SpongeBob – Schwammkopf

Name: SpongeBob – Schwammkopf
Englischer Name: SpongeBob SquarePants
Originaltitel: SpongeBob SquarePants
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2004
Mangaka: Stephen Hillenburg
Bände: 9 Bände + 1 Sonderband USA
Preis pro Band: 6,50 €

Spongebob Schwammkopf Band 1Story
Vor der Küste Hawaiis auf dem Grunde des Pazifiks lebt SpongeBob Schwammkopf. Der stets gut gelaunte Schwamm wohnt in einer Ananas zusammen mit seinem Haustier, der miauenden Schnecke Gerry. Er arbeitet in den relativ bekannten Fast-Food Restaurant zur „Krossen Krabbe“ als „Krabbenburgerbrater“ und hat dort einen ziemlich guten Ruf bei den Kunden. Seine Kollegen, der Kassierer Thaddäus Tentakel, der Industriespion Mr. Plankton und sein Chef Mr. Krabs halten hingegen sehr wenig von ihm, da er Missgeschicke quasi magisch anzieht, ziemlich gehirnamputiert ist und über ein krankhaftes Moralgefühl verfügt. Er rutscht von einer Katastrophe in die nächste, bei der nicht selten alle, die näheren Kontakt zu ihm haben, mit hinein gezogen werden.

In sieben Bänden veröffentlicht Tokyopop die beliebtesten Abenteuer SpongeBobs. Im ersten Band handelt es sich um vier Episoden, in denen SpongeBob den ständigen Versuchen Mr. Planktons, an das geheime Rezept zu kommen, den vergeblichen Versuchen von Thaddäus, Anerkennung zu erlangen und den verrückten Erziehungsmethoden seines Chefs ausgesetzt ist.

Spongebob Schwammkopf Band 2Eigene Meinung
Bei dem, bei Tokyopop erschienenen, Manga handelt es sich um die Cine-Manga (auch Anime-Comic genannte) Version, der auf Super RTL laufenden Serie „SpongeBob – Schwammkopf“. In insgesamt 7 Bänden werden die beliebtesten Abenteuer der Figur erzählt. Obwohl der Cine-Manga im Vergleich zur Cartoon-Serie deutlich besser rüber kommt, können nicht unbedingt alle von einer gelungenen Serie sprechen. Für ältere Leser scheint der Manga eher unsinnig, inhaltlich niveaulos und ein abgrundtief schlechter Zeichenstil.

Doch dies muss nicht jeder so sehen, denn die Serie spricht mehr die jüngeren Zuschauer an, daher können sich ältere vermutlich nicht so damit anfreunden. Grundsätzlich muss jeder selbst entscheiden, ob er die Serie gut findet oder nicht. Von der Serie war viel mehr zu erwarten, vermutlich wird sie sich im Laufe der folgenden Bände bessern

Spongebob Schwammkopf Band 3Spongebob – The Movie
Der Film zur Serie beginnt mit einem lang ersehnten Tag für Spongbob. Die neue Zweigstelle der „Krossen Krabbe“ soll eröffnet und der Name des neuen Managers bekannt gegeben werden. Für Spongbob steht außer Zweifel, dass er das sein wird, weswegen er sich umso mehr freut. Als er wider Erwarten den Job nicht kriegt, sondern sein Boss Mr. Krabs seinen Kollegen Thaddäus vorzieht, ist Spongebob am Boden zerstört. Er wäre nicht erwachsen und verantwortungsbewusst genug, um Manager zu werden. Am Rande des Abgrunds zieht sich Spongbob zusammen mit seinem Kumpel Patrick ins „Goofy Goobers“ zurück, um dort bei mehreren großen Eisbechern seine Sorgen hinter sich zu lassen.

Gleichzeitig geschehen erschreckende Dinge im Palast König Neptuns, des Herrschers der Weltmeere. Seine Krone wird gestohlen und durch eine Intrige Planktons steht Mr. Krabs als Schuldiger da. Das macht den König ziemlich sauer, immerhin symbolisiert seine Krone die Macht über die Weltmeere – und bedeckt seine kahle Stelle auf dem Kopf.
Um Mr. Krabs zu retten, machen sich Spongebob und Patrick auf nach Shell City, wo sich die Krone jetzt befindet.

Werden sie es schaffen, die Krone rechtzeitig zurückzubringen? Oder muss Mr. Krabs sterben? Gleichzeitig gehen in Bikini Bottom seltsame Dinge vor…

Eigene Meinung 
Spongebob – The Movie überzeugt mit einer zwar etwas banalen, aber doch unterhaltsamen Story für einen netten Lesespaß. Die Umsetzung durch Tokyopop ist im Gegensatz zu den Bänden der TV-Serie ebenfalls recht gut gelungen.
Für ein kurzweiliges Vergnügen ist dieser Band nicht zu verachten.

© Rockita

SpongeBob – Schwammkopf: © 2004 Stephen Hillenburg, Tokyopop

 

Crimson Wolf

Name: Crimson Wolf
Englischer Name:
Originaltitel: Kurenai no ôkami to ashikase no hitsuji
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2012
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Seishi Kishimoto
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Crimson Wolf Band 1Story
Der Oberschüler Yoichi Dochinji hat es nicht gerade leicht. Er lebt mit seinem Vater auf dem Gelände des Tempels, für den dieser als Priester zuständig ist. Obwohl Yoichi alles andere als gläubig ist, wird er streng zu einem „anständigen“ Leben gezwungen. Dazu gehören laut seinem Vater auch das frühe Aufstehen, die Reinigung der Kultstätte, gutes Benehmen und Ähnliches. Als wäre das nicht schon genug, trägt Yoichi auch noch ein Muttermal genau auf der Stirn, wie bei einer Buddha-Statue. Grund genug für einige Schulkameraden, den gutmütigen Yoichi regelmäßig als Prügelknaben zum Aggressionsabbau nutzen.

