Kimba, der weisse Löwe

Name: Kimba, der weisse Löwe
Englischer Name:
Originaltitel: Janguru Taitei
Herausgebracht: Japan: Tezuka Productions 2000, 2011
Deutschland: Carlsen 2001, 2011
Mangaka: Osamu Tezuka
Bände: 3 Bände (Taschenbuch)
2 Bände (Hardcover-Ausgabe)
Preis pro Band: 9,95 DM / 5,00 € (Taschenbuch)
19,90 € (Hardcover-Ausgabe)

Kimba, der weisse Löwe Band 1Story
In einer Zeit, in der Afrika noch der „schwarze Kontinent“ genannt wurde und einige Europäer Afrikas Tierwelt als freies Jagdrefugium ansahen, lebte der Löwe Panja in Afrika. Panja war der König der Tiere des Dschungels und wusste sich gegen die tapferen Krieger der einheimischen Stämme durchzusetzen. Er beschützt die Tiere vor den Menschen, die sie töten oder einsperren wollten. Den Menschen war König Panja ein Dorn im Auge. Doch der Versuch ihn einzufangen und zu töten schlug jedes Mal fehl.

Als zwei Europäer zu einem Stamm Einheimischer kamen und sich dem Problem Panja annehmen wollten, schafften sie es selbst mit Gewehren nicht. Doch sie fanden durch Zufall Panjas Schwachpunkt heraus: seine Gefährtin. Mit einer List nahmen sie die Löwin gefangen. Panja wurde daraufhin sauer und dadurch auch unvorsichtig. Die Menschen schafften es dadurch ihn zu töten und verluden am nächsten Tag seine Löwin auf ein Schiff nach London. Auf dem Schiff bekam sie einen Sohn, Kimba.

Die Löwin möchte nicht, dass Kimba in einem Zoo in London aufwächst. Sie schickt ihren Sohn fort. Er soll über das Meer zurück nach Afrika schwimmen. Ihm bleibt also nichts anderes übrig, als ins Wasser zu springen und zu schwimmen. Am nächsten Tag, wird er von Seeleuten aufgenommen und macht dort Bekanntschaft mit vielen Ratten. Die Seeleute setzen ihn etwas später wieder aus, mit einem kleinen Boot. Die Ratte Jacques begleitet ihn weiter auf seiner Reise. Auf dem Meer meistern sie einige Gefahren. Nach viel Anstrengung erreichen sie die Hafenstadt Aden in Jemen.

Kimba, der weisse Löwe Hardcover-Ausgabe Band 1Von einem jungen Paar wird Kimba am Strand gefunden und wird mit nach Hause genommen. Dort dient der kleine Löwe der Belustigung und er muss ständig um sein Leben kämpfen. Ein kleiner Junge hat Mitleid mit Kimba und versteckt ihn. Zusammen mit der Ratte Jaques können sie den Onkel des Jungen überreden, dass Kenichi Kimba behalten kann. Sie haben wieder Land unter den Pfoten, aber Afrika ist noch nicht erreicht. Wird Kimba mit Kenichis Hilfe in seine Heimat zurückkehren können? Was wird ihn in Afrika erwarten? Wird er den Tod seines Vaters rächen können?

Eigene Meinung
„Kimba, der weisse Löwe“ werden nur noch die älteren Mangafans kennen. Seit 1995 lief die Serie nicht mehr hierzulande im Free-TV. Früher lief der gleichnamige Anime auf Sendern wie, ZDF, Kabel 1 und Junior. Daher wurde es Zeit, dass die Serie nach 10 Jahren in Deutschland in einer schönen Hardcover-Edition neu veröffentlicht wurde.

„Kimba, der weisse Löwe“ gehört zu Osamu Tezukas, dem Urvater der Manga, frühen Werken und ist mittlerweile über 60 Jahre alt. Der Zeichenstil ist sehr kindlich, wie auch die Story. Der Manga hat sowohl sehr traurige Stellen, wie auch komische. Rundum ein Manga, den jeder Mangafan gelesen haben muss. Ein Meilenstein der Manga-Geschichte!

Kimba, der weisse Löwe: © 2011 Osamu Tezuka, Tezuka Productions / Carlsen

Killing Iago

Name: Killing Iago
Englischer Name:
Originaltitel: Killing Iago
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Zofia Garden
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,00 €

Killing Iago Band 1Story:
Der 23-jährige Tedd Jigsaw ist der Superstar. Dem gutaussehenden Sänger liegen Männer und Frauen zu Füßen, seine Musik ist angesagt und auch an Geld mangelt es dem jungen Mann nicht. Lediglich mit dem Produzenten Norio Yagi kommt er nicht zurecht und das beruht auf Gegenseitigkeit. Norio beherrscht nicht nur den Musikmarkt, er bezieht auch in der Öffentlichkeit klar gegen Tedd Stellung und auch Tedd scheut sich nicht davor gegenüber der Presse seine Meinung über den Produzenten zu äußern. Als Norio ein dreitägiges Musikfestival plant, dass auch international übertragen werden soll und somit für junge Künstler die Chance auf eine weltweite Karriere ist, willigt Tedd schließlich ein, mit Norio einen Vertrag zu schließen und somit seine künstlerische Freiheit aufzugeben.

Doch anstelle der wichtigen Vertragsunterlagen unterschreibt Tedd in angetrunkenem Zustand einen Vertrag, mit dem er sämtliche Persönlichkeitsrechte dem Jurastudenten Kousuki Kogi überträgt.

Entsetzt muss Tedd am nächsten Morgen feststellen, dass er nicht nur zu Kousuki ziehen muss, sondern dass dieser sämtliche Verträge und Arbeiten des Musikers überwachen und kontrollieren darf. Die horrenden Vertragsstrafen sorgen schließlich dafür, dass Tedd widerwillig seinem neuen Aufpasser folgt und fortan lebt er mit seinem größten Fan zusammen. Schon bald wird klar, dass hinter Kous Absichten mehr steckt, als der Wunsch eines Fans mit seinem Idol zusammen zu sein und als Tedd ein Fanalbum mit zerrissenen Artikeln und Bildern seiner Karriere findet, offenbart ihm Kou, dass er Tedd verabscheut und für seine gescheiterte Beziehung mit seinem Exfreund verantwortlich macht. Dieser war nämlich ein großer Fan von Tedd und hat aus diesem Grund Kou verlassen. Dass der Sänger unterdessen Gefühle für Kou hegt und die beiden auch das ein oder andere Mal zusammen im Bett waren, verkompliziert die Angelegenheit nur noch. Kou verändert sich nicht nur, wird biestiger und aggressiver, auch Tedd, der sich verraten vorkommt, gerät ins Schwanken, da er nie genau weiß, was in Kou vorgeht.

