendlicher Traurigkeit“ und die Beiden kommen auch in der Hauptgeschichte vor. Verunsichert von Takayuki, während einer seiner depressiven Stimmungen bezüglich Kiyotakes, zweifelt Miki ein wenig an den längerfristigen Bestand seiner Beziehung zu Udou. Zusätzlich wird er noch von seiner Mutter gegängelt wegen der anstehenden Prüfungen und hinsichtlich seiner Zukunftspläne mit Udou flippt der junge Mann doch ein wenig aus. Wird ihm Udou den Halt geben den er braucht oder stehen sie doch schon am Ende ihrer Beziehung? Oder ist doch alles nicht so wie es auf den ersten Blick erscheint?

Eigene Meinung
„Eine Geschichte von unendlicher Traurigkeit“ gefiel mir sehr gut, da der Manga doch sehr melancholisch ist und mit einer Spur Drama aufwartete. Auch die verletzliche, depressive Seite Takayukis, welche er gut verbirgt und die ihn mit der Zeit zu zerstören droht, wurde sehr gut herausgearbeitet und überzeugt in ihrer Darstellung. Daher bleibt man auch bis zu Ende gern dabei, um zu erfahren, ob es für ihn nicht doch noch ein Happy End geben wird.

Die Zeichnungen gefielen mir diesmal besser, als noch bei „Ein Spiel namens Liebe“. Das Grobe, das ich letztes Mal bemängelte, ist kaum noch vorhanden und die Zeichnungen sind generell sehr detailreich und dynamisch.

Der Lesefluss war gut, auch wenn die Panels hin und wieder doch noch mal ein wenig mit Text überladen wirkten. Aber generell kam man beim Lesen dennoch recht gut voran.

Die Altersempfehlung liegt bei 16+ und passt sehr gut, da es doch expliziter zur Sache geht und auch das Thema generell eher etwas für ältere Leser mit einer gewissen Reife ist.

Für Fans von melancholischen, leicht dramatischen Geschichten ist dieser Manga aber auf jeden Fall einen Blick wert.

Eine Geschichte von unendlicher Traurigkeit: © 2015 Aya Sakyo, Kaiohsha/ Tokyopop

Haus der Sonne

Name: Haus der Sonne
Englischer Name:
Originaltitel: Taiyou no Ie
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2010
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Taamo
Bände: 13 Bände
Preis pro Band: 4,95 € (Band 1 bis 14.09.2017)
6,50 € (Band 1 ab 15.09.2017 / ab Band 2)

Story
Jede freie Minute verbringt die kleine Mao bei der Familie Nakamura. Für Mao sind ihre beste Freundin und ihr Bruder Hiro Nakamura wie ihre eigenen Geschwister. Maos Leben mit ihren eigenen Eltern ist hingegen nicht so harmonisch. Beide arbeiten bis spät in die Nacht und sind kaum zu Hause. Als wäre Maos Alltag nicht schon deprimierend genug, trifft sie dann auch noch ein Schicksalsschlag nach dem anderen. Nach der Scheidung ihrer Eltern, zieht Mao zu ihrem Vater. Und auch ihre einzige Stütze – die Familie Nakamura – zerbricht, als bei einem Unfall Herr und Frau Nakamura sterben. Nur Hiro als ältester Sohn entscheidet sich für ein eigenes Leben. Seine Schwester wachsen hingegen bei Verwandten auf.

Einige Jahre vergehen und die kleine Mao ist inzwischen eine 17-jährige, selbstbewusste aber etwas schroffe Highschool Schülerin geworden. Ihr ruhiges Leben mit ihrem Vater ist jedoch nicht leichter geworden, als er eines Tages verkündet, neu heiraten zu wollen. Und gemeinsam mit der neuen Frau kommt auch noch ihre Tochter mit in das traute Heim, welches seitdem im Mittelpunkt steht. Mao wieder immer mehr verdrängt.

