Verliebter Tyrann Artbook

Name: Verliebter Tyrann Artbook
Englischer Name:
Originaltitel: Koisuru Boukun
Herausgebracht: Japan: Kaiohsha 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Hinako Takanaga
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 24,95 €

InhaltVerliebter Tyrann Artbook
Das zweite Artbook der beliebten Boys Love Mangaka Hinako Takanaga umfasst 112 Seiten, die gänzlich der populären Serie „Verliebter Tyrann“ und dessen 4-bändigem Prequel „Küss mich, Student“ gewidmet sind. Dementsprechend enthält das Artbook nahezu alle großformatigen, farbigen Illustrationen, die jemals zu den beiden Serien entstanden sind: Mangacover, Zeichnungen von Booklets, Postern und Merchandise, und die Farbseiten, die in den Taschenbüchern nur in schwarz/weiß enthalten sind. Lediglich einige der alten Werke zu „Küss mich Student“ sucht man vergeblich, ansonsten ist die Sammlung vollständig.

Im Zentrum stehen zumeist Morinaga und Soichi, die Hauptfiguren aus „Verliebter Tyrann“, die im ersten Teil des Buches auch auf je einer Doppelseite mit mehreren Ausschnitten aus den Mangas, persönlichen Informationen und Steckbriefen vorgestellt werden. Auch die Figuren aus „Küss mich, Student“ bekommen eine kleine Vorstellungsseite, doch diese fällt bei weitem nicht so umfangreich aus. Dafür werden allerdings auch Nebencharaktere präsentiert, die nur bedingt wichtig sind.

Im Anschluss des Illustrationsteils und Charaktervorstellungen erwartet den Fan noch ein Making-Of des Titelbildes, in dem die Zeichnerin erklärt, wie sie ihre farbigen Illustrationen erstellt, ein Fan-Interview, zu dem sich auf Twitter aufrief und der 8-seitige Bonusmanga „Einkaufen mit Soichi“. Eine Übersicht der Illustrationen inkl. Hinweise, wo und wann sie veröffentlicht wurden, rundet das A4-große Artbook ab.

Eigene Meinung
Nach „Kleiner Schmetterling und mehr“ ist bei Tokyopop endlich das zweite Artbook von Hinako Takanaga erschienen, das ihrer populärste Serie gewidmet ist und nahezu alle Illustrationen von Soichi und Morinaga enthält, die Hinako Takanaga bis zum Erscheinen des Artbooks in Japan gezeichnet hat.

Das A4-große Buch kommt mit einem Schutzumschlag daher und ist von der Aufmachung her dem anderen Artbook adäquat. Es ist durchweg gelungen und bietet den Fans von „Verliebter Tyrann“ neben wunderschönen, großformatigen Zeichnungen, die man erstmals ohne störende Schriftzüge sehen kann, auch etliche Informationen zu den Charakteren, die Hintergründen und zu Hinako Takanaga selbst.

Wie nicht anders zu erwarten, sind die Zeichnungen der Mangaka eher romantisch und luftig geraten, hin und wieder spielt auch eine leichte Erotik mit rein. Hintergründe kommen selten vor, da sich Hinako Takanaga gänzlich auf ihre Figuren konzentriert. Leider ähneln sich die Motive jedoch zu sehr, so dass die Bilder zwar schön anzusehen, mit der Zeit aber ein wenig langweilig sind. Gerade die Illustrationen, die für ein Jubiläum im Magazin entstanden, sind bis auf eine leichte Abweichung der Posen von Morinaga und Soichi identisch. Es ist schade, dass hier die Varianz fehlt und Hinako Takanaga immer mit denselben Mimiken und Gestiken arbeitet.

Tokyopop legt ein qualitativ hochwertiges Artbook vor, das mit einem guten Druck und durch festes Papier überzeugt. Die Schrift ist abermals ein wenig klein, doch damit kann man durchaus leben.

Das Artbook zu „Verliebter Tyrann“ ist ein Muss für Fans der Serie und der Zeichnerin und bietet eine gelungen Zusammenstellung aller Zeichnungen, die zu Hinako Takanagas beliebter Boys Love Reihe entstanden sind. Wer kein Von der Problem mit der eintönigen Motivwahl hat und den leichten Mangastil der Zeichnerin mag, sollte zugreifen. Für knapp 25,- bleibt das Artbook preislich auf jeden Fall in einem angenehmen Rahmen.

Verliebter Tyrann Artbook: © 2013 Hinako Takanaga, Kaiohsha / Tokyopop

 

Sexy Effect 96

Name: Sexy Effect 96
Englischer Name:
Originaltitel: Sexy Effect 96
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2006
Deutschland: EMA 2007
Mangaka: Jun Mayama
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Sexy Effect 96 Band 1Story
Kommissar Kirino ist Polizist mit Leib und Seele und kennt keine Gnade bei Verbrechern. Vor einem Jahr lernte er bei einem Einsatz den Staatsanwalt Suda kennen. Der ist kein gewöhnlicher Staatsanwalt. Nicht wie seine Kollegen, die nur im Büro sitzen, geht er mit an den Tatort und wühlt sich durch den Dreck. Als er sein Verhalten damit begründet, dass er für das Schicksal der Angeklagten verantwortlich ist und er auf keinen Fall einen Unschuldigen verurteilen lassen will, beeindruckt das Kirino sehr und er empfindet bald mehr für ihn als nur die Verbundenheit zu einem Kollegen.

Doch auch Staatsanwälte leben nicht sicher. An einem normalen Arbeitstag wird Kirino zu seinem Chef gerufen und trifft dort auch auf den Leiter des Präsidiums. Der eröffnet ihm, das Suda entführt und vergewaltigt wurde. Nachdem die Polizei ihn gefunden hat und er sich an nichts erinnern kann, will Suda alles daran setzen den Täter zu finden. Hierzu hat er extra seinen Vater, den Vizepolizeipräsident, überredet, dass er den Fall übernehmen kann. Nun hat er extra Kirino als Partner angefordert. Der will, nachdem er von den Vorfällen gehört hat, den Täter am liebsten tot sehen. Gemeinsam fangen sie an zu ermitteln.

Die Entführung ging aber nicht spurlos an Suda vorbei. Immer wieder hat er Schwächeanfälle und erträgt es nicht, wenn ihn ein Mann zu nahe kommt. Während Kirino sich um ihn kümmert, wenn er zusammenbricht, merkt er immer mehr, wie er sich immer schwerer zurückhalten kann. Immer wieder träumt Kirino von einer gemeinsamen Nacht mit Suda.