Als Kou den Deal vorschlägt Tedd aus dem Vertrag zu lassen, wenn er ihm bei seiner Rache an seinem Exfreund unterstützt, willigt der Sänger ein, will sich jedoch selbst an Kou rächen. Die Beiden müssen also ein Liebespaar spielen, doch das ist nur das Anfang der Probleme, denn jeder beginnt sein eigenes Spiel zu spielen und nach einer Weile ist sich nicht nur Tedd unsicher, was überhaupt gestellt ist und was noch der Wahrheit entspricht…

Killing Iago Band 2Eigene Meinung
Mit „Killing Iago“ ist Zofia Garden ein beachtenswerter Manga gelungen. Besonders im Shonen-Ai Genre gibt es selten etwas außergewöhnliches, unter deutschen Künstlern ein solch gut durchdachtes Werk zu finden, war bis jetzt scheinbar unmöglich. „Killing Iago“ wartet mit einer komplexen Handlung auf, die es in sich hat und es gibt so viele unerwartete Wendungen und Überraschungen, mit denen man nicht einmal ansatzweise gerechnet hat, dass der Leser fast ins Schlingern gerät. Wie oft schlägt man einen Manga auf und weiß schon nach den ersten 20 Seiten das Ende, hierbei ist man bis zur letzten Seite so unsicher wie Tedd selbst, dem vieles verborgen bleibt und der selbst seine ganz eigenen Intrigen zu spinnen beginnt. Und darum geht es im Grunde auch. Angelehnt an Shakespeares „Othello“ handelt „Killing Iago“ von dem persönlichen Jago. In „Othello“ der intrigante Diener, in Zofia Gardens Werk die innere Stimme eines Menschen, die von Rache, Intrige und Hass geprägt ist. Die ganze Handlung ist von Anfang an ein Intrigenspiel, in das Kou, Tedd und später auch Norio einstimmen. Was hat es mit Tedds vernarbtem Rücken auf sich, was ist die Verbindung zwischen Kou und Norio und was verbirgt der Produzent vor der Öffentlichkeit? All diese Fragen werden mit stimmungsvollen Bildern beantwortet und die Geschichte der drei Männer miteinander verknüpft.

Die Zeichnungen sind solide und sehr schön anzusehen. Die Mangaka hat sich im Vergleich zu „Im Namen des Sohnes“ noch gesteigert und behält die Qualität bis zum Ende hin durch. Dabei fällt auf, dass sie bereits einen sehr festen Stil hat, sprich die Charaktere und Bilder verändern sich nicht von Kapitel zu Kapitel, was gerade bei jungen Mangazeichnern oft vorkommt. Die Seiten sind paneellastig, sie arbeitet gerne mit Rasterfolien, Effekten und SDs. Manchmal wirken die Seiten dadurch etwas überladen und voll, doch nach einer Weile gewöhnt man sich daran und kann den Manga genießen.

Auch ist der gesamte Comic sehr textlastig, da nicht nur die Gespräche sehr lang und ausgedehnt sind, auch die inneren Monologe umfassen mehrere Seiten und somit sollte man sich für „Killing Iago“ Zeit nehmen und sich schon mal einen ganzen Abend für die Lektüre gönnen. Insgesamt wird man an diesem Werk länger sitzen, als an anderen Mangas.

Abschließend kann ich „Killing Iago“ jedem BL-Fan empfehlen. Er bietet eine wundervolle und intelligente Abwechslung zum gängigen Einheitsbrei und zeigt, dass auch dieses Genre immer noch einiges zu bieten hat. Dabei ist es ganz angenehm einmal keine verblümte heile Shonen-Ai Welt zu sehen, sondern durchaus etwas, was der Realität näher kommen dürfte, als jeder andere Manga. Dementsprechend mangelt es auch nicht an erotischen Szenen, die jedoch nicht so explizit gehalten sind.

Wer ernste und intelligente Geschichten, Ränkespiele und hübsche Kerle mag, wird um „Killing Iago“ nicht herum kommen, doch auch sonst sollte man einen Blick in diesen Manga werfen. Ich persönlich halte ihn zur Zeit für den besten deutschen BL-Manga und freue mich auf die Fortsetzung.

© Koriko

Killing Iago: © 2009 Zofia Garden, Carlsen

Kilala Princess

Name: Kilala Princess
Englischer Name: Kilala Princess
Originaltitel: Kilala Princess
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2005
Deutschland: EMA 2006
Mangaka: Story: Rika Tanaka
Zeichnungen: Nao Kodaka
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 5,00 € (Band 1-4)
6,00 € (Band 5)

Kilala Princess Band 1Story
Kilala Rino ist ein ganz normales Mädchen. Da ihre Eltern auf der Suche nach einem Heilmittel für ihre kranke Mutter auf Reisen sind, lebt Kilala ganz alleine und besucht zusammen mit ihrer besten Freundin Erika Angel die örtliche Privatschule. Diese ist für ihren „Prinzessinnen-Wettbewerb“ bekannt. Jedes Jahr wird durch diesen Wettbewerb jenes Mädchen bestimmt, das als Schul-Prinzessin das traditionelle Diadem der Schule tragen darf. Natürlich sind auch weitere Vergünstigungen mit dieser Position verbunden, wie auch die Eröffnung des jährlichen Schulballs, auf den sich die Schülerinnen immer schon lange freuen.

