Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume

Name: Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume
Englischer Name:
Originaltitel: Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2012
Autor: Renate Kaiser
Illustrator: Martina Peters
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,95 €

Miri maßgeschneidert - Cosplay, Jeans und RüschenträumeStory
Miriam, Spitzname Miri, ist mit ihren 15 Jahren mitten in der Pubertät und in den damit verbundenen Problemen. Die tägliche Schule bereitet ihr Schwierigkeiten. Doch damit nicht genug, auch ihr strenges Elternhaus setzt sie ständig unter Leistungsdruck. Ihre Mutter und ihr Vater haben eine steile Karriere von ganzen unten bis an die Spitze hingelegt und erwarten nun von Miri ebenso Zielstrebigkeit und Fleiß. Am liebsten würden sie Miriam zudem mit den Reichen und Schönen der Schule verkehren sehen.

Doch Miri interessiert sich so gar nicht für Makeup, Hairstyling und High Heels.
Seit neustem hat sie eine ganz andere Leidenschaft entdeckt – das Cosplay. Manga und Anime fand Miri schon immer hoch interessant, doch seit sie die Cosplays von ihrer älteren Freundin Svenja, die bereits zur Berufsschule geht, und Videos von Auftritten gesehen hat, ist sie Feuer und Flamme.

Zusammen haben sie sich fest vorgenommen, an den Vorentscheidungen der Deutschen Cosplaymeisterschaften in Frankfurt während des „Cosday“ teilzunehmen. Doch für Miri fällt die Eigenarbeit gar nicht so einfach, schließlich hat sie noch nie in ihrem Leben Nadel und Faden in der Hand gehabt, geschweige denn an einer Nähmaschine gesessen. Ihre Eltern kann sie jedoch nicht um Hilfe bitten, denn diese halten gar nichts von Hobbies, die nicht unmittelbar mit der Schule zusammenhängen oder sogar vom Lernen abhalten könnten. Dem jährlichen „Japantag“ in Düssedorf, bei dem sich hunderte von Manga-Begeisterten in ihren Cosplays an der Rhein-Promenade versammeln, können Miris Eltern nur Spott und Verabscheuung entgegenbringen. Nie im Leben würde Miri daher auf die Idee kommen, ihren Eltern freiwillig von der neuen Freizeitaktivität zu berichten. Unterstützung bei ihrem heimlichen Hobby findet Miri daher bei Frau Weihenfeld, einer alten Dame, der Miri mehrmals die Woche bei den Einkäufen hilft. Sie findet das Hobby mehr als lobenswert und hilft gerne, ihr die verschiedenen Griffe und Kniffs des Nähens beizubringen und sogar tatkräftig mit anzupacken. So verbringen die beiden oft die Abendstunden damit, an Miris aufwendigen viktorianischem Kleid aus dem Anime „Nasty Butler“ zu arbeiten und sich ausgiebig zu unterhalten. Miri sieht in Oma Weihenfeld eine Ersatzgroßmutter und genießt die gemeinsame Zeit sichtlich.

Für Miri sind die folgenden Wochen eine aufregende Zeit und das nicht nur, weil sie an ihrem ersten eigenen Cosplay näht. Svenja und sie haben nämlich entschieden, zusammen auf den Japantag zu gehen, natürlich in Cosplays. Dafür leiht Svenja ihr extra eins ihrer eigenen Kostüme. Miri entscheidet sich für eins, dass sie nahezu komplett verhüllt und in dem sie durch Kontaktlinsen, Perücke und buntes Faschings-Makeup kaum zu erkennen ist. Kaum denkbar, was passieren würde, wenn ihre Eltern sie während des Japantages in einem Cosplay entdecken würde. Der Ärger wär wohl grenzenlos und Hausarrest vorprogrammiert.

Doch nicht nur das Cosplay bereitet ihr Vorfreude auf den Japantag. In den wenigen Stunden am Abend, in dem es ihr erlaubt ist, ins Internet zu gehen, chattet Miri oft mit „TachagosBlood“, einem Jungen der im realen Leben Timo heißt und zusammen mit vielen anderen Gleichgesinnten auf der Homepage „Animexx.de“ angemeldet ist.

Sie haben sich verabredet, sich bei diesem Event das erste Mal von Angesicht zu Angesicht zu treffen und sich persönlich kennenzulernen. Miris Herz schlägt ihr bis zum Hals. Die Aufregung lässt sich kaum noch zügeln und ihre Gedanken kreisen nur noch um den Japantag, was sich leider auch an ihren Noten in der Schule bemerkbar macht und jede Menge Ärger produziert.
Ist der Japantag nun doch noch in Gefahr?

Eigene Meinung
„Miri maßgeschneidert“ ist vor allem ein Buch für Gleichgesinnte und Jugendliche. Die Schreibweise ist eher umgangssprachlich und einfach gehalten. Oftmals werden neuartige Begriffe und Abkürzungen der Jugendsprache verwendet. Das mag am Anfang noch gewöhnungsbedürftig sein, lässt die Geschichte nach einiger Zeit aber glaubwürdiger erscheinen.

Negativ fallen vor allem die vielen Markennamen auf, die den Eindruck von Schleichwerbung aufkommen lassen und zudem den Lesefluss stören. Wiederum werden durch das Buch besonders bei Cosplayern Erinnerungen an das erste eigene Cosplay, die ersten Nähversuche und die erste besuchte Convention hervorgerufen und aufgefrischt. Aber vor allem bekommt der Leser Lust, sich an die Nähmaschine zu setzten und an einem eigenen Cosplay zu arbeiten. Die Vorfreude auf die nächste Convention wächst und man fiebert förmlich mit Miri mit.

Den Eltern hingegen bringt der Leser eher Missgunst entgegen. Jeder der solche ignoranten Eltern hat, kann einem nur Leid tun. Miri leidet sehr unter dem ständigen Druck, nicht versagen zu dürfen und wenn doch, Ärger zu bekommen. Der Leser kann sich gut in Miris Gefühle und die Situation hineinversetzten und leidet gleichermaßen. Ein kleines Highlight sind die vereinzelten Zeichnungen, die zwischen den Seiten auftauchen und die Geschichte auflockern.

Wer nicht immer einen dicken Roman oder ein Manga lesen muss, der kann hier ruhigen Gewissens zugreifen. Wer aber hohe und ausgereifte Schreibkunst erwartet, sollte eher andere Bücher wählen. Das Herz jedes Cosplayers wird aber sicherlich das ein oder andere Mal höher schlagen.

© Izumi Mikage
Miri maßgeschneidert – Cosplay, Jeans und Rüschenträume: © 2012 Carlsen

Gute Nacht, Punpun

Name: Gute Nacht, Punpun
Englischer Name:
Originaltitel: Oyasumi Punpun
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2007
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Inio Asano
Bände: 13 Bände
Preis pro Band: 6,95 €
94,95 € (Sammelbox mit 13 Bänden)

Gute Nacht, Punpun Band 1Story
Der schweigsame Grundschüler Punpun befindet sich in einer schwierigen Phase. Er beginnt, die Welt mit den Augen eines heranwachsenden Jungen zu sehen und sich Gedanken über seine Mitmenschen zu machen. So muss sich Punpun mit Themen, wie der Sexualität und dem eigenen Körper auseinandersetzten. Auch seine Gefühle verwirren Punpun zur Zeit. Seitdem Miyo die Schule verlassen hat, bedrückt ihn ein Gefühl von Leere. Es fällt ihm schwer, sich auf die Schule zu freuen.

