Korsar der Liebe

Name: Korsar der Liebe
Englischer Name: Corsair
Originaltitel: Corsair
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2008
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Story: Fuuko Minami
Zeichnungen: Erii Misono
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Korsar der Liebe Band 1Story:
Der familiäre, aber starke Piraten-Klan Preveza herrscht über das Meer von Morea. Kaum ein Land wagt es sich mit der Familie schlecht zu stellen oder gar einen Angriff zu starten. In diesen Klan wurde der undurchsichtige und blinde Canale aufgenommen, nachdem ihn Aura, die Tochter des Clanführers von der Straße aufgelesen hat. Seitdem fungiert Canale als Stratege und unterstützt die Piraten bei ihren Beutezügen. Unter ihnen befindet sich der junge Ayance, der eines der Schiffe befehligt und der versucht herauszufinden, wer sich hinter Canale verbirgt. Als die Piraten bei einem ihrer Beutezüge die Gräfin Catarina Anglade gefangen nehmen und gegen ein hohes Lösegeld an ihren Verlobten ausliefern, bröckelt erstmals Canales stoische Maske.

Kurz darauf flieht der blinde Stratege von Bord, wird jedoch von einem seltsamen Mann abgefangen und entführt. Ayance, der Canale gefolgt war, nimmt die Spur auf und stöbert die beiden in einem heruntergekommenen Haus aus. Nachdem er den fremden Mann, der sich als Mitglied des Attentäter-Klans Sharuk Ahmudji und Canales Meister entpuppt, im Duell besiegt hat, erkennte er, dass auch Canale zu diesem Klan gehört hat. Obwohl Canale ihn um den Tod bittet, weigert sich Ayance diesem Wunsch nachzukommen. Stattdessen nimmt er sich Canales Körper an, um die Wirkungen eines Aphrodisiakums abzuschwächen, das dem blinden Mann verabreicht wurde.

In den folgenden Tagen kommen sich die beiden näher und Ayance lernt einen Teil der Hintergründe Canales kennen. Zeitgleich zieht eine neue Gefahr auf – Herzog Jean-Hughes d’Aubigne, der Verlobte der Gräfin Catarina Anglade ist überhaupt nicht begeistert, dass die Preveza Hand an seine zukünftige Frau gelegt haben. Darüber hinaus entwickelt er ein gesteigertes Interesse an dem Klan, als er erfährt, dass sich ein blinder Mann unter den Piraten befindet. Er entführt Aura, die Prinzessin der Piraten, um den Mann aus der Reserve zu locken, gegen den er schon seit Jahren einen unermüdlichen Hass hegt …

Korsar der Liebe Band 2Eigene Meinung:
Der Manga „Korsar der Liebe“ basiert auf einer gleichnamige Novel-Reihe von Fuuko Minami und umfasst drei Bände. In diesen wird die Vergangenheit Canales aufgrollt und von seinem Leben und seiner Herkunft berichtet. Damit wird nur auf einen Bruchteil der Geschichte eingegangen, da der Roman fortgeführt wird und sich Ayances Vergangenheit widmet. Die Handlung ist in einer fiktiven Welt angesiedelt, die sich grob an das 17. / 18. Jahrhundert anlehnt. Sie ist durchaus spannend und gut durchdacht was die politischen Hintergründe und die verschiedenen Clans anbelangt, doch gleichzeitig können diese Punkte auch verwirren, da man die Novels nicht kennt.

Die Charaktere sind interessant und entsprechen glücklicherweise nicht ganz den gängigen Stereotypen. Allerdings sind sie teilweise auch unlogisch, insbesondere Canale, der sich oftmals nicht wie ein Blinder verhält. Sicherlich hat er im Laufe seines Lebens gelernt damit umzugehen, aber ein blinder Attentäter scheint doch in einigen Punkten zu weit hergeholt. Zu Ayance erfährt man leider kaum etwas. Seine Beweggründe bleiben im Dunkeln, ebenso seine Vergangenheit. Auch die anderen Charaktere muten manchmal wie Staffage an, die um Canales Geschichte drapiert wird, auch wenn sie ihre eigenen Handlungsbögen und Szenen haben. Das ist schade, hier hätte man mehr herausholen können.

Zeichnerisch ist „Korsar der Liebe“ Geschmackssache. Erii Misono, die auch die Romane illustriert hat, hat einen sehr hübschen, filigranen Stil, der im Grunde sehr schön ist. Dennoch weist er etliche Schwächen auf, insbesondere anatomische Fehler, falsche Perspektiven und sehr statische Konstruktionen. Ihre Bilder sind hübsch anzusehen, aber alles andere als lebendig oder dynamisch. Das fällt besonders in den Kampfsequenzen und den erotischen Szenen auf. Dafür sind die Hintergründe gut gelungen und auch die Seeschlacht zu Beginn weiß zu überzeugen.

Insgesamt ist „Korsar der Liebe“ ein netter Fantasy-Manga, der angenehm aus der breiten Masse sticht. Fuuko Minamis Charaktere sind ein großer Pluspunkt, da sie spannend und interessant sind. Auch die Handlung weiß zu überzeugen, da die Hintergründe gut durchdacht sind. Zeichnerisch ist Erii Misonos Stil gewöhnungsbedürftig, doch dank der fesselnden Geschichte, findet man schnell Zugang.

Wer fantastische und historische Mangas mag und endlich mal eine Geschichte lesen will, n der es nicht nur um das eine geht, der sollte sich „Korsar der Liebe“ nicht entgehen lassen. Zu empfehlen …

© Koriko

Korsar der Liebe © 2008 Fuuko Minami / Erii Misono, Gentosha Comics Inc. / Tokyopop

Kleine Katze Chi

Name: Kleine Katze Chi
Englischer Name: Chi’s Sweet Home
Originaltitel: Chi’s Sweet Home
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2004
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Konami Kanata
Bände: 12 Bände
Preis pro Band: 9,95 €

Kleine Katze Chi Band 1Story:
Der dreijährige Yohei Yamada stolpert beim Spielen zufällig über eine kleine Katze, die durch die Gegend irrt und nach ihrer Mutter sucht. Kurz entschlossen nehmen Yohei und seine Mutter die kleine Katze mit sich und geben ihr ein Zuhause. Für die Katze bricht ein neues, ungewohntes Leben an, denn plötzlich ist da viel mehr zu entdecken. Schnell ist die Traurigkeit und der Wunsch, die Familie wieder zu finden, verflogen und für Chi beginnen spannende Abenteuer im Haushalt der Yamadas.

Eigene Meinung:
„Kleine Katze Chi“ stammt aus der Feder Konami Kanatas und entwickelte sich binnen kurzer Zeit zu einem echten Renner. Die wöchentlich erscheinenden, farbigen Strips sind dabei nie länger als 10 Seiten und erzählen nicht mehr als das Leben der Hauskatze Chi. Dennoch verkaufen sich die Sammelbände mehr als erfolgreich, 2008 kam sogar eine vom Studio Madhouse produzierte Anime-Serie hinzu, die auf den Einzelkapiteln des Mangas basiert.