Langsam fühlt sich Mao nirgends mehr willkommen. Geborgenheit fehlt in ihrem eigenem zu Hause komplett. Ihrem Vater scheint sie nicht mehr wichtig zu sein. Völlig aufgelöst flüchtet Mao in einem keinen Park in der Nähe, in dem sie ungestört ist und ihre Gefühle zeigen kann. Als Mao völlig in Tränen versunken ist, wird sie von Hiro ertappt, der zufällig vorbeikam. Er scheint die Situation richtig zu erfassen und bietet Mao sofort ein rettendes Ufer an – er möchte sie bei sich aufnehmen und ihre eine liebevolle Familie bieten. Gesagt, getan – doch einfach ist das Zusammenleben nicht. Ob Ordnung im Haushalt oder die Zubereitung des gemeinsamen Essens – alles ist ungewohnt für Mao und endet zwangsläufig erst einmal im Chaos.

Eigene Meinung
Wieder einmal schafft es ein sehr gefühlvolles und emotionales Werk nach Deutschland. „Haus der Sonne“ trumpft nicht mit bunten Farben, tollen Effekten oder unglaublichen Fantasy-Elementen. Es ist eine Alltagsgeschichte über ein trauriges Mädchen, dass einfach nur etwas Liebe und Fürsorge finden möchte. Auch der Zeichenstil unterstützt die Wirkung der Geschichte optimal. Die Zeichnungen sind klar strukturiert und konzentrieren sich auf das Wesentliche. Dafür wird an Umgebungsdetails im Hintergrund und aufwändigen Darstellungen von Reflexen durch Licht- und Schatten gespart.

Die unkomplizierten Bilder erreichen ihren Höhepunkt bei Maos Augen, die einfach nur aus Kritzeleien bestehen, die auch ein 3-jähriges Kind nicht besser hätten malen können. Dennoch wirkt diese Tatsache nicht wirklich störend.

Die Story benötigt im ersten Band etwas Zeit um in Fahrt zu kommen. Nach einem spannenden Anfang passiert die Hälfte des Bandes nichts, dass die Story wirklich voranbringt. Zum Ende hingegen schafft es „Haus der Sonne“ den Leser dazu zu bringen, mehr über den weiteren Verlauf der Geschichte erfahren zu wollen.

„Haus der Sonne“ ist daher eine einfühlsame Serie um ein einsames Mädchen, die ans Herz geht, die vor allem das weibliche Publikum ansprechen wird.

© Izumi Mikage

Haus der Sonne: © 2010  Taamo, Kodansha / Tokyopop

Orange

Name: Orange
Englischer Name:
Originaltitel: Orange
Herausgebracht: Japan: Fatabasha 2012
Deutschland: Carlsen 2016
Mangaka: Ichigo Takano
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 7,99 €

Story
Die Sommerferien sind vorbei und für Naho beginnt heut ein neues Schuljahr. Ausgerechnet heute hat sie das erste Mal in ihrem Leben verschlafen. Aus diesem Grund hat Naho nicht einmal Zeit, den bizarren Brief, der an sie adressiert wurde und der nicht einmal einen Absender enthält, vor Unterrichtsbeginn zu lesen. Erst im Klassenraum kann Naho endlich einen Blick hineinwerfen. Die Ausdrucksweise des Absenders wirkt seltsam vertraut und umso weiter Naho liest, desto verrückter wird es. Der Absender soll Naho selbst gewesen sein. Angeblich schreibt Naho 10 Jahre aus der Zukunft ihrem früheren Ich, um sie vor einem fatalen Fehler zu bewahren. Zunächst ist Naho skeptisch. Doch die Details aus dem Brief überzeugen sie schnell – der Absender weiß, dass Naho heut verschlafen hat und der Absender kündigt noch vor Ansprache des Lehrers den neuen Mitschüler Kakeru an. Alles aus dem Brief tritt exakt so ein, wie es beschrieben steht.

Tatsächlich findet sie schnell Kontakt zum neuen Schüler Kakeru, der durchaus freundlich und charmant ist. Auch Nahos vier Freunde nehmen Kakaru schnell in die eigene Clique mit auf. Aber natürlich traut sich Naho nicht, ihren Freunden von diesem verrückten Brief zu berichten.

Da sich alle so gut verstehen, ist Naho umso verwirrter, als sie im Brief liest, dass sie und ihre Freunde Kakeru nach Unterrichtsschluss des ersten Schultages keinesfalls mit sich mitnehmen sollen. Was für eine komische Forderung, die Naho auch sofort ignoriert. Zusammen fallen sie über die Brötchen ihrer Freundin Azu her, die aus einer talentierten Bäckersfamilie stammt. Auch wenn Naho am liebsten das Currybrötchen essen würde, hält sie sich wie immer zurück und überlässt anderen den Vorrang, sodass sie am Ende nie das bekommt, was sie eigentlich gewollt hätte. Doch Kakeru bittet sie, ihr Melonenbrötchen mit seinem Currybrötchen zu tauschen. Hat er mitbekommen, dass sie ihren eigenen Wunsch zurückgehalten hat?