Kilala ist fasziniert von dem Diadem. Ihr größter Traum ist es, den Schmuck einmal selbst zu tragen und – wenn auch nur für kurze Zeit – damit eine richtige Prinzessin zu sein, so wie die Prinzessinnen aus den Disney-Filmen, die sie geradezu verschlungen hat, als sie noch klein war – Schneewittchen, Arielle, Dornröschen, Jasmin, Belle und Cinderella. Realistisch gesehen, hat die als aufmüpfig bekannte Kilala, die nicht selten aus verschiedenen Gründen im Direktorzimmer der Schule landet, allerdings kaum eine Chance, den Preis zu gewinnen. Ganz im Gegenteil zu ihrer Freundin Erika, die in dem Jahr sogar die Favoritin und überall beliebt ist.

An diesem Tag, dem Tag vor dem Wettbewerb, fahren Kilala und Erika zusammen zu ihrem Lieblingsplatz, einem Hügel etwas außerhalb der Stadt. Dort schwören sie sich, immer Freundinnen zu bleiben, auch wenn Erika den Wettbewerb gewinnen und dadurch berühmt werden sollte. Auf dem Rückweg nach Hause finden die beiden zufällig ein merkwürdiges Portal am Waldrand, das eine Wunschpforte sein soll. Natürlich möchte Kilala dies sofort ausprobieren und wünscht sich, dass ihr die Pforte den Weg zu ihren Eltern freigibt, doch nichts tut sich… Zuhause angekommen, wird Kilala von ihrem Haustier Tippe, einer Art Maus, auf etwas aufmerksam gemacht. Hinter einer Hecke liegt ein Junge am Boden. Märchenhaft inspiriert wie Kilala nun mal ist, beschließt sie, selbst die Initiative zu ergreifen und den merkwürdigen Fremden „wachzuküssen“. Da der Junge sein Bewusstsein aber nur kurzzeitig wieder erlangt, nimmt Kilala ihn mit zu sich in die Wohnung.

Kilala Princess Band 2Dort entdeckt sie am nächsten Morgen bei seinen Sachen ein wunderschönes Krönchen, das sie natürlich sofort aufsetzen muss. Schlagartig wacht der Junge auf. Nach einer herben Meinungsverschiedenheit zwischen Kilala und dem Jungen namens Rei und dem Auftauchen von dessen Diener Valdou kommt langsam Licht ins Dunkel. Die beiden Männer kommen aus einem anderen Land und sind auf der Suche nach einer Prinzessin, die ihr Reich retten kann. Kilala kommt auf die Idee, dass mit der sagenumwobenen Prinzessin vielleicht die Schulprinzessin gemeint sein könnte und führt die Reisenden zu ihrer Schule, wo gerade Erika ihren Preis überreicht bekommt. Bevor Kilala ihre Gäste mit Erika bekannt machen kann, wird diese allerdings von zwielichtigen Gestalten in ein Auto gezerrt und entführt. Die Suche nach ihr treibt Kilala und Rei in den verwunschenen Wald hinein. Werden sie Erika retten können und ist sie auch die Prinzessin, nach der Rei und Valdou suchen?

Eigene Meinung
„Kilala Princess“ ist ein Manga, der von Rika Tanaka in Kooperation mit den Disney Studios erfunden wurde. So werden ganz automatisch die Elemente von Manga und Comic miteinander verbunden. Die Story, die auf den ersten Blick hin wie Kitsch und „Mädchenkram“ aussieht, entwickelt sich schnell und wird spannend, romantisch und zauberhaft zugleich. Hierbei werden auch Elemente aus den Disney-Filmen teilweise 1:1 wiederverwendet, was aber nicht stört, sondern im Gegenteil sehr passend ist. Die Zeichnungen von Nao Kodaka sind nicht nur von der Manga-Seite her sehr gut gelungen, sie sind stilistisch auch von der Disney-Seite vom Original fast nicht zu unterscheiden.

Ich war wirklich sehr positiv überrascht von dieser Serie, die eigentlich gar nicht meinem Genre entspricht. Ich kann daher allen nur raten, sich von dem allzu rosanen Cover nicht täuschen zu lassen.

© Rockita

Kilala Princess: © 2005 Rika Tanaka, Disney, Kodansha / EMA

Kikaider Code 02

Name: Kikaider Code 02
Englischer Name: Kikaider: Code 02
Originaltitel: Kikaider 02
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2001
Deutschland: Planet Manga 2002
Mangaka: Story: Shotaro Ishinomori
Zeichnungen: Meimu
Bände: 7 Bände (in Deutschland nach Band 3 eingestellt)
Preis pro Band: 7,95 €

Kikaider Code 02 Band 1Story
In ferner Zukunft ist es der Menschheit gelungen, Roboter zu erschaffen, die den Menschen das tägliche Leben erleichtern. Einige Firmen sind komplett auf die Herstellung der Roboter umgestiegen, darunter auch die Firma mit dem Namen „Dark“.

Doktor Komyoji ist ein weltberühmter Roboterexperte, der als Abteilungsleiter bei der Firma Dark angestellt ist. Seit einiger Zeit beschäftigte er sich mit einem geheimen Projekt, über das er in der Öffentichkeit kein Wort verlor. Er vernachlässigte sogar seine Familie, bei seiner Tochter hat er sich seit 10 Jahren nicht mehr gemeldet.

Mitsuko, so ihr Name ist also nicht wenig überrascht, als sie eines Tages eine E-Mail von ihrem, mittlerweile totgeglaubten, Vater erhält. Diese erzählt ihr, dass ihr Vater an einem Microchip für Robots gearbeitet hatte, den er „Gerechtigkeits-Chip“ nannte. Der Chip sollte den Robotern daran hindern, Verbrechen zu begehen. Damit wendet er sich gegen die eigentliche Programmierung der Roboter, die ihnen nämlich lediglich vorgibt, ihrem Master, also Besitzer bedingungslos zu gehorchen. Durch diesen Chip könnten Roboter auch sollten sie in falsche Hände geraten nicht in Verbrechen verwickelt werden. Zudem bekommt Mitsuko auch noch einen Roboter hinterlassen, dem dieser Chip bereits eingesetzt wurde. Doch die Firma Dark kann diesen Plan nicht aufgehen lassen…

Kikaider Code 02 Band 2Eigene Meinung
Was sind die Grenzen dessen, wann ein Roboter leisten soll? Wie menschenähnlich kann und darf er geschaffen werden? Fragen, die die Wissenschaft bewegen und die immer wieder aufkommen, auch in der Populärkultur. Anfang des 21. Jahrhunderts haben sie einen neuen Hype bekommen. Daher wundert es nicht, dass sich neben Hollywood („I-Robot“ mit Will Smith) auch der Manga-Markt damit auseinandersetzt. Das passiert aber deutlich jepanischer, mit weniger Action, dafür mehr aus ethisch-philosophischer Ecke. So geht es bei „Kikaider Code 02“ in erster Linie um den Konflikt der Seele des Roboters und um die Verantwortung der Wissenschaft. Neu ist der Stoff nicht: „Kikaider Code 02“ ist ein Remake der beiden Vorgängerserien „Kikaider“ und „Kikaider 01“.
Aktuell ist das Thema aber nach wie vor und die Serie ist zudem mit Liebe zum Detail gestaltet.

