SHI KI

Name: SHI KI
Englischer Name: Shiki
Originaltitel: Shi Ki
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2007
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Story: Fuyumi Ono
Zeichnungen: Ryu Fujisaki
Bände: 11 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

SHI KI Band 1Story:
Das abgelegene Dorf Sotoba ist „vom Tod umstellt“ – so treffend formuliert der junge Priester Seishin Muroi sein Heimatdorf, das nur über eine kleine Landstraße erreicht werden kann. Jeder kennt jeden, die Dörfler sind eine eingeschworene Gemeinschaft, in der man auf Tradition und ein ruhiges Leben Wert legt. Für die junge Highschool Schülerin Megumi Shimizu ist dieser Alltag abstoßend und sie sehnt sich nach der Stadt und einem anderen Leben. Damit fällt sie natürlich auf, insbesondere, da sie sich auch etwas modischer kleidet und mit ihrer ganzen Art gegen Sotoba revoltiert. Während die meisten Dörfler ihre Art mit einem Lächeln abtun, teilt der gleichaltrige Natsuno Yuki ihre Sehnsucht, wenngleich er sie selbst nicht ausstehen kann. Er zog mit seinen Eltern aus der Stadt aufs Land und wünscht sich nichts sehnlicher, als das eintönige Leben in Sotoba hinter sich zu lassen.

Als sich im Laufe eines besonders heißen Sommers die Todesfälle innerhalb des Dorfes häufen und nicht nur ältere Menschen sterben, beginnen der Priester Seishin und dessen Kindheitsfreund und Arzt von Sotoba Toshio Ozaki Nachforschungen anzustellen. Als Megumi erkrankt und sich ihr Zustand binnen weniger Tage verschlechtert, wird schnell klar, dass eine seltsame Krankheit ausgebrochen ist, die sich als leichte Sommergrippe oder Anämie ankündigt. Doch was verbirgt sich hinter diesen Vorfällen? Und was hat es mit der neuen Familie auf sich, die erst vor wenigen Tagen in die Villa auf dem Hügel eingezogen ist?

Eigene Meinung:
Mit „Shi ki“ legt EMA einen Herzenswunsch der deutschen Mangafans vor und wagt sich an einen unheimlichen Mysterymanga, der auf der gleichnamigen Romanreihe aus dem Jahr 1998 von Fuyumi Ono basiert. Für die Mangaumsetzung zeichnet sich Ryu Fujisaki verantwortlich, der hierzulande durch den Fantasymanga „Hoshin Engi“ bekannt geworden ist. „Shi ki“ war in Japan sehr erfolgreich, so dass 2010 eine 22-teilige Animeserie folgte, die ebenfalls erfolgreich war.

SHI KI Band 2Die Geschichte ist spannend und bereits nach wenigen Seiten ist man bereits in der Handlung. Man lernt die vielen unterschiedlichen Charaktere und Dörfler kennen, wenngleich es im ersten band schwer fällt all die Figuren auseinander zu halten. Das gibt sich erst im Laufe der Serie, wenn sich die wichtigsten Akteure herauskristallisieren und es feste Protagonisten gibt. Somit ist der erste Band vielmehr eine Einleitung und eine Charaktervorstellung, denn obwohl es zu einigen Todesfällen kommt, setzt die eigentliche Handlung und die Suche nach den Hintergründen der Ereignisse erst in den Folgebänden ein. Nichtsdestotrotz ist „Shi ki“ spannend und bereits nach wenigen Kapiteln hat man eine Menge Ideen und Vermutungen, die sich erst im Laufe der Zeit bestätigt oder widerlegt werden.

Die Figuren sind interessant in Szene gesetzt und reichen von alltäglich und langweilig bis hin zu ungewöhnlich und überdreht. Fuyumi Ono hat eine breite Masse an Charakteren geschaffen, die allesamt vorgestellt und ein wenig genauer beleuchtet werden. Einige Personen, gerade die jüngeren muten mangahafter und überdrehter an, was Ryu Fujisaki auch zeichnerisch unterstreicht. So wirken die älteren Menschen, ebenso die Hintergründe und unheimlichen Szenen sehr realistisch und überhaupt nicht mangahaft, während Charaktere wie Yuki, Megumi und deren Freunde sehr stilisiert sind, teilweise so stark abstrahiert, dass es schwer fällt sie auf den ersten Blick zu erkennen. Ryu Fujisaki arbeitet mit extremen Perspektiven, teilweise wirken auch die Körper in sich unstimmig und erinnern ein wenig an Mangas wie „One Piece“. Das ist am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, insbesondere der krasse Gegensatz zwischen mangahaft und realistisch, doch daran gewöhnt man sich mit der Zeit, da der Stil durchaus zur Geschichte und den mysteriösen Vorfällen passt.

Alles in allem ist „Shi ki“ ein spannender Manga, der mit einer interessanten und gruseligen Handlung und ungewöhnlichen Charakteren aufwartet. Fuyumi Onos Geschichte ist interessant, macht Lust auf mehr und man fiebert der Fortsetzung entgegen. Zwar sind Ryu Fujisakis Zeichnungen gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Geschmack, doch sie passen zu „Shi ki“ und geben der Mangareihe ein ganz eigenes Flair. Wer Mystery, Spannung und Unheimliches mag und sich mit dem extremen Stil des Mangaka anfreunden kann, sollte einen Blick riskieren. Es lohnt sich.

© Koriko

Shi ki: © 2007 Fuyumi Ono / Ryu Fujisaki, Shueisha Inc. / EMA

She – the ultimate Weapon

Name: She – the ultimate Weapon
Englischer Name:
Originaltitel: Saishu Heiki Kanojo – The Last Love Song On This Little Planet
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2000
Deutschland: Carlsen 2003
Mangaka: Shin Takahashi
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 6,00 € (Band 1-6)
8,00 € (Band 7)

She - the ultimate Weapon Band 1Story
In der Zukunft herrscht Krieg und alles scheint im Chaos zu versinken. Nur in der Heimatstadt von Chise und Shuji scheint alles in bester Ordnung zu sein.

