Die Schokohexe

Name: Die Schokohexe
Englischer Name:
Originaltitel: Chocolat no Mahou
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2009
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Rino Mizuho
Bände: 16 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 5,95 €
6,50 € (ab 01.02.2019)

Die Schokohexe Band 1Story
Tief im dunklen Wald, verborgen zwischen hohen Tannen, befindet sich das prunkvolle Geschäft „Chocolat Noir“. Darin fertigt Chocolatier Chocola Aikawa ihre magischen Schoko-Pralinen, Kuchen und Soufflés an, die demjenigen, der sie verzehrt, einen Wunsch erfüllen. Doch fordert Aikawa eine entsprechende Gegenleistung, die weitaus wertvoller ist als Geld.

Auch die berühmte Sängerin Maria Abe, die eigentlich einen Chart Hit nach den anderen hervorbringt, verirrt sich nach einem schwerem Schicksalsschlag ins „Chocolat Noir“. Ihre härteste Konkurrentin Aya, die Maria eigentlich für eine Freundin hielt, lockte Maria in eine hinterhältige Falle. Sie verbreitete das Gerücht, dass Maria eine geheime Beziehung mit dem gefragten Schauspieler Sho Hayakawa führen würde, um selbst ins Rampenlicht aufsteigen zu können. Seit dem durchläuft Maria die Hölle auf Erden. Sie wird von Sho Hayakawas weiblichen Fans schikaniert, ihre eigenen Fans wenden sich von ihr ab und die Medien lassen ab sofort kein gutes Haar mehr an ihr. Zu allem Überfluss versagt ihr während einer Liveübertragung auch noch die Stimme.

Ihr Ruf ist absolut zerstört und ein Ausweg scheint einfach nicht in Sicht zu sein. All ihre Hoffnungen legt Maria also in die mystische Schokolade des geheimnisvollen Cafés. Ein cremiger Trüffel aus Schokolade und Sahne soll Marias Stimme heilen und ihr Herz von allen Sorgen befreien. Und tatsächlich scheint Maria von Angst und Kummer erlöst zu sein. Ihre Stimme erklingt so rein und klar wie nie zuvor. Nicht ein Hauch von Zweifel oder Furcht ist mehr zu erkennen. Alle Zuhörer lauschen dem Klang ihrer lieblichen Stimme und vergessen dabei all ihren Zorn. Aya kann nicht glauben, was sie sieht. Ihre heimtückischen Pläne haben versagt. Auch sie macht sich daraufhin in das Schokoladengeschäft im Wald und äußert ihren Wunsch, besser singen zu können als Maria. Doch wohingegen Maria mit ihrer unglücklichen Erinnerung bezahlen musste, ist der Preis für Ayas hasserfüllten Wunsch weitaus teurer, sodass Aya ihren Wunsch schon bald bereuen wird.

Die Schokohexe Band 2Neben dieser Geschichte beinhaltet „Die Schokohexe“ noch vier weitere Geschichten.

So gelangt die Musterschülerin Mayu Kajiwara, die von ihrer Klassenkameradin erpresst wird und schwer darunter leidet, ins „Chocolat Noir“, nachdem sie sich in ihrer Verzweiflung in den Wald geflüchtet hat.

Desweiteren muss eine Eisläuferin mit ansehen, wie der Mensch, den sie am meisten liebt, immer mehr Kontakt zu ihrer besten Freundin hat, eine Schülerin scheinbar von ihrem heimlichen Verehrer tyrannisiert wird und ein berühmtes Model von ihrer eigenen Make-up-Artistin in den Schatten gestellt wird.

Eigene Meinung
Auf den ersten Blick könnte der Eindruck entstehen, dass „Die Schokohexe“ eher das jüngere Publikum ansprechen soll. Der Shojo-artige Zeichenstil wirkt sehr kindgerecht und niedlich. Doch fängt man an, die einzelnen Geschichten zu lesen, verfällt man schnell dem Charme dieser Serie und erkennt, dass auch junge Erwachsene durchaus angesprochen werden.

Die jeweiligen Short-Stories überzeugen durch Raffinesse und interessante Wendungen, wobei sich die Geschichten im Verlauf des Bandes immer weiter steigern und durchaus auch düstere Seiten haben. „Die Schokohexe“ könnte daher wohl am ehesten als eine Mischung aus „Scary Lessons“ und „xxxHolic“ bezeichnet werden.

Lediglich der Zeichenstil lässt oftmals zu wünschen übrig. Zwar werden die Emotionen der Protagonisten gut dargestellt, aber dafür werden die Proportionen häufig vernachlässigt. Hände und Körper wirken steif und puppengleich. Bewegungen erwecken den Eindruck eines Standbilds, als sei die Figur vorher in Position gestellt worden. Dennoch kann die Handlung überzeugen, sodass die zeichnerischen Fehler in den Hintergrund rücken.

Mir hat der erste Band der Serie jedenfalls Lust auf mehr gemacht, sodass ich die Serie genüsslich bei einem Stück Schokolade und einem heißen Kakao weiter verfolgen möchte.

© Izumi Mikage
Die Schokohexe: © 2009 Rino Mizuho, Shogakukan/ Carlsen

Dich zu lieben – einfach magisch!

Name: Dich zu lieben – einfach magisch!
Englischer Name: Falling into you lika a magic
Originaltitel: Kimi to koi ni ochiru maho de
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2008
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Kozue Chiba
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Dich zu lieben - einfach magisch!Story
Miko ist völlig begeistert, als sie in ihrer Lieblingszeitschrift von der Bäckerei „Saint Molly“ liest. Von diesem Tage an, kann sie an nichts mehr anderes denken, als an ihren Wunsch, Bäckerin zu werden. Daher fasst sie sich ein Herz und packt ihr Sachen um nach Tokio zu ziehen. Doch als sie vor ihrer geliebten „Saint Molly“ steht, weiß sie gar nicht richtig, wie sie sich eigentlich für den Job vorstellen soll. Plötzlich geht auch noch die Tür auf und ein gutaussehender Junge in Bäckerstracht tritt hinaus. Reflexartig fällt Miko auf die Knie und bettelt um einen Job als Bäckerin in diesem Geschäft. Sie springt den Bäckersjungen förmlich an und weicht nicht von seiner Seite. Dieser bittet Miko daraufhin in sein Geschäft und lässt sie einen Tag zur Probe arbeiten, um ihr Durchhaltevermögen zu testen.

Miko kann es nicht fassen, so nahe war sie ihrem Traum noch nie. Wenn alles gut geht, kann sie hier schon bald arbeiten und die Leute mit dem Geschmack und Duft dieser super niedlichen und leckeren Teigwaren glücklich machen. Doch der 14-Stunden lange Probearbeitstag bringt Miko ganz schön ins Schwitzen. Sie muss backen, kneten, kochen, einräumen, bedienen, sortieren und verkaufen, sodass sie am Ende des Tages völlig fertig aber glücklich ist.