Als jedoch die neue Mitschülerin Aiko Tanaka in Punpuns Klasse kommt, ist es um ihn geschehen. Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals und in seinem Bauch drehen die Schmetterlinge Dauerrunden. Das muss Liebe auf den ersten Blick sein. Punpun muss unbedingt mehr über dieses Mädchen erfahren, sodass er beschließt, ihr auf den Nachhauseweg zu folgen. Auch wenn er sich größte Mühe gibt, nicht aufzufallen, wird er schon nach kurzer Zeit von Aiko entdeckt.

Das lebensfrohe und offene Mädchen zeigt jedoch keine Scheu und kommt schnell mit Punpun ins Gespräch. Noch viel eher redet sie ungebremst drauf los, was dem schüchternen Punpun sehr entgegenkommt. Sie erzählt Punpun, dass sie fest dran glaubt, dass in naher Zukunft die ganze Menschheit aussterben wird. In den Nachrichten sprechen die Erwachsenen jetzt schon von Umweltzerstörung und knappen Ressourcen. Daher will Aiko bis sie 20 Jahre ist, ein erfolgreiches Model oder eine berühmte Schauspielerin sein und all das Geld auf den Kopf hauen. Die einzige Möglichkeit für das Überleben der Menschen sei es, ins All auf fremde Planeten auszuwandern. Punpun ist von Aikos erwachsenen Einstellungen beeindruckt.

Zu Hause angekommen, macht er sich selber Gedanken über seine Zukunft. Was möchte er eigentlich mal aus sich machen? Jedes Mal wenn er seinen Vater beobachtet, wie er ein Baseballspiel im Fernsehen verfolgt und dabei euphorische Begeisterung zeigt, träumt Punpun davon, ein berühmter Baseballspieler zu sein.

Gute Nacht, Punpun Band 2Am heutigen Abend ist er sich diesbezüglich aber nicht mehr so sicher. Erneut haben sich seine Mutter und sein Vater gestritten und wieder musste seine Mutter die Gewaltausbrüche seines Vaters erdulden. Ein bekanntes Szenario für Punpun. Als es bereits tief dunkel ist und die Schlafenzeit näher rückt, kommt Punpuns Vater in sein Zimmer und macht ihn ein interessantes Geschenk – ein Teleskop. Als Punpun einen Blick hindurch wagt, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen! Er wird später mal Astronom und Aiko sowie die ganze Menschheit retten!

Eigene Meinung
„Gute Nacht, Punpun“ ist ein Manga der etwas anderen Art. Nicht nur die tiefgründige Storyline und die sozialkritischen Handlungsstränge fallen auf, sondern auch die Darstellung der Charaktere. Inio Asano kombiniert mehrere Stilarten gleichzeitig und erschafft dadurch ein ganz eigenes Werk.

Die Darstellung von Personen und Hintergrundkulissen, wie Städte und Umgebungen, kann als detailverliebt und beinahe perfektionistisch beschrieben werden. Dabei bleibt Inio Asano realitätstreu, ohne zu beschönigen, sondern stattdessen die Schönheit in der Natürlichkeit darzustellen. Gelegentlich gibt es jedoch einige Ausreißer, in denen Protagonisten entstellt und übertrieben in Szene gesetzt werden. Vor allem der Grundschullehrer und der Direktor sind hier entsprechende Beispiele, dessen Hässlichkeit teilweise grotesk veranschaulicht wird.
Manche Charaktere, die hin und wieder eingeblendet werden, wie Gott, der von Punpun immer wieder um Rat ersucht wird, wirken beinahe wie eine Fotografie, die in das Bild eingesetzt wurde. Diese unterscheiden sich deutlich vom angewandten Zeichenstil und erscheinen wir ein Fremdkörper im Bild.

Aber am meisten ragt immer noch Punpun selbst heraus. Nicht nur, dass er kaum ein Wort spricht und der Leser vor allem durch Punpuns Gedankengänge Informationen erhält, er und seine Familie werden zudem als ovales Wesen mit schnabelförmigen Mund dargestellt, dessen Erscheinung entfernt die Karikatur eines Vogels erahnen lässt. Die Einfachheit, mit der Punpun gezeichnet ist, fällt in Hinblick auf die detaillierte Umgebung deutlich auf. Oftmals sind Punpuns Mutter und Vater dadurch schwer zu unterscheiden. Warum Inio Asano sich für diese Art und Weise, Punpun zu zeichnen, entschieden hat, lässt Spielraum für Interpretationen. Vielleicht wollte er Punpun als eine Art Sinnbild für den typischen heranwachsenden Jungen darstellen, der mit etlichen Problemen konfrontiert wird, oder er wollte der Hauptperson Anonymität verschaffen. Vielleicht sollte der lustig und niedlich dargstellte Punpun auch die ernste Handlung etwas auflockern. Dazu hüllt sich der Autor aber in Schweigen. Und tatsächlich gewinnt „Gute Nacht, Punpun“ durch den Hauptprotagonisten und seine Darstellungsweise an Komik. Nicht selten fällt Punpun wie versteinert um, wenn er vor Scharm im Boden versinken möchte. Ein amüsantes Bild entsteht.

„Gute Nacht, Punpun“ dreht sich in erster Linie vor allem um häusliche Gewalt, Liebe und die ersten Erfahrungen mit Sexualität. Leser, die gegenüber anspruchsvoller Kost nicht abgeneigt aber gleichzeitig offen für Neues sind, sollten einen Blick in das für Inio Asano typische Werk wagen. Es ist jedenfalls eine willkommene Abwechslung auf dem Manga-Markt und hält interessante Wendungen für die Leser bereit.

© Izumi Mikage
Gute Nacht, Punpun: © 2007 Inio Asano, Shogakukan/ Tokyopop

Grimms Monster

Name: Grimms Monster
Englischer Name: Dictatorial Grimoire
Originaltitel: Dokusai Grimoire
Herausgebracht: Japan: Media Factory 2011
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Ayumi Kanou
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch)
14,00 € (Perfect Edition)

Grimms Monster Band 1Story
Grimm Otogi hat mitten im Halbjahr die Schule gewechselt und ist deswegen momentan der absolute Sonderling der Klasse. Gerüchte verbreiten sich über ihn wie ein Lauffeuer und das nicht nur, weil er allein in das „Geisterhaus“, der großen alten Villa am Stadthügel, gezogen ist. Seit dem Tod seiner Mutter war er immer einsam. Seinen Vater kennt er nicht. Deswegen war er umso überraschter, als ihn plötzlich der Brief seines Vaters erreichte, der verkündete, bereits Umzug und Schulwechsel von Grimm organisiert zu haben. Doch als er in seinem neuen Zuhause ankam, wurde er von niemanden erwartet. Das leer stehende Haus ist zwar riesig aber uralt, staubig und stark renovierungsbedürftig. Kein Wunder also, dass zahlreiche düstere Legenden um das Haus existieren.