Eines Tages kommt mit der weißhaarigen Ayame Akatsuki eine neue Schülerin in Yoichis Klasse. Obgleich sehr zierlich, ist Ayame nicht gerade auf den Mund gefallen. Im Gegensatz zu den meisten anderen sagt sie stets direkt und unverblümt, was sie denkt. Damit macht sich die Neue nicht nur Freunde in der Klasse. Yoichi dagegen ist fasziniert von der Unerschrockenheit, mit der Ayame den Schlägern begegnet, gegenüber denen er selbst den Mund nicht aufkriegt.

Schnell zeigt sich, dass Ayame alles andere als ein gewöhnliches Mädchen ist. Ausgestattet mit besonderen Fähigkeiten und einem speziellen Schlagring, dem „Enthäuter“, jagt sie Menschen die den sogenannten „roten Mond“ sehen können. Sind Menschen dazu in der Lage, verwandeln sie sich in Monster und greifen ihre Umgebung an. Als sich Yoichis Lehrer als Monster entpuppt, spitzt sich die Lage zu. Ohne ihn zu fragen, macht Ayame Yoichi zu ihrem „Schaf“, ihrem Partner bei der Bekämpfung der Monster, durch den sie eine viel größere Kraft erhält.

Aber im Gegensatz zu Ayame hat Yoichi Skrupel, zur Beseitigung der Monster auch die Menschen zu opfern. Und dann gibt es da noch Ayames Zwillingsschwester Yuka, die sich gegen ihre Schwester stellt. Werden sich Yoichi und Ayame zusammenraufen können? Zumindest sein Herz gehört doch einer anderen…

Crimson Wolf Band 2Eigene Meinung
„Crimson Wolf“ startet als geradezu klassischer Vertreter der Kombination aus Schul- und Fantasy-Manga, deren Speerspitze wohl „Sailor Moon“ sein dürfte. So überrascht es nicht, dass einem die Storyline der ersten Kapitel dezent bekannt vorkommt. Schulprobleme, zarte Annäherungsversuche an das andere Geschlecht auf der einen Seite, der Kampf gegen Monster mithilfe übernatürlicher Kräfte auf der anderen Seite. Diesmal sind es die negativen Gefühle eines Menschen, die ihn zum Monster mutieren lassen, die „gute“ Seite bedient sich im Gegenzug bei Fähigkeiten, die einen Bezug zur europäischen Märchenwelt (in diesem Fall „Rotkäppchen“) herstellen sollen. Insofern im Osten nichts Neues… wären da nicht ein paar Details, die aufmerken lassen. Der Gegensatz der beiden gleichermaßen magisch begabten Zwillingsschwestern und ihrer Partner (netterweise Christ vs. Buddhist) bringt frischen Wind und Spannung in die sich bis dahin mehr oder weniger dahinschleppenden Handlung. Zum anderen wirft das Beziehungsdreieck Ayame – Yoichi – Hibari (Yoichis Kindheirsfreundin) seine Schatten bereits im ersten Band voraus. Das hat Potenzial und lässt auch über die sehr (um nicht zu sagen) zu langen Kampfszenen hinwegsehen, in denen im Grunde nicht viel passiert.

Da aus der Perspektive eines männlichen Protagonisten erzählt wird, eignet sich diese vierbändige Mini-Serie für alle Fantasy-Interessierten, nicht zuletzt, da sie sich dadurch vom Magical Girl Genre distanziert.

© Rockita

Crimson Wolf: © 2012 Seishi Kishimoto, Kodansha / EMA

Priest

Name: Priest
Englischer Name: Priest
Originaltitel: Priest
Herausgebracht: Korea: Daiwon 1998
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Min-Woo Hyung
Bände: 16 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Priest Band 1Story
In einem düsteren Keller hängt ein Mann an einem Kreuz gefesselt. Er ist am Ende seiner Kräfte. Ein Mann kommt aus dem Dunkeln und bietet ihm einen Handel an…

Der eigentliche Anfang des Manhwa „Priest“ könnte aus „Hellsing“ entsprungen sein : Eine Horde Ghouls gammelt durch eine ausgestorbene Stadt. Wie aus dem Nichts erscheint ein merkwürdiger Mann mit langem Mantel und breitem Hut. Ohne Vorwarnung zückt er seine großkalibrigen Waffen und räumt unter den Untoten kräftig auf. Der Unterschied dieses Mannes zu Alucard : Er trägt unter seinem Matel eine Priesterrobe, denn Ivan war mal Priester, bevor er die Hälfte seiner Seele an den Teufel verkaufte. Nun beschützt er die Menschen vor der bevorstehenden Apokalypse, die durch den abtrünnigen Erzengel Temozarela und dessen Gefolgsleute hervorgerufen würde…