Alle verbringen zusammen einen unglaublich witzigen und schönen Nachmittag. Keiner rechnet damit, dass Kakeru bereits am nächsten Tag für 2 Wochen nicht mehr zum Unterricht erscheint.

Erst später findet Naho heraus, dass sich Kakerus Mutter am Nachmittag der Schuleinführung selbst umgebracht hat. Hätte Naho dieses Schicksal verhindern können, wenn sie auf den Brief gehört und Kakeru am ersten Schultag nicht mitgenommen hätte?

Was wird sich ändern, wenn Naho alle Forderungen des Briefes erfüllt?

Eigene Meinung
„Orange“ verliert wenig Zeit und steigt umgehend in die Geschichte ein. Dabei bleiben viele Fragen offen, wie „Wer hat den Brief zugestellt?“ und „Wie kann Naho überhaupt einen Brief aus der Zukunft bekommen?“.

Zwischendurch wird immer wieder die Szenerie geändert und der Leser befindet sich bei den Hauptcharakteren 10 Jahre in der Zukunft. Dabei kann man immer wieder Hinweise erhaschen, was in der Vergangenheit wohl schiefgelaufen sein muss. Der Switch ist zunächst etwas befremdlich und verwirrend, da man nicht gleich erkennt, was das Ziel dieses Sichtwechsels ist. Dabei wird bereits früh aufgelöst, was der Grund für den Brief aus der Zukunft ist, was etwas schade ist – der Leser fühlt sich dabei in etwa so, als hätte man zu Beginn eines Krimis bereits verraten, wer der Mörder ist.

Dennoch bleibt es spannend, wie Naho auf die Anweisungen aus der Zukunft reagiert und welche Konsequenzen folgen. Dabei traut sich Naho nicht immer, die Verhaltensänderungen umzusetzen. Auch der Leser fiebert entsprechend mit.

Der Zeichenstil ist sehr skizzenhaft. Eine sanfte Federführung und dünne Linien unterstützen diese einfühlsame Story.

Es bleibt also spannend, wie Naho versucht aus sich heraus zu kommen, um ihr und Kakerus Schicksal zu verändern.

© Izumi Mikage

Orange © 2012 Ichigo Takano, Futabasha / Carlsen

The right way to write Love

Name: The right way to write Love
Englischer Name:
Originaltitel: Renai rubi no tadashii furikata
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2015
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Ogeretsu Tanaka
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Story
In „ The right way to write Love“ geht es im titelgebenden Teil des Manga um Hiromu und Natsuo. Hiromu war in seiner Schulzeit eher ein Nerd, der das Gärtnern mehr mochte, als den Kontakt zu seinen Mitschülern. Von dem Mitschüler Natsuo fühlte er sich zudem noch bedrängt und gedemütigt.

Nach Jahren treffen die Beiden nun wieder aufeinander, als Natsuo den Friseursalon, in dem Hiromu arbeitet, aufsucht. Hiromu erkennt Natsuo sofort wieder, doch dieser ihn nicht, da er sich äußerlich doch sehr verändert hat. Als Natsuo ihn um die Chance bittet, mit ihm zusammen zu sein, beschließt Hiromu, sich endlich an seinem Peiniger von damals zu rächen. Er will dafür sorgen, dass Natsuo sich in ihn verliebt, und ihn dann eiskalt fallen lassen. Doch kann er das wirklich durchziehen? War es den damals wirklich so, wie Hiromu es angenommen hat oder war es doch gänzlich anders und er hat es nur nicht verstanden? Kann es für die Beiden eine Chance geben glücklich zu werden?

