Hiki

Name: Hiki
Englischer Name:
Originaltitel: Hiki
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2008
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Banana Nangoku
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

HikiStory
Bei der Suche nach einer CD seines besten Freunds Yada, stößt Rin in seinem Schreibtisch auf eine seltsame, von einem Kind gezeichnete Karte. Sie markiert eine Stelle jenseits des Flusses und von Neugier gepackt, machen sich die beiden Jungs auf den Weg dorthin. Ihr Abenteuer endet jedoch vor einem Zaun, der ein Privatgelände umgibt. Dort stoßen sie auf Daichi, von anderen nur Jizo genannt und Himeko, die nicht begeistert darüber ist, dass Rin und Yada einfach so über den Zaun wollen. Doch Rin lässt nicht locker und schließlich begleiten Himeko und Jizo die beiden. Sie entdecken, mitten im Wald, eine seltsame Kommode. Rin, der seine Neugierde kaum bremsen kann, beginnt sofort sie zu untersuchen, findet jedoch nichts Wertvolles. Lediglich ein Bündel schwarzer Haare wickelt sich um seine Finger, als er hinter die Schubfächer greift, um nachzusehen, um etwas nach hinten gefallen ist. Zudem kann er die unterste Lade nicht aufziehen. Als ein plötzlicher Regenguss einsetzt, fliehen die Jugendlichen nach Hause.

Doch schon am selben Abend geschehen unheimliche Dinge. Die unterste Schublade von Rins Kommode steht plötzlich unter Wasser und wenige Stunden später tauchen aus dieser, Hände auf, die nach ihm greifen. Der Höhepunkt ist jedoch das furchterregende Gesicht eines Mädchens mit schwarzem Haar, das in seiner offenen Schublade auftaucht.

Doch der Alptraum ist auch am nächsten Tag noch nicht vorbei. In der Schule zieht er den Kopf des Mädchens aus seiner Schultasche und später aus seiner Hosentasche. Rin begreift schnell, dass sie nur erscheint, wenn er etwas herauszieht. Als ein Lehrer ihn jedoch dazu bringt, mit ihm die Lade einer Bühne aufzuziehen und von dem seltsamen Mädchen verschlungen wird, weiß Rin wie real dieses Mädchen ist.

Er verkriecht sich zu Hause und klebt jegliche Schubladen und Schranktüren zu. Seine Freunde Yada, Himeko und Jizo besuchen ihn schließlich, weil sie besorgt um Rin sind. Sie finden Rins Vater verzweifelt vor und ihren Freund in einem fast schon apathischen Zustand. Yada, der gesehen hat, wie das Mädchen auftauchte, versucht Rin zu helfen, doch nur wenige Augenblicke später taucht das Mädchen erneut auf. Sie spricht zu Rin, fordert auf, dass er sich endlich an sie erinnert und nennt ihn Bruder. Als sie aus dem Zimmer Richtung Wald flieht, glaubt Rin in dem Mädchen seine Schwester Sakiko zu erkennen, die er unerklärlicherweise vergessen hat…

Eigene Meinung:
Der Horror-Oneshot „Hiki“ stammt von Banana Nangoku, die normalerweise im Boys Love Genre zu Hause ist. Die Geschichte ist unheimlich und orientiert sich an den bekannten asiatischen Horrormovies, wie „The Ring“ oder „Ju-on: The Grudge“, ist jedoch von der Erzählweise her seltsam inkonsistent und sprunghaft. Gerade nach den vielen Vorfällen, die Rin an der Schule hat, hat man das Gefühl, dass die Geschichte einige Tage überspringt, ohne dass der Leser genau weiß, was genau passiert ist. Zum Ende hin wird zwar das Meiste aufgeklärt, doch es bleiben einige Fragen offen und auch zwischendurch hat man als Leser das Gefühl, irgendwo abgehängt worden zu sein. Die Handlung ist daher leider nicht vollkommen schlüssig. Vielleicht wären zwei Bände und einige weitere Vorfälle besser gewesen, um „Hiki“ wirklich einen unheimlichen Touch zu verleihen, da sich der Gruselfaktor insgesamt sehr in Grenzen hält. Wirklich richtig unheimlich wurde es zu keiner Stelle, was möglicherweise an den schnellen Szenenwechseln und den vielen offenen Punkten liegt.

Die Zeichnungen sind ansprechend und sehr schön, jedoch für einen Horrormanga ungeeignet. So ist Banana Nangokus Stil zwar sehr schön und die Strichführung weiß zu gefallen, doch für einen Horrormanga sind die Zeichnungen zu mangahaft. Hier wäre ein wesentlich realistischer Zeichenstil besser gewesen, um den Horror näher zu bringen.

Insgesamt ist „Hiki“ ein netter Horrormanga für Zwischendurch, dem es jedoch nicht wirklich gelingt den Leser zu schocken. Die Geschichte ist zwar unheimlich, jedoch zum Ende hin zu verworren, um ein in sich schlüssiges Gesamtbild zu ergeben und auch wenn die Zeichnungen hübsch sind, passen sie doch nicht so ganz zu einem Horrormanga. Dennoch sollten Fans unheimlicher Geschichten einen Blick riskieren…

© Koriko

Hiki: © 2008 Banana Nangoku, Shinshokan Co., Ltd. / EMA

Highschool Girls

Name: Highschool Girls
Englischer Name:
Originaltitel: Hanjuku-Joshi
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2008
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Akiko Morishima
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Highschool Girls Band 1Story:
Die mädchenhafte Yae kann ihren eigenen Körper nicht leider. Weder ihr niedliches, rundliches Gesicht, noch ihr voller Busen gefallen ihr, da sie immer wieder darauf angesprochen wird. Um weniger Aufmerksamkeit zu erregen, besucht sie eine reine Mädchenschule und lernt dort die sportliche, offenherzige Chitose kennen, die das genaue Gegenteil von ihr ist. Die beiden kommen sich näher und bald bemerken sie, dass sie mehr als Freundschaft verbindet. Nur wie soll es weitergehen? Eine Antwort erhalten sie, als sie eines Abends in der Schulbibliothek die Lehrerin Edogawa mit der berüchtigten Oberklässlerin Kashima beim Sex erwischen. Dass Kashima und Edogawa beide behaupten, nicht ineinander verliebt zu sein, erschwert die Situation, insbesondere für Yae, die von allem sehr eingeschüchtert ist.