Zeitsprung

Ein Zug fegt über eine scheinbar endlose Landschaft, bis er schließlich an einem kleinen Bahnhof mitten im Niemandsland anhält. Neben einem merkwürdigen Priester im langen Mantel und einigen weiteren Fahrgästen steigen auch einige Federal Marshalls, Polizisten, die den gefangenen Kopf der Angel-Rebellen überführen sollen, in den Zug. Nach einiger Zeit wird der Zug von den Rebellen, die ihren Boss befreien wollen, geentert. Dabei nehmen sie ebenso wenig Rücksicht auf Verluste, wie Ivan bei seiner Jagd nach Untoten – sie schießen einfach auf alles was sich bewegt, nicht so wichtig, ob sie jetzt neben den Federal Marshalls auch ein paar Fahrgäste erwischen. Nachdem sich in diesem Abteil außer ihnen niemand mehr rührt, eröffnen die Federal Marshalls ihrerseits das Feuer und die altbekannte Wildwest-Schießerei nach typischer Ami-Art beginnt : Schießen, bis das Magazin leer ist und dabei hoffen, zu treffen. Coop, der hochrangigste Federal Marshall versucht, den Gefangenen wegzubringen, wird jedoch von einem scheinbar einfachen Fahrgast aufgehalten und mangels Kooperation kalt gestelt. Was niemand außer Ivan bemerkt, ist, dass im letzten Waggon des Zuges, angelockt durch den Geruch des Blutes, erwacht ist. Etwas… unerfreuliches.

Priest Band 2Davon merken die Angels allerdings ebenso wenig wie es sie stören würde. Da das Ausrauben bei Toten bekanntlich leichter geht, sind sie vollauf mit ihrer Beute beschäftigt. Jack, der vermeintliche Fahrgast, hat inzwischen Lizzie, die Chefin der Rebellen befreit. Schnell übernimmt sie wieder das Kommando und versucht, die Sache sauber zu regeln. Doch inzwischen sind die Wesen im letzten Abteil vollends erwacht. Kacho, der Vize der Angels versucht zur gleichen Zeit Ivan aufs Korn zu nehmen, was gründlich nach hinten losgeht. Doch vor allem Lizzie merkt schnell, dass sie andere Probleme haben. Urplötzlich taucht etwas hinter der Abteiltür auf, dass auch nach längerem Geschütz nicht verschwindet. Dieses etwas entpuppt sich als eine Art Mischung aus Freak, Zombie und Ghoul mit unmenschlicher Kraft. Schnell erfassen die Angels das Problem und ihre Waffen und fangen mit an, diese Sache mit ihrer üblichen Methode zu regeln : durch eine Schießerei. Als der Untote nach etwa 200 Kugeln aus nächster Nähe endlich zusammensinkt sind die Rebellen zwar nicht mehr guter Dinge, doch auch noch nicht beunruhigt. Zumindest, bis sie sehen, was das Vieh im vorderen Abteil angerichtet hat. Letztendlich muss Ivan, der inzwischen aufs Dach gestiegen ist, den Zug bereinigen…

Eigene Meinung
„Priest“ ist ein Manhwa der anderen Art. Eine komplexe, sehr religiös verankerte Story mit Liebe fürs Detail machen ihn zum Highlight für jeden Gruselfan. Der blanke Horror wird zwar durch die Schwarzweißansicht stark abgedämpft, trotzdem halte ich die Altersfreigabe 16+ für gerechtfertigt. Jede Menge Grusel, religiöse Symbole, noch mehr Schießereien und sehr viel mehr Blut stehen hier an der Tagesordnung, da zumindest eines der oben genannten Dinge auf jeder dritten Seite vorkommen – im Überfluss.

© Rockita

Priest: © 1998 Min-Woo Hyung, Daiwon / Tokyopop

Pluto: Urasawa X Tezuka

Name: Pluto: Urasawa X Tezuka
Englischer Name: Pluto
Originaltitel: Pluto
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2004
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Co-Autor: Takashi Nagasaki
Original-Story: Osamu Tezuka
Story/Zeichnungen: Naoki Urasawa
Supervisor: Macoto Teszka
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 12,90 € (Band 1-7)
16,90 € (Band 8)

Pluto: Urasawa X Tezuka Band 1Story
Die Geschichte beginnt mit zwei merkwürdigen Leichen, der eines Menschen und der eines Roboters. Beide werden kurz nacheinander aufgefunden und beide sind auf die selbe auffällige Art und Weise entstellt: Ihnen wurden Stäbe bzw. Äste als Hörner oder eine Art Geweih in den Kopf gerammt. Grund genug für Europol, ihren besten „Mann“ auf den Fall anzusetzen – den deutschen Roboter Inspektor Gesicht.

Der Fall entpuppt sich als äußerst mysteriös. Die beiden Opfer hatten nach außen hin nichts miteinander zu tun: Ein allseits beliebter und geschätzter Roboter, der sich für Umweltschutz und die Allgemeinheit engagierte sowie ein Mensch, der sich für die Rechte der Roboter stark machte, menschlich aber nicht sehr beliebt gewesen war. Lediglich die seltsamen Hörner deuten auf ein- und denselben Täter hin. Hinweise gibt es keine, eher wahrscheinlich scheint nur ein Roboter, der als einziger in der Lage gewesen sein müsste, einen mächtigen Kriegs-Roboter, wie das erste Opfer Mont Blanc, zu zerstören.

Schnell macht sich ein Verdächtiger bemerkbar, ein örtlich bekannter Junkie, der dadurch ins Visier der Fahnder geriet, indem er eine Polizeistreife attackierte, einen Polizisten schwer verletzte und dessen Roboterpartner zerstörte. Gesicht kann den Mann stellen, doch handelt es sich bei dem Verdächtigen eindeutig um einen Menschen. Weitere Rätsel gibt der Memory-Stick des zerstörten Polizeiroboters auf. Kurz vor seiner Zerstörung hatte der nämlich aus den Augenwinkeln ein verdächtiges Individuum bemerkt, das sich schnell vom Tatort des zweiten Mords entfernte. Nur handelte es sich dabei laut der Analyse zweifelsfrei um einen Menschen.