© Rockita

Kikaider 02: © 2001 Meimu, Kadokawa Shoten / Planet Manga

Kiiri

Name: Kiiri
Englischer Name:
Originaltitel: Keili shishatachiha koyani nemura
Herausgebracht: Japan: Akita Shoten 2006
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Story: Yukako Kabei
Zeichnungen: Shiori Teshirogi
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Kiiri Band 1Story
Vor 80 Jahren gab es auf einem fernen Planeten einen grausamen Krieg um die reichhaltigen Bodenschätze des Landes. Da keine Seite die Oberhand gewinnen konnte, überlegte man sich neue Taktiken. Letztlich den Sieg brachte die „Wiederverwertung“ von menschlichem Material: Mittels modernster Technik wurden aus Leichen humanoide Waffen mit nahezu unerschöpflicher Energie geschaffen, die man im Volksmund „Unsterbliche“ nannte. Nach dem Ende des Kriegs sah die Kirche die Unsterblichen als Bedrohung an und initiierte eine Hetzjagd gegen sie…

In der Gegenwart sind die meisten Unsterblichen bereits ausgerottet worden. In dieser Zeit lebt die 14-jährige Kiiri. Seit sie keine Verwandten mehr hat, wohnt sie in einem Internat der Kirche. Dort ist sie meistens die Außenseiterin, die keine Freunde hat. Aufgrund ihrer besonderen Fähigkeit, Geister sehen zu können, halten sie ihre Mitschülerinnen für seltsam. Nicht einmal eine Zimmergenossin hat sie mehr, da in ihrem Zimmer seit einiger Zeit noch der Geist des Mädchens Bekka lebt. Während Kiiri sich mit Bekka angefreundet hat, nehmen alle anderen Schülerinnen reißaus und weigern sich, in diesem Zimmer zu wohnen.

In Ermangelung von Alternativen verbringt Kiiri die meiste Zeit mit Bekka. Eines Tages machen die beiden eine besondere Entdeckung: Am Bahnhof treffen sie Harvey. Der besitzt nicht nur ebenso rote Augen wie Haare, sondern vermag es offenbar auch, Geister zu sehen. Im Gegensatz zu Kiiri zieht er es allerdings vor, die Kommunikation mit Toten auf ein Minimum zu reduzieren, um Aufsehen zu vermeiden. Schnell zeigt sich warum: Harvey ist in Wirklichkeit ein Unsterblicher, der es bisher geschafft hat, der Verfolgung durch die Kirche zu entgehen. Nun ist er auf dem Weg in die Stadt Easterbury, um der Seele eines Verstorbenen Frieden zu verschaffen. Der Geist des namenlose Leutnants, der im großen Krieg vor 80 Jahren fiel, lebt nun in einem Radio.

Kiiri Band 2Kiiri möchte mehr von den beiden erfahren und entscheidet sich kurzerhand, das untote Pärchen auf ihrer Reise zu begleiten. Eine spannende Reise voller Abenteuer beginnt…

Eigene Meinung
„Kiiri“ ist eine zweibändige Mini-Serie nach den Mystery-Romanen von Yukako Kabei. Illustriert und adaptiert wurden die Romane von Shiori Teshirogi. Darin erleben Kiiri und ihre Reisengefährten eine Zeit voller neuer Bekanntschaften und alter Abschiede, gewinnen neue Erfahrungen und verabschieden sich auch von alten Vorurteilen und Trugschlüssen. Letztlich ist es für Harvey eine Reise in die Vergangenheit ebenso, wie es für Kiiri eine Reise in die Zukunft ist. Der Leutnant, der eigentlich schon lange tot ist, dafür aber bemerkenswert mitteilungsfreudig im Leben steht, bildet sozusagen die Funktion des Verbindungsstücks zwischen den beiden augenscheinlich ungleichen Charakteren, die eigentlich viel gemeinsam haben.

Mit zarten, mädchenhaften Zeichnungen, die aber auch Geister und Gewaltdarstellungen nicht ausschließen, bringt Shiori Teshirogi die fantastisch-gefühlvolle Story ansprechend leicht auf Papier. Man spürt durch die Zeichnungen quasi einen permanenten Schwebezustand, der noch dadurch verstärkt wird, dass mit Fortschreiten der Handlung kaum noch Füße der Figuren gezeigt werden (wohl in Anlehnung an den japanischen Glauben, dass Geister keine Füße mehr besitzen).

Für diesen Manga eine Zielgruppe festzumachen ist denkbar schwer. Er richtet sich zwar eher an ein weibliches Publikum, da vieles auf der emotionalen Ebene begründet liegt, behandelt aber auch philosophische Fragen. Auch altersmäßig dürften jüngere Leser ebenso Gefallen daran finden können, wie ältere. Darum der Tipp: Am besten selbst lesen und eine eigene Meinung bilden!

© Rockita

Kiiri: © 2006 Yukako Kabei & Shiori Teshirogi Akita Publ. / EMA

Kigurumi Planet

Name: Kigurumi Planet
Englischer Name:
Originaltitel: Kigurumi Planet
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2010
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Ellie Mamahara
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Kigurumi Planet Band 1Story:
Der Student Daisuke Narumi lebt ein überschaubares, einfaches Leben. Die einzigen Höhepunkte erlebt er innerhalb der Geografie AG der Uni, die von Professor Arakawa geleitet wird. Dieser glaubt fest an die Existenz eines unterirdischen Volkes und so machen sich Daisuke und die übrigen Mitglieder der AG regelmäßig auf die Suche nach unterirdischem Leben.