Ihr Chef, der Junge Morishita, bringt sie nach diesem harten Tag nach Hause. Dort angekommen, stellen sie zu ihrem Erstaunen fest, dass sie direkt nebeneinander wohnen. Morishita lädt Miko an diesem Abend auch noch zu sich nach Hause ein um gemeinsam Abendbrot zu essen. Dort erklärt er ihr, dass er eigentlich gar nicht der Chef der „Saint Molly“ Bäckerei ist, sondern sein Vater das Geschäft leitet, der aber für ein Jahr zur Weiterbildung seiner Backkünste nach Paris gegangen ist. Seit dem betreibt Morishita die Bäckerei, obwohl er erst 16 Jahre alt ist und dafür die Schule aufgeben musste. Dabei wünscht er sich so sehr, einen normalen Schulalltag zu haben und Hobbys und Aktivitäten nachzugehen, die für einen Schüler normal sind. Doch er offenbart Miko auch, dass er ihr Engagement lobenswert fand und er sie gerne weiterhin als Arbeitskraft hätte. Von nun an heißt es für Miko „der frühe Vogel fängt den Wurm“, denn um 5 Uhr morgens beginnt bereits ihr Arbeitstag in der Bäckerei. Und so bedient sie Alt und Jung, Schüler, Kinder, Großeltern etc. bis um 20 Uhr endlich der Feierabend einkehrt. Zu Mikos Überraschung haben ihr Morishita und ihre beiden Arbeitskollegen Hikari Tsuji und Shiho Ando eine Willkommensparty organisiert und sie feiern zusammen die Einstellung Mikos bis spät in die Nacht.

Der Alltag von Miko wird seitdem von aufregenden Ereignissen nur so überschüttet. An einem Tag bekommt das „Saint Molly“ spät abends noch eine Großbestellung eines Kindergartens. 100 Brötchen sollen bis zum nächsten Morgen abholfertig sein. Eigentlich eine unmögliche Herausforderung, doch nicht für Morishita und sein Team. Sie arbeiten die ganze Nacht hindurch, bis sie am nächsten Morgen für jeden Racker ein Brötchen in Tierform gebacken haben.

Und auch beim Sightseeing mit Morishita lernt Miko den wahren Herzenswunsch ihres (momentanen) Chefs kennen. Auch wenn er behauptet, ein normaler Schüler sein zu wollen, ist er Feuer und Flamme, wenn er eine niedliche Bäckerei entdeckt. Dann hält ihn nichts mehr auf und er muss die Backwaren sofort testen, denn eigentlich möchte Morishita irgendwann seine eigene Bäckerei eröffnen. Schließlich muss er das „Saint Molly“ wieder abtreten, sobald sein Vater wieder aus dem Ausland zurück ist und das wird früher sein, als allen lieb ist.

Eigene Meinung
„Dich zu lieben – einfach magisch“ ist ein besonders niedlicher Manga. Es gibt hier keine Action, Kämpfe, großartige Tragödien oder Rätsel – es ist einfach nur unglaublich hinreißend und friedlich. Die Charaktere sind so glaubwürdig dargestellt, dass ich den Eindruck nicht los werden kann, dass die Autorin Kozue Chiba eine besondere Leidenschaft für Backwaren besitzt. Nachdem man das Werk gelesen hat, bekommt man unweigerlich Lust in die Bäckerei seines Vertrauens zu gehen und sich eine Leckerei zu holen. Während dem gesamten Band hat der Leser das Gefühl, den frischen Duft von Brötchen und Teig in der Nase zu haben.

Wer also mal eine ruhige, aber dennoch absolut nicht langweilige Manga-Geschichte lesen möchte, sollte „Dich zu lieben – einfach magisch“ unbedingt im Regal haben. Meiner Meinung nach, ist es das beste Werk von Kozue Chiba.

© Izumi Mikage

Dich zu lieben – einfach magisch: © 2008 Kozue Chiba, Shogakukan/Tokyopop

Devils and Realist

Name: Devils and Realist
Englischer Name: Devils and Realist
Originaltitel: Makai Ouji: Devils & Realist
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2010
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Story: Madoka Takadono
Zeichnungen: Utako Yukihiro
Bände: 15 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Devils and Realist Band 1Story
William Twining ist gut aussehend und klug. Wie immer führt er die Bestenliste des Stratford Eliteinternats an. Er ist das Aushängeschild der Schule und zudem auch bei den Schülern beliebt. Alles könnte perfekt sein, wenn da nicht das Problem mit den nicht getilgten Schulgebühren wäre. Seit dem Tod von Williams Eltern hatte sein Onkel Burton die Leitung des mächtigen Familienunternehmens, das Anwesen sowie das Vermögen der Twinings übernommen. Er kümmerte sich ebenfalls um William und bezahlte ihm den Aufenthalt an der renommierten Privatschule. Seit neusten gingen allerdings keine Zahlungen mehr auf das Konto des Internats ein, was William vor allem Angst um seinen guten Ruf beschert. Sein Schicksal darf William nicht auf die leichte Schulter nehmen, schließlich möchte er später an der Oxford Universität studieren und sich danach als erfolgreicher Politiker oder Anwalt einen Namen machen.

Diese unangenehme Angelegenheit muss daher schnellstens geklärt werden, bevor dies den anderen Schülern zu Ohren kommen sollte. Daher fährt William in den Ferien zur Grafschaft „Pem-Brokshire“, seinem eigentlichen zu Hause, um nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen, trifft ihn allerdings buchstäblich der Schlag! Die Villa ist nahezu leer geräumt und marode geworden, an den restlichen einzelnen Möbeln klebt ein Schild mit der Aufschrift „verpfändet“ und alle Bediensteten haben wohl schon lange reis aus genommen. Nur Kevin, sein treuer Butler, der William immer zur Seite stand, ist geblieben und kümmert sich um den Haushalt. Was ist nur aus den prunkvollen Besitztümern der Familie geworden und wo ist Williams Onkel? Kevin erklärt, dass das Unternehmen vor geraumer Zeit pleite ging und sich aufgrund dessen die Schulden nur so stapelten. Onkel Burton entschied sich abzutauchen. Seitdem gingen die Pfandleiher ein und aus und nahmen alles mit, was an Wert besaß. William kann nicht glauben, was er dort hört! Was soll nun aus seiner glorreichen Zukunft und Karriere werden? Zu aller erst muss er daher irgendwo Geld für die Schulgebühren her bekommen. Zusammen mit Kevin durchkämmt er jeden Zentimeter des Anwesen, doch leider erfolglos. Als bereits die Hoffnung schwindet, fällt William ein unterirdischer Gang ein, den seine Familie immer geheim hielt. Vielleicht findet sich hier etwas Wertvolles. Jedoch ist die Tür zum rätselhaften Raum verschlossen. Gewaltsam bricht William die morsche Tür auf und gelangt in das kellerartige Gewölbe, als auf dem Boden ein heller Bannkreis erstrahlt. Als William und Kevin die vom Licht geblendeten Augen wieder öffnen, steht vor ihnen ein unbekannter Mann. Wo kam er so plötzlich her?

Devils and Realist Band 2Der Fremde stellt sich als Dantalion, Großherzog der Hölle und Thronanwärter vor, dem 36 dämonische Legionen unterstehen würden. William sei der Nachfahre des Dämonen Salomo, der enorme Magie besaß. Mit seinem Zauber machte er sich damals 72 Dämonen, darunter auch Dantalion zu eigen. Aufgrund seiner Fähigkeiten gab man Salomo die Macht, den zukünftigen Herrscher der Hölle zu wählen, sollte dies von Nöten sein. Nun, da Luzifer in einen andauernden Schlaf gefallen sei, suche die Dämonenwelt unter den Dämonenkönigen nach einem stellvertretenden Herrscher. William hätte als Salomos Nachkomme nun die Aufgabe, diesen zu wählen und Dantalion möchte sich nun für dieses Amt bei Williams vorstellen. So hofft er, sich Williams Stimme zu sichern.

