Kiiri

Name: Kiiri
Englischer Name:
Originaltitel: Keili shishatachiha koyani nemura
Herausgebracht: Japan: Akita Shoten 2006
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Story: Yukako Kabei
Zeichnungen: Shiori Teshirogi
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Kiiri Band 1Story
Vor 80 Jahren gab es auf einem fernen Planeten einen grausamen Krieg um die reichhaltigen Bodenschätze des Landes. Da keine Seite die Oberhand gewinnen konnte, überlegte man sich neue Taktiken. Letztlich den Sieg brachte die „Wiederverwertung“ von menschlichem Material: Mittels modernster Technik wurden aus Leichen humanoide Waffen mit nahezu unerschöpflicher Energie geschaffen, die man im Volksmund „Unsterbliche“ nannte. Nach dem Ende des Kriegs sah die Kirche die Unsterblichen als Bedrohung an und initiierte eine Hetzjagd gegen sie…

In der Gegenwart sind die meisten Unsterblichen bereits ausgerottet worden. In dieser Zeit lebt die 14-jährige Kiiri. Seit sie keine Verwandten mehr hat, wohnt sie in einem Internat der Kirche. Dort ist sie meistens die Außenseiterin, die keine Freunde hat. Aufgrund ihrer besonderen Fähigkeit, Geister sehen zu können, halten sie ihre Mitschülerinnen für seltsam. Nicht einmal eine Zimmergenossin hat sie mehr, da in ihrem Zimmer seit einiger Zeit noch der Geist des Mädchens Bekka lebt. Während Kiiri sich mit Bekka angefreundet hat, nehmen alle anderen Schülerinnen reißaus und weigern sich, in diesem Zimmer zu wohnen.

In Ermangelung von Alternativen verbringt Kiiri die meiste Zeit mit Bekka. Eines Tages machen die beiden eine besondere Entdeckung: Am Bahnhof treffen sie Harvey. Der besitzt nicht nur ebenso rote Augen wie Haare, sondern vermag es offenbar auch, Geister zu sehen. Im Gegensatz zu Kiiri zieht er es allerdings vor, die Kommunikation mit Toten auf ein Minimum zu reduzieren, um Aufsehen zu vermeiden. Schnell zeigt sich warum: Harvey ist in Wirklichkeit ein Unsterblicher, der es bisher geschafft hat, der Verfolgung durch die Kirche zu entgehen. Nun ist er auf dem Weg in die Stadt Easterbury, um der Seele eines Verstorbenen Frieden zu verschaffen. Der Geist des namenlose Leutnants, der im großen Krieg vor 80 Jahren fiel, lebt nun in einem Radio.

Kiiri Band 2Kiiri möchte mehr von den beiden erfahren und entscheidet sich kurzerhand, das untote Pärchen auf ihrer Reise zu begleiten. Eine spannende Reise voller Abenteuer beginnt…

Eigene Meinung
„Kiiri“ ist eine zweibändige Mini-Serie nach den Mystery-Romanen von Yukako Kabei. Illustriert und adaptiert wurden die Romane von Shiori Teshirogi. Darin erleben Kiiri und ihre Reisengefährten eine Zeit voller neuer Bekanntschaften und alter Abschiede, gewinnen neue Erfahrungen und verabschieden sich auch von alten Vorurteilen und Trugschlüssen. Letztlich ist es für Harvey eine Reise in die Vergangenheit ebenso, wie es für Kiiri eine Reise in die Zukunft ist. Der Leutnant, der eigentlich schon lange tot ist, dafür aber bemerkenswert mitteilungsfreudig im Leben steht, bildet sozusagen die Funktion des Verbindungsstücks zwischen den beiden augenscheinlich ungleichen Charakteren, die eigentlich viel gemeinsam haben.

Mit zarten, mädchenhaften Zeichnungen, die aber auch Geister und Gewaltdarstellungen nicht ausschließen, bringt Shiori Teshirogi die fantastisch-gefühlvolle Story ansprechend leicht auf Papier. Man spürt durch die Zeichnungen quasi einen permanenten Schwebezustand, der noch dadurch verstärkt wird, dass mit Fortschreiten der Handlung kaum noch Füße der Figuren gezeigt werden (wohl in Anlehnung an den japanischen Glauben, dass Geister keine Füße mehr besitzen).

Für diesen Manga eine Zielgruppe festzumachen ist denkbar schwer. Er richtet sich zwar eher an ein weibliches Publikum, da vieles auf der emotionalen Ebene begründet liegt, behandelt aber auch philosophische Fragen. Auch altersmäßig dürften jüngere Leser ebenso Gefallen daran finden können, wie ältere. Darum der Tipp: Am besten selbst lesen und eine eigene Meinung bilden!

© Rockita

Kiiri: © 2006 Yukako Kabei & Shiori Teshirogi Akita Publ. / EMA

Kaine

Name: Kaine
Englischer Name: Kaine
Originaltitel: Kaine
Herausgebracht: Japan: Hakusensha 1996
Deutschland: Carlsen 2005
Mangaka: Kaori Yuki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

KaineStory: Kaine
Kaine ist der Sänger der Band „Endorphines“ und bekannt für seine außergewöhnlichen langen roten Haare. Die ist nicht nur der Gitarrist der Band, sondern auch der Komponist, Texter und langjähriger Freund von Kaine.

Eines Tages macht Kaine einen Ausflug mit seinem Zwillingsbruder Shinogu Sato und geraten in einen schweren Verkehrsunfall. Kaine stirbt dabei, doch sein Bruder überlebt. Da die Plattenfirma sehr viel Geld in die Band Endophines investiert hat, wollen sie ihren Star nicht aufgeben und lassen Shinogu zu Kaine werden. Dieser ist zwar sein Zwilling doch hat außer den Genen und das Aussehen nichts mit dem arroganten und überheblichen Kaine gemein.

Als Shinogu hört, dass er auf der Welt schon für Tot erklärt wurde und er keine andere Möglichkeit hat als den Star Kaine zu imitieren, scheint sein Leben sinnlos. Die Firma gibt sofort bekannt, dass Kaine zurück gekehrt ist und somit hat Shinogu keinerlei Handlungsmöglichkeiten. Doch dann bringen sich kurz hintereinander 5 Mädchen um, nachdem sie das Album der Band hörte. Als Shinogu nach dem Krankenhaus zum ersten Mal in Kaines Wohnung kommt, wird dort schon eine kleine Party für ihn gefeiert. Doch niemand darf wissen, dass er nicht Kaine ist. Ihm wird schlecht und auf die Anraten von Die geht er auf den Balkon. Er lehnt sich nur ein wenig auf das Geländer und plötzlich gibt dieses nach und er kann sich nur knapp retten. Nur wenige Tage hat er Zeit Gesangsstunden zu nehmen und überhaupt zu lernen wie Kaine zu sein. Dann soll er einen Liveauftritt überstehen. Wird er dies schaffen?