Shuji ist ein aufgeschlossener und selbstsicherer Junge. Dies gilt aber nicht für Sachen in Liebesdingen, wie das halt oft so ist. Chise ist ein kränkliches, schwaches und sehr schüchternes Mädchen. So kommt es das Chise Shuji fragt, ob sie zusammen gehen wollen, obwohl sie beide nicht wissen wie das gehen soll. Das ist der Beginn einer Liebesbeziehung wie es wohl weltweit überall vorkommt.

Beide wissen nicht so recht, was sie anstellen sollen und so tauschen sie ihre Tagebücher aus, damit Sie mehr über einander erfahren können. Eines Tages geht Shuji mit seinen Freunden nach Sapporo um einzukaufen. Genau zu dieser Zeit wird Sapporo Ziel eines Luftangriffes. Die Schlacht scheint schon so gut wie verloren, als plötzlich eine Maschine auftaucht die einen gegnerischen Flieger nach dem anderen vom Himmel holt, aber am Ende selbst Abstürzt oder Notlanden muss. Shuji eilt zu diesem Ort und findet dort Chise, welche komplett verändert ist. Der Körper ist zwar noch vorhanden, doch überall ragen Waffen heraus.

Es kommt heraus das Chise verändert wurde und als Ultimative Waffe gegen den Gegner eingesetzt wird. Ab hier beginnt der tragischere Teil der Geschichte, da deswegen immer mehr Probleme in ihrer Beziehung auftauchen. Zudem verändert sich Chise immer stärker und auch Shuji begeht einen Seitensprung…

Charaktere
Für Abwechslung ist reichlich gesorgt. Besonders im ersten Band wird man fast überrumpelt wie sich die beiden Hauptcharaktere verändern. Besonders interessant dabei ist, das sie meistens auf anraten ihrer Kollegen plötzlich komplett anders miteinander umgehen. Chise z.b. kennt man von Anfang an als total schüchtern. Auf einmal ist wie ausgewechselt und wird richtig kämpferisch. Das hat aber nichts damit zu tun, das sie in Wirklichkeit eine kühle Kampfmaschine ist.

She - the ultimate Weapon Band 2Den Ausdruck kühle Kampfmaschine muss man aber relativieren. Besonders in Band 4 und 5 merkt man das die ganzen Kampfeinsätze ganz schön an Chise zu nagen beginnen. Das hat wohl auch hauptsächlich damit zu tun, dass sie mehr und mehr näher mit anderen Personen eine persönliche Bindung eingeht. Als Zivilperson ist sie total anders als im Kampfeinsatz und das ist etwas, das den Manga so besonders macht. Er zeigt wie ein Mensch zwei komplett verschiedene Seiten haben kann.

Shuji ist, sagen wir mal, der Hauptcharakter der Nebencharaktere. Im eigentlichen Sinn geht es Hauptsächlich um Chise und den Kampf ihrer Persönlichkeit. Shuji hat eine Vergangenheit, wo er bereits seine große Liebe hinter sich hat. Durch Chise wird er von ihr abgelenkt. Es ist ja auch schon eine Weil her. Doch plötzlich taucht seine alte Liebe wieder auf und er begeht einen Seitensprung. Ab diesem Zeitpunkt beginnt man Shuji mit anderen Augen zu sehen. Vor diesem Ereignis war er fast der Fels in der Brandung der Chises letzte Hoffnung und Rettung war. Danach ähnelt er eher einem Sandhaufen in einem Meer der langsam davon geschwemmt wird.

Auf die anderen Charaktere wird im Manga fast nicht eingegangen und das ist ein Punkt den ich ein wenig Schade finde. Eigentlich müsste auf die mehr Wert gelegt werden, weil sie fast hauptverantwortlich sind für die Entwicklung zwischen Chise und Shuji.

Zeichenstil
Auf den ersten Blick fand ich „WOW“ mal was anderes und ich musste mich keinen Moment daran gewöhnen. Von da an war ich immer begeisterter vom Manga, weil der Zeichenstil einfach sehr gut dazu passt. Der Mangaka arbeitet die Zeichnungen nicht so detailgetreu aus wie andere Mangaka in „NGE“ oder „KKJ“. Es macht auf den ersten Blick den Eindruck als wären es mehr bessere Skizzen. Zudem werden häufig Schattierungen verwendet. Der Mangaka hatte auch ein selten glückliches Händchen die Stimmung und die Gefühlslage des Manga und der Charaktere beeindruckend zu zeichnen. So kann man richtig mitgehen.

Eigene Meinung
„She – The ulimate weapon“ ist für mich einer der besten Manga die ich je gelesen habe. Story und Zeichnungen passen zusammen. Es ist eine romantische Teenager Liebesgeschichte mit einem Schuss Action und Tragik. Das Ganze ist fast wie aus dem Leben gerissen. Ich kann den Manga jedem empfehlen. Wenn ihr allerdings eine leichte Tränendrüse habt, werdet ihr vor Freude und Traurigkeit ziemlich ein paar Tränen vergießen.

© Ricola

She – the ultimate Weapon: © 2000 Shin Takahashi, Shogakukan / Carlsen

Shao, die Mondfee

Name: Shao, die Mondfee
Englischer Name:
Originaltitel: Mamotte Shugo Getten
Herausgebracht: Japan: MAG Garden 2003
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Minene Sakurano
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Shao, die Mondfee Band 1Story
Tasuke Shichiri ist 14 Jahre und lebt die meiste Zeit alleine, da sein Vater es vorzieht die Welt unsicher zu machen. Momentan ist dieser in China und schickt seinem Sohn einen Ring. Aber nicht irgendeinen Ring, einen Shiten-Ring. Um diesen ringt sich eine Legende: Wer reinen Herzens ist, soll angeblich ein Licht in diesem Ring erkennen können und wird vom Himmel geschützt.