Pluto: Urasawa X Tezuka Band 2Gesichts Nachforschungen bezüglich des Täters treten auf der Stelle. Eine Gewissheit wird ihm allerdings recht schnell bewusst: Wer oder was auch immer für die Verbrechen verantwortlich ist, wird weiter morden. So kommt es bald zu weiteren Opfern…

Eigene Meinung
Ein Sequel zu einer Manga-Serie, die vor 50 Jahren entstanden ist? Und noch dazu bei einem Original-Manga wie der international berühmten Serie „Astro Boy“ vom „Manga-Gott“ Osamu Tezuka? Dazu gehört neben Fingerspitzengefühl viel Mut – wie leicht könnte man daneben greifen und sich auf ewig den Makel anheften, gescheitert zu sein. Naoki Urasawa hatte dabei einiges zu verlieren, besonders seinen – durch beliebte Serien wie „Monster“ oder „20th Century Boys“ entstandenen – guten Ruf bei den Fans. Dennoch hat er es gewagt, zusammen mit Takashi Nagasaki und dem Sohn Osamu Tezukas. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. In der Handlung steht der Europol-Inspektor Gesicht im Mittelpunkt – ein Nebencharakter aus der „Astro Boy“-Episode „Der größte Roboter auf Erden“. Nun wird die Geschichte neu erzählt aus der Perspektive des ermittelnden Beamten. Urasawa wollte „frischen Wind“ in die bekannte Erzählung bringen, und das gelingt ihm. Schon allein sein bekannter naturalistischer Zeichenstil mit den detaillierten Hintergründen und den einprägsamen Gesichtern verstärkt die Handlung und macht sie auch rein optisch moderner, dem 21. Jahrhundert, in dem die Charaktere wandeln, angemessen. Der Geist Osamu Tezukas, der weiter hinter der Handlung schwebt, geht dabei nicht verloren.

Die deutsche Ausgabe bei Carlsen erscheint im Klappenbroschur mit zehn Farbseiten zum stolzen Preis von knapp 13 Euro. Etwas teuer für eine achtbändige Serie. Dennoch ist „Pluto“ eine absolute Pflichtlektüre, nicht nur für Science-Fiction-Fans.

© Rockita

Pluto: © 2004 Naoki Urasawa / Takashi Nagasaki Studio Nuts, Tezuka Productions / Carlsen

Plastic Little

Name: Plastic Little
Englischer Name: Plastic Little
Originaltitel: Plastic Little
Herausgebracht: Japan: Gakken 1991
Deutschland: Carlsen 2000
Mangaka: Satoshi Urushihara
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,90 DM / 10,00 €

Plastic LittleStory
Teeta ist 17 Jahre alt und der Kapitän einer Gruppe von Tierfängern auf dem Wasserplaneten Jietta. Mit ihrem Schiff der Cha Cha Maru erleben Teeta, Balboa, Michail, May, Nicol und Roger ein Abenteuer nach dem anderen.

Plastic Little besteht aus fünf Kurzgeschichten, die jeweils einem der Crewmitglieder gewidmet ist. In jeder Geschichte wird auch die Vergangenheit eines der „Pet ShopHunter“ erzählt. Als diese den Betroffenen einholt, bringt er damit nicht nur sich selbst, sondern auch die gesamte Crew in große Gefahr…

Balboa beispielsweise war in seinem früheren Leben ein Elitesoldat. Gemeinsam mit seinen Kameraden übernahm er die gefährlichsten Aufträge – bis eines Tages sein bester Freund Jeff bei einem Einsatz gegen die Mafia so stark verwundet wurde, dass für ihn an Flucht nicht mehr zu denken war. Um dem Freund Gefangenschaft und Folter ohne Aussicht auf Rettung zu ersparen, griff Balboa zur Pistole, um den Verletzten von seinen Schmerzen zu erlösen.
Umso überraschter ist auch Balboa, als Jeff eines Tages erneut auf der Bildfläche erscheint und die Cha Cha Maru für einen Auftrag der besonderen Art anheuert…

Eigene Meinung
„Plastic Little“ ist der Manga zur gleichnamigen Anime-Serie, die sich in Japan schnell großer Beliebtheit erfreute. Jede, der einzelnen Kurzgeschichten befasst sich nicht nur mit einem Mitglied der Pet Shop Hunter sondern auch mit einer ernsten Frage, die später beantwortet wird. Dies ist auch der Grund, weshalb nicht mehr in dieser Review steht : Es soll nicht zu viel verraten werden!

„Plastic Little“ überzeugt den Leser schnell mit seinen schönen Zeichnungen, Witz und Spaß im Mix mit ernsten Fragen, die immer wieder in unserer Gesellschaft auftauchen können. Für kurzweil ist mit diesem Manga absolut ein Glückstreffer gefunden.

© Rockita

Plastic Little: © 1991 Satoshi Urushihara, Gakken / Carlsen

Pita Ten

Name: Pita Ten
Englischer Name: Pita-Ten
Originaltitel: Pitaten
Herausgebracht: Japan: Media Works 2000
Deutschland: EMA 2002
Mangaka: Koge Donbo*
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 5,00 €

Pita Ten Band 1Story
Kotaro Higuchi ist ein 12-jähriger Junge, der die 6. Klasse einer Grundschule besucht. Seine Mutter ist früh gestorben, seither lebt er mit seinem Vater allein, der allerdings wegen seiner Arbeit so gut wie nie zu Hause ist, weshalb Kotaro den Haushalt im Prinzip ganz allein führen muss. Seine Freunde Ten-can und Koboshi stehen ihm in dieser Beziehung wenig zur Seite. Zudem besucht er auch noch einen Vorbereitungskurs und lernt sehr fleißig, um die Prüfungen für die Mittelstufe auf jeden Fall zu bestehen.