Als Grimm eines Nachmittags aber eine Stimme aus dem Keller hört, die nach ihm ruft, neigt er dazu, den Gerüchten Glauben zu schenken. Vorsichtig schleicht er die Treppe hinunter. Unten angekommen, entdeckt er am Ende des Raumes ein Buch auf einem Podest. Als er, wie davon angezogen, die Hand ausstreckt und danach greift, öffnet es sich schlagartig. Ein Wesen, das einem Pferd ähnelt, schwarz und zähnefletschend, erscheint vor Grimm und setzt zugleich zum Angriff an. Zweifellos trachtet dieses Monster nach Grimms Leben. Als er immer mehr in die Ecke gedrängt wird und keinen Ausweg sieht, erscheint aus dem alten Kamin plötzlich ein Mann mit einem Schwert, der Grimm verteidigt. In einem Moment der Unachtsamkeit, packt der Fremde Grimm an der Hand und flüchtet mit ihm vor dem Monster.

Grimms Monster Band 2Als die beiden zu einer kurzen Verschnaufpause kommen, betrachtet Grimm den Unbekannten eindringlich. Graues langes Haar, graue Augen und Schuhe aus Glas. Er sieht aus wie das männliche Pendent zu Cinderella, was er daraufhin auch sofort äußert. Zu seiner Verwunderung macht der Mann auch kein Geheimnis aus seiner Identität – er ist Cinderella aus dem Märchen. Grimm versteht die Welt nicht mehr. Was geht hier vor sich? Cinderella erkennt den Erklärungsbedarf und fängt an zu berichten. Die Gebrüder Grimm sind Grimm Otogis Vorfahren. Zur damaligen Zeit haben sie Geschichten zusammengetragen, doch nicht, wie man sich erzählt, von alten Frauen und Kindern, sondern von Dämonen und Monstern. Diese Monster erzählten ihnen ihre Lebensgeschichte, die von den Gebrüder abgewandelt und verarbeitet wurden. Als Gegenleistung versprachen die Gebrüder Grimm, ihre Nachkommen den Dämonen zu überlassen. Grimm Otogi ist ein solcher Nachkomme, sodass diese Monster nun auf ihn Jagd machen. Nur er selber, Cinderella, ist kein blutrünstiges Monster, sondern ein treuer Begleiter und Diener, der Grimm beschützen soll.

Viel Zeit diese neuen Informationen zu verarbeiten, bleibt Grimm nicht. Das pferdeähnliche Monster, das auch noch größer geworden ist, hat die beiden mittlerweile entdeckt. Alle Angriffe scheinen ihm zudem nichts auszumachen. Wie soll er es also besiegen? Cinderella liefert die nötige Lösung des Rätsels. Alle Monster sind eine Fabelgestalt aus Grimms Märchen. Grimm muss nun erkennen, aus welchem Märchen das Monster stammen könnte und muss anhand der Geschichte die Schwachstelle herausfinden. Nur so kann Grimm das Monster zurück in das Buch verbannen. Grimm muss sich nun an die Geschichten erinnern.
Um welche Märchengestalt handelt es sich hier?

Eigene Meinung
„Grimms Monster“ erzählt die bekannten Märchen der Gebrüder Grimm aus einer interessanten und wirklich kreativen Perspektive. Wie bereits in „Grimms Manga“ wurden die berühmten Charaktere entsprechend abgewandelt. Nur die Grundelemente jeder Märchenfigur wurden beibehalten. So ist zum Beispiel Cinderella nun ein Mann mit Putzaffinität, der Gefallen daran findet, von Grimm beschimpft und gequält zu werden. Auch andere Fabelgestalten, die in diesem Band vorkommen, wissen den Leser mit der einen oder anderen Änderung zu überraschen. Leider ist auch für eingefleischte Experten der Geschichten nicht immer gleich erkennbar, welche Märchenfigur gerade dargestellt wird. Dadurch bekommt der Leser allerdings die Gelegenheit, wie Grimm Otogi, zu rätseln und durch Detektivarbeit herauszufinden, welche Figur hinter dem Monster steckt.

Neben der Manga-Edition gibt es ebenfalls wieder eine Perfect-Edition im Hardcover mit Farbseiten. Wer alle Märchen der Gebrüder Grimm bereits auswendig kennt und Lust auf eine Abwechslung hat, der sollte „Grimms Monster“ ruhig zur Hand nehmen und lesen.

© Izumi Mikage

Grimms Monster: © 2011 Ayumi Kanou, Media Factory / Tokyopop

GDGD Dogs

Name: GDGD Dogs
Englischer Name:
Originaltitel: GDGD-Dogs
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2010
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Ema Toyama
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

GDGD Dogs Band 1Story
Kanna Tezuka hat es geschafft: ihr erster eigener Manga ist erschienen und wird im wöchentlichen Magazin abgedruckt! Ihre Freude wäre eigentlich grenzenlos, wenn die Serie nur nicht so schlecht laufen würde. Es droht ihr sogar jetzt schon die Absetzung, obwohl die Serie noch gar nicht lange läuft. Um sich zu verbessern und sich dem Mangazeichnen intensiver zu widmen, schreibt sich Kanna in ihrer Schule für den neu aufgestellten „Manga-Kurs“ ein. Dieses System soll den zukünftigen Mangaka von Morgen eine erfolgreiche Karriere ermöglichen. Doch wie zu erwarten war, hat sich nicht mal eine Handvoll Leute eingeschrieben. Nicht einmal eine kompetente Lehrkraft steht bisher zur Verfügung. Die meiste Zeit steht daher „Selbstbeschäftigung“ auf dem Tagesplan. Für Kanna eine vorteilhafte Situation, denn so kann sie weiter an ihrem Werk arbeiten, ohne gestört zu werden und ohne sich der Gefahr auszusetzen, als bereits publizierender Mangaka entlarvt zu werden.

Wären da nicht die drei Schönlinge, die sich scheinbar ebenfalls für den Manga-Kurs entschieden haben. Dabei passen sie in Kannas Fantasie so gar nicht in das Bild eines Otakus oder Mangakas. Doch sie sind fest entschlossen, erfolgreiche Manga zu zeichnen und es damit bis an die Spitze zu schaffen. Ihr Absichten sind allerdings weniger tugendhaft. Denn das mit dem Erfolg verbundene Geld steht hier für die Jungs eher im Vordergrund. Die angehenden „möchte-gern-Mangaka“ haben aber noch einen weiten Weg vor sich, denn abgesehen vom Mangalesen haben sie sich noch nie mit diesem Thema anderweitig beschäftigt. Sie kennen sich weder mit den nötigen Zeichenmaterialien, noch mit entsprechenden Techniken aus. Trotzdem muss Kanna am eigenen Leib feststellen, dass die Drei ein gutes Auge für Manga haben, denn kaum haben sie erspäht, was Kanna zeichnet, erkennen sie auch schon den Zeichenstil wieder. Kanna kann es nicht länger geheim halten und muss offenbaren, dass sie bereits einen Manga veröffentlicht. Was sie sich mit diesem Geständnis allerdings selber aufgebürdet hat, war ihr nicht bewusst.