Inhaltlich ist „Kleine Katze Chi“ daher eher einfach gehalten – es geht um Chis Eingewöhnung in ihr neues Zuhause und ihre ersten kleinen Abenteuer innerhalb der Wohnung. Auch die Familie Yamada kommt nicht zu kurz, da es auch für diese nicht leicht ist plötzlich einen vierbeinigen Mitbewohner zu haben (insbesondere wo Katzen in der Wohnung nicht erlaubt sind). So erhält man als Leser sowohl einen Einblick in den Alltag der jungen Familie, als auch in den der kleinen Katze Chi. Immerhin wird der Manga aus Chis Sicht erzählt, so dass man immer ihre Gedanken mitverfolgen und nachvollziehen kann. Das ist lustig und unterhaltsam, und gerade Katzenfans- und Besitzer werden sich in der ein oder anderen Situation wiedererkennen.

Kleine Katze Chi Band 2Chi ist ein niedlicher, liebenswerter Hauptcharakter, den man gerne auf ihren Entdeckungsreisen begleitet. Sie ist einer echten Katze recht ähnlich – dickköpfig, verspielt, verschmust. Man darf gespannt sein, wie sie sich in den kommenden Bänden entwickelt, wie sie heranwächst und die Welt um sich entdeckt.

Auch die menschlichen Protagonisten der Geschichte sind sympathisch und spiegeln den typischen Alltag in einer japanischen Familie wieder. Besonders Yohei, der vom Alter her Chi am nächsten ist, ist ein passender Konterpart zu der kleinen Katze und lernt mit ihr zusammen die Welt kennen.

Die Zeichnungen sind einfach, dafür aber komplett farbig gehalten, haben aber dennoch ihren ganz eigenen Charme. Gerade Chi ist einfach niedlich, auch wenn sie durch den großen Kopf und den kleinen Körper ein wenig deformiert erscheint. Daran gewöhnt man sich jedoch schnell, da es Konami Kanata mit wenigen Strichen gelingt die Gefühle der Katze perfekt wieder zu geben und sie zum Leben zu erwecken – die Zeichnerin verzichtet auf allzu viele Details, konzentriert sich nur auf Geschichte und die witzigen, einfallsreichen Alltagsepisoden der kleinen Katze.

Mit „Kleine Katze Chi“ hat sich Carlsen einmal mehr auf ein ungewöhnliches Terrain gewagt und bringt einen ungewöhnlichen Comic auf dem deutschen Markt heraus. Die Alltagsgeschichten um die „Kleine Katze Chi“ sind niedlich und wissen zu begeistern, egal wie alt man ist. Man muss Chi einfach gern haben und gerade Katzenfans, die sich mehr als einmal in den Szenen wiedererkennen dürften, werden den Comic lieben. Dank der einfachen, vollfarbigen Zeichnungen und den charmanten Charakteren ist „Kleine Katze Chi“ ein lohnenswerter Manga, der sich angenehm von der breiten Masse abhebt und Jung und Alt zu begeistern weiß. Zu empfehlen.

© Koriko

Kleine Katze Chi: © 2004 Konami Kanata, Kodansha Ltd. / Carlsen

King’s Game

Name: King’s Game
Englischer Name: King’s Game
Originaltitel: Ousama**Game
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2006
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Ryo Takagi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

King's GameStory:
Um das Bündnis zweier Königreiche zu vertiefen, wird der hübsche Renge in das Nachbarreich geschickt und soll dort von nun an sein Leben fristen. Im Grunde ist er nicht mehr als eine Geisel, doch um seinem älteren Bruder und König eine Hilfe zu sein, bietet er sich freiwillig für diese Mission an. Als Renge an den fremden Königshof gebracht wird lernt er Ohga kennen, der sein Land mit strenger Hand und eiserner Kontrolle führt. Bekannt dafür kalt und grausam zu sein, muss auch Renge schon zu Beginn am eigenen Leib erfahren, zu was Ohga alles fähig ist. Er schneidet ihm nicht nur die Haare ab, sondern schlägt ihn auch vor dem versammelten Hofstaat. Für Renge eine klare Herausforderung und sofort bietet er dem König die Stirn, gleich wie gefährlich der Mann sein kann. Einzig Mizuchi, Bruder Ohgas und Zweitgeborener des Reiches wird für Renge ein Freund und Vertrauter. Als Renge in der ersten Nacht von einem Unbekannten im Schlaf geküsst wird, macht er sich auf die Suche nach dem Mann, muss jedoch feststellen, dass sich keiner in seiner Nähe aufgehalten wird. Lediglich Ohga schließt er von Anfang an aus seinen Überlegungen aus, kann er sich den kalten Mann doch nicht so zärtlich und liebevoll vorstellen.

Renge gewöhnt sich nach und nach an sein neues Leben, doch als Mizuchi für sein eigenmächtiges Handeln gegen den Piraten Kulon bestraft werden soll, stellt sich Renge zwischen Ohga und seinen Bruder und wird schließlich von Ohga selbst verletzt. In der folgenden Nacht muss sich Renge wohl eingestehen, dass der sanfte Unbekannte durchaus der König selbst war und erst jetzt beginnen die Probleme. Renge will Ohga keinen Glauben schenken, dass Mizuchi ein Verräter ist, der sich des Thrones bemächtigen will, zudem hegt er Gefühle für den König selbst, weigert sich jedoch Ohgas grausame Natur zu akzeptieren…

Neben der eigentlichen Story „King vs. Prinz“ enthält der Manga noch zwei Kurzgeschichten. Die Geschichte „Sechster Prinz vs. Dritter Prinz“ greift die Geschichte von Airi und Homura auf, beides Brüder von Ohga. Airi und Homura stehen sich schon seit ihrer Kinderzeit sehr nahe. Airi war oft und lange krank, Homura besuchte ihn und gab ihm den Mut gegen seine Krankheit zu kämpfen. Jahre später sind die beiden ein Paar, doch Homura sieht in ihm immer noch den kranken Jungen und kann sich nicht mit dem Gedanken anfreunden mit Airi intimer zu werden. Als Homura von seinem Bruder Ryuga erfährt, auf welche Art sich Männer lieben, ist er nicht nur entsetzt und verschreckt, er beendet auch aus Angst die Beziehung zu Airi. Doch so schnell kann er dann doch nicht von Airi loskommen…

