your name.

Name: your name.
Englischer Name: your name.
Originaltitel: Kimi no na ha
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2016
Deutschland: EMA 2017
Autor: Makoto Shinkai
Illustrator:  –
Bände: Einzelband
Preis: 15,00 €

Story
Mitsuha lebt ziemlich abgeschieden auf dem Land. In ihrem kleinen Dorf ist nichts los und die Langeweile ist daher oft sehr groß. Zudem ist sie auch noch eingebunden in die Tätigkeiten des Schreins ihrer Familie und dann kandidiert ihr Vater auch noch als Bürgermeister. Das alles nervt sie nur und sie wünscht sich am liebsten, als Junge in Tokyo zu leben. Wenn nicht in diesem, dann wenigstens im nächsten Leben!

Allerdings erfüllt sich ihr Wunsch – nur anders als gedacht. Nachts träumt sie von einem Leben als Junge in Tokyo und tatsächlich lebt sie dieses Leben auch. Sie und der junge Taki tauschen im Schlaf ihre Körper. So lebt Taki schon mal einen Tag als Mitsuha und diese als er. Natürlich verwirrt das nicht nur die Beiden, sondern auch ihre Mitmenschen, die sie an manchen Tagen kaum erkennen, so seltsam ist ihr Verhalten.

Mit der Zeit gewöhnen sich die Beiden an den Wechsel, genießen es sogar und versuchen dem jeweils anderen in manchen Dingen auf die Sprünge zu helfen. So hilft Mitsuha Taki bei seinem Flirt mit einer Kollegin in dem Café in dem er arbeitet. Nur scheint dessen Liebe nun nicht mehr bei der Kollegin zu liegen, sondern viel mehr scheint er Mitsuha gegenüber Gefühle zu entwickeln und diese auch ihm gegenüber!

Aber wie soll das klappen, wenn sie sich gar nicht kennen? Was passiert, wenn ihre Verbindung mit einem Mal abbricht? Werden sie nach einander suchen? Und was ist, wenn Zeit und Raum zwischen ihnen stehen, wird es eine gemeinsame Zukunft für sie geben können?

Eigene Meinung
Wie auch der Manga gefiel mir der Roman „your name.“ ebenfalls sehr gut. Zwar wird er wegen seiner ruhigen Erzählweise wohl nicht jedermanns Geschmack sein, aber da kann man dann ja auch immer noch auf die Manga-Version zurückgreifen, die die Geschichte ein wenig straffer erzählt.

Der Roman dagegen lässt sich Zeit. Zudem wird er wechselseitig aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt. Als Stilmittel nutzt man daher bei Mitsuhas Parts die linksbündige Formatierung des Textes und bei Taki die rechtsbündige. Dies ist am Anfang ein wenig verwirrend, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran.

Ansonsten fesselt einen die Geschichte einfach. Es wird trotz des Fantasyelements die Geschichte zweier Menschen erzählt, die ansonsten ganz normal sind, Freud und Leid nur zu gut kennen und die irgendwie einen Weg zueinander suchen! Dabei werden sie durch alles was passiert reifer und nähern sich einander immer mehr – selbst wenn Raum und Zeit zu Anfang zwischen ihnen stehen!

Fans von wirklich guten Fantasygeschichten, die es auch mögen, wenn sich etwas langsam entwickelt und eher ruhig erzählt wird, sollten bei diesem Roman auf jeden Fall zu greifen!

Für die ungeduldigeren Leser empfehle ich dagegen eher die Manga-Version, auch wenn man da noch auf die folgenden zwei Bände warten muss, um das Ende zu erfahren.

Für die ganz wissbegierigen, die nicht so gern lesen oder abwarten wollen gibt es dann noch den Animefilm, den man auch nur empfehlen kann!

Laut Internet soll in Amerika sogar eine Realverfilmung in Vorbereitung sein! Man wird sehen was da noch so kommen wird!

your name.: © 2016 Makoto Shinkai, Kadokawa/ EMA

Naruto Itachi Shinden

Titel: Naruto Itachi Shinden
Englischer Titel:
Originaltitel: Naruto Itachi Shinden
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2015
Deutschland: Carlsen 2017
Autor: Masahi Kishimoto / Takashi Yano
Illustrator: Masahi Kishimoto
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,99 €

Story
Der kleine Itachi Uchiha wächst als Sohn des Polizeihauptmanns im Ninja-Dorf Konoha auf. Schon als kleines Kind verfügt er über ausgesprochene Fähigkeiten, in der Schule wird er als größtes Genie in der Geschichte der Ninja-Akademie gefeiert. Da überrascht es niemanden, dass der siebenjährige bereits nach nur einem Jahr seinen Abschluss macht, und noch dazu mit Bestnoten.

Itachis Fähigkeiten, die er bei allen Missionen als Ge-Nin fortan unter Beweis stellt, zieht viele neugierige Blicke auf sich. Auch Danzo Shimura, Chef der Anbu-Sondereinheit „Ne“ wird auf das junge Ausnahmetalent aufmerksam. Schön früh erwägt der ehrgezige Veteran, Itachi für seine Zwecke zu nutzen. Beim Dorfvorsteher Hokage erwirkt er, dass der Junge bereits mit elf Jahren Chu-Nin und Mitglied der Anbu werden kann.

Aber auch der Uchiha-Clan, Itachis eigene Familie, sieht das Potenzial in ihm – und eine Möglichkeit, durch ihn die Schmach zu tilgen, der die Uchiha seit langem durch die Dorfleitung ausgesetzt sind. Dabei will Itachi selbst doch seit frühester Kindheit nur eines: Frieden….

Eigene Meinung
Die Roman-Reihe „Itachi Shinden“ beleuchtet die Ereignisse im Vorfeld der „Naruto“-Manga-Serie aus Sicht von Sasuke Uchihas großem Bruder. Der Titel „Itachi Shinden“ ist dabei Programm, denn im deutschen würde man etwa „Itachi – Die wahre Geschichte“ sagen, wobei das letzte Schriftzeichen auch für „Biografie“ oder „Legende“ stehen kann. In zwei Bänden wird Itachis Aufstieg zum schon in jungen Jahren gefeierten Genie beschrieben, dem der Absturz zum Verräter und der Beitritt zur Gemeinorganisation „Akatsuki“ folgen. In Japan mag man es bildlich, deswegen trägt der erste Band der Reihe den Titel „Buch des strahlenden Lichts“, das zweite „Buch der finsteren Nacht“.

