Sybil, die Taschenfee

Name: Sybil, die Taschenfee
Englischer Name:
Originaltitel: Sybil, la fée cartable
Herausgebracht: Frankreich: Éditions de Lombard 2009
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Rodrigue / Dalena / Razzi
Bände: 4 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 9,95 €

Sybil, die Taschenfee Band 1Story
Nina hat es im Leben ganz schön schwer. Ihr allein erziehende Mutter ist ihrem Fulltime-Job und dem Baby so voll ausgelastet, dass sie für die pubertierenden Anwandlungen ihrer Tochter keine Zeit und erst recht keine Muße hat. In der Schule ist das nicht sehr fleißige Mädchen als Unruhestifterin bekannt, bei der ihre Lehrerin schon lange jede Geduld verloren hat. Zudem treiben Schulschwarm Lorie und deren tussiehafte Clique die sehr burschikose Nina regelmäßig zur Weißglut.

Eines Tages soll ihr Leben gründlich auf den Kopf gestellt werden. Schon morgens merkt Nina, dass etwas nicht stimmt. Ihre Schultasche, die sie abmarschbereit auf einen bestimmten Platz gelegt hatte, verschwindet und taucht plötzlich auf der Schaukel im Vorgarten wieder auf. Für diese Späße hat ihre Mutter logischerweise kein Verständnis.

In der Schule grabbelt es plötzlich in ihrem Mäppchen. Eine panische Reaktion aus Angst vor einem möglichen Nagetier in ihrer Tasche, bringt Nina gleich am ersten Tag des neuen Schuljahres einen Besuch im Rektorzimmer und eine Strafarbeit ein. Nicht mal das mysteriöse Verschwinden ihres Frühstücks wird als Beweis für den unliebsamen Untermieter in ihrer Tasche anerkannt.

Nach der großen Pause, inmitten eines Mathe-Tests, gibt sich plötzlich die Fee Sybil zu erkennen. Gemeinsam mit ihrem Kammerdiener, einem kleinen Kerlchen namens Padigone, hat sie sich kurzerhand in Ninas Tasche einquartiert und die dortigen Fressalien verspeist. Die hübsche Fee bietet Nina einen Handel an: Als Gegenleistung für Kost und Logis erfüllt sie ihrer „Vermieterin“ jeden Wunsch. Nina ist sogleich begeistert, zumal Sybil mit den richtigen Mathe-Ergebnissen gleich eine willkommene Kostprobe ihres Könnens demonstriert.

Schnell erweist sich die Magie allerdings auch als zweischneidiges Schwert. Nicht nur, dass Nina ihrer Mutter nun regelmäßig die mysteriösen Geschehnissen in ihrem Umfeld erklären muss – auch scheint Sybil zwar magiebegabt zu sein, die absolute Kontrolle über ihre Zauberkraft scheint sie aber nicht immer zu haben.
So kommt es, wie es kommen muss: Von nun an stehen altägyptische Pharaonen, die auf Streitwagen durch die Stadt rasen, Kamele im Wohnzimmer, feindliche gesinnte Hexen und große schleimige Kreaturen, die Nina und Sybil nach dem Leben trachten, auf der Tagesordnung…

Sybil, die Taschenfee Band 3Eigene Meinung
„Sybil, die Taschenfee“ ist ein Comic im südeuropäischen Stil von einem spanisch-italienischen Team, der erstmals bei einem französischen Verlag veröffentlicht wurde.
In der fantastischen Story voller Magie und zauberhafter Wesen taucht die normale Schülerin aus ihrem nicht sehr prickelnden Alltagsleben in eine neue Welt ein. Natürlich gibt es auch Bedrohungen, gegen die sie sich zur Wehr setzen muss. Es ist also nicht unpraktisch, eine kleine Fee zu haben, die im eigenen Schulranzen wohnt und einem jeden Wunsch erfüllt – wenn auch nicht unbedingt auf die Art und Weise, wie es angedacht war. Neben den Fantasy-Elementen kommt auch der Humor in Form einer Schul-Komödie nicht zu kurz.

Der Zeichenstil sowie die Kolorierung ähneln der populären Hexen-Comic-Serie „W.I.T.C.H.“, zu der es auch einen Manga gibt. Die Handlung läuft auch auf einer ähnlichen Schiene. Daher kann dieser Comic vor allem Fans dieser Sparte besonders empfohlen werden. Altersmäßig dürften sich vor allem Leserinnen zwischen zehn und 13 Jahren angesprochen fühlen.
Die deutsche Ausgabe erscheint im Hardcover und komplett in Farbe.

© Rockita

Sybil, die Taschenfee: © 2009 Michel Rodrigue, Antonella Dalena, Manuela Razzi Éditions du Lombard / Tokyopop

Struwwelpeter: Das große Buch der Störenfriede

Name: Struwwelpeter: Das große Buch der Störenfriede
Englischer Name:
Originaltitel: Struwwelpeter: Das große Buch der Störenfriede
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: David Füleki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,95 €

Struwwelpeter Das große Buch der StörenfriedeStory & Eigene Meinung
„Struwwelpeter: Das große Buch der Störenfriede“ ist eine neu gestaltete Edition von Heinrich Hoffmanns berühmten Werk „Struwwelpeter“ aus dem 19. Jahrhundert. Anlässlich von Hoffmanns 200. Geburtstag schuf der deutsche Manga-Zeichner David Füleki eine neue Ausgabe des Klassikers.