Die zweite Kurzgeschichte „Pirate’s Game: Pirat vs. Fünfter Prinz“ greift den in der Hauptgeschichte erwähnten Piraten Kulon auf. Yuri, der fünfte Prinz an Ohgas Hof ist seinen Aufpassern davongelaufen, da er das höfische Leben nicht mehr ertragen kann. Auf seiner Flucht läuft er einem Offizier in die Arme, der ihm hilft. Kurz darauf erwacht Yuri an Bord eines Schiffes und muss erkennen, dass er sich auf einem Piratenschiff befindet und der Offizier niemand anderes als der Pirat Kulon ist. Zunächst von der Crew bedroht, macht ihn Kulon schließlich zu seiner „Frau“, was Yuri zwar vor der Mannschaft rettet, ihn jedoch in die Situation versetzt Kulons sexuelle Wünsche zu erfüllen. Dass dieser gar kein wirkliches Interesse an ihm zu haben scheint, ermöglicht Yuri zum ersten Mal in seinem Leben eine ungeahnte Freiheit und nachdem ihn die Männer an Bord akzeptiert haben, will Yuri gar nicht mehr an Land zurück…

Eigene Meinung:
Ryo Takagis „King’s Game“ steht dem Manga „Prince’s Game“ in nichts nach. Während bereits in letztgenanntem Werk verschiedene Prinzen mit Männern kapitelweise verkuppelt werden, kann zumindest „King’s Game“ vier Kapitel lang mit einer etwas längeren Handlung aufwarten, auch wenn hierbei sicherlich nicht so viel passiert. Nach dem altbewehrten Schema finden die beiden ungleichen Männer zueinander und selbst das politische „Drumherum“ wirkt ein wenig unausgegoren, da es letztendlich doch nur dem Zusammenführen von Renge und Ohga dient. Auch die beiden zusätzlichen Kurzgeschichten laufen nach diesem Prinzip ab, was den Manga fast schon ein wenig eintönig macht. Allerdings bin ich der Meinung, dass „Prince’s Game“ zuerst hätte veröffentlicht werden sollen, da dieser Manga von der Geschichte her vor den Ereignissen des Comics „King’s Game“ angesiedelt ist.

Die Zeichnungen sind hübsch anzusehen, besonders Gesichter, Augen und Haare liebevoll ausgearbeitet. Jedoch stimmt oftmals die Anatomie fast gar nicht, besonders die langen Oberkörper fallen negativ auf. Zudem sind mir einige Charaktere fast zu jung geraten, da besonders Yuri zu kindlich geworden ist. Hintergründe findet man selten und zumeist wirken die Charaktere zu steif und unbeweglich.

Wer Comedy mag und sich an einer seichten, kurzweiligen Geschichte nicht stört, kann mit „King’s Game“ nichts falsch machen. BL-Fans werden allein schon wegen den hübschen Kerlen und den soliden Zeichnungen zuschlagen. Alle anderen, sollten vorher einen Blick hineinwerfen und sich bewusst sein, dass Ryo Takagi am meisten durch schräge Comedy und Charaktere bekannt ist..

© Koriko

King’s Game: © 2006 Ryo Takagi, Kadokawa Shoten Publishing Co.,Ltd. / EMA

Kimono Boys

Name: Kimono Boys
Englischer Name:
Originaltitel: Mede Shireru Yoru no Junjou Kamuro-Hen
Herausgebracht: Japan: Hakusensha 2007
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Story: Ami Suzuki
Zeichnungen: Kaname Itsuki
Bände: 3 Bände
Bände: 6,50 €

Kimono Boys Band 1Story:
Kageros Leben ändert sich radikal, als er von seiner Großmutter wegen Geldsorgen an ein Bordell im Rotlichtviertel Hanafurio verkauft wird. Sein neues Leben ist seitdem geprägt von einer strengen Schule, da er eine ähnliche Ausbildung durchläuft wie eine Geisha. Der einzige Lichtblick in seinem neuen Leben ist der lebenslustige Kicho, der sich kaum um Regeln schert und sich und Kagero damit immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Obwohl Kagero stets versucht sich möglichst nicht zu sehr hervorzutun und sich den strengen Gesetzen des Bordells anzupassen, macht im Kicho einen Strich durch die Richtung.

Von Anfang an scheint Kicho einen Narren an Kagero gefressen zu haben und obgleich Kagero sich gegen die Aufdringlichkeit des Jungen wehrt, freunden sich die Beiden an und stehen die Ausbildung gemeinsam durch. Auch körperlich kommen sich die Jungen näher, ein Umstand, der auch den wachsamen Augen eines Aufpassers nicht entgeht. Doch alles ändert sich, als Kicho seinen ersten Kunden empfangen soll und dafür entsprechend hergerichtet wird. Kagero verspürt zum ersten Mal brennende Eifersucht, weiß jedoch ganz genau, dass solche Gefühle verboten sind. Auch Kicho sind die Gebräuche unter den Geishas vertraut und daher sorgt er dafür, dass Kagero in der ersten Nacht mit einem Kunden eingesperrt wird, um nicht für Ärger zu sorgen.

Danach ist die Beziehung zwischen den beiden angespannt, besonders weil einer der Leiter des Bordells genau mitbekommen hat, welche Atmosphäre zwischen den beiden ungleichen jungen Männern besteht. Die Ereignisse überschlagen sich, als Kagero an einem Abend mitbekommt, wie Kicho einem seiner Liebhaber ins Ohr flüstert, dass er ihn liebt. Kagero rastet vollkommen aus und als auch noch Kicho den Versuch startet mit seinem Freund zu reden, macht er alles nur schlimmer. Der Streit zwischen den Beiden endet damit, dass Kicho Kagero verführt und mit diesem schläft. Damit bricht er eines der höchsten Gesetzte des Bordells, auf dessen Bruch die Verbannung in die schäbigsten Bordelle der Stadt steht. Doch nicht Kicho soll dorthin geschickt werden, sondern Kagero. Kicho kann in letzter Sekunde verhindern, dass das geschieht, erhält jedoch die Auflage, dass er sich zukünftig von Kagero fernhält. Kagero, der nichts von all dem mitbekommt, fühlt sich von Kicho verraten und aus der ehemaligen Freundschaft entwickelt sich Verachtung und Hass. Die Beiden werden zwar die besten Geishas des Bordells, jedoch auch zu erbitterten Konkurrenten um die Position an der Spitze…

Kimono Boys Band 2Eigene Meinung:
„Kimono Boys“ ist ein zur Zeit dreibändiger Manga von Kaname Itsuki und Ami Suzuki. Kanami Itsuki gibt damit als Zeichnerin ihr deutsches Debut und wartet mit hübschen Bishonen und einem eleganten Zeichenstil auf. Besonders die zarten Gesichtszüge der Charaktere und die wunderschön ausgearbeiteten Haare machen ihre Zeichnungen unverwechselbar. Der Einsatz von viel Rasterfolie stört kaum, lediglich mehr Hintergründe wären schön gewesen, um sich noch besser in den Manga hineinversetzen zu können. Dafür finden Fans der erotischeren Lektüre, die ein oder andere heiße Szene zwischen Kicho und Kagero.