So dauert es noch eine Weile, bis sich die Beiden körperlich näher kommen. In dieser Zeit vertieft sich auch die Beziehung zwischen Edogawa und Kashima, da letztere erst nach und nach herausfindet, warum ihre Lehrerin normalerweise jegliche Annäherungen zurückweist …

Eigene Meinung:
Mit „Highschool Girls“ von Akiko Morishima ist eine weitere populäre Girls Love Serie auf dem deutschen Merkt erschienen. Die Künstlerin zählt in Japan zu den bekanntesten Zeichnern des Genre, so ist es nicht verwunderlich, dass „Highschool Girls“ nicht ihre erste Girls Love Serie ist.

Highschool Girls Band 2Die Geschichte ist unspektakulär und bietet kaum etwas Neues. Sie ist recht flach und klischeebeladen, was man auch an den Protagonisten sieht. Yae ist das typische Mädchen (auch wenn sie es hasst) – süß, schüchtern und schnell verunsichert, Chitose ist ihr genaues Gegenteil – sportlich, jungenhaft und offenherzig. Auch Edogawa, als unsicherer Lehrerin und Kashima, die die Rolle eines schulbekannten Flittchens einnimmt, sind nicht unbedingt neu. Das macht „Highschool Girls“ zu einem mittelmäßigen Manga, bei dem die Handlung nur vor sich hinplätschert, ohne den Leser wirklich zu fesseln. Es fehlt einfach das Besondere, das nachhaltig in Erinnerung bleibt.

Akiko Morishimas Zeichnungen sind sehr shojohaft und kindlich. Sie hat einen sehr niedlichen Stil, der sich optisch eigentlich an ein jüngeres Publikum richtet, inhaltlich jedoch aufgrund der erotischen Szenen nicht für Kinder geeignet ist. Dieser Umstand hinterlässt einen bitteren Beigeschmack, da man nicht das Gefühl hat, Grundschüler anstelle von Highschoolschülern bei ihren erotischen Spielereien zu sehen. Der Stil ist fraglos niedlich, routiniert und angenehm, doch die Tatsache, dass Yae und Chitose optisch wie 12 aussehen, passt einfach nicht zur Geschichte bzw. zu den erotischen Sequenzen, die zum Ende hin immer häufiger vorkommen.

Insgesamt ist „Highschool Girls“ ein Muss für Girls Love Fans (insbesondere da es auf dem deutschen Markt nur wenige GL Mangas gibt), die niedliche Mädchen und das typische Rollenschema mögen. Wer keinen Wert auf eine tiefgängige Story legt und wem die vielen erotischen Szenen, trotz der kindlichen Zeichnungen, nicht stören, der sollte zugreifen. Alle anderen sollten im Vorfeld einen Blick in den Manga werfen …

© Koriko

Highschool Girls: © 2008 Akiko Morishima, Ichijinsha Inc. / EMA

Hidden Flower

Name: Hidden Flower
Englischer Name:
Originaltitel: Hana wa Saku ka
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2009
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Shoko Hidaka
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Hidden Flower Band 1Story:
Für den Marketingexperten Kazuaki Sakurai zählt nichts mehr als der Job. Egal wie viel Stress ein neues Projekt mit sich bringt, oder wie lange er im Büro arbeiten muss – seine Arbeit geht über alles. Das bringt ihm den Respekt seiner Kollegen ein und macht ihn zu einem Ass in seinem Bereich. Allerdings hat Kazuaki kaum Freizeit und noch weniger Erholung, obwohl er sich erst vor kurzem ein Haus mit Garten gekauft hat, um abschalten zu können.

Als er eines Tages am Bahnhof mit dem introvertierten, brüsken Youichi zusammen stößt und dabei komplett durchnässt wird, nimmt ihn der junge Kunststudent mit nach Hause. Das alte, traditionelle Gasthaus, das Youichi geerbt hat, fasziniert und beeindruckt Kazuaki so sehr, dass er auch später Youichi immer wieder besucht und schließlich die Bewohner des Anwesens näher kennenlernt. Und obwohl sich Youichi zumeist sehr ablehnend und unfreundlich verhält, versucht Kazuaki immer wieder mit dem jungen Besitzer Freundschaft zu schließen. Doch erst als das Anwesen für eine Marketingkampagne ausgewählt wird und sich Kazuakis Auftragsgeber als Youichis Verwandter entpuppt, erfährt er mehr über die Hintergründe. Zudem erkennt er langsam, dass er tiefere Gefühle für den unnahbaren Kunststudenten entwickelt und bekommt plötzlich Konkurrenz in Form eines offenherzigen Kommilitonen Youichis …

Eigene Meinung:
Mit „Hidden Flower“ legt Carlsen einen weiteren Manga der beliebten Zeichnerin Shoko Hidaka vor, die für ihre ernsten und ruhigen Alltagsthemen bekannt ist. So ist es kaum verwunderlich, dass die Mangaka die Geschichte ihrer Charaktere mit sehr viel Ruhe und Einfühlungsvermögen erzählt. Sowohl die Handlung, als auch die Beziehung der Charaktere untereinander entwickeln sich nur langsam. Sie überstürzt nichts und leiert die Geschichte nicht hektisch herunter, wie es bei vielen Boys Love Mangas oft der Fall ist. Möglicherweise liegt das daran, dass es sich bei „Hidden Flower“ um keinen Einzelband handelt, so dass den Figuren und der Geschichte mehr Raum bleibt, um sich zu entfalten. Auf diesem Weg kann man sich gut in die Charaktere hineinversetzen und ihre Gedanken und Gefühle besser nachvollziehen. Sie werden realistischer und greifbarer, als lägen Kazuaki und Youichi reale Vorbilder zugrunde.