Eines Abends bringt er Kirino nach Hause und fühlt sich irgendwie verfolgt. Bei Suda in der Wohnung, fragt er ihn warum er unbedingt das eigene Verbrechen aufklären will. Sudas Begründung, dass er nicht verlieren will, begründet sich darin, dass er sich bei seinem Entführer immer wieder entschuldigen musste. Während Suda sich in seiner Wohnung ausruht, dreht Kirino immer wieder seine Runden um seine Wohnung und beobachtet die Gegend.

Sexy Effect 96 Band 2Die Zeit vergeht und sie kommen nicht wirklich voran. Nach einer Besprechung schläft Suda im Besprechungsraum ein und Kirino will ihn eigentlich nur aufs Sofa legen. Dabei kann er sich nicht mehr zurück halten und fängt an ihn zu küssen. Plötzlich wacht sein „Opfer“ auf und er verlässt fluchtartig den Raum. Erschrocken über sich selbst, hofft er, das Kirino nichts mitbekommen hat. Das sie keinen Schritt weiter kommen, lässt Suda verzweifeln und er verliert allen Mut…

Eigene Meinung
Der Manga stammt aus der Feder von Jun Mayama und besteht aus 3 Bänden. Zeichnerisch und inhaltlich gibt es kaum etwas zu bemängeln. Die Charakter sind typisch männlich ausgearbeitet. Also markante Gesichter und auch so das Verhalten. Was die Charaktere sehr sympathisch macht, ist die unkonventionelle und auch emotionale Art mit der Situation umzugehen. Vom Inhalt her ist es eigentlich die typische Story (natürlich mit einigen Abwandlungen). Ein Mann verliebt sich in einen anderen, der sich nie hat vorstellen können, dass er schwul werden könnte. Und trotzdem entdeckt er seine Gefühle für den anderen Mann. Wie dieses Thema umgesetzt wurde, finde ich aber wirklich besser, wie bei manch anderem Manga. Der Manga ist von EMA als Adult eingestuft, was auch berechtigt ist, da die Sexszenen nichts für kleine Kinder sind.

Insgesamt ist das Werk gut gelungen und das Richtige für die Fans des Shonen-Ai.

© Kari

Sexy Effect 96: © 2006 Jun Mayama, Shinshokan / EMA

Sexperimente

Name: Sexperimente
Englischer Name: Welcome to the Chemistry Lab
Originaltitel: Kagakushitsu e Douzo
Herausgebracht: Japan: Libre 2006
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Sexperimente Band 1Story:
Für Kosuke fällt die Wahl, welcher AG er in seinem neuen Schuljahr beitreten soll nicht schwer. Chemie statt Fußball, in Anbetracht der Tatsache, dass nur fünf Leute sich dafür entschieden haben und nur Kosuke regelmäßig erscheint, verlockend immerhin hat Kosuke schon nach wenigen Treffen einen Narren an Shibaura gefressen, dem Chemielehrer- sehr zum Unwillen seines Bruders Shuri. Shibaura ist jung, gut aussehend und mit einer mysteriösen Vergangenheit behaftet und Kosuke verfällt ihm nach und nach immer mehr. Nicht nur, dass Shibaura ihm bei schulischen Problemen und chemischen Experimenten zur Seite steht, nach und nach entwickelt Kosuke ein gesteigertes Interesse an seinem Lehrer und beginnt eine äußerst erotische Beziehung mit ihm. Dabei wird schnell klar, dass Shibaura sehr viel mehr zu verbergen hat, als es den Anschein hat und man ihm eine gewisse sadistische Ader nicht abschlagen kann. Doch Kosuke ist sich sicher, dass „Shibalein“ sein Traummann ist und als sein Lieblingslehrer beginnt sich seltsam zu verhalten und schließlich verschwindet ist Kosuke fest entschlossen ihn zu suchen und zurück zuholen…

Parallel zu Kosuke kann man auch die Beziehung zwischen Shuri und Takaya aufblühen sehen. Kosukes älterer Bruder ist stets sehr darauf bedacht auf das Nesthäkchen der Familie acht zu geben, doch das fällt nicht leicht, da Kosuke oftmals Hilfe von seinem Klassenkameraden Takaya erhält. Dieser erscheint Shuri nicht nur seltsam und befremdlich, sondern hat seinerseits ein Auge auf den Beschützer Kosukes geworfen. Immerhin ist Shuri einer der wenigen Personen, die Takaya im Gedächtnis bleiben und als Shuri herausfindet, warum sich Takaya stets alles notiert und aufzeichnet, kommen sich die beiden näher, gleich wenn Shuri einer solchen Beziehung zu Beginn nichts abgewinnen kann…

Eigene Meinung:
„Sexperimente“ von Rie Honjoh ist ein gängiger Yaoi Manga in der beliebten Lehrer- Schüler- Konstellation. Viel Neues hat die Handlung nicht zu bieten, auch wenn irgendwann mehr über Shibauras Vergangenheit ans Licht kommt und zumindest dahingehend ein wenig Tiefgang in die Geschichte kommt. Die Charaktere bleiben dennoch relativ flach und entwickeln sich kaum weiter, da jedoch der zweite Band fünf Jahre nach der Handlung des Vorgängermangas spielt, könnte sich zumindest da etwas mehr tun.

Sexperimente Band 2Die Zeichnungen sind solide, nichts erfrischend neues, sondern gängige Yaoi-Kost, die ebenso austauschbar erscheint, wie die Handlung selbst. Die Gesichter sind hübsch anzusehen, ebenso die Anatomie, doch gerade Nebenpersonen wirken unsauber und lieblos gestaltet. Die erotischen Szenen sind recht explizit, jedoch hätte eine Freigabe „ab 16“ auch gereicht, wobei die Freigabe „ab 18“ wahrscheinlich an den stellenweise leicht SM- artigen Handlungen liegt.

Die deutsche Version ist insgesamt nur minder gut gelungen, woran zum einen Teil die Übersetzung, zum anderen die Druckqualität schuld ist. Besonders negativ fiel mir die Umwandlung des Kosenamens „Shiba-chan“ in „Shibalein“ auf. Da der Name sehr oft fällt, sogar in der erotischen Szenen, wirkt er unheimlich fehl am Platze und kann einem auf die Nerven gehen. Dabei dürfte sich die Endung „chan“ unterdessen soweit eingebürgert haben, dass man sie problemlos in einem Manga verwenden kann und nicht auf solche Anhängsel zurückgreifen muss.