Dagegen geht es in „Monster Untied und Monster Sugar“, um Shuna und Hayashida. Die Beiden arbeiten zusammen in der gleichen Firma und gehen eine rein sexuelle Beziehung ein. Doch diese reicht Shuna irgendwann nicht mehr, denn er möchte mit dem Mann an seiner Seite gerne eine richtige Beziehung führen. Er möchte ihn glücklich machen und ihn zum lachen bringen, da Hayashida sonst eher eine desinteressierte Miene aufsetzt. Dies resultiert allerdings aus den Erfahrungen aus seiner letzten Beziehung und der schweren Zeit in der Firma in der er vorher gearbeitet hat. Daher sträubt er sich auch mit aller Macht davor, Shuna mehr Raum in seinem Herzen und Leben zu geben. Doch kann er das wirklich vermeiden oder liebt er Shuna nicht eigentlich doch schon viel zu sehr? Gibt Shuna letztlich auf oder ist sein Wille stark genug, um für ihr gemeinsames Glück zu kämpfen? Kann es für die beiden ein Happy-End geben?

Eigene Meinung
Mir gefiel „The right way to write Love“ genauso sehr wie „ Love Whispers in the Rusted Night“. „Monster Untied“ bezieht sich auch auf den vorherigen Manga von Ogeretsu Tanaka, da es sich bei Hayashida um den gewalttätigen Ex von Yumi handelt. Allerdings steckte hinter dessen Verhalten auch mehr, als man angenommen hatte und er ist nicht ganz das Monster, für das man ihn gehalten hat. Gerade, dass sich Ogeretsu Tanaka in ihren Werken eher ernsten Themen widmet, finde ich wirklich gut. In anderen Manga bekommt man dies nicht so oft zu sehen, da es sich da meist eher um romantische Komödien handelt. Um so erfrischender ist es dann mal Boys Love Manga der anderen Art zu lesen, die der Realität näher kommen.

Die Zeichnungen sind detailreich und tragen dazu bei, die Grundstimmung des Manga sehr gut in Szene zu setzen. Der Lesefluss ist angenehm, die Panels nicht zu sehr mit Text beladen, daher kam man beim Lesen zügig voran.

Die Altersempfehlung liegt bei 18 Jahren und sollte auch ernst genommen werden, da es doch sehr oft ziemlich heftig und detailreich, was den Sex angeht, zu Sache geht. Außerdem würde es jüngeren Lesern auch noch schwer fallen die Hintergründe der Handlungen der Charaktere wirklich nachzuvollziehen.

Fans der Werke von Ogeretsu Tanaka und denjenigen, die auch gern ernste Themen in Manga mögen legen ich „The right way to write Love“ an Herz. Der Kauf lohnt sich definitiv!

The right way to write Love: © 2015 Ogeretsu Tanaka, Shinshokan/ EMA

Love Whispers in the Rusted Night

Name: Love Whispers in the Rusted Night
Englischer Name:
Originaltitel: Sabita yoru demo koi wa sasayaku
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2015
Deutschland: EMA 2016
Mangaka: Ogeretsu Tanaka
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Story
In „Love Whispers in the Rusted Night“ geht es um Yumi und Mayama. Beide kennen sich noch aus Schulzeiten und schon damals war ihre Beziehung eher inniger Natur. Allerdings verloren sie sich dann aus den Augen und nur durch Zufall trifft Mayama nun wieder auf ihn, woraufhin er fast täglich in dem Laden auftaucht, in dem Yumi arbeitet, um ihm nahe zu sein.

Dies ist für Yumi eine Glücksfall, obgleich er bereits in einer Beziehung ist. Diese Beziehung ist von Sex und Gewalt geprägt und doch fällt es Yumi schwer, sich von seinem Freund zu trennen. Wird Mayama vielleicht ein Grund für ihn sein, endlich dieser traumatischen Beziehung entkommen zu können und glücklich zu werden? Oder ist er schon zu sehr in alte Muster verfallen, um tatsächlich etwas ändern zu können?

Als Zusatz gibt es noch eine Leseprobe zu „The Right Way to Wright Love“ in der Hiromu unerwartet die Chance bekommt, sich an einem seiner Peiniger aus Schulzeiten zu rächen. Doch kann er es wirklich über sich bringen, seinen einstigen Peiniger eine Beziehung vorzutäuschen, nur um ihn dann fallen zu lassen?

