AnimagiC 2015: deutschsprachige Ehrengäste

AnimagiC 2015Die AnimagiC findet in diesem Jahr vom 31. Juli bis 02. August in der Beethovenhalle in Bonn statt. Nun wurden auch die deutschen und österreichischen Ehrengäste von EMA, Tokyopop und Carlsen angekündigt:

Quelle: AnimagiC

Tempest Curse

Name: Tempest Curse
Englischer Name:
Originaltitel: Tempest Curse
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Martina Peters
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Tempest Curse 01 Story:
Der sogenannte „Grim Reaper“ hält die Polizei auf Trab, taucht der Maskierte doch immer wieder auf, wenn es gilt Verbrechen zu verhindern. Dennoch möchte ihn Kommissar Gabriel vor seinem wohlverdienten Ruhepunkt zur Strecke bringen und das Geheimnis um den seltsamen Retter lüften. Doch so leicht ist es nicht, Grim zu stellen, ist er dem Kommissar doch immer einen Schritt voraus und verfügt über ungewöhnliche Kräfte. Als Gabriel Caleb, Leiter eines Sondereinsatzkommandos und dessen Team an die Seite gestellt werden, gerät der alternde Kommissar mehr und mehr in eine Zwickmühle, da Caleb und seine Leute bei ihren Ermittlungen nicht davor zurückschrecken, Zivilisten zu gefährden. Gleichzeitig entdecken sie, dass es zwischen Grim und den Mädchen Freya und Avah einen Zusammenhang gibt, sind beiden doch immer wieder in der Nähe, wenn Grim auftaucht. Für Caleb, der zunehmende fanatischer wird, steht fest, dass es Grim sich ein neues Opfer gesucht hat: Avah. Er stellt dem Maskierten eine Falle, mit ungeahnten Konsequenzen …

Eigene Meinung:
Die Zeichnerin Martina Peters ist den meisten deutschen Lesern bereits aufgrund ihrer Boys Love Mangas, die u.a. beim Fireangels Verlag („K-A-E“), Cursed („TEN“) und Carlsen („Lilientod“) erschienen sind, ein Begriff. Mit „Tempest Curse“ wagt sie sich erstmals (wenn man den Chibi „e-motional“ außen vorlässt) in eine vollkommen andere Richtung und versucht sich an einem Thriller mit Mystery Elementen.

Dieser Versuch glückt leider nicht vollständig, da die Geschichte von Anfang an sehr verwirrend daherkommt und der Einstieg schwer fällt. Es mangelt an Erklärungen, Hintergrundinformationen und einem kontinuierlichen Handlungsbogen, um die Geschichte um Grim wirklich verstehen zu können. Stattdessen bekommt man bruchstückhafte Elemente, die man nur schwer zu einem Gesamtbild zusammensetzen kann. Das liegt vor allem daran, dass man nichts über die Hintergründe weiß, z.B. wird nicht klar, warum die Polizei eigentlich hinter Grim her ist? Ist er ein Verbrecher oder soll er zur Strecke gebracht werden, weil er sich einmischt? Warum hat Grim besondere Fähigkeiten (ist das in der Welt normal, oder ist er der Einzige mit derartigem Können?) und was veranlasst ihn, sich in die Polizeiarbeit einzumischen? Welchen Ermittlungsstand hat Gabriel überhaupt?

Tempest Curse 02Man wird leider einfach in die Geschichte geworfen, ohne dass Erklärungen folgen, eine Tatsache, die sich bis zum Ende hält. Mit Ausnahme der Identität von Grim ist der Leser am Ende genauso schlau wie vorher – man erfährt einfach nichts. Die Tatsache, dass die Handlung nicht aus Sicht einer Person erzählt wird, macht es zusätzlich schwer dem Bogen zu folgen. Normalerweise fällt die dezentrale Erzählweise bei einem Manga nicht sonderlich ins Gewicht, doch dieses Mal sorgt es dafür, dass man nur schwer eine Beziehung zu den Figuren aufbauen kann.