Sämtliche Bilder in dieser Ausgabe wurden von Füleki nach den Vorlagen des bekannten Werkes in Manga-Style übertragen und damit – zumindest, was den Struwwelpeter angeht – schon allein optisch etwas modernisiert. Die Geschichten selbst, die zeitlos waren und es wohl auch immer sein werden, wurden dabei nicht angetastet. Alle Charaktere, vom Suppenkaspar bis zu „Hans-guck-in-die-Luft“ sind auch in dieser Neuauflage vertreten und so ansprechend und bunt wie noch nie. Gerade der Struwwelpeter selbst profitiert maßgeblich von dieser „Verjüngungskur“ und kann mit Sicherheit auf neue Fans hoffen.

Das Besondere an diesem Band ist, dass sich sehr stark am Original orientiert wurde. Das fängt bei der wortwörtlichen Übernahme des Original-Textes an und geht sogar so weit, dass die Seitenaufteilung des Bilderbuchs identisch mit der altbekannten ist. Eigentlich wurden die Bilder nur noch einmal neu im Manga-Style gezeichnet (siehe rechts zum Vergleich ein Bild aus der Original-Ausgabe). Das ist – im Gedenken an Heinrich Hoffmann – auch gut so und wird sicherlich dazu beitragen, dass auch ältere Leser, die mit den alten Geschichten aufgewachsen sind, dieses Buch nicht gleich wieder beiseite legen.

Die Gestaltung des Bandes ist wunderschön geworden. Die Hardcover-Ausgabe erscheint im „Märchenbuch-Design“ mit rotem Rand. Das komplette Buch zeugt von außergewöhnlich guter Bild- und Papierqualität. Selbst der Geruch des Papiers erinnert an frühere Zeiten.
Einzig und allein die Leseprobe des „Nachfolge“-Bandes, einer Manga-Fortsetzung der Struwwelpeter-Reihe, stört in diesem Umfang am Ende des Buches. Hier hätte man stattdessen auch einen Flyer oder ein Werbeblättchen einlegen können.

Dennoch ist „Struwwelpeter: Das große Buch der Störenfriede“ ein absolutes Muss für Jung und Alt und eine Chance für alle, die bisher nicht die Gelegenheit oder die Lust hatten, um sich dieses Werk, dessen Original zu den bekanntesten in der deutschen Geschichte zählt, einmal zu Gemüte zu führen.

Ein großes Lob an David Füleki, der hiermit sehr gute Arbeit geleistet und vielleicht sogar Geschichte geschrieben hat.

© Rockita

Struwwelpeter – Das große Buch der Störenfriede: © 2009 David Füleki Tokyopop

SpongeBob – Schwammkopf

Name: SpongeBob – Schwammkopf
Englischer Name: SpongeBob SquarePants
Originaltitel: SpongeBob SquarePants
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2004
Mangaka: Stephen Hillenburg
Bände: 9 Bände + 1 Sonderband USA
Preis pro Band: 6,50 €

Spongebob Schwammkopf Band 1Story
Vor der Küste Hawaiis auf dem Grunde des Pazifiks lebt SpongeBob Schwammkopf. Der stets gut gelaunte Schwamm wohnt in einer Ananas zusammen mit seinem Haustier, der miauenden Schnecke Gerry. Er arbeitet in den relativ bekannten Fast-Food Restaurant zur „Krossen Krabbe“ als „Krabbenburgerbrater“ und hat dort einen ziemlich guten Ruf bei den Kunden. Seine Kollegen, der Kassierer Thaddäus Tentakel, der Industriespion Mr. Plankton und sein Chef Mr. Krabs halten hingegen sehr wenig von ihm, da er Missgeschicke quasi magisch anzieht, ziemlich gehirnamputiert ist und über ein krankhaftes Moralgefühl verfügt. Er rutscht von einer Katastrophe in die nächste, bei der nicht selten alle, die näheren Kontakt zu ihm haben, mit hinein gezogen werden.

In sieben Bänden veröffentlicht Tokyopop die beliebtesten Abenteuer SpongeBobs. Im ersten Band handelt es sich um vier Episoden, in denen SpongeBob den ständigen Versuchen Mr. Planktons, an das geheime Rezept zu kommen, den vergeblichen Versuchen von Thaddäus, Anerkennung zu erlangen und den verrückten Erziehungsmethoden seines Chefs ausgesetzt ist.

Spongebob Schwammkopf Band 2Eigene Meinung
Bei dem, bei Tokyopop erschienenen, Manga handelt es sich um die Cine-Manga (auch Anime-Comic genannte) Version, der auf Super RTL laufenden Serie „SpongeBob – Schwammkopf“. In insgesamt 7 Bänden werden die beliebtesten Abenteuer der Figur erzählt. Obwohl der Cine-Manga im Vergleich zur Cartoon-Serie deutlich besser rüber kommt, können nicht unbedingt alle von einer gelungenen Serie sprechen. Für ältere Leser scheint der Manga eher unsinnig, inhaltlich niveaulos und ein abgrundtief schlechter Zeichenstil.