Storytechnisch ist der Manga interessant und bietet eine Handlung, die nicht ganz den typischen Klischees folgt. Sicherlich gibt es die üblichen gutaussehenden Bishonen und die Romanze zwischen den Charakteren, doch dank des Handlungsortes und der Zeit bietet „Kimono Boys“ etwas Neues und zumindest in Deutschland Einzigartiges, immerhin finden selten historische BL-Mangas ihren Weg nach Deutschland.

Einzig die Epoche und die damit verbundene Zeitangabe wirkt falsch, da der Manga unmöglich im 18. Jahrhundert spielen kann. Immerhin gibt es Hochhäuser, Maßanzüge und T-Shirts, die sicherlich kein Bestandteil dieses Jahrhunderts sind. Hier scheint Ami Suzuki nicht gut genug recherchiert zu haben oder die Zeichnerin hat schlicht und ergreifend einige historische Ungenauigkeiten eingebaut, die das Lesevergnügen zwar nicht direkt stören, jedoch Geschichtsfans sauer aufstoßen werden.

Wer hübsche Jungs, Kimonos und eine romantische Hintergrundgeschichte mag, kann ohne Zögern zugreifen. „Kimono Boys“ bietet jedem BL-Fan einen soliden Manga und eine schöne Handlung voller Gefühl und Romantik. Wer historischen Werken nichts abgewinnen kann und eher heißere und realistischere BL-Comics bevorzugt, sollte vorher einen Blick hinein werfen. In letzter Instanz besticht „Kimono Boys“ nämlich eher durch eine verblümte, kitschige Atmosphäre, als durch knallharte Realität.

© Koriko

Kimono Boys: © 2007 Kaname Itsuki / Ami Suzuki, Hakusensha, Inc. / EMA

Killing Iago

Name: Killing Iago
Englischer Name:
Originaltitel: Killing Iago
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Zofia Garden
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,00 €

Killing Iago Band 1Story:
Der 23-jährige Tedd Jigsaw ist der Superstar. Dem gutaussehenden Sänger liegen Männer und Frauen zu Füßen, seine Musik ist angesagt und auch an Geld mangelt es dem jungen Mann nicht. Lediglich mit dem Produzenten Norio Yagi kommt er nicht zurecht und das beruht auf Gegenseitigkeit. Norio beherrscht nicht nur den Musikmarkt, er bezieht auch in der Öffentlichkeit klar gegen Tedd Stellung und auch Tedd scheut sich nicht davor gegenüber der Presse seine Meinung über den Produzenten zu äußern. Als Norio ein dreitägiges Musikfestival plant, dass auch international übertragen werden soll und somit für junge Künstler die Chance auf eine weltweite Karriere ist, willigt Tedd schließlich ein, mit Norio einen Vertrag zu schließen und somit seine künstlerische Freiheit aufzugeben.

Doch anstelle der wichtigen Vertragsunterlagen unterschreibt Tedd in angetrunkenem Zustand einen Vertrag, mit dem er sämtliche Persönlichkeitsrechte dem Jurastudenten Kousuki Kogi überträgt.

Entsetzt muss Tedd am nächsten Morgen feststellen, dass er nicht nur zu Kousuki ziehen muss, sondern dass dieser sämtliche Verträge und Arbeiten des Musikers überwachen und kontrollieren darf. Die horrenden Vertragsstrafen sorgen schließlich dafür, dass Tedd widerwillig seinem neuen Aufpasser folgt und fortan lebt er mit seinem größten Fan zusammen. Schon bald wird klar, dass hinter Kous Absichten mehr steckt, als der Wunsch eines Fans mit seinem Idol zusammen zu sein und als Tedd ein Fanalbum mit zerrissenen Artikeln und Bildern seiner Karriere findet, offenbart ihm Kou, dass er Tedd verabscheut und für seine gescheiterte Beziehung mit seinem Exfreund verantwortlich macht. Dieser war nämlich ein großer Fan von Tedd und hat aus diesem Grund Kou verlassen. Dass der Sänger unterdessen Gefühle für Kou hegt und die beiden auch das ein oder andere Mal zusammen im Bett waren, verkompliziert die Angelegenheit nur noch. Kou verändert sich nicht nur, wird biestiger und aggressiver, auch Tedd, der sich verraten vorkommt, gerät ins Schwanken, da er nie genau weiß, was in Kou vorgeht.

Als Kou den Deal vorschlägt Tedd aus dem Vertrag zu lassen, wenn er ihm bei seiner Rache an seinem Exfreund unterstützt, willigt der Sänger ein, will sich jedoch selbst an Kou rächen. Die Beiden müssen also ein Liebespaar spielen, doch das ist nur das Anfang der Probleme, denn jeder beginnt sein eigenes Spiel zu spielen und nach einer Weile ist sich nicht nur Tedd unsicher, was überhaupt gestellt ist und was noch der Wahrheit entspricht…

Killing Iago Band 2Eigene Meinung
Mit „Killing Iago“ ist Zofia Garden ein beachtenswerter Manga gelungen. Besonders im Shonen-Ai Genre gibt es selten etwas außergewöhnliches, unter deutschen Künstlern ein solch gut durchdachtes Werk zu finden, war bis jetzt scheinbar unmöglich. „Killing Iago“ wartet mit einer komplexen Handlung auf, die es in sich hat und es gibt so viele unerwartete Wendungen und Überraschungen, mit denen man nicht einmal ansatzweise gerechnet hat, dass der Leser fast ins Schlingern gerät. Wie oft schlägt man einen Manga auf und weiß schon nach den ersten 20 Seiten das Ende, hierbei ist man bis zur letzten Seite so unsicher wie Tedd selbst, dem vieles verborgen bleibt und der selbst seine ganz eigenen Intrigen zu spinnen beginnt. Und darum geht es im Grunde auch. Angelehnt an Shakespeares „Othello“ handelt „Killing Iago“ von dem persönlichen Jago. In „Othello“ der intrigante Diener, in Zofia Gardens Werk die innere Stimme eines Menschen, die von Rache, Intrige und Hass geprägt ist. Die ganze Handlung ist von Anfang an ein Intrigenspiel, in das Kou, Tedd und später auch Norio einstimmen. Was hat es mit Tedds vernarbtem Rücken auf sich, was ist die Verbindung zwischen Kou und Norio und was verbirgt der Produzent vor der Öffentlichkeit? All diese Fragen werden mit stimmungsvollen Bildern beantwortet und die Geschichte der drei Männer miteinander verknüpft.