Das Format der Light Novel bietet leicht zu lesende Jugendliteratur. Inhaltlich dürften Kenner des „Naruto“-Manga kaum überrascht werden, handelt es sich doch lediglich um eine Nacherzählung von Itachis Leben, das zu großen Teilen auch schon in Rückblenden im Manga vorkam. Der Roman ist aber spannend sogar etwas philosophisch geschrieben. Die deutsche Übersetzung schafft es, die Stimmung der Manga-Bilder in Worten gut zum Ausdruck zu bringen, Hinsichtlich der Begrifflichkeiten orientiert sie sich allerdings nicht am deutschen Manga, sondern am japanischen Original-Roman, sodass es zu leichten Unterschieden kommt (Stirnschutz statt Stirnband).

Nicht nur für Fans von Itachi Uchiha bietet die Romanreihe eine gute Ergänzung zur Hauptserie.

© Rockita

Naruto Itachi Shinden: © 2015  Masashi Kishimoto / Takashi Yano  Shueisha / Carlsen

Panini Manga Programm 1. Halbjahr 2018

Panini Manga haben das Programm für das erste Halbjahr 2018 vorgestellt:

Reihe Band Vk [D] ET
12 Beast – Vom Gamer zum Ninja 4 7,99 € Jan 18
Kiss X Death 4 7,99 € Jan 18
My Love Story!! – Ore Monogatari 7 6,99 € Jan 18
Pokémon Schwarz 2 und Weiss 2 1 6,99 € Jan 18
Berserk 39 7,99 € Feb 18
Parasyte – Kiseijuu 7 8,99 € Feb 18
Plunderer – Die Sternenjäger 4 7,99 € Feb 18
Pokémon – Die ersten Abenteuer 12 6,99 € Feb 18
Strike the Blood 10 7,99 € Feb 18
Twin Star Exorcists: Onmyoji 8 7,99 € Feb 18
Archenemy & Hero – Maoyuu Maou Yuusha 16 7,99 € Mrz 18
Cherry Teacher 3 7,99 € Mrz 18
Pochi & Kuro 4 7,99 € Mrz 18
Spice & Wolf 15 7,99 € Mrz 18
Biorg Trinity 10 9,99 € Apr 18
Deathless 12 9,99 € Apr 18
My Love Story!! – Ore Monogatari 8 7,99 € Apr 18
Pokémon – Die ersten Abenteuer 13 6,99 € Apr 18
Schulmädchen-Report 9 8,99 € Apr 18
12 Beast – Vom Gamer zum Ninja 5 7,99 € Mai 18
Berserk: Der flammende Drache  Roman 15,00 € Mai 18
Mai Ball – Fußball ist sexy! 10 8,99 € Mai 18
Twin Star Exorcists: Onmyoji 9 7,99 € Mai 18
Parasyte – Kiseijuu 8 8,99 € Jun 18
Plunderer – Die Sternenjäger 5 7,99 € Jun 18
Pokémon – Die ersten Abenteuer 14 6,99 € Jun 18

Quelle: Comic-Report

Tokyo Ghoul (Light Novel)

Name: Tokyo Ghoul (Light Novel)
Englischer Name:
Originaltitel: Tokyo Ghoul
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2013
Deutschland: KAZÉ 2016
Autor: Shin Towada
Illustrator:
Sui Ishida
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 9,90 €

Story
Die „Tokyo Ghoul“ Light Novel „Alltag“ gibt einen detaillierten Einblick in das Leben einiger Charaktere aus „Toyko Ghoul“ und in deren Geschichten.

Da ist zum einen Hide, welcher in „Bibel“ zum ersten Mal bemerkt, dass Ken sich seit dem Unfall doch verändert hat. Allerdings ist er immer noch der Meinung, dass dies nichts mit Ghoulen zu tun hat, so dass er mit ein paar Mitgliedern des Okkult-Clubs damit beginnt, Ken zu beschatten. Doch damit bringen sie sich unwissentlich in große Gefahr, die nicht von Ken ausgeht.

In „Lunchbox“ geht es um die Freundschaft von Touka und Yoriko, welche durch ein paar Mitschülerinnen ins Wanken gebracht wird. Dies kostet Touka einiges an Nerven und Selbstbeherrschung, da sie Yoriko als Freundin nicht verlieren möchte.

Dagegen triff Shu in „Fotos“ das erste Mal auf Chie, welche für ihn zuerst eine Gefahr darzustellen scheint, aber durch ihre merkwürdige Art dann doch irgendwie zu so etwas wie eine Freundin für ihn wird – oder mehr ein Hausmensch, aus der Sicht Shus. Aber bis es soweit ist geschieht in dem Teil der Light Novel einiges.

„Hauptstadt“ dreht sich derweil um Ikuma. Dieser ist nach Toyko gezogen und will dort Musiker werden. Allerdings ist dies gar nicht so einfach. Zumal er ja ein Ghoul ist, welcher Menschen nicht töten möchte und daher eher nach Selbstmördern sucht, um von denen zu essen. Allerdings kommt es dadurch auch zu Problemen, da er in einem fremden Revier wildert und später auch noch auf Shu trifft. Ein sehr schmerzhaftes Treffen für ihn, da Shu nicht gerade zimperlich ist!

In „Lesezeichen“ bringt Ken Touka dazu mit ihm und Hinami, welche nach dem Tod ihrer Eltern nun bei Touka lebt, in die Bücherei zu gehen. Allerdings ist das CCG immer noch hinter der jungen Ghoula her und auch der Umgang mit den Menschen ist nicht so leicht für sie. Der Ausflug wird ihr Freude, aber leider auch neues Leid bringen! Ob es das wirklich wert war?

Als letztes gibt es dann noch „Yoshida“. In diesem erfährt man ein wenig mehr über den gleichnamigen Ghoul, der in einem Fitnessstudio arbeitet und einen Hang zum Helfen hat. Dabei bekommt er leider aber seine Freundlichkeit nicht immer so zurückbezahlt, wie er es eigentlich verdient hätte.