Eines Tages taucht ein merkwürdiges Mädchen in Kotaros Wohnhaus auf. Kotaro schenkt ihr zunächst keine Beachtung, trifft sie allerdings in der noch am selben Tag wieder und stellt fest, dass das Mädchen ebenfalls auf seine Schule geht, wenn auch in die Mittelstufe. Während einem unrühmlichen Auftritt in seiner Nachhilfeschule ist Kotaro nun ganz von ihr verwirrt. Wieder zu Hause taucht die Fremde wieder auf, stellt sich als Misha vor und erzählt, dass sie an diesem Tag alleine neben ihm eingezogen ist.

Als sie Kotaros Geschichte erfährt, beschließt sie kurzerhand seine Ersatzmutter zu werden und macht sich auch gleich eifrig an die Arbeit für ihren neuen „Sohn“ ein leckeres Curry zu kochen. Doch leider stellt sich heraus, dass Misha im Kochen eine absolute Niete ist. Selbst beim Kartoffelschälen passieren ihr mehrere Unglücke. Als das Curry endlich fertig ist, gibt ihr Kotaro etwas davon ab, worüber Misha überglücklich ist. Sie erzählt ihm, dass sie eigentlich ein Engel ist, der zur Weiterbildung auf die Erde geschickt wurde. Ab dem nächsten Morgen hängt Misha immerzu an Kotaro, was in dessen Klassenkameradin, die schon seit Urzeiten in Kotaro verliebt ist, die Eifersucht hoch steigen lässt. Nur widerwillig lässt sich Misha schließlich von Kotaro lösen. Der Drang, Kotaro um jeden Preis beschützen zu wollen, führt bei ihr zu Verletzungen.

Pita Ten Band 2Am Abend lädt Misha Kotaro zu einer Einweihungsparty ein, bei der sie auch an Sake (Reiswein) nicht spart – schließlich hat sie ja mal in einem Buch gelesen, dass Japaner bei Feiern zusammen Sake trinken. Es kommt wies kommen muss, nach kurzer Zeit ist Kotaro total blau. Um ihn zu erfrischen fliegt Misha mit ihm auf den Tokyo-Tower. Am nächsten Morgen wacht Kotaro wieder in seinem Bett auf und glaubt zunächst, alles geträumt zu haben, bis sein Kater wiederkommt…

Alles verläuft gut, bis auf einige weitere Missgeschicke von Mishas Seite, bis eines Tages die mysteriöse Shia auftaucht, die auf den ersten Blick nichts Gutes im Schilde führt…

Eigene Meinung
„Pita Ten“ ist ein niedlich gezeichneter Manga mit viel Abwechslung. Die Story macht mehrere Sprünge von komisch über romantisch bis zu tragisch. Nach dem ersten Band ist noch völlig unklar, wie sich die Handlung entwickeln wird, man meint fast, dass der Mangaka es zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht wusste. Für Fans von Comedy-Lovestories mit einem Hauch Fantasy ist diese Serie bestimmt eine Errungenschaft wert.

© Rockita

Pita Ten: © 2000 Koge Donbo*, Media Works / EMA

Piece – Erinnerung an eine Fremde

Name: Piece – Erinnerung an eine Fremde
Englischer Name:
Originaltitel: Piece
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2008
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Hinako Ashihara
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Piece - Erinnerung an eine Fremde Band 1Story
Meistens kommt alles auf einmal. Eigentlich hat die 19-jährige Studentin Mizuho Suga gerade genug um Ohren. Als sie ihren „kranken“ Freund Daiki besucht, erwischt sie diesen mit einer Kommilitonin. Gleichzeitig erhält sie die Nachricht, dass Haruka Origuchi, ihre ehemalige Klassenkameradin aus der Highschool, plötzlich an Brustkrebs gestorben ist. Obwohl sie nach ihrem Schulabschluss nie mehr etwas von ihr gehört hat, beschließt Mizuho, zu Harukas Begräbnis zu gehen.

Am Rande der Trauerfeier findet eine Art Klassentreffen statt. Obwohl Haruka eine Einzelgängerin ohne viele soziale Kontakte war, ist beinah ihre ganze Klasse erschienen, auch Schüler aus höheren Klassen und Lehrer sind anwesend.

Während der Veranstaltung wird Mizuho unvermittelt von Harukas Mutter angesprochen. Es scheint, als habe die Verstorbene sie zu Highschool-Zeiten zuhause als ihre beste Freundin ausgegeben und sogar Neujahrskarten in Mizuhos Namen an sich selbst geschrieben – obwohl die beiden außerhalb der Schule überhaupt nichts miteinander zu tun hatten. Vollkommen verblüfft gesteht Mizuho Harukas Mutter ziemlich rundheraus die Wahrheit. Kurze Zeit später tut ihr das auch schon wieder leid. Nachdem sie in ihrem Freundeskreis durch ihre unemotionale Reaktion nach der Trennung von ihrem Freund als gefühllos abgestempelt wird, beschließt Mizuho, Harukas Mutter zu besuchen.