William könnte sich krümmen vor Lachen. So viel Blödsinn hätte er noch nie gehört. Er selbst ist überzeugter Realist und Vertreter der Wissenschaft. Dämonen, Engel, Magie und Hokuspokus ist nach William nichts weiter als Aberglaube und Fantasie. Hinter dem plötzlichen Erscheinen von Dantalion muss daher ein wirklich guter Trick stecken, aber nie im Leben Zauberei! Kurzerhand lässt er Dantalion vor die Tür setzten!

Dass William zukünftig aber noch Schwierigkeiten haben würde, an seinen realistischen Maximen festzuhalten, ist ihm zu dem Zeitpunkt noch nicht klar. Sprechende Fledermäuse, Butler mit Ziegenköpfen und allerlei Dämonen, die um Williams Stimme wetteifern, werden es William aber noch sehr schwer machen, seinen Prinzipien treu zu bleiben.

Eigene Meinung
„Devils and Realist“ ist ein mystisches und actionreiches Fantasy-Abenteuer. Es überzeugt vor allem durch seinen detaillierten und eindrucksvollen Zeichenstil, der auch nicht an aufwändige Hintergrunddarstellungen oder Effekten spart. Dadurch wirken besonders die Kämpfe zwischen den Dämonen dynamisch und abwechslungsreich. Die Hauptcharaktere sind allesamt hübsch anzusehen und höchst attraktiv, wodurch selbst die Dämonen nicht wirklich bösartig wirken.
Die Zeichnungen von „Devils and Realist“ sowie einige Handlungsstränge erinnern jedoch auszugsweise an „Black Butler“ oder „Pandora Hearts“.

Das Aufeinandertreffen von William, dem Verfechter der Wissenschaft, für den selbst die unglaubwürdigsten Ereignisse wissenschaftlich erklärbar sein müssen und Dantalion, dem dämonischen Herzog aus der Hölle, ist höchst unterhaltsam und lustig.

Insgesamt ist der Wettkampf um Williams Stimme und William selbst, der sich immer wieder eine logische Erklärung für die seltsamen Vorkommnisse zusammen dichtet, sehr amüsant und unterhaltend.

© Izumi Mikage
Devils and Realist: © 2010 Utako Yukishiro/ Madoka Takadono, Ichijinsha/ Carlsen

Devil from a foreign land

Name: Devil from a foreign land
Englischer Name:
Originaltitel: Iiki no Ki
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2011
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Kaori Yuki
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Devil from a foreign land Band 1Story
Ein Erdbeben im 19. Jahrhundert des viktorianischen Zeitalters hat ganz Tokyo zerstört und tausenden Menschen das Leben gekostet. Der reiche Baron Hisaya Kamichiko, der aus der Verwüstung seinen Nutzen ziehen und viele Grundstücke günstig kaufen möchte, geht mit seinem Sohn Garan über die Schuttberge und Trümmerhaufen, die einst Tokyo verkörperten. Das Beben ist nun zwei Wochen her und viele Familien vermissen immer noch ihre Angehörigen, als Garan plötzlich eine Stimme vernimmt. Das Winseln ist zwar leise, kommt aber eindeutig aus einem der zerstörten Häuser. Auch wenn nach dieser Zeit eigentlich niemand überleben könnte, gräbt Garan im Geröll nach der Person, die er gehört hat und findet einen Jungen. Hisaya und seine Angestellten schrecken zurück. Das Gesicht des unbekannten Jungen wird durch eine Teufelsmaske verdeckt, seine Hände liegen in Handschellen und seine rechten Hand wird von einem merkwürdiges Zeichen geprägt. Doch der Junge lebt!

Nach stundenlanger Diskussion kann Garan seinen Vater überreden, den Jungen aus den Trümmern namens Sorato bei sich aufzunehmen.

Heute sind die beiden bereits im jugendlichen Alter und die verspielten und sorglosen Kindertage lange hinter ihnen. Ein weiteres Mitglied hat sich dem Hause Kamichiko angeschlossen. das Mädchen Kiyora ist eine Waise und stammt aus einer Priesterfamilie. Nach dem Tod ihrer Eltern wurde sie von Hisaya aus dem Waisenhaus abgeholt und aufgenommen. Dies ist eine lange Tradition, bei der die Familie Kamichiko eine Waise im Kindesalter adoptiert um diese mit dem ältesten Sohn aufzuziehen und später zu vermählen. Somit ist Kiyora die Verlobte von Garan.

Dass Hisaya damals dagegen war, Sorato aufzunehmen, lässt er ihn jeden Tag spüren. Bei jedem Anlass der sich bietet wird er beschimpft und geschlagen. So auch an diesem Tag…

Devil from a foreign land Band 2Als Sorato im Garten umherwandert, um auf andere Gedanken zu kommen, entdeckt er eine Puppe, die an einen Baum gelehnt ist und aussieht wie ein kleines Mädchen. Als er näher kommt, spricht die Puppe plötzlich mit ihm! Es ist tatsächlich ein lebendes Mädchen.
Allerdings scheint sie gelähmt zu sein, denn sie bewegt sich keinen Millimeter. Doch ihre Worte lassen Sorato einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Sie bezeichnet Sorato als Dämon. Der Beweis sei das Mal des Teufels an seiner Hand. Sorato versucht ihre Worte zu verstehen, als er bemerkt, dass das fremde Mädchen blind ist. Sie starrt ihn regungslos aus ihren tiefroten Augen an! Wie konnte sie also das Mal gesehen haben? Noch ehe Sorato weiter nachfragen kann, wird er plötzlich von Hisaya entdeckt, der von seinem Gespräch mit dem Mädchen nicht begeistert ist. Er schlägt Sorato bis er letztendlich das Bewusstsein verliert.

Ab diesem Treffen sollte das Leben Soratos völlig aus dem Ruder laufen. In der Stadt werden plötzlich Mädchen entführt, die später völlig entstellt wieder aufgefunden werden. Sollte die Familie Kamichika damit etwas zu tun haben? Was hat es mit dem Puppen-Mädchen auf sich und was verbirgt Hisaya?

Eigene Meinung
„Devil from a foreign land” stammt aus der Feder von Kaori Yuki, die in Deutschland bereits mehrere Manga veröffentlicht und sich einen anschaulichen Ruf als Mangaka erarbeitet hat. Mit ihrer neuen Serie wagt sie sich erneut in Genre der Mystik und Fantasie. „Devil from a foreign land“ hält für den Leser dunkle Rituale, unheimliche Charaktere, altertümliche Sagen und finstere Geheimnisse bereit. Die Entwicklung der Handlung ist jedenfalls vielversprechend.

Einzig und allein die parallel laufenden Handlungsstränge und Rückblenden in die Vergangenheit sind teilweise etwas undurchsichtig. Ich bin aber sicher, dass im Laufe der Serie noch einiges klarer werden wird.