Eigene Meinung
Mir hat die Light Novel wirklich gut gefallen. Man hat einen noch besseren Einblick in das Wesen der Charaktere bekommen und mit ihnen mitgefiebert. Selbst dann, wenn es doch mal blutig wurde und man eigentlich mit dem ein oder anderen eher Antipathie empfinden sollte. Aufgelockert wurde der Text durch original Zeichnungen von Sui Ishida selbst. Sogar ein ausklappbares, farbiges Miniposter ist enthalten, was ich eine wirklich nette Idee fand.

Ganz besonders hat mir der Abschnitt „Fotos“ gefallen. Dies eher wegen Chies, nicht so sehr wegen Shu, der doch arg brutal und abgedreht zu sein scheint, auch wenn er irgendwie auch ein wenig Moral zu besitzen scheint. Die einzelnen Geschichten sind mit unter leicht verbunden, denn ab und an wird etwas aus einer der vorherigen mit eingeflochten, aber das lest ihr am besten selbst.

Die Altersempfehlung liegt bei 14+, was okay ist. Hin und wieder gibt es zwar schon mal eine brutale Szene, aber die sind ganz gut geschrieben und nicht so deutlich dargestellt wie in den Manga.

Für Fans von „Tokyo Ghoul“ ist die Light Novel ganz sicher etwas und gehört zu den Manga-Reihen ins Regal! Zu dieser Light Novel gibt es noch zwei weitere Bände namens „Alte Zeiten“ und „Leere“!

Tokyo Ghoul: Alltag (Light Novel): © 2013 Shin Towada, Sui Ishida, Shueisha/ KAZÉ

Naruto Dojunjo Ninden – Ein reines Herz

Name: Naruto Dojunjo Ninden – Ein reines Herz
Englischer Name:
Originaltitel: Naruto Dojunjo Ninden
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2015
Deutschland: Carlsen 2017
Autor: Akira Higashiyama
Illustrator: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Story:
15 Jahre Krieg haben das Ninja-Dorf Michigakure und seine Einwohner gezeichnet. Erst die verbotene Kunst Sosaiin brachte den lang ersehnten Sieg über Aburagakure, doch der Preis war sehr hoch: Der vorherige Michikage und seine Familie bezahlten dafür mit ihrem Leben. Auch die Familien von To, Chiku und Kyo, die seit frühster Kindheit beste Freunde sind, haben den Krieg nicht überlebt. Seither wohnen die drei zusammen in einem verlassenen Haus am Rande des Dorfes in ärmlichen Verhältnissen. Jeder Tag ist für sie ein Kampf ums Überleben. Der 16-jährige To stiehlt für alle Essen aus dem Dorf, was Kyo und Chiku gar nicht gefällt. To möchte für seine beiden Freunde das „Schwert“ sein, das sie beschützt, damit diese sich voll und ganz darauf konzentrieren können, beim alten Sawarame, der im Krieg seinen Sohn verloren hat, die Schulbank zu drücken. Dieser betreibt nämlich auf eigene Kosten eine Abendschule für Kinder, in der sie neben Ninjutsu alles Lebenswichtige, wie Zimmern, Kochen und Schneidern, lernen können.

Um an Geld zu gelangen, lässt sich To auf den zwielichtigen Ganoven Agito ein, der hinter dem Schatz des verstorbenen Michikage her ist. Chiku hingegen versucht auf ehrliche Weise Geld zu verdienen, indem er auf der Magaribrücke als Tagelöhner arbeiten geht. Doch er kehrt nicht mehr lebend zurück. Ein paar befreundete Waisenkinder bringen To und Kyo zu Chikus Leiche, die mitten in einem ausgetrockneten Flussbett liegt und berichten ihnen, dass sie ihn dort mit einer weißen Frau gesehen haben. To und Kyo stehen völlig unter Schock und versuchen einander Trost zu spenden, wobei sie schon bald Gefühle füreinander entwickeln, die über Freundschaft hinausgehen. Doch Chikus Tod war erst der Anfang einer Serie von mysteriösen Morden: Nach und nach saugt die weiße Frau Sawarames Schülern, einem nach dem anderen, das Leben aus. Um herauszufinden, wer ihren Freund ermordet hat, nehmen To und Kyo mit Einladungen, die Agito ihnen beschafft hat, an dem Festbankett zu Zanki Aois Amtsantritt als neue Michikage teil. Wird es ihnen dort gelingen für Agito den Schatz des alten Michikage sowie den Mörder ihrer Mitschüler zu finden und letzteren seiner gerechten Strafe zuzuführen? Und werden To und Kyo jemals den Mut finden, einander die Liebe zu gestehen?

Eigene Meinung:
Ich bin begeistert! Ich habe alle „Naruto“-Novels aus der Feder von Akira Higashiyama gelesen und dieser hier ist bisher mit Abstand der beste! Zugleich ist er allerdings auch der Novel, der am wenigsten mit dem Original-„Naruto“-Manga zu tun hat. Offenbar liegt es Higashiyama deutlich besser, Geschichten zu schreiben, bei denen er nur wenige Vorgaben hat. Wer sich auch nur ein Bisschen mit „Naruto“ auskennt – also weiß, was ein Kage ist und wie Henge-no-Jutsu und Bunshin-no-Jutsu funktionieren, was eigentlich alles schon aus dem allerersten Manga-Band bzw. der ersten Anime-Folge hervorgeht – kann diesen Roman ohne Verständnisprobleme lesen. Denn sämtliche Charaktere, Schauplätze und weitere Jutsus, wie z. B. das Sosaiin, kommen im Original-Manga gar nicht vor. Da es sich bei „Dojunjo Ninden“ um Jiraiyas zweiten Roman handeln soll, könnten Michigakure und das Sosaiin sogar als rein fiktiv verstanden werden, was bedeuten würde, dass sie in der Ninja-Welt von „Naruto“ nicht tatsächlich existieren.