Eigene Meinung
Mir hat „Love Whispers in the Rusted Night“ sehr gut gefallen. Es gibt nicht wirklich viele Manga im Boys-Love-Genre die sich auch mal an ernstere Themen wagen, doch dieser hat es getan. Dabei ist die Geschichte gut umgesetzt, man kann die Protagonisten sehr gut nachvollziehen in ihren Handlungen und leidet mit ihnen und hofft für sie auf ein Happy End.

Die Zeichnungen sind detailreich und setzen die Stimmung sehr gut um. Manchmal gerade zu schmerzlich, denn man leidet wirklich mit, wenn Yumi so gewalttätig behandelt wird. Der Lesefluss ist wirklich gut, keine Panels sind mit Text überladen, was es angenehm macht den Manga zu lesen.

Die Altersempfehlung liegt bei 18 Jahren und ist wirklich angebracht; es gibt einige Szenen, sowohl psychologischer als auch sexueller Natur, die für jüngere Leser nicht geeignet sind und für die ihnen noch das Verständnis fehlen würde.

Für Fans von Boys Love und für Leser, die gerne auch mal ernstere Themen mögen ist der Manga wirklich zu empfehlen. Ich selbst werde auf jedenfalls ein Auge auf die weiteren Manga von Ogeretsu Tanaka werfen!

Love Whipsers in the Rusted Night: © 2015 Ogeretsu Tanaka, Shinshokan/ EMA

Der Zauber einer mir unbekannten Welt

Name: Der Zauber einer mir unbekannten Welt
Englischer Name:
Originaltitel: Watashi no muchi watashi no michi
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2015
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Moto Momono
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Der Zauber einer mir unbekannten Welt Band 1Story
In „Der Zauber einer mir unbekannten Welt“ fühlt sich die junge Minato eingeengt in ihrem Leben. Sie hat ein abgeschlossenes Studium, einen Job, eine Mutter die auf sie zählt und einen Jugendfreund, der mehr von ihr zu wollen scheint als Freundschaft.

Aber mehr und mehr kommen ihr Zweifel, ob es so gut ist, es allen immer Recht machen zu wollen. Wo bleibt dabei ihre eigene Meinung? Ihre eigenen Wünsche? Erst durch die Begegnung mit ihrer Arbeitskollegin Maya wird ihr klar, dass ihr Leben auch anders sein könnte. Maya ist so ganz anders als sie. Sie sagt gerade heraus was sie denkt und verführt Minato auch noch bei einem gemeinsamen Abend bei ihr.

Dies wirbelt ihr Leben erst einmal gehörig durch, bringt aber auch neue Möglichkeiten. Kann sie es wagen eine Beziehung zu Maya zu haben? Was wird ihre Mutter sagen und wird ihr Jugendfreund damit klar kommen? Und was ist Mayas Vergangenheit? Diese scheint Minato schon lange im Auge gehabt zu haben, doch warum?

Mir gefiel der Manga sehr gut. Yuri-Geschichten kamen bei uns ja nicht so oft vor, wobei sich dies in den letzten Jahren ja ein wenig verbessert zu haben scheint.

Eigene Meinung
Die Geschichte ist sehr realitätsnah und man kann die Beweggründe der Charaktere sehr gut nachvollziehen. Besonders Minatos Zwiespalt, es ihrer Familie und Freunden recht zu machen und dabei sich selbst nicht zu verlieren ist sehr gut ausgearbeitet. Die zarten Gefühle die sie für Maya entwickelt werden nicht übereilt dargestellt, sondern werden ganz in Ruhe ausgearbeitet, was für mich wirklich ein Pluspunkt für diesen Manga ist.

Der Lesefluss ist wirklich angenehm, die Panels nicht zu textüberladen. Die Zeichnungen sind weich und detailreich. Nur finde ich das die Protagonistinnen ein wenig zu jung herüber kommen, aber darüber kann man sehr gut hinweg sehen.

Die Altersempfehlung liebt bei 15+, allerdings wird mehr angedeutet, als gezeigt, so dass auch jüngere Leser ab 12 den Manga ruhig lesen könnten, so fern ihnen die Thematik liegt.

Für Fans von zarten Liebesgeschichten, mit einer Spur Dramatik ist der Manga wirklich einen Kauf wert, wie natürlich auf für jeden Fan von Yuri.