Bei der Druckqualität fällt auf, dass einige Seiten zu dunkel geraten sind, so besonders das vierte Kapitelcover, das man gar nicht mehr erkennen kann, da das Gesicht komplett schwarz zu sein scheint. Erst bei einem Vergleich mit dem Original fällt der Unterschied auf. Das ist sehr schade, da dadurch viele Bilder verschwimmen oder unkenntlich gemacht werden.

„Sexperimente“ ist daher nur bedingt zu empfehlen. Die Umsetzung ist nicht gelungen, der etwas höhere Preis von 7,50 Euro sollte jeden zweimal überlegen lassen, ob er diesen Yaoi-Manga wirklich haben will. Er wärmt gängige Klischees auf, verpackt sie mit einer typischen Story und jeder Menge erotischer Szenen und scheut nicht vor stereotypen Charakteren. Der deutsche Markt hat in der Richtung besseres zu bieten…

© Koriko

Sexperimente: © 2006 Rie Honjoh, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Seven Days

Name: Seven Days
Englischer Name: SEVEN DAYS
Originaltitel: SEVEN DAYS
Herausgebracht: Japan: Taiyohtosho 2007
Deutschland: Tokyopop 2010/2015
Mangaka: Rihito Takarai
Story: Venio Tachibana
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 € (Taschenbuch)
14,95 € (Perfect Edition)

Seven Days Band 1Story:
Der junge Toji Seryo ist an Yuzuru Shinos Schule das Gesprächsthema Nummer 1. Selbst in Yuzurus Klasse wird immer wieder über den zwei Jahre jüngeren Schüler gesprochen, obgleich sich die Klassen kaum über den Weg laufen. Nichtsdestotrotz ist Seryo besonders bei den Mädchen bekannt, da es das Gerücht gibt, dass er mit jedem Mädchen eine Beziehung eingeht, die ihm am Montag morgen ihre Liebe gesteht. Dass diese Beziehung zumeist nur eine Woche anhält und er sich am Sonntag von ihnen trennt, tut den positiven Gesprächen über Seryo keinen Abbruch, ist er doch sehr zuvorkommend und liebevoll.

Als Yuzuru, der es immer wieder schafft, seine Freundinnen mit seiner unverblümten Art zu vergraulen, an diesem Montag morgen in einer Freistunde vor der Schule auf einen Pizzalieferdienst wartet, auf Seryo trifft, packt ihn die Neugierde. Er will unbedingt herausfinden, wie Seryo darauf reagiert, wenn Yuzuru ihn fragt, ob er für eine Woche mit ihm zusammen sein will. Ohne sich etwas dabei zu denken, sprudeln die Worte über seine Lippen und tatsächlich nimmt Seryo ihn beim Wort! Er beginnt Yuzuru nach der Schule aufzusuchen, sie tauschen ihre Telefonnummern und Mailadressen und obgleich Yuzuru noch immer unsicher ist, ob sein Mitschüler es ernst meint oder nicht, treffen sie sich in den nächsten Tagen immer häufiger.

Yuzuru muss einsehen, dass Seryo es sehr wohl ernst meint und er lernt den jungen Schüler auf eine vollkommen neue Art kennen. Gleichzeitig erkennt auch Seryo, dass Yuzuru nicht so schüchtern und zurückhaltend ist, wie er es sich gedacht hat, sondern wesentlich offener und manchmal auch brachialer sein kann, als sein hübsches Gesicht anderen vermittelt.

Als jedoch Shino, das einzige Mädchen, das Seryo einen Korb gegeben hat, auftaucht, beginnen die ersten Probleme. Yuzuru kann nicht akzeptieren, dass Seryo jedem anderen Mädchen weiteren Kontakt und Freundschaft verweigert, jedoch bei Shino eine Ausnahme macht. Zudem muss er erkennen, dass er eifersüchtig ist und Seryo doch mehr mag, als er es Anfangs gedacht hat. Dass Shino sich nicht so leicht abweisen lässt, sorgt noch für einigen Ärger, zudem rückt das Wochenende immer näher und Yuzuru weiß genau, was sonntags passieren wird…

Seven Days Band 2Eigene Meinung:
„Seven Days“ ist das Debütwerk der Künstlerin Rihito Takarai, die Geschichte stammt von Venio Tachibana. Der erste Band erzählt die ersten vier Tage (Montag-Donnerstag) der Beziehung, die eine Woche dauern soll. Die Zeichnungen sind wunderschön anzusehen, passen sehr gut zu der ruhigen, stillen Geschichte und sind relativ realistisch geraten. Rihito Takarai hat ein Gefühl dafür die Probleme der Charaktere aufs Papier zu bringen, obwohl ihr Stil recht schlicht und einfach gehalten ist und somit teilweise ein wenig an die Grenzen stößt. Dennoch ist es kein Problem in die Geschichte einzutauchen und die Handlung voll und ganz auf sich wirken zu lassen. Besonders schön ist in diesem Hinblick das Cover, das so ganz anders als die typischen Boys Love Cover ist und schon allein vom Stil und Aufbau her, schon ein echter Hingucker ist!

Die Geschichte und die Charaktere sind ebenfalls sehr schön. Im Gegensatz zu anderen Boys Love Geschichten, vermeidet die Autorin übermäßigen Kitsch und unnötige Gefühlsromanzen. Bei „Seven Days“ läuft alles in sehr ruhigen, gemäßigten und dadurch auch realistischen Bahnen ab. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass solch eine Geschichte wirklich passieren könnte, da auch die Charaktere nicht extrem und überdreht sind, sondern sowohl Yuzuru als auch Seryo wie normale Jugendliche daherkommen, die beide ihre guten und schlechten Seiten haben. Genau das macht „Seven Days“ zu einer wahren Perle unter den Boys Love Mangas. Es gibt keine SD- und Gageinlagen, keine übertriebenen Romantik- und Liebesszenen und auch keinerlei erotische Szenen. Rihito Takarai und Venio Tachibana wollen einfach nur eine Geschichte erzählen, die vielleicht recht einfach gehalten, jedoch insgesamt umso interessanter und ungewöhnlicher ist. Der Leser kann die Entwicklung der beiden Charaktere nachvollziehen, die vorsichtigen Annäherungen und die nach und nach aufkeimenden Gefühle – ohne jemals in Gefahr zu laufen kitschig und unrealistisch zu werden.