Nichtsdestotrotz ist es natürlich hilfreich, wenn man sich etwas besser mit „Naruto“ und vor allem mit Jiraiyas Lebensgeschichte auskennt, die sich in diesem Roman wiederfinden lässt. So haben To und Kyo vom Charakter her starke Ähnlichkeit mit ihm und Tsunade. Gut denkbar also, dass Jiraiya zumindest die Romanhelden das Liebesglück ausleben lassen wollte, welches ihm mit Tsunade leider vergönnt war. Doch die drei Waisenkinder und ihre Lebensumstände erinnern auch an Yahiko, Nagato und Konan, die drei Waisen aus Amegakure, um die sich Jiraiya nach dem Krieg so liebevoll gekümmert hat. So benutzen To, Kyo und Chiku z. B. dasselbe System wie Nagato und Co. mit den Unkenbrettern (siehe Band 54 des Original-Mangas). Es ist Higashiyama meisterhaft gelungen, ein Buch zu schreiben, das Jiraiyas Ansichten und Kriegserfahrungen widerspiegelt.

Die deutsche Übersetzung und der Schreibstil lesen sich sehr gut! Absolut kein Vergleich zur „Geschichte eines unbeugsamen Ninja“, Jiraiyas erstem Roman. Etwas unglücklich ist die Tatsache, dass der Schlüsselmoment des Romans sich nicht einwandfrei ins Deutsche übersetzen lässt. So ist „-san“ ja eine Höflichkeitsanrede und man könnte To mit „To-san“ ansprechen, was in Japan aber auch gleichzeitig eine Anrede für Väter ist. Die betreffende Stelle ist für deutsche Leser folglich etwas verwirrend, wofür Carlsen zwar nichts kann, einen Rüffel gibt es jedoch trotzdem, weil – wie bei nahezu allen bisherigen „Naruto“-Novels – nicht darauf geachtet wurde, dieselben Begriffe wie im Manga zu verwenden. So wird bspw. „Rikudo Sen’nin“ hier als „Weiser der sechs Pfade“ bezeichnet. Außerdem ist der Anhang eine absolute Katastrophe! Zum einen wird hier behauptet, „Dojunjo Ninden“ sei Jiraiyas erster Roman, obwohl es doch eigentlich sein zweiter sein soll und der wohl gravierendste Fehler ist die Behauptung, Kishimotos One-Shot „Karakuri“ sei 1999 im „Shonen Jump“-Magazin in Serie gegangen, habe 15 Jahre lang unter den Toptiteln rangiert und werde im In- wie Ausland als Meisterwerk gehandelt. Selbstverständlich ist hier nicht von „Karakuri“ sondern von „Naruto“ die Rede!

„Dojunjo Ninden“ hat einfach alles: sympathische Charaktere, eine spannende Story mit einigen dramatischen Wendungen rund um das Mysterium der weißen Frau und die Mordserie, ein düsteres Setting, dem nie eine Prise Galgenhumor abhandenkommt und eine bittersüße Romanze, die sich eher hintergründig wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht und zu keiner Zeit kitschig wirkt. Bleibt nur zu hoffen, dass Higashiyama auch noch die legendäre „Flirtparadies“-Reihe verfassen wird 😉

© Ban_Mido

Naruto Dojunjo Ninden – Ein reines Herz: © 2015 Masashi Kishimoto, Akira Higashiyama, Shueisha / Carlsen

Naruto Jinraiden – Der Tag des Wolfes

Name: Naruto Jinraiden – Der Tag des Wolfes
Englischer Name:
Originaltitel: Naruto Jinraiden – Ookami no Nakuhi
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2012
Deutschland: Carlsen 2015
Autor: Akira Higashiyama
Illustrator: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Story:
Diese Geschichte spielt am Ende des 43. Manga-Bandes, zwischen Sasukes Gespräch mit Tobi und seinem Entschluss unter dem neuen Team-Namen „Taka“ (Falke), Konoha zu vernichten. Durch den Mord an Itachi sind Sasukes Mangekyo-Sharingan erwacht und bereiten ihm ziemliche Schmerzen. Tobi reicht ihm deshalb einen Rest Augentropfen zur Linderung, den er bei Itachis Leiche fand, sowie ein Rezept für Medizin, welches ebenfalls Itachi gehörte. Darauf befindet sich ein Stempel des Forsythien-Hauses, von dem Sasuke noch nie zuvor gehört hat. Also reist er ganz allein zum Dorf des Heulenden Wolfes, Rokokunosato, um Nachforschungen anzustellen. Doch die Kodon-Familie, der das Forsythien-Haus gehört, wird von allen im Dorf gehasst. Davon lässt sich Sasuke natürlich nicht abschrecken. Er stattet dem Forsythien-Haus dennoch einen Besuch ab und lernt dort den Kräuterheiler Reishi Kodon kennen, von dem Itachis Augentropfen stammen. Reishis kleiner Bruder Kina ist genauso vorlaut wie Naruto und trägt immer eine Falkenmaske mit sich herum. Wie sich herausstellt, werden die Brüder deshalb gehasst, weil ihr Vater den Wolfstiger Roen auf das Dorf losgelassen haben soll, dessen Kräfte mit denen eines Bijus vergleichbar sind. Denn nur der Kodon-Clan verfügt über die Saigenjutsu und das Saigen-Mittel, um Roen zu kontrollieren und zu versiegeln. Da das Saigen-Mittel auch auf Menschen eine berauschende Wirkung hat, dealt die Sendo-Bande damit und dementsprechend sind ihnen die Kodons ein Dorn im Auge, weshalb sie sie regelmäßig angreifen.

Von Reishi erfährt Sasuke, dass Rokokunosato dank des hoch explosiven Wundermittels Aobiko einst einen Krieg gegen Amegakure gewonnen hat. Seither sind die Ninjas im Dorf vollkommen überflüssig geworden, da es sich mit den leicht handhabbaren Aobiko-Waffen auch ohne mühselige Ninja-Ausbildung gut gegen Angreifer zur Wehr setzen kann. Hat Reishis Vater deshalb Roen auf das Dorf losgelassen, um zu beweisen, dass das Aobiko allein nicht ausreicht? Als immer wieder vollkommen ausgetrocknete Leichen in Rokokunosato auftauchen, denen ihr gesamtes Chakra ausgesaugt worden ist, bittet Kina Sasuke um Hilfe dabei, den Mörder ausfindig zu machen. Da Sasuke ohnehin noch auf die Fertigstellung der Augentropfen warten muss und somit nichts Besseres zu tun hat, zieht er zusammen mit Kina Nacht um Nacht los, um den Täter auf frischer Tat zu stellen. Können sie den Fall aufklären? Wer steckt wirklich hinter dieser mysteriösen Mordserie?