Bei dem Treffen offenbart diese ihren Wunsch, einmal Harukas Ex-Freund zu treffen, den sie nie zu Gesicht bekommen hat. Mizuho will zunächst nicht glauben, dass das strebsame Schülerratsmitglied Haruka, die zudem in der Schule gemobbt wurde, einen Freund gehabt haben soll. Doch zur Überraschung Mizuhos kann Frau Origuchi das belegen, denn Haruka war zu Highschool-Zeiten heimlich schwanger, ließ das Baby jedoch abtreiben. Damit ist für Mizuho klar, dass sie Frau Origuchi helfen will – nicht nur der trauernden Mutter zuliebe, sondern auch für sich selbst.

Piece - Erinnerung an eine Fremde Band 2Gemeinsam mit ihrem Klassenkameraden Hikaru und dem ehemaligen Schülerratsmitglied Takashi begibt sich Mizuho auf Spurensuche in Harukas Leben. Doch mit jedem Puzzleteilchen, dass die drei finden, kommen sie mit mehr Personen in Kontakt, dennoch tun sich neue Lücken auf und ihnen wird bewusst, wie wenig sie eigentlich von Haruka wussten…

Eigene Meinung
„Piece – Erinnerung an eine Fremde“ von Hinako Ashihara (u.a. „Sunadokei – Die Sanduhr“) wird bei Tokyopop unter der Kategorie Romance eingeordnet. Eigentlich ist die Serie aber ein Drama, in dem die Liebe zwar auftaucht, nicht aber die primäre Stellung einnimmt. Vielmehr geht es um die bewusste Wahrnehmung der eigenen Umgebung, des sozialen Umfelds, der Gesellschaft. Wonach bewerten wir unsere Mitmenschen, die Personen in unserem unmittelbaren Radius. Wie sehr sorgen Vorurteile und Schubladendenken dafür, dass wir Menschen unbewusst einordnen, um sie je nachdem zu meiden oder uns an sie zu hängen? Der Protagonistin Mizuho wird erst auf der Begräbnisfeier ihrer ehemaligen Klassenkameradin bewusst, dass sie sich eigentlich nie bewusst um diese gekümmert hat, ja sogar vergessen hatte, dass sie überhaupt existierte. Und so bietet die Handlung der Serie auch ein Sammelsurium an verpassten Chancen für Freundschaft und auch Liebe. Gesellschaftliche Zwänge, Stolz und der allgegenwärtige Gedanke der Wahrung der Form nach außen – allesamt Dinge, die in Japan besonders ausgeprägt sind – führen dazu, dass entscheidende Momente tatenlos verstrichen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Suche nach den Puzzleteilen (engl. „pieces“) aus Harukas Vergangenheit, zumindest für Mizuho und Takashi auch gleichzeitig ein Versuch ist, aus diesem Muster auszubrechen, sich selbst zu ändern, um es in Zukunft besser zu machen.

In weichen, zarten Zeichnungen mit einer Reihe klassischer Shojo-Elemente in dezenter Form kann man ihre Nachforschungen begleiten und sich dabei die Frage stellen, wie man selbst wohl in der ein oder anderen Situation reagiert hätte. Emotionslos, aber nicht ganz ohne Wertung fängt Mangaka Ashihara die Blicke und Beweggründe der Protagonisten ein.
Man darf gespannt sein, wie sich die Handlung entwickelt.

© Rockita

Piece – Erinnerung an eine Fremde: © 2008 Hinako Ashihara, Shogakukan / Tokyopop

Pet Shop of Horrors

Name: Pet Shop of Horrors
Englischer Name: Pet Shop of Horrors
Originaltitel: Pet Shop of Horrors
Herausgebracht: Japan: Ohzora 1995
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Matsuri Akino
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Pet Shop of Horrors Band 1Story
Der erste Band von „Pet Shop of Horrors“ umfasst vier Geschichten um den mysteriösen Count D, der im Chinatown einer amerikanischen Großstadt Tiere unter die Leute bringt. Diese sind allerdings nicht immer nur normale Tiere, sondern auch seltene und einmalige Geschöpfe, mit denen seltsame Dinge geschehen, wenn sich die Käufer nicht an die Pflegehinweise halten…

In der ersten Geschichte geht es um die junge Angelic, die sich einen ganz besonderen Vogel wünscht. Dieser Wunsch wird vom Count auf unglaubliche Weise erfüllt. Er verkauft dem Mädchen einen Paradiesvogel, der den Körper eines Menschen, aber die Flügel und die Stimme eines Vogels besitzt und wunderschön singen kann. Angelic ist entzückt von der wunderschönen Stimme ihres, „Piep“ genannten, neuen Vogels. Doch schon bald spürt sie die Einsamkeit in sich und an ihrem Tier…

Der zweite Teil beginnt damit, dass ein als Schönling und „Prinz“ bekannter Schauspieler tot aufgefunden wird. Neben ihm findet sich die Leiche einer großen Eidechse, die, wie die Polizei herausfindet, aus D’s Laden stammt. Der zuständige Police Officer kann sich nicht mehr von seinem Verdacht lösen, dass der Count seine Finger im Spiel hat und beginnt im Pet Shop nachzuforschen.

Im nächsten Kapitel kommt ein Ehepaar in D’s Laden, das vor kurzem seine einzige Tochter verloren hat. Ein Tier soll ihnen über den Schmerz hinweg helfen. Also dreht ihnen der Count ein Kaninchen an, das durch ein mysteriöses Räucherwerk in den Augen der Eltern die Gestalt ihres Kindes annimmt. Entgegen dem abgeschlossenen Vertrag stopfen die glücklichen Eltern ihr Kaninchen, dass sie als „Tochter“ Alice ansehen, mit Süßigkeiten voll, was zu einer Katastrophe führt.