Doch dies muss nicht jeder so sehen, denn die Serie spricht mehr die jüngeren Zuschauer an, daher können sich ältere vermutlich nicht so damit anfreunden. Grundsätzlich muss jeder selbst entscheiden, ob er die Serie gut findet oder nicht. Von der Serie war viel mehr zu erwarten, vermutlich wird sie sich im Laufe der folgenden Bände bessern

Spongebob Schwammkopf Band 3Spongebob – The Movie
Der Film zur Serie beginnt mit einem lang ersehnten Tag für Spongbob. Die neue Zweigstelle der „Krossen Krabbe“ soll eröffnet und der Name des neuen Managers bekannt gegeben werden. Für Spongbob steht außer Zweifel, dass er das sein wird, weswegen er sich umso mehr freut. Als er wider Erwarten den Job nicht kriegt, sondern sein Boss Mr. Krabs seinen Kollegen Thaddäus vorzieht, ist Spongebob am Boden zerstört. Er wäre nicht erwachsen und verantwortungsbewusst genug, um Manager zu werden. Am Rande des Abgrunds zieht sich Spongbob zusammen mit seinem Kumpel Patrick ins „Goofy Goobers“ zurück, um dort bei mehreren großen Eisbechern seine Sorgen hinter sich zu lassen.

Gleichzeitig geschehen erschreckende Dinge im Palast König Neptuns, des Herrschers der Weltmeere. Seine Krone wird gestohlen und durch eine Intrige Planktons steht Mr. Krabs als Schuldiger da. Das macht den König ziemlich sauer, immerhin symbolisiert seine Krone die Macht über die Weltmeere – und bedeckt seine kahle Stelle auf dem Kopf.
Um Mr. Krabs zu retten, machen sich Spongebob und Patrick auf nach Shell City, wo sich die Krone jetzt befindet.

Werden sie es schaffen, die Krone rechtzeitig zurückzubringen? Oder muss Mr. Krabs sterben? Gleichzeitig gehen in Bikini Bottom seltsame Dinge vor…

Eigene Meinung 
Spongebob – The Movie überzeugt mit einer zwar etwas banalen, aber doch unterhaltsamen Story für einen netten Lesespaß. Die Umsetzung durch Tokyopop ist im Gegensatz zu den Bänden der TV-Serie ebenfalls recht gut gelungen.
Für ein kurzweiliges Vergnügen ist dieser Band nicht zu verachten.

© Rockita

SpongeBob – Schwammkopf: © 2004 Stephen Hillenburg, Tokyopop

 

Nohohon – Sorgenfreie Sonnenfreunde

Name: Nohohon – Sorgenfreie Sonnenfreunde
Englischer Name:
Originaltitel: Nohohon Zoku
Herausgebracht: Japan: TOMY Company 2009
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Tamako
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

Nohohon - Sorgenfreie SonnenfreundeStory & Eigene Meinung
Das große bunte Universum der Nohohons hat nun auch die Literaturwelt erobert.
Hier verbreiten die kleinen farbenfrohen Wesen ihre gute Laune über philosophische Texte und liebevoll gestaltete Bilder.

Nohohons sind bereits seit Jahren als Vorreiter der heutigen „Wackeldackel“ bekannt und nicht nur in Japan sehr beliebt. Durch Solarenergie betrieben, bewegen die simpel gestalteten aber dennoch süßen Figuren ihren Kopf von links nach rechts und verbreiten damit Ruhe und Gelassenheit. Somit lag die Idee nahe, eine Art Poesiealbum zu veröffentlichen, welches den Stress des Alltags vergessen lässt.

Jedes Familienmitglied der Nohohons wird einem anderen Thema gewidmet.
Insgesamt 9 verschiedene Charaktere, wie der sorglosen Sonnen-Nohohon, der romantischen Blumen-Nohohon oder der ruhigen Herbst-Nohohon, versuchen auf unterschiedliche Weise den Leser aufzumuntern.

„Nohohon – Sorgenfreie Sonnenfreunde“ beinhaltet dabei 8 verschiedene Kapitel, die sich jeweils mit einer anderen Problemlage des Menschen beschäftigen.
Beispielsweise findet der Leser aufmunternde Worte, wenn er Zweifel an sich selbst hegt und in Selbstmitleid versunken ist. Doch auch in Situationen, in denen alles aussichtslos und dunkel erscheint, versucht das Buch „ein Licht am Ende des Tunnels“ zu vermitteln.

Grundsätzlich versucht „Nohohon – Sorgenfreie Sonnenfreunde“ positive Gedanken zu erzeugen. Der Leser soll dazu angespornt werden, sich nicht nur auf die schwierige Situation zu konzentrieren, sondern sich darüber hinaus bewusst zu werden, welche guten und schönen Momente das Leben bietet.

Dabei schaffen es die Weisheiten, die zumeist in Reimen niedergeschrieben und malerisch untermauert wurden, tatsächlich, den Leser zum „Abschalten“ zu motivieren. Es hilft zudem, sich mehr auf das Gute zu besinnen.

Die Darstellungen sind farbenfroh und übersichtlich gestaltet. Sie untermauern die Texte und die Grundstimmung entsprechend verständlich und deutlich.

Insgesamt ist Nohohon trotz der einfachen Bilder und Texte nicht nur etwas für Kinder. Vor allem Menschen, die durch Arbeit und ihren Alltag stark eingebunden sind und wenig Zeit für sich oder die Familie haben, sei das Buch ans Herz gelegt. Es zaubert auch in der dunkelsten Stunde ein kleines Lächeln aufs Gesicht.