Story: Magical Mystery Tour
Saya Morikawa ist ein sehr abenteuerfreudiges Mädchen. Eines Tages erhält sie einen Anruf und bekommt die Nachricht, dass sie alleine nach Los Angeles verreisen kann und dort ein Guide auf sie wartet. Sie freut sich sehr und fliegt dort ganz allein hin. Am Flughafen in L.A. wird sie wirklich von dem Guide erwartet, der sie jedoch nicht in das versprochene Hotel bringt, sondern zu einer Villa. Dort wird sie von Takako Tojo, der Frau des verstorbenen Präsidenten, begrüßt. Ihr fehlt dort an nichts und sie hat eine tolle Zeit . Bis zu der Nacht, als eine junge Frau mit langem Haar nachts mit einer Kerze in der Tür steht und zu Sayas Bett geht. Saya wacht auf und hat natürlich große Angst. Ihr Guide spielt dies natürlich komplett runter. Nur einen Tag später wird sie von Frau Tojo gebeten auf der kleinen Party am Abend mit dabei zu sein und gibt ihr ein Abendkleid. Von nun an wird alles mysteriöser und Saya hat nun endlich ihr Abendteuer gefunden.

Story: Orange Time Bomb
Guy und Tatsumi bilden zusammen die Band „Orange Bombs“. Doch die beiden verstehen sich nicht mehr sonderlich, wodurch es Trennungsgerüchte gibt. Guy ist der Frontmann, der Liebling der Fans. Tatsumi dagegen ist eher ruhig und schreibt lieber die Texte. Dadurch ist er nicht sonderlich beliebt und bekannt. Doch als die kleine Jam in ihr Leben tritt, soll sich einiges verändern…

Eigene Meinung
Kaine ist ein Sammelband aus verschiedenen Genre. Die erste Story „Kaine“ ist eher etwas düster, typisch Kaori Yuki. Die zweite Serie ist in einem sehr untypischen Stil für die Mangaka und tendiert eher zum Genre Shojo, genauso wie die letzten beiden. Doch diese Mischung ist sehr gut gelungen. Besonders merkt man die Entwicklung von Kaori Yuki, was besonders für die Fans interessant sein kann.

Kaine: © 1996 Kaori Yuki, Hakusensha / Carlsen

Kagome Kagome

Name: Kagome Kagome
Englischer Name:
Originaltitel: Kagome Kagome
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1999
Deutschland: Planet Manga 2002
Mangaka: Toshiki Yui
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Kagome Kagome Band 1Story
Masami Takeuchi besucht die High School. Seine Mutter starb als er zwei Jahre alt war.
Als jetzt auch noch sein Vater stirbt, befielt ihm sein Großvater umgehend das Haus zu verlassen. Allerdings wird Masami diese Nachricht durch den Butler und nicht durch seinen Großvater überbracht. Sein Großvater lässt ausrichten, dass er das Haus nie wieder betreten darf. Der monatliche Unterhalt wird Masami überwiesen. Masami stellt fest, dass der Unterhalt extrem gering bemessen ist. Es wird schwierig eine so günstige Wohnung zu finden und gleichzeitig von dieser geringen Summe zu leben.

Also bittet er seine erste Liebe und beste Freundin, Kagome Nishino, die ihn allerdings nur als Kumpel ansieht, um Hilfe. Sie haben sich verabredet, um eine passende Wohnung für Masami zu finden. Allerdings sprudelt Kagome beim erzählen, vor Aufregung fast über. Sie hat in der Schule eine AG gegründet und hofft, dass daraus so bald wie möglich ein Club wird. In dieser AG geht es um die Beobachtung paranormaler Phänomene. Kein Wunder das Masami damit nichts zu tun haben möchte, denn er glaubt in keinster Weise an Geister oder paranormales. Er redet auf Kagome ein, dass sie ihn da raus lassen soll. Aber Kagome bleibt hart. Sie hat ihn schon im Mitgliedsregister eingetragen, womit die beiden die ersten und einzigen Mitglieder wären. Als Masami sich weiterhin gegen diese Mitgliedschaft wehrt, fängt Kagome an, ihn mit alten Liebesbriefen zu erpressen. Diese hat Masami ihr vor längerer Zeit geschrieben. Außerdem teilt sie ihm mit, dass sie eine passende Wohnung für ihn gefunden hat, die in seinen finanziellen Möglichkeiten liegt. Während sie sich streiten, taucht ihr Freund Kenji auf.

Er hat ein wenig von dem Gespräch mitbekommen und ist neugierig geworden. Er begleitet sie zu der Wohnung. Auch für die AG scheint er sich zu interessieren. Er ist, wie Kagome der Meinung, dass es schließlich keinen Beweis dafür gibt, der die Existenz von Geistern ausschließt. Masami ist kurz vorm durchdrehen. Jetzt fängt Kenji auch noch damit an! Aber völlig fassungslos ist Masami erst, als Kenji ihnen mitteilt, dass er auch der AG beitritt.

Endlich sind sie bei der Wohnung angekommen. Masami traut seinen Augen nicht. Die Wohnung ist perfekt. Drei Zimmer, Küche, Bad, keine Kaution, kein Makler und keine Nebenkosten. Nun fragt er sich natürlich wo der Haken ist. Dieser wird ihm schnell bewusst, als Kagome diese Wohnung als Treffpunkt für die AG erklärt. Zumindest solange, bis die AG von der Schule als Club anerkannt und finanziell unterstützt wird. Naja….damit kann Masami dann auch noch leben, denn er hat sich sofort in diese Bude verliebt.

Kagome Kagome Band 2Sie besichtigen die Wohnung und Kenji fallen sofort ein paar merkwürdige Dinge auf. Erstens, warum hat Kagome den Schlüssel? Normalerweise trifft man sich doch mit dem Makler oder Hausverwalter vor Ort. Zweitens, ist die Wohnung für diese Größe und diesen Komfort viel zu billig. Dann bemerkt er etwas komisches, scheint sich dann aber doch geirrt zu haben. Kagome bietet Masami an, diese Nacht in der Wohnung zu bleiben. Wenn sie ihm nach der ersten Nacht gefällt, ist der Mietvertrag perfekt. Auf einmal wird sie sehr nervös und auch Kenji hat es plötzlich eilig. Beide verabschieden sich hastig und verlassen fluchtartig die Wohnung. Masami versteht gar nichts. Er steht nun allein in dieser großen Wohnung ohne Decke, Kissen oder Wechselklamotten. Seine gesamten Sachen sind noch in der Schule.