Kurzerhand erklären die drei Jungen sie zu ihrem Sensei und fordern zugleich, in den Mangakünsten unterrichtet zu werden. Kannas innerer Konflikt artet beinahe aus. Eigentlich will sie nur in Ruhe zeichnen. Doch ihr Gewissen macht ihr einen Strich durch die Rechnung, sodass sie sich mutwillig bereit erklärt, als Lehrer einzuspringen. Hätte Kanna aber gewusst, dass die Schönlinge dermaßen blauäugig, unmotiviert und faul sind, sobald es an die Arbeit geht, hätte sie sicher abgelehnt. Ohne auch nur einen Strich gezeichnet zu haben, machen sie sich lieber schon mal Gedanken, wie viel Fanpost sie wohl bekommen werden und ob ein Lastwagen für den Transport der Briefe wohl ausreichen wird. Auch die Auswahl eines geeigneten Künstlernamens beschäftigt sie mehr, als das eigentliche Zeichnen am eigenem Manga. Daher hat Kanna Müh und Not, die drei überhaupt einmal an Papier und Stift zu bekommen. Als dann aber noch ein weiterer Schüler in den Kurs kommt, wird die Situation richtig bunt. Wird Kanna es schaffen, bei diesem chaotischen Schülerhaufen überhaupt noch zum Zeichnen zu kommen?

GDGD Dogs Band 2Eigene Meinung
Mit „GDGD Dogs“ hat es Ema Toyama nun schon zu drei laufenden Serien auf den deutschen Mangamarkt gebracht. Dabei bleibt sie mit diesem Werk erneut ihrer Stärke für Alltagskomik und Geschichten des realen Lebens treu.

Auf den ersten Blick wirken die Charaktere wie eine Mischung der Figuren aus anderen Werken Ema Toyamas. Der Leser könnte zunächst meinen Shigure aus „xxx me!“ oder Teru aus „An deiner Seite“ wieder zu erkennen. Aber betrachtet man erst einmal nicht nur die Zeichnungen, sondern fängt an, die Geschichte dahinter zu lesen, entstehen völlig eigenständige Charaktere.
Im Gegensatz zu den vorherigen Werken, setzt „GDGD Dogs“ mehr auf Humor als auf Romantik und Bauchkribbeln. Der Geschichtsverlauf verspricht aber auch das nachzuholen.

Der Aufbau der Geschichte ähnelt ansatzweise einem „Short-Story-Band“ und wirkt damit, als sei die Handlung aus vielen kleinen Erzählungen zusammengesetzt. Der Lesefluss wird dadurch gefördert und das Band liest sich bequem und unterbrechungsfrei.

Die Zeichnungen sind detailliert und eindrucksvoll gezeichnet, wie man es von Ema Toyama gewohnt ist. Viele Unterhaltungen führt Kanna vor allem mit ihrem inneren Ich. Nur selten kommt die schüchterne Kanna aus sich heraus und zeigt ihr wahres Gesicht, das durchaus mal durchgreifen kann und nicht nur aufbauende Worte verliert.

Meine persönliche Meinung ist, dass „GDGD Dogs“ den Leser bisher nicht in dem Maße emotional fesseln konnte, wie „An deiner Seite“ oder „xxx me!“. Es fehlt das gewisse „i-Tüpfelchen“, damit sich der Leser wie ein Beobachter oder Beteiligter fühlen und sich in die Personen und Handlungen hineinversetzten kann. Dennoch ist die neue Serie von Ema Toyama ein Potenzialträger, der seine volle Leistung sicherlich erst noch erreichen wird.

© Izumi Mikage
GDGD-Dogs: © 2010 Ema Toyama, Kodansha/ EMA

Gate 7

Name: Gate 7
Englischer Name: Gate 7
Originaltitel: Gate 7
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2010
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: CLAMP
Bände: 4 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 7,50 €

Gate 7 Band 1Story
Chikahito Takamotos Traum geht endlich in Erfüllung – er ist in der Stadt der Tempel und Schreine, der Legenden und Mythen zu Besuch, in Kyoto. Der für Geschichte zu begeisternde Oberschüler aus Tokyo wurde von dieser Stadt schon immer magisch angezogen und nun hat er es endlich geschafft, seine Mutter zu überreden, ihn dort hingehen zu lassen. Doch als er den Schrein „Kitano Tenmangu“ besichtigt, kommt alles anders als erwartet. Plötzlich verdunkelt sich alles um ihn herum und drei unbekannte Personen tauchen wie aus dem Nichts auf. Sie unterhalten sich, dass Chikahito unbeabsichtigt in deren Bannkreis eingedrungen ist. Doch dann geht alles ganz schnell. Ein seltsames schlangenähnliches Wesen erscheint, welches von den Unbekannten bekämpft wird.

Es dreht sich alles in Chikahitos Kopf, bis er das Bewusstsein verliert. Als er wieder zu sich kommt, befindet er sich im Haus der drei Unbekannten, im ältesten Geisha-Viertel im Nordwesten Kyotos, im Kami-Shichiken. Die drei stellen sich als das katzenhafte und verfressene Kind Hana, der kühle Student Tachibana und der starke Frauenheld Sakura heraus. Nachdem sie gemeinsam essen, scheint die Gastfreundschaftlichkeit jedoch schnell vorbei zu sein, denn Tachibana und Sakura wollen Chikahitos Erinnerungen an den Vorfall „verbrennen“. Als der Versuch jedoch scheitert, packt Hana Chikahitos Hand und rennt mit ihm aus dem Haus. Hana verabschiedet sich mit einem Kuss von Chikahito.

Zwei Monate später, nachdem wieder etwas Ruhe in sein Leben eingekehrt ist, versucht es Chikahito erneut in Kyoto. Diesmal möchte er dauerhaft bleiben und ist auf der Suche nach einer Wohnung. Zur Stärkung hält er in einem Nudelrestaurant an und trifft prompt wieder auf die drei seltsamen Personen vom letzen Mal. Sie nehmen ihn erneut in einen Tempel mit und treffen wieder auf eins dieser mysteriösen Wesen. Tachibana erklärt, dass es sich hierbei um die manifestierte Form der menschlichen Wünsche handelt, die in Tempeln auf Papierstreifen oder auf Holztäfelchen geschrieben werden und sich verhärtet haben. Zudem gehören diese Wesen immer dem Yin oder Yang an und können mithilfe der gegensätzlichen Seite bekämpft werden. So beherrscht Sakura das Yin und Tachibana das Yang.

Gate 7 Band 2Als das Wesen besiegt ist, bittet Hana darum, dass Chikahito bei den Dreien einzieht. Denn Hanas und Chikahitos Schicksal ist nun miteinander verbunden, denn der damalige Kuss war ein Zauber, der bewirkt, dass der Verzauberte immer wieder zum Zauberer zurückkehrt. Chikahito entscheidet sich also für den Einzug bei den Dreien und begibt sich somit in ein Abendteuer, welches sein Leben grundsätzlich verändern sollte.