© Izumi Mikage

Nohohon – Sorgenfreie Sonnenfreunde: © 2009 Tamako, TOMY Company/ Tokyopop

Love

Name: Love
Englischer Name:
Originaltitel: Love
Herausgebracht: Frankreich: Ankama Éditions 2011
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Story: Frédéric Brrémaud
Zeichnungen: Federico Bertolucci
Bände: 4 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 14,95 €

Love - Der TigerInhalt: Love – Der Tiger
Der dichte Dschungel ist das Zuhause des Tigers, er in gewisser Weise der König unter den Bewohnern. Als dem Raubtier durch Zufall ein Tapir entkommt, macht sich der Tiger auf die Jagd, wird jedoch immer wieder selbst zum Gejagten. Seien es nun Piranhas, Alligatoren oder schwarze Panther – immer wieder muss er um sein eigenes Überleben kämpfen, während er dem entflohenem Beutetier folgt. Während seiner reise lernt der Leser nicht nur den Tiger kennen, sondern die anderen Bewohner des Dschungels, in dem jeder gegen jeden zu kämpfen scheint …

Eigene Meinung:
Mit „Love – Der Tiger“ legt Tokyopop einen schönen und ausdrucksstarken Comic vor, der gänzlich ohne Worte auskommt. Damit gewann er 2011 vollkommen zurecht den Spezialpreis der Jury des Comic-Festivals in Lucca. Sowohl die Arbeit des Künstlers Federico Bertolucci, als die Arbeit des Autors Frédéric Brrémaud sind beeindruckend.

Frédéric Brrémaud ist in Frankreich vor allem durch seine Mitarbeit an “Daffodil” bekannt, wirkte jedoch auch an anderen Projekten mit. Mit “Love – Der Tiger” gelingt es ihm eine Geschichte zu vermitteln, die gänzlich ohne Text auskommt. Ein schwieriges Unterfangen, da man sich allein auf den Ablauf der Bilder und die Ausdruckskraft der Zeichnungen konzentrieren muss. Dennoch kann man der Handlung ohne Probleme folgen und so nimmt Frédéric Brrémaud den Leser mit auf eine ungewöhnliche Reise durch den Dschungel und zeigt realistisch und nachvollziehbar, wie wenig fair das Leben ist und was es heißt, in dieser paradiesischen Welt ums Überleben zu kämpfen. Sehr schön ist auch, wie vielen Tieren, von der Ameise bis zum Elefanten ein Auftritt gewährt wird. Es zeigt die Artenvielfalt des Dschungels und gleicht einer Hommage an diesen bedrohten Lebensraum.

Für die wundervollen, lebendigen Zeichnungen zeigt sich Federico Bertolucci verantwortlich, der bisher eher für Disney arbeitet und u.a. an der Serie „W.I.T.C.H.“ beteiligt war. Dass „Love – Der Tiger“ wenig mit seinen ursprünglichen Projekten gemein hat, bemerkt man schon an dem dynamischen Cover. Auch die Innenillustrationen sind außergewöhnlich schön, sehr dynamisch und realistisch. Er setzt die Geschichte passend um, verleiht den tierischen Charakteren Leben und eine gewisse Mimik, ohne jemals über die Stränge zu schlagen und sie comichaft wirken zu lassen. Auch die Hintergründe sind wundervoll, verleihen dem Werk einen würdigen Rahmen und lassen den Leser bereits nach wenigen Seiten in eine andere Welt eintauchen. Federico Bertolucci hat einen sehr detaillierten Stil, schafft es allerdings immer wieder Figuren und Hintergründe ein wenig skizzenhaft wirken zu lassen. Damit erhält er die Dynamik und Lebendigkeit, lässt die Zeichnungen atmen und engt sie nicht durch zu harte Outlines ein.
Die Farbgebung ist ebenfalls angenehm und natürlich. Die Tiere harmonieren mit den Hintergründen, ohne das der Tiger als Hauptfigur optisch auf größer angelegten Panelen verschwindet.

Love - Der FuchsAlles in allem ist „Love – der Tiger“ ein wunderbares Werk, das sie niemand entgehen lassen sollte. Sowohl die Zeichnungen, als auch die Geschichte, die wunderbar ohne Text auskommt, ist wundervoll und atemberaubend. Federico Bertolucci und Frédéric Brrémaud legen einen in sich stimmigen, qualitativ hochwertigen Comic vor, den Tokyopop mit einer ebenso edlen Hardcover-Aufmachung belohnt. Wer frankobelgische Comics oder Tiergeschichten mag, sollte sich „Love“ nicht entgehen lassen und sich auf die Fortsetzungen freuen. „Love – der Fuchs“ ist bereits für August angekündigt. „Love – der Löwe“ befindet sich seitens der Künstler in Arbeit. Sehr zu empfehlen.

© Koriko

Love: © 2011 Federico Bertolucci / Frédéric Brrémaud, Ankama Éditions / Tokyopop

Lou!

Name: Lou!
Englischer Name:  –
Originaltitel: Lou!
Herausgebracht: Frankreich: Glénat, 2004
Deutschland: Tokyopop, 2010
Mangaka: Julian Neel
Bände: 6 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 9,95 €

Lou3Story
Lou ist zwölf und lebt mit ihrer alleinerziehenden Mutter mitten in einer französischen Großstadt. Ihr Schwarm Tristan lebt direkt auf der anderen Straßenseite und Lou weiß nahezu alles über ihn. Nahezu täglich beobachtet sie ihn, kann sich jedoch nicht durchringen ihm ihre Gefühle zu gestehen. Auch ihre Mutter, freischaffende Autorin und leidenschaftliche Zockerin von Videogames, kann ihr kaum dabei helfen, besonders als gegenüber Richard einzieht. Zu dem Chaos gesellt sich noch eine graue Katze, die Lou eines Tages zuläuft und die jede Woche einen anderen Namen erhält. Die drei bilden ein unschlagbares Dreamteam und oftmals ist Lou diejenige, die ihre Mutter erziehen muss.