Eigene Meinung:
Wenn auch ihr euch seinerzeit gefragt habt, was Sasuke dazu bewogen hat, Tobi zu glauben und sich Itachis Willen, Konoha zu schützen, zu widersetzen, solltet ihr unbedingt den mittlerweile vierten deutschen „Naruto“-Roman lesen: „Jinraiden“ liefert sogar eine Erklärung dafür, wie Sasuke für sein Team ausgerechnet auf den Namen „Taka“ gekommen ist. Ich empfehle euch, den Novel möglichst zwischen Manga-Band 43 und 44 zu lesen, also an chronologisch richtiger Stelle. Die Geschichte kommt zwar nicht an die Spannung des Mangas heran, bietet aber dennoch einige überraschende Wendungen und Einblicke in Sasukes Gedanken- und Gefühlswelt sowie generell in die fiktive Ninja-Welt und die Geschichte von Amegakure.

Genau wie bei den anderen Novels wurden auch hier die Attackennamen inkonsistenter Weise übersetzt, obwohl man vom Manga bspw. „Chidori“ statt „Tausend Vögel“ gewohnt ist. Außerdem ist Carlsen offenbar ein grober Fehler unterlaufen: Irgendwie sind die letzten paar Zeilen des Vorgängers „Blood Prison“ ans Ende des Prologs geraten, wo sie äußerst deplatziert wirken und wahrscheinlich auch nichts zu suchen haben. Für Sasuke-Fans ein Muss!

© Ban_Mido

Naruto Jinraiden – Der Tag des Wolfes: © 2012 Masashi Kishimoto, Akira Higashiyama, Shueisha / Carlsen

Card Captor Sakura Roman

Name: Card Captor Sakura Roman
Englischer Name:
Originaltitel: Card Captor Sakura Roman
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2004
Autor: Yoko Tan
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,90 €

Story:
Sakura Kinomoto geht in die vierte Klasse der Tomoeda-Grundschule und ist augenscheinlich ein ganz normales Mädchen: Sie schwärmt für Yukito, den besten Freund ihres großen Bruders Toya, wird regelmäßig von Toya geärgert und hat eine beste Freundin namens Tomoyo, mit der sie all ihre Geheimnisse teilen kann. Dieses ganz normale Leben verändert sich jedoch schlagartig, als Sakura in der Bibliothek ihres Vaters ein seltsam leuchtendes Buch findet. Da sie – ohne es zu wissen – über magische Kräfte verfügt, kann sie das eigentlich versiegelte Buch öffnen, in dem sich die „Clow Cards“ befinden: magische Karten mit ungeheuren Kräften. Aus Versehen aktiviert sie eine davon – „Windy“, die Wind-Karte. Daraufhin werden alle anderen Clow Cards weggeweht und vor ihr erwacht Kero-chan, der Wächter des Siegels, der ohne die Macht der Clow Cards eher wie ein kleiner Stoff-Löwe mit Flügeln aussieht. Er überreicht ihr einen magischen Schlüssel und macht sie kurzerhand zu einem „Card Captor“, was bedeutet, dass es von nun an ihre Aufgabe ist, alle Clow Cards wieder einzufangen, da diese sonst die Stadt in Angst und Schrecken versetzen werden. Ihre erste Bewährungsprobe lässt auch nicht lange auf sich warten: „Fly“, die Flug-Karte wütet direkt vor ihrem Haus, sodass sich Sakura im Pyjama die Rollerblades umschnallt und die Verfolgung aufnimmt. Mit Windys Hilfe kann sie Fly wieder in eine Clow Card zurückverwandeln und es genießen, mit Flys Magie durch die Lüfte zu fliegen.

Am nächsten Tag in der Schule stellt sich heraus, dass Tomoyo Sakuras nächtlichen Flug gefilmt hat und Sakura und Kero weihen sie in alles ein. Damit Sakura nicht noch Mal im Pyjama loszieht, schneidert Tomoyo ihr von nun an tolle Kostüme, die eines Card Captors würdig sind und filmt sie bei ihren Abenteuern. Doch auch sonst ist sie Sakura eine große Hilfe: Als „Shadow“, die Schatten-Karte, die Schatten aller Schüler in sich aufnimmt und gigantische Ausmaße annimmt, macht Tomoyo im Schulgebäude alle Lichter an, damit Shadow wieder schrumpft. So kann Sakura auch diese Karte einfangen. Schwieriger wird es, als die Wasser-Karte „Watery“ im städtischen Aquarium ihr Unwesen treibt, da die Karten der vier Elemente Wind, Wasser, Feuer und Erde am stärksten sind! Zudem ist Watery viel aggressiver als Windy, sodass Sakura der Karte nichts entgegenzusetzen hat. Durch Waterys unheilvolle Kraft ertrinken fast ein Pinguin und seine Trainerin und später, als Yukito Sakura zu einem Eis einlädt, gerät sogar sie selbst in große Gefahr. Wie soll Sakura diese übermächtige Karte nur bändigen?

Eigene Meinung:
Ich bin beim Stöbern im Internet durch Zufall auf die beiden „Card Captor Sakura“-Romane gestoßen und habe sie mir direkt gebraucht gekauft. Da ich keinerlei Informationen dazu finden konnte, wusste ich gar nicht, was mich erwartet. Ich hatte wegen des Autoren-Namens „Yoko Tan“ mit Light Novels gerechnet, die aus dem Japanischen ins Deutsche übersetzt wurden und bin davon ausgegangen, dass hier möglicherweise ein paar ganz neue Geschichten erzählt werden, die man nicht schon aus dem Anime und Manga kennt, z. B. wie Sakura die Clow Cards „Through“, „Wave“ und „Libra“ einfangen konnte. Leider sieht es eher danach aus, dass „Yoko Tan“ bloß das Pseudonym einer deutschen Autorin ist, die in den vorliegenden zwei Bänden lediglich die Handlung der ersten 6 Anime-Folgen nacherzählt hat. Daher auch die Aufschrift „ProSieben Edition“, denn als Vorlage diente die deutsche Fassung des Animes, wie sie auf ProSieben erstausgestrahlt wurde.