Der Zauber einer mir unbekannten Welt: © 2015 Moto Momono, Kadokawa/Tokyopop

Neun Leben

Name: Neun Leben
Englischer Name:
Originaltitel: Neko No Yomeiri
Herausgebracht: Japan: Taiyoh Tosho 2012
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Lalako Kojima
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Neun LebenStory
In „Neun Leben“ geht es um Yukiharu. Dieser verlor als Kind seinen geliebten Kater Dorasuke bei einem Autounfall für den er sich selbst die Schuld gibt. Danach trauerte er lange und konnte sich bis jetzt nicht überwinden erneut eine Katze bei sich aufzunehmen.

Jahre später taucht dann ein junger Mann mit Katzenohren und Schwanz bei ihm auf und behauptet, Dorasuke zu sein. Zuerst skeptisch über dessen Aussage, versucht er den jungen Mann auf Abstand zu halten. Allerdings wird er dann doch noch von ihm überzeugt, dass er Doraksuke ist und schon bald haben sie wieder ein inniges Band miteinander geknüpft. Doch Dorasukes Dasein ist durch Gott an Bedingungen geknüpft und ein Moment der höchsten Ekstase könnte sie ihr momentanes Glück kosten.

Gibt es für die beiden Liebenden überhaupt eine Zukunft oder ist das Schicksal erneut grausam und trennt die Beiden wieder?

Eigene Meinung
Der Manga ist von der Geschichte her Erfrischend, aber ich finde man hätte noch mehr daraus machen können. Mir ging alles viel zu schnell von statten, da hätten man sich für die Entwicklung der Geschichte ruhig noch einen Band mehr Zeit lassen können. Die Charaktere sind jedoch liebevoll gestaltet, besonders Dorasuke schließt man schnell ins Herz, so dass man ihm ein Happy End wirklich wünscht.

Der Lesefluss ist angenehm, die Panels nicht zu überladen mit Text. Die Zeichnungen sind schön, allerdings hätten sie detailreicher sein können und insgesamt kamen mir auch die Protagonisten doch recht kindlich rüber, nicht wirklich erwachsen.

Die Altersempfehlung liegt bei 15+ und ist in Ordnung, auch wenn es im Grunde nur eine explizitere Stelle gibt, in der man aber auch nicht wirklich viel zu sehen bekommt.

Für Fans von Boys Love und Mysterygeschichten, ist der Manga einen Blick wert, aber kein Muss.

Neun Leben: © 2012 Lalako Kojima, Taiyoh Tosho/Tokyopop

Attack on Titan – Lost Girls (Nippon Novel)

Name: Attack on Titan – Lost Girls
Englischer Name:
Originaltitel: Shosetsu Shingeki no Kyojin LOST GIRLS
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2014
Deutschland: Carlsen 2016
Autor: Hiroshi Seko
Ideengeber: Hajime Isayama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,95 €

StoryAttack on Titan - Lost Girls
In der Novelle „Attack on Titan – Lost Girls“ bekommt man einen tieferen Eindruck vom Seelenleben und der Vergangenheit der weiblichen Protagonistinnen vermittelt. Dies geschieht in drei mal eher längeren oder kürzeren Geschichten.

Von Mikasa Ackermann erfährt man in „Lost in the Cruel World“ mehr. Während eines verbissenen Kampfes gegen einen Titanen erinnert sie sich daran zurück wie sie Eren das erste Mal getroffen hat, wie schwer es mit unter war, diesen als Freund zu gewinnen und an den Moment, in dem ihr bewusst gemacht wurde wie grausam die Welt in der sie lebten wirklich war.

Dagegen bekommt man in „Wall Sina, Goodbye“ einen Einblick in Annies Leben. Sie steht nur einen Tag davor ihre eigentliche Mission, die für die sie von klein auf von ihrem Vater trainiert wurde, zu erfüllen. Doch auch wenn sie den Tag eigentlich in Ruhe verbringen wollte, stürzt sie sich, wenn auch ein wenig widerwillig, in die Suche nach der verschwundenen Tochter einen reichen Kaufmannes. Dabei kommen bei Annie Gefühle und Erinnerungen auf, die nicht immer dem entsprechen, wie sie sich selbst gern sehen möchte.