Auch die Charaktere machen es dem Leser nicht einfach. Sie bleiben recht blass, man kann sich nicht in sie hineinversetzen. Trotz der Action und der spannenden Grundidee erfährt man einfach zu wenig über sie. Die einzige Ausnahme bildet Caleb, der mit einigen Schatten aus der Vergangenheit zu kämpfen hat, aber ansonsten? Bei Gabriel ist lediglich bekannt, dass er in Ruhestand geht, mehr über seine Person wird nicht offenbart. Freya ist zumeist einfach nur niedlich, unschuldig und hat ein Talent in Ärger zu stolpern. Man weiß, dass sie für einen mysteriösen Mann als Sekretärin arbeitet, mehr nicht. Dass dieser Punkt natürlich geheim gehalten werden soll, um nicht zu viel zu verraten, ist dem Leser klar, aber die Art wie das im Laufe der Zeit geschieht wirkt einfach nur platt – da gibt es seitenlange Dialoge zwischen Freya und Avah, die der Leser nicht verstehen kann, weil ihm das Hintergrundwissen fehlt. Immer wieder gibt es Szenen, wo man merkt, dass es einem an Puzzleteilen mangelt, um durch die Handlung zu steigen. Dieses Vorenthalten von Informationen, um die Spannung zu steigern, sorgt eher für das Gegenteil – mit der Zeit ist das einfach nur ermüdend und langweilig. Wenn man ein Kapitel liest, ohne dass es Hinweise oder zumindest neue spannende Informationen gibt und die Charaktere absichtlich um den „heißen Brei herumreden“, macht es irgendwann keinen Spaß mehr. Nichts gegen Geheimnisse, gerade bei einem Thriller sind diese wichtig, aber etwas subtiler hätte man die schon einbauen können.

Lediglich die Zeichnungen können halbwegs überzeugen, wenngleich Gabriel einfach nicht wir ein Polizist aussieht, der kurz vor dem Ruhestand ist. So sicher Martina Peters darin ist, junge Männer und Frauen darzustellen, so weniger überzeugend sind ihre Zeichnungen von älteren Menschen. Vielleicht liegt das an ihrem Stil, doch es passt einfach nicht ganz zusammen. Dafür sind die Actionszenen überzeugend, ebenso die Darstellung von Emotionen, Dynamik und Hintergründen. Man merkt, dass die Zeichnerin schon einige Mangas veröffentlicht hat, denn mit jedem Werk wird sie stilsicherer und steigert ihre Fähigkeiten.

Trotz der soliden Zeichnungen kann „Tempest Curse“ einfach von der Geschichte und den Charakteren her nicht überzeugen. Die Handlung wird zu sprunghaft erzählt, dem Leser fehlen nahezu alle Informationen, um sich auf die Charaktere und die Story einzulassen. Die Tatsache, dass kaum Fragen beantwortet werden, ist ein weiterer Punkt, der nicht unbedingt neugierig auf die Fortsetzung macht. Trotz guter Grundideen schafft es Martina Peters leider nicht zu fesseln. Schade …

Tempest Curse: © 2014 Martina Peters, Carlsen

Workshops von Martina Peters

Carlsen_Manga_LogoMartina Peters hält im Februar gleich zwei Workshops zum Thema „Wie zeichne ich eine Manga-Figur“:

  • Stadt- und Kreisbibliothek „Heinrich Heine“
    Kirchhof 4
    98574 Schmalkalden
    Anmeldung unter: heinebibliothek@schmalkalden.de
  • Literaturhaus Köln
    Großer Griechenmarkt 39
    50676 Köln
    Eintritt: 10,00 €

Quelle: Carlsen-Newsletter

Workshop von Martina Peters in Köln

Carlsen_Manga_LogoMartina Peters ist im Februar zu Gast in Köln und hält dort einen Workshop! Thema des Workshops ist „Wie zeichne ich eine Mangafigur? und findet am 25. Februar ab 16 Uhr statt.