Er beschließt sich erstmal was zu essen zu kaufen und bekommt einen mega Schreck. Vor ihm taucht ein großer Schatten auf, der sich bewegt. Masami fängt an zu schreien und dann kann er auf einmal nichts mehr sehen. Zusammen gekauert sitzt er zitternd am Boden. Langsam hebt er den Kopf und schaut ängstlich in den Raum. Dann bewegt sich die Tür und dahinter ist alles dunkel. Das wird doch nicht…..das wird doch nicht etwa ein Geist sein?

Dann ertönt Kenjis Stimme. Er hat Masami eine Decke und etwas zu Essen gebracht. Erleichterung steigt in Masami auf. Beide sitzen sie nun am Boden und fangen an zu essen. Masami möchte sich gerade etwas aus der, von Kenji mitgebrachten Tüte nehmen, als in dieser plötzlich ein blasser Frauenkopf liegt. Schreiend schreckt er nach hinten. Kenji guckt ihn nur ganz irritiert an und fragt ihn, was mit ihm los ist. Er scheint diesen Kopf nicht gesehen zu haben und auch Masami sieht ihn jetzt nicht mehr. In der Tüte ist nur noch Essen. Kenji erzählt Masami, dass er ihn sehr mutig findet. Verblüfft fragt dieser warum. Kenji hat von seiner Mutter erfahren, dass es in dieser Wohnung spucken soll.

Masami fängt an zu lachen. So ein Quatsch! Gespenster gibt es doch gar nicht! Doch in dieser Nacht widerfahren ihm äußerst seltsame Dinge, die er selbst kaum glauben kann. Trotzdem macht er sich fast ins Hemd.

Kenji ist bereits gegangen und Masami hat es sich auf dem Boden bequem gemacht. Er ist kurz davor ein zu schlafen, als er ein Geräusch hört. Er sieht zum Fenster und erstarrt. Von oben hängt ein Frauenkopf herunter, der an das gruselige Mädchen aus „The Ring“ erinnert. Die Augen des Kopfes starren ihn an. Plötzlich fällt der Kopf runter und Masami fällt in Ohnmacht.

Hat Masami wirklich Geister in seiner Wohnung? Wird er diese Nacht heil überstehen? Wird man ihm Glauben schenken? Und werden da noch mehr Abenteuer auf ihn und seine Freunde zu kommen?

Eigene Meinung
Die Zeichnungen in diesem Manga sind sehr detailliert. Die Story ist mal etwas anderes. Es ist ein richtiges Abenteuer, aber mit sehr viel Humor verpackt. Die Charaktere wirken vom ersten Moment an sehr sympathisch und lustig. Auch findet man ein wenig Liebe bzw. jugendliche Verliebtheit in dieser Story, wobei diese nicht im Vordergrund steht. Empfehlenswert ist dieser Manga sowohl für den weiblichen als auch den männlichen Lesern. Und allen, die sich mal ein bisschen gruseln möchten 😉

© AyaSan

Kagome Kagome: © 1999 Toshiki Yui, Shueisha/Planet Manga

Judge

Name: Judge
Englischer Name:
Originaltitel: Judge
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2010
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Yoshiki Tonogai
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Judge Band 1Story
Hikari und die Brüder Hiro und Atsuya sind alte Freunde, die zusammen durch dick und dünn gehen. Als eines Tages Hikari und Atsuya ihre Liebe füreinander entdecken und glücklich zusammen kommen, gerät Hiros Welt aus dem Gleichgewicht. Im Geheimen ist er selbst in Hikari verliebt, hat sich aber nie getraut, es ihr zu gestehen. Nun, da ihm sein Bruder Atsuya, der ihn immer unterstützt hat, zuvorgekommen ist, sieht Hiro für sich selbst keine Chance. Doch dann geschieht das Unfassbare: Atsuya stirbt bei einem Verkehrsunfall…

Zwei Jahre später wird Hiro eines Abends auf dem Nachhauseweg hinterrücks niedergeschlagen. Er erwacht an einem unbekannten Ort – gefesselt und mit einer überdimensionalen Hasenmaske auf dem Kopf. Zusammen mit acht anderen Leidensgenossen wurde er in ein verlassenes Haus gebracht und dort eingesperrt. Es stellt sich heraus, dass sie Teil eines Spiels, „Judge“ genannt, wurden. Jeder Einzelne hat sich einer der Sieben Todsünden schuldig gemacht. Im Verlauf dieses Spiels sollen die Kandidaten Buße tun, indem sie die Hälfte von ihnen dem Tod preisgeben, denn nur vier sollen überleben. Alle zwölf Stunden sollen die Mitspieler einen der Ihren auswählen, derjenige mit den meisten Stimmen wird sterben. Es gibt scheinbar keine Möglichkeit, dem Horror zu entkommen, Kameras überwachen jeden einzelnen Schritt der Teilnehmer.

Hiro glaubt zu wissen, warum über ihn gerichtet werden soll. An dem Tag, an dem sein Bruder Atsuya starb, war dieser mit seiner Freundin Hikari verabredet. Um Hikari seine eigenen Gefühle beichten können, verlegte Hiro heimlich das angesetzte Date seines Bruders. Seither gibt sich Hiro die Schuld an dem Unglück und glaubt nun, dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Judge Band 2Doch auch die anderen Entführten scheinen Geheimnisse zu haben, die sie zu verbergen versuchen. Hiro will sich nicht auf „Judge“ einlassen und ersinnt daher einen Plan, der es allen ermöglichen soll, zu überleben. Aber kann das funktionieren? Und werden sich alle an diesem Plan beteiligen? Denn das Misstrauen unter den Mitspielern ist wie ein Gift, das sich rasch ausbreitet…

Eigene Meinung
Yoshiki Tonogai ist zurück. Kaum ist „Doubt“ abgeschlossen, wartet der Autor mit einem weiteren Psychothriller auf, der nicht nur optisch stark an den Vorgänger erinnert. Die Ausgangslage bei „Judge“ ist dann auch – wie bereits das Cover vermuten lässt – beinahe dieselbe: Eine Gruppe vollkommen verschiedener Menschen, die sich im Grunde nicht kennen, wachen plötzlich an einem unbekannten abgeschlossenen Ort auf und müssen in einem perfiden Spiel um ihr Überleben intrigieren und taktieren. Der Unterschied zum Vorgänger: Diesmal geben sich die Drahtzieher durchaus zu erkennen. Und auch der Hintergrund, weswegen die Opfer vermutlich für das Spiel ausgewählt wurden, scheint klar. Das Wissen bringt dem Protagonisten Hiro und seinen Leidensgenossen freilich wenig. Die Zeit läuft gegen sie und die eine, nagende Frage bleibt: Soll man sich auf die Sache einlassen, um möglicherweise unter den Überlebenden zu sein? Oder soll man seinem Gewissen folgen und damit unter Umständen Freiwild der anderen werden? Misstrauen macht sich breit. Gibt es womöglich einen Maulwurf unter den Kandidaten?