Die Zeichnungen sind solide und sehr schön anzusehen. Die Mangaka hat sich im Vergleich zu „Im Namen des Sohnes“ noch gesteigert und behält die Qualität bis zum Ende hin durch. Dabei fällt auf, dass sie bereits einen sehr festen Stil hat, sprich die Charaktere und Bilder verändern sich nicht von Kapitel zu Kapitel, was gerade bei jungen Mangazeichnern oft vorkommt. Die Seiten sind paneellastig, sie arbeitet gerne mit Rasterfolien, Effekten und SDs. Manchmal wirken die Seiten dadurch etwas überladen und voll, doch nach einer Weile gewöhnt man sich daran und kann den Manga genießen.

Auch ist der gesamte Comic sehr textlastig, da nicht nur die Gespräche sehr lang und ausgedehnt sind, auch die inneren Monologe umfassen mehrere Seiten und somit sollte man sich für „Killing Iago“ Zeit nehmen und sich schon mal einen ganzen Abend für die Lektüre gönnen. Insgesamt wird man an diesem Werk länger sitzen, als an anderen Mangas.

Abschließend kann ich „Killing Iago“ jedem BL-Fan empfehlen. Er bietet eine wundervolle und intelligente Abwechslung zum gängigen Einheitsbrei und zeigt, dass auch dieses Genre immer noch einiges zu bieten hat. Dabei ist es ganz angenehm einmal keine verblümte heile Shonen-Ai Welt zu sehen, sondern durchaus etwas, was der Realität näher kommen dürfte, als jeder andere Manga. Dementsprechend mangelt es auch nicht an erotischen Szenen, die jedoch nicht so explizit gehalten sind.

Wer ernste und intelligente Geschichten, Ränkespiele und hübsche Kerle mag, wird um „Killing Iago“ nicht herum kommen, doch auch sonst sollte man einen Blick in diesen Manga werfen. Ich persönlich halte ihn zur Zeit für den besten deutschen BL-Manga und freue mich auf die Fortsetzung.

© Koriko

Killing Iago: © 2009 Zofia Garden, Carlsen

Kigurumi Planet

Name: Kigurumi Planet
Englischer Name:
Originaltitel: Kigurumi Planet
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2010
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Ellie Mamahara
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Kigurumi Planet Band 1Story:
Der Student Daisuke Narumi lebt ein überschaubares, einfaches Leben. Die einzigen Höhepunkte erlebt er innerhalb der Geografie AG der Uni, die von Professor Arakawa geleitet wird. Dieser glaubt fest an die Existenz eines unterirdischen Volkes und so machen sich Daisuke und die übrigen Mitglieder der AG regelmäßig auf die Suche nach unterirdischem Leben.

Als Daisuke eines Tages in der Innenstadt über einen riesigen rosa Hasen stolpert und dieser sich als Arita vorstellt, ahnt er nicht, wie sehr diese Begegnung sein Leben verändern wird. Dass Arita sich auf den ersten Blick in Daisuke verliebt, ist noch das Normalste, was der junge Student von dem seltsamen Kerl im rosa Kostüm hört; seine Offenbarung, dass er ein Mensch aus dem unterirdischen Reich sei und sein Kostüm niemals ablegen darf, klingt weniger überzeugend. Dass Arita nicht scherzt, erfährt Daisuke schon bald auf sehr direktem Weg und rutscht unweigerlich in ein absolutes Chaos hinein. So gerät er schon bald ins versteckte unterirdische Reich und muss sich gegen Regierungsbeamte zur Wehr setzen, die es auf die fortschrittliche Technologie der Unterirdischen abgesehen haben …

Eigene Meinung:
Mit der zweibändigen Mangareihe „Kigurumi Planet“ legt Carlsen eine weitere Kurzserie von Ellie Mamahara vor, deren Manga „Das wunderbare Leben des Sumito Kayashima“ bereits im Herbst 2013 in Deutschland erschienen ist. Allerdings geht die Mangaka dieses Mal andere Wege und präsentiert ein chaotisches, comedy-lastiges Werk, das nicht nur optisch ungewöhnlich daher kommt.

Die Geschichte mutet seltsam an und ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Nicht jeder mag rosa Riesenhasen bzw. Männer in Kigurumi-Kostümen, insbesondere wenn man aus Deutschland kommt und die Hintergründe der Anzüge nicht so wirklich kennt. Dass es sich dabei um Darsteller handelt, die in Ganzkörperanzügen Comic- und Spielfiguren darstellen und auf Messen, Veranstaltungen und Events Auftritte hinlegen, klingt bizarr und fremdartig.
Dementsprechend abgehoben wirkt die Grundgeschichte mit den Unterirdischen, die sich nur in Kigurumi Kostümen an die Oberfläche wagen können. Da hilft es wenig, dass man später Arita und seiner Freunde auch in seiner normalen Form kennenlernt. Gerade die Liebesgeschichte zwischen Arita und Daisuke klingt seltsam und ist nur schwer nachvollziehbar. Der Boys Love Aspekt ist eigentlich vollkommen unnötig und für die chaotische Comedy-Handlung überhaupt nicht relevant. Ebenso gut hätten die beiden Freunde sein können.

Kigurumi Planet Band 2Die Charaktere sind, wie bereits erwähnt gewöhnungsbedürftig, chaotisch und sehr mangahaft. Daisuke ist nur schwer nachvollziehbar, da es dem Leser schwer fällt seine Gefühle für Arita zu verstehen. Dabei ist Ellie Mamaharas Grundidee eine Liebesgeschichte zu erzählen, bei dem einer der Charaktere nicht weiß, wie der andere aussieht, gar nicht mal so uninteressant. Leider verkommen die guten Ansätze dank der Comedy und der Tatsache, dass weder Daisuke noch Arita wirklich lebendig wirken. Gerade Letzterer ist dank des Bunny-Kostüms kaum ernst zu nehmen.

Die Zeichnungen bei „Kigurumi Planet“ wirken sehr steif und kantig. Ellie Mamahara hat einen gewöhnungsbedürftigen Stil, bei dem zumeist die Anatomie nicht 100%ig stimmt oder die Gliedmaßen zu groß wirken. Während die Kigurumi Figuren sehr weich und rund dargestellt sind, sind die Zeichnungen der Menschen sehr starr, undynamisch und perspektivlos. Dadurch mangelt es „Kigurumi Planet“ an Tiefe und optisch reizvollen Panelen. Alles wirkt platt und langweilig, weswegen auch die Action Szenen nicht überzeugen können.

„Kigurumi Planet“ ist am ehesten für Fans von Ellie Mamahara geeignet oder für all diejenigen, die chaotische Comedy-Mangas wie „Gravitation“ mögen. Der Boys Love Anteil hält sich in Grenzen, weswegen „Kigurumi Planet“ etwas nur bedingt für Liebhaber des Genres ist. Wer ernste, realistische und dramatische Thematiken sucht, ist bei diesem Manga eh an der falschen Adresse und sollte einen weiten Bogen um „Kigurumi Planet“ machen. Wer lustige, ungewöhnliche und bizarre Geschichten und Charaktere mag und sich nicht an Ellie Mamaharas steifen Zeichenstil stört, kann gerne einen Blick riskieren.