Als Daisuke eines Tages in der Innenstadt über einen riesigen rosa Hasen stolpert und dieser sich als Arita vorstellt, ahnt er nicht, wie sehr diese Begegnung sein Leben verändern wird. Dass Arita sich auf den ersten Blick in Daisuke verliebt, ist noch das Normalste, was der junge Student von dem seltsamen Kerl im rosa Kostüm hört; seine Offenbarung, dass er ein Mensch aus dem unterirdischen Reich sei und sein Kostüm niemals ablegen darf, klingt weniger überzeugend. Dass Arita nicht scherzt, erfährt Daisuke schon bald auf sehr direktem Weg und rutscht unweigerlich in ein absolutes Chaos hinein. So gerät er schon bald ins versteckte unterirdische Reich und muss sich gegen Regierungsbeamte zur Wehr setzen, die es auf die fortschrittliche Technologie der Unterirdischen abgesehen haben …

Eigene Meinung:
Mit der zweibändigen Mangareihe „Kigurumi Planet“ legt Carlsen eine weitere Kurzserie von Ellie Mamahara vor, deren Manga „Das wunderbare Leben des Sumito Kayashima“ bereits im Herbst 2013 in Deutschland erschienen ist. Allerdings geht die Mangaka dieses Mal andere Wege und präsentiert ein chaotisches, comedy-lastiges Werk, das nicht nur optisch ungewöhnlich daher kommt.

Die Geschichte mutet seltsam an und ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Nicht jeder mag rosa Riesenhasen bzw. Männer in Kigurumi-Kostümen, insbesondere wenn man aus Deutschland kommt und die Hintergründe der Anzüge nicht so wirklich kennt. Dass es sich dabei um Darsteller handelt, die in Ganzkörperanzügen Comic- und Spielfiguren darstellen und auf Messen, Veranstaltungen und Events Auftritte hinlegen, klingt bizarr und fremdartig.
Dementsprechend abgehoben wirkt die Grundgeschichte mit den Unterirdischen, die sich nur in Kigurumi Kostümen an die Oberfläche wagen können. Da hilft es wenig, dass man später Arita und seiner Freunde auch in seiner normalen Form kennenlernt. Gerade die Liebesgeschichte zwischen Arita und Daisuke klingt seltsam und ist nur schwer nachvollziehbar. Der Boys Love Aspekt ist eigentlich vollkommen unnötig und für die chaotische Comedy-Handlung überhaupt nicht relevant. Ebenso gut hätten die beiden Freunde sein können.

Kigurumi Planet Band 2Die Charaktere sind, wie bereits erwähnt gewöhnungsbedürftig, chaotisch und sehr mangahaft. Daisuke ist nur schwer nachvollziehbar, da es dem Leser schwer fällt seine Gefühle für Arita zu verstehen. Dabei ist Ellie Mamaharas Grundidee eine Liebesgeschichte zu erzählen, bei dem einer der Charaktere nicht weiß, wie der andere aussieht, gar nicht mal so uninteressant. Leider verkommen die guten Ansätze dank der Comedy und der Tatsache, dass weder Daisuke noch Arita wirklich lebendig wirken. Gerade Letzterer ist dank des Bunny-Kostüms kaum ernst zu nehmen.

Die Zeichnungen bei „Kigurumi Planet“ wirken sehr steif und kantig. Ellie Mamahara hat einen gewöhnungsbedürftigen Stil, bei dem zumeist die Anatomie nicht 100%ig stimmt oder die Gliedmaßen zu groß wirken. Während die Kigurumi Figuren sehr weich und rund dargestellt sind, sind die Zeichnungen der Menschen sehr starr, undynamisch und perspektivlos. Dadurch mangelt es „Kigurumi Planet“ an Tiefe und optisch reizvollen Panelen. Alles wirkt platt und langweilig, weswegen auch die Action Szenen nicht überzeugen können.

„Kigurumi Planet“ ist am ehesten für Fans von Ellie Mamahara geeignet oder für all diejenigen, die chaotische Comedy-Mangas wie „Gravitation“ mögen. Der Boys Love Anteil hält sich in Grenzen, weswegen „Kigurumi Planet“ etwas nur bedingt für Liebhaber des Genres ist. Wer ernste, realistische und dramatische Thematiken sucht, ist bei diesem Manga eh an der falschen Adresse und sollte einen weiten Bogen um „Kigurumi Planet“ machen. Wer lustige, ungewöhnliche und bizarre Geschichten und Charaktere mag und sich nicht an Ellie Mamaharas steifen Zeichenstil stört, kann gerne einen Blick riskieren.

© Koriko

Kigurumi Planet: © 2010 Ellie Mamahara, Tokuma Shoten Publishing Co., Ltd. / Carlsen

Ki no uta

Name: Ki no uta
Englischer Name:
Originaltitel: Ki no uta
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2002
Mangaka: Prin & Umi Konbu
Bände: keine, da Kurzgeschichte
Preis pro Band:

Ki no utaStory
Martin ist ein junger Gärtner, der in einer längst vergangenen Zeit fernab von der nächsten Stadt ein bescheidenes Leben führt. Man könnte es als ein Paradies sehen, wäre seine Frau nicht schwer krank. Kein Arzt kann ihr helfen und sie wird vermutlich nicht mehr lange leben. Martin hat sich damit abgefunden und versucht ihr so gut wie möglich zu helfen.

Eines Nachts taucht der seltsame Felicien auf und bittet um ein Lager. Martin nimmt den Reisenden bei sich auf. Am nächsten Morgen erzählt er Felicien von der Krankheit seiner Frau. Während die beiden Holz sammeln gehen, zeigt Martin Felicien einen Baum. Der Saft der Blätter dieses Baumes sollen angeblich die letzte Rettung für seine Frau sein.