Tasuke schaut durch diesen Ring und sieht auf einmal einen kleinen Lichtstrahl. Dieser kommt näher und näher und plötzlich erscheint ein Mädchen in altchinesischen Kleidung. Tasuke ist natürlich total überrascht und kann es nicht wirklich glauben. Das Mädchen stellt sich als die Mondfee Shaolin vor, welche jedoch lieber Shao genannt werden möchte. Diese möchte Tasuke von nun an vor allen Attentaten und Attacken feindlicher Reiche beschützen. Tasuke ist immer noch sprachlos und Shao geht sofort ans Werk. Sie sichert als erstes alle Türen mit Kanonen und ihren Shaki-Geistern, wodurch seine Nachbarn sehr verunsichert werden.

Tasuke bittet sie sofort, dies alles wieder verschwinden zu lassen. Und dann macht Shao eine neue Entdeckung: den Fernseher. Aber wie erklärt man einer 4000 Jahren Elfe einen Fernseher? Und als dann auch noch ein Schauspieler eine Pistole herausholt, glaubt Shao er wolle Tasuke angreifen und wirft ihren Herrn zur Seite. Dies ist ihm ziemlich unangenehm als Shao plötzlich über ihm liegt. Um sich von Shao zu entspannen und diesen kleinen Schock erst einmal zu verarbeiten nimmt Tasuke ein heißes Bad. Doch seine Ruhe hält nicht lang an. Shao findet es nicht gut, dass dieser alleine ein Bad nimmt und gesellt sich daher zu ihm ins Bad, was er sehr unangenehm findet.

Shao, die Mondfee Band 2Danach versucht er ihr beizubringen, dass dies kein gefährlicher Ort ist und dass es keine Feinde gibt, wo er sich nicht selbst helfen könnte. Deshalb kehrt Shao in den Shiten-Ring zurück. Doch diese Ruhe ist nicht von langer Zeit, denn Shao bemerkt Tasukes Einsamkeit. Shao kommt erneut aus dem Ring und bittet ihn bei ihm bleiben zu dürfen um ihn von seiner Einsamkeit und Traurigkeit zu beschützen. Er willigt ein, denn er findet sie sehr nett und süß.

Der erste Tag ist nun vorüber und der nächste Morgen steht vor der Tür. Shao macht sich morgens sofort an die Arbeit und macht ihm Frühstück, doch natürlich viel zu viel. Und dann taucht auch noch plötzlich Shao in der Schule auf, was natürlich ein großes Chaos zur Folge hat… und dann bekommt Tasuke einige Zeit später einen zweiten alten Gegenstand, den Kokuten-Stab. Er schaut durch den Stab und ruft dadurch eine zweite Fee, die Sonnenfee Ruan. Doch als Ruan Shao sieht entbrennt ein kleiner Wettstreit um die Gunst des Meisters…

Eigene Meinung
„Shao, die Mondfee“ ist ein sehr unterhaltsamer Manga. Die Story ist dem Manga „Oh! My Goddess“ sehr ähnlich, jedoch eher an das jüngere Publikum geeignet. 1998 wurde zu „Mamotte Shugo Getten“ ein Anime mit 22 Episoden produziert, der natürlich auch großen Erfolg hatte.

Shao, die Mondfee: © 2003 Minene Sakurano, MAG Garden / Tokyopop

Manga News Nr. 566

Manga News WinterDiese Woche gibt es drei neue Reviews:
Cherry LipsLost CTRL
Tempest Curse

 

EMA-LogoEMA hat die März-Neuheiten veröffentlicht:
A+B – Angel + Blood 2
Beast Boyfriend 1
Inu Yasha New Edition 13
Kingdom Hearts White Edition 1
Kingdom Hearts White Edition 1 (+Schuber)
KOKO DEBUT 9
Kyokai no RINNE 19
Minimum 2
Mit dir allein
Obaka-chan – A fool for Love 6
Our Miracle 6
Saint Young Men 2
Shakugan no Shana X Eternal Song 5
The World God Only Knows 21
Vanilla Fiction 2
Verzeihende Liebe
Wonderland Love
Yorukumo 3

KAZE_LogoDie Neuheiten von KAZÉ sind im Handel erhältlich:
Aikos Geheimnis 12
Café Acheron 3
Die Monster Mädchen 2
Last Game 5
Lindbergh 6
Magi – The Labyrinth of Magic 14
Nura – Herr der Yokai 19
Tokyo Ghoul 6
Toriko 19

Saint Young Men Band 11Japanische Manga-Charts vom 23. Februar bis 01. März 2015 von Oricon
01. Saint Young Men #11
02. Uchū Kyōdai #25
03. Gekkan Shōjo Nozaki-kun #6
04. Kyō wa Kaisha Yasumimasu. #8 Young Bride’s Story #7
05. Hozuki no Reitetsu #17
06. Terra Formars #12
07. Seven Deadly Sins #13
08. JoJolion #9
09. Mobile Suit Gundam: The Origin #24 Special Edition
10. Orange #4

Quelle: www.oricon.co.jp

JoJo's Bizarre Adventure Part 1 - Phantom Blood Band 1US-Amerikanische Manga-Charts vom 22. bis 28. Februar 2015 von der New York Times
01. JoJo’s Bizarre Adventure Part 1 – Phantom Blood #1
02. High School DxD #4
03. Akame ga KILL! #1
04. Attack on Titan #1
05. Judge #6
06. Black Butler #19
07. Deadman Wonderland #7
08. Dragonar Academy #5
09. Maker Hikōshiki: Hatsune Mix
10. Assassination Classroom #2

Quelle: nytimes.com

Shamo

Name: Shamo
Englischer Name:
Originaltitel: Shamo
Herausgebracht: Japan: Futabasha 1998, Kodansha 2011
Deutschland: EMA 2002
Mangaka: Akio Tanaka / Izou Hashimoto
Bände: 34 Bände (in Deutschland nach Band 19 eingestellt)
Preis pro Band: 6,50 €

Shamo Band 1Story
Ryo Narushima ist 16 Jahre alt und Oberschüler auf einer der besten und angesehensten Schulen Japans. Seine Eltern sind recht wohlhabend und er ist ein guter Schüler, der wahrscheinlich auf die beste Universität des Landes gehen wird. Eines Tages ersticht er aus heiterem Himmel seine Eltern. Da die Beweise für sich sprechen, wird Ryo zu zwei Jahren Jugendstrafe verurteilt und bald darauf zusammen mit zwei anderen Jugendlichen in die Besserungsanstalt Ajigasaki eingewiesen.