Meine Erwartungen wurden also enttäuscht und ich kann die Romane dementsprechend absolut nicht weiterempfehlen. Der Wortschatz könnte ruhig umfangreicher sein, manche Formulierungen wiederholen sich nämlich sehr oft und auch das Innenleben der Charaktere ist in meinen Augen manchmal vollkommen unzutreffend beschrieben. Details über das Äußere der Charaktere und Clow Cards werden kaum genannt. Man meint gerade, Yoko Tan hätte sogar absichtlich vermieden, die Clow Cards zu beschreiben. Gerade bei „Fly“ bietet es sich doch regelrecht an, die Karte als großen Vogel zu umschreiben. Es wird noch nicht Mal erklärt, dass bei Einsatz von Fly einfach nur Sakuras Schlüssel mit Flügeln ausgestattet wird. Obwohl in der Serie explizit erwähnt wird, dass Kero seine Kräfte nur aus „Firey“ und „Earthy“ bezieht, heißt es in den Romanen an einer Stelle, er beziehe sie aus allen vier Element-Karten, also auch aus „Windy“ und „Watery“. Das ist schlichtweg falsch. Dafür sind allerdings die Charakterbeschreibungen zu Beginn jedes Bandes überraschend adequat. Wer die Folgen, aus welchem Grund auch immer, gerne in Roman-Form haben möchte, kann ja gerne zugreifen, aber das Geld ist auf jeden Fall sinnvoller in die DVDs von „Universum Anime“ investiert. Zumal ich den Original-Preis von 7,90 € für ein so dünnes Buch ohne Hochformat, Farbseiten und Extras ganz schön heftig finde.

© Ban_Mido

Card Captor Sakura Roman: © 2004 CLAMP, Yoko Tan, Kodansha / EMA

Naruto Blood Prison – Die Rückkehr des Helden

Name: Naruto Blood Prison – Die Rückkehr des Helden
Englischer Name:
Originaltitel: Naruto Blood Prison
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: Carlsen 2015
Autor: Akira Higashiyama
Illustrator: Masashi Kishimoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

naruto-blood-prison-die-rueckkehr-des-heldenStory:
Die wunderschönen orangefarbenen Lampionblumen (auf Japanisch „Hozuki“) blühen, Iruka lädt ihn auf eine Schüssel Ramen ein und er kann Shikamaru im Shogi schlagen: Naruto könnte kaum zufriedener sein. Doch plötzlich wird er bezichtigt, ein Attentat auf den Raikage verübt und einige Jo-Nin aus anderen Ninja-Dörfern umgebracht zu haben! Niemand scheint ihm zu glauben, dass er unschuldig ist und so wird er in die Gefängnisfestung „Hozukijo“ in Kusagakure gebracht, die auch als „Blood Prison“ bekannt ist. Mui, der Gefängnisleiter, verpasst Naruto dort prompt das „Himmlische Gefängnis“, eine Technik, die es ihm unmöglich macht, Chakra zu schmieden. Denn sobald er es versucht, beginnt sein Körper zu glühen und er bekommt höllische Schmerzen. Wer es zu weit treibt, geht sogar in Flammen auf und stirbt! Jeder Häftling in Hozukijo wird mit dieser Technik belegt.

In der ersten Nacht taucht Muis Gehilfe Maroi in Narutos Zelle auf und nimmt ihn mit, nichtsahnend, dass es sich lediglich um einen Schattendoppelgänger handelt. Das ist die Chance: Naruto unternimmt einen Versuch, auszubrechen, doch es ist ohne Ninjutsu schlichtweg unmöglich, sodass er erwischt und zur Strafe in Sonderhaft genommen wird. Währenddessen offenbart Mui Maroi seine finsteren Pläne: Tief in Hozukijo liegt die Box des Paradieses versteckt, der größte Schatz Kusagakures, der die Macht in sich tragen soll, einem jeden Wunsch zu erfüllen. Kusagakure ist ein sehr armes, vom Krieg gezeichnetes Ninja-Dorf, dessen Anwohner zwei verschiedenen Fraktionen angehören: Da wären zum einen die Kusanomi zu denen Mui gehört, die mittels der Box des Paradieses einen Ninja-Weltkrieg in Gang bringen und die Macht über die anderen Dörfer an sich reißen wollen und die Kusanohana, die diesen Plan vereiteln wollen, da sie an einen friedlichen Weg glauben. Um die Box zu öffnen ist eine enorme Menge Chakra nötig. Da kommt Naruto ins Spiel, der als Jinchuriki genau darüber verfügt. Mui braucht ihn, um die Box zu öffnen, da alle bisherigen Versuchskaninchen – darunter sein eigener Sohn Muku – bei dem Versuch gescheitert sind und von der Box verschlungen wurden.

Als Naruto aus der Sonderhaft entlassen wird, weiht die Inhaftierte Ryuzetsu ihn in Muis Pläne ein. Sie gehört nämlich zu den Kusanohana und will ihn aufhalten. Außerdem will sie Muku rächen, der ihr bester Freund gewesen ist. Doch Naruto will nicht, dass sie Mui dafür ermordet. Können die beiden, ohne einen Mord zu begehen, verhindern, dass die unheilvolle Box geöffnet wird? Und kann Naruto seine Unschuld beweisen und je wieder nach Konohagakure zurückkehren?

Eigene Meinung:
Obwohl jeder „Naruto“-Film auch als Light Novel adaptiert wurde, ist „Blood Prison“ bisher der Einzige davon, der es nach Deutschland geschafft hat. Das liegt vermutlich daran, dass in dem Fall der Novel zuerst da war und der Film auf der Romanvorlage basiert. „Blood Prison“ ist der dritte in Deutschland erschienene „Naruto“-Novel und stellt seine beiden Vorgänger weit in den Schatten. Während die Story von „Unschuldiges Herz, blutroter Dämon“ lediglich eine Nacherzählung des Mangas war und man sich durch „Die Geschichte eines unbeugsamen Ninja“ eher durchquälen musste, weiß „Blood Prison“ von Anfang bis Ende zu unterhalten. Zugegebenermaßen hat die Geschichte schon fast lächerlich viele Plotholes, die Higashiyama an einer Stelle sogar selbst auf die Schippe nimmt, aber wenn man darüber hinwegsehen kann, bietet sich einem eine spannende und ungewöhnlich düstere Nebengeschichte fernab des Manga-Kanons.