Hidden Flower Band 2Dennoch sollte man sich darauf einstellen, dass die Handlung oftmals vor sich hinplätschert und ein wenig in die Länge gezogen wirkt. Wer auf erotische Szenen hofft, wird leider enttäuscht – zumindest im ersten Band geht es nicht über Andeutungen und leise Untertöne hinaus.

Die Zeichnungen sind sehr schön, schlicht und passen gut zum ruhigen und ernst Grundthema. Die Künstlerin verzichtet auf übermäßige Action, dynamische Bilder und SD-Einlagen und konzentriert sich gänzlich auf die Mimik und Gestik ihrer Charaktere. Shoko Hidaka kann man in gewisser Weise als Charakterzeichnerin titulieren, da sich ihre Werke fast ausschließlich um die Figuren und deren Gefühlswelt drehen. Dementsprechend sicher ist ihr Stil, so dass sie auch ältere Menschen und Frauen überzeugend und passend darstellen kann. Auch die Hintergründe überzeugen und fügen sich gut in das Gesamtbild ein.

Alles in allem ist „Hidden Flower“ ein Muss für Fans der Künstlerin und diejenigen, die ruhige, realistische und ernste Mangas bevorzugen. Auch dieses Mal wird Shoko Hidaka ihrem Namen gerecht und wartet mit einem stillen Werk und sympathischen Figuren, denen genug Raum gegeben wird, um sich zu entwickeln. Wer auf lustige Anekdoten und erotische Szenen hofft, ist hier definitiv falsch und sollte sich lieber nach anderen Titeln umsehen. Allen anderen sei „Hidden Flower“ wärmstens ans Herz gelegt.

© Koriko

Hidden Flower: © 2009 Shoko Hidaka, Gentosha Comics Inc. / Carlsen

Hetalia – Axis Powers

Name: Hetalia – Axis Powers
Englischer Name: Hetalia – Axis Powers
Originaltitel: Hetalia – Axis Powers
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2008
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Hidekaz Himaruya
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 9,95 € (Taschenbuch)
12,00 € (Special Edition Band 5)

Hetalia - Axis Powers Band 1Story:
Der strenge, ordnungsliebende Deutschland findet den naiven und Pasta- liebenden Italien in einer Tomatenkiste. Obgleich Italien so gar nicht in seine Welt passt, schließt er einen Pakt mit ihm, um im bevorstehenden zweiten Weltkrieg Italiens Unterstützung zu haben. Als sich der ruhige und schüchterne Japan anschließt, sind die Achsenmächte geboren, die sich gegen Amerika, England, Frankreich und Russland stellen…

Eine wirklich durchgängige Handlung gibt es nicht, vielmehr werden die Länder über die jeweiligen Figuren charakterisiert und parodiert.

Eigene Meinung:
Der ursprünglich als Webcomic angelegte Manga „Axis Power Hetalia“ von Hidekaz Himaruya entwickelte sich binnen kürzester Zeit zu einem wahren Hype. Weltweit gibt es unzählige Fans, im Oktober wird der Hetalia Day gefeiert und die ungemeine Popularität zog drei Staffeln einer Anime- Serie sowie einen Kinofilm nach sich. Mittlerweile liegen vier Manga- Bände und ein Artbook vor, doch ein Ende scheint nicht in Sicht. Darüber hinaus existieren unendlich viele Doujinshis, Fanarts und Fanfiction, da es durchaus homoerotische Anspielungen in den Mangas gibt, weil die Länder überwiegend männlich sind.

Wie bereits erwähnt gibt es keine durchgängige Handlung, vielmehr werden verschiedene historische Begebenheiten neu erzählt und in gewisser Weise parodiert. Im Vordergrund steht dennoch der erste und zweite Weltkrieg, doch in etlichen Sonderepisoden wird auf die Ursprünge der jeweiligen Länder hingewiesen, wie beispielsweise der amerikanische Unabhängigkeitskrieg. Zudem bekommt der Leser mittels Fußnoten einige Erklärungen und interessante Hintergrundinformationen. Dennoch stimmt nicht alles mit den geschichtlichen Ereignissen überein. Es gibt etliche Aspekte, die schlichtweg falsch sind oder in einem falschen Licht dargestellt werden.

Hetalia - Axis Powers Band 2Die Figuren sorgen bei „Hetalia“ für die eigentlichen Lacher, haben sie doch die typischen Charaktereigenschaften, die man den Ländern nachsagt. So ist Italien ein Pasta- lebender Idiot, Deutschland extrem pessimistisch und regelversessen und Amerika hat einen Heldendünkel und liebt Fast Food. So bekommt jede Nation ihr Fett weg. Hin und wieder wurde stark übertrieben, aber da es sich bei „Hetalia“ um eine Parodie handelt, kann man damit leben.

Zeichnerisch merkt man dem Band deutlich seine Ursprünge an. Die 4-Panel-Comics sind flüchtig, skizzenhaft und unsauber, mal mit Bleistift gezeichnet, mal ausgetuscht und gerastert. Hidekaz Himaruya nutzt verschiedene Medien, um die jeweiligen Handlungsstränge zu erzählen. So ist der Anfang und das Aufeinandertreffen von Deutschland und Italien durchaus getuscht und gerastert, die folgenden Strips sind jedoch sehr grob und einfach gehalten. Dennoch hat Hidekaz Himaruya einen gefälligen Stil, der sich in den späteren Bänden steigert.