Im Gegensatz zu den Charakteren kann der Lesende anhand der Tiermasken eruieren, warum welche Figur Teil des „Judge“ wurde. Und das ist zum Teil ganz schön dubios. Kann man etwa einen hikkikomori (ein krankhafter Einsiedler, der aus Angst die eigenen vier Wände nicht verlässt) der Trägheit beschuldigen? Oder einen Homosexuellen der Wollust? Oder dem Protagonisten Hiro wirklich die Schuld am Unfalltod seines Bruders geben? Das wirkt schon etwas befremdlich auf den Leser.

Ansonsten knüpft die Serie auch optisch an den Vorgänger an. Wer also Spaß an Altbewährtem mit neuen Figuren hat, sollte diese Reihe nicht verpassen.

© Rockita

Judge: © 2010 Yoshiki Tonogai, Square Enix / Carlsen

Japan

Name: Japan
Englischer Name:
Originaltitel: Japan
Herausgebracht: Japan: Hakusensha 1992
Deutschland: Planet Manga 2004
Mangaka: Story: Buronson
Zeichnungen: Kentaro Miura
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

JapanStory
Spanien im Jahre 1992. Die japanische Star Reporterin Yuka Katsuragi hält sich in Barcelona auf, um von den Olympischen Spielen zu berichten. Gerade dreht sie mit dem Kamerateam, vor dem Dom von Barcelona, als ein Verehrer von ihr auftaucht. Katsuji Yashima, ein Mitarbeiter der Yakuza Organisation, ist extra wegen Yuka, zusammen mit seinem Assistenten Akira, nach Barcelona gereist. Am Set macht Katsuji Yuka eine Liebeserklärung und schenkt ihr Blumen. Doch Yuka weist ihn wie immer ab und ist mit ihren Nerven am Ende.

Yuka interviewt vier japanische Studenten, die ihren Urlaub in Barcelona verbringen, um zu schauen, wie sich Japan bei den Olympischen Spielen geben wird. Die vier Studenten, Mitsuo, Hiroshi, Naoto und Yoko, werden als erstes gefragt, wie sie darüber denken, dass Japan seine Konzerne nicht nur im Inland, sondern überall auf der Welt hat. Mitsuo ist das ziemlich egal. Hiroshi spricht sofort den Kapitalismus an, während Naoto ihm nur zustimmt. Während arme Kinder angerannt kommen und um Geld betteln, das ihnen Mitsuo, Naoto und Hiroshi zuwerfen, erklärt Yoko nur, dass ihr das alles ziemlich egal ist. Yuka ist erschrocken und traurig zugleich.

Am nächsten Drehort angelangt, erzählt Yuka den vier Studenten eine Geschichte. Vor gut 2200 Jahren, im Dritten Jahrhundert vor Christus, gab es in Nordafrika eine Stadt namens Karthago. Die Karthager wurden von der Militärischen Supermacht Rom vernichtend geschlagen. Karthago verschwand daraufhin spurlos vom Erdboden. Doch wie konnte das alles passieren? Die vier Studenten interessiert das nicht doch Yuka erzählt trotzdem weiter. Karthago hatte die beste und die am weitesten entwickelte Wirtschaft des Mittelmeerraumes besessen. Die Karthager waren sehr begabte Kaufleute, die aus dem Handel mit anderen Nationen großen Profit schlugen. Dadurch wurden die Karthager zum reichsten Volk der Welt. Auf die Frage, ob den vier diese Geschichte bekannt vorkommt, entdecken sie die Parallelen. So wie Karthago früher war ist Japan heute.

Sehr ernst erzählt Yuka weiter. In Karthago kam es zu wirtschaftlichen Streitigkeiten mit anderen Nationen und Mächten der Region. Die Karthager waren dafür bekannt äußerlich unterwürfig zu lächeln, aber in Wirklichkeit gaben sie niemals nach. Sie waren nur auf den Profit ihres eigenen Landes aus und das missfiel den Römern und Griechen. Zweimal griff Rom Karthago an und siegte, aber jedes mal erholte sich Karthago auf wundersame Weise. Ungefähr so, wie sich Japan von den Folgen des Zweiten Weltkrieg erholte. Karthago war nie ein wirklicher Gegner für Rom. Es war nur ein unverständliches und verachtenswürdiges Land, welches sich darum bemühte die Welt wirtschaftlich zu regieren. Aus dem kleinen Gefühl der Bedrohung wurde Angst die schließlich in Hass umschlug. Rom griff zum letzten Mittel und setzte die militärische Streitmacht gegen Karthago ein.

Die vier Studenten tun diese Erzählung als geschichtlichen Unsinn ab. So etwas wie damals könne Japan heute nicht mehr passieren. Es ist ihnen sogar egal, wenn die Welt Japan hassen würde. Yuka kann diese allgemeine Gleichgültigkeit nicht verstehen. Plötzlich und völlig unerwartet bebt die Erde und die Felsküste, auf der das Interview statt fand, bricht in sich zusammen. Der Boden unter ihnen bricht weg und sie fallen in eine riesige, unterirdische Höhle.

Sie sehen sich umgeben von tausenden toten Soldaten. Entsetzt und erstaunt stellt sich heraus, dass es die Armee von Karthago ist. Plötzlich tritt aus dem Schatten eine sehr alte, verrunzelte Frau. Sie spricht die Japaner an und erzählt ihnen, dass Japan irgendwann so untergehen wird wie Karthago. Damit die sieben Japaner ihr auch glauben schickt sie sie auf eine Zeitreise in die Zukunft. Unerwartet finden sich die sieben inmitten einer Art Wüste wieder. Um sie herum Grabsteine und Ruinen. Wo sind die sieben gelandet? Ist das die Zukunft? Was ist aus Japan geworden und wo sind alle Menschen? Auf der Suche nach der Antwort werden die sieben noch jede Menge Überraschungen erleben.

Eigene Meinung
“Japan“ ist ein sehr unterhaltsamer und interessanter Manga. Der Zeichenstil ist sehr detailliert und kommt „gut rüber“. Die Story spricht eher ältere Leser an. Die Botschaft der Story will uns darauf hinweisen, wie es mit der Welt ausgehen könnte, wenn wir weiter machen wie bisher. Atomare Kriege beherrschen die Welt. Epidemien, Armut etc. Die sieben Japaner sind in die Zukunft gereist und dort erwartet sie nichts Gutes. Der Schock folgt und sie werden sich bewusst, dass das Japan der Vergangenheit auf dem besten Wege ist so zu enden. Ein sehr anspruchsvoller Manga den ich an ältere Leser ab 16+ empfehle.