Im Laufe des Comics hat Lou nicht nur mit den Tücken der ersten Liebe, ihrem seltsamen Kleidungsstil und teilweise der Faulheit ihrer Mutter zu kämpfen, sondern auch mit ihrer Schüchternheit gegenüber Tristan, ihren Mitschülern und ihren Versuchen Richard und ihre Mutter zusammen zu bringen. Ihre beste Freundin Mina unterstützt sie dabei tatkräftig, versucht sie jedoch zeitgleich immer wieder dazu zu bewegen, Tristan endlich ihre Gefühle zu gestehen. Als die Sommerferien beginnen, ringt sich Lou zu einem Geständnis durch, doch urplötzlich ist Tristan verschwunden…

Lou2Eigene Meinung:
„Lou!“ ist eine wahre Perle unter den französischen Comics. Bisher gibt es fünf Bände, jedoch ist die Reihe noch nicht abgeschlossen. Nach dem Lesen der Bände kann man voll und ganz verstehen, dass „Lou!“ in Frankreich so populär ist, dass sogar eine 52-teilige Serie produziert wurde, die leider nur im französischen Fernsehen lief.

Mit jedem Comicstrip wächst einem Lou und ihre verrückte Bande mehr und mehr ans Herz. Es fällt schwer die Story zusammenzufassen, immerhin umfasst ein Hardcover Band lediglich knapp 50 Seiten, doch jede einzelne Seite erzählt einen Bruchteil aus Lous Leben. Dieses ist chaotisch und dramatisch, traurig und romantisch und zumeist unheimlich witzig. Julien Neel hat eine ganz eigene Art seine Protagonistin in Szene zu setzen. Es wird niemals langweilig Lous Leben zu verfolgen und man könnte Lou durchaus charakterlich mit einem weiblichen „Spirou“ vergleichen. Auch wird sie während der Handlung mit jedem Band älter und reifer, was immer wieder neue Probleme mit sich bringt.

Die Charaktere sind unheimlich liebevoll ausgearbeitet. Nahezu jedes Mädchen wird sich mit Lou und ihren Probleme identifizieren können, doch auch ältere Leser werden an den Hardcoverbänden ihre Freude haben. Allein die Spitzzüngigkeit Minas, die chaotische Mutter und der etwas unsichere Richard wachsen dem Leser ans Herz. Die vollfarbigen Seiten sprühen nur so vor Witz, Charme und Lebensfreude. Es fällt schwer den Comic aus der Hand zu legen und es ist schade, dass dieser nur so kurz gehalten ist.

Lou6Der Zeichenstil ist bunt, witzig und passt sehr gut zur Geschichte und den Charakteren. Julien Neel versteht sein Handwerk und so verzeiht man ihm den ein oder anderen Schnitzer, insbesondere da es sich lohnt bei einigen Panelen die Hintergründe durchzuforsten, denn dort gibt es die ein oder andere Andeutung auf andere Comics, Filme und Musikgruppen.

Die Aufmachung der Bände ist Tokyopop voll und ganz gelungen. Die Hardcoverbände sind sehr stabil und die Innengestaltung von Cover und Backcover sind gut gelungen.

Wer lustige Comics mag und einen Blick über den Tellerrand wagen möchte, sollte sich „Lou!“ unbedingt zulegen. Der Comic hat es definitiv verdient mehr Beachtung zu finden. Mit unvergleichbarem Charme und Witz gelingt es Julien Neel eine zauberhafte Geschichte zu erzählen, die einfach Spaß macht und die sich keiner entgehen lassen sollte! Sehr zu empfehlen!

© Koriko

Lou!: © 2004 Julien Neel, Glénat/Tokyopop

Kulla

Name: Kulla
Englischer Name:
Originaltitel: Kulla
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Anne Pätzke
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 10,00 €

Kulla und die WunschblumeStory
Fernab von den großen Städten, der Industrie und des Lärms, gibt es einen kleinen Wald in dem Kulla lebt. Kulla ist ein kleines Häschen, dass in einem Hügelhaus lebt. Kullas Wald ist ein Wald wie jeder andere auch, mit vielen Bäumen, Blumen und einem kleinem Bach. Jeden Tag trägt Kulla eine blaue Mütze und ein rotes Mäntelchen. Wenn es kalt ist, trägt Kulla zusätzlich einen gelben Schal.

In ihrem Wald hat Kulla viele Freunde, so dass sie Nachts immer ein Fenster offen lässt. Manchmal, wie auch an diesem Abend, kommt durch das offene Fenster eine Fee geflogen. Die Feen sind Kullas Freunde. Sie wünscht Kulla eine gute Nacht. Kulla verspricht ihr, am nächsten Tag die Blumen zu gießen. Durch den Staub der Fee schläft Kulla schnell ein.

Am nächsten Morgen wacht Kulla auf, als die Sonne aufgeht. Sie wäscht sich die Ohren und frühstückt einen Apfel und Kürbissaft. Kulla mag am liebsten Möhren und Salat, aber auch anderes Gemüse und Obst.

Nachdem Kulla gegessen hat, geht sie mit ihrer Gießkanne an den Bach. Es ist herrliches Wetter. Kulla ist jedoch ein bisschen traurig, dass es nicht regnet. Denn wenn es regnet, sind die Mondfische in der Nähe des Baches und mit diesen spielt sie gerne. Als sie die Kanne mit Wasser füllt, sieht sie im Wasser ein paar Schuppen der Mondfische.