Anmeldungen über: info@literaturhaus-koeln.de

Ort:
Literaturhaus Köln
Großer Griechenmarkt 39, 50676 Köln
Eintrittspreis: 10,00 € (ermäßigt 8,00 € )

Quelle: Carlsen Newsletter

Carlsen auf der Leipziger Buchmesse 2015

Carlsen_Manga_LogoVom 12. bis 15. März ist auch Carlsen wieder mit einem Stand auf der Leipziger Buchmesse vertreten. Neben den deutschen Zeichnern Martina Peters („TEMPEST CURSE“ u.a.), Melanie Schober („SKULL PARTY“ u.a.), Marika Paul („ROYAL LIP SERVICE“), Anne Delseit („SCHATTENARIE“ u.a.), wird auch Tatsuya Ihara vor Ort sein. Er wird seinen Band „HOW TO DRAW MANGA: Manga-Figuren in dynamischen Posen“ vorstellen.

Termine:
Freitag, 13. März: 15:00–16:00 Uhr: Signierstunde mit Tatsuya Ihara
Carlsen-Stand | Halle 1, H201

Samstag, 14. März: 13:00–14:00 Uhr: Präsentation mit Tatsuya Ihara
Große Bühne | Halle 1

Sonntag, 15. März:
11:00–12:00 Uhr: Präsentation mit Tatsuya Ihara
Schwarzes Sofa | Halle 1
15:00–16:00 Uhr: Carlsen-Manga-Talk „Figuren entwickeln“ mit Martina Peters, Melanie Schober, Marika Paul, Anne Delseit, Helge Vogt, Hubertus Rufledt
Schwarzes Sofa | Halle 1

Signierstunden:
Freitag, 13. März
12:00–13:00 Uhr: Martina Peters und Melanie Schober
13:00–14:00 Uhr: Marika Paul

Samstag, 14. März
11:00–12:00 Uhr: Melanie Schober
13:00–14:00 Uhr: Martina Peters
14:00–15:00 Uhr: Marika Paul
15:00–16:00 Uhr: Melanie Schober
16:00–17:00 Uhr: Anne Delseit
17:00–18:00 Uhr: Martina Peters

Sonntag, 15. März
12:00–13:00 Uhr: Marika Paul
13:00–14:00 Uhr: Melanie Schober
14:00–15:00 Uhr: Martina Peters

Quelle: Carlsen Newsletter

Lilientod: Rosenkönig

Name: Lilientod: Rosenkönig
Englischer Name:
Originaltitel: Lilientod: Rosenkönig
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Martina Peters / Anne Delseit
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Lilientod RosenkönigStory:
Zwei Jahre sind nach den Geschehnissen in „Lilientod“ vergangen und Arin Hohenreigen ist unterdessen König des Landes Bellilior geworden. Valthior steht ihm als Berater treu zur Seite und auch im privaten sind die beiden unzertrennlich. Doch obwohl die damaligen Affären abgeschlossen sind und sich Arins Vater hinter Schloss und Riegel befindet, haben sie eine Menge neuer Probleme zu bewältigen. Allen voran die Revolution im Nachbarland Roswingen, die in einen Bürgerkrieg ausartete, mit dem Ergebnis, dass das Volk Roswingens den König vertrieb und mit ihm alle Adeligen des Landes. Nun fürchtet die Aristokratie Belliliors und mit ihnen der Rat, dass die revolutionären Gedanken ebenfalls in ihrem Land Fuß fassen und sie sich bald ebenfalls dem Volk gegenüber sehen.

Doch Arin vertraut seinem Volk, dass dank einiger neuer Gesetze wesentlich freier ist. Sie lieben ihren König lieben und unterstützen ihn. Doch leider ist der Rat nicht gänzlich auf seiner Seite und gerade die jüngeren Mitglieder des Rates plädieren darauf, nicht nur in das Kriegsgeschehen einzugreifen, sondern dem Adel wieder mehr Rechte zuzusichern. Arins erbittertster Gegner ist hierbei Edrond von Denlingen, der gute Aussichten darauf hat Hoak Vreudfeldens Stelle als neuer Vorsitzender des Rates zu erhalten, denn ausgerechnet in dieser Zeit des Wandels steht eine neue Abstimmung des Rates bevor. Vreudfelden darf von Rechtswegen her nicht mehr gewählt werden und Arin weiß, wie schwierig es sein wird, wenn Denlingens Einfluss und Macht wächst.