© Izumi Mikage
The devil from a foreign land: © 2011 Kaori Yuki, Kodansha/Carlsen

Puella Magi Kazumi Magica

Name: Puella Magi Kazumi Magica
Englischer Name: Puella Magi Kazumi Magica: The Innocent Malice
Originaltitel: Maho Shojo Kazumi Magica – The innocent malice
Herausgebracht: Japan: Houbunsha 2011
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Original Story: Magica Quartet
Story: Masaki Hiramatsu
Zeichnungen: Takeshi Tensugi
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 5,95 €

Puella Magi Kazumi Magica Band 1Story
Als Soichiro seinen Koffer öffnet, traut er seinen Augen nicht. Ein nacktes Mädchen steckt darin. Zu allem Überfluss leidet das Mädchen auch noch an Gedächtnisverlust. Lediglich an ihren Vornamen Kazumi kann sie sich erinnern. Für Soichiro steht fest, dass sein Koffer vertauscht wurde. Dabei ist der eigentliche Inhalt nicht weniger brisant. Soichiro hatte geplant mit Hilfe einer Bombe das neue Einkaufszentrum „Buy-Lot“ in die Luft zu sprengen, welches der Grund dafür war, dass er sein Restaurant schließen musste. Dabei ist Soichiro eigentlich ein herzensguter Mensch. Er gibt Kazumi etwas zum anziehen und päppelt sie mit einer gesunden Mahlzeit wieder auf. Kazumi hingegen kann ihre Situation gar nicht richtig einschätzen, als plötzlich das Telefon klingelt und ihr Entführer am Hörer ist. Der Austausch der Koffer soll heute noch erfolgen. Auch wenn es gefährlich ist, möchte Kazumi herausfinden, wer ihr das angetan hat. Freiwillig kletter sie noch einmal in den Koffer, um das Verbrechen aufzudecken. Dabei startet Kazumi noch einen letzten Versuch, Soichiro von seiner Absicht, die Bombe zu zünden, abzubringen.

Als Soichiro mit dem Koffer, in dem Kazumi ist, im Einkaufszentrum ankommt, überschlagen sich die Ereignisse. Zwar gelingt es Soichiro, wieder in den Besitz seines Koffer zu kommen, allerdings tauchen plötzlich zwei Highschool-Schülerinnen auf, die ihre Neugierde nicht zügeln können und  den Koffer mit der Bombe öffnen. Auch wenn Soichiro sein Vorhaben hätte abbrechen wollen, wäre es nun zu spät, denn die Mädchen haben aus Versehen den Countdown der Bombe aktiviert. Ehe Soichiro reagieren kann, wimmelt es nur so von Polizei. Eine Polizistin zielt mit ihrer geladenen Waffe auf ihn und droht damit, ihn zu erschießen, sollte er die Bombe nicht deaktivieren. Jedoch ist er dazu nicht in der Lage. Als die Polizistin bereits den Finger am Abzug ihrer Waffe hat, springt Kazumi aus ihrem Koffer und stellt sich schützend vor Soichiro. Die letzten Sekunden laufen, als die Highschool-Mädchen die Kugelbombe in hohen Bogen in die Luft schleudern und diese mit einem lauten Knall detoniert. Doch Anstelle des absoluten Chaos‘ rieselt es nur Papier von der Decke. Die Bombe war gefüllt mit Konfetti! Soichiro und Kazumi können es kaum glauben. Die Bombe war eindeutig echt. Hat Kazumis inständiger Wunsch nach einem guten Ausgang etwas damit zu tun?

Puella Magi Kazumi Magica Band 2Als sich die Lage etwas beruhigt, kommen die beiden Highschool-Mädchen auf Kazumi zu. Das Wiedersehen wirkt sehr vertraut. Bei den Mädchen handelt es sich um Umika und Kaoru. Alle drei sind nicht nur miteinander befreundet, sondern wohnen auch noch zusammen! Nur Kazumi kann sich immer noch nicht daran erinnern. Zu Hause fällt Kazumi erschöpft ins Bett.

Am nächsten Tag findet sich Kazumi allein zu Haus wieder. Umika und Kaoru sind nicht da. Jedoch kommt kurz darauf die Polizistin vorbei und gibt an, noch Nachforschung zum gestrigen Fall zu machen. Kazumi kommen schnell Zweifel an der Polizistin und ihren Absichten. sie ist davon überzeugt, dass die Polizistin hinter der Bombe steckt und spricht ihre Vermutung frei aus. Daraufhin eskaliert die Situation. Der Körper der Polizistin beginnt sich zu verformen. Binnen Sekunden steht ein gewaltiges Monster vor Kazumi. Kazumi sieht zunächst keine Chance, gegen dieses Monstrum anzukommen, als ihre Ohrringe klimpern und ihr Körper reagiert. Sie folgt ihren Instinkt und verwandelt sich in ein Magic-Girl – bereit den Kampf gegen das Böse anzutreten!

Eigene Meinung
Mit „Puella Magi Kazumi Magica“ erscheint nun nach „Puella Magi Oriko Magica“ ein weiteres Spin-off zur berühmten und beliebten Serie „Puella Magi Madoka Magica“. Die Basis der Handlung ist identisch mit den bisherigen Serien – die Magical Girls haben sich dazu verpflichtet, Jagt auf die bösartigen Hexen zu machen. Im Gegenzug wird ihnen ihr größter Wunsch erfüllt.

Puella Magi Kazumi Magica Band 3Wo hingegen „Madoka Magica“ niedlich gezeichnet und tiefgründig war und „Oriko Magica“ eher düster und beinahe verstörende Grundzüge hatte, wurde „Kazumi Magica“ sehr komödiantisch gehalten. Im Fokus steht diesmal eher die Hauptperson Kazumi und ihre Geschichte sowie Persönlichkeit und nicht unbedingt der Kampf zwischen Magical Girls und Hexen. Teilweise wirkt die Story wie eine Parodie. Oftmals geht es  eher ums Essen, als um die Bekämpfung des Bösen. Zudem scheint Kazumi ihre Amnesie selbst gar nicht so ernst zu nehmen. Sie scheint Spaß daran zu haben, ihre Fähigkeiten neu zu erleben und sich selbst wiederzufinden.

Insgesamt wirkt „Kazumi Magica“ als würde es vermehrt das junge Publikum ansprechen wollen. Die  Charaktere sind sehr niedlich dargestellt und können im Shojo-Stil gestalterisch überzeugen. Der Humor wird maßgeblich durch Slap-Stick erzeugt und die Kämpfe sind im Vergleich zu den Vorgängern jugendfrei und unblutig.

„Madoka Magica“ lebte davon, die bisherigen Klischees aufzurütteln und eine Story zu schaffen, die den Leser zum nachdenken anregt. Von dieser Intention ist bei „Kazumi Magica“ nichts mehr zu spüren. Darin wird mehr Wert auf leichte Unterhaltung und humorvolle Einlagen gelegt.

Mit persönlich gefällt „Kazumi Magica“ besser als „Oriko Magica“. Dennoch bleibt Madoka der ungeschlagene Star der Serie. Wer allerdings Fan des „Magica-Universums“ ist und weitere Details und Hintergründe darüber erfahren möchte, der kann unbesorgt zu „Puella Magi Kazumi Magica“ greifen.