Insgesamt sei „Seven Days“ jeden Boys Love Fan ans Herz gelegt. Die Geschichte ist wunderschön und einfallsreich, die Charaktere realistisch und nachvollziehbar und die Zeichnungen sind zwar einfach, jedoch sehr wirkungsvoll. Wer ruhige Boys Love Geschichten mag, die ein wenig in Richtung „Only the Ringfinger knows“ gehen (nur nicht so kitschig), der sollte „Seven Days“ unbedingt kaufen. Doch auch andere, insbesondere Shojo-Fans, könnten einen Blick in den zweibändigen Manga riskieren. Es lohnt sich!


Seven Days Perfect Edition Band 1
Special Edition:

Wie zuvor „A foreign Love Affair“ und „Des Teufels Geheimnis“ bekam auch der beliebte Boys Love Manga „Seven Days“ eine Perfect Edition spendiert, da Band 1 seit einer Weile vergriffen ist und zu horrenden Preise gehandelt wird. Für die Hardcover-Neuauflage hat Tokyopop das Cover optisch leicht abgeändert (leider nicht unbedingt zum Vorteil) und sich um weitere Extra-Farbillustrationen bemüht, die auf Band 1 und 2 aufgeteilt wurden. Zudem wird in Band 2 eine Dankeskarte von Rihito Takarai enthalten sein. Ansonsten gibt es leider keine weiteren Extras.

Die Perfect Edition ist qualitativ auf jeden Fall besser als die alte Taschenbuchausgabe – der Einband ist stabil, der Druck wirklich gut gelungen. Lediglich das Cover selbst ist dank des weißen Balkens nicht so schön, wie das alte, da es sehr plump wirkt. Die Bindung ist ebenfalls sehr gut, der Druck klar und qualitativ hochwertig. Alles in allem, ist das Buch durchaus seinen stolzen Preis von 14,95€ wert, insofern man nicht die alte Taschenbuchausgabe im Schrank stehen hat. Bis auf die beiden Farbseiten und das kleine Gimmick in Band 2 gibt es nämlich nichts Neues, weder einen Bonusmanga, noch Sonderseiten. Daher ist die Hardcover Version am ehesten für diejenigen von Interesse, die Softcover-Mangas verpasst haben. Denn dass sich die Serie lohnt, steht außer Frage – sie gehört zu den schönsten und ruhigsten Boys Love Mangas auf dem deutschen Markt.

© Koriko

Seven Days: © 2007 Venio Tachibana/ Rihito Takarai, TAIYOHTOSHO Co.,Ltd. / Tokyopop

Sekaiichi Hatsukoi

Name: Sekaiichi Hatsukoi
Englischer Name: Sekaiichi Hatsukoi
Originaltitel: Sekaiichi Hatsukoi – Onodera Ritsu no Baai
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2008
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Shungiku Nakamura
Bände: 14 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 5,95 € (nachträgliche Erhöhung auf 6,95 €)

Sekaiichi Hatsukoi Band 1Story
Ritsu Onodera ist ein engagierter aber auch etwas griesgrämiger junger Mann. Nach seinem Studium hat er drei Jahre als Lektor für den Verlag seines Vaters gearbeitet. Er liebt anspruchsvolle Lektüre ebenso wie seinen Beruf. Er hat sich immer in seine Arbeit reingehängt, doch haben das leider nicht alle gesehen. Denn für die anderen Mitarbeiter hat er nur durch Vitamin B eine solch gute Karriere machen können. Das hat Ritsu so sehr geärgert, dass er bei dem Verlag seines Vaters gekündigt hat.

Er hat nun seinen ersten Tag bei einem neuen Verlag. Er ist schon recht gespannt auf sein neues Arbeitsumfeld. Jedoch birgt die Einführung bei seinem neuen Arbeitgeber eine große Überraschung in sich. Denn Ritsu soll nicht, wie es ursprünglich vereinbart war, im Belletristik-Lektorat eingesetzt werden, sondern in der Manga-Abteilung.

Das entspricht überhaupt nicht Ritsus Ansprüchen. Für ihn ist klar, dass er diesen Job nicht lange ausüben wird. Er wird sich schnell was anderes suchen müssen. Seine Einstellung wird bestätigt, als er die Manga-Abteilung betritt. Es herrscht das pure Chaos, es stinkt wie in einer Sportumkleide und die Mitarbeiter liegen regelrecht leblos hinter diversen Papierstapeln. Die Mitarbeiterin die Ritsu die Abteilung zeigen sollte, verschwindet schnell mit den Worten:“Tut mir leid! Ich glaube wir kommen zum falschen Zeitpunkt ihrer Arbeitsphase!“

Sekaiichi Hatsukoi Band 2Arbeitsphase?! Was soll das denn nun wieder sein? Aber wo Ritsu nun schon einmal hier ist, macht er sich auf die Suche nach seinem Vorgesetzten. Diesen findet er hinter weiteren Papierstapeln. Der Name seines neuen Chefs ist Takano. Ritsu ist geschockt. Das kann doch unmöglich sein Chef sein. Der Typ hat Augenringe bis zu den Kniekehlen, ist kreidebleich und hat eine Laune, die von einem anderen Planeten stammen könnte. Nein….also hier wird Ritsu es wirklich nicht lange aushalten. Er sollte sich schnell nach etwas anderem umsehen.

Doch je länger Ritsu in dieser Abteilung arbeitet, wird ihm bewusst, dass man wirklich viel Verantwortung übernehmen muss und die Arbeit sehr umfangreich und auch stressig ist. Vielleicht kann man hier ja doch noch etwas lernen. Und auch Takano entpuppt sich als ein sehr kompetenter Vorgesetzter, der was von seiner Arbeit versteht. Bald stellt Ritsu fest, dass Takano ihm gar nicht so fremd ist, wie er anfangs dachte und schon holt ihn eine Vergangenheit ein, die er vergessen wollte.