Ausgerechnet in dieser Zeit taucht ein Flüchtling aus Roswingen auf und bittet um Asyl. Es handelt sich hierbei um König Haim, den gestürzten und verfolgten König und Arin, der den charismatischen Mann noch aus seiner Kinderzeit kennt, gewährt ihm Schutz. Auch der Rat stimmt dafür, dass Haim Zuflucht erhält, nachdem dieser versichert hat keinerlei Absichten zu hegen sein Land zurück zuerobern. Lediglich Valthior ist nicht glücklich mit der Entscheidung Arins, wittert er doch Gefahr, die von Haim ausgeht. Doch ausgerechnet jetzt droht das Band zwischen ihm und Arin zu zerreißen, denn urplötzlich ist dieser fast nur noch in Haims Nähe und Valthior beginnt schließlich nachzuforschen, was der verstoßene König wirklich plant. Er spioniert ihm nach und entdeckt schon bald, dass dieser sich mit Denlingen trifft. Entschlossen will er mit Arin reden und diesen vor Haim warnen, doch ihr Gespräch entwickelt sich schnell zum Streit, da Arin seinem Freund nicht glauben will. Enttäuscht und verletzt beschließt Valthior auf eigene Faust nach Beweisen zu suchen und verlässt heimlich das Schloss.

Als Denlingen wie erwartet zum neuen Vorsitzenden des Rates gewählt wird, zeigt sich dass Valthior Recht gehabt hat und Haim sich wirklich gegen Arin verschworen hat. Der junge König wird zunehmend in die Ecke gedrängt und schließlich bringt ein Gespräch mit Arins Vater eine erschreckende Wahrheit ans Licht…

Eigene Meinung
„Lilientod- Rosenkönig“ ist der zweite Band der Trilogie und bietet damit auch keine abgeschlossene Handlung. Der Manga endet mit einem Cliffhanger, der neugierig macht. Die Geschichte ist dieses Mal sehr komplex und tiefgründig geworden. War im ersten Band die Handlung noch recht vorhersehbar und einfach gestrickt, beweist Anne Delseit als Autorin nun was in ihr steckt. Dabei verflicht sie geschickt Grundzüge der Handlung des ersten Bandes und schafft dabei teilweise ganz neue Perspektiven und Offenbarungen. Der Manga kann zwar durchaus ohne Kenntnisse des ersten Bandes gelesen werden, doch um die komplette Welt zu verstehen, in der „Lilientod“ spielt, sollte man den Vorgängermanga kennen.

Die Protagonisten sind sehr gut in Szene gesetzt, der Leser kann jedes Motiv und die Beweggründe nachvollziehen und das zeigt sich auch in den Dialogen, die nicht aufgesetzt oder künstlich wirken. Das umfassende Intrigen- und Politspiel, dem zumindest Arin fast ohnmächtig gegenüber steht, zeugt von sehr viel Arbeit, die in die Geschichte gesteckt wurde. Allerdings ist gerade Arin manchmal zu schwach, gibt zu leicht nach und wirkt als einziger ein wenig seltsam, da er zu leicht in die Fallen tappt, die ihm gestellt werden (er ist immerhin König!).

Die Zeichnungen sind leider der Schwachpunkt des Mangas. Martina Peters hat sich zeichnerisch zwar gesteigert, doch passen sie in ihrer Einfachheit fast gar nicht mehr zu dieser komplexen Geschichte. Die Bilder sind nach wie vor eher schlicht gehalten, gleich wenn es mehr Details gibt, was die Haare und die Kleidung betrifft. Besonders Hintergründe sind eher Mangelware und manchmal fehlt die nötige Stimmung und die Atmosphäre, die die Story unterstützen sollte. Schön ist es, dass sich Martina Peters um Dynamik bemüht, die sich daran zeigt, dass sie verschiedene Blickwinkel nutzt, um das Auge nicht zu langweilen. Leider schwächelt die Zeichnerin hier bei der Anatomie und den Proportionen; gerade die Profile sind manchmal sehr verzeichnet.

Dennoch kann man dank der Geschichte den Manga durchaus empfehlen, da er sich fernab der üblichen BL-Stories bewegt. Sicherlich kommen erotische Szenen vor, mehr als im ersten Band, doch auch diese sind nicht so explizit. Somit können auch Leute, die Boys Love nichts abgewinnen können, den Manga lesen. „Lilientod- Rosenkönig“ ist wundervoll dicht und komplex und ich kann es kaum erwarten, bis der dritte Band „Vergissmeinnicht“ erscheint. Zu empfehlen.