© Koriko

Kigurumi Planet: © 2010 Ellie Mamahara, Tokuma Shoten Publishing Co., Ltd. / Carlsen

Keep Out

Name: Keep Out
Englischer Name:
Originaltitel: Keep Out
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2009
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Story: Yuka Hachiwa
Zeichnungen: Hirotaka Kisaragi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Keep OutStory:
Eigentlich ist der zierliche Fuyuki ein Spezialist für Anti-Terror-Bekämpfung und dementsprechend ausgebildet, doch sein momentaner Job besteht darin Kagami, einflussreicher Geschäftsführer eines Großunternehmens als Bodyguard mit seinem Leben zu schützen. Das wäre im Grunde kein Problem, wäre Kagami nicht so extrem anhänglich und zu allem Überfluss Hals über Kopf in Fuyuki verliebt. Dementsprechend oft muss sich der junge Bodyguard gegen den liebestollen Präsidenten erwahren, der es nicht lassen kann Fuyuki seine Avancen sowohl körperlich, als auch wortreich zu unterbreiten. Als die Eröffnung eines neuen Gebäudekomplexes bevorsteht und bei Fuyukis Sicherheitsfirma das Schreiben einer radikalen Gruppe eingeht, steht fest, dass Kagamis Leben noch gefährdeter ist, als jemals zuvor. Ausgerechnet in dieser Krisenzeit entscheidet sich Fuyukis Auftraggeber dafür ihn als Leibwächter abzulösen, will Kagami doch nicht, dass seine große Liebe für ihn sein Leben lässt…

Eigene Meinung:
Mit „Keep Out“ veröffentlichte Tokyopop einen weiteren Einzelband des beliebten und bekannten Mangaka Hirotaka Kisaragi. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Zusammenarbeit mit der Autorin Yuka Hachiwa, die die Abenteuer der beiden Hauptfiguren in einem gleichnamigen Roman fortführt. Einen Einblick in den Stil der Autorin findet man am Ende des Mangas, wo eines der gezeichneten Kapitel in Romanform fortgeführt wurde.

Die Geschichte ist prinzipiell nichts Neues, wenngleich sie mit einigen interessanten Wendungen aufwarten kann, die für Spannung und Action sorgen. So gelingt es Yuka Hachiwa durchaus zu fesseln und es fällt schwer den Manga aus der hand zu legen. Leider wird die Rahmenhandlung (der Anschlag auf Kagami und die radikale Terroristengruppe) nur unzureichend beleuchtet, da sie sich lieber auf die Beziehung zwischen Fuyuki und Kagami, sowie die Comedy-Passagen konzentriert. Das raubt der Geschichte ein wenig den Schwung, da man einfach mehr aus der Rahmenhandlung hätte machen können. Nichtsdestotrotz macht „Keep Out“ Spaß und überzeugt durch eine gelungene Mischung an Action, Spannung und Comedy.

Die Charaktere sind ebenfalls nichts Neues, wenngleich Kagami einige ungewöhnliche Charakterzüge für den typischen „Seme“ eines Boys Love Mangas hat. Er ist ein wenig tollpatschig, absolut unsportlich und zumeist einfach chaotisch liebenswert. Man traut es ihm kaum zu Geschäftsführer eines riesigen Konzerns zu sein. Fuyuki auf der anderen Seite wirkt zu temperamentvoll und hitzköpfig, um wirklich als Leibwächter oder Anti-Terror-Spezialist zu arbeiten. Das mag an Kagamis Gegenwart liegen, doch für einen solchen Job ist er nicht gefestigt genug. Dieses Manko macht ihn zwar sympathisch und der Leser mag den jungen Bodyguard, doch leider auch unrealistisch und unlogisch.

Neben Fuyuki und Kagami beleuchtet der Manga auch die Beziehung von Kagamis Sekretär Shen Yi und Kadokura, dem Chef der Sicherheitsfirma, für die Fuyuki arbeitet. Diese Figuren sind teilweise interessanter, als die eigentlichen Hauptcharaktere und handeln in den meisten Fällen wesentlich logischer und nachvollziehbarer.

Stilistisch gibt es an „Keep Out“ nichts auszusetzen. Wie von Hirotaka Kisaragi nicht anders gewohnt, sind seine Zeichnungen eine Augenweide und in sich sehr gut gelungen. Seien es romantische Szenen, Actionsequenzen oder ausgearbeitete Hintergründe – der Zeichner versteht seinen Job und bietet dem Leser abwechslungsreiche Perspektiven, dynamische Panele und gutaussehende Männer. Sie sind ein großer Pluspunkt des Mangas, der dafür sorgt, dass man die logischen Probleme und die kleinen Plotlöcher gerne ignoriert und sich mit Freuden auf die Geschichte einlässt.

„Keep Out“ ist ein schöner, spannender Manga von Hirotaka Kisaragi und Yuka Hachiwa, der zwar hinsichtlich der Charaktere ein wenig schwächelt und bei der Handlung zuviel Gewicht auf die Comedy-Elemente legt, aber nichtsdestotrotz solide, kurzweilige Unterhaltung bietet. Wer den Mix aus Romantik, Action und Comedy mag, und wen die kleinen Logiklöcher nicht stören, sollte einen Blick riskieren.

Fans von Hirotaka Kisaragi werden sowieso nicht an diesem One Shot vorbei kommen, und im Grunde lohnt sich der Band bereits wegen der wundervollen Zeichnungen und des soliden Stils des Künstlers. Zu empfehlen.

© Koriko

Keep Out: © 2009 Hirotaka Kisaragi / Yuka Hachiwa, Gentosha Comics Inc. / Tokyopop

Katekyo!

Name: Katekyo!
Englischer Name:
Originaltitel: Katekyo!
Herausgebracht: Japan: Core Magazine 2009
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Yuu Moegi
Bände: 4 Bände / Einzelband (Luxury Edition)
Preis pro Band: 7,00 €
30,00 € (Luxury Edition)

Katekyo! Band 1Story
Da Rintaros Schulnoten nicht gerade das Gelbe vom Ei sind, engagiert seine Mutter den gutaussehenden Kaede als Nachhilfelehrer. Dass dieser Rintaro durch seine doppeldeutigen und mitunter anzüglichen Kommentare eher verunsichert und für ungewollte Gefühlsregungen sorgt, plant Rintaro mit schlechten Testergebnissen zu beweisen, dass Kaede ihm nicht helfen kann. Doch sein Vorhaben geht nach hinten los, als Kaede ihn durchschaut und Rintaro auf seine Art bestraft. Dadurch kommen sich die beiden näher, insbesondere da der junge Schüler sich in seinen Nachhilfelehrer verliebt und damit neue Schwierigkeiten und Probleme heraufbeschwört.