Pet Shop of Horrors Band 2In der vierten Episode sucht die junge Karen, die gerade erst ihre Familie und ihr Augenlicht bei einem Einbruch und Brand in ihrem Elternhaus verloren hat, nach einem Tier als Trost. Der Count verkauft ihr einen Dobermann als Blindenhund, der allerdings die Gestalt eines jungen, sportlichen Mannes hat und auch sprechen kann. Er gelobt seiner neuen Herrin, sie mit seinem Leben zu beschützen. Dies ist auch nötig, denn der Mörder ihrer Eltern hat Karen nun auch im Visier…

Eigene Meinung
„Pet Shop of Horrors“ ist ein Manga für alle, die es schaurig mögen. Eine düstere Atmosphäre und seltsame Vorkommnisse kommen in jeder Episode vor (deren Titel ausnahmslos mit „D“ beginnen …). Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und vertreten alle Charakterzüge. So symbolisiert der rationale Police Officer zum Beispiel den Gegenpol zum geheimnisvollen, undurchschaubaren Count D.

© Rockita

Pet Shop of Horrors: © 1995 Matsuri Akino, Ohzora / Tokyopop

Peridot

Name: Peridot
Englischer Name:
Originaltitel: Peridot
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1999
Deutschland: Planet Manga 2003
Mangaka: Hiyoko Kobayashi
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 7,95 € (Band 1)
6,95 € (Band 2-6)

Peridot Band 1Story
Akira Shindo ist neu in einer Stadt. Gleich an ihrem ersten Abend lauern ihr nachts ein paar zwielichtige Gestalten auf und stellen ihr nach. Akira bekommt es mit der Angst zu tun, da die jungen Männer sie offensichtlich vergewaltigen wollen. Panisch rennt sie weg und läuft dabei gegen ein großes Mädchen mit Bandagen an beiden Armen. Die vermeintliche Rettung entpuppt sich als absolut uninteressiert und sieht gar nicht ein, warum sie helfen sollte. Während die Männer durch das neue Mädchen abgelenkt sind, gelingt Akira dennoch die Flucht.

Am nächsten Tag stellt Akira fest, dass das Mädchen vom Vortag nicht nur auf ihre neue Schule geht, sondern auch noch ihre Banknachbarin in der neuen Klasse. Sie heißt Mahiru Suruga und soll eine unglaublich gute Kämpferin sein. Alle meiden sie jedoch, da sie so brutal und abweisend ist. Davon kann sich auch Akira schnell ein Bild machen, als die Vergewaltiger in der Schule auftauchen und von Mahiru schnell um ein paar Zähne gebracht werden. Akira möchte sich aber nicht einfach mit dem Charakter ihrer Klassenkameradin zufrieden geben, sondern stellt sie zur Rede. Die Diskussion endet durch Mahirus Desinteresse, bevor sie begonnen hat.

Einige Zeit später macht Akira im Sportunterricht die Bekanntschaft der Klassensprecherin Kei Aoba, mit der sie sich schnell anfreundet. Kei möchte die neue Mitschülerin unterstützen und lädt sie in ihren Schulklub ein, als sie erfährt, dass sie sich bisher für keine Gruppe entschließen konnte. Akira rechnet angesichts der ruhigen und strebsamen Klassenbesten mit einem künstlerischen oder kulturellen Klub. So staunt sie nicht schlecht, dass Kei doch tatsächlich dem Frauen-Karate-Klub angehört. Leider steht die Mannschaft unter keinem guten Stern: Nach und nach haben alle Mitglieder den Klub verlassen, bis Kei als Einzige übrig geblieben war. Nun hat sie sich als Ziel gesetzt, die Mannschaft durch neue Mitglieder wieder auferstehen zu lassen. Doch das ist alles andere als einfach.

Peridot Band 2Tomomi, die Freundin eines der Vergewaltiger, nutzt die Gutmütigkeit Keis schamlos aus, um sich an Mahiru zu rächen. Sie macht ihr weiß, dass sie gleich mehrere Leute kennen würde, die dem Klub beitreten wollten, wenn Kei in der Lage wäre, Mahiru zu besiegen. Nachdem der Plan misslingt, nimmt Tomomi die Klassensprecherin für ihren Lover Ken und dessen Freunde gefangen, damit die sich an ihr austoben können. Akira wird Zeugin und versucht, Mahiru zu Hilfe zu holen. Wird die kühle Kämpferin dem Wunsch entsprechen und Kei retten?

Eigene Meinung
„Peridot“ ist eine recht flache Ecchi-Story aus dem Schulalltag. Die weitgehend durchaus realistisch erzählten, aber nichtsdestoweniger anspruchslosen Handlungsmuster werden durch allerhand Fan-Service und brutaler Faustkampf-Action ausgeschmückt. Allerdings vermag auch das die Gesamtstory nicht wirklich aufzupeppen. Eine Heldin, eigentlich keine ist und die die Manga-Cover mit Sicherheit hauptsächlich wegen ihres attraktiven Äußeren ziert, wird in Kontrast gestellt zu einem anderen weiblichen Charakter, die vom Äußeren und der Kampfstärke her um einiges weniger zu bieten hat, die dafür aber couragiert, freundlich und hilfsbereit ist. Der einfache Zeichenstil, die Panel-Anordnung und letztendlich die Perspektiven sind einzig und allein auf die pikanten Details ausgerichtet – auf das, was Männer sehen wollen.