In diesem Moment verletzt sich Felicien an einem Stück Holz. Martin leistet erste Hilfe indem er das Blut ableckt. Dadurch kann sich Felicien nicht mehr zurückhalten und fällt über den überraschten Martin her, klammert sich an ihn, küsst ihn. Doch Martin wehrt sich, schließlich hat er eine Frau zu Hause, der er nicht vor ihrem Tod verlassen kann. Felicien will das nicht akzeptieren und fragt Martin nach seinen Gefühlen zu ihr und ob er jemals nur für sich selbst gelebt hat. Da erkennt Martin, dass er die ganze Zeit nur in einer Illusion aus Liebe gelebt hat, in Wirklichkeit steht er auf Männer!

So gibt er sich ganz Felicien und dessen Liebesspiel hin… Doch was ist mit seiner Frau und seinen Pflanzen?

Eigene Meinung
„Ki no uta“ ist ein Manga, der eindeutig der Sparte Shonen-Ai zurgeordnet werden muss. Zu den skizzenhaften und miesen Zeichnungen kommt eine pointenlose Handlung ohne Höhepunkte. Die Story ist regelrecht versaut, bis ins kleinste Detail. Wie kommt es sonst, dass Martin ausgerechnet Gärtner ist?! Selbst für Shonen-Ai Fans wird diese Kurzgeschichte wohl sehr abschreckend wirken.

© Rockita

Ki no uta: © 2002 Prin & Umi Konbu, EMA

Keyla

Name: Keyla
Englischer Name:
Originaltitel: Keyla
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2008
Mangaka: Nicole Klementz / Nhung Vu
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,00 €

Keyla Band 1Ihr glorreichen Ahnen. Ich wende mich voll Ehrfurcht an euch. Bitte sprecht bei den Göttern für mich vor, auf dass meine Füße stets sicheren Halt finden und mein Mut mich nicht verlässt. Auf dass ich mein Ziel wohlbehalten erreiche und mein Vorhaben zum Wohle meiner Sippe Erfolg hat!

Story
Keyla lebt mit ihrem Vater und ihrer Schwester Ada, in einem Wüstenland. Es ist ein armes Land. Die Menschen haben Hunger und Durst, doch beides kann dieses Land nicht stillen. Keyla ist die Jüngste in ihrer Familie und stürzt sich gerade wieder einmal in ein Abenteuer.

Leise beobachtet sie einen Drachen, der auf seinem Nest schläft. Langsam schleicht sie an ihn heran und stiehlt eines seiner Eier. Mit dem Ei auf ihrem Rücken läuft sie leise weg. Als der Drache aufwacht bemerkt er, dass ein Loch in seinem Nest ist und entdeckt Keyla dadurch. Wütend stürmt er hinter ihr her. Keyla sprintet in Richtung Abhang und springt hinunter. Versteckt auf einem kleinen Vorsprung, hinter einem Busch, beobachtet sie, wie der Drache wieder kehrt macht. Erleichtert macht sich Keyla auf den Heimweg.

In ihrem Dorf findet gerade eine Heiratsvermittlung statt. Viele ehrwürdige Männer aus fernen Ländern, sind gekommen, um um Adas Hand anzuhalten. Keyla legt ihrem Vater das Drachenei hin und bittet ihn, Ada nicht zur Heirat zu zwingen. Auf einmal ist der ganze Raum leer. Die Männer sind verschwunden. Keylas Vater ist sehr erbost über ihr Verhalten. Nun haben diese Männer ihr Gesicht verloren! Später erklärt er Keyla, dass er nur das Beste für seine beiden Töchter möchte. Ihr Volk leidet Hunger und die Zeiten werden nicht besser. Darum möchte er einen Partner für sie finden, der gut für sie sorgen kann.

In den nächsten Tagen besorgt Keyla immer mehr Dracheneier, damit sie ein leckeres Abendbrot haben. Beim gemeinsamen Abendessen erwähnt der Vater, dass Keyla sich mehr an die Sitten des Dorfes halten solle. Die Leute reden schon und niemand möchte eine Frau, die aufsässig ist und Männerarbeit verrichtet.

Nachts wird Keyla von fernen Stimmen wach. Sie steht auf und folgt den Stimmen. Sie bemerkt, dass die Stimmen aus der Versammlungshöhle kommen. Ein Thing (ein Treffen der Männer)? Aus Neugierde, schleicht sie sich weiter heran.

Keyla Band 2Die Männer sprechen über die glorreichen Siege der Ahnen und das diese schon fast in Vergessenheit geraten sind. Als Keyla aufwacht, bekommt sie einen riesen Schreck. Sie liegt in ihrem Bett! Wie kommt sie dort hin? Panisch fragt sie Ada, wer sie zurückgetragen hat. Doch Ada weiß überhaupt nicht wovon sie spricht. Also war das bloß ein Traum? Was hat er zu bedeuten?

Weil dieser Traum nun jede Nacht wiederkehrt, beschließt Keyla die Geisterbeschwörerin Orella, in den Bergen aufzusuchen. Sie verschwindet heimlich, denn ihr Vater hat ihr verboten dort hinzugehen. Es ist eine sehr beschwerliche Reise und während eines Sandsturmes, schwinden Keylas Kräfte. Sie fällt in Ohnmacht und wacht wenig später in einer Höhle auf. Wo ist sie?

Dann bietet eine alte Frau ihr eine Suppe an. Es ist Orella. Keyla erzählt ihr, von ihrem immer wieder kehrenden Traum. Orella befragt die Knochen nach einem Hinweis. Sie erzählt Keyla, dass schon viele Menschen aus ihrem Volk, zu großen Taten auserkoren waren. Doch verirrten sich viele oder wählten den falschen Weg. Keyla fragt was sie tun soll. Orella liest in den Knochen, dass ein Schiff kommen wird. Keyla soll dieses besteigen und mit ihm zu den Sternen reisen. Es gibt viele verschiedene Planeten, auf denen intelligente Wesen leben. Keyla kann es kaum glauben. Ob diese Wesen gefährlich sind? Orella gibt ihr zu verstehen, dass ihr Volk zu Grunde gehen wird. Die einzige Rettung besteht im Wissen. Wissen das man auf ihrem Planeten nicht finden kann. Keyla soll zu den Sternen reisen und das dortige Wissen erlangen. Keyla ist fest entschlossen, diesen Weg bis zum Ende zu beschreiten.