Puella Magi Kazumi Magica © 2011 Magica Quartet/ Masaki Hiramatsu/ Takeshi Tensugi, Houbunsha/ Carlsen

Deiner ist meiner ist deiner

Name: Deiner ist meiner ist deiner
Englischer Name:
Originaltitel: Ore to Atashi no Kareshi-sama
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Mika Kajiyama
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Deiner ist meiner ist deiner Band 1Story
Chokos großer Tag steht bevor – sie will Tsukiyono-kun endlich ihre Liebe gestehen. Aber da er der abgesagteste und beliebteste Junge der ganzen Schule ist, gut aussieht und klug ist, ist es nicht einfach, an ihn ran zu kommen. Doch heute wird es ihr gelingen! Alle Vorbereitungen sind getroffen und das perfekte Styling sitzt. Allerdings scheint Chokos Bruder Hayate andere Pläne zu haben. Er hält rein gar nichts davon, dass sich Choko mit einem Mann einlassen will. Er selbst sieht sich in der Verantwortung, auf seine Zwillingsschwester aufzupassen, seitdem die Eltern beruflich in der Welt unterwegs sind. Dabei nimmt sein Schwesternkomplex beinahe anormaler Ausmaßen an. Bisher hat er noch jeden Annäherungsversuch eines Jungen an seine Schwester vereiteln können. Und auch dieses Mal plant er das Treffen unbemerkt zu sabotieren.

In der Schule beobachtet er aus dem Hintergrund Chokos Versuch eines Liebesgeständnisses. Als sie vor Tsukiyono steht, sprudelt es vor Nervosität nur so aus ihr heraus. Die kitschigen Worte, die ihre Gefühle beschreiben, überschlagen sich beinahe. Doch zu ihrer Verwunderung scheint Tsukiyono nicht abgeneigt zu sein. Er selbst gibt sogar zu, dass ihm Choko bereits mehrfach aufgefallen sei. Kurzerhand verabreden sich beide zu einem Date!

Choko schwebt auf Wolke 7. Sie kann ihr Glück kaum fassen. Nur für Hayate lief das alles andere als geplant. Er hatte auf einen eindeutigen Korb von Tsukiyono gehofft. Daher bleibt ihm nun nichts mehr übrig, als ein ernstes Wörtchen mit seiner Schwester zu reden. Doch da stößt er auf taube Ohren. Auf dem Dach der Schule artet die Situation in einen Streit aus. Im Eifer des Gefechtes ist Choko einen Moment unachtsam und übersieht eine Stufe der Treppe. Im letzten Moment ergreift Hayate ihre Hand, sodass sie zusammen die Treppe hinab stürzen.

Zum Glück scheinen beide bis auf ein paar blaue Flecken unversehrt zu sein. Doch irgendetwas ist anders. Plötzlich fällt es den beiden wie Schuppen von den Augen: Sie haben die Körper getauscht! Sie stecken nun im Körper des jeweils anderen. Was ist das für ein Zauber? Wie konnte das passieren?

Deiner ist meiner ist deiner Band 2Und dabei ist bereits morgen das ersehnte Date mit Tsukiyono! Nach mehreren gescheiterten Versuchen, erneut die Körper zu tauschen kann Choto Hayate überzeugen, in ihrem Körper zum Date zu gehen. Was sie allerdings nicht weiß, ist, dass Hayate schon plant, das Treffen zum schrecklichsten Date aller Zeiten zu machen, über das Tsukiyono nicht so schnell hinweg kommen wird.

Eigene Meinung
„Deiner ist meiner ist deiner“ ist ein Komödie alla „Freaky Friday“. In diesem Fall ist allerdings der Tausch der Geschlechterrollen besonders unterhaltsam. Vor allem Choko, die in Hayates Körper steckt, und ihre Weiblichkeit dennoch nicht wirklich ablegen kann, bringt den Leser mit ihrem Auftreten zum Lachen.

Der Zeichenstil von „Deiner ist meiner ist deiner“ ist sehr detailliert und anschaulich. Typisch für Shojo-Manga werden Hintergründe hübsch verziert, Kleidung niedlich und möglichst weiblich gezeichnet sowie Männer attraktiv dargestellt. Es wird also allerlei fürs Auge geboten. Dabei erinnern die Zeichnungen an eine Mischung von „Toradora“ und „Princess Princess“.
Besonderes Highlight ist das doppelseitige Titelbild vor Beginn der Serie, dass komplett in kräftigen Farben gedruckt wurde.

Band 1 endet mit einem Paukenschlag und lässt den Ausgang offen, sodass man es nicht abwarten kann, im nächsten Band zu erfahren, wie die Handlung weitergeht. Wer leichte, aber humorvolle Unterhaltung sucht, sollte hier zugreifen.

© Izumi Mikage
Deiner ist meiner ist deiner: © 2012 Mika Kajiyama, Kadokawa Shoten/ EMA

Deathless

Name: Deathless
Englischer Name:
Originaltitel: Deathless
Herausgebracht: Japan: Shonen Gahosha 2010
Deutschland: Planet Manga 2012
Mangaka: Koushi Rikudou
Bände: 12 Bände
Preis pro Band: 7,95 € (Band 1-6)
7,99 € (Band 7-10)
9,99 € (Band 11-12)

Deathless Band 1Story
Mizukis Leben dreht sich um Paragraphen und Verordnungen. Sie glaubt an Richtlinien und Vorschriften, sowie an Gerechtigkeit durch das Gesetz. Um Recht und Ordnung im Land zu fördern studiert Mizuki sogar Jura. Ihr Großeltern, bei denen sie in einem Tempel lebt und streng erzogen wird, unterstützen sie dabei. Daher reagiert sie mehr als empfindlich darauf, wenn mal wieder die Yakusa vor der Tür steht. Hartnäckig versuchen sie an das Grundstück von Mizukis Großeltern zu kommen. Jeden Tag versuchen sie, mal freundlich und manchmal höchst aggressiv, den Verkauf zu erzwingen, bisher aber vergebens.

Auch an diesem Tag, an dem Mizuki allein zu Haus ist, wird sie erneut von der Yakusa bedrängt. Nach einiger Zeit, indem sie in Diskussionen vertieft sind, kommen zwei unbekannte Frauen hinzu. Mizuki fällt sofort die außergewöhnliche Schönheit der beiden auf. Sie stellen sich als Suzaku und Kamado vor und schaffen es tatsächlich, die Yakusa zum Gehen zu überreden. Nachdem sie aber erfahren, dass die Großeltern heute außer Haus sind, verabschieden sich auch die beiden wieder. Mizuki ist mehr als genervt und verwirrt. Wer waren die beiden und was hat ihr Großvater da schon wieder angestellt? Als sie sich abends mit einem warmen Bad von dem Stress erholen möchte, fällt Mizuki plötzlich ein bissiger Geruch von Benzin auf. Als sie nach dem Rechten schaut, versucht einer der Yakusa, dem vor ein paar Tagen von ihrem Opa schwer zugesetzt wurde, den Tempel in Flammen zu setzten. Mizuki versucht natürlich den Mann aufzuhalten, als dieser ein Messer zückt und sie damit brutal ersticht. Sollte das nun das Ende in Mizukis kurzem Leben sein?

Als Mizuki die Augen öffnet, weiß sie nicht was ihr geschieht. Die ganze Situation ist so irreal. Hat sie den Angriff überlebt? Sie ist immer noch ganz schwächlich und Ihr Blick verschwommen, als sie allmählich das Gesicht der unbekannten Frau, die sich heut Mittag als Suzaku vorstellte, erkennt. Nun bemerkt Mizuki auch, dass diese auf ihr liegt und ebenso wie sie selbst völlig entkleidet ist! Verzweifelt versucht sie den Fängen der Frau zu entkommen als Mizuki aus dem Augenwinkel den Mann der Yakusa entdeckt. Dieser befindet sich in den Armen der nackten Kamado und beginnt rasch zu verwesen bis er ganz zu Staub zerfallen ist!

