Schneeballens Fall
Name: | Schneeballens Fall |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Schneeballens Fall |
Herausgebracht: | Deutschland: Carlsen 2015 |
Mangaka: | Inga Steinmetz |
Bände: | Einzelband |
Preis pro Band: | 12,00 € |
Story
Schon seit ihrer Kindheit war es Schneeballens größter Traum, Zeichnerin zu werden. Nachdem das Mädchen, das aufgrund ihrer niedlichen Frisur nach einem deutschen Gebäck benannt wurde, es tatsächlich geschafft hat, ihr Hobby zum Beruf zu machen, holt sie die Realität jedoch schnell ein. Die eintönigen Tage verbringt Schneeballen am Schreibtisch und starrt auf ein leeres Blatt Papier. Ihre Inspiration scheint mit der Zeit verflogen zu sein. Schneeballen versucht sich einzureden, dass alles ok sei und sie nur weitermachen müsste, wie bisher. Sie setzt sich selber eine Maske auf, damit ihre Außenwelt nichts von ihrer inneren Zerrissenheit erfährt. Sie erzählt weder ihrer Mutter, noch ihrer Mitbewohnerin von ihren Sorgen. Doch als ihre Mitbewohnerin auf Reisen geht und die gemeinsame WG verlässt, überfällt Schneeballen noch dazu die Einsamkeit. Letztendlich bricht ihr errichtet Kartenhaus über ihr zusammen und sie erzählt ihrem Freund von ihrem Gefühlschaos.
Die Erlösung kommt allerdings erst mit einem Anruf. Ein alter Kumpel, der ebenfalls für einen Verlag arbeitet, berichtet Schneeballen von einem interessanten Projekt. Der Südkoreanische Verlag KOMAKON bietet Schneeballen ein zweimonatiges Stipendium in Südkorea an. Auch wenn sie ihre Familie und ihren Freund vermissen wird und sie doch eigentlich überhaupt nichts über Korea weiß, nimmt Schneeballen die Herausforderung an. Sie hängt sich eine Deutschlandflagge als Cape um und fliegt in das unbekannte Land. Zusammen mit dem Zeichner Samir aus Frankreich, der Thailänderin Yam und ihrer gemeinsamen Betreuerin Lucy stürzen sich die Künstler in das Abenteuer Südkorea. Dabei muss Schneeballen vor allem die Kulturunterschiede meistern und sich den unterschiedlichsten Hürden stellen.
Eigene Meinung
„Schneeballens Fall“ ist eine unglaublich süße und aufgeweckte Geschichte, die aus Inga Steinmetz Leben stammt und von ihrer Entwicklung berichtet. Dabei werden zu Beginn der autobiografischen Handlung eher ernste Töne angeschlagen. Schneeballen geht es schlecht. Viele Menschen kenne diese innere Leere und Unzufriedenheit, bei der man eigentlich nur noch aus dem eigenen Alltag fliehen möchte. Die Einladung nach Korea ist für Schneeballen daher wie ein Erlösungsschlag. Während ihrer Reise lernt Schneeballen, ihre Gefühle zu ordnen und Mut zu fassen. Der Leser kann sich ab der ersten Sekunde in Schneeballen hineinversetzen. Sie ist eine mehr als sympathische Hauptfigur.
Der Zeichenstil ist sehr niedlich und ansprechend. Die einzelnen Personen werden ausschließlich als Chibi-Figuren dargestellt, was die eigentliche positive und humorvolle Handlung betonen soll.
Das gesamte Buch wurde in Farbe gedruckt. Dabei dominieren sanfte Farbtöne, die oft ins Aquarell gehen. Die Darstellung der Hintergründe wurde oft auf ein Minimum reduziert, wenn es überhaupt mal ein Hintergrundbild gibt. Die einzelnen Linien wurden absichtlich nicht fein und gradlinig gezeichnet, sondern wirken sehr dick und eigensinnig, als wäre die Tinte an manchen Stellen etwas verlaufen. Insgesamt untermalt dieser Zeichenstil fantastische Schneeballens kreative und verrückte Reise. Die Anordnung der Panels entspricht ebenfalls nicht der klassischen Aufteilung, wie man es von einem Manga gewöhnt ist. In „Schneeballens Fall“ sind die Bilder oft situationsbedingt angeordnet – manchmal nimmt ein einziges Bild die gesamte Seite ein. Maximal werden bis zu vier Kästchen auf einer Seite dargestellt.
„Schneeballens Fall“ ein eine wunderschöne Geschichte. Wer mehr über Korea und die Kultur erfahren möchte, der wird sicher viele interessante Dinge über das Land und seine Menschen erfahren. Und jeder der schon einmal dort war, dem wird über die eine oder andere Erfahrung, die Schneeballen machen musste, ein Schmunzeln entlockt. Letztendlich ist Schneeballen ein gutes Vorbild. Sie beweist, dass man trotz einer Tiefphase im Leben immer wieder Lebensfreude gewinnen kann, wenn man etwas Mut beweist und bereit ist, etwas Neues auszuprobieren.