Insgesamt scheiden sich bei „Axis Power Hetalia“ die Geister. Nicht jeder mag die übertriebenen Comicstrips und die verzehrte Darstellung der Weltgeschichte. Man sollte daher den Manga mit einer gewissen Distanz lesen und nicht alles für bare Münze nehmen, was dort gezeigt wird. Auch die Charaktereigenschaften, die den einzelnen Figuren anhaften, sollte man keineswegs Ernst nehmen.

Wer Parodien und witzige Mangas mag, sich nicht daran stört, dass nicht alles historisch korrekt ist und über die skizzenhaften Zeichnungen hinwegsehen kann, kann durchaus einen Blick riskieren. Alle anderen sollten einen weiten Bogen um Manga und Anime machen, ist er doch in gewisser Weise ziemlich haarsträubend und nicht immer politisch korrekt.

© Koriko

Hetalia- Axis Powers: © 2008 Hidekaz Himaruya, Gentosha Comics Inc. / Tokyopop

Hetalia – Arte Stella

Name: Hetalia – Arte Stella
Englischer Name:
Originaltitel: Hetalia – Arte Stella
Herausgebracht: Japan: Gentosha 2011
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Hidekaz Himaruya
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 24,95 €

Hetalia - Arte StellaInhalt:
Nachdem Tokyopop seit 2012 die Kultserie „Hetalia: Axis Powers“ in ihrem Programm hat, war es nur eine Frage der Zeit, bis der Verlag den Traum der deutschen Fans erfüllt und das Artbook „Hetalia: Arte Stella“ veröffentlicht. Im Januar 2013 war es endlich so weit – „Arte Stella“ erschien.

Das Artbook entspricht der japanischen Version des Buches und präsentiert sich im Softcover mit edlem, stabilen Schutzumschlag und einem großen, doppelseitigen Poster, wobei die eine Seite den Axenmächten Italien, Deutschland und Japan gewidmet ist, die andere den Alliierten (China, Frankreich, Amerika, UK und Russland). Das Artbook ist ebenso aufgebaut, wie das Poster – es gibt zwei unterschiedliche Cover, so dass man das Buch sowohl in japanischer, als auch in deutscher Leserichtung durchblättern kann, je nachdem welche Mächte den Betrachter interessieren.

In japanischer Leserichtung findet man zunächst einen großen Teil über die Axenmächte. Mal präsentieren sich Deutschland, Japan und Italien zusammen, mal alleine oder als niedliche Chibis. Die Bilder sind teilweise bereits aus dem Manga oder dem Internet bekannt, aber es gibt auch neue Illustrationen. Diesem Part schließt sich ein Teil über Österreich, Ungarn, Preußen, Griechenland und Spanien an, in dem die entsprechenden Figuren auf mehreren Illustrationen gezeigt werden.

Da die Alliierten den hinteren Teil (bzw. den Beginn des Buches, wenn man die deutsche Leserichtung bevorzugt) des Artbooks in Anspruch nehmen, befinden sich die Bilderklärungen, einige Skizzen und das Making-Of des Posters bereits in der Mitte. Hier erfährt der Fan nicht nur, wie Hidekaz Himaruya seine farbigen Bilder coloriert (in einer sehr ausführlichen Schritt-für-Schritt Darstellung), sondern auch warum und wann die einzelnen Illustrationen entstanden sind und erhält einen Einblick in sein Skizzenbuch.

Das Schlusslicht bilden, wie bereits erwähnt China, Frankreich, Amerika, UK und Russland. Auf mehreren ein- oder doppelseitigen Illustrationen präsentieren sich die Charaktere der Alliierten als Gruppe oder gänzlich allein. Auch den übrigen Ländern (Liechtenstein, Schweiz, Kanada etc.) wird ein kleiner Teil des Artbooks gewährt, so dass nahezu alle bekannten Charaktere in „Arte Stella“ vertreten sind.

Eigene Meinung:
Mit „Arte Stella“ legt Tokyopop ein wundervolles, qualitativ hochwertiges Artbook vor, dass für jeden Fan der Serie ein absolutes Muss ist. Das komplett farbige, 112 Seiten starke Buch wird den beliebten Charakteren mehr als gerecht, insbesondere da die Seiten sehr stabil und dick sind. Hidekaz Himaruyas Stil ist zwar ein wenig einfacher gehalten und zumeist kommen auf seinen Illustrationen keine Hintergründe vor, doch dennoch sehr schön anzusehen. Dank der kräftigen Farben und der bunten Gestaltung, sprühen die Seiten vor sonnigem Flair. Man spürt, wie sehr der Künstler seine Figuren mag, und diese Liebe geht auch auf den Betrachter über.

Alles in allem ist „Arte Stella“ ein Muss für alle „Hetalia“-Fans. Wer Artbooks im Allgemeinen sammelt, kann hier ebenfalls bedenkenlos zugreifen, da Hidekaz Himaruyas Stil durchaus zu gefallen weiß und „Arte Stella“ von hervorragender Qualität ist. Zu empfehlen …

© Koriko

Hetalia – Arte Stella: © 2008 Hidekaz Himaruya, Gentosha Comics Inc. / Tokyopop

Hero Heel

Name: Hero Heel
Englischer Name: Hero Heel
Originaltitel: Hero Heel
Herausgebracht: Japan: Libre 2005
Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Hero Heel Band 1Story:
Minami ist Jungschauspieler und wartet auf seine erste große Rolle und damit den großen Durchbruch. Als ihm die Hauptrolle in einer Science- Fiction- Kinderfernsehserie angeboten wird, nimmt er nur auf Anraten seines Agenten hin an. Minami wollte eigentlich eine Charakterrolle spielen, doch da sich keinerlei Angebote einfinden, beschließt er für ein Jahr an der Produktion teilzunehmen und den Helden der Serie zu spielen. Bei der ersten Pressekonferenz trifft er auf seine Filmkollegen, allen voran den zynischen Sawada, der die Rolle des Bösewichts übernehmen soll. Dieser hält nicht viel von Minami, der nur halbherzig bei der Sache ist und auch kurze Zeit nach Beginn der Dreharbeiten nicht mit ganzem Herzen an der Fernsehserie mitwirkt, findet Minami doch solche Actionserien selbst ein wenig lächerlich.