Deathless Band 2Mizuki kann ihren Augen kaum glauben und versucht energisch zu entkommen, als Suzaku erklärt, dass sie und Kamado die Zeit von Menschen nehmen, die sie noch auf Erden gehabt hätten, wären sie nicht eines unnatürlichen Todes gestorben. Mizukis Herz pocht immer schneller. Das kann alles nur ein schlechter Scherz sein.Sie will endlich aus diesem Albtraum erwachen. In ihrem Kopf herrscht nur noch die blanke Panik. So darf es nicht enden! Kaum hat sie diesen Gedanken ausgesprochen, erscheint ein grelles Licht, dass sie und Suzaku verschlingt. Als Mizuki zu sich kommt, ist Suzaku verschwunden, allerdings hört sie noch ihr Stimmt, die mit ihr spricht. Wo ist sie also? Was ist passiert? Mizuki stolpert vor sich hin, als sie sich in einer Glasscheibe betrachtet und erkennt, dass sie nicht mehr sie selbst ist! Mizuki hat Suzaku absobiert, die nun in ihrem Inneren für Unruhe sorgt!

Eigene Meinung
„Deathless“ überzeugt nicht nur mit einer interessanten Geschichte und hübschen Frauen, sondern vor allem mit einer Menge Humor. Besonders die einzelnen Charaktere, wie Kamado, Mizuki oder ihre Familie sorgen für eine gehörige Portion Spaß. Da stört es den weiblichen Leser auch nicht mehr, dass die „Zeitfresser“ ihre Opfer die Zeit durch möglichst großflächigen direkten Körperkontakt stehlen und dass das natürlich am besten nackt geht.

Die einzelnen Seiten wirken manchmal etwas überladen und die Sprechblasen teilweise zu überfüllt. insgesamt schadet diese Tatsache den Lesefluss aber nicht.

Einzig und allein die Art und Weise, wie die Großeltern dargestellt werden, gefällt mir persönlich nicht. Sie wirken wie kleine hinterlistige Gnome, die nur auf eine günstige Gelegenheit warten, zu zuschlagen. Den gesamten ersten Band wartet der Leser förmlich darauf, dass die Großeltern ihr wahres Gesicht zeigen und man sagen kann „ha, hab ich’s doch gewusst“. Dennoch scheinen die beiden mehr als liebevoll und fürsorglich für Mizuki zu sorgen.

Bei „Deathless“ sollte man sich also nicht durch das vulgäre Cover des Manga abschrecken lassen. Der Schein trügt in diesem Fall, denn „Deathless“ bietet große Unterhaltung trotz nackter Haut.

© Izumi Mikage
Deathless: © 2010 Koushi Rikudou, Shonen Gahosha/ Planet Manga

Daytime Shooting Star

Name: Daytime Shooting Star
Englischer Name:
Originaltitel: Hirunaka no ryusei
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: KAZÉ 2014
Mangaka: Mika Yamamori
Bände: 12 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Daytime Shooting Star Band 1Story
Die 15 Jährige Suzume lebt seit Ihrer Geburt in einem kleinen Dorf, in dem sich im wahrsten Sinne des Wortes Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Hier gibt es nicht einmal eine einzige Ampel, geschweige denn einen Supermarkt oder ein Café. Suzume führt in ihrer Heimat ein unbekümmertes und ruhiges Leben, auch wenn es ein wenig eintönig ist. Doch als ihr Vater eines Abends berichtet, dass er beruflich nach Bangladesch versetzt wurde und mit Suzumes Mutter in ein fremdes Land ziehen muss, ist das harmonische Leben zu ende. Für ihre Eltern ist klar, dass sie Suzume nicht aus ihrem Heimatland hinaus reißen dürfen. Eine solche Umstellung möchten sie ihrer Tochter nicht zumuten. Daher soll Suzume in Zukunft bei ihrem Onkel in der Megametropole Tokyo wohnen und dort zur Schule gehen. Auch wenn sich Suzume dagegen sträubt zu ihrem nahezu unbekannten Onkel in eine unbekannte Stadt zu ziehen, kann sie sich letztendlich nicht durchsetzen und muss nachgeben.

Der Abschied aus ihrem kleinen Dorf kommt schnell und ehe Suzume sich versieht, befindet sie sich Mitten im Gedränge des Tokioter Hauptbahnhofs. Weil ihr Onkel noch arbeitet, muss sie den Weg zum Haus ihres Onkels alleine finden. sie sucht verwirrt und orientierungslos nach dem richtigen Ausgang, als ein fremder junger Mann sie anspricht. Der etwas seltsam gekleidete Mann wirkt zunächst etwas aufdringlich und redet wie ein Wasserfall. Er möchte ihr helfen, den Weg zu finden. Auch ihr Gebäck würde er tragen. Suzumes Alarmglocken geben Signal. Der Fremde ist ihr eindeutig nicht geheuer. Daher nimmt sie die Hände in die Hand und läuft aus dem nächst besten Ausgang. Als sie die Passanten nach dem Weg zu ihrem Onkel fragt, kann ihr auch dort niemand weiterhelfen. Das ist also die Anonymität der Großstadt, wird es Suzume klar. Verzweifelt und kraftlos setzt sich Suzume auf eine Bank, als ihr plötzlich schwarz vor Augen wird. Völlig erschöpft verliert sie das Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kommt, liegt sie im Bett im Haus ihres Onkels. Ihr Onkel steht besorgt an ihrer Seite. Und zu Suzumes Überraschung hat sie der fremde Mann vom Bahnhof gerettet. Sein Name ist Shishio und ist ein guter Bekannter ihres Onkels.

Und so beginnt das aufregende Leben in Tokyo. Auch der erste Schultag beginnt chaotisch, denn Suzume muss feststellten, dass Shishio ihr neuer Klassenlehrer ist! Zudem ist ihr Sitznachbar Daiki eher ein zurückgezogener und abweisende Typ. Da wird es schwer, Kontakt zu knüpfen. Neue Freunde zu finden ist nämlich zunächst gar nicht so einfach. Doch durch einen Zufall erfährt Suzume von Daikis Schwäche. Er wird in Gegenwart von Frauen nervös und verhält sich deswegen so distanziert. Für Suzume ein gefundenes Fressen. Als Preis für ihr Schweigen verlangt sie nicht mehr, als Daikis Freundschaft.

Daytime Shooting Star Band 2Doch damit handelt sich Suzume auch eine Menge Ärger ein, denn ihre Schulkollegin Yuyuka ist heimlich in Daiki verliebt und kann den vertrauten Kontakt zwischen Suzume und Daiki nicht einfach so hinnehmen.