Eigene Meinung
„Gate 7“ ist wieder mal ein Werk des berühmten Zeichner-Quartetts CLAMP. Auch in dieser Reihe begeben sich CLAMP vor allem in das Genre Fantasy und Mystery. Zeichnerisch ist es absolut eindrucksvoll und detailliert, wie man es nicht anders gewöhnt ist. Doch der erfahrene CLAMP-Leser bemerkt gleich, dass „Gate 7“ viel geschichtsträchtiger und originalgetreuer ist, als andere bekannte Werke, wie „Card Captor Sakura“ oder „Tsubasa Reservoir Chronicle“. So basiert „Gate 7“ auf vielen realen Begebenheiten aus der Geschichte Japans, die in diesem Werk aufgegriffen und beschrieben werden. Zudem werden viele japanische Originalbegriffe verwendet, was Randbemerkungen für die deutschen Leser unumgänglich macht. Daher ist „Gate 7“ eher ein anspruchsvolles Lesevergnügen, bei dem man durchaus aufpassen sollte, um nicht den Faden zu verlieren.

Wiederum sind die Charaktere, vor allem das Kind Hana, sehr niedlich dargestellt. Chikahito erinnert allerdings zeichnerisch wie auch charakterlich etwas an Watanuki aus „xxxHolic“, da er ebenfalls gerne kocht und dazu neigt, panisch und laut zu werden. Die Entwicklung der Story scheint jedenfalls interessant zu werden. Ich werde die Serie gespannt weiter verfolgen. Als Fazit kann ich nur sagen, dass CLAMP ihrem Stil treu geblieben sind und das Manga eine abwechslungsreiche Methode darstellt um nebenbei auch etwas über die Geschichte Japans und Kyotos zu erfahren. Jeder der CLAMP mag und an der Mythologie Japans interessiert ist, sollte „Gate 7“ durchaus mal lesen.

© Izumi Mikage
Gate 7: © 2011 Clamp, Shueisha / EMA

Fetish Berry

Name: Fetish Berry
Englischer Name:
Originaltitel: Fetish Berry
Herausgebracht: Japan: MAG Garden 2010
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Arata Aki
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Fetish Berry Band 1Story
Hiyori Mizuhara kämpft schon ihr ganzes Leben gegen ihre heimliche Leidenschaft an. Bisher hat sie jedoch kein Mittel gegen ihre krankhafte Besessenheit gefunden. Denn sobald sie eine hübsche maskuline Hand entdeckt, eine wohlklingende tiefe Stimme hört oder das seidige Haar eines Mannes sieht, verfällt sie diesem mit Leib und Seele. Sie weiß, dass sie mehr Wert auf den Charakter als auf Äußerlichkeiten legen sollte, doch sie kann sich einfach nicht bremsen. Sie fängt unweigerlich an zu sabbern, ihr ganzer Körper beginnt zu zucken und Hiyoris Wunsch denjenigen zu berühren, wächst ins unermessliche. Schon damals war das ein Problem, als sie wie ferngesteuert in den Finger einer wunderschönen männlichen Hand biss. Daraufhin wurde sie schlimm schikaniert und verachtet. Damals hielt nur ihr Sandkastenfreund Takaomi zu ihr, der ihre Marotte kennt und akzeptiert.

Doch ab heute soll sich alles ändern. Schließlich beginnt nun die Highschool und damit ein kompletter Neuanfang. An der neuen Schule möchte sie ihren Fetisch geheim halten und diesen ab sofort unterdrücken. Um ihr Ziel zu erreichen, trägt sie sogar eine dunkle Sonnenbrille, die ihr Blickfeld eindämmen soll und einen Mundschutz, um ihren Speichelausfluss im Fall des Falles zu verdecken.

Zunächst verläuft alles nach Plan, doch in einem Moment der Schwäche, als Hiyori auf der Mädchentoilette ihre Schutzbrille abnimmt, stürmt plötzlich ein Junge hinein, der scheinbar vor einer Lehrerin reiß aus genommen hat! Er schnappt sich die schreiende Hiyori und versteckt sich mit ihr in einer Toilettenkabine. Seine makellose Hand presst sich auf Hiyoris Mund, seine weichen Haare streichen über ihre Wange und seine kräftige Stimme dringt in ihr Ohr. Augenblicklich ist es um sie geschehen. Sie hat sich Hals über Kopf in den Jungen Naohisa verliebt. Dabei täuscht sein strahlendes Aussehen. Denn Noahisas Charakter ist längst nicht so vollkommen. Er ist ignorant, protzig, hinterlistig und nutzt zudem die Schwächen der anderen zu seinem Vorteil aus.

Dennoch kann Hiyori sein tadelloses Erscheinungsbild einfach nicht vergessen. Als sie sich nach Schulschluss auf den Nachhauseweg macht, entdeckt sie Naohisa in einem leeren Klassenraum, der scheinbar eingeschlafen ist. Erneut verliert Hiyori jegliche Kontrolle. Automatisch wollen ihre Hände Naohisas Körper berühren. Als sie sich sicher ist, dass sie unbeobachtet ist, gibt sie ihrem Verlangen nach. Einmal an Naohisa schmalen Fingern knabbern. Doch als sie gerade dabei ist, seine Hand in Richtung ihrer Lippen zu führen, starren sie Naohisas tiefen Augen an.

Fetish Berry Band 2Hiyoris Albtraum beginnt von Neuem, denn Naohisa stempelt sie automatisch als pervers ab. Als Preis für sein Schweigen verlangt er nicht weniger, als Hiyoris absolute Gehorsamkeit. Ab sofort soll sie seine Untertanin sein und nach seiner Pfeife tanzen. So hatte sich Hiyori ihren Neuanfang sicher nicht vorgestellt.

Eigene Meinung
„Fetish Berry“ ist Arata Akis erstes Werk in Deutschland und damit ein gelungener Auftakt. Die Handlung der fünf-bändigen Serie ist erfrischend und neuartig. Hiyoris Besessenheit ist urkomisch und in gewisser Weise auch nachvollziehbar. Wer hat noch nie einem gut aussehenden Mann hinterher geschmachtet? Bei Hiyori scheint dieses Gefühl nur etwas stärker ausgeprägt zu sein…

Doch nicht nur Hiyori ist sympathisch. Auch Naohisa hat seine positiven Seiten, die erahnen lassen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte. Für die gewisse Romantik sorgt dabei auch Hiyoris Sandkastenfreund Takaomi, der scheinbar mehr für sie empfindet, als es Hiyori bewusst ist.

Maßgeblich konzentriert sich die Geschichte aber auf Hiyoris Obsession und dessen Ausprägung. Für Abwechslung sorgt das Mädchen Ritsuka, die im Laufe des ersten Bandes ihren Auftritt bekommt. Auch sie scheint von etwas besessen zu sein und versucht dies mit allen Mitteln zu verheimlichen.

Zeichnerisch lässt sich „Fetish Berry“ ebenfalls sehen. Nur Takaomi wurde im Vergleich zu den anderen Hauptpersonen zu schlicht gezeichnet. Um ihn deutlicher hervorzuheben, hätte er durchaus etwas mehr Feinschliff vertragen können.