Dort fällt er mächtig aus der Reihe, was als erstes dem Direktor der Anstalt auffällt. Nicht nur, dass Ryo nicht wie ein Verbrecher aussieht – das Verbrechen, das er sich hat zu Schulden kommen lassen, ist auch alles andere als gewöhnlich. In Ajigasaki sitzen alle möglichen Jungen ein, vom einfachen Ladendieb über Dealer und Straßenschläger bis zum Vergewaltiger. Aber einer wie Ryo ist den Leuten dort noch nie unter gekommen. Die Eltern sind selbst für dieses Gesocks heilig und daher wird Ryo schon bald, sowohl von den Angestellten des Gefängnisses, als auch von seinen Mitgefangenen misshandelt.

Bereits in der ersten Nacht kommt Hiromi, ein Mitgefangener, zu Ryos Zelle und nimmt ihn mit zu einer „Begrüßungsfeier“, wie er es bezeichnet. Da der Junge aus behüteten Verhältnissen keine Vorstellungen davon hat, was ihn erwartet, kommt er mit. Selbst als Ryo Junya Mochizuki, der mit ihm eingeliefert wurde, in dem Sammelraum, in den er geführt wurde, am Boden liegen sieht, hat er eine Ahnung, was auf ihn zukommt. Denn jetzt übernehmen Masa und seine Kumpane. Nacheinander wird Ryo von jedem der Gruppe aus Homosexuellen vergewaltigt, was ihn innerlich wie äußerlich fertig macht. Er kommt zu dem Schluss, dass Sexualität böse ist. Doch damit geben sich Masa, Hiromi und die anderen nicht zufrieden.

Shamo Band 2Als feststeht, dass Ryo zu ihnen in die Zelle gesteckt wird, verlangen sie von ihm, dass er Masa bedient… Als er merkt, dass Gegenwehr nichts bringt, er aber auch den Dienst an Masa nicht erträgt, kommt es zu einer Kurzschlussaktion Ryos, der von seinen Gefühlen übermannt wird: Er beißt zu und trennt dem überraschten Masa sein Glied ab. Dadurch hat er zwar sein Ziel, eine Einzelzelle zu bekommen, erreicht, steht jetzt allerdings auch auf der Abschussliste von Hiromi und der Bande, die dieser nun kontrolliert. Sie versuchen alles, um Ryo in den Selbstmord zu treiben und misshandeln ihn, wo sie nur können.

Ein paar Tage nach Ryos Ankunft soll es zu einer schicksalhaften Begegnung für ihn kommen. Zusammen mit Junya, der langsam aber sicher zu einem Freund für ihn wird, hat er Karate als Sport auf seinem Plan. Als Trainer wird seit einiger Zeit ein echter Meister wöchentlich nach Ajigasaki gebracht – aus einem Gefängnis für Erwachsene. Der Meister wurde aus unbekannten Gründen zu lebenslanger Haft verurteilt. Durch sein wöchentliches Training mit den Jugendlichen werden ihm allerdings einige Vergünstigungen zuteil. Während Junya dem Training von Anfang an skeptisch gegenüber steht, zeigt sich Ryo beeindruckt von dem Meister. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, bemüht er sich immer mehr und macht, wenn auch langsam Fortschritte…

Eigene Meinung
„Shamo“ gibt ein anschauliches Beispiel für einen Jugendlichen, der sich sein Leben durch eine einzige Tat vollkommen verbaut hat und nun jeden Tag ums Überleben kämpfen muss, dabei aber auch wichtige Erfahrungen macht, die ihm mehr Selbstvertrauen geben.

ACHTUNG: Dieser Manga ist definitiv nichts für Kinder und verdient die FSK 16 sowie die Empfehlung ab 18 Jahren zu Recht. Das ist kein Witz, sondern voller Ernst, auch wenn jüngere das vielleicht nicht glauben wollen. Blut, Gewalt und Szenen aus dem Hentai-Bereich gibt es allein beim ersten Band zuhauf und ist daher auch für Ältere gewöhnungsbedürftig…

© Rockita

Shamo: © 1998 Akio Tanaka / Izou Hashimoto, Futabasha  / EMA

Shaman King

Name: Shaman King
Englischer Name: Shaman King
Originaltitel: Shaman King
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1998
Deutschland: Carlsen 2003, Tokyopop 2020
Mangaka: Hiroyuki Takei
Bände: 32 Bände (Carlsen)
17 Doppelbände (Tokyopop)
Preis pro Band:

5,00 € (Carlsen)
5,00 € (Tokyopop Band 1)
9,99 € (Tokyopop ab Band 2)

Shaman King Band 1Story
Der Schamanen König beherrscht den größten und mächtigsten Geist und kann sich somit jeden Wunsch erfüllen. Alle 1000 Jahre findet ein Wettkampf um diesen Titel statt. Der nächste beginnt in diesem Augenblick.

Was ist denn das für ein komischer Typ, fragt sich der junge und sehr kleine Mittelschüler Manta, als er einen Jungen in seinem Alter mit Kopfhörern auf einem Grabstein mitten auf dem Friedhof sitzen sieht. Als dann auch noch eine ganze Horde Geister erscheint, machen das Mantas Nerven nicht mehr mit.

Am nächsten Tag in der Schule will ihm allerdings niemand die Story abkaufen. Als sich Manta schon mit dem Gedanken anfreunden will, dass er das alles nur geträumt hat, erscheint ein neuer Mitschüler namens Yo Asakura in Mantas Klasse. Es ist niemand anderes als der Junge vom Friedhof. Dieser streitet eine Begegnung mit Manta allerdings ab.

Nach der Schule erzählt Yo allerdings, dass er sich nicht jedem offenbaren würde. Er erzählt Manta, dass er ein Schamane ist. Manta wäre, da er ebenfalls in der Lage ist, Geister zu sehen, sein Freund und er würde ihm helfen.

