Billy Bat
Name: | Billy Bat |
Englischer Name: | Billy Bat |
Originaltitel: | Billy Bat |
Herausgebracht: | Japan: Kodansha 2009 Deutschland: Carlsen 2012 |
Mangaka: | Naoki Urasawa / Takashi Nagasaki |
Bände: | 20 Bände |
Preis pro Band: | 8,95 € |
Story
Kevin Yamagata ist Amerikaner japanischer Abstammung. Gegen Ende der 1940er-Jahre lebt und arbeitet er in den Staaten als Comiczeichner. Mit seiner Serie rund um den Fledermaus-Privatdetektiv „Billy Bat“ hat er den großen Durchbruch erzielt und erfreut sich bester Verkaufszahlen. Er führt im Grunde ein sorgenfreies Leben, von Deadlines und dem langsam aufziehenden Kalten Krieg, der sich laut Verlagsorder in den Comics widerspiegeln soll, einmal abgesehen.
Doch eines Tages soll sich alles ändern. Ein Besucher meint, den Hauptcharakter der „Billy Bat“-Comics schon einmal gesehen zu haben. Aus persönlichen Gründen möchte Kevin aber auf keinen Fall ein Plagiat veröffentlichen, noch nicht einmal aus Versehen. Aus diesem Grund reist er nach Japan, wo sich angeblich der Ursprung der schwarzen Fledermaus befinden soll. Da die Alliierten in Tokyo stets Bedarf an Zweisprachigen haben, die als Dolmetscher fungieren können, tritt Kevin noch einmal der Army bei, allein schon, damit er sich nur so in Japan frei bewegen kann.
Schnell führt ihn seine Suche tatsächlich zu einem Ergebnis. In den Archiven des OSS findet er in einem Band tatsächlich eine Zeichnung, die seiner eigenen Schöpfung verblüffend ähnlich sieht. Laut Informationen seines Kumpels Charlie Bei der schwarzen Fledermaus handelt es sich um das Erkennungszeichen einer Geheimorganisation, nach der die amerikanische Armee sucht. Die Dinge entwickeln sich schlecht, beim Essen versucht Charlie Kevin mit dem Wissen um die schwarze Fledermaus zu erpressen. Doch bevor es zu einer Handgreiflichkeit kommen kann, wird Kevin schwarz vor Augen. Als er wieder zu sich kommt, ist Charlie tot und alles deutet auf Kevin als Täter hin. Das Buch mit der Fledermaus ist dagegen verschwunden.
Kevin ist verwirrt und bekommt es mit der Angst zu tun. In diesem Chaos der Gefühle geht er auf das Angebot einer Gruppe Schwarzhändler ein, die die Leiche unauffällig entsorgen wollen.
Doch damit fangen Kevins Probleme erst an. Am nächsten Tag steht die CIA in seinem Quartier, um ihn zu den Umständen des mysteriösen Verschwindens von seinem Kameraden Charlie zu befragen – und nach dem Dokument, das aus dem Archiv verschwunden ist. Und dann entdeckt er auch noch den Ursprung „seiner“ Fledermaus in einer Zeichnung an einem Brückenpfeiler.
Es scheint, dass viel mehr Parteien hinter der schwarzen Fledermaus her sind. Ehe sich’s Kevin versieht, ist er mitten in einer Verschwörung ungeahnten Ausmaßes…
Eigene Meinung
Lange musste auf das neue Werk von Naoki Urasawa gewartet werden. Es hat sich gelohnt. Mit „Billy Bat“ ist ihm ein gnadenlos spannender und vielschichtiger Thriller gelungen. Auf geschickte Art und Weise verwebt er darin die Geschichten aus den „Billy Bat“-Comics mit der Erlebnissen des japanischstämmigen Amerikaners Kevin Yamagata. Was mit der Suche nach einem Ursprung begann, zieht schnell weite Kreise und umfasst bald nicht nur Teile des Militärs, sondern auch den Geheimdienst und den japanischen Untergrund. Am unwissensten ist dabei der Protagonist selbst, der kaum weiß, wie ihm geschieht, während er unversehens von einer brenzlichen Situation in die nächste katapultiert wird. Kevin – und der Leser – müssen sich fragen, wem sie noch trauen können, Freunde entpuppen sich als Verräter und Hilfe kommt von ungeahnter Seite. Und alles dreht sich scheinbar um die kleine schwarze Fledermaus.
Mit gewohnt schnörkellosen und solidem Zeichenstil wird diese Geschichte gekonnt ins Szene gesetzt. Im krassen Kontrast zu den Manga-Szenen stehen die eingestreuten Comic-Stories, die dem amerikanischen Stil entsprechend, aber nicht weniger lesenswert sind.
Von dieser Serie kann man kaum genug bekommen.
© Rockita
Billy Bat: © 2009 Naoki Urasawa, Takashi Nagasaki Kodansha / Carlsen