Sie macht sich auf den Weg zu der Lichtung wo die Feen wohnen. Sie gießt jede Blume und die Feen schauen ihr dabei zu. Nachdem alle Blumen gegossen sind, lässt sie sich auf das weiche Moos fallen und schläft ein.

Als Kulla wieder aufwacht, ist es schon fast dunkel. Eine Fee zupft an ihrem Mantel. Die Feen leuchten Kulla den Weg nach Hause. Auf dem langen Weg gesellen sich noch Glühwürmchen dazu und die Feen singen ein Feenlied. Schon bald erreicht Kulla ihr Häuschen. Sie verabschiedet sich von den Feen und den Glühwürmchen und schaut ihnen traurig hinterher. Es ist Kullas größter Wunsch Flügel zu haben und fliegen zu können…

Kulla und der MondhaseEigene Meinung
„Kulla und die Wunschblume“ ist der erste von voraussichtliche drei Bänden. Die Geschichte wird sehr liebevoll und zuckersüß erzählt. Auch die Zeichnungen passen perfekt zu dieser niedlichen Geschichte.

Zuerst erschien 2006 „Kulla“ beim Verlag Schwarzer Turm. Seitdem wuchs die Fangemeinde. 2008 erschien nun dieses wunderschöne Bilderbuch komplett überarbeitet bei Tokyopop.
Rundum eine sehr süße Geschichte für die lieben Kleinen und eine schöne Geschenkidee.

© Kyoko

Kulla: © 2008 Anne Pätzke, Tokyopop

Jimmy Neutron

Name: Jimmy Neutron
Englischer Name: Jimmy Neutron
Originaltitel: Jimmy Neutron
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: John A. Davis
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Jimmy NeutroStory
Jimmy Neutron ist ein 10-jähriger Junge, der zusammen mit seinem Freunden auf die Lindberg-Schule geht. Er ist ausgesprochen intelligent und erfindet aus Spaß immer wieder neue Dinge, die ihm und seinen Freunden das Leben erleichtern und ihnen Spaß bringen sollen.
Als Jimmy sich eines Tages zum Beispiel schrecklich allein fühlt, wünscht er sich von seinen Eltern einen kleinen Bruder. Von der neusten Idee ihres Sohnes sind Judy und Frank alles andere als begeistert und vertrösten ihn. So leicht gibt Jimmy jedoch nicht auf. Kurzerhand konstruiert er sich selbst eine kleinen Roboter als Bruder – Brobot. Was am Anfang schön beginnt, wird bald zu einem großen Problem. Denn Brobot ist zwar genau so, wie Jimmy es sich vorgestellt hat und noch dazu bei allen beliebt, jedoch beginnt er immer mehr, Jimmy in der Familie zu ersetzen, was dem natürlich gar nicht gefällt. Also versucht er, Brobot wieder loszuwerden.

Einige Zeit später wandert der Fluraufseher an Jimmys Schule nach Griechenland aus. Das Los zum neuen Fluraufseher fällt ausgerechnet aus Jimmy, der sich darüber überhaupt nicht freut. Auch ein ernstes Gespräch mit seinem etwas verwirrten Vater ändert daran nichts. Am nächsten Tag erfährt Jimmy vom Rektor, dass Albert Einstein, sein Vorbild, Fluraufseher gewesen sein soll. Das motiviert ihn unheimlich, führt jedoch auch dazu, dass er seinen Job zu ernst nimmt und ihn später sogar ausnutzt.

Ein anderes Mal erfindet Jimmy eine Zeitmaschine, um Thomas Edison aus der Vergangenheit herzuholen. Alles scheint perfekt, daoch dann verliebt sich Edison in Jimmys Lehrerin Miss Fowl und ein Zeitparadox bahnt sich an…

Eigene Meinung
Jimmy Neutron ist zwar weder Anime, noch Manga oder Movie, wurde aber trotzdem zu einem Cine-Manga verarbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. De komplett computeranimierte Serie wurde bestmöglich aufs Papier gebracht. Die Story ist zwar ewas banal, doch hier gilt der Leitspruch : Altbewährtes zahlt sich aus.

© Rockita

Jimmy Neutron: © 2005 John A. Davis, Tokyopop

Interview mit einem Vampir – Claudias Story

Name: Interview mit einem Vampir – Claudias Story
Englischer Name: Interview with a Vampire – Claudia’s Story
Originaltitel: Interview with a Vampire – Claudia’s Story
Herausgebracht: USA: Yen Press 2012
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Story: Anne Rice
Zeichnungen: Ashley Marie Witter
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,90 €

Interview mit einem Vampir – Claudias StoryStory
Als kleines Mädchen wird Claudia von Louis und Lestat in einen Vampir verwandelt. Während sie von dem selbstverliebten, grausamen Lestat das Jagen und Überleben lernt, sieht der naive, gutherzige Louis in Claudia stets eine kleine Tochter, die es zu beschützen gilt. Claudia genießt zu Beginn die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wird, bis sie erkennt, wie sehr Louis und sie unter Lestats Macht stehen und leiden. Zudem verlieren sich mit den Jahrzehnten die Vorzüge der Untersterblichkeit.