Naruto kann einem in diesem Buch schon echt Leid tun: Von seinen eigenen Freunden verstoßen, wird er schon auf dem Weg nach Kusagakure mit Steinen beworfen und findet sich in einem knallharten Knast-Alltag wieder. In Hozukijo ziehen ihn die sadistischen Wärter erst Mal gewaltsam nackt aus, um seinen Körper nach Waffen abzusuchen und auch sonst knüppeln sie den armen Kerl regelmäßig nieder. Außerdem bekommt er nur das Nötigste zu Essen und verbringt einen ganzen Monat in Einzelhaft. Da fragt man sich echt, wie Tsunade und die anderen sowas übers Herz bringen konnten. Ihr Verhalten wirkt total off-character.

Wegen der enthaltenen extremen physischen und psychischen Gewalt ist dieser Band eher etwas für ältere Leser, die damit schon umgehen können. Ich hab mich deswegen stellenweise echt gefragt, ob ich gerade wirklich „Naruto“ lese. Der darauf basierende Anime-Film „Blood Prison“ wird sicher bald von KSM in Deutschland auf DVD und Bluray veröffentlicht, wobei ich mich absolut nicht wundern würde, wenn er eine FSK 16 bekäme. Es handelt sich um den fünften „Naruto Shippuden“- und 8. „Naruto“-Film insgesamt. Nachdem ich den Novel gelesen habe, freue ich mich schon sehr darauf. Das Character-Design stammt von Masashi Kishimoto höchstpersönlich, der für diesen Novel Farbillustrationen aller Hauptcharaktere beigesteuert hat. Dabei wundert mich allerdings, dass es so aussieht, als hätte Ryuzetsu Rin’negan, obwohl im ganzen Roman keine Rede davon ist. Dieses Mal ist auch die deutsche Übersetzung sehr gelungen, wobei die Attackennamen – anders als im Manga – direkt ins Deutsche übersetzt wurden. Ältere „Naruto“-Fans können getrost zugreifen!

© Ban_Mido

Naruto Blood Prison – Die Rückkehr des Helden: © 2011 Masashi Kishimoto, Akira Higashiyama, Shueisha / Carlsen

Attack on Titan – Lost Girls (Nippon Novel)

Name: Attack on Titan – Lost Girls
Englischer Name:
Originaltitel: Shosetsu Shingeki no Kyojin LOST GIRLS
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2014
Deutschland: Carlsen 2016
Autor: Hiroshi Seko
Ideengeber: Hajime Isayama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,95 €

StoryAttack on Titan - Lost Girls
In der Novelle „Attack on Titan – Lost Girls“ bekommt man einen tieferen Eindruck vom Seelenleben und der Vergangenheit der weiblichen Protagonistinnen vermittelt. Dies geschieht in drei mal eher längeren oder kürzeren Geschichten.

Von Mikasa Ackermann erfährt man in „Lost in the Cruel World“ mehr. Während eines verbissenen Kampfes gegen einen Titanen erinnert sie sich daran zurück wie sie Eren das erste Mal getroffen hat, wie schwer es mit unter war, diesen als Freund zu gewinnen und an den Moment, in dem ihr bewusst gemacht wurde wie grausam die Welt in der sie lebten wirklich war.

Dagegen bekommt man in „Wall Sina, Goodbye“ einen Einblick in Annies Leben. Sie steht nur einen Tag davor ihre eigentliche Mission, die für die sie von klein auf von ihrem Vater trainiert wurde, zu erfüllen. Doch auch wenn sie den Tag eigentlich in Ruhe verbringen wollte, stürzt sie sich, wenn auch ein wenig widerwillig, in die Suche nach der verschwundenen Tochter einen reichen Kaufmannes. Dabei kommen bei Annie Gefühle und Erinnerungen auf, die nicht immer dem entsprechen, wie sie sich selbst gern sehen möchte.

Zum Abschluss bringt „Lost Girls“ die Beiden in einem ruhigen Moment zusammen. Annie schält Kartoffeln in der Küche und sinniert vor sich hin. Allerdings kommt dann Mikasa dazu, was Annie verunsichert. Schon immer befürchtete sie, dass diese hinter ihr Geheimnis kommen könnte und nun hat Mikasa auch noch ihren Ring gefunden. Allerdings entwickelt sich die Situation nicht wie Annie es befürchtet.

Eigene Meinung
Mir gefiel die Novelle „Attack on Titan – Lost Girls“ wirklich gut. Man erfährt mehr von der Hintergrundgeschichte der Protagonistinnen und bekommt einen Eindruck davon, wie sie die Situation, in der sie leben, empfinden, wie schwer es für sie ist, Menschen zu verlieren, die sie doch verteidigen wollten oder eben an die Pflicht die ihnen auferlegt wurde festzuhalten.

Die Länge der Novelle war gut gewählt, so dass man nicht von der Handlung erschlagen wurde. Der Lesefluss war auch angenehm und man kommt zügig voran, wenn einen die Geschichten ersteinmal gepackt haben. „Lost in the Cruel World“ und „Wall Sina, Goodbye“ waren dabei wesentlich länger, als „Lost Girls“. Gut fand ich ebenfalls, dass Illustrationen vorhanden waren, so dass man sich einige Szenen bildlich noch besser vorstellen konnte.

Für Fans der Romane und des Anime ist diese Novelle wirklich zu empfehlen, da sie einem noch weiteren Einblick in das Universum von „Attack on Titan“ gewährt.