Besonders gelungen sind vor allem die Farbillustrationen von Arata Aki. Sie sind noch mal um einiges besser, als die schwarz-weiß-Bilder. Allerdings lässt sich dafür der Zusammenhang der Cover-Darstellung mit der eigentlichen Geschichte nur mit viel Fantasie erahnen.

Letztendlich macht das Zusammenspiel der unterschiedlichen Neigungen den Manga zu einem gelungenen Werk, der den Leser nicht selten zum Lachen bringen wird.

© Izumi Mikage
Fetish Berry: © 2010 Arata Aki, MAG Garden Corporation / Tokyopop

Feed me Poison

Name: Feed me Poison
Englischer Name:
Originaltitel: Feed me Poison
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Evelyne Bösch
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Feed me PoisonStory
Hélènes größter Tag in ihrem Leben steht bevor – ihre eigene Hochzeit! Ihre Vater, der König des kleinen Reiches von „Glass“, hat ihre Hochzeit mit Prinz Nathan aus dem Nachbarland „Enell“ bereits arrangiert, als sie noch ein Kind war. Nun sind es nur noch wenige Wochen bis zur Trauung. Vor Hélènes Augen dreht sich alles, wenn sie nur dran denkt, dass sie damit zur zukünftigen Königin wird und über das Schicksal von Enell und Glass entscheiden muss. Denn zwischen den Ländern Enell und Dassarass, einem angrenzenden Staat, herrscht seit über 200 Jahren ein erbitterter Krieg. Glass hingegen war schon immer neutral und keinem Land feindlich gestellt. Seit die Verlobung und somit das Bündnis zwischen Enell und Glass jedoch bekannt ist, fürchtet Dassarass eine Übermacht und damit die baldige Niederlage.

Schon während der Verlobungsfeier herrscht buntes Treiben, auch wenn Hélène weiß, dass sie hier nur Zierde ist, während ihr zukünftiger Mann mit Generälen und Politikern spricht. Dabei möchte sie gerne ernst genommen werden und ihren Beitrag zu diesen Plänen und Gesprächen leisten. Sie hat sich ausgiebig mit der Geschichte der Länder und des Krieges auseinander gesetzt und arbeitet bereits daran, eine friedliche Lösung des Krieges und eine Handelspartnerschaft zu entwickeln.

Der Einzige, der ihr jedoch zuhört, ist Shiin, ihr neuer Vorkoster. Für Hélène ist Shiin allerdings viel mehr. Sie nutzt ihn nicht nur als Vorkoster, sondern auch als Lehrer, Berater, Bodyguard, Einkaufsbegleiter und Wecker. Was Hélène aber nicht weiß – Shiin stammt eigentlich aus Dassaras. Er gehört dort zur Gilde der Shinobi und ist zusammen mit Ines, die sich als Küchenmagd ausgibt, beauftragt wurden, Hélène unauffällig zu töten. Das Bündnis zwischen Enell und Glass muss unter allen Umständen verhindert werden! Um es wie einen natürlichen Tod aussehen zu lassen und keinen Verdacht zu erregen, mischt Ines ihr täglich eine geringe Dosis eines starken Giftes in ihr Essen. Shiin hingegen muss es ihr nur noch auftischen. Über mehrere Wochen hinweg soll dies zum Herzstillstand führen und Hélène töten!
Der Plan scheint keine Mängel zu haben. Alles ist absolut wasserdicht durchdacht. Das einzige was Shiin vergessen hat, sind seine eigenen Gefühle für Hélène!

Eigene Meinung
„Feed me Poison“ trägt den Stempel „Made in Germany“. Auch wenn die deutsche Herkunft eindeutig am Zeichenstil, der sich doch wesentlich von seinen japanischen Vorbildern unterscheidet, zu erkennen ist, kann die Geschichte absolut mit den internationalen Konkurrenten mithalten. Diese ist in sich stimmig und fesselt den Leser. Vor allem der innere Konflikt, in dem sich Shiin befindet, ist höchst interessant zu verfolgen. Den Leser zerreißt es beinahe vor Spannung bei der Frage, wie sich Shiin entscheiden und wie die Geschichte wohl ausgehen wird. Dennoch bleiben viele Fragen offen, wodurch das Finale nicht ganz überzeugen kann. Diese Tatsache ist beim Verlauf der Geschichte wirklich sehr schade.

Die gutherzige Träumerin Hélène und der zwiegespaltene Attentäter mit Herz Shiin sind dennoch eine wirklich spannende und sympathische Kombination.

© Izumi Mikage
Feed me Poison: © 2012 Evelyne Bösch/ Carlsen

ENT.

Name: ENT.
Englischer Name:
Originaltitel: ENT.
Herausgebracht: Korea: Ylab 2012
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Story: Mi-Sook Park
Zeichnungen: Eun-Young Kang
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

ENT. Band 1Story
Somi Han ist auf den ersten Blick eine ganz normale Schülerin, die mit den Problemen des Schulalltags zu kämpfen hat. Sie selbst ist eher schüchtern und zurückhaltend. Daher steht sie nach ihrer Ansicht in der Schulhierarchie auf der Stufe des typischen Opfers, wohingegen ihre Mitschüler eher Mitläufer oder Unterdrücker sind.

Doch dass Somi lieber im Hintergrund bleibt und nicht auffallen möchte, hat seinen Grund, denn Somi führt insgeheim ein Doppelleben. Sie ist nicht nur die unscheinbare Schülerin, sondern vor allem die Sängerin Kay der populären Newcomer-Idols namens „Born on the Fourth of July“. Sobald aber die Wahrheit über Somi Han bekannt werden würde, könnte sie ihr ruhiges und normales Leben gänzlich vergessen. Deshalb möchte sie ihr Privatleben unter allen Umständen schützen.

Doch neuerdings sind vor allem die fiktiven Geschichten, sogenannte Fanfictions, des Internet-Autors „Wolfstern“ berühmt und berüchtigt, der „erfundene“ Erzählungen über die populären Idols schreibt. Allerdings sind seine Geschichten zumeist sehr stichhaltig und realistisch, sodass sie durch ihre Glaubwürdigkeit nicht selten Medienskandale verursachen, die sogar Rechtfertigungen und Pressekonferenzen der Idols nach sich ziehen. Bisher blieb Somi jedoch von solchen Geschichten verschont.

Sie plagt momentan ein ganz anderes Problem. Der neue Mitschüler Yujin Ko, den man eher als Streber und Lehrerliebling bezeichnen könnte, lässt Somi einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Sie kann es sich nicht erklären, doch er erweckt bei ihr den Eindruck, als würde Yujin nur vorgeben, ein netter, fleißiger und vorbildlicher Schüler zu sein.

ENT. Band 2Als Somi in die Fänge der üblen Schulrabauken gerät und von ihnen in den Hof geschliffen wird, droht die Situation zunächst zu eskalieren. Doch Yujin Ko hilft Somi aus dieser Lage heraus und zeigt dabei zum ersten Mal sein sadistisches Gesicht. Der Wolf im Schafsfell gibt sich zu erkennen – er ist Wolfstern und er weiß, wer Somi in Wirklichkeit ist. Um ihr Geheimnis zu bewahren muss Somi ab sofort nach Yujins Pfeife tanzen und den Spion in der eigenen Agentur spielen!