Auf ewig im Körper eines Kindes gefangen, sucht Claudia nach Antworten. Doch Lestat weigert sich, ihren bohrenden Fragen nachzugeben und so beschließt Claudia, dass sich Louis und sie endgültig von Lestat befreien und in Europa auf die Suche nach Artgenossen gehen müssen …

Eigene Meinung:
Wer kennt nicht Anne Rices berühmtes „Interview mit einem Vampir“, in der der Vampir Louis sein Leben schildert. Gleich ob als Buch oder als Film mit Brad Pitt und Tom Cruise, die Geschichten Anne Rices Vampire sind weltbekannt. Mit der Graphic Novel „Interview mit einem Vampir – Claudias Story“ erschien nun ein weiteres Bruchstück der „Chroniken der Vampire“, das sich erstmals der fünfjährigen Claudia zuwendet und ihre Sicht auf die Ereignisse schildert.

Die Geschichte ist Fans der Romane nicht neu – sie erzählt das nach, was man bereits aus „Interview mit einem Vampir“ kennt. Allerdings ist es interessant das Ganze aus Claudias Sicht erneut zu entdecken und einige neue Informationen zu erhalten. Erstmals erhält man einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt des kleinen Mädchens, kann sich mit ihr identifizieren und ihre Probleme noch besser nachvollziehen. So bekommt die ursprüngliche Geschichte eine gewisse Dreidimensionalität, die Anne Rices Charaktere noch lebendiger und greifbarer erscheinen lässt.

Diese sind sehr komplex und durchweg interessant, wenngleich man von Lestat nur wenig erfährt. Auch Louis bleibt verhältnismäßig blass, ebenso die Pariser Vampire und Armand. Dies ist nicht verwunderlich, da Claudias Geschichte auf knapp 220 Seiten erzählt wird und sich stark auf ihren Charakter konzentriert. Aus diesem Grund sollte man zumindest den Film einmal gesehen haben, insbesondere wenn man erfahren will, wie die Geschichte nach Claudias Tod endet. Viele Zusammenhänge werden erst deutlich, wenn man auch Louis Sicht kennt oder sich mehr Hintergrundwissen zu den anderen Figuren aneignet. Nichtsdestotrotz kann man die Graphic Novel auch als eigenständiges Werk lesen, denn im Grunde werden alle Fragen beantwortet und die Geschichte zu Ende geführt.

Für die Illustrationen und die graphische Aufbereitung war die Künstlerin Ashley Marie Witter zuständig, die bereits bei kleinen Comicprojekten und als freischaffende Künstlerin auf sich aufmerksam machte. Sie hat einen sehr feinen, detaillierten Stil, der sehr gut zu Anne Rices Geschichte passt. Dieser lehnt sich ein wenig an den Mangastil an, doch bleibt er glücklicherweise realistisch genug, um nicht gänzlich wie ein Manga aufgebaut zu sein. Das kommt der Graphic Novel zu Gute, da bei dieser Geschichte ein reiner Mangastil eher unpassend gewesen wäre.

Die meisten Seiten sind sepiafarben gehalten, was ihnen einen antiken und edlen Touch verleiht. Lediglich die Elemente Blut und Feuer finden in ihrer natürlichen Farbe Anwendung, so dass derartige Szenen herausstechen und mehr Gewicht erhalten, als die üblichen Teile der Geschichte. Wer Anne Rice kennt, weiß, dass Blut und Feuer in ihren Romanen immer eine wichtige Rolle spielen, für Veränderung, Ende und Neubeginn stehen. Ashley Marie Witter hat ein Händchen dafür diese Elemente einzusetzen ohne zu übertreiben, ebenso überzeugend setzt sie die Figuren in Szene, gestaltet Hintergründe und dynamische Szenen. Ihr Stil ist schön und ansprechend, aber ihr gelungen auch die weniger schönen Sequenzen, in denen die Figuren eher monströs und grausam sind. Alles in allem kann die Künstlerin voll und ganz überzeugen und legt eine wundervolle Graphic Novel vor, die sich Anne Rices Fans nicht entgehen lassen sollten.

Positiv hervorzuheben ist auch die gelungene Umsetzung von Carlsen. Die Graphic Novel kommt als edler Hardcoverband mit samtigem Schutzumschlag daher. Die Seiten sind hochwertig, ebenso die Bindung, so dass der Preis von knapp 20,- durchaus angemessen ist.

„Interview mit einem Vampir – Claudias Story“ ist eine wundervolle Graphic Novel, die die bekannte Geschichte von Anne Rice erstmals aus Claudias Sicht erzählt, was der Handlung zusätzliche Tiefe und Dynamik verleiht. Wer das Original kennt oder Fan der „Chroniken der Vampire“ ist, sollte sich dieses gelungene Werk nicht entgehen lassen. Die Zeichnungen von Ashley Marie Witter sind durchweg gelungen und passen perfekt zu der düsteren, morbiden Vampirgeschichte. Wer Anne Rice, Vampire und mysteriöse Geschichten mag, sollte auf jeden Fall zuschlagen. Es lohnt sich.

© Koriko

Interview mit einem Vampir – Claudias Story: © 2012 Anne Rice / Ashley Marie Witter, Yen Press / Carlsen

Ghost in the Shell

Name: Ghost in the Shell
Englischer Name: The Ghost in the Shell
Originaltitel: Ghost in the Shell
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1995
Deutschland: Dino 2001
Mangaka: Mamuro Oshii / Masamune Shirow
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 29,90 DM / 15,29 €

Ghost in the ShellStory
Im Jahr 2029 leben die Menschen in, von Computern erschaffenen, Scheinwelten. Die Menschen der Erde sind mit einem weltweiten Netzwerk miteinander verbunden. In dieses Netzwerk hat sich der hochgefährliche Hacker „Puppet Master“ eingeschlichen, um die Gehirne der Menschen zu manipulieren. Viele Terroranschläge werden ihm bereits angerechnet.