© Chiara

Japan: © 1992 Kentaro Miura, Hakusensha / Planet Manga

Island

Name: Island
Englischer Name:
Originaltitel: Island
Herausgebracht: Korea: Daiwon 1998
Deutschland: Planet Manga 2002
Mangaka: Story: Youn In-Wan
Zeichnungen: Yang Kyung-Il
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Island Band 1Story
Miho Won ist die einzige Tochter des Präsidenten der einflussreichen Daikan Group. Nach dem unglücklichen Ende ihrer letzten Beziehung hält es die junge Frau nicht mehr in der Millionenmetropole Seoul aus. Sie wirft alles hin und bricht ihre Zelte in der Hauptstadt ab, um auf der Insel Cheju neu anzufangen. Dort, auf dieser kleinen und sagenumwobenen Insel, hat ihr ihr Vater über Beziehungen einen neuen Job besorgt.

Gleich am Flughafen wird Miho von einem jungen Mann entgegen ihrer Wünsche auf auffälligste Art und Weise abgeholt. Doch damit nicht genug, kommen die beiden nicht weit. Im nächstgelegenen Wäldchen streikt plötzlich der Wagen und der Mitarbeiter bringt es nicht fertig, ihn zu reparieren. Er macht sich auf den Weg, um Hilfe zu holen, woraufhin Miho im Kofferraum nach ihrem Handy sucht. Dabei entdeckt sie eine Leiche im Kofferraum. Doch bevor sie groß darüber nachdenken kann, kommt der scheinbar tollpatschige Mitarbeiter zurück und verwandelt sich vor den Augen Mihos in einen Dämon, der sich anschickt, sie ebenfalls zu töten. Bevor es dazu kommt, taucht ein seltsamer Mann auf. Mit einem prunkvollen Dolch bewaffnet, kämpft er gegen den Lustteufel und tötet ihn schließlich mit Hilfe geheimer magischer Kräfte. Anschließend will er zunächst auch Miho töten, entschließt sich aber anders, da das Leben der jungen Frau laut ihm sowieso bald durch einen weiteren Dämon vernichtet werden wird.

Island Band 2In diesem Moment fasst Miho den Entschluss, so nicht zu sterben, sondern ihr Schicksal in ihre Hand zu nehmen, besser gesagt in die des jungen Mannes. Sie bietet ihm an, für Geld als ihr Leibwächter zu arbeiten, der sie vor Dämonen beschützen soll. Der Mann ist zunächst nicht begeistert, doch letztendlich siegt die Aussicht auf Geld. Für die Wahnsinnssumme von zehn Millionen Won (ca. 10.000 €) pro Dämon nimmt Pan, der eigentlich als Killer fungiert, den Auftrag an.

Bereits im Hotel ärgert sich Miho über ihre Entscheidung, irgendeinen Kerl anzuheuern, entdeckt allerdings schneller als ihr lieb ist, dass sie schon jetzt auf Pan angewiesen ist, wenn sie nicht dem nächsten Lustteufel zum Opfer fallen will…

Am Morgen darauf steht trotz aller Ereignisse des Vortages ihr erster Arbeitstag auf dem Terminkalender. Ihr Vater hat sie doch ausgerechnet als Lehrerin für Ethik an der örtlichen High School eingeschrieben, obwohl ihr Fach eigentlich Kunst ist. Allein diese Tatsache nervt Miho gewaltig. Als sie dann auch noch mit einer älteren Kollegin aneinander gerät, ist ihr Ehrgeiz geweckt. Erst kurz davor hat sie von einer ihrer Schülerinnen erfahren, dass ein Mädchen, das seit einiger Zeit fehlt, von mehreren Studenten brutal vergewaltigt wurde und für ihre Rache einen Pakt mit einem Dämon geschlossen hat. Miho beschließt sich des Mädchens anzunehmen, doch das entpuppt sich als fast unmöglich, zumal die gekaufte Loyalität Pans mehr als unsicher ist…

Eigene Meinung
„Island“ ist ein sehr guter Mystery-Manhwa. In ähnlichem Stil wie Kaori Yuki schafft Yang Kyung-Il auf koreanische Weise mit mehreren (in Korea) allgemein bekannten Dämonen-Arten. Düsterer Zeichenstil und Gesichtszüge machen die Serie zu einem schaurig-schönen Lesevergnügen für Fans des Genres. Dabei wird bewusst auf ein wirkliches Happy End verzichtet, worauf auch die Charaktere der Hauptfiguren ausgerichtet sind.

© Rockita

Island: © 1998 Yang Kyung-Il, Daiwon / Planet Manga

Iris Zero

Name: Iris Zero
Englischer Name:
Originaltitel: Iris Zero
Herausgebracht: Japan: Media Factory 2009
Deutschland: KAZÉ 2012
Mangaka: Story: Piroshiki
Zeichnungen: Takana Hotaru
Bände: 7 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,50 €

Iris Zero Band 1Story
Die Welt und die Menschen, so wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft hat sich gebildet. In der heutigen Zeit besitzen die Menschen besondere Fähigkeiten. Sie verfügen über die sogenannte „Iris“, eine Art sechsten Sinn, der bei jedem unterschiedlich ausgeprägt ist. Diese Fähigkeit ermöglicht es beispielsweise in die Vergangenheit eines Menschen zu sehen oder zu erkennen, was es zum Abendessen geben wird. 90% aller Kinder besitzen diese besondere Iris, sodass ein Kind, das keine Fähigkeiten hat, für andere seltsam erscheint.

Normalerweise haben nur Erwachsene keinerlei Kräfte. Doch Toru ist ein sogenannter „Iris Zero“, jemand, der nicht über die Iris verfügt und nichts besonderes sehen kann. Schon in der Grundschule musste er die Schikanen seiner Mitschüler über sich ergehen lassen. Aus dieser Erfahrung hat Toru die Erkenntnis gewonnen, möglichst niemanden davon zu erzählen. Damit erst niemand auf die Idee kommt, danach zu fragen, hält sich Toru im Hintergrund auf. Bloß nicht auffallen lautet seine Devise, die bisher erfolgreich ist.

Als jedoch an einem gewöhnlich erscheinenden Schultag plötzlich Koyuki, das beliebteste und heiß begehrteste Mädchen der Schule, in Torus Klasse stürmt und ihn aus dem Raum zehrt, fällt seine Fassade wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Koyuki besitzt durch ihre Iris die Fähigkeit zu erkennen, ob jemand für eine bestimmte Aufgabe der Richtige ist. Dadurch wurde ihr die Auftrag anvertraut, den richtigen Schüler für das Amt des Schülersprechers zu finden. Doch leider kommt Koyuki an diesem Punkt absolut nicht weiter. Auch nach ausgiebiger Suche kann sie keinen geeigneten Kandidaten finden. Die Konsequenz war, dass sie nicht weiter nach dem perfekten Schülersprecher Ausschau hielt, sondern nach jemanden, der ihr helfen könnte, diesen zu finden. Ihre Iris zeigte ihr unmissverständlich Toru.