Eigene Meinung
„Sekaiichi Hatsukoi“ ist ein Manga der überhaupt nicht in mein übliches Genre passt. Jedoch muss ich sagen, dass er mir sehr gut gefallen hat. Die Zeichnungen sind ausgereift und fallen durch ihre feinen Züge auf. Die meisten Charaktere sind sehr maskulin dargestellt, nur Ritsu wurde mit sehr viel Feminität bestückt. Was ich sehr interessant fand, war die Tätigkeit als Manga-Redakteur. Es wird sehr gut beschrieben, was alles passiert und welche Schritte erforderlich sind bevor ein Manga in einem Magazin veröffentlicht wird. Es wird einem bewusst wie viel Stress und wie wenig Schlaf die einzelnen Mangaka bekommen nur um den Abgabetermin einhalten zu können. Aber nicht nur die Mangaka sondern auch die Redaktion des Magazins schlägt sich die Nächte um die Ohren, um die Mangaka weiterhin zu motivieren oder um evtl. sogar einen Ersatz für die entsprechende Ausgabe zu finden. Und es hängen noch viel viel mehr Aufgaben und auch Probleme an der Herausgabe eines Manga Magazins.

Es ist eine Boys Love Story. Aber ich fand es schon sehr angenehm, dass der erotische Teil hinten ansteht. Dieser Manga sollte sowohl BL Fans als auch andere Manga Leser ansprechen, denn es ist von allem etwas dabei.

© AyaSan

Sekaiichi Hatsukoi – Onodera Ritsu no Baai: © 2008 Shungiku Nakamura, Kadokawa Shoten/Carlsen

Sehnsucht nach ihm

Name: Sehnsucht nach ihm
Englischer Name:
Originaltitel: Honenuki ni Saretai
Herausgebracht: Japan: Libre 2007
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Ren Kitakami
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Sehnsucht nach ihmStory:
Der Manga von Ren Kitakami beinhaltet mehrere Kurzmangas, die sich allesamt der Liebe und der Beziehung zweier Männer widmen.

In der ersten Geschichte „Sehnsucht nach ihm“ geht es um die Beziehung zwischen dem Model Atsushi und dem Geschäftsmannes Hoshina. Während Hoshina eher der kühle, bodenständige Zeitgenosse ist, ist Atsushi eine wirklich liebevolle und vor allem treue Seele. Er kümmert sich um den Haushalt und umhegt Hoshina wo er kann. So kommt es auch, dass sich das Model sämtliche Jahrestage merkt, angefangen vom ersten Kuss über das Erste Mal bis hin zu solch kruden Jahrestage wie „Tag an dem Hoshina zum ersten Mal meine Misosuppe lobte“. Hoshina ist dafür wenig empfänglich und so ecken die beiden immer wieder aneinander. Ausgerechnet als der Jahrestag des Paares ansteht muss Hoshina auf Dienstreise gehen. Für Atsushi beginnt eine schwere Zeit, die mit einigen Missverständnissen enden. Als kurz darauf Hoshinas Bruder auftaucht und zwangsläufig zu den beiden ziehen muss (er sucht eine neue Wohnung), ist das Paar gezwungen sich möglichst normal zu geben. Während Atsushi das Problem trotz seiner Anhänglichkeit bewältigt, stellt gerade Hoshina fest, dass ihm die Nähe zu seinem Partner mehr fehlt, als er gedacht hat…

In der Geschichte „Trau dich doch zu sagen ‚Ich liebe dich’“ geht es um die beiden Schulfreunde Hasegawa und Hashimoto. Hasegawa beobachtete seinen Freund schon seit einer Weile und glaubt zu erkennen, dass dieser in den Englischlehrer Sawa verliebt ist. Immer wieder treffen sich die beiden, selbst in den Pausen. Als Sawa verkündet, dass er demnächst heiratet ist Hashimoto am Boden zerstört und Hasegawa muss sich eingestehen, dass er eifersüchtig ist. Er möchte Hashimoto nicht länger leiden sehen und stellt daher irgendwann Sawa zur Rede. Doch ausgerechnet Hashimoto belauscht die beiden. Wütend unterbricht er das Gespräch und erklärt Hasegawa, dass er die ganze Zeit die Sitaution vollkommen falsch interpretiert hat…

„Ansteckende Gefühle“ ist die kürzeste Geschichte im Manga. Sie zeigt eine Kurzepisode aus dem Leben des Chefarztes Sakuma und des Praktikanten Ishiguro, die heimlich eine Affäre im Krankenhaus beginnen. Doch schon nach kurzer Zeit bemerkt Ishiguro, dass er sich dem Charme Sakumas nicht mehr entziehen kann…

„Refrain Smile“ handelt von dem Kunststudenten Shima, der jeden Tag am Bahnhof Skizzen von Passanten anfertigt. Der Geschäftsmann Aizawa sieht ihn nahezu jeden Tag und als Shima von zwei Betrunkenen belästigt wird, geht er mutig dazwischen. Nachdem die beiden erfolgreich in die Flucht geschlagen sind, bricht Aizawa aufgrund von Überarbeitung zusammen und Shima hilft ihm. Die beiden lernen sich danach besser kennen und schon bald verbindet beide ein ungewöhnliches Band…

Eigene Meinung:
„Sehnsucht nach ihm“ ist ein typischer, zeitgleich allerdings schön gezeichneter Boys Love Manga. Die Geschichten sind nett, niedlich und hübsch gemacht, allerdings sehr stereotyp und dementsprechend stark vorhersehbar. Wer bereits andere Mangas von Ren Kitakami kennt, dem werden besonders bei „Trau dich doch zu sagen ‚Ich liebe dich’“ etliche Parallelen zu einer anderen Kurzgeschichte auffallen, die fast identisch zu sein scheint (bis hin zum Happy End). Das macht den Manga fast ein wenig langweilig, da er für den Boys Love Fan wenig Neues bietet.

Zeichnerisch ist der Manga sehr schön. Die Mangaka hat einen sehr schönen, stimmungsvollen Stil und weiß es hübsche Kerle in Szene zu setzen. Auch an erotischen Szenen mangelt es nicht- und davon gibt es dank der kurzen Stories doch einige. Wer hübsche Bishonen und zeitgleich niedliche Chibis mag, dem wird „Sehnsucht nach ihm“ definitiv gefallen.

Insgesamt ist „Sehnsucht nach ihm“ besonders denjenigen empfohlen, die schöne Zeichnungen, einfache Geschichten und hübsche Bishonen mögen. Wer zudem nicht auf eine Brise Erotik verzichten möchte, sollte zuschlagen. Tiefgründige Handlungsbögen und ungewöhnliche Charaktere kann man jedoch nicht erwarten…

© Koriko

Sehnsucht nach ihm: © 2007 Ren Kitakami, Libre Publishing Co.,Ltd. / Carlsen

See you in the School of the Muse

Name: See you in the School of the Muse
Englischer Name:
Originaltitel: Myuuzu Gakuen de Aou
Herausgebracht: Japan: Libre 2008
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

See you in the School of the Muse Band 1Story:
“See you in the School of the Muse” ist kein wirklich durchgängiger Manga, sondern besteht aus verschiedenen Einzelgeschichten, die lediglich in derselben Schule spielen.