© Koriko

Lilientod- Rosenkönig: © 2010 Martina Peters / Anne Delseit, Carlsen

Lilientod

Name: Lilientod
Englischer Name:
Originaltitel: Lilientod
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Martina Peters / Anne Delseit
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

LilientodStory:
Eine Mordserie erschüttert seit nunmehr sechs Jahren das Land Bellilior und immer häufiger fallen Adelige dem geheimnisvollen Attentäter zum Opfer. Arin, seines Zeichens Kronprinz ist dem Verbrecher schon länger auf der Spur, doch niemand etwas hat gesehen oder mitbekommen. Die Zeugenaussagen und Berichte sind dürftig und obgleich Arin viel Zeit mit dem Wälzen diverser Dokumente verbringt, findet er kaum einen Hinweis.

Als er eines Tages einen Ball früher verlässt, bemerkt er einen Schatten, der sich über die Dächer des Palastes Zugang zu einem der Zimmer verschafft. Überrascht und voller Tatendrang stürmt er in den Raum und damit dem Attentäter direkt in die Arme, der gerade erst seine blutige Tat begangen hat. Der Mann trägt eine Maske und flieht sofort, als Arin nach den Wachen ruft. Die Verfolgungsjagd Arins endet schnell in einem kleinen Handgemenge und der Attentäter entkommt, verletzt Arin jedoch nur leicht.

Damit ist Arin nicht nur der einzige Zeuge, sondern wird auch angestachelt endlich tiefergehende Nachforschungen anzustellen. Dass dabei ausgerechnet sein eigener Vater, König des Landes in sein Visier gerät erschüttert den jungen Prinzen zwar, hält ihn jedoch nicht davon ab, weitere Beweise zu sammeln. So fällt Arin irgendwann auf, dass alle Opfer eigentlich politische Gegner seines Vaters waren und als der Attentäter namens Amaryll erneut auftaucht, ist Arin wild entschlossen einen weiteren Mord zu verhindern. Doch er kommt zu spät und es bleibt ihm nur die Verfolgung des Mannes. Als er dabei fast vom Dach stürzt und von Amaryll gerettet werden muss, gelingt es Arin nicht nur dem Mann die Maske vom Gesicht zu reißen, er findet sich auch in einem stürmischen Kuss wieder, der zu mehr führt.

Als Arin am nächsten Tag in Amarylls Bett aufwacht, fällt der Prinz in einen Strudel der Gefühle, denn unweigerlich beginnt er immer mehr Interesse für den schönen Attentäter zu hegen. Doch damit werden Arins Probleme nur größer, denn noch immer weiß er nicht, warum Amaryll überhaupt tötet und für wen er arbeitet, zumal sich dieser weigert das Morden aufzugeben. Zudem scheint Amaryll nicht zu wissen, wer er überhaupt ist und es gibt nur einen, der ihm diese Frage beantworten kann – der Auftraggeber im Hintergrund, der alle Fäden in der Hand hat…

Eigene Meinung:
„Lilientod“ ist nicht die erste Zusammenarbeit von Anne Delseit und Martina Peters. Der Manga weist in den Grundzügen eine recht interessante Story auf, die jedoch relativ schnell durchschaut werden kann, da viele Hinweise einfach zu offenherzig und offensichtlich platziert werden. Bereits nach wenigen Seiten ist man sich sicher, wie es ausgehen wird und wer Urheber des ganzen Komplotts ist. Besser wäre es gewesen, die Spannung noch weiter zu steigern und erst am Ende zu offenbaren, wer überhaupt Amaryll kontrolliert.