Er muss ihr also helfen, jemanden als Schülersprecher zu nominieren. Doch Toru sieht sich überhaupt nicht in dieser Position. Er möchte auch nicht mit Koyuki zusammenarbeiten. Das würde ihn viel zu sehr in den Mittelpunkt ziehen.

Schon kurz nach dem Gespräch fangen die ersten Gemeinheiten wieder an, denn Koyukis Überfall haben die meisten Mitschüler als Liebesgeständnis fehlinterpretiert… und dass an jemanden, der so unauffälligen ist, wie Toru.

Iris Zero Band 2Doch auch in den nächsten Tage lässt Koyuki nicht locker. Sie steht stundenlang am Schuleingang und beobachtet die Schüler, mit der Hoffnung, dass ihre Iris reagieren möge. Auch Toru sieht sie nach dem Gespräch in einem anderen Licht. Sie begrüßt ihn freundlich und schätzt ihn dafür, ein Iris Zero zu sein. So kann er die Welt noch sehen, wie sie wirklich ist, ohne Filter, der die Sicht einschränkt. Doch auch die weitere Suche bleibt erfolglos.

Letztendlich steht sie vor der Klasse und muss gestehen, dass sie niemanden für das Amt des Schülersprechers gefunden hat. Schlagartig ändert sich die Stimmung. Koyuki wird vorgeworfen, gar keine besondere Iris zu besitzen und sich all die Jahr nur wichtig gemacht zu haben. Koyuki steht im Schussfeuer der geballten negativen Emotionen. Kein gutes Haar lassen sie an ihr, als die Tür aufgeht und Toru den Raum betritt. Auf seinem Kopf ragt ein Blümchen, dass er scheinbar gar nicht bemerkt. Was will er damit bezwecken?

Hat Toru eine Lösung für das Problem gefunden und sich entschieden, zu helfen oder ist er nun völlig übergeschnappt?

Eigene Meinung
„Iris Zero“ ist eine Mischung aus Detektiv- und Fantasy-Manga. Jedes Kind besitzt eine individuelle Fähigkeit und kann Dinge sehen, die andere nicht sehen. Allein diese Tatsache macht die Geschichte interessant. Toru hingegen besitzt keine Iris und muss allein durch Verstand und Logik ans Ziel kommen. Über die Jahre hat er dadurch gelernt, brillant zu schlussfolgern und sich des Rätsels Lösung selber zu erarbeiten.

Zudem liefert die Geschichte auch noch eine gute Moral. Es muss nicht zwangsläufig von Nachteil sein, anders zu sein. Im Gegenteil, erst das macht jemanden besonders. Zu wissen, wie man seine Schwäche zur Stärke entwickelt, ist hier der Schlüssel.

Der Zeichenstil von Iris Zero ist interessant. Zwar wirken die Gesichter teilweise etwas steif und die Hintergründe sind oftmals einfach gehalten, dennoch wirken die einzelnen Panels sehr klar und deutlich. Es wird viel mit Rasterfolie gearbeitet und auf dezente Highlights geachtet.
Die Hauptperson ist seines Charakter entsprechend simple dargestellt. Er weist keine äußerlichen Besonderheiten auf, was den Gesamteindruck aber nicht negativ beeinflusst.

Die Geschichte hat großes Potenzial sich zu einem spannenden Mystery/Fantasy-Manga zu entwickeln und einige Überraschungen für die Leser parat zu haben. Welche Fähigkeiten noch kommen werden, bleibt nur abzuwarten.

© Izumi Mikage
Iris Zero: © 2009, Piroshiki/ Takana Hotaru, MEDIA FACTORY/ KAZÉ

Im letzten Viertel des Mondes

Name: Im letzten Viertel des Mondes
Englischer Name: Last Quarter
Originaltitel: Kagen no Tsuki
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1998
Deutschland: EMA 2007
Mangaka: Ai Yazawa
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 5,00 €

Im letzten Viertel des Mondes Band 1Story
Eines Abends trifft die 17-jährige Mizuki Mochizuki auf einen jungen Mann der mit seiner Gitarre ein schönes Lied spielt. Sie bleibt stehen und spricht ihn an. Mitten in der Nacht läuft sie nach Hause, packt ein paar Kleidungsstücke in einen Koffer und nimmt ihr Erspartes mit. Sie hat nur wenig Zeit und möchte so schnell wie möglich weg. Ihre kleine Schwester Yui wird wach und trifft im Flur auf Mizuki. Auch ihre Mutter möchte Mizuki aufhalten zu gehen, doch das Mädchen ist fest entschlossen. Sie ruft ein Taxi und fährt nach Shibuya. Dort sitzt noch immer der junge Mann mit seiner Gitarre im Arm. Sie spricht ihn an. Er heißt Adam, ist 20 Jahre alt und stammt aus England. Adam nimmt sie mit in seine Wohnung, in einer alten Villa. Dort spielt er ein Lied mit dem Titel „Last Quarter“ für sie.

Einen halben Monat später fährt sie mit dem Taxi. Das Radio läuft und plötzlich wird „Last Quarter“ von „Evil Eye“ gespielt. Mizuki erkennt es sofort und auch Adams Stimme. Ist Adam ein Profi-Musiker? Mizuki erzählt ihm mit einem Lächeln im Gesicht von ihrem Leben, besonders von dem traurigen Moment. Um sie zu beruhigen, spielt er wieder ihr Lieblingslied „Last Quarter“. Am nächsten Tag merkt sie, dass er Drogen nimmt und bittet ihn damit aufzuhören. Doch er sieht in ihr nur seine tote Freundin und bittet sie nicht zu sterben. Einige Tage später verschwindet er. Drei Tage und Nächte regnet es ununterbrochen. Doch dann, eines Abends, klingelt Mizukis Handy. Sie denkt erst, es wäre ihr Ex-Freund, da er immer zu dieser Uhrzeit angerufen hat, aber es ist Adam. Er sagt ihr, dass er gehen muss. Sie möchte ihn begleiten und sie verabreden sich für den nächsten Tag. Einige Stunden später steht sie mit ihrem ganzen Gepäck am vereinbarten Ort. Kurze Zeit später erscheint Adam auf der anderen Straßenseite. Sie sieht ihn und läuft auf ihn zu. Sie bemerkt nicht, wie ein Auto immer näher kommt und sie anfährt.