Das Misono Gymnasium ist eine angesehene Privatschule, das als Besonderheit „Künstler“ als Stipendiaten aufnimmt. Diese Klasse ist zumeist von den anderen separiert und auch in einem besonderen Trakt untergebracht. Als der Schüler Tadafumi Hanai die Aussicht auf ein Stipendium erhält, knüpft sich an dieses eine besondere Bedingung. Hanai soll einem bestimmten Schüler Nachhilfe geben, damit dieser die nächste Klassenstufe erreicht. Yuu Otsuki ist derjenige, der in der letzten Prüfung kläglich versagt hat und so lernt Hanai den Sänger der Boygroup „STILL“ kennen. Zu Beginn verstehen die beiden sich überhaupt nicht, sieht Otsuki es nicht ein mit Hanai für die folgende Prüfung zu pauken, doch nach und nach lernen sich die beiden besser kennen. Hanai muss erkennen, dass das Leben als Star nicht immer einfach ist, besonders da Otsuki sich bei seiner Band nicht so wohl fühlt; und Otsuki muss sich eingestehen, dass er Hanai mag, da dieser ihn ganz normal behandelt.

In der zweiten Geschichte geht es gleich um zwei junge Männer aus der Künstlerklasse- die Models Seiji und Eichi. Beide lernten sich bei einer Agentur kennen und seit einiger Zeit sind die beiden nur noch als Paar auf Bildern und Aufnahmen zu sehen. Beide haben ihre Spitznamen bei den Fans und auch wenn sie prima zusammen zu passen scheinen, nagen an Eichi immer wieder Zweifel. Seiji ist in seinen Augen nicht nur beliebter und gut aussehender, auch bewundert er die offene Art seines Kollegen. Zudem sind Eichi die Annäherungen Seijis ein wenig unangenehm und als dieser schließlich während einer Aufnahme deutlich auf Tuchfühlung geht, bringt er Eichis Gefühlswelt gehörig durcheinander. Tags darauf platzt die Bombe und Eichi weist Seiji mit harschen Worten von sich. Doch dieser lässt nicht so leicht locker und stellt seinen Partner vor eine Entscheidung…

See you in the School of the Muse Band 2Das letzte Kapitel handelt von dem Komponisten Misao Arizono, der seit einiger Zeit ein Verhältnis mit dem Mathelehrer Morisaki hat. Lediglich während ihren privaten Nachhilfestunden haben die beiden Zeit füreinander, doch die Beziehung gerät ins Wanken, als plötzlich Takashina auftaucht, Arizonos erste große Liebe. Der gutaussehende Mann ist nicht nur dafür verantwortlich, dass der junge Komponist mit dem Klavierspielen angefangen hat, er hat in Arizono den Eifer geweckt selbst Komponist zu werden. Morisaki ist verunsichert und als Arizono beschließt sich mit Takashina zu treffen, um die Dinge zu klären, will Morizaki wissen, wie es um Arizonos Gefühle bestimmt ist.

Die Kurzgeschichte „Alptraum“ gehört nicht direkt zu „See you in the School of the Muse“ und handelt von Kazu und Kidaki, die seit einigen Jahren zusammen sind. Urplötzlich beschließt Kidaka die Beziehung zu beenden und schlägt vor dass es einfach nur wieder Freundschaft zwischen den beiden geben soll. Kazu ist damit einverstanden, doch als sie beginnen sich mit neuen Partnern zu treffen, kocht gerade bei Kidaka die Eifersucht hoch. Denn obgleich die Trennung von ihm ausging, kann er es nicht akzeptieren, dass Kazu andere Männer zu sich holt…

Eigene Meinung:
„See you in the School of the Muse” ist ein recht kurzweiliger Manga. Die Geschichten sind nicht sonderlich tiefgründig, teilweise sogar ein wenig langweilig, da die Einzelepisoden nichts wirklich Neues bieten. Es sind die üblichen 08/15- Handlungsbögen die alle denselben Höhepunkt haben (zumeist deckt der sich dann mit dem Höhepunkt der Charaktere). Dementsprechend werden Fans von erotischen Yaoi-Stories auf ihre Kosten kommen, sind doch einige deutliche Szenen dabei.

Die Zeichnungen sind wie nicht anders erwartet sehr solide und hübsch anzusehen. Makoto Tateno enttäuscht zumindest in der Beziehung ihre Fans nicht. Viele hübsche Kerle und noch mehr Pärchen als gewöhnlich.

Wer Kurzgeschichten mit vielen unterschiedlichen Pairings mag, ebenso die BL-Mangas von Maktoto Tateno dem wird „See you in the School of the Muse“ gefallen. Alle anderen sollten im Vorfeld einen Blick hineinwerfen und dann entscheiden, ob ein Kauf wirklich lohnenswert ist.

© Koriko

See you in the School of the Muse: © 2008 Makoto Tateno, Libre Publishing Co.,Ltd. / EMA

Secret Love

Name: Secret Love
Englischer Name:
Originaltitel: Secret Love
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2002
Deutschland: EMA 2007
Mangaka: Taishi Zaou
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Secret LoveStory
Das neue Leben in der Oberstufe beginnt für Masafumi Tamura mit einem Schock. Kaum sieht er seinen neuen Mitschüler Narumi Seiwa, fällt er erst mal in Ohnmacht. Zuhause erzählt er seiner Familie, dass er den Mann aus seinem Traum getroffen habe, Narumi. Masafumi hat seit seiner Kindheit prophetische Träume und einer dieser Träume hat ihm prophezeit, dass er mit einem Mann Sex haben würde und dieser Mann war Narumi. Seine Familie kennt seine Gabe und verlässt sich auch darauf. Von daher konnten sie sich drauf einstellen, dass ihr Sohn einmal schwul wird und haben sich schon damit abgefunden. Leider sieht das eben dieser Sohn anders. Er weigert sich standhaft schwul zu werden und um das zu verhindern, trägt er Sex-Heftchen in aller Öffentlichkeit mit sich rum. Er will sein Schicksal selbst bestimmen und lehnt es ab, an seine Träume zu glauben und sich drauf einzulassen.