Die deutsche Ausgabe ist bei Planet Manga erschienen, kann aber weder von der Aufmachung, noch von der Übersetzung mit dem Original mithalten. Hinzu kommt der – mit knapp acht/sieben Euro – recht hohe Preis, für das, was dabei heraus gekommen ist.

Zusammengefasst werden an diesem Werk hauptsächlich Männer ihre Freude haben. Die Alters- und Verkaufsempfehlung ist eindeutig gerechtfertigt.

© Rockita

Peridot: © 1999 Hiyoko Kobayashi, Kodansha / Planet Manga

Peking Reijin-Sho

Name: Peking Reijin-Sho
Englischer Name: An Actor’s Journal
Originaltitel: Peking Reijin-Sho
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 1995
Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Natsuki Sumeragi
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Peking Reijin-Sho Band 1Story
Die Handlung von „Peking Reijin Sho“ beginnt im Peking der 20er Jahre. Der Junge Rushan ist der drittgeborene Sohn eines reichen und mächtigen Adligen. Sein größter Traum ist es jedoch Schauspieler zu werden. Das Theater ist seine ganze Welt. Leider erhält er von zu Hause keinerlei Unterstützung für diese Art von Zukunftsplanung. Im Gegenteil – sein Großvater hat ganz andere Pläne für ihn und tut alles, um dem jungen Mann die Flausen aus dem Kopf zu treiben. Zu diesem Zweck lässt er seinen Enkel größtenteils abschirmen und verbietet ihm seine heißgeliebten Theaterbesuche der Peking-Oper. Auf diese Art wurde auch schon Rushans älterer Bruder Ruhai, der früher ebenso ein glühender Anhänger der Oper war und sogar selbst Libretti geschrieben hat, von seiner Leidenschaft entfremdet.

Doch Rushan denkt nicht daran seinen Traum aufzugeben. Heimlich besucht er die Schauspieler und Berühmtheiten hinter der Bühne. Eines Tages fasst er sich ein Herz und bittet um eine Ausbildung zum professionellen Schauspieler. Dabei entdeckt er, dass Standesgrenzen zwar groß, aber nicht unüberwindlich sind, wenn man wirklich fest entschlossen ist seinen Traum zu verwirklichen. Auch andere Männer und Frauen von hohem Stand opferten ihr Hab und Gut und ließen ihr altes Leben zurück, um als Schauspieler der Peking-Oper wieder aufzuerstehen.

Leider Rushan schon bald von seiner Amme entdeckt und zurück gebracht. Doch nach seinen letzten Erlebnissen und Bekanntschaften, ist der junge Mann erst recht überzeugt seinen Weg zu gehen. Dazu greift er zu seinem letzten Trumpf: Er übergibt der Schauspieltruppe ein Libretto, das er einst von seinem Bruder geschenkt bekam. Es stammt noch aus der Zeit, als Ruhai noch selbst komponierte. Da es in Rushans Besitz war, wurde es nicht, wie alle anderen Werke seines Bruders, vom Großvater verbrannt. Mit der Aufführung dieses Stückes – der Erfüllung des größten Traumes seines Bruders – durch die Theatergruppe will Rushan zumindest seinen ältesten Bruder auf seine Seite ziehen. Doch schon zu Hause entdeckt er, dass er keine Alternative mehr hat und beschließt so oder so auszureißen.

Peking Reijin-Sho Band 2Die Aufführung des Stücks seines Bruders soll auch seinen Abschied besiegeln. Doch durch den Fehler seiner Amme gelangt sein Abschiedsbrief viel zu früh in die Hände der Herrschaft. Noch während der Aufführung tauchen sein Bruder und die Dienstboten des Hauses auf, um Rushan zurück zu bringen. Die gekonnte Darbietung der Schauspieler in Verbindung mit der wohlbekannten Musik bringt jedoch bei Ruhai die gewünschte Wirkung – die Rückkehr seiner Leidenschaft und damit die Toleranz gegenüber den Zukunftswünschen seines Bruders.

Mit Hilfe der Schauspieltruppe gelingt es Rushan zu entkommen und schließlich sein neues Leben zu beginnen. Doch wie geht es mit ihm weiter? Und wird sein Bruder nun weiterhin gegenüber seinem Großvater verhalten?

Eigene Meinung
„Peking Reijin Sho“ ist ein History-Manga, der in die schillernde Welt der Peking-Oper der 1920er Jahre entführt. Neben der Geschichten rund um die beiden Hauptcharaktere werden auch andere, für diese Zeit typischen, Schicksale aufgezeigt und durch ansprechende Charaktere zum Leben erweckt. Auffällig bei der Darstellung ist der äußerst detaillierte und komplexe Zeichenstil, der gekonnt die reich verzierten und aufwändigen Kostüme, Gebäude und Dekorationsgegenstände zum Ausdruck bringt.

Interessant sind zudem die Rollenbeschreibungen, die am Ende jedes Kapitels geliefert werden. Beim chinesischen Theater gab es damals nämlich – wie bei der venezianischen „Commedia dell’Arte“ – bestimmte Rollentypen, die in jedem Stück in verschiedenen Zusammenhängen auftraten, zum Beispiel die edle Dame oder der junge Edelmann, aber auch das einfache, burschikose Dienstmädchen.

Die Darstellung der damaligen Gesellschaft ist sehr gut gelungen und auch sonst ist dieser Manga wirklich lesenswert – auch wenn man etwas mehr Zeit dafür einplanen sollte.

© Rockita

Peking Reijin-Sho: © 1995 Natsuki Sumeragi, Kadokawa Shoten / EMA

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