Als sie wieder zu sich kommt, sieht sie nur helles Licht. Sie sieht einen langen Zaun und dann taucht ein kleines Mädchen auf. Wohin sie wollte, weiß Mizuki nicht mehr. Sie scheint alle Erinnerungen verloren zu haben. Das kleine Mädchen weint, weil sie ihre Katze verloren hat. Mizuki hilft ihr bei der Suche und findet die Katze mit ihr gemeinsam. Das Mädchen lacht und verschwindet. Die Katze taucht plötzlich auf der anderen Seite des Zaunes wieder auf. Auch die Katze verschwindet wieder und Adam taucht auf. In der Haltung wie ihn Mizuki nur wenige Momente vorher, am Straßenrand, gesehen hatte. Sie weiß, dass er ihr viel bedeutet, aber sie kann sich nicht mehr an seinen Namen erinnern.

Im letzten Viertel des Mondes Band 2Hotaru Shiraishi geht in die fünfte Klasse und kam durch einen Autounfall ins Krankenhaus. Dort sieht sie im Fernsehen einen Auftritt von „Evil Eye“. Sie mag das Lied. Als sie wieder nach Hause kommt, nimmt sie sich vor, am nächsten Tag nach ihrer Katze Lulu zu suchen. Nachts träumt sie von Mizuki, von ihrem Treffen am Zaun und vom Auffinden ihrer Katze. In der Nähe eines alten, verlassenen Hauses sieht sie eine Katze die wie Lulu aussieht. Sie klettert durch den Zaun und betritt das Haus. Die Vorhänge sind zerrissen und die Möbel kaputt. Auf einmal hört sie Klaviermusik. Sie hat Angst, dass doch jemand im Haus ist. Doch dann erkennt sie das Lied, es ist „Last Quarter“, das Lied, dass sie so mehr mag. Sie folgt der Musik und sieht wie Mizuki am Klavier sitzt und spielt. Sie steht an der Tür und lauscht dem Lied.

In diesem Moment taucht die Katze wieder auf. Sofort erkennt Hotaru, dass es nicht ihre Lulu ist. Trotzdem streichelt sie die Katze und wird so von Mizuki entdeckt. Mizuki reagiert erschrocken. Sie erkennt, dass Hotaru das Mädchen aus ihrer Erinnerung am Zaun ist. Auch Hotaru erkennt sie sofort. Mizuki ist überglücklich, dass sie das kleine Mädchen noch einmal treffen kann. Sie erzählt, dass sie hier mit Adam der Katze alleine lebt. Hotaru fragt Mizuki nach ihrem Namen, doch sie kann sich außer an das Treffen mit Hotaru an nichts erinnern. Außerdem erzählt sie, dass sie das Haus nicht verlassen kann. Hotaru vermutet, dass sie das Haus nicht verlassen kann, weil das Tor abgeschlossen ist. Mizuki erschrickt und läuft aus dem Haus, da Adam sonst nicht in das Haus kann. Mizuki verschwindet vor Hotarus Augen und taucht in der Mitte des Hauses wieder auf.

Am nächsten Tag erzählt sie ihrer besten Freundin davon. Gemeinsam gehen sie zu dem Haus. Zufällig treffen sie dort auf zwei Jungen aus ihrer Klasse. Die drei Kinder glauben Hotaru nicht, doch sie betreten mit ihr das Haus. Mizuki empfängt dort die Kinder. Doch niemand außer Hotaru kann sie sehen. In diesem Augenblick beginnt Hotarus Mütze zu schweben, da Mizuki sie Hotaru aufsetzt. Die drei Kinder beginnen Hotaru zu glauben. Da sie Mizuki nicht hören können, kommunizieren sie über Hotaru. Sie wollen Mizuki, die sie Eva nennen, helfen, ihren Adam zu finden. Sie wollen, dass die Geist gewordene Mizuki endlich ihren Frieden findet. Werden sie es schaffen?

Eigene Meinung
„Im letzten Viertel des Mondes“ ist ein weiteres Werk der Shojo-Mangaka Ai Yazawa. Doch dieser Manga ist im Gegensatz zu den anderen in Deutschland erschienen Werken nicht kitschig. Es ist zwar eine Love-Story, doch sehr mysteriös und verwirrend. Die Geschichte des Geistes Mizuki ist sehr traurig und wird sehr gefühlvoll erzählt. Außerdem gibt es viele plötzliche Wendungen, die die Geschichte sehr spannend macht. Rundum ein Shojo-Manga ganz ohne rosa Wölkchen und lustigen Geschichten.

Kagen no Tsuki: © 1998 Ai Yazawa, Shueisha / EMA

Ikigami

Name: Ikigami
Englischer Name: Ikigami – The Ultimate Limit
Originaltitel: Ikigami
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2005
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Motoro Mase
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Ikigami Band 1Story:
Im Japan der Zukunft hat man einen besonderen Weg eingeschlagen, um die japanische Bevölkerung an den Wert des Lebens zu erinnern und die Produktivität des Landes zu steigern – den „Nationalen Wohlfahrtspakt“. In diesem ist festgehalten, dass alle Kinder kurz nach der Einschulung geimpft werden und dass sich in jeder 1000. Spritze eine tödliche Nano-Kapsel befindet, die den Menschen zwischen dem 18. und 24. Lebensjahr tötet. Wer dem schrecklichen Auswahlverfahren zum Opfer fällt, ist rein zufällig und zumeist solange nicht bekannt, bis die sogenannten Ikigamis, Todesboten, vor der Tür stehen und der Familie oder dem Betroffenen die Sterbeurkunde überreichen. Ab diesem Moment bleiben dem Todgeweihten 24 Stunden, um sich von seiner Familie zu verabschieden und wichtige Dinge zu regeln.

Kengo Fujimoto ist einer dieser Ikigamis und arbeitet für die Regierung als Todesbote. Mehrfach die Woche muss er den Menschen eine Sterbeurkunde überbringen und wird so mit den unterschiedlichsten Reaktionen konfrontiert. Sei es nun Josuke Kamoi, der einst von seinen Mitschülern gequält wurde und sich nun mit einem Küchenmesser auf Rachefeldzug befindet, oder Torio Tanabe, der sich einst von seinem besten Freund abwandte, um als Musiker Karriere zu machen und diesen Schritt zutiefst bereut – die Schicksale der Menschen bewegen Fujimoto und er beginnt das System zu hinterfragen, das ohne Sinn und Verstand Menschen tötet. Doch negative Kritik an dem Gesetz ist nicht erwünscht, denn jeder, der sich gegen den „Nationalen Wohlfahrtspakt“ wird schnell als entartetes Subjekt eingestuft und mundtot gemacht …

