Chibisan Date

Name: Chibisan Date
Englischer Name: Chibisan Date Moments
Originaltitel: Chibi-san Date
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2009
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Hidekaz Himaruya
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 9,95 €

Chibisan Date Band 1Story
Seiji ist ein zielstrebiger und leidenschaftlicher Künstler. Um seine Kreativität zu beflügeln hat er sogar seine Heimat verlassen und ist auf die kleine sichelförmige Insel Nantucket gezogen. Dort wohnt er mit dem Töpfer Suehiro und dem kleinen Mädchen Chibisan unter einem Dach.

Seijis Träume und Vorstellungen waren grenzenlos. Er wollt den Leuchtturm, die Blumen, die Windmühle und die Schiffe zeichnen. Doch all diese Motive hat er mittlerweile aufs Papier gebracht, sodass er nun in einer Schaffenskriese steckt. Dabei ist der Zeitpunkt denkbar ungünstig, schließlich steht momentan wieder ein großer Wettbewerb für angehende Maler und Künstler an. Letztes Jahr hatte er den Leuchtturm gezeichnet und war damit ausgeschieden. Nun muss es also etwas atemberaubend schönes und umwerfendes sein… doch nur was? Seiji hat das Gefühl, nichts anständig zeichnen zu können. Alles was er zeichnet, gefällt ihm letztendlich nicht.

Auch seine Freunde erkennen, dass Seiji momentan deprimiert und abwesend ist. Sie versuchen ihn aufzumuntern und auf andere Gedanken zu bringen. Und so taucht einer nach dem anderen bei ihm auf. Erst die Schwestern Margaret, die sich als Schriftstellerin versucht, und Candy, die eine ausgezeichnete Bäckerin ist. Doch trotz Plätzchen und aufbauender Worte, können sie leider nicht viel erreichen.

Sein bester Freund Fisher, der gerne einmal als Geiger in einem Orchestra spielen würde, versucht ihn ebenfalls aufzubauen. Doch auch er hat wenig Erfolg. Am Abend steigt Suehiro mit Seiji aufs Dach um zu plaudern und dabei den Mond zu genießen. Auch er kennt die Schaffenskrisen und dessen Heimtücke. Er gibt Seiji den Tipp, einfach mal das zu zeichnen, was einem persönlich gefällt, ohne sich Gedanken um die Meinung anderer zu kümmern. Nach diesem Gespräch fühlt sich Seiji ansatzweise gestärkt, sodass er gleich versucht, Motive, die ihm gefallen, zu malen. Das macht ihm auch sehr viel Spaß, nur das Ergebnis stellt ihn im Endeffekt dann dennoch nicht zufrieden.

Chibisan Date Band 2Er hat einen Freund aufgetrieben, der ebenso Maler ist wie Seiji und gleiche Charakterzüge aufweist. Er glaubt fest daran, dass der Freund Onorat-san, Seiji helfen kann. Und tatsächlich stellt Onorat Seiji eine völlig andere Ansichtsweise vor. Er malt die Dinge so, wie er sie sieht, egal ob Perspektive, Formen oder Farben nicht der Realität entsprechen. Dabei macht er sich keine Gedanken über Techniken und Proportionen, sondern nur über das Ergebnis. Es muss dem Betrachter gefallen und nicht immer realistisch dargestellt sein. Nach diesem Gespräch ist Seiji voller Elan. Vielleicht kann er ja nun das perfekte Werk schaffen…

Eigene Meinung
„Chibisan Date“ stammt aus der Feder von Hidekaz Himaruya, der bereits das Erfolgsmanga „Hetalia“ gezeichnet hat.

„Chibisan Date“ hingegen ist ein ruhiger Manga, der in idyllischen und malerischen Landschaften spielt. Dabei stellt die Geschichte vor allem die unterschiedlichen Persönlichkeiten, deren Gedanken, Gefühle, Träume und inneren Konflikte in den Mittelpunkt. Die Handlung drum herum ist eher ereignislos und unkompliziert.

Das Manga legt seinen Schwerpunkt eher auf die Zeichnungen. Diese wirken zumeist skizzenhaft, phantasievoll und künstlerisch. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt und die einzelnen Bilder werden oft durch Verzierungen geschmückt. Das Manga wirkt daher nicht nur durch die Farbseiten fast schon wie ein Artbook. Auch das Format und das Material ist für ein Manga eher unüblich. „Chibisan Date“ wird in A5 gedruckt. Das Cover ist stabiler und angeraut. Und auch der Preis weicht deutlich von den typischen Manga ab. Mit 9,95€ ist der recht dünne Manga deutlich teurer.

„Chibisan Date“ bietet leichte Kost des Alltagslebens, ohne viel Action oder Überraschungen, dessen Geschichte so vor sich hin plätschert.

© Izumi Mikage
Chibisan Date: © 2009 Hidekaz Himaruya, Gentosha Comics/Tokyopop

Brynhildr in the Darkness

Name: Brynhildr in the Darkness
Englischer Name:
Originaltitel: Gokukoku no Brynhildr
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2012
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Lynn Okamoto
Bände: 18 Bände
Preis pro Band: 6,95 €
9,95 € (Hexenjagd Pack inkl. Band 1+2)

Brynhildr in the Darkness Band 1Story
Jeden Tag quälen Ryouta Murakami dieselben Erinnerungen aus seiner Kindheit. Er gibt sich selbst die Schuld am tragischen Unfall, bei dem seine beste Freundin ums Leben kam. Ihr Spitzname war Kuroneko.