Eigene Meinung
„ENT.“ Ist in vielerlei Hinsicht eine absolute Innovation auf dem Manga/Manhwa-Markt. Die Story dreht sich um die Stars und Sternchen der tatsächlich existierenden Talent- und Plattenlabel-Agentur „S.M. Entertainment Korea“, sodass auch allerlei Personen aus der Realität ihren Auftritt in der Geschichte haben. Somit ist das Manhwa, das sich um Fanfictions dreht, selbst eine Fanfiction.

Zudem stammt das Autoren-Team, bestehend aus Mi-Sook Park und Eun-Young Kang, aus dem Netzwerk an koreanischen Zeichnern namens „Ylab“ („Young Story Lab“). Das Zeichenstudio „Ylab“, welches von In-Wan Youn gegründet wurde, nimmt seit 2010 verschiedene Künstler unter seine Fittiche. In-Wan Youn selbst konnte bereits mehrere Manhwa erfolgreich verkaufen. Vor allem seine Serie „Defense Devil“ erhielt hier in Deutschland durch die Veröffentlichung einen gewissen Bekanntheitsgrad.

„Ylab“ hat es sich zur Aufgabe genommen, einen neuartigen, innovativen und frischen Weg einzuschlagen, um ihre Manhwa zu publizieren. Auf „Naver.com“, Koreas erfolgreichste Suchmaschine, veröffentlichte „Ylab“ deswegen jede Woche ein Kapitel ihrer Serien. Um diesen Gedanken von „Ylab“ beizubehalten, veröffentlicht auch der Verlag Tokyopop hierzulande jede Woche ein Kapitel von „ENT.“ auf ihrer Internetseite und das sogar komplett in Farbe!

„Ylab“ selbst agiert mit Hilfe verschiedener Partner, wie unter anderen „Naver.com“, dem Verlag „Shogakukan“ und sogar der Agentur „S.M. Entertainment“. Wiederum entwerfen die Zeichner von „Ylab“ auch Bühnenoutfits oder Werbeplakate für die verschiedenen Idols der Agentur. Somit ist „ENT.“ eigentlich auch eine Art der Werbung für die Agentur und ihre Idols.

„ENT.“ überzeugt aber nicht nur durch seinen innovativen Charakter. Auch die Handlung ist erfrischend, spannend und abwechslungsreich. Somi Han ist mehr als sympathisch und zugleich überaus niedlich. Sie verleitet den Leser oftmals zum Schmunzeln und Lachen. Und auch Yujin Ko ist ein interessanter Charakter, den man nicht richtig einschätzen kann, ob er nun gute oder böse Absichten hat. Er sorgt für die ein oder andere Überraschung.

Zu guter Letzt muss auch der detaillierte und liebevolle Zeichenstil erwähnt werden. Dieser ist ein wahres Kunstwerk. Umso trauriger ist es, dass die Serie nicht, wie die online Veröffentlichung, in Farbe gedruckt wurde. „ENT.“ ist daher mehr als empfehlenswert und kann nicht nur Fans von koreanischen Idols ans Herz gelegt werden.

© Izumi Mikage
ENT.: © 2012 Mi-Sook Park/ Eun-Young Kang, Ylab/ Tokyopop

Dreamland

Name: Dreamland
Englischer Name:
Originaltitel: Dreamland
Herausgebracht: Frankreich: Pika Edition 2006
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Reno Lemaire
Bände: 18 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,50 €

Dreamland Band 1Story
Terrence hat panische Angst vor Feuer. Selbst ein Streichholz kann er nicht anzünden. Der Grund dafür ist allerdings verständlich, denn als Terrence noch ein kleiner Junge war, ist seine Mutter während eines Brandes gestorben. Selbst in seinen Träumen verfolget ihn dieses Ereignis. So hat er auch in dieser Nacht wieder den selben Alptraum, in dem seine Mutter in Flammen steht und nach Hilfe schreit. Doch irgendwas ist diesmal anders. Nachdem er diese Qualen unzählige Male in seinen Träumen wieder erleben musste, fasst er diesmal Mut und eilt seiner Mutter zur Hilfe. Er schafft es nach all den Jahren, die Angst vor dem Feuer zu überwinden! Wer es während seiner Träume schafft, seine Ängste zu überwinden, der erfährt die Wahrheit über „Dreamland“, dem Land der Träume, und erhält zudem eine spezielle Kraft. In Terrence Fall ist er nun fähig, das Feuer zu kontrollieren. Seit dem Tag durchstreift Terrence während er schläft als Reisender das „Dreamland“. Hier begegnet er seltsamen Wesen und wandert durch unglaubliche Welten.

Die Realität sieht allerdings weniger abenteuerlich aus. In der Wirklichkeit geht Terrence noch zur Schule, schreibt schlechte Noten und bekommt regelmäßig Ärger von seinem Wirtschaftslehrer. Einzig und allein wegen seiner großen Liebe Lydia geht er noch zum Unterricht. Sie weiß aber natürlich nichts von Terrence Gefühlen. Das liegt vor allem aber auch daran, dass Lydia ständig von ihrer Freundin Eve umgeben ist, die nichts an sie ran lässt und aufpasst wie ein Wachhund.

Deshalb flieht Terrence gerne ins „Dreamland“. In der ersten Nacht nachdem er gelernt hat, das Feuer zu beherrschen, gelangt Terrence ins „Reich der Zweifel“ und trifft sogleich auf einen ungemütlichen Widersacher. Dieser will dem wehrlosen Völkchen den sogenannten „Schüssel der Träume“ abnehmen. Einen mächtigen Gegenstand, der seinem Besitzer große Kraft verleiht.
Terrence, dessen Herz am rechten Fleck schlägt, entschließt sich, dem Völkchen zu helfen. Doch seine Feuertricks lassen noch zu wünschen übrig. Es gelingt ihm nicht so recht, etwas brauchbares als Waffe zu erschaffen. Sein Gegner hingegen, der mit Dornen übersät ist, schleudert Terrence diese mit aller Kraft entgegen.

Dreamland Band 2Nachdem Terrence schon einiges einstecken musste und es nicht gut um ihn steht, taucht plötzlich ein Junge auf, der ihm zur Hilfe eilt. Der Junge mit dem Namen Shun beherrscht das Eis und kontert den Dornen mit allerlei Eiszapfen. Gemeinsam schaffen sie es, den Gegner zu besiegen, bevor jemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist.

Seit dem durchreist Terrence jede Nacht eine andere Welt und trifft auf allerlei andere Reisende, wie er selbst, mit dem Ziel, die schönen Träume der Menschen und das „Dreamland“ zu beschützen.

Eigene Meinung
„Dreamland“ stammt zur Abwechslung aus einer französischen Feder. Reno Lemaire hat sich in Frankreich durch „Dreamland“ als Manga- und Comiczeichner etablieren können. Nun wird das Erfolgsmanga auch in Deutschland veröffentlicht.