Damit verschenkt „Lilientod“ leider einiges an Potential, was sich aus der Beziehung Prinz- Attentäter hätte ergeben können. Die Handlung plätschert recht eintönig vor sich hin und somit haben auch die Charaktere wenig Spielraum um sich wirklich zu entwickeln. Arin und Amaryll bleiben recht farblos, die Hintergrundcharaktere werden kaum beleuchtet oder ausgebaut.
Die Zeichnungen sind klar, schlicht und nett anzusehen, jedoch im Vergleich zu Martina Peters früheren Werken steifer und bewegungsloser. Dem Manga fehlt es an Dynamik und Ausdruckskraft, etwas, was die Künstlerin bei „K-A-E“ eigentlich schon unter Beweis gestellt hatte. Zum einen liegt das daran, dass kaum Hintergründe und Perspektiven vorhanden sind, zum anderen, dass die Strichstärke immer gleich bleibt und selten variiert, was allein schon Dynamik rauben kann. Auch stimmen öfters Anatomie und Perspektive nicht, so dass die Zeichnungen manchmal etwas seltsam erscheinen.

Insgesamt ist „Lilientod“ Geschmackssache. Es gibt vieles, was man hätte besser machen können, dennoch erwartet den Leser ein sicherer, konstanter Stil und eine durchschnittliche Geschichte. Da es keine erotischen Szenen gibt, werden auch jüngere BL-Fans Gefallen daran finden oder solche, die einfach nur die Mangas von Martina Peters und ihren klaren, schlichten Stil mögen.

© Koriko

Lilientod: © 2009 Martina Peters / Anne Delseit, Carlsen

Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume

Name: Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume
Englischer Name:
Originaltitel: Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2012
Autor: Renate Kaiser
Illustrator: Martina Peters
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Miri maßgeschneidert - Cosplay, Jeans und RüschenträumeStory
Miriam, Spitzname Miri, ist mit ihren 15 Jahren mitten in der Pubertät und in den damit verbundenen Problemen. Die tägliche Schule bereitet ihr Schwierigkeiten. Doch damit nicht genug, auch ihr strenges Elternhaus setzt sie ständig unter Leistungsdruck. Ihre Mutter und ihr Vater haben eine steile Karriere von ganzen unten bis an die Spitze hingelegt und erwarten nun von Miri ebenso Zielstrebigkeit und Fleiß. Am liebsten würden sie Miriam zudem mit den Reichen und Schönen der Schule verkehren sehen.

Doch Miri interessiert sich so gar nicht für Makeup, Hairstyling und High Heels.
Seit neustem hat sie eine ganz andere Leidenschaft entdeckt – das Cosplay. Manga und Anime fand Miri schon immer hoch interessant, doch seit sie die Cosplays von ihrer älteren Freundin Svenja, die bereits zur Berufsschule geht, und Videos von Auftritten gesehen hat, ist sie Feuer und Flamme.

Zusammen haben sie sich fest vorgenommen, an den Vorentscheidungen der Deutschen Cosplaymeisterschaften in Frankfurt während des „Cosday“ teilzunehmen. Doch für Miri fällt die Eigenarbeit gar nicht so einfach, schließlich hat sie noch nie in ihrem Leben Nadel und Faden in der Hand gehabt, geschweige denn an einer Nähmaschine gesessen. Ihre Eltern kann sie jedoch nicht um Hilfe bitten, denn diese halten gar nichts von Hobbies, die nicht unmittelbar mit der Schule zusammenhängen oder sogar vom Lernen abhalten könnten. Dem jährlichen „Japantag“ in Düssedorf, bei dem sich hunderte von Manga-Begeisterten in ihren Cosplays an der Rhein-Promenade versammeln, können Miris Eltern nur Spott und Verabscheuung entgegenbringen. Nie im Leben würde Miri daher auf die Idee kommen, ihren Eltern freiwillig von der neuen Freizeitaktivität zu berichten. Unterstützung bei ihrem heimlichen Hobby findet Miri daher bei Frau Weihenfeld, einer alten Dame, der Miri mehrmals die Woche bei den Einkäufen hilft. Sie findet das Hobby mehr als lobenswert und hilft gerne, ihr die verschiedenen Griffe und Kniffs des Nähens beizubringen und sogar tatkräftig mit anzupacken. So verbringen die beiden oft die Abendstunden damit, an Miris aufwendigen viktorianischem Kleid aus dem Anime „Nasty Butler“ zu arbeiten und sich ausgiebig zu unterhalten. Miri sieht in Oma Weihenfeld eine Ersatzgroßmutter und genießt die gemeinsame Zeit sichtlich.