Am nächsten Abend wird der Friedhof von „Holzschwert-Ryu“, einem skrupellosen Schläger und seiner Bande unsicher gemacht. Beim Randalieren zerstört Ryu den Grabstein eines berühmten Samurais namens Amidamaru. Seine Kumpel prophezeien ihm Ärger, doch er geht nicht darauf ein. Stattdessen entdeckt er den zufällig vorbei gekommenen Manta und hält ihn für den Jungen, der immer auf dem Friedhof herumlungern soll. In Wahrheit ist damit Yo gemeint. Doch bevor Manta etwas erklären kann, wird er von der Bande zusammen geschlagen.

Shaman King Band 2Damit steht für Yo fest, dass etwas gegen diese Bande unternommen werden muss. Am nächsten Abend fordert er Ryu auf dem Friedhof heraus. Im Kampf verbindet er sich mit der Seele des Samurais Amidamaru, der wegen dem zerstörten Grabstein noch eine Rechnung mit Ryu offen hat. Gemeinsam besiegen die beiden Ryu.

Yo erklärt Manta, dass er, um Shamanenkönig, der bester der Shamanen werden zu können viele starke Geister um sich braucht. Er bittet Amidamaru, ihn zu unterstützen, doch der lehnt ab. Er hat persönliche Gründe. Doch Yo hat nicht vor, Amidamaru einfach so aufzugeben….

Eigene Meinung
Shaman King“ erscheint im Manga-Magazin Banzai seit der Ausgabe Nr. 2 und ist in 32 Bänden abgeschlossen. Inzwischen sind auch die ersten Sammelbände unter der Aufhängung „Best of Banzai“ erschienen.

„Shaman King“ ist ein interessanter Manga mit viel gewöhnungsbedürftigem Humor. Leider kommt der Ernst etwas zu kurz. Ansonsten ist der Manga absolut lesenswert.

© Rockita

Shaman King: © 1998 Hiroyuki Takei, Shueisha / Carlsen

Tempest Curse

Name: Tempest Curse
Englischer Name:
Originaltitel: Tempest Curse
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Martina Peters
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Tempest Curse 01 Story:
Der sogenannte „Grim Reaper“ hält die Polizei auf Trab, taucht der Maskierte doch immer wieder auf, wenn es gilt Verbrechen zu verhindern. Dennoch möchte ihn Kommissar Gabriel vor seinem wohlverdienten Ruhepunkt zur Strecke bringen und das Geheimnis um den seltsamen Retter lüften. Doch so leicht ist es nicht, Grim zu stellen, ist er dem Kommissar doch immer einen Schritt voraus und verfügt über ungewöhnliche Kräfte. Als Gabriel Caleb, Leiter eines Sondereinsatzkommandos und dessen Team an die Seite gestellt werden, gerät der alternde Kommissar mehr und mehr in eine Zwickmühle, da Caleb und seine Leute bei ihren Ermittlungen nicht davor zurückschrecken, Zivilisten zu gefährden. Gleichzeitig entdecken sie, dass es zwischen Grim und den Mädchen Freya und Avah einen Zusammenhang gibt, sind beiden doch immer wieder in der Nähe, wenn Grim auftaucht. Für Caleb, der zunehmende fanatischer wird, steht fest, dass es Grim sich ein neues Opfer gesucht hat: Avah. Er stellt dem Maskierten eine Falle, mit ungeahnten Konsequenzen …

Eigene Meinung:
Die Zeichnerin Martina Peters ist den meisten deutschen Lesern bereits aufgrund ihrer Boys Love Mangas, die u.a. beim Fireangels Verlag („K-A-E“), Cursed („TEN“) und Carlsen („Lilientod“) erschienen sind, ein Begriff. Mit „Tempest Curse“ wagt sie sich erstmals (wenn man den Chibi „e-motional“ außen vorlässt) in eine vollkommen andere Richtung und versucht sich an einem Thriller mit Mystery Elementen.

Dieser Versuch glückt leider nicht vollständig, da die Geschichte von Anfang an sehr verwirrend daherkommt und der Einstieg schwer fällt. Es mangelt an Erklärungen, Hintergrundinformationen und einem kontinuierlichen Handlungsbogen, um die Geschichte um Grim wirklich verstehen zu können. Stattdessen bekommt man bruchstückhafte Elemente, die man nur schwer zu einem Gesamtbild zusammensetzen kann. Das liegt vor allem daran, dass man nichts über die Hintergründe weiß, z.B. wird nicht klar, warum die Polizei eigentlich hinter Grim her ist? Ist er ein Verbrecher oder soll er zur Strecke gebracht werden, weil er sich einmischt? Warum hat Grim besondere Fähigkeiten (ist das in der Welt normal, oder ist er der Einzige mit derartigem Können?) und was veranlasst ihn, sich in die Polizeiarbeit einzumischen? Welchen Ermittlungsstand hat Gabriel überhaupt?

Tempest Curse 02Man wird leider einfach in die Geschichte geworfen, ohne dass Erklärungen folgen, eine Tatsache, die sich bis zum Ende hält. Mit Ausnahme der Identität von Grim ist der Leser am Ende genauso schlau wie vorher – man erfährt einfach nichts. Die Tatsache, dass die Handlung nicht aus Sicht einer Person erzählt wird, macht es zusätzlich schwer dem Bogen zu folgen. Normalerweise fällt die dezentrale Erzählweise bei einem Manga nicht sonderlich ins Gewicht, doch dieses Mal sorgt es dafür, dass man nur schwer eine Beziehung zu den Figuren aufbauen kann.