Eigene Meinung
Das Shojo-Manga „Daytime Shooting Star“ wirkt zunächst sehr stereotyp. Das Landei vom Dorf kommt in die große Stadt und entwickelt Gefühle für ihren Lehrer. Doch „Daytime Shooting Star“ ist eben nicht die typische Schüler-Lehrer-Liebesgeschichte. Vor allem die unterschiedlichen Charaktere machen den Manga zu etwas ganz Besonderen. Speziell Suzume wird von den Lesern sofort ins Herz geschlossen. Sympathischer kann man eine Figur einfach nicht darstellen. Sie gibt sich nach außen hin selbstsicher und kühl, doch in Wirklichkeit plagen Suzume oft Zweifel und Ängste. Für die meisten Leser sind die Emotionen und Handlungen gut nachvollziehbar. Doch neben der Ernsthaftigkeit sorgt Suzume mit ihren trockenen und teils planlosen Reaktionen für eine erfrischende Portion Humor.

Aber auch ihr Lehrer Shishio bringt frischen Wind in die Geschichte. Der Schönling, der sich privat völlig anders gibt als beruflich, lässt durch seine zweideutigen Äußerungen Spielraum für Interpretationen. Seine Gefühle für Suzume sind daher offen und bisher nicht wirklich klar.

Der Zeichenstil von „Daytime Shooting Star“ erfüllt alle Erwartungen an einen Shojo-Manga, auch wenn er nicht so mit Effekten und Blümchen überfüllt ist, wie manch andere Manga des Genres. Doch die Gefühle der Protagonisten werden klar und deutlich dargestellt und lassen das Herz des Lesers höhere schlagen. Daher benötigt „Daytime Shooting Star“ auch kein „Schnick-Schnack“ und „Bling-Bling“ um zu überzeugen.

Mich hat „Daytime Shooting Star“ und vor allem Suzume vollkommen überzeugt. Die Handlung ist spannend, lustig und romantisch zugleich. Das Ende des ersten Bandes lässt jedoch eine Steigerung der Romantik zu. Für jeden Shojo-Fan, der gefühlvolle Stories mag, ist „Daytime Shooting Star“ wärmstens zu empfehlen.

© Izumi Mikage
Daytime Shooting Star: © 2011 Mika Yamamori, Shueisha / KAZÉ

Verlangen nach Liebe

Name: Verlangen nach Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Koi to Yokubou no Susume
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Kozue Chiba
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Verlangen nach LiebeStory
Yutaka ist an der Schule bekannt wie ein bunter Hund. Sein schlechter Ruf eilt ihm voraus, denn er ist ein wahrer Schürzenjäger. Jedoch hält er es scheinbar mit keinem Mädchen länger als einen Monat aus. Jedem Mädchen mit dem Yutaka zusammen war, hat er nach dieser Frist einen Korb gegeben.

An diesem Nachmittag beobachtet Maruyama, wie Yutaka erneut Streit mit einem Mädchen hat, von dem er sich gerade getrennt hat. Aus verständlichen Gründen ist diese völlig außer sich vor Wut und gibt Yutaka aus voller Kraft eine Ohrfeige, die ihn von den Füßen haut. Maruyama kann nicht wiederstehen, ein paar zynischen Worte dazu zu äußern. Etwas schadenfroh hilft sie Yutaka wieder auf die Beine. Doch dieser ist mehr erstaunt als traurig. Er hätte Maruyama, die eher einem Mauerblümchen ähnelt, niemals so direkt und schlagfertig eingeschätzt. Wie aus der Pistole geschossen, bittet er sie, seine Freundin zu werden. Murayama willigt ein, da sie sich bereits in Yutaka verliebt hat. Doch als sie sich näher kommen, steigt die Angst in Maruyama auf. Was wird passieren, wenn ein Monat vergangen ist?

Neben der Hauptgeschichte, die den gleichen Titel wie das Manga trägt, gibt es noch vier weitere Shortstories.

„Die schelmische Meerjungfrau“ erzählt von der Legende eines kleinen Stranddorfes. Wer im Meer eine Meerjungfrau sieht, dessen Liebe wird in Erfüllung gehen. Zusammen mit ihrer Schwester Kanami und ihrem Sandkastenfreund Futa sucht das Mädchen Nagi jeden Sommer nach dem sagenumwobenen Fabelwesen. Als sie die Meerjungfrau jedoch tatsächlich entdeckt, muss sie sich eingestehen, dass ihre Liebe wohl niemals erwidert werden wird, denn Futa scheint offenbar in Kanami verliebt zu sein.

„Rot wie die Liebe“ handelt von dem Mädchen Sasaki Beniko und dem neuem Lehrer Herr Nomoto. Zunächst sind beide einfach nur ein Lehrer und eine Schülerin. Doch nach und nach verliebt sich Sasaki in ihren Lehrer, auch wenn sie weiß, dass es eigentlich keine Zukunft für eine gemeinsame Beziehung gibt. Als Herr Nomoto jedoch krank ist, macht Sasaki sich Sorgen und besucht ihn zu Hause. Dabei kommen beide in eine brenzlige Lage, in der sie auch noch von einem anderen Lehrer und Kollegen Nomotos beobachtet werden. Wird Sasakis Besuch für beide schlimme Konsequenzen haben?

„Seine Fingerspitzen“ ist eine Geschichte über den lieblichen und hübschen Rito, der zur wandernden Schauspielgruppe „Kaze“ gehört. Er ist so bezaubernd, dass er sogar die weibliche Hauptrolle verkörpert. Es ist daher kein Wunder, dass sich Moemi Hals über Kopf in ihn verliebt hat. Doch trotz ihrer Hartnäckigkeit bekommt Moemi jedes Mal einen Korb von Rito. Als der letzte Tag seines Aufenthalts in der Stadt gekommen ist, lässt Rito nach und verbringt einen Nachmittag mit Moemi. Dafür verlangt er, dass sie ihn anschließend vergisst. Doch als der Abend gekommen ist, will Moemi einfach nicht aufgeben. Sie bittet Rito um eine Fernbeziehung. Doch Rito flippt völlig aus und ist außer sich vor Wut. Warum ist Rito nur so zornig über Moemis Bitte?

In „Der hübsche Prinz“ schreit sich Kikuko ihren ganzen Frust von der Seele. Sie hat gerade einen Korb von ihrer großen Liebe bekommen. Der Grund ist ihr burschikoses Aussehen. Keiner will was mit einem Mädchen zu tun haben, das aussieht  wie ein Junge. Als sie bemerkt, dass sie bei ihrem Wutausbruch von einem Jungen beobachtet wird, möchte Kikuko am liebsten im Erdboden versinken. Doch sie traut ihren Augen kaum, als sie sieht, wie der Junge sich plötzlich eine Perücke überstülpt und sich als Frau verkleidet. Miki arbeitet in einem Club als eine Hostess. Für Kikuko steht fest, dass sie Mikis Lehrling werden will. Er soll aus ihr eine richtige Frau machen.

Eigene Meinung
Kozue Chiba ist auf dem besten Weg in Deutschland einer der bekanntesten Shojo-Mangaka zu werden. Mit „Verlangen nach Liebe“ erscheint erneut ein weiteres Manga von ihr in den deutschen Buchläden. Damit hat Kozue Chiba seit 2011 acht verschiedene Manga auf den deutschen Markt gebracht, davon sogar drei Serien.

Zeichnerisch hat sich Kozue Chiba erneut weiterentwickelt. Die einzelnen Geschichten sind zeichnerisch wunderschön umgesetzt. Vor allem die Augen der Charaktere wirken so durchdringend und gefühlvoll. Jede Geschichte wurde anders in Szene gesetzt und jedes Mal der Zeichenstil geringfügig variiert. Nur der Zeichenstil von „Der hübsche Prinz“ konnte mich nicht überzeugen. Dieser ist gänzlich anders als man es von Kozue Chiba gewöhnt ist. Er erweckt den Eindruck, als wäre es eher ein frühes Werk aus Kozue Chibas Anfangszeit.