Damals wurde Kuroneko von den Klassenkameraden gemieden. Sie galt als sonderbar, weil sie fest daran glaubte, dass die Erde von Alien eingenommen wäre. Nur Ryouta hielt immer zu ihr, trotz all den Hänseleien und Schikanen. Doch auch ihm fiel es irgendwann schwer, Kuroneko absolutes Vertrauen zu schenken, ohne jemals einen Alien gesehen zu haben. Daher forderte er sie trotz der Warnung vor den Gefahren auf, ihm die Aliens zu zeigen. Als Gegenleistung musste er Kuroneko versprechen, mit ihr die Existenz von Aliens zu beweisen.

Der Weg zu dem geheimen Versteck der Aliens führte über einen schmalen Damm, an dessen Seiten jeweils ein tiefer Abgrund ragte. Ryouta, dem die Höhe sichtlich Angst bereitete, konnte sein Gleichgewicht nicht halten und kam ins Wanken. Kuroneko griff daraufhin nach seiner Hand und stützte mit ihm zusammen in die Tiefe. Nur Ryouta überlebte diesen Sturz.

Seit diesem Tag sind bereits 10 Jahre vergangen. Heute ist Ryouta Oberschüler und strebt nach einer Karriere bei der NASA. Sein Versprechen, einen Beweis für Kuronekos Behauptungen zu liefern, hat er nicht vergessen. Jeden Tag geht er in die Sternwarte und sucht den Himmel nach Hinweisen ab. Dabei erinnert sich Ryouta nicht einmal mehr an Kuronekos richtigen Namen. Lediglich das Muttermal unter ihrem Arm ist ihm im Gedächtnis geblieben.

Doch mit dem heutigen Tage sollten Ryoutas Forschungen eine ganz andere Richtung einschlagen. Denn die neue Mitschülerin Neko Kuroha, die heute in Ryoutas Klasse kam, sieht Kuroneko zum verwechseln ähnlich. Jedoch streitet sie vehement ab, Ryoutas Kindheitsfreundin zu sein. Dennoch scheint irgendwas an ihr nicht zu stimmen.

Am Abend arbeitet Ryouta wie üblich in der Sternwarte, als plötzlich die neue Schülerin auftaucht und seinen Verstand wieder völlig durcheinander bringt. Zudem spricht Kuroha davon, dass Ryouta heute keinesfalls seinen Bus verpassen darf. Sie beharrt darauf, als ginge es um Leben und Tod. Nachdem Ryouta endlich nachgegeben hat, ändert sich Kurohas Meinung schlagartig. Nun darf er auf keinenfall diesen Bus nach Hause nehmen. Ryouta muss versprechen, auf ihre Worte zu hören.

Brynhildr in the Darkness Band 2Als sich Ryouta am Abend allein nach Hause macht, klingen Kurohas Worte noch in seinem Kopf. An der Haltestelle angekommen, muss er jedoch feststellen, dass er den Bus tatsächlich verpasst hat. Plötzlich durchfährt ihn eine starke Erschütterung und es kommt zu einem Erdrutsch. Als er einen riesigen Felsbrocken auf sich zu schnellen sieht, der ihn unter sich zu begraben droht, ist er vor Angst wie gelähmt. Zum Ausweichen ist es zu spät, als auf einmal Kuroha vor ihm auftaucht und den Felsen mit bloßen Händen zerschmettert.

Ryouta kann seinen Augen nicht trauen? Wer oder was verbirgt sich hinter dem Mädchen namens Neko Kuroha?

Eigene Meinung
„Brynhildr in the Darkness“ ist ein weiteres Mystery-Scifi-Werk aus der Feder von Lynn Okamoto, dem Schöpfer der Serie „Elfenlied“. Die Handschrift von Lynn Okamoto ist in „Brynhildr in the Darkness“ unverkennbar. So weist die Geschichte einige Parallelen zu „Elfenlied“ auf. Denn die Geschichte handelt ebenso von einem Mädchen mit übernatürlichen Kräften, die von einer geheimnisvollen Organisation gejagt wird und die letztendlich Schutz bei einem normalen Jungen findet, dessen Alltag dadurch völlig außer Kontrolle gerät.

Der Zeichenstil hat sich im Vergleich zu den vorherigen Serien von Lynn Okamoto durchaus verbessert. Dennoch wirken die Charaktere oftmals ausdruckslos und steif. Vor allem Kuroha gleicht häufig einem Roboter. Ihr Gesichtsausdruck scheint leer und kalt zu sein. Positiv fallen hingegen die Hintergrunddarstellungen und Umgebungen aus. Diese werden sehr detailliert dargestellt.

„Brynhildr in the Darkness“ wurde mit einer Altersempfehlung von 18 Jahren veröffentlicht. Dies erscheint durchaus berechtigt zu sein, denn die Serie bietet allerlei blutige und verstörende Szenen. Insgesamt kann die Handlung Spannung aufbauen und den Leser überzeugen. Der erste Band der Serie hinterlässt durch abrupte Szenenwechsel und gut platzierte