Als er wieder in der Schule ist, bedankt er sich bei Narumi für seine Hilfe. Denn er hat ihm geholfen als er am vorigen Tag umkippte, sagt ihm aber gleich, dass er keinen Kontakt zu ihm will. Nach seiner Logik wird er nicht schwul, wenn er den Kontakt zu Narumi abbricht und ihn komplett ignoriert. Doch dem gefällt das so gar nicht ignoriert zu werden, da das nach Auskunft der Freunde von Masafumi eigentlich gar nicht seine Art ist. Das ganze weglaufen schlaucht Masafumi und lange hält er es auch nicht aus. Er ist total fertig und dann machen seine Eltern den alles entscheidenden Vorschlag: Er soll von seinen Träumen erzählen. So entscheidet er sich dann auch und bittet Narumi auf das Schuldach. Dort erzählt er ihm von seinen Träumen.

Entgegen seiner Erwartungen, findet dieser gar nichts Schlimmes daran und fängt auch gleich an, ihn zu berühren. Sofort wird Masafumi schwach, schafft es dann aber doch Narumi wieder auf Abstand zu bringen. Eigentlich geht er davon aus, dass es nur eine Phase sein kann, doch Narumi ist da anderer Meinung. Er glaubt, dass er sich in Masafumi verliebt hat. Dieser weigert sich aber immer noch standhaft schwul zu werden und seine Laune wird dadurch auch nicht besser.

Als seine Familie dann auch noch will, dass er seinen Freund mal mitbringen soll, reicht es ihm. Auch nachdem er Narumi von seinen Träumen erzählt hat, gehen diese weiter und das macht ihn fertig. Als Narumi sich ihm gegenüber verhält, als wären sie ein Paar und das seine Freunde auch noch mitkriegen, versucht er es immer noch abzustreiten. Seine Freunde haben überhaupt nichts dagegen, wenn er schwul wäre und ermutigen Narumi auch noch die Führung zu übernehmen. Um die Beziehung der beiden voran zu treiben, schicken sie sie ins Krankenzimmer und tragen Narumi auf, endlich mal mit Masafumi zu schlafen…

Eigene Meinung
Dieser Manga ist von Taishi Zaou und ist eines der wenigen Werke von ihr, das mir sehr gut gefällt. Der Zeichenstil ist wie immer gut. Storymäßig bin ich wirklich begeistert. Es ist nicht so super-tiefgründig, soll er aber wahrscheinlich auch gar nicht sein. Die Beziehung der beiden Hauptcaras ist mit sehr viel Humor beschrieben. Eingestuft ist der Manga als „adult“ was ich aber nicht unbedingt nachvollziehen kann, da es wesentlich härtere Manga gibt, was den Inhalt und die Bilder angeht.

© Kari

Secret Love: © 2002 Taishi Zaou, Shinshokan / EMA

Secret Contract

Name: Secret Contract
Englischer Name:
Originaltitel: Mitsuyaku
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2006
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Story: Shinobu Gotoh
Zeichnungen: Kae Maruya
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Secret ContractStory:
Der junge Geschäftsmann und Händler Yuichi hat seit einiger Alpträume und jedes Mal flüstert ihm eine Stimme zu, dass „er ihn haben will“. Yuichi beginnt immer mehr unter den seltsamen Visionen zu leiden, doch findet er keine Lösung. Selbst als sein Kindheitsfreund und Liebhaber Iori ihn besucht und auf seine Art und Weise abzulenken versucht, vermag Yuichi es nicht seine Alpträume zu verdrängen. Ein Besuch bei seinem Onkel und Autoren Kyusai bringt eher noch mehr Unklarheiten. Der Schriftsteller scheint mehr zu wissen, ergeht sich jedoch in Andeutungen und schenkt Yuichi stattdessen einen Zitronenkuchen, da er selbst keine Süßigkeiten mag.

Am selben Abend taucht Iori bei Yuichi auf und verkündet seinem Liebhaber, dass er am nächsten Tag heiraten wird, da er an einem Omiai (Heiratsvermittlung) teilgenommen hat und ihm eine passende Braut vermittelt wurde. Yuichi ist zwar weniger begeistert, weiß jedoch, dass Ioris Familie nah am bankrott steht und eine Heirat in die wohlhabende Familie Yonekura den Clan Ioris retten könnte. Nach einer leidenschaftlichen Nacht probieren beiden den Zitronenkuchen mit fatalen Folgen. Yuichi erstickt beinahe an einem Bissen und kann nur mit Müh und Not von Iori gerettet werden. Zudem wird immer deutlicher, dass Iori durch die Zusammenkunft der Beiden schwächer und kränklicher wird. Yuichi wird schnell klar, dass all diese Vorfälle in Kombination mit seinen Alpträumen nichts Gutes verheißen können.

Als Tags darauf Iori bei der Hochzeitszeremonie zusammenbricht, nimmt Ioris Schwester Yuichi beiseite und erzählt ihm was passiert ist. Yuichi kommt ein schrecklicher Verdacht und erneut sucht er seinen Onkel Kyusai auf, der ihm berichtet, wer er genau ist und was es mit seiner Familie auf sich hat. Denn Yuichi umgibt ein dunkles Geheimnis, dass nicht nur den jungen Mann involviert ist, sondern unweigerlich auch Iori, der sich schon in die Fänge Yuichis begeben hat, als die beiden Kinder waren- er ernährt sich von der Lebensenergie einer besonderen Person und in diesem Fall hat der Jäger sein Opfer schon vor langer Zeit gefunden. Entsetzt und Hals über Kopf beschließt Yuichi Iori zu verlassen, um ihn nicht irgendwann zu töten…

Haben Iori und Yuichi überhaupt eine Chance? Was hat es mit Yuichis Familie auf sich und wer ist Kyusai wirklich?

Eigene Meinung:
„Secret Contract“ ist eine mysteriöse, düster erscheinende Geschichte von Shinobu Gotoh, die ein wenig an die typischen Vampirgeschichten erinnert und spielt im Japan der Nachkriegszeit. Die Grundidee ist sehr interessant, wird jedoch zu kurz abgehandelt, da zwar etliches angesprochen wird, doch nicht alle aufgeworfenen Fragen beantwortet werden. Das ist sehr schade, da der Manga damit einiges an Potential verschenkt. Besonders die Hintergründe der Familie Yuichis hätten vertieft werden können und die aufgeworfenen Probleme zwischen Iori und Yuichi besser beleuchtet. Somit ist die Geschichte durchaus interessant und ungewöhnlich, doch ein wenig zu umfangreich für einen Einzelband. Zudem sei an dieser Stelle gesagt, dass man in „Secret Contract“ auch einige Andeutungen auf ein Yuri-Pärchen hat.