Zum Abschluss bringt „Lost Girls“ die Beiden in einem ruhigen Moment zusammen. Annie schält Kartoffeln in der Küche und sinniert vor sich hin. Allerdings kommt dann Mikasa dazu, was Annie verunsichert. Schon immer befürchtete sie, dass diese hinter ihr Geheimnis kommen könnte und nun hat Mikasa auch noch ihren Ring gefunden. Allerdings entwickelt sich die Situation nicht wie Annie es befürchtet.

Eigene Meinung
Mir gefiel die Novelle „Attack on Titan – Lost Girls“ wirklich gut. Man erfährt mehr von der Hintergrundgeschichte der Protagonistinnen und bekommt einen Eindruck davon, wie sie die Situation, in der sie leben, empfinden, wie schwer es für sie ist, Menschen zu verlieren, die sie doch verteidigen wollten oder eben an die Pflicht die ihnen auferlegt wurde festzuhalten.

Die Länge der Novelle war gut gewählt, so dass man nicht von der Handlung erschlagen wurde. Der Lesefluss war auch angenehm und man kommt zügig voran, wenn einen die Geschichten ersteinmal gepackt haben. „Lost in the Cruel World“ und „Wall Sina, Goodbye“ waren dabei wesentlich länger, als „Lost Girls“. Gut fand ich ebenfalls, dass Illustrationen vorhanden waren, so dass man sich einige Szenen bildlich noch besser vorstellen konnte.

Für Fans der Romane und des Anime ist diese Novelle wirklich zu empfehlen, da sie einem noch weiteren Einblick in das Universum von „Attack on Titan“ gewährt.

Attack on Titan – Lost Girls: © 2014 Hiroshi Seko/Hajime Isayama, Kodansha/Carlsen

Battle Angel Alita – Mars Chronicle

Name: Battle Angel Alita – Mars Chronicle
Englischer Name: Gunnm: Mars Chronicle
Originaltitel: Gunnm Mars Chronicle
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2014
Deutschland: Carlsen 2016
Mangaka: Yukito Kishiro
Bände: 6 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

Battle Angel Alita - Mars Chronicle Band 1Story:
Yoko lebt mit dem Waisenmädchen Erika in einem Waisenhaus in Mamiana auf dem Mars. Yoko hat erst kürzlich einen Maschinenkörper erhalten und kommt mit diesem sehr schlecht zurecht. Das Laufen fällt ihr immer noch schwer.

Ninon Silber ist das älteste Mädchen im Waisenhaus und ist davon überzeugt eine Verwandte des Fürsten Flammarion zu sein. Sie glaubt eines Tages die Königin des Mars zu werden und erlaubt Erika ihre Dienerin zu sein. Schon am nächsten Tag lernen die beiden Mädchen die Machtspielchen von Ninon kennen.

Yoko und Erika sind mit Ninon und ihren „Dienerinnen“ im Versteck im Pumpwerk, als Mamiana plötzlich angegriffen wird. Die erste Angriffswelle auf den kleinen Ort kann zurückgeschlagen werden. Nur wenige Minuten vergehen bis Panzer und neue Soldaten anrücken und den Ort zerstören. Nachdem die ersten zwei Mädchen im Versteck getötet wurden, überlegen die restlichen Mädchen wie sie fliehen können. Während Yoko dabei ist das Wehr zu schließen und damit den Fluchtweg zu öffnen, packen die restlichen Mädchen ihre Sachen zusammen. Gerade als die Soldaten das Versteck der Mädchen finden, öffnet sich die Tür und sie können fliehen. Doch die Verfolger sind ihnen dicht auf der Spur… Werden Yoko und Erika fliehen können?

Eigene Meinung:
„Battle Angel Alita – Mars Chronicle“ erzählt die Vorgeschichte zu „Battle Angel Alita“. Die Vorgeschichte dreht sich um den Bürgerkrieg auf dem Mars und um die Kindheit von Yoko, die in der Hauptserie Alita genannt wird. Für Fans der Serie ist „Mars Chronicle“ eine interessante Ergänzung, die inhaltlich bestimmt noch an Spannung zunehmen wird. Wer die Hauptserie noch nicht kennt, wird es aber mit „Mars Chronicle“ nicht schwer haben. Viele Begriffe werden erklärt.

Für schwache Gemüter ist kein Teil der „Battle Angel Alita“-Reihe geeignet. Regelmäßig sieht man auf den Kriegsschauplätzen massenhaft Blut und diverse abgetrennte Gliedmaße. Man erlebt mit wie unschuldige Menschen und besonders Kinder wahllos getötet werden. Deshalb wird die Serie auch erst ab 16 Jahren empfohlen.