Im Vergleich zu ihren früheren Werken sieht man schon am Titelbild, dass ihre Geschichten „erwachsener“ geworden sind. Auf manchen Seiten kann man sogar einen Hauch von Erotik spüren.

Auch wenn die einzelnen Shortstories ein bekanntes Setting haben, werden die Geschichten liebevoll erzählt. Mein persönliches Highlight war allerdings „Rot wie die Liebe“. Letztendlich überzeugt „Verlangen nach Liebe“ mit purer Romantik und nachvollziehbaren Gefühlen der Protagonisten.

Verlangen nach Liebe© 2013 Kozue Chiba, Shogakukan/ Tokyopop

Cantarella – eine unmoralische Liebe

Name: Cantarella – eine unmoralische Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Cantarella – Haitoku no ai to doku to hate
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Dowango/ Akira Sakamoto
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Cantarella eine unmoralische LiebeStory
Das Rom des 15. Jahrhunderts wird durch die mächtige Familie der Borgias regiert. Rodrigo Borgia herrscht als Papst Alexander VI über das katholische Volk. Jedoch hat er durch seinen skrupellosen und kaltherzigen Charakter viele Feinde, die ihm und seinen Kinder nach dem Leben trachten. Vor allem der Dominikanermönch und stärkster Widersacher namens Savonarola hat es auf ihn und seinen Sohn Cesare, den Kardinal Roms, abgesehen. Cesare ist klug und geschickt. Seine gesamte Energie verwendet er zum Schutz der eigenen Familie. Dabei gilt seine Liebe vor allem seiner Schwester Lucrezia. Beide führen eine geheime Liebesbeziehung, die weit über das Verhältnis zwischen Bruder und Schwester hinaus geht. Lucrezia liebt Cesare über alles und würde ihr eigenes Leben geben, um Cesare politisch zu unterstützen. Sie weiß, dass irgendwann der Moment kommen wird, an dem sie das Gift Cantarella, dass von Generation zu Generation an den weiblichen Nachwuchs weitergegeben wird, einsetzen muss, um Cesare zu dienen. Und tatsächlich bahnt sich ein verhängnisvolle Hinterhalt an.

Die Prostituierte Claudia verbrachte einst eine gemeinsame Nacht mit Cesare und verliebte sich dabei Hals über Kopf in ihn. Jedoch verleugnet Cesare, dem lediglich der eigene Ruf und die Stellung der Familie wichtig sind, jemals mit einer Frau solch niedriger Herkunft  intim geworden zu sein. Er stößt Claudia von sich.

Im Gegensatz zu Cesare hat sich der jüngere Bruder Juan sofort in die Schönheit Claudias verliebt. Er ahnt nicht, dass Claudia sich an Cesare rächen möchte und deswegen einen gemeinsamen Deal mit  Savonarola eingegangen ist. Claudia verführt Juan nachdem er sich mit Cesare gestritten hat. Juan selbst  ist naive und gutherzig. Er kann nicht verstehen, wie Cesare über Leichen geht, um seine Macht zu stärken. Daher lässt er sich von Claudia überzeugen, Cesare zu hintergehen. Er soll ihn ermorden, damit sie eine gemeinsame Zukunft haben können.

Jedoch ist ihm Cesare bereits einen Schritt voraus. Sein Diener Miguel hat das Gespräch belauscht und berichtet Cesare von Juans Mordplänen. Cesare sieht sich gezwungen, Lucrezias Gift Cantarella zu nutzen, um Juans Pläne zu vereiteln und ihn vorher zu ermorden.

Doch der Preis dafür ist hoch. Nicht nur Cesars Vater bekommt langsam Zweifel, sondern auch Lucrezia fängt an Cesare zu misstrauen, was folgenschwere Entscheidungen nach sich zieht.

Eigene Meinung
Die Borgias sind eine berühmt berüchtigte Familie, die tatsächlich zur Zeit der Renaissance gelebt haben. Ihr Geschichte wurde jedoch nur sehr lückenhaft überliefert, sodass einiges an Spielraum für freie Interpretationen gelassen wurde. Die Folge sind Fernsehserien, wie „Die Borgias“, Auftritte in Spielen, wie „Assassins Creed“ und Mangaserien, wie „Cantarella“ von You Higuri. Dabei erzählt jede Variante eine andere Version. Eins haben jedoch alle gemeinsam – im Fokus stehen die Intrigen der einzelnen Personen innerhalb der eigenen Familie.

„Cantarella – eine unmoralische Liebe“ von Akira Sakamoto ist dabei keine Ausnahme. Der Titel lässt zunächst ein romantische Liebesgeschichte vermuten. Jedoch ist dem nicht so. Die Beziehung zwischen Lucrezia und Cesare wird im ersten Kapitel relativ schnell zusammengefasst. „Cantarella“ handelt vielmehr von anstößigen Themen, wie Inzucht, Liebe zwischen Geschwistern, Attentaten, Mord und Totschlag, Zwiespalt innerhalb der Familie, Prostitution, gesellschaftliche Hierarchien und politische Eheschließungen. Der Titel „… eine unmoralische Liebe“ soll wahrscheinlich andeuten, dass einerseits die Liebe zwischen Juan und Claudia, wie auch von Lucrezia und Cesare beides unmoralische Beziehungen waren, die letztendlich zum Fall der Borgias geführt haben.

Leider ist „Cantarella“ ein kurzer Einzelband. Auf diesen wenigen Seiten gelingt es Akira Sakamoto leider nicht, den Charakteren Tiefe zu verleihen. Dem Leser fällt es schwer, eine Beziehung zu den einzelnen Personen aufzubauen. Die dramatischen Ereignisse verlieren dadurch ihre Wirkung. Man trauert weder um das Ableben der Protagonisten, noch erzeugen Kämpfe um Leben und Tod irgendeine Form von Spannung.

Auch die Handlung nimmt im Verlauf seltsame und unrealistische Züge an. So beeinflusst Juans Geist maßgeblich das Geschehen und führt zur tragischen Wendung der Geschichte. Damit weicht „Cantarella“ stark vom bisherigen realitätsnahen Stil ab, was beim Leser für Verwirrung sorgt.

Allerdings ist der Zeichenstil sehr gelungen. Er ist der Geschichte entsprechend düster gehalten. Die Verrücktheit und Paranoia von Cesare wurde glaubwürdig dargestellt.

Letztendlich merkt man „Cantarella – eine unmoralische Liebe“ an, dass diese Version auf dem japanischen Musical „Cantarella“, und dieses auf einem Lied der Software Vocaloid, basiert. Die Dramatik wird oftmals überspitzt und ein Schicksalsschlag folgt auf den nächsten.

Wäre die Version der Borgias in einer kurzen Serie umgesetzt wurden, hätte es durchaus interessant werden können. In dieser Form ist „Cantarella“ leider nur eine kurzweilige Unterhaltung ohne große Highlights.

Cantarella – eine unmoralische Liebe© 2012 Dowango/ Akira Sakamoto, Kadokawa/ Tokyopop

1 21 22 23 24 25 26