Doch schon bald, muss Minami feststellen, dass ihm die Arbeit mehr abverlangt, als er gedacht hat und angestachelt von Sawadas Kommentaren und Blicken, beginnt Minami sich immer mehr in die Rolle des Helden hinein zu versetzen. Tatsächlich gelingt es ihm sich zu steigern und er wird fester Teil des Teams. Als er sich bei Sawada nach einem anstrengenden Drehtag bedanken will, erwischt er diesen in einer äußerst prekären Situation- beim Kuss mit einem anderen Mann. Die Erkenntnis, dass Sawada schwul ist, erschüttert Minami, gleichzeitig ist er jedoch von seinem Schauspielkollegen fasziniert, der sich nicht darum kümmert, dass er in flagranti erwischt wurde. Minamis Gedanken beginnen immer mehr um Sawada zu kreisen und schon bald fällt auch Sawada die offensichtliche Neugier Minamis auf.

Als Sawada den verdutzen jungen Mann küsst, um Minamis Neugier zu stillen, ahnt er nicht, dass er auf diesem Wege erst recht Minamis Interesse an sich selbst steigert. Denn nach und nach verfällt Minami dem Charme Sawadas immer mehr, obgleich dieser keinerlei Interesse an seinem Kollegen hat.

Hero Heel Band 2Eigene Meinung:
Die Story von „Hero Heel“ klingt recht stereotyp. Ein junger (unschuldiger) Mann, der keinerlei Interesse an Schwulen hat, lernt einen Mann kennen und muss sich eingestehen doch nicht so heterosexuell zu sein, wie gedacht. Dennoch ist der Manga ein gelungenes Werk Makoto Tatenos und weiß durchaus mit interessanten Handlungsbögen zu trumpfen. Besonders der Dreh der Actionserie, die einen größeren Teil des Mangas einnimmt, ist abwechslungsreich, interessant und gut in Szene gesetzt. Der Mangaka gelingt es so, in eine recht unspektakuläre Handlung mit Actionszenen und interessanten Charakteren und Kostümen zu spicken, die das Ganze ein wenig aufpeppen, besonders weil der Leser die Handlung der Actionserie parallel noch mitbekommt und verfolgen kann.

Die Zeichnungen sind sehr solide und weisen einen hohen Standard auf. Man merkt deutlich, dass das Werk neueren Datums ist, da sich Makoto Tateno seit ihrem Erstling sehr gesteigert hat. Gleichzeitig sind auch die erotischen Szenen etwas expliziter und ästhetischer, sind generell stimmungsvoller in Szene gesetzt. Lediglich das stereotype Aussehen der Charaktere stört ein wenig, besonders da Sawadas Partner immer hellhaarig sind und sich auch sonst diese Personen kaum voneinander unterscheiden lassen. Zeitweise wirken die Nebencharaktere auch etwas schludrig, aber das verringert in keiner Weise das Lesevergnügen.

Fans der Zeichner und generell Fans des Yaoi-Genres, sollten einen Blick riskieren und sich „Hero Heel“ durchlesen. Die Zeichnungen sind solide, die Handlung interessant und auch wenn alles vom Grundschema her nichts Neues bietet, verspricht es doch kurzweiliges Lesevergnügen.

© Koriko

Hero Heel: © 2002 Makoto Tateno, Libre Publishing Co.,Ltd. / EMA

Heartbeat Trio

Name: Heartbeat Trio
Englischer Name:
Originaltitel: Mune ga kowaresou
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2012
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Ichika Hanamura
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Heartbeat TrioStory:
Von Kindesbeinen an ist Nao mit Haruki befreundet, genießt seine Unterstützung in allen Lebenslagen und vertraut ihm voll und ganz. Als Naos Cousin Yo die Bildfläche betritt, wird dieser sofort in den kleinen Freundeskreis aufgenommen. Mit seiner stillen, unnahbaren Art sorgt er bald für Wirbel in Naos Gefühlswelt, bis er sich schließlich eingestehen muss, dass er in seinen Cousin verliebt ist.

Kurz darauf beobachtet er Haruki und Yo beim Küssen und muss entsetzt feststellen, dass seine beiden Freunde wohl ineinander verliebt sind. Noch bevor er die Sache mit Haruki klären kann, stirbt dieser bei einem Autounfall und lässt Nao mit einer seltsamen Bitte allein: Er soll Yo vertrauen und ihm einen Kuss zurückgeben, den Haruki ihm schuldet. Vollkommen verwirrt von der Bitte und der seltsamen Atmosphäre, die zwischen ihm und Yo herrscht, wagt Nao nicht, seine Gefühle offen zu zeigen, aus Angst Yo damit zu verletzen …

Eigene Meinung:
„Heartbeat Trio“ ist ein weiterer Manga von Ichika Hanamura, die hierzulande bereits durch ihren verträumten Boys Love Manga „Sugar sweet Sugar“ bekannt geworden ist. Hatte sie sich in ihrem Debüt eher an Kurzmangas versucht, bietet sich dem Leser in „Heartbeat Trio“ eine einzelne, in sich geschlossene Geschichte, in der es vorwiegend um Romantik und Drama geht. Letzteres ist dabei besonders stark vertreten, strotzt die Handlung doch nur so vor Drama und Herzschmerz. Hauptproblem ist das ewig andauernde Verwirrspiel zwischen Nao und Yo, das bereits ab der Hälfte ermüdend und nervtötend ist. Die Handlung bietet zu wenig Abwechslung, da der gesamte Manga nur auf einem Missverständnis zwischen den Figuren aufgebaut wird. Die Szenen und Dialoge wiederholen sich, die Charaktere drehen sich im Kreis, weil es niemand schafft das offensichtliche auszusprechen. Da helfen auch die Rückblenden und die vielen Perspektivwechsel nicht, da man einige Szenen doppelt, wenn nicht dreifach erlebt. Was eigentlich für Dreidimensionalität und Nachvollziehbarkeit sorgen soll, zündet nicht, da es über die schwache Story nicht hinwegtäuschen kann. Als Leser wartet man im Grunde nur darauf, dass Nao und Yo das Missverständnis aus dem Weg schaffen.