Auch die Charaktere machen es dem Leser nicht einfach. Sie bleiben recht blass, man kann sich nicht in sie hineinversetzen. Trotz der Action und der spannenden Grundidee erfährt man einfach zu wenig über sie. Die einzige Ausnahme bildet Caleb, der mit einigen Schatten aus der Vergangenheit zu kämpfen hat, aber ansonsten? Bei Gabriel ist lediglich bekannt, dass er in Ruhestand geht, mehr über seine Person wird nicht offenbart. Freya ist zumeist einfach nur niedlich, unschuldig und hat ein Talent in Ärger zu stolpern. Man weiß, dass sie für einen mysteriösen Mann als Sekretärin arbeitet, mehr nicht. Dass dieser Punkt natürlich geheim gehalten werden soll, um nicht zu viel zu verraten, ist dem Leser klar, aber die Art wie das im Laufe der Zeit geschieht wirkt einfach nur platt – da gibt es seitenlange Dialoge zwischen Freya und Avah, die der Leser nicht verstehen kann, weil ihm das Hintergrundwissen fehlt. Immer wieder gibt es Szenen, wo man merkt, dass es einem an Puzzleteilen mangelt, um durch die Handlung zu steigen. Dieses Vorenthalten von Informationen, um die Spannung zu steigern, sorgt eher für das Gegenteil – mit der Zeit ist das einfach nur ermüdend und langweilig. Wenn man ein Kapitel liest, ohne dass es Hinweise oder zumindest neue spannende Informationen gibt und die Charaktere absichtlich um den „heißen Brei herumreden“, macht es irgendwann keinen Spaß mehr. Nichts gegen Geheimnisse, gerade bei einem Thriller sind diese wichtig, aber etwas subtiler hätte man die schon einbauen können.

Lediglich die Zeichnungen können halbwegs überzeugen, wenngleich Gabriel einfach nicht wir ein Polizist aussieht, der kurz vor dem Ruhestand ist. So sicher Martina Peters darin ist, junge Männer und Frauen darzustellen, so weniger überzeugend sind ihre Zeichnungen von älteren Menschen. Vielleicht liegt das an ihrem Stil, doch es passt einfach nicht ganz zusammen. Dafür sind die Actionszenen überzeugend, ebenso die Darstellung von Emotionen, Dynamik und Hintergründen. Man merkt, dass die Zeichnerin schon einige Mangas veröffentlicht hat, denn mit jedem Werk wird sie stilsicherer und steigert ihre Fähigkeiten.

Trotz der soliden Zeichnungen kann „Tempest Curse“ einfach von der Geschichte und den Charakteren her nicht überzeugen. Die Handlung wird zu sprunghaft erzählt, dem Leser fehlen nahezu alle Informationen, um sich auf die Charaktere und die Story einzulassen. Die Tatsache, dass kaum Fragen beantwortet werden, ist ein weiterer Punkt, der nicht unbedingt neugierig auf die Fortsetzung macht. Trotz guter Grundideen schafft es Martina Peters leider nicht zu fesseln. Schade …

Tempest Curse: © 2014 Martina Peters, Carlsen

Cherry Lips

Name: Cherry Lips
Englischer Name:
Originaltitel: Kuchibiru Tameiki Sakurairo
Herausgebracht: Japan: Futabasha 2003
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Milk Morinaga
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Cherry Lips 01Story:
Seit der Kindergartenzeit sind Nana du Hitomi beste Freundinnen – sie sind zumeist in derselben Klasse und sind bis zur Mittelstufe unzertrennlich. Doch Nanas Traum gemeinsam auf dieselbe Hochschule zu wechseln, endet, als Hitomi ihr plötzlich eröffnet, sich für eine andere Schule entschieden zu haben. Ohne eine Erklärung sucht Nana nach Antworten und entdeckt dabei, dass sie mehr für ihre Freundin empfindet, als sie gedacht hat. Und Hitomi scheint es ähnlich zu gehen, denn schon bald zeigt sich, dass sie deswegen auf eine andere Schule gewechselt ist. Als die beiden schließlich ein Paar werden, liegen weitere Probleme vor ihnen …

Neben dem Hauptplot um die beiden Mädchen gibt es noch mehrere Kurzgeschichten, die Nanas Klassenkameradinnen und Freunde beleuchten, die sich ebenfalls in Mitschüler oder Lehrer verlieben.

Eigene Meinung:
Die 2-bändige Kurzgeschichtensammlung „Cherry Lips“ stammt von Milk Morinaga, die bereits mit der Yuri-Reihe „Wir beide!“ in Deutschland bekannt geworden ist. Die sieben in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten des ersten Bandes erschienen im Magazin Yuri Shimai und bauen lose aufeinander auf. Zumeist tauchen Charaktere der vorherigen Kapitel in einer Nebenrolle auf, so dass man im Laufe der Zeit mehrere Mädchen kennenlernt, die jede für mich mit kleineren Alltagsproblemen zu kämpfen haben. Erst später konzentriert sich die Autorin verstärkt auf Nana und Hitomi und auf ihre wachsende Beziehung.

Nichtsdestotrotz bleibt „Cherry Lips“ inhaltlich sehr seicht, die Geschichten sind flach und nichtssagend. Wirklich reale Probleme werden (wenn überhaupt) lediglich angeschnitten, jedoch nicht näher beleuchtet, ebenso bleiben die Liebesgeschichten im Grunde eher stimmungsarm und schwer nachvollziehbar. Das liegt nicht nur daran, dass die Zeichnerin auf Erotik verzichtet und sich zumeist auf subtile Andeutungen zwischen den Mädchen beschränkt, sondern auch, dass der Funke nur schwer auf den Leser überspringt. Dabei wiegt am schwersten der Umstand, dass es in „Cherry Lips“ nur Mädchen gibt und diese sich natürlich nur in andere Frauen verlieben am meisten. Dass dies ebenso unrealistisch ist, wie ein Yaoi-Mangas, in denen nur Männer auftauchen, wird nicht näher betrachtet. Dadurch wirkt der „Cherry Lips“ einfach unlogisch, nicht greifbar und unverständlich.

Auch die Charaktere können nur schwer punkten – die typischen Schulmädchen, die sich zum Cherry Lips 02ersten Mal verlieben. Bei den Pärchen erwartet den Lese das übliche Schema: schüchternes, unsicheres Mädchen verliebt sich in burschikosen, starken Wildfang (oder umgekehrt). Varianz gibt es kaum, ebenso wenig eine tiefergehende Vorstellung der Figuren. Das langweilt schnell, da sich nicht nur die Geschichten ähneln, sondern auch die Charaktere. Vielleicht gibt sich das in Band 2 und Milk Morinaga konzentriert sich mehr auf die Beziehung zwischen Nana und Hitomi, anstatt die vielen Nebenfiguren zu beleuchten.