Neben der Hauptgeschichte enthält der Band noch die Kurzmangas „Komplex 17“, in dem es um Miharu geht, der immer mit dem gleichaltrigen Mitsuki verglichen wird und erst spät mitbekommt, dass sein Freund ein tieferes Interesse an ihm hegt, und „Der Anfang von Liebe ist XXX“. Dieser handelt von Chitose, einem jungen High School Schüler, der sich in den strengen Lehrer Nijijou verliebt und diesem mehr als einmal seine Gefühle gesteht. Doch Nijijou schenkt ihm keinen Glauben …

Eigene Meinung:
Mit „Katekyo!“ erscheint das vielfach gewünschte vierbändige Debüt der Boys Love Mangaka Yuu Moegi bei EMA, zu dem auch einige Doujinshis und Sidestories aus der Feder der Künstlerin existieren.

Katekyo! Band 2Inhaltlich bietet „Katekyo!“ wenig Neues. Fans des Genres kennen Schüler/Lehrer-Geschichten zu Genüge und auch Yuu Moegi orientiert sich eher an altbekannten Themen und Klischees, anstatt die Geschichte in eine neue Richtung zu treiben. Dadurch unterhält sie zwar ein wenig und man liest den Manga schnell und problemlos, aber wirklich ungewöhnliche und tiefgründige Kost sollte man nicht erwarten. Die Künstlerin bleibt in gewohnten Bahnen, stellt die Charaktere und deren Beziehung zueinander vor und garniert alles mit vielen erotischen Szenen. Das macht „Katekyo!“ zumindest zu Beginn sehr stereotyp und nichtssagend, doch es gibt durchaus Potenzial hinsichtlich der Charakterentwicklung. Und da die Reihe vier Bände umfasst, darf man gespannt sein, ob sich Yuu Moegi nicht doch ein wenig weitergeht und einige spannendere Elemente mit einfließen lässt.

Die Charaktere sind stereotyp, aber durchaus liebenswert. Gerade Rintaro weiß mit seiner tollpatschigen und unbeholfenen Art zu gefallen und als Leser schließt man ihn schnell ins Herz. Sein Konterpart Kaede ist ein wenig sadistisch veranlagt, wirkt überheblich und hat eine ganz eigene Art seine Gefühle zu zeigen. Das macht ihn durchaus interessant, da er zwar dem Schema eines Semes entspricht, aber einige Ecken und Kanten hat, die ihn aus der breiten Masse hervorheben.

Einer der großen Pluspunkte ist Yuu Moegis Zeichenstil. Sie hat einen sehr schönen, sicheren und sauberen Strich, arbeitet sehr detailreich und versteht es hübsche Männer aufs Papier zu bringen. Mitunter wirken die Zeichnungen ein wenig in die Länge gezogen, was an den schmalen Gesichtern und langen Oberkörpern liegt, doch daran gewöhnt man sich schnell.

Alles in allem ist „Katekyo!“ ein solider Boys Love Manga, der jedoch mehr mit seinen schönen, stimmigen Zeichnungen punkten kann, als mit einer außergewöhnlich tiefgründigen Handlung oder ungewöhnlichen Charakteren. Wer Schüler/Lehrer-Geschichten mag und Erotik nicht abgeneigt ist, der sollte sich diesen Manga nicht entgehen lassen. Wer von 08/15 genug hat, sollte vielleicht im Vorfeld reinlesen und einen Blick in die späteren Bände werfen.

© Koriko

Katekyo!: © 2009 Yuu Moegi, Core Magazine Co., Ltd. / EMA

Neuausgabe

Kashinfu

Name: Kashinfu
Englischer Name: Kashinfu
Originaltitel: Kashinfu
Herausgebracht: Japan: Oakla 2006
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

KashinfuStory:
Die alte und ehrwürdige Familie Korenji sucht händeringend einen Nachfolger für das verstorbene Oberhaupt. Dessen Frau führt das Familienunternehmen in seinem Sinne weiter, doch da sie bereits schon älter ist und sich nicht mehr allzu viele Jahre gibt, lässt sie nichts unversucht, um endlich jemanden zu finden, der das neue Oberhaupt der Korenjis wird. Ihre Enkel Shu und Yuichi kämen zwar dafür in Frage, sind jedoch beide unverheiratet. Aus diesem Grund stellt ihnen ihre Großmutter eines Tages die entfernt verwandte Mitsuko vor. Einer der beiden soll das 17-jährige Mädchen heiraten und mit ihr einen neuen Nachfolger zeugen. Während die Männer diesem Wunsch nur schwer nachkommen können, fühlen sie sich doch eher einander zugetan, nimmt Mitsuko ihnen die Entscheidung ab – sie brennt mit dem Chauffeur durch und lässt die Korenjis hinter sich.

Jahre vergehen, die alte Frau wird immer schwächer und das Nachfolgerproblem ist noch immer nicht geklärt. Da stöbert Yuichi den Sohn Mitsukos auf – der junge Kaoru soll die Familie übernehmen. Ohne seinen Partner davon zu unterrichten, hat Shu ebenfalls Nachforschungen betrieben und den Sohn des vor Jahrzehnten verschollenen ersten Sohnes Shoichis aufgetrieben. Ryugo wäre ebenfalls ein geeigneter Nachfolger und zudem älter als Kaoru.

Doch noch während sich die meisten darüber Gedanken machen, wer das Erbe der Korenjis nun antreten soll, kommt Ryugo Kaoru auf die Schliche, der ein doppeltes Spiel treibt. Denn obgleich Kaoru nach außen hin eher harmlos wirkt, plant er die Familie Korenji aus Rache am schnellen Tod seiner Eltern zu vernichten. Für seine Ziele ist ihm jedes Mittel recht, auch wenn es bedeutet seinen eigenen Körper dafür zu nutzen. Ryugo kann in letzter Sekunde das schlimmste verhindern und nimmt Kaoru mit sich ins Krankenhaus, da es der alten Großmutter der beiden aufgrund des Schocks über das plötzliche Auftauchen von Ryugo immer schlechter geht. Dort offenbart sich ein altes Familiengeheimnis, das sowohl Shoichi, als auch Mitsuko mit sich genommen und bewahrt haben, als sie den Korenjis den Rücken kehrten…

Eigene Meinung:
„Kashinfu“ stammt von Makoto Tateno ist bereits im Jahr 2006 in Japan erschienen und ist bereits ein wenig älter. Die Geschichte ist ein wenig verwirrend und wirkt durcheinander, wenn man den Manga durchliest, zumal es nach dem ersten Kapitel einen Zeitsprung von fast 20 Jahren gibt, man diese jedoch den Charakteren Shu und Yuichi nicht anmerkt. Auch sonst wirkt alles sehr zusammengestückelt, da man die Motive Kaorus schwer nachvollziehen kann. Man versteht zwar, aus welcher Motivation heraus er handelt, doch er scheint keinen wirklichen Plan zu haben. Er verführt Ryugo und einen alten Mann des Vorstandes der Korenji Familie, doch warum genau er die tut, bleibt komplett ungeklärt. Auch sonst wirkt die Charakterentwicklung und die Handlung recht unausgegoren. Ein wirklicher roter Faden fehlt, weswegen „Ka Shin Fu“ nur schwer zu verstehen ist.

