How to draw Manga with Yuu Watase
Name: | How to draw Manga with Yuu Watase |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Manga-Yuugi |
Herausgebracht: | Japan: Shogakukan 2005 Deutschland: EMA 2006 |
Mangaka: | Yuu Watase |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 7,50 € |
Inhalt & Eigene Meinung
Mit diesem Zeichenkurs hat Yuu Watase ihren Fans einen langersehnten Traum erfüllt; wer ihren Zeichenstil und ihre Geschichten mag und zudem noch gern selbst so zeichnen würde, der ist mit diesem Band sehr gut beraten und wird viel Freude an dem Manga haben.
Zu Beginn geht Watase – Sensei auf einige Grundlagen ein, die zum Zeichnen von Charakteren entscheidend sind. Dabei tauchen einige dem Leser vertraute Figuren aus Watases Manga auf, was die Atmosphäre des Kurses stark auflockert. An einer Farbzeichnung von Tamahome und Miaka (aus: Fushigi Yuugi) erklärt sie einige Basiskenntnisse zur Handhabung mit Copic – Markern und Tricks für ein sauberes und ordentliches Lineart. Unterschiede im Körperbau von männlichen und weiblichen Figuren werden durch Uruki (aus: Fushigi Yuugi Genbu Kaiden) verdeutlicht. Watase erklärt einiges zur Benutzung von Rasterfolie an Nakago (aus: Fushigi Yuugi), danach über die Unterschiede zwischen alten und jungen Charakteren. In dem nachfolgenden Interview verrät sie, was einen echten Profi ausmacht und motiviert den Leser, den Berufswunsch des Mangazeichners anzugehen.
Dann folgen die Hauptkapitel „Manga Yuugi“, die wie Lehrstunden in 65 Lessons eingeteilt sind. Diese Kapitel bringen dem Leser in unterhaltsamer Art und Weise das Zeichnen näher. Jeder Zeichner erkennt sich sofort in der Hauptfigur Eri Mangawa wieder – ein Mädchen, das unbedingt Shojo – Mangaka werden möchte. Gelangweilt vom Unterricht kritzelt sie vor sich hin, als ihre Zeichnung plötzlich beginnt, sie zu beschimpfen! Sie weist sie zurecht, dass sie ordentlicher zeichnen solle. Da beschließt Eri, Watase–sensei um Hilfe zu bitten, damit die gezeichnete Figur eine Hauptrolle spielen kann… und der Charakter bekommt den Namen Asuka!
Begonnen mit dreidimensionalen Zeichnungen von Gesichtern und Mimiken wird der Leser in die Geheimnisse guter Bilder eingeweiht. Bei jedem Problem, was Eri auf dem Weg zum Profi hat, steht Watase–sensei ihr – und vor allem dem Leser – mit Rat und Tat zur Seite. Dabei lernt man oft aus Eris Fehlern mehr, als wenn Watase alles perfekt vorpinseln würde.
Währenddessen kommt Watase–sensei den Hauptproblemen vieler Zeichner auf die Schliche: Ganzkörperzeichnungen, Hände, ein ausgefeiltes Storyboard, durchdachte Charaktere, die lebendig und menschlich wirken und vielem anderen. Besonders positiv an diesem Zeichenkurs ist, dass nicht nur auf die Zeichnungen und Proportionen an sich, sondern auch besonders auf die Entwicklung von Handlungssträngen eingegangen wird. Eine Geschichte, in der alles wie am Schnürchen klappt, wird schnell langweilig – also müssen den Charakteren Steine in den Weg gelegt werden! Jeder Watase–Fan kennt Watases Handlungswendungen, die ihre Manga immer wieder unglaublich spannend machen. Wie man Storywenden genauso gut hinbekommt, erklärt Watase in leicht nachvollziehbarer Weise. Charaktere wirken erst durch Stärken und Schwächen menschlich, also gebt euren Figuren nicht nur gute Eigenschaften! Und zwischen all diesen mit Witz und Freude präsentierten Tipps erfährt der Leser noch ganz nebenbei Hinweise, wie er die eigenen Zeichnungen verbessern kann.
Unsere Meisterin Watase erklärt, wie wichtig genaue Recherchen sind und warum auch Profis oft Vorlagen benutzen. Am Beispiel von Eris Manga werden Anhaltspunkte zum Höhepunkt gegeben, auch Grundregeln zur Sprechblasen – und Panelverteilung werden vorgestellt.
Zwischen den Lessons beantwortet Watase–sensei im „Manga Ratgeber“ von Lesern gestellte Fragen. Schon gewusst, warum gute Vorzeichnungen so wichtig sind? Watase gibt einfache Tipps, wie man auch schwierige Posen besser skizzieren kann, sodass man seine Seite nicht durch einen Fehler im letzten Panel wegwerfen muss. Auch greift sie häufige Fehler in der Verwendung von Perspektiven auf. Effekte in den Hintergründen können die gesamte Situation völlig anders wirken lassen, auch der Umgang mit der Zeichenfeder will geübt sein. Bewegung macht den Manga lebendig, aber noch wichtiger ist es, dass der Manga die Situation und die Gefühle des Charakters darstellen kann. Das Titelbild ist entscheidend, denn einen Manga mit einem langweiligen Vorstellungsbild weckt kein Interesse beim Leser. Genauso sollte der Titel wohl durchdacht sein. Der Verlagsbesuch verläuft nicht immer sofort so, wie man es sich wünscht, daher betont Watase zum Schluss noch einmal, wie wichtig die Einstellung des Zeichners ist!
Auf den abschließenden Seiten erfahrt ihr noch einige Infos über Yuu Watase selbst, ihre Manga und über die wichtigsten Zeichenutensilien.
Jeder fortgeschrittene Zeichner sollte sich diesen Zeichenkurs unbedingt genauer anschauen – manchmal kann man noch viel mehr lernen, als man denkt! Und wenn man zusätzlich Watases Zeichnungen liebt, darf man ihn sich erst recht nicht entgehen lassen… 😉
© Miaka
How to draw Manga mit Yuu Watase: © 2005 Yuu Watase, Shogakukan / EMA