Sie macht das von Orella erwähnte Schiff ausfindig. Dort entdeckt sie auch schon zwei fremdartige Wesen, die in einer merkwürdigen Sprache kommunizieren. Als sie eine Chance sieht, das Schiff unbemerkt zu betreten, ergreift sie diese.

Was wird wohl alles auf Keyla zu kommen? Sind die fremden Wesen Freund oder Feind? Wird sie ihren Weg bis zum Ende beschreiten können?

Eigene Meinung
„Keyla“ ist ein sehr schöner Fantasy Manga, der schon leicht in Science Fiction übergeht. Die Story ist gut durchdacht und ist fließend zu lesen. Auch die Zeichnungen sind sehr schön. Es sind eine gute Packung Action, Fantasy und auch Humor enthalten. Wem „Record of Lodoss War“ gefallen hat, dem könnte auch diese Story ansprechen. Sowohl männliche als auch die weiblichen Leser, werden ihren Spaß mit diesem Manga haben.

© AyaSan

Keyla: © 2008 Nicole Klementz/Nhung Vu, Carlsen

Kenshin

Name: Kenshin
Englischer Name: Samurai X
Originaltitel: Rurouni Kenshin
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1994
Deutschland: EMA 2001
Mangaka: Nobuhiro Watsuki
Bände: 28 Bände
Preis pro Band: 5,00 € (alte Auflage)
6,50 € (neue Auflage)

Kenshin Band 1Story
„Kenshin“ spielt in Japan des Jahres 1879. Das Land ist zerrüttelt durch die sogenannte Meiji-Revolution (siehe geschichtlicher Hintergrund). In dieser Zeit kommt ein Vagabund mit einem Schwert nach Tokyo. Dort wird er gleich von Kaoru Kamiya, einer jungen Schwertkämpferin und stellvertretenden Meisterin eines Dojos angegriffen. Sie vermutete in ihm den legendären Battosai Himura, einen Attentäter, der während des letzten Krieges berühmt wurde und nun seit kurzer Zeit in Tokyo sein Unwesen treibt und schon mehrere Menschen getötet hat. Zudem beging er Rufmord an ihrer Kampfschule, weswegen sie ihn stellen möchte.

Doch Kaoru erkennt, dass das Schwert eine umgedrehte Klingen hat, also eigentlich nicht zu gebrauchen ist, weswegen sie ihren vermeintlichen Irrtum einsieht, zumal plötzlich wieder der Schwertkämpfer, der sich Battosai nennt, auftaucht und willkürlich Polizisten tötet. Beim Versuch, ihn daran zu hindern, wird Kaoru verletzt und von dem seltsamen Vagabund gerettet. Doch anstatt sich zu bedanken beschimpft sie ihn nur. Das holt sie am nächsten Tag nach, als sie ihn vor einer Verhaftung bewahrt.

Dabei erzählt sie ihm auch von ihrem Verdacht, dass der unbekannte Mörder zum benachbarten Kihei-Kan Dojo in der Nachbarschaft gehört. Ohne ein Wort zu Kaoru, macht sich der Vagabund sofort auf den Weg dorthin, um den vermeintlichen Battosai zu stellen. Als er ihn jedoch nicht antrifft und die Schüler des Dojos ihn am Gehen hindern wollen, räumt er dort erstmal auf, bevor er zu Kaoru zurückeilt, die sich inzwischen in großer Gefahr befindet.

Ihr Diener Kihee, der Bruder des Mannes, der sich als Battosai ausgab, hat dieses Szenario inszeniert, um Kaoru zum Verkauf ihres Dojos zu bewegen. Nachdem Kaoru allerdings Verdacht geschöpft hatte, musste er sofort zuschlagen und sie zwingen, den Vertrag zu unterschreiben. Doch Der Vagabund taucht rechtzeitig auf und besiegt auch alle Kämpfer des Kihei-Kan Dojos nebst ihres Meisters Battosai alias Himura mit spielender Leichtigkeit. Dabei kommt heraus, dass er in Wirklichkeit der legendäre Battosai ist und dass das Schwert mit der verkehrten Klinge zu seiner Kampfkunst, den Techniken der Hiten-Mitsurugi Kunst gehört.

Kenshin Band 2Nachdem Kaoru nun seine Identität kennt, möchte der Vagabund nicht mehr bleiben. Unter Bitten Kaorus entschließt er sich letztendlich doch zum Bleiben und verrät ihr seinen richtigen Namen : Kenshin Himura. Von nun an leben die beiden zusammen im Kamiya Kasshin Dojo.

Eigene Meinung
„Kenshin“ ist ein Klassiker und einer der besten Samurai-Manga auf dem Markt. Angesiedelt in der früheren Meiji-Zeit, ist der historische Kontext immer wieder prägend für die Handlung. Das Schwerterverbot für Samurai war eine seelische Wunde, die von den Kriegern damals nur schwer getragen wurde. Im Titelcharakter Kenshin Himura, dem Veteranen mit der kreuzförmigen Narbe und dem Schwert mit umgekehrter Klinge manifestiert sich diese Verletzung in Menschengestalt. Gerne würde Himura in der neuen Zeit Fuß fassen, doch der Frieden währt nie lange. Immer wieder tauchen alte Feinde Battosais auf, die noch eine Rechnung mit ihm zu begleichen haben. Mit dem äußeren Frieden gerät auch sein Seelenfrieden ins Wanken: Doch neben all den Kämpfen findet Kenshin im Kamiya-Dojo auch das, was er früher nie hatte: Liebe und Freunde fürs Leben. Es ist die richtige Mischung aus der Verarbeitung der Vergangenheit, actionreichem Shonen-Manga und einem Hauch Romantik, die „Kenshin“ zu einem Manga machen, der vom ersten bis zum letzten Band fesselt und zu dem man auch nach Jahren immer wieder gerne greift.

Aus dem Stoff wurden eine Anime-Serie, mehrere Anime-Filme und Real-Filme produziert. Die Realfilme wurden wiederum von Nobuhiro Watsuki selbst rückadaptiert in eine zweibändige Manga-Mini-Reihe. 2017 startete mit der „Hokkaido Arc“ eine Fortsetzung der ursprünglichen Manga-Serie.