Die Zeichnungen Kae Maruyas sind wir gewohnt sehr schön und filigran anzusehen. Sie hat einen sehr gefälligen Zeichenstil und dieser dürfte Fans des Boys Love Genres durchaus zusagen. Zudem befinden sich durchaus einige etwas deutliche Szenen in dem Band, die das Herz der Yaoi-Fans höher schlagen lassen,

Insgesamt ein schöner Einzelband, der zwar einige Schwächen in der Geschichte aufweist, jedoch dank der wundervollen Zeichnungen durchaus empfehlenswert ist. Wer Kae Maruya mag, ebenso schöne Bishonen und eine ungewöhnliche Boys Love Story, dem sei „Secret Contract“ auf jeden Fall empfohlen.

© Koriko

Secret Contract: © 2006 Kae Maruya/ Shinobu Gotoh, Tokuma Shoten Publishing Co., Ltd./ Carlsen

Schlimme Finger

Name: Schlimme Finger
Englischer Name:
Originaltitel: Yubisaki wa Koi no Aji
Herausgebracht: Japan: Libre 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Schlimme FingerStory
Als Hajime nach einem Jahr aus Tokyo zurück in das kleine Kaff kommt, in dem er seine Kindheit verbracht hat, scheint sich nichts verändert zu haben. Sein bester Freund Eiji, wegen dem er sich überhaupt die Mühe gemacht hat seine Eltern zu überzeugen, ihn zurück zu lassen, hat sich nicht verändert und sofort verstehen sich die beiden blendend. Sie teilen sich im Wohnheim sogar ein Zimmer, womit für Hajime einer glücklichen Schulzeit nichts mehr im Wege steht.

Von seinen Mitschülern neugierig begutachtet (da er ja aus Tokyo kommt), erregt er auch bei Jinguji dem Wohnheimheimsprecher Aufsehen. Der ältere Junge ist sofort fasziniert von dem Neuzugang und macht ziemlich eindeutige Avancen Hajime gegenüber- sehr zum Verdruss von Eiji, der das Ganze eher missbilligend beobachtet. Noch am selben Abend kann Eiji seine Gefühle nicht länger für sich behalten und gesteht dem vollkommen überforderten Hajime seine Liebe. Dieser weist ihn barsch zurück und weist Eiji von sich, ebenso erklärt er seinem Freund, dass diese Unterhaltung für ihn nicht stattgefunden hat.

Erst als Hajime am nächsten Tag ein Gespräch mit Kai hat, Onkel Eijis und Lehrer der Schule, beginnt der Junge zu begreifen, wie sehr er seinen Freund im Grunde mit seinen harten Worten verletzt hat. Er nimmt sich vor, die Gefühle Eijis zu akzeptieren und zu lernen besser mit Eiji umzugehen, anstatt ihn noch einmal so von sich zu stoßen. Doch gerade als er Eiji seinen Entschluss mitteilen will, wird dieser bei einem Sturz die Treppe hinunter verletzt. Ein klärendes Gespräch kommt gar nicht mehr zustande und Hajime ist immer verwirrter, als er mitbekommt, dass Eiji nicht nur eine Freundin hatte, als er nicht da war, sondern dass Yurika sogar versucht Eiji wieder zurück zu gewinnen.

Er verfolgt Eiji, um herauszufinden, was sein Freund tun wird und kommt gerade rechtzeitig um ihm gegen zwei Jungen zu helfen, die Yurika mitgebracht hat. Und als endlich auch diese Probleme aus der Welt geschafft sind, kommt Hajime zu seinem klärenden Gespräch mit Eiji.

Parallel zu dieser Geschichte erfährt der Leser auch die Hintergründe Jingujis und seinem Mitschülers Nakamura, dem Kapitän der Volleyballmannschaft. Letzterer hat Jingujis sehr brüsk zurückgewiesen, ebenso wie es Hajime bei Eiji getan hat. Dass sich Jinguji nun von seinem ehemaligen Freund zurückzieht und seine Annäherungsversuche bei Hajime versucht, akzeptiert Nakamura nicht und schließlich kommt es unweigerlich zu einer Katastrophe…

Neben dem Manga gibt es noch eine zusammenhängende 4 Panel-Story, die sich am Ende eines jeden Kapitel befindet, sowie eine Bonusstory über Kai, die jedoch teilweise leichte Shota- Ansätze hat.

Eigene Meinung:
„Schlimme Finger“ ist insgesamt betrachtet wesentlich besser als „Sexperimente“. Die Story ist nicht unbedingt tiefgründiger und man weiß relativ schnell worauf die Handlung hinausläuft, dennoch sind die Charaktere sympathisch in Szene gesetzt. Dabei schneiden die Hauptcharaktere, wie schon bei „Sexperimente“, schlechter ab, als die Nebencharaktere, so dass der Handlungsbogen um Nakamura und Jinguji wesentlich interessanter ist. Dennoch bietet „Schlimme Finger“ eine nette, kurzweilige Unterhaltung, auch wenn man keine wahnsinnig neue und überragend gute Story erwarten kann.

Zeichnerisch gesehen, hat sich Rie Honjoh gemacht und stark verbessert. Die Panelaufteilungen sind klasse, ebenso die Proportionen und die Dynamik der Charaktere. Sie hat einen schönen und konstanten Stil entwickelt, den man sich gerne ansieht. Die erotischen Szenen sind sehr deutlich und explizit und auch hierbei hat sich die Künstlerin verbessert. Ein wenig seltsam kommt es einem zwar vor, dass die Charaktere schon am zweiten Tag ihrer Beziehung sofort ins Bett steigen, aber sei es drum, immerhin war von Anfang an klar, dass der Manga damit enden wird. Umso schöner ist es, dass zumindest das Nebenpairing ein etwas anderes Ende erhält, als gedacht.

Wer Schulgeschichten mag, Alltagsstories und keine Probleme mit einer ordentlichen Portion Erotik hat, dem sei „Schlimme Finger“ ans Herz gelegt. Wer eher seichtere und romantischere Werke mag, der sollte eher einen Bogen um den Manga machen, er hat nicht umsonst eine Alterfreigabe „ab 18“.

© Koriko
Schlimme Finger: © 2008 Rie Honjoh Libre Publishing Co., Ltd. / Tokyopop

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