Punkt der Umkehr
Name: | Punkt der Umkehr |
Englischer Name: | Turning Point |
Originaltitel: | Turning Point |
Herausgebracht: | Japan: Frontier Works 2006 Deutschland: Tokyopop 2010 |
Mangaka: | Hinako Takanaga |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story
Der Autor und Dramatiker Keigo Sakuragi steckt in einer allgemeinen Schaffenskrise. Seit Jahren gelingt es ihm kein Stück zu schreiben, dass ihm wirklich gefällt. Zu allem Überfluss leidet er schon seit längerem unter Schlafstörungen und wird jede Nacht von Alpträumen heimgesucht. Auch der Kurztrip aufs Land scheint umsonst zu sein, da begegnet ihm der Student Toshiki Imamura. Toshiki weiß noch nicht genau, was er mit seinem Leben anfangen möchte und will sich auf einer Radtour quer durch Japan selbst definieren und entdecken. Als sein Rad eine Panne hat ist es ausgerechnet Keigo, der ihn mit in die nächste Stadt nimmt und infolge der Reparatur sogar ein Dach über dem Kopf anbietet und den Studenten mit in seine Unterkunft nimmt.
Dieses Treffen ändert das Leben der beiden. Nicht nur landen sie miteinander im Bett, Toshiki verliebt sich auch den unnahbaren und von Selbstmitleid zerfressenen Mann. Erst einige Zeit später begegnen sich die beiden wieder, als eines der Stücke, die Keigo geschrieben hat, aufgeführt wird. Toshiki, der während ihrer kurzen Zeit zusammen versprach sich eines der Stücke des Autors anzusehen, hält sein Wort. Doch Keigo möchte am liebsten vergessen, was damals geschehen ist und weist Toshiki barsch von sich. Der junge Mann lässt sich von dieser Zurückweisung nicht so leicht einschüchtern und beginnt immer wieder bei der Theatergruppe aufzutauchen, der Keigo als Autor angehört. Schließlich gesteht Toshiki Keigo nicht nur seine Liebe, er hat auch endlich ein Ziel im Leben gefunden- er möchte Schauspieler werden, um irgendwann einmal eine tragende Rolle in Keigos Stück zu übernehmen. Keigo ist nicht nur überrascht von der Ehrlichkeit Toshikis, so langsam beginnt auch er Gefühle für ihn zu entwickeln. Die beiden werden ein Paar, doch schon kurz darauf beginnt der plötzliche Erfolg Toshikis als Schauspieler etliche Probleme aufzuwerfen. Den beiden bleibt immer weniger Zeit, die sie gemeinsam verbringen können und schließlich erhält Keigo das Angebot der Autor eines neuen Filmes zu werden, bei dem Toshiki die Hauptrolle spielen soll…
Eigene Meinung
„Punkt der Umkehr“ ist ein typischer Manga Hinako Takanagas, wenngleich er wesentlich ernster und erwachsener ist, als ihre bisherigen Werke. Die Geschichte ist nicht wirklich romantisch oder kitschig, sondern hat stets einen ruhigen und realen Unterton, der sich auch auf die Charaktere und deren Entwicklung niederschlägt. Dass die Handlung trotz allem vorhersehbar ist, liegt an der typischen Erzählstruktur der Künstlerin. Somit wird dem Leser gängiger Boys Love Mangas, insbesondere denen, die die Werke von Takanaga kennen, nichts Neues präsentiert. Auch die Charaktere sind auf ihre vorgeschriebenen Rollen festgelegt und es ist ein wenig schade, dass Hinako Takanaga nicht mehr aus der Grundhandlung herausholt. Die wenigen spannenden Punkte, wie beispielsweise die Schlaflosigkeit und die Schaffenskrise werden nur kurz angeschnitten, aber nicht näher beleuchtet. Insbesondere auf den großen Altersunterschied hätte man näher eingehen können, da zwischen Keigo und Toshiki etliche Jahre liegen.
An diesem erkennt man auch schnell die Grenzen ihres Zeichenstils. Natürlich ist er wie gewohnt, sehr schön anzusehen, elegant und filigran, doch es gelingt ihr nicht einen optischen Unterschied zwischen Keigo und Toshiki zu schaffen. Keigo wirkt bisweilen sogar jünger als Toshiki, was indirekt ein wenig verwirrt. Es ist schade, dass hierbei die Flexibilität fehlt, um eine ernste Geschichte auch in entsprechende Bilder zu packen.
Insgesamt ist „Punkt der Umkehr“ ein Muss für alle Fans der Künstlerin und solche die etwas ernstere Geschichten mögen. Zu viel Tiefgang sollte man dennoch nicht erwarten, da der Manga besonders an den Punkten Charakterentwicklung schwächelt und einfach zu sehr in den wohlbekannten Bahnen verläuft. Schade, daraus hätte man mehr machen können…
© Koriko
Punkt der Umkehr: © 2006 Hinako Takanaga, Frontier Works / Tokyopop