Battle Angel Alita – Mars Chronicle: © 2014 Yukito Kishiro, Kodansha / Carlsen

ano hana – Die Blume, die wir an jenem Tag sahen

Name: ano hana – Die Blume, die wir an jenem Tag sahen
Englischer Name:  –
Originaltitel: Ano Hi Mita Hana no Namae o Boku-tachi wa Mada Shiranai
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2012
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Story: Cho-Heiwa Busters
Zeichnungen: Mitsu Izumi
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 9,95 €

ano-hana-band-1Story
Der jugendliche Jintan ist ein Schulschwänzer. Den Tag verbringt er meistens in der Wohnung und spielt Videospiele. Seit jenem Sommer hat er jede Lebensfreude verloren. Damals als Grundschüler war er Anführer der „Super Peace Busters“ – eine Gruppe von sechs Kindern, die jede freie Minute in einer kleinen Hütte im Wald verbrachten. Als sie eines Nachmittags wieder zusammen spielten, fragte das pedantische Mädchen Anaru, ob Jintan eigentlich in die schüchterne und niedliche Menma verliebt sei. Natürlich fühlte sich Jintan durch die Frage in die Enge getrieben und peinlich berührt. Er erwiderte forsch, dass er in eine derartige Vogelscheuche doch nie verliebet sein könnte. Das waren die letzten Worte, die Jintan jemals zu Menma sagen würde. Danach kam es zu einem tragischen Unfall, bei dem Menma das Leben verlor. Seitdem gibt sich Jintan die Schuld an ihrem Tot.

Doch nun bekommt Jintan plötzlich die Chance, alles wieder gut zu machen. Als er eines Morgens aufwacht, sitzt die kleine Menma auf Jintans Fensterbrett. Zunächst glaubt er, dass er nun völlig übergeschnappt sei. Menma ist tot und das Mädchen kann nur ein Geschöpf seiner Fantasie sein. Doch nachdem sie auch nicht verschwindet, obwohl Jintan sie ignoriert, glaubt er langsam doch daran, dass ihm Menmas Geist erschienen ist. Er ist sich sicher, dass Menma einen letzten Wunsch haben muss, der sie auf der Erde festhält. Jintan sieht es als seine Aufgabe, Menma Frieden zu beschweren und seine harten Worte von damals wieder gut zu machen. Doch um ihren Wünsche erfüllen zu können, muss er die „Super Peace Busters“ wieder zusammentrommeln. Und das ist leichter gesagt als getan. Alle haben sich mittlerweile entfremdet. Wird er dennoch alle überreden können, auch wenn nur er Menmas Geist sehen kann?

ano-hana-band-2Eigene Meinung
„Ano Hana“ ist eine dreibändige Geschichte, die unter die Haut geht. Zu Beginn werden vor allem die einzelnen Charaktere vorgestellt. Dabei gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit der Protagonisten, als sie als Grundschüler noch unzertrennlich waren. Dabei scheinen die „Super Peace Busters“ gemeinsam viel Spaß gehabt zu haben und auch der Leser taucht in diese friedliche und glückliche Stimmung ein. Dabei ist die Gegenwart ein starker Kontrast. Jeder einzelne Charakter hat sich scheinbar völlig verändert. Doch je mehr sie sich anstrengen, Menmas letzten Wunsch zu erforschen und zu erfüllen, desto mehr entdecken sie, dass sie die damalige Zeit vermissen. Der Leser wird dazu verleitet, in Erinnerungen zu schwelgen und an die eigene Kindheit sowie an die damaligen Freunde zurückzudenken.

Der Zeichenstil ist sehr säuberlich und genau. Vor allem die Hintergründe werden oft mit Rasterfolien dargestellt.

Letztendlich ist die Geschichte sehr emotional und unterhaltsam. Es bleibt spannend, ob Jintan und seine Freunde herausfinden, was Menmas Wunsch ist und wieso sie so plötzlich erschienen ist.

© Izumi Mikage

Ano Hana – Die Blume, die wir an jenem Tag sahen: © 2012 Cho-Heiwa Busters/ Mitsu Izumi, Shueisha/ Tokyopop

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