Für Miri sind die folgenden Wochen eine aufregende Zeit und das nicht nur, weil sie an ihrem ersten eigenen Cosplay näht. Svenja und sie haben nämlich entschieden, zusammen auf den Japantag zu gehen, natürlich in Cosplays. Dafür leiht Svenja ihr extra eins ihrer eigenen Kostüme. Miri entscheidet sich für eins, dass sie nahezu komplett verhüllt und in dem sie durch Kontaktlinsen, Perücke und buntes Faschings-Makeup kaum zu erkennen ist. Kaum denkbar, was passieren würde, wenn ihre Eltern sie während des Japantages in einem Cosplay entdecken würde. Der Ärger wär wohl grenzenlos und Hausarrest vorprogrammiert.

Doch nicht nur das Cosplay bereitet ihr Vorfreude auf den Japantag. In den wenigen Stunden am Abend, in dem es ihr erlaubt ist, ins Internet zu gehen, chattet Miri oft mit „TachagosBlood“, einem Jungen der im realen Leben Timo heißt und zusammen mit vielen anderen Gleichgesinnten auf der Homepage „Animexx.de“ angemeldet ist.

Sie haben sich verabredet, sich bei diesem Event das erste Mal von Angesicht zu Angesicht zu treffen und sich persönlich kennenzulernen. Miris Herz schlägt ihr bis zum Hals. Die Aufregung lässt sich kaum noch zügeln und ihre Gedanken kreisen nur noch um den Japantag, was sich leider auch an ihren Noten in der Schule bemerkbar macht und jede Menge Ärger produziert.
Ist der Japantag nun doch noch in Gefahr?

Eigene Meinung
„Miri maßgeschneidert“ ist vor allem ein Buch für Gleichgesinnte und Jugendliche. Die Schreibweise ist eher umgangssprachlich und einfach gehalten. Oftmals werden neuartige Begriffe und Abkürzungen der Jugendsprache verwendet. Das mag am Anfang noch gewöhnungsbedürftig sein, lässt die Geschichte nach einiger Zeit aber glaubwürdiger erscheinen.

Negativ fallen vor allem die vielen Markennamen auf, die den Eindruck von Schleichwerbung aufkommen lassen und zudem den Lesefluss stören. Wiederum werden durch das Buch besonders bei Cosplayern Erinnerungen an das erste eigene Cosplay, die ersten Nähversuche und die erste besuchte Convention hervorgerufen und aufgefrischt. Aber vor allem bekommt der Leser Lust, sich an die Nähmaschine zu setzten und an einem eigenen Cosplay zu arbeiten. Die Vorfreude auf die nächste Convention wächst und man fiebert förmlich mit Miri mit.

Den Eltern hingegen bringt der Leser eher Missgunst entgegen. Jeder der solche ignoranten Eltern hat, kann einem nur Leid tun. Miri leidet sehr unter dem ständigen Druck, nicht versagen zu dürfen und wenn doch, Ärger zu bekommen. Der Leser kann sich gut in Miris Gefühle und die Situation hineinversetzten und leidet gleichermaßen. Ein kleines Highlight sind die vereinzelten Zeichnungen, die zwischen den Seiten auftauchen und die Geschichte auflockern.

Wer nicht immer einen dicken Roman oder ein Manga lesen muss, der kann hier ruhigen Gewissens zugreifen. Wer aber hohe und ausgereifte Schreibkunst erwartet, sollte eher andere Bücher wählen. Das Herz jedes Cosplayers wird aber sicherlich das ein oder andere Mal höher schlagen.

© Izumi Mikage
Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume: © 2012 Carlsen

Martina Peters hält Workshop in Oberhausen

Carlsen_Manga_LogoIm Rahmen der Ausstellung „Streich auf Streich – 150 Jahre deutschsprachige Comics seit Max und Moritz“ hält Martina Peters eine Workshop zum Thema Layouts anlegen und Geschichten erzählen. Im Anschluss findet eine Signierstunde mit der Zeichnerin statt.

Sonntag, 09.11.2014 ab 15:00 Uhr
Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen

Quelle: Carlsen Newsletter

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