Allerdings sieht man der Serie auch eindeutig die westlichen Einflüsse an. Nicht nur die Namen, auch die Zeichnungen sind eher untypisch, wenn man es mit den japanischen Manga vergleicht. Reno Lemaire versucht zwar, sich als Mangaka einen Namen zu machen, dennoch weicht er durch seinen Zeichenstil stark vom Vorbild ab. Oftmals wirken die Zeichnungen unsauber und grob. Die Geschichte ist zwar gut durchdacht und spannend, aber die vielen verschiedenen Charaktere erschweren es, die Übersicht zu behalten.

Wer sich daran nicht stören lässt, kann sicherlich einen Blick in „Dreamland“ riskieren.

© Izumi Mikage
Dreamland: © 2006 Reno Lemaire, Pika Edition/ Tokyopop

Double Essence

Name: Double Essence
Englischer Name:
Originaltitel: Double Essence
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2010
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Ryo Takagi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

Double EssenceStory
Schon seit drei Jahren lebt Hisagi mit den Zwillingen Mizuki und Takahi unter einem Dach. Die drei jungen Männer haben sich entschieden, bis zu ihrem Studienabschluss zusammen zu wohnen, um die teuren Lebenshaltungskosten so gering wie möglich zu halten. Für Hisagi ist diese Tatsache aber nicht der maßgebliche Grund für seine Wohnsituation. Insgeheim ist er nämlich in Mizuki verliebt.

Jedoch sind alle Versuche, Mizuki für sich zu gewinnen, bisher gescheitert. Mizuki selbst ahnt nichts von seinem heimlichen Verehrer. Takahi hingegen sind Hisagis Gefühle schon längst aufgefallen. Er hat sogar versprochen, Hisagi bei seinem Vorhaben zu unterstützen. Doch auch seine Verkupplungspläne waren bisher nicht erfolgreich. Darum schlägt Takahi diesmal eine andere Richtung ein. Sein neuer Plan sieht es vor, Mizuki eifersüchtig zu machen, indem er selbst mit Hisagi flirtet. Dieses Vorgehen kann Hisagi jedoch gar nicht gut heißen. er befürchtet , dass Mizuki daraus falsche Schlussfolgerungen ziehen könnte. Doch Takahi scheinen Hisagis Zweifel nicht zu stören. Ganz im Gegenteil. Bei der Durchführung seines Plans fällt ihm auf, dass auch er etwas für Hisagi empfindet. Eine Beziehung zwischen Mizuki und Hisagi kann er daher keinesfalls mehr zulassen. Ab sofort wird er jeden Versuch eines Liebesgeständnisses mit aller Kraft verhindern. Und somit wird diese komplizierte Dreiecksbeziehung noch verzwickter.

Doch „Double Essence“ bietet neben der Hauptgeschichte noch 3 weitere Shortstories.

In „Die Bedingung für den Erfolg“ wird Kazuja förmlich ins kalte Wasser geworfen. Seit Neustem leitet er die Firma seines Vaters, der bei einem Unfall ums Leben gekommen ist und ihm das Unternehmen überlassen hat. Nun findet sich der Oberschüler in der völlig unbekannten Welt der Großkonzerne und Business Gespräche wieder. Nicht nur seine Freizeit muss er dafür opfern, auch sein Freund Takeru wird durch seinen neuen „Job“ immer wieder vernachlässigt, der von all dem nichts ahnt. Als eine zweite Firma ebenfalls an der Immobilie für die neue Firmenniederlassung in Osaka interessiert ist und es zur Verhandlung kommt, nimmt sich Kazuja vor, bei seiner Feuerprobe nicht klein beizugeben. Doch als er sieht, wer ihm als Verhandlungspartner gegenübersteht, wird er plötzlich ganz unsicher. Was hat Takeru hier verloren?

„Das letzte Geschenk“ handelt von dem 16 jährigen Jungen Yuzuru Ninomiya, der bei einem tragischen Unglück seine Eltern verloren hat. Seitdem wird er von einem Verwandten zum nächsten gereicht. Auch sein Onkel kann ihn aufgrund finanzielle Schwierigkeiten nicht bei sich aufnehmen. Er bittet daher Yuzurus entfernten Verwandten Rei um Hilfe. Dieser arbeitet als Arzt und hat daher ein stabiles Einkommen. Rei lässt sich trotz anfänglichem Unbehagen dazu überreden, den schüchternen Jungen in seine Obhut zu nehmen. Doch schnell stellt sich heraus, dass Yuzuru gar nicht so kleinlaut ist. Und Rei bemerkt, dass er vielleicht doch mehr als Fürsorge für den einsamen Störenfried empfindet.

Die letzte Geschichte, namens „Die Welt der Vampire“ handelt von Riku, der für seine Heimat Informationen über das Nachbardorf beschaffen soll. Seit kurzem sollen hier seltsame Dinge vor sich gehen. Riku macht sich daher auf den Weg in die kleine Gemeinde und wird Zeuge einer Katastrophe. Vampire haben das Dorf überfallen und alle Einwohner getötet. Auch Frauen und Kinder blieben nicht unverschont. Einige wurden durch den Biss eines Vampires selbst zu einem solchen Monster. Nur ein Vampire, den Riku auf seiner Informationsreise trifft, scheint anders zu sein. Dieser war mal ein Mensch und besitzt noch die menschlichen Gefühle und ein Gewissen. Doch kann Riku seinem eigentlichen Todfeind überhaupt vertrauen?

Eigene Meinung
„Double Essence“ beinhaltet die Erstlingswerke von Ryo Takagi. Die frühe Entstehungszeit ist daher auch an den Zeichnungen erkennbar. Gesichter und vor allem Körpermaßen wirken oft in die Länge gezogen, sodass die Proportionen unrealistisch erscheinen. Die Charaktere der einzelnen Shortstories ähneln sich oftmals oder weisen nur geringe äußerliche Unterschiede auf, wohingegen die Zwillinge Mizuki und Takahi beinahe unverwandt wirken.

Inhaltlich wagen sich die Geschichten an die ethischen und sozialen Grenzen des menschlichen Gewissens heran. Unter anderem werden Inzest, Korruption sowie Liebe zu Minderjährigen näher thematisiert. Für meinen Geschmack lehnt sich Ryo Takagi vor allem mit der Hauptgeschichte, die ebenfalls den Namen „Double Essence“ trägt, zu weit aus dem Fenster. Obwohl es sich bei „Double Essence“ um ein Shonen-Ai Manga handelt, bleibt die Handlung weitgehend jugendfrei. Der sexuelle Akt an sich wird hier eher der Vorstellungskraft des Lesers überlassen.

Die eigentliche und namensgebende Hauptgeschichte erscheint im Vergleich zu den anderen Shortstorys etwas zu kurz geraten zu sein. Insgesamt wirken die Geschichten leider oftmals zu flach und unausgereift, auch wenn es sich hierbei um ein Einzelband handelt.

© Izumi Mikage
Double Essence: © 2010 Ryo Takagi, Kodakawa Shoten/ Egmont Manga

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