Trotz der Perspektivsprünge bleiben die Charakter blass und unnahbar. Man kann sich zu keiner Zeit wirklich mit den Figuren identifizieren. Nao ist sehr unselbstständig, feminin und geht einem mit seiner schwächlichen Art mit der zeit wirklich auf die Nerven. Selbst für einen Uke ist er einfach zu weich und wirkt dadurch sehr unrealistisch. Leider kann auch Yo nicht sonderlich punkten. Ihm fehlt es ebenso an charakterlicher Tiefe und Stärke. Einzig Haruki ist in den Rückblenden ein sympathischer Charakter, da er wesentlich offener und aufgeschlossener ist, als Yo und Nao.

Zeichnerisch kann Ichika Hanamura wieder punkten, denn „Heartbeat Trio“ besticht durch sehr feine, weiche Zeichnungen, die gut zu den Charakteren und zur kitschigen Handlung passen. Sowohl Nao als auch Yo und Haruki wirken sehr androgyn, fast schon feminin, was dadurch verstärkt wird, dass sich die Zeichnerin vorwiegend auf die Gesichter der Jungs konzentriert. Gerade die Haare und Augen sind sehr detailliert und aufwendig gezeichnet, doch das täuscht nicht über die Monotonie in den Charakteren hinweg. Es mangelt an Dynamik, unterschiedlichen Gesichtsausdrücken, Gefühlsregungen – Ichika Hanamuras Figuren wirken auf jedem Panel gleich, egal ob sie glücklich, traurig oder entsetzt sind, sie starren seltsam emotionslos vor sich hin. Ihr Stil erlaubt keine tieferen Emotionen, weswegen die Figuren einfach nur kühl und unnahbar wirken.

Insgesamt ist „Heartbeat Trio“ ein Manga, der am ehsten für Romantik- und Dramafans geeignet ist und für alle, die androgyne und schwächliche Charaktere mögen. Sowohl die Handlung als auch die Figuren können nicht überzeugen und auch der Zeichenstil, egal wie sehr er zu der kitschigen Story passt, wirkt beim Lesen monoton und langweilig. Nur Fans von Ichika Hanamura zu empfehlen oder solchen, die einen Hang zu Herzschmerzgeschichten haben.

© Koriko

Heartbeat Trio: © 2012 Ichika Hanamura, Shinshokan Co.,Ltd. / EMA

Heart Stop

Name: Heart Stop
Englischer Name:
Originaltitel: Heart Stop
Herausgebracht: Japan: Gentosha 2011
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Aoi Kujyo
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Heart StopStory:
Der junge Keiichi arbeitet in einem Café, in dem in regelmäßigen Abständen die Bilder eines jungen Künstlers ausgestellt werden. Er selbst mag die Bilder, auch wenn er den Maler nicht kennt. Das ändert sich schlagartig, als er eines Tages seine Bushaltestelle verpasst und nach Hause laufen muss. Auf dem Weg wird er von einem Stalker verfolgt, doch noch bevor er den Mann zur Rede stellen kann, läuft dieser davon. Am Folgetag muss Keiichi feststellen, dass der nächtliche Verfolger und der Künstler ein und dieselbe Person sind. Michiyuki, der Kunst studiert, verfolgt keine bösen Absichten, sondern wollte Keiichi lediglich sicher nach Hause bringen.

Die beiden lernen sich näher kennen und schnell wird klar, dass der junge Student in Keiichi verliebt ist. Als Michiyukis Freund Zama, dessen Wohnung mit seinen Skulpturen zustellt, ist der junge Künstler gezwungen, sich anderweitig nach einer Übernachtungsmöglichkeit umzusehen. Keiichi bietet ihm ein Plätzchen an und die beiden kommen sich näher und werden schließlich ein Paar. Doch die eigentlichen Probleme kommen erst, denn urplötzlich taucht erneut ein Stalker auf, der es auf Keiichi abgesehen hat. Dummerweise ist dessen Chef Oshima derjenige, dem sich Keiichi anvertraut und dieser möchte seinem Angestellten nur helfen, indem er ihn immer wieder nach Hause bringt oder Keiichi bei sich übernachten lässt. Auf Michiyuki wirkt dies jedoch vollkommen anders und schon bald verdächtigt er Keiichi ihn zu betrügen …

Eigene Meinung:
Mit „Heart Stop“ legt Tokyopop einen Manga der beliebten Künstlerin Aoi Kujyo vor, die in Japan bereits etliche Boys Love Mangas herausgebracht hat. Die Geschichte bietet leider wenig Neues und ist vorhersehbar, sobald man die erst Seiten gelesen hat. Diese sind zudem ein wenig verwirrend und wirken ein wenig unzusammenhängend, da gerade das Kennenlernen und die weiteren Treffen von Keiichi und Michiyuki so kurz angerissen und nur in wenigen Panelen dargestellt werden, dass man fast ein wenig den Überblick verliert. Teilweise wechseln die Szenen binnen weniger Seiten, was nicht unbedingt dazu beiträgt die Figuren besser kennen zu lernen. Hier wäre es schöner gewesen, wenn die Künstlerin der Geschichte und den Figuren mehr Zeit gegeben hätte, sich zu entwickeln. So wirken die einzelnen Handlungsböden und Szenen leider ein wenig gestelzt und unnatürlich, insbesondere die Art wie die beiden Protagonisten zusammenkommen.