Geschichtlicher Hintergrund
Das Jahr 1867 ist als Beginn der Meiji-Zeit bekannt. In diesem Jahr dankte der letzte Shogun zugunsten des Kaisers Meiji ab, die Hauptstadt wurde nach Edo verlegt und deren Name auf Tokyo geändert. Große Verfassungsreformen und die Umgestaltung von Staat und Wirtschaft (Industrialisierung) nach europäischem Vorbild waren die ersten Schritte Japans zur Großmacht. Seine Ausdehnungspolitik führte zu vielen Kriegen, so unter anderem gegen China (1894/95) und Russland (1904/05).

© Rockita

Kenshin: © 1994 Nobuhiro Watsuki, Shueisha / EMA

Kekkaishi

Name: Kekkaishi
Englischer Name: Kekkaishi
Originaltitel: Kekkaishi
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2004
Deutschland: Carlsen 2007
Mangaka: Yellow Tanabe
Bände: 35 Bände (in Deutschland nach Band 20 eingestellt)
Preis pro Band: 6,00 € (Band 1-7)
5,95 € (Band 8-20)

Kekkaishi Band 1Story
Yoshimori Sumimura ist neun Jahre alt und Erbe einer Familie, die sich seit Generationen dem Kampf gegen Dämonen verschrieben hat. Mit Hilfe der „Hazama-Kekkai“-Kunst und unterstützt vom Dämonenspürhund Madarao ist er verpflichtet, jede Nacht auf seinem Schulgelände Monster und Dämonen zu vernichten, ehe sie zu einer Gefahr für die Menschen werden können.

Leider ist der etwas sensible Junge alles andere als motiviert und sieht die ganze Aufgabe nur als nervtötend an, zumal seine Erfolgsquote zu wünschen übrig lässt – ganz im Gegensatz zu der des Nachbarsmädchens Tokine. Er selbst hätte damit eigentlich kein Problem, wäre da nicht der jahrhundertealte Erbstreit zwischen seiner Familie und den Yukimuras, zu denen Tokine gehört. Besonders die Großeltern der beiden jungen „Kekkaishi“ leben diese Tradition in immer neuen Gefechten aus. Ursprünglicher Grund dieser Fehde war die nicht eindeutig geregelte Erbfolge des ursprünglichen Hazama-Clans. Da der erste Clanführer keine Kinder hatte, stritten seine beiden Schüler Sumimura und Yukimura um die Stellung des legitimen Nachfolgers, die auch noch 500 Jahre später Anlass für Streitigkeiten liefert.

Yoshimori selbst wäre das alles herzlich egal, würde nicht sein Großvater geradezu pedantisch darauf achten, dass sein Enkelsohn jede Nacht seiner Pflicht nachkommt. Dabei versteht sich der Junge eigentlich recht gut mit Tokine, nur, wenn es um ihre Arbeit geht, geraten sie häufig aneinander, da Tokine zu Yoshimoris Unverständnis voller Elan der Dämonenjagd nachgeht und es zudem als Ehre ansieht, dafür auserwählt worden zu sein.

Eines Nachts sind die beiden wieder auf dem Schulgelände. Getrennt voneinander suchen sie den Dämon, den ihre Spürhunde gewittert haben. Im Schulgarten kann Yoshimori ihn auch tatsächlich stellen. Doch die Begegnung verläuft ganz anders als gedacht, da der Dämon in Gestalt eines kleinen hübschen Mädchens erscheint. Yoshimori wird unvorsichtig, wodurch sein durch die „Kekkai“-Kunst erschaffener Bannkreis um den Dämon schwach genug wird, dass dieser ausbrechen kann und seine wahre Gestalt annehmen kann. In letzter Sekunde taucht Tokine auf und stößt ihn zur Seite, bevor er von dem Dämon vernichtet werden kann. Ihr gelingt es auch, den Angreifer zu vernichten, zieht sich jedoch schwere Verletzungen zu und bricht zusammen. Mehrere Tage lang liegt Tokine im Fieber. In dieser Zeit fasst Yoshimori einen Entschluss: Von diesem Tag an will er Tokine beschützen!

Kekkaishi Band 2Fünf Jahre später hat sich Yoshimori einem Spezialtraining unterzogen. Seine Methoden sind nun zwar fragwürdig, sein Wille dafür stärker denn je. Er besucht nun die Mittelschule, während Tokine in die Oberschule geht. Ihr Kampf ist nicht gerade einfacher geworden, doch beide stehen treu zu ihren Zielen. Welche Gefahren lauern noch auf die beiden?

Eigene Meinung
„Kekkaishi“ ist eine nette Fantasy-Story, die im modernen Japan des 21. Jahrhunderts spielt. Die Protagonisten haben gegen Dämonen, aber auch alltägliche Probleme in der Schule oder der Familie zu kämpfen. Tradition wird dem freien Lebenswandel des Einzelnen gegenüber gestellt. Vor allem Yoshimori sieht sich immer wieder im Zwiespalt zwischen der ihm aufgedrückten Pflicht der Dämonenjagd und seinem eigentlichen Traum Konditor zu werden und ein Kuchenschloss zu backen. Mit der privaten Beziehung zwischen ihm und Tokine wird zart eine Liebesgeschichte angedeutet, die sich vielleicht noch entwickeln wird. Auch sonst werden viele bereits bekannte Elemente aus anderen Serien aufgegriffen, wobei aber auch einige neue Aspekte verwendet werden. An manchen Stellen fallen sehr viele Fachbegriffe, die zwar meistens erklärt werden, aber dennoch am Anfang etwas verwirren.

Die Zeichnungen sind im typischen Shonen-Stil und sehr gelungen. Die Übersetzung ist nicht durchgängig einwandfrei gelungen. Zumindest zwei kleine Fehler haben sich eingeschlichen. Des Weiteren wurden die Höflichkeitssuffixe durchgängig übersetzt, was an der ein oder anderen Stelle seltsam klingt, da sich im Deutschen Schüler untereinander nicht mit „Herr“ bzw. „Frau“ anreden.

Zusammenfassend ist „Kekkaishi“ ein solider und interessanter Shonen-Manga mit dem Potenzial, auch in Deutschland ein Bestseller zu werden, wenn sich die Story einmal entwickelt hat.

© Rockita

Kekkaishi: © 2004 Yellow Tanabe Shogakukan / Carlsen

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