Zeichnerisch legt Milk Morinaga einen soliden Manga vor. Ihr Stil ist nicht spektakulär, weiß jedoch durch seine Weichheit und die vielen hübschen Schulmädchen zu gefallen. Hin und wieder wirkt alles ein wenig zu gleichförmig, so dass man die Charaktere leicht verwechseln könnte, doch alles in allem sind ihre Zeichnungen auf einem konstant hohen Niveau.

„Cherry Lips“ ist eine nette Kurzgeschichtensammlung von Milk Morinaga, die vor allem mit hübschen Zeichnungen und lockerleichten Alltagsgeschichten punkten kann. Tiefgang und wirkliche Charakterentwicklung sollte man nicht erwarten – dafür sind die Geschichten einfach zu kurz und zu inhaltsfrei. Wer leichte Unterhaltung sucht und mit leicht lesbischen Inhalten keine Probleme hat, kann bedenkenlos zugreifen, wer auf mehr baut, sollte sich eher nach „Wir beide!“ umsehen.

Cherry Lips: © 2003 Milk Morinaga, Futabasha Publishing / Carlsen

Lost CTRL

Name: Lost CTRL
Englischer Name:
Originaltitel: Lost CTRL
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Evelyne Park
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Lost CTRL 01 Story:
Im Jahr 2035 ist die Technisierung der Welt weit fortgeschritten – Peilsender sind keine Seltenheit mehr, ebenso gibt es Menschen, die Teile ihren Körper mit Maschinen aufrüsten. Scarlet gehört zu denjenigen, die sich freiwillig einer Operation unterziehen, um schneller und stärker zu werden. Im Auftrag der Regierung soll sie anschließend den Rebellen Nium überwachen, verliebt sich jedoch in ihn und schließt sie der Gruppe an. Als die Gruppe zu zerfallen droht und Niums Leben immer stärker in Gefahr gerät, beschließt dieser sich für 10 Jahre einfrieren zu lassen, um in der Zukunft eine zweite Chance auf Erfolg zu haben. Scarlet soll ihm dabei helfen 10 Jahre später einen erneuten Angriff auf das System durchzuführen.

Aus 10 Jahren werden 100 und unglücklicherweise ist Scarlet die Einzige, die in der Zukunft aufwacht – Niums Kapsel war nie funktionstüchtig, weswegen er diesen Schritt nie gegangen ist. Für Scarlet bricht eine Welt zusammen, doch in den wenigen Mitgliedern der Rebellion, die sich in den vielen Jahrzehnten nie vollkommen aufgelöst hat, findet sie neue Freunde. Gemeinsam suchen sie einen Weg das System, das die ganze Welt beherrscht zu Fall zu bringen, doch dafür muss Scarlet zunächst lernen, wie sie sich in der Online-Welt zurechtfindet und welche erschreckenden Ausmaße die Technik angenommen hat …

Eigene Meinung:
„Lost CTRL“ ist der neuste Manga der Zeichnerin Evelyne Park, die unter ihrem Mädchennamen Evelyne Bösch für den Manga „Feed me Poison“ verantwortlich ist. Während sie in ihrem Debüt die Leser in eine mittelalterliche Welt entführt hat, entwirft sie dieses Mal eine düstere Zukunftsvision, in der das Leben vom Netz bestimmt wird.

Inhaltlich ist man bereits nach wenigen Seiten in der Geschichte. Man lernt Scarlet kennen, die zusammen mit ihrem Geliebten Nium ein neues Leben in der Zukunft anstrebt, ohne jedoch ihre eigentliche Aufgabe zu vergessen – die Rebellion zum Erfolg zu führen. Dass dieser Plan scheitert und Scarlet erst 100 Jahre später geweckt wird, bildet eine spannende Grundlage, denn urplötzlich ist die Heldin der Geschichte in einer Situation, die sie komplett überfordert. Während sie im Jahr 2035 als Wunderwerk galt, ist sie inzwischen ein veraltetes Modell, was sie dem Leser ungemein sympathisch macht. Auch die fortlaufende Geschichte ist sehr gut und in Lost Ctrl Band 2sich schlüssig aufgebaut. Evelyne Park nimmt sich viel Zeit, die wichtigen Dinge, Hintergründe und historischen Entwicklungen zu erklären – man lernt sie quasi mit Scarlet gemeinsam kennen. Dabei merkt man, wie viele Gedanken sich die Autorin über die gesellschaftlichen, politischen und historischen Hintergründe gemacht hat. Sie offenbart wie das System funktioniert, welche Probleme die Rebellen in der Zukunft haben und wie begrenzt die Mittel der einzelnen Charaktere sind, um sich dem Zugriff des Netzes zu entziehen. Dabei ist alles logisch aufgebaut, was der Geschichte wirklich zugutekommt. Man versinkt schnell in der faszinierenden Zukunftsvision der Mangaka und sehnt die Fortsetzung herbei, da sie es sich nicht nehmen lässt den ersten Band mit einem Cliffhanger enden zu lassen.
Nichtsdestotrotz webt die Zeichnerin immer wieder witzige und amüsante Szenen ein, die die ernste Grundstimmung ein wenig auflockern und dem Manga die düstere Atmosphäre aufhellen.

Die Charaktere sind sehr gut in Szene gesetzt, allesamt sympathisch und interessant. Gerade die Heldin ist sehr lebendig und greifbar, so dass man sich problemfrei mit ihr identifizieren kann. Auch die übrigen Charaktere können überzeugen. Evelyne Park baut immer wieder kleine Andeutungen rund um Scarlets Freude ein und zeigt auf, dass nicht nur die Heldin mit Problemen zu kämpfen hat. Seien es Virus und Jeckyll, Tristan und Butler – jeder von ihnen hat die ein oder andere Leiche im Keller oder muss sich mit persönlichen Problemen auseinandersetzen. Im Laufe der Zeit lernt man dadurch alle Figuren näher kennen und kann sich gut mit ihnen identifizieren. Sie alle haben ihre Stärken und Schwächen, gute wie schlechte Angewohnheiten. Das macht sie sehr greifbar und gut nachvollziehbar.