Durch die rasche Erzählweise bleiben die Figuren sehr blass und werden nur oberflächlich vorgestellt. Man lernt weder Michiyuki, noch Keiichi oder die anderen Charaktere wirklich kennen, so dass man keinerlei Bindung zu ihnen aufbauen kann. Es scheint, als hätte die Mangaka ihnen keinerlei Hintergrund gegeben, mit dem man den Figuren mehr Tiefe hätte geben können. Der Leser kann sich nicht mit ihnen identifizieren und so plätschert der gesamte Manga an einem vorüber, ohne dass er tiefere Eindrücke hinterlässt.

Dafür ist Aoi Kujyos Zeichenstil sehr schön, solide und in sich stimmig. Die Figuren wirken erwachsen und sind gut in Szene gesetzt. Auch Hintergründe, Frauen und dynamische Perspektiven sind kein Problem und machen „Heart Stop“ wenigstens optisch zu einem soliden Boys Love Manga, auch wenn man erotische Szenen vergeblich sucht, da Aoi Kujyo immer vorher ausblendet und den Rest der Fantasie der Leser überlässt.

Alles in allem ist „Heart Stop“ ein durchwachsenes Werk, das lediglich mit guten Zeichnungen punkten kann. Es ist schade, dass sowohl die Charaktere, als auch die Geschichte nicht überzeugen kennen, da beiden zu wenig Platz zum Entfalten geboten wird. Wer alltägliche Geschichten mag und nicht viel Wert auf Charakterentwicklung legt, kann einen Blick riskieren, alle anderen sollten sich eher nach anderen Mangas auf dem deutschen Markt umsehen …

© Koriko

Heart Stop: © 2011 Aoi Kujyo, Gentosha Comics Inc. / Tokyopop

Hauptfach Liebe

Name: Hauptfach Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Konna Otoko wa Aisareru
Ai no Kotoba mo Shiranaide
Himitsu no Yoasobi
Herausgebracht: Japan: Houbunsha 2007
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Hauptfach Liebe Band 1Story:
Dass Retsu schon seit einiger Zeit in Shogo verknallt ist, weiß dieser nur zu genau. Der Präsident des Schülerrates beobachtet Retsu schon seit einer Weile und muss selbst zugeben, dass er ebenfalls Interesse an dem ruhigen, wortkargen Protokollführer entwickelt. Doch Retsu schafft es einfach nicht über seinen Schatten zu springen und so nimmt Shogo die Sache selbst in die Hand. Schnell wird jedoch deutlich, dass all die versteckten Andeutungen an Retsus unbedarfter Art abprallen und er keinerlei Annäherungen versucht, egal wie viele Möglichkeiten Shogo ihm bietet.

Als Retsu seinen Schulkameraden endlich zu sich nach Hause einlädt und ihn bittet zu kochen, glaubt Shogo endlich am Ziel zu sein. Dass Retsu sich um seine zwei kleinen Geschwister kümmert, vereitelt alle Pläne und Shogo ist schon kurz davor endgültig aufzugeben; glaubt sogar sich all das nur eingebildet zu haben. In einem letzten Versuch fordert er Retsu direkt auf, seine Gefühle zu offenbaren und tatsächlich trägt diese Aufforderung Früchte. Es kommt zum ersten Kuss und endlich werden die beiden ein Paar, doch schnell wird Shogo bewusst, dass er mit Retsu noch einen weiten Weg vor sich hat. Dieser ist nämlich zu schüchtern, um weitere Annäherungen zu versuchen und schließlich ist es erneut Shogo, der den nächsten Schritt macht. Denn Shogo ist mit ein paar Küssen nicht zufrieden und beschließt mit Retsu in einem Love Hotel einen prickelnden Abend zu verbringen…

Der zweite Band widmet sich zum einen der Beziehung Kuratas und Kojimas, die beide ebenfalls Mitglieder des Schülerrates sind; zum anderen Kota und Hiroto, deren Eltern heiraten und die beiden somit zu Brüdern werden.

Kurata und Kojima kommen zusammen, als die Schüler im Prüfungsstress ersticken, doch während Kurata sich kaum um die anstehenden Tests kümmert, steckt Kojima bis zum Hals in den Vorbereitungen. Die Probleme sind daher vorprogrammiert…

Hauptfach Liebe Band 2Auch die beiden Brüder haben es nicht leicht, besonders als Kota herausfindet, dass sein neuer Bruder ihn überhaupt nicht leiden kann. Doch das alles ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint und auch Kota muss das einsehen, als er Hiroto auf den Zahn fühlt…

Eigene Meinung:
Rie Honjoh bleibt ihrem Ruf treu und liefert mit „Hauptfach Liebe“ einen typischen BL-Manga der härteren Gangart. Die Geschichte ist dabei nicht weiter erwähnenswert und verläuft in den gängigen Bahnen des Genres, ebenso sind die Charaktere nicht sonderlich innovativ geworden. Dass dieses Mal der Uke der aktive und fordernde Part ist, ist die einzige Abwechslung, die sich dem geneigten Leser bietet, immerhin ist Retsu für einen Seme doch sehr schüchtern und zurückhaltend. Damit hört der Reiz an der Geschichte auch schon auf und Rie Honjoh konzentriert sich auf die Beziehungsprobleme und die erotischen Szenen, von denen es mehr als genug gibt. Fans von richtigen Yaoi-Mangas werden auf jeden Fall voll auf ihre Kosten kommen, wer es romantisch und realistisch mag, ist mit „Hauptfach Liebe“ schlecht beraten.

Die Zeichnungen Rie Honjohs sind wie immer sehr gut geworden und bewegen sich auf einem sehr hohen technischen Niveau. Die Figuren sind hübsch anzusehen, anatomisch ist nichts auszusetzen und im Gegensatz zu anderen Mangakas dieses Genre bemüht sich die Künstlerin um Dynamik und Bewegung in ihren Bildern. Der Manga punktet allein dadurch schon und es macht durchaus Spaß die Geschichte um Shogo und Retsu zu verfolgen.