Ikigami Band 2Eigene Meinung:
Mit „Ikigami“ von Motoro Mase erscheint ein interessanter und spannender Thriller bei Carlsen, der in Japan so erfolgreich war, dass er 2008 eine Realverfilmung nach sich zog, die in Deutschland bei AV Visionen erschienen ist. Die Geschichte erinnert ein wenig an den Roman „Battle Royale“ und ist eine Mischung aus Gesellschaftskritik, Thriller und Utopie. Teilweise sind die Hintergründe und Motive für ein derartiges Gesetz schwer nachvollziehbar, doch das mindert die Spannung und die Dramatik nicht. Die ersten Kapitel bieten lediglich einen Einstieg in die Geschichte und konzentrieren sich auf die Einzelfälle, die Fujimoto bearbeitet. Erst im Laufe der Zeit konzentriert sich Motoro Mase mehr auf die Hintergründe und geht mehr auf Fujimoto ein, der aufgrund seiner Arbeit kaum ein normales Leben führen kann.
Die Charaktere sind sehr greifbar und real geschildert. Man kann sich gut in die verschiedenen Figuren hineinversetzen und ertappt sich selbst immer wieder bei dem Gedanken, was man machen würde, wenn einem nur noch ein einziger Tag gewährt wird.

Die Zeichnungen sind solide, realistisch und passend für ein solch düsteres Zukunftsszenario. Motoro Mase hat einen sehr einfachen Stil, der weitestgehend auf Rasterfolien und unnötige Details verzichtet. Stattdessen setzt er auf dunkle Panele, detaillierte Hintergründe und Schraffuren, um die Atmosphäre des Mangas einzufangen.

All das macht „Ikigami“ zu einem interessanten und spannenden Werk, das Lust auf mehr macht. Die Geschichte mag zwar ein wenig unrealistisch anmuten, doch wenn man sich erst einmal in die Situation hinein versetzt hat und sich auf die Charaktere einlässt, bekommt man einen guten Thriller geliefert, den man nur schwer aus der Hand legen kann und der zum Nachdenken anregt. Motoro Mases Zeichnung bilden dank ihrer realistischen Natur einen passenden Rahmen und unterstreichen die düstere Atmosphäre. Wer Geschichten im Stil von „Battle Royale“ mag, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren …

© Koriko

Ikigami – Der Todesbote: © 2005 Motoro Mase, Shogakukan Inc. / Carlsen

Ikebukuro West Gate Park

Name: Ikebukuro West Gate Park
Englischer Name:
Originaltitel: Ikebukuro West Gate Park
Herausgebracht: Japan: Akita Shoten 2001
Deutschland: Carlsen 2006
Mangaka: Story: Ira Ishida
Zeichnungen: Sena Aritou
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Ikebukuro West Gate Park Band 1Story
Makoto und Masa sind mal wieder auf dem Weg zum „IWGP“, um sich dort ein paar Mädels zu angeln. Auf dem Weg dorthin treffen sie den Jungen Shu, der sich gut an sie erinnern kann. Nach kurzer Zeit wird aber auch den beiden klar, wer da vor ihnen steht. Sie haben ihn in einem Buchladen getroffen, haben ihn danach zu McDonalds eingeladen und sind dann abgehauen, ohne zu bezahlen.

Doch die beiden kümmern sich nicht lange um Shu sondern laufen weiter zum „Ikebukuro West Gate Park“. Dort angekommen machen sie sich direkt an zwei Mädchen ran und haben auch prompt das Gefühl, dass sie bei ihnen landen könnten. Doch schon bald behaupten die zwei, sie müssten jetzt nach Hause gehen und machen sich ohne Umschweife an zwei andere Kerle ran. Als Makoto und sein Kumpel das sehen sind sie verzweifelt. Dabei hatten sie sich doch mit allen nur erdenklichen Maßnahmen auf diesen Abend vorbereitet. Auf keinen Fall wollen sie alleine in das neue Jahrtausend rutschen.

Makoto beschließt nun erst einmal ein Klo aufzusuchen und begegnet auf dem Weg dorthin dem Mädchen Hikaru, welche von ein paar Lüstlingen verfolgt wird. Mutig stellt Makoto sich den dreien gegenüber und versucht Hikaru zu retten. Da er eindeutig unterlegen ist und auch nicht der Stärkste, benutzt er seine Geheimwaffe. Ein paar Pariser, gefüllt mit Wasser, bringen die Perverslinge erst einmal zu Fall.

Schnell schnappt Makoto sich Hikaru und bringt sie in den „IWGP“ zu ihrer Freundin Rika, wo auch schon Masa und Shu warten. In der Zwischenzeit laufen die Perverslinge, immer noch auf der Suche nach Hikaru und Makoto, Takashi, dem Anführer der Gang „G-Boys“ über den Weg. Dieser nimmt sich ihrer an und begegnet kurze Zeit später Makoto und seinen Freunden, mit den drei Lüstlingen im Schlepptau. Makoto und Masa kennen Takashi noch aus
Highschoolzeiten und haben von daher nichts vor ihm zu befürchten.

Ikebukuro West Gate Park Band 2Nachdem Takashi mit den „G-Boys“ wieder gegangen ist, beginnt der Countdown in das neue Jahr und alle fünf Makoto, Masa, Shu, Hikaru und Rika feiern hinein. Gleichzeitig hat Makoto das Gefühl, dass sich alles ändern wird und er soll Recht behalten. Denn nun nimmt alles seinen Anfang und ein Mörder, mit dem Spitznamen „der Würger“, hinterlässt sein erstes Opfer. Schon bald werden auch Makoto und seine Freunde mit den Taten des Würgers konfrontiert und sie beschließen den „Würger“ zu finden.

Eigene Meinung
Der „Ikebukuro West Gate Park“ existiert wirklich in Japan und gehört zu dem Stadtviertel Ikebukuro. Auch in der Realität treffen sich hier verschiedene Gangs. Der Autor der Romane, die die Grundlage für den Manga bildeten, kam hierher, als er ihn seiner Geschichte nicht weiter kam. Er suchte nach einem geeigneten Schauplatz für seine Geschichte und fand diesen im „Ikebukuro West Gate Park“.

„Ikebukuro West Gate Park“ ist eine interessante Geschichte, die sich um die Suche nach einem Mörder dreht und gleichzeitig das Leben der Hauptpersonen beleuchtet. Der Manga entstand nach der Romanvorlage von Ira Ishida und ist spannend aufgebaut. Allerdings wird sowohl nackte Haut gezeigt als auch Gewalt, sodass der Manga erst für ein älteres Publikum empfehlenswert ist (ca. 16 Jahre).

Der Zeichenstil wirkt auf den ersten Blick relativ einfach, ist aber exzellent ausgewählt, um sowohl Spannung, als auch die Geschichte dem Leser näher zu bringen.

© BrainBug

Ikebukuro West Gate Park: © 2001 Sena Aritou, Akira Shoten / Carlsen

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