Zeichnerisch bewegt sich Evelyne Park auf einem sehr hohen Niveau. Sie hat einen sehr detaillierten, leicht realistischen Stil, der auch bei Actionszenen und dynamischen Sequenzen gut funktioniert. Auch die Hintergründe sind aufwendig ausgearbeitet, die zukünftige Welt sehr schön in Szene gesetzt. Der starke Einsatz von Rasterfolie mag Geschmackssache sein, doch insgesamt kann „Lost CTRL“ auch stilistisch überzeugen.

Dank der ungewöhnlichen, düsteren Story, der spannenden Hintergrundidee und dem mitreißenden Erzählstil der Mangaka kann „Lost CTRL“ problemfrei mit der japanischen „Konkurrenz“ mithalten. Evelyne Park überzeugt mit Spannung, einem soliden Zeichenstil, einer gut dosierten Portion Humor und liebenswerten Charakteren. Wer Sci-Fi, Dystopien und düstere Zukunftsgeschichten mag, sollte definitiv zugreifen. Bei den deutschen Mangas gehört „Lost CTRL“ definitiv zu den Besseren – zu empfehlen.

Lost CTRL: © 2014 Evelyne Park, Carlsen

Shakugan no Shana

Name: Shakugan no Shana
Englischer Name: Shakugan no Shana
Originaltitel: Shakugan no Shana
Herausgebracht: Japan: Ascii Media Works 2005
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Character Design: Noizi Ito
Story: Yashichiro Takahashi
Zeichnungen: Ayato Sasakura
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Shakugan no Shana Band 1Story
Nicht menschliche Lebewesen aus einer Parallelwelt, genannt Tomogara der Purpurwelt, machen die Erde unsicher und bedrohen die Menschheit. Angezogen von deren Lebensenergie töten sie wahllos Menschen, um damit ihr eigenes Überleben zu sichern. Von den Menschen, denen die Daseinsenergie entzogen wurde, bleiben nur leere Hüllen, die „Fackeln“, zurück. Erlöscht eine Fackel endgültig, wird auch jegliche Erinnerungen an den Menschen ausgelöscht, der sie einst gewesen ist, ganz so, als habe sie nie existiert. Das Verschwinden so vieler Menschen bringt jedoch unerwünschte Nebenwirkungen auch für die Purpurwelt mit sich. Daher beschloss ein Teil der Purpurfürsten, der Herrscher der Purpurwelt, ihre eigenen Landsleute zu jagen, um das Unheil, das auf der Erde angerichtet wird, einzudämmen…

Yuji Sakai, ein normaler Schüler, ahnt von all dem nichts. Sorglos lebt er in den Tag hinein, bis er eines Tages plötzlich stirbt und zur Fackel wird – allerdings nicht zu einer gewöhnlichen, sondern zu einer sogenannten „Mystes“, einer Fackel mit einem Artefakt im Innern. Dieses gibt Sakai unerwartet die Fähigkeit, Wesen aus der Purpurwelt sehen zu können und sich innerhalb von Bannkreisen zu bewegen. Doch auch die dämonenähnlichen Kreaturen werden auf ihn aufmerksam. Bevor ein paar von ihnen den Schüler entführen können, taucht plötzlich ein Mädchen mit flammend roten Haaren und Augen auf, das die Wesen aus der Parallelwelt scheinbar mühelos vernichtet. Schonungslos klärt sie Sakai über sein bevorstehendes Schicksal auf, denn auch seine Flamme steht kurz vor dem Erlöschen.

Sakai ist vollkommen verstört und verwirrt, umso mehr als das seltsame Mädchen tags darauf unter dem Namen einer Mitschülerin in seiner Klasse sitzt. Es stellt sich heraus, dass das Mädchen eine „Flame Haze“ ist, die Agentin eines Purpurfürsten, die von diesem mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet wurde. Dadurch ist sie in der Lage, Tomogara zu spüren und zu bekämpfen. Da sie Sakais Artefakt für einen idealen Köder für Tomogara hält, hat sie kurzerhand die Identität einer „erloschenen“ Klassenkameradin des Jungen angenommen, um in seiner Nähe bleiben zu können.

Shakugan no Shana Band 2Doch nicht alles entwickelt sich so geplant. Nicht nur ist bald der berüchtigte „Flame Haze“-Mörder Friange hinter Sakais Artefakt und dem Mädchen „Shana“ her, auch Sakai denkt nicht daran, schon zu sterben…

Eigene Meinung
„Shakukan no Shana“ ist eine zehnbändige Fantasy-Serie, die auf der gleichnamigen 26-bändigen Light Novel Reihe von Yashichiro Takahashi basiert. Die Story ist nicht sonderlich neu, umfasst aber zahlreiche neue Begriffe, durch die man sich erst mal kämpfen muss. Zur besseren Übersicht gibt es dazu eine farbige Grafik auf der Innenseite des Covers des ersten Bands, die sehr hilfreich ist. Konzeptionell machen die Charaktere lediglich durch ungewöhnliche Charaktereigenschaften auf sich aufmerksam. So ist Shana beispielsweise sehr unhöflich gegenüber Respektspersonen und Sakai weigert sich beharrlich, die Realität zu akzeptieren, lässt sich aber gerne von Shana beschützen.

Die Zeichnungen sind sehr einfach. Abgesehen von Highlights in den Haaren gibt es nur spärliche Schattierungen und (abgesehen von gelegentlicher Architektur) auch kaum Hintergründe. Die beinahe vollständig schwarzen Augen und pechschwarzen Haare der meisten sowie der schwarzen Kleidung vieler Charaktere lassen die Atmosphäre dunkel erscheinen. Das Charakterdesign stammt dabei von Noizi Ito, der die Romane illustrierte, die Manga-Adaption stammt von Ayato Sasakura, der aber nicht an die schönen Artworks aus den Romanen heranreicht.

Zum Stoff wurden auch mehrere TV-Serien, diverse OVA sowie ein Kinofilm und Videospiele produziert.

© Rockita

Shakugan no Shana: © 2005 Yashichiro Takahashi & Ayato Sasakura, Ascii Media Works / EMA

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