Zeichnerisch ist „Kashinfu“ wie immer okay. Die Illustrationen von Makoto Tateno sind hübsch anzusehen. Ihr Stil ist sehr routiniert und es gibt nicht viele Fehler an den einzelnen Seiten zu bemängeln. Lediglich die Tatsache, dass die Charaktere recht stereotyp geworden sind, sowohl von ihrem Aussehen her, als auch von ihrer Motivation her, wirkt sich nachteilig auf den Manga aus. Es fehlt einfach das Neue. Wer andere Manga von Makoto Tateno kennt, wird stets dieselbe „Handschrift“ wiedererkennen. Das macht ihre Werke mit der Zeit langweilig und eintönig.

Insgesamt ist „Kashinfu“ nur etwas für Fans von Makoto Tateno, die wirklich alles von der Künstlerin besitzen müssen. Alle anderen sollten sich einen Kauf genau überlegen, da der Manga wie schon so viele Tateno- Mangas nach dem altbekannten Schema abläuft und man sich schnell langweilt. Die stereotypen Charaktere und die verworrene, unausgegorene Handlung sind weitere Minuspunkte, so dass „Kashinfu“ nicht unbedingt bei jedem Boys Love Fan im Regal stehen muss…

© Koriko

Ka Shin Fu: © 2006 Makoto Tateno, Oakla Publishing Co.,Ltd. / EMA

K.O. vor Glück

Name: K.O. vor Glück
Englischer Name: Love Round!!
Originaltitel: LOVE ROUND!!
Herausgebracht: Japan: Frontier Works 2003
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Hinako Takanaga
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

K.O. vor GlückStory:
Kaoru Komatsuna hat es nicht leicht. Sein Name ist nicht nur sonderbar sondern ebenso wie sein Gesicht als äußerst weiblich zu bezeichnen. Deswegen wird er nahezu täglich von seinen Mitschülern aufgezogen und hat eine Abneigung gegen Lästereien jeglicher Art entwickelt. Das muss auch Junya Kubo feststellen, als er eines Tages den Schülerkalender Kaorus findet und nebenbei bemerkt, wie seltsam er den Namen Kaorus findet. Leider befindet sich dieser direkt neben ihm und in einem Anflug von Zorn schlägt Kaoru Junya k.o.

Für Junya, der ein versierter Boxer und talentiertes Nachwuchstalent ist, ist dies nicht nur die Niederlage seines Lebens, er beschließt auch Kaoru unbedingt in den Boxclub der Schule zu bekommen. Es dauert einige Tage, bis Kaoru einwilligt, immerhin mag dieser Muskeln und will selbst irgendwann einen solch durchtrainierten Körper wie Junya haben. Doch so einfach scheint es für Kaoru nicht zu werden. Er hat nicht nur ein mädchenhaftes Gesicht, auch sein Körper ist mehr als zierlich und beim ersten Boxkampf mit Junya schlägt dieser ihn direkt beim ersten Schlag k.o. Doch Kaoru „rächt“ sich auf seine Art, denn immer wenn Junya in ein Fettnäpfchen tritt, holt Kaoru zu seinem Spezialschlag auf und schickt Junya auf die Bretter. Und da Junya sich schließlich in Kaoru verliebt und es auf eine äußerst linkische Art und Weise versucht seinem Herzblatt beizubringen, beschert ihm dieser äußerst viele Tiefschläge.

Es dauert einige Zeit, bis auch Kaoru sich nicht mehr gegen Junyas tollpatschige Annäherungen wehren kann, doch urplötzlich ist Kaoru in der Bringschuld und muss nun seinerseits seine Gefühle offenbaren. Nicht so einfach wenn ausgerechnet in diesem Moment Junya seine Liebesbezeugungen eingestellt hat und es Kaoru schwer fällt über seinen Schatten zu springen und den Anfang machen muss.

Doch auch als die beiden ein Paar werden, sind noch längst nicht alle Schwierigkeiten beseitigt. Besonders Junyas loses Mundwerk und sein Charakterzug alles auszusprechen, was ihm durch den Kopf geht, sorgt dafür, dass Kaoru ihn noch sehr oft niederstreckt…

Eigene Meinung:
Der Manga „K.O. vor Glück“ entstand über drei Jahre hinweg und das merkt man den Zeichnungen Hinako Takanagas an. Sie steigern sich deutlich während des Bandes, quasi von Kapitel zu Kapitel. Ansonsten sind sie wie gewohnt elegant und hübsch anzusehen und verkörpern quasi den typischen BL- Standart. Junya ist der herkömmliche Seme, während Kaoru dem gängigen mädchenhaften Uke entspricht. Dementsprechend sind die Rollen klar verteilt und der Leser kann sich schon am Anfang denken, wie die Geschichte ausgeht. Sie folgt den üblichen Bahnen und bietet nur wenig Neues. Die Tatsache, dass Kaoru seinen Partner immer wieder k.o. schlägt und somit die Rollen ein wenig vertauscht werden ist interessant und zu Beginn durchaus amüsant. Allerdings verliert das Ganze an Würze, als die typische Liebesgeschichte ihren Lauf nimmt und mit einer leicht erotischen Szene endet. Demnach entspricht auch der Schluss dem Ende eines typischen BL-Manga.

Insgesamt ist „K.O. vor Glück“ allen Hinako Takanagas Fans zu empfehlen, da sich die Künstlerin ziemlich genau an ihr übliches Schema hält und damit dem Fan ungewöhnlicher BL-Mangas nichts Neues bietet. Die Zeichnungen sind wie immer ein großer Pluspunkt, die jedoch die Schwächen der Geschichte kaum aufwiegen können. Einzig und allein Junya ist es zu verdanken, dass man des öfteren Schmunzeln muss, da seine vertrottelte Art durchaus amüsant ist und es Spaß macht den Manga zu lesen.

Wer einfache BL-Mangas mag und keine Probleme damit hat auch mal simpel gestrickte Geschichten zu lesen, kann ruhig zugreifen. Auch Hinako Takanaga Fans werden nicht um diesen Manga herumkommen. Wer ernstere Geschichten oder erwachsene BL-Mangas mag, sollte im Allgemeinen einen Bogen um die Werke von Hinako Takanaga machen…

© Koriko

K.O. vor Glück: © 2003 Hinako Takanaga, Frontier Works Inc / Tokyopop

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