Attack on Titan – Lost Girls: © 2014 Hiroshi Seko/Hajime Isayama, Kodansha/Carlsen

Attack on Titan – The Harsh Mistress of the City

Name: Attack on Titan – The Harsh Mistress of the City
Englischer Name: Attack on Titan – The Harsh Mistress of the City
Originaltitel: Shingeki no Kyojin: Kakuzetsu Toshi no Joō
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2014
Deutschland: Carlsen 2016
Autor: Original-Story: Hajime Isayama
Story: Ryo Kawakami
Illustrator: Range Murata
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 9,95 €

Attack on Titan - The Harsh Mistress of the City Band 1Story:
Rita Igelhaut ist die Tochter eines Apothekers, Matthias Kramer der Sohn eines reichen Kaufmanns. Trotz dieser Klassenunterschiede ließen ihre Väter sie von klein auf miteinander spielen. Rita war damals noch extrem schüchtern und Matthias wurde privat unterrichtet, sodass er sonst keinen Kontakt zu Gleichaltrigen hatte. So wurden sie beste Freunde. Inzwischen sind beide 15 Jahre alt. Aus dem schüchternen Mädchen ist eine tapfere Truppenführerin der Mauergarnison geworden, die sich bei körperlichen Tätigkeiten am wohlsten fühlt, während Matthias viel gelernt hat, um eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters Jörg zu treten.

Nachdem die Titanen die Mauer Maria überwinden und Shiganshina dem Erdboden gleich machen konnten, ist die Heimat von Rita und Matthias, der Bezirk Quinta, in heller Aufruhr. Während die Mauergarnison versucht, die Bevölkerung sicher zur Mauer Rose zu eskortieren, flüchtet Matthias‘ Familie nach Fuerto, wo sie in Sicherheit ist. Als die Garnison um Rita auf unzählige Titanen stößt, muss die Flucht notgedrungen abgebrochen werden. Sie kehren wieder nach Quinta zurück – wobei viele von ihnen den Titanen zum Opfer fallen – und versuchen den restlichen Einwohnern klarzumachen, dass sie im Dorf sicherer sind. Rita sorgt schließlich dafür, dass das Tor geschlossen wird, wodurch der Bezirk vollständig von der Außenwelt abgeschirmt ist.

Statt den Menschen in Quinta zu helfen, beschließt Jörg einen Trupp aus Freiwilligen zusammenstellen zu lassen, die Shiganshina zurückerobern sollen, womit sein Sohn natürlich überhaupt nicht einverstanden ist. Um zu Rita nach Quinta zu gelangen, versucht dieser zunächst, sich dem Trupp anzuschließen, doch dort wird er auf Anordnung seines Vaters abgelehnt. Zuhause belauscht er Jörg daraufhin, wie er seiner Geliebten erzählt, dass er einen Teil seiner Wertsachen in Quinta zurücklassen musste. Das Geheimversteck kennt Matthias schon seit jeher, also macht er sich auf den Weg in das zwielichtigste Gasthaus von Fuerto, um jemanden zu finden, den er bestechen kann, um doch noch in die Armee eingeschleust zu werden – mit Erfolg! Eine Diebesbande um den ehemaligen Militärpolizisten Bernhard, der seinen hohen Posten einst wegen seiner Korruptheit verlor, nimmt sich seiner an.

Attack on Titan - The Harsh Mistress of the City Band 2In der Zwischenzeit muss Rita feststellen, dass sie, nun da alle Ranghöheren tot sind, plötzlich das Kommando über ganz Quinta hat. Obwohl sie sich dieser Verantwortung absolut nicht gewachsen fühlt, schafft sie es, sämtliche Plünderer aufzuhalten und so die Ordnung wiederherzustellen.
Um sich von den Freiwilligen abzusetzen, schreckt Bernhard derweil selbst vor Mord nicht zurück, sodass Matthias erkennen muss, dass es ein fataler Fehler war, sich den Ganoven anzuschließen. Nichtsdestotrotz bringen sie ihn sicher nach Quinta. Als Matthias ihnen gerade das Versteck seines Vaters zeigt, kommt es zu einem schwerwiegenden Unfall und ausgerechnet in dem Moment treffen sich die beiden Kindheitsfreunde auf schicksalhafte Weise wieder…

Eigene Meinung:
„Attack on Titan“ ist wohl inzwischen jedem ein Begriff. Da dieser Novel eine komplett eigene Geschichte mit eigenen Charakteren erzählt, die lediglich im AoT-Universum angesiedelt ist, kann auch jemand ohne Vorkenntnisse problemlos zugreifen. Kawakami verliert sich nicht in ausschweifenden Orts- und Personenbeschreibungen, sondern konzentriert sich stets aufs Wesentliche, was ich persönlich sehr angenehm finde. Dadurch bleibt die Geschichte die ganze Zeit über spannend und interessant. Man kann sich die Schauplätze dennoch sehr gut bildlich vorstellen. Auch die Illustrationen, die Murata beigesteuert hat, sind sehr gelungen, nur leider etwas rar gesät. Vom Covermotiv abgesehen, welches auch die Farbseite ziert, enthält der komplette erste Band nur drei Bilder. Hinzu kommt, dass diese nicht wirklich Szenen porträtieren, von denen das unbedingt nötig gewesen wäre. Da hätte ich Bilder von den Action-Szenen wesentlich interessanter gefunden.

Der Cliffhanger am Ende des ersten Bandes ist ziemlich fies, sodass kein Weg daran vorbeiführt, auch Band 2 zu lesen. Obwohl das Buch keine graphischen Gewaltdarstellungen enthält, möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass allein die Schilderungen so explizit sind, dass jüngere Leser definitiv die Finger von diesen Novels lassen sollten. Man könnte zwar anhand des Titels „Harsh Mistress“ und der grimmig blickenden Rita auf dem Cover meinen, dass es sich bei ihr um eine dominante und gefühllose Kampfmaschine handelt, doch im ersten Band machen sie Ihr Mitgefühl, Gerechtigkeitssinn, ihre Barmherzigkeit und Selbstzweifel zu einem liebenswerten Charakter, in den man sich sehr gut hineinversetzen kann. Auch Matthias‘ Gedanken- und Gefühlswelt werden nachvollziehbar dargestellt, sodass man unweigerlich mit beiden Hauptcharakteren mitfiebert. Ein Muss für AoT-Fans und alle, die es werden wollen!

© Ban_Mido

Attack on Titan – The Harsh Mistress of the City: © 2014 Hajime Isayama, Ryo Kawakami, Range Murata, Kodansha / Carlsen

1 2 3 4 6