Insgesamt ist „Hauptfach Liebe“ ein Muss für alle BL-Fans, die auf Erotik nicht verzichten und zudem der Geschichte und den Charakterentwicklungen nicht soviel Beachtung schenken wollen. Wer härtere Erotik und viel Sex nicht ausstehen kann, sollte um den Manga unbedingt einen Bogen machen. Die Alterfreigabe „ab 18“ kommt nicht von ungefähr…

© Koriko

Hauptfach Liebe: © 2007 Rie Honjoh, Houbunsha Co.,Ltd. / Tokyopop

Hauch der Leidenschaft

Name: Hauch der Leidenschaft
Englischer Name:
Originaltitel: Toiki Yorimo Yasashii
Herausgebracht: Japan: Frontier Works 2008
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Masara Minase
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Hauch der LeidenschaftStory:
Als Masato Akino endlich einen neuen Job bei einem Café als Bedienung findet, ist er am Ziel einer zweijährigen Suche. Doch nicht, weil er so dringend einen Job benötigt hat, sondern weil dieses Café regelmäßig von dem Autoren Takashi Kazaoka besucht wird. Als kurz darauf der Schriftsteller tatsächlich das Café betritt und Masato sogar die Gelegenheit bekommt mit dem Mann zu reden, ist er überglücklich. Masato selbst hat lange nach dem Autoren gesucht, doch da er nicht preisgeben will, dass er genau weiß, wer Kazaoka ist, verstellt er sich und belügt ihn. Dank dieser Lüge und Asano, dem Besitzer des Cafés und einem gutem Freund Kazaokas erhält Masato die Gelegenheit Kazaoka zu Hause zu besuchen, um ein signiertes Buch abzuholen.

Diese Chance lässt sich Masato nicht entgehen und unerwartet ergibt sich mehr aus dem Besuch. Die beiden schlafen miteinander und Masato ist sich sicher dieses Mal seine erste Liebe zu vergessen und dieses Kapitel endgültig abzuschließen. Besonders die Tatsache, dass Kazaoka deutlich macht, dass er lediglich an einem One-Night-Stand interessiert ist, bestärkt den jungen Studenten in seinem Entschluss. Schon am frühen Morgen verlässt er die Wohnung des Autors und kündigt seinen Job bei Asano.

Dass Kazaoka nach dieser Nacht durchaus Interesse an einer Beziehung hat, erfährt der Junge erst, als dieser ihn nach der Uni abfängt. Er stellt Masato zur Rede und die beiden werden ein Paar. Masatos Träume gehen in Erfüllung, doch durch einen dummen Zufall erfährt Kazaoka, dass Masato von Anfang an wusste, wer er ist und ihn belogen hat. Bedingt durch eine sehr schlechte Erfahrung in der Vergangenheit des Schriftstellers, hasst er es belogen zu werden. Wütend er stellt Masato zur Rede und trennt sich schließlich von ihm, ohne dem jungen Mann die Gelegenheit zu geben, sich genauer zu erklären. Als Kazaoka später auf ein klärendes Gespräch besteht, erzählt Masato endlich, warum er zwei Jahre auf der Suche war, und dass sich die beiden Männer nicht zum ersten Mal begegnen…

Der Manga enthält zu dem den Kurzcomic „Mehr als tausend Worte“, in dem es um die beiden Arbeitskollegen Kiryu und Takase. Während Takase sehr deutlich zeigt, dass er Kiryu liebt, ist dieser sehr still und ruhig und nach einigen Monaten zweifelt Takase an der Liebe Kiryus und beendet die Beziehung. Als er Kiryu mit einem gemeinsamen Freund Konno sieht, ist er unheimlich eifersüchtig und betrinkt sich. Kiryu erklärt sich bereit Takase nach Hause zu bringen und so kommt es auf dem Weg zu einem klärenden Gespräch zwischen den beiden Männern…

Eigene Meinung:
Mit „Hauch der Leidenschaft“ liegt der erste Manga der Künstlerin Masara Minase vor. Der Oneshot erzählt eine alltägliche, ruhige Geschichte, die gänzlich ohne Action auskommt und Wert auf die Romantik und das Drama der Geschichte legt. Teilweise ist sie ein wneig langweilig geraten, da sie alles in allem doch den üblichen Bahnen folgt. Masara Minase konzentriert sich gänzlich auf die Charakterentwicklung und die Beziehung der beiden ungleichen Männer untereinander. Dadurch hat sie eine recht erwachsene Geschichte entwickelt, die nicht wirklich dem typischen BL-Genre entspricht und nicht aus übermäßigem Kitsch besteht. Natürlich kommen erotische Szenen vor, jedoch passen diese wirklich gut zur Handlung und wirken in keiner Weise aufgesetzt.

Die Zeichnungen sind sehr schön, Masara Minasa versteht es hübsche Männer zu zeichnen. Ihr Stil besticht durch sehr feine, weiche Linien, wenig Hintergründe und recht wenig Rasterfolie. Dadurch wirken die Seiten manchmal jedoch etwas leer. Teilweise stimmen auch die Proportionen nicht, die Gliedmaßen wirken etwas zu lang gezogen, doch daran gewöhnt man sich schnell.

Insgesamt ist „Hauch der Leidenschaft“ ein schöner, ruhiger BL- Oneshot, der besonders Fans von erwachsenen Geschichten und feinen Zeichnungen gefallen wird. An erotischen Szenen mangelt es nicht, so dass auch Fans von härteren Sachen ohne Bedenken zugreifen können. Allen BL-Fans zu empfehlen…

© Koriko

Hauch der Leidenschaft: © 2008 Masara Minase, Frontier Works Inc. / Carlsen

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