Es ist Nacht. Major Motoko Kusanagi steht auf dem Dach eines Hochhauses. Sie ist per Funk verbunden mit ihrer mobilen Einsatzzentrale. Es sind nur noch wenige Sekunden bis zu ihrem Einsatz, als Togusa gewisse Zweifel an der Aktion anmeldet. Er hat Bedenken, dass es nicht schlau ist, wenn sich Sektion 9, die Abteilung in der Kusanagi, Sub-Commander Batou und er selbst sind, in Angelegenheiten von Sektion 6 einmischen. Batou wiegelt seine Einwände jedoch ab. Seine Begründung ist einfach: Nur Sektion 9 kann mit der Zielperson richtig „aufräumen“.Unterdessen stürmt Sektion 6, unter der Führung ihres Bosses Nakamura, ein Zimmer in dem Hochhaus. Im gestürmten Zimmer befindet sich unter anderem eine Person, die um politisches Asyl ersuchen wollte. Nakamura ist gegenüber dem anwesenden Diplomaten unnachgiebig und besteht darauf, dass Sektion 6 ab hier übernimmt. In diesem Moment „fällt“ Major Kusanagi am Fenster vorbei und eröffnet, mitten im Fall, gezieltes Feuer. Durch einen Kopfschuss, mit Sprengmunition, wird der Diplomat getötet.

Sektion 6 kann Kusanagi nur noch hinterher in die Tiefe schauen, als diese, getarnt von ihrer optischen Camouflage, sprichwörtlich im Nichts verschwindet.

In einem Untersuchungsraum. Ein Hacker, genannt „Puppet Master“, hat sich in das Gehirn der Dolmetscherin des Außenministers gehackt. Aramaki, Leiter von Sektion 9, vermutet, dass es der Hacker auf eine bevorstehende Konferenz abgesehen hat.

Er glaubt, dass der Hacker die Namen der Konferenzteilnehmer, aus dem Gehirn der Sekretärin, herausfinden will um diese zu töten. Neben den Sektion 9 Mitgliedern Ishikawa und Batou machen sich nun auch Major Kusanagi und Togusa an den Fall.

Zwei Müllmänner machen in der Stadt ihre Tour. Einer der beiden hat, angeblich bei einem Glas Bier, von einem Programmierer ein Tool erhalten, mit dessen Hilfe er sich in das Gehirn seiner Frau hacken kann. Er will herausfinden, was sie denkt, denn eine Scheidung steht bevor. Da solche Hackings illegal sind, muss er immer seinen Standort wechseln, um nicht ertappt zu werden.

Batou und Ishikawa sind in der gleichen Gegend und haben herausgefunden, dass eben dieser Müllwagen ihr Ziel ist. Darüber informiert, verbindet sich Major Kusanagi mit dem Hauptquartier und lässt sich die Route des Müllwagens geben.

Die Müllmänner fahren zunächst seelenruhig weiter. Der Hacker will seinem Kollegen ein Bild von seiner Frau und seinem Kind zeigen, doch der will davon nichts wissen. Da bekommt der Hacker plötzlich einen Anruf. Er ist aufgeflogen! Eine aufreibende Verfolgungsjagd in halsbrecherischer Geschwindigkeit ist die Folge.

In einer abgelegenen Seitenstraße erfolgt der Zugriff. Die Müllmänner werden verhaftet, doch vom Ort des Geschehens flüchtet eine unbekannte, dritte Person. Batou und Kusanagi nehmen die Verfolgung auf. Dies stellt sich als äußerst schwierig heraus, denn auch der Flüchtende hat eine thermooptische Camouflage und ist somit unsichtbar.

Erst nachdem er sich enttarnt hat, kann ihn Kusanagi überraschend stellen. Leider zeigt es sich jetzt, dass das Gehirn von diesem Mann angezapft wurde. Er kann sich an nichts erinnern. Schlimmer geht es dem gefassten Müllmann. In sein Gehirn würde eine Erinnerung simuliert. In Wahrheit lebt er alleine, hat weder Frau noch Kinder. Das Bild, welches sein Kollege nicht sehen wollte, zeigt lediglich ihn allein. Er sieht darauf, durch die Manipulation, seine Familie…

Wer steckt hinter diesem perfiden Spiel? Was ist das Ziel des „Puppet Masters“ und wie viele Menschen wird er noch, als Marionetten, für seine Pläne missbrauchen?

Eigene Meinung
„Ghost in the Shell“ ist als Anime ein Renner schlechthin, der noch seinesgleichen sucht. Die große Fangemeinde und das brummende Geschäft mit dem Anime waren wohl der Grund, weshalb ein Comic zum Anime herausgegeben wurde. Wer allerdings auf etwas „Neues“ hofft, der wird enttäuscht sein. Der Anime-Comic besteht aus einer Sammlung von Screenshots aus dem Film, die gesprochenen Texte sind beinahe identisch. Der Band hat einen Schutzumschlag und ist durchgehend in Farbe gehalten, was den Lesespaß noch etwas mehr in die Höhe treibt. „Ghost in the Shell“ für unterwegs, würde ich behaupten und, mit einem Grinsen im Gesicht, muss ich feststellen, dass sich dieser Band auch ganz toll im Manga-Regal macht.

Der Anime-Bestseller zum Blättern! Wärmstens zu empfehlen für alle GitS-Fans, Cyberaction-Anhänger und Crime-Liebhaber!

© Brian J. Mason

Ghost in the Shell: © 1995 Mamuro Oshii / Masamune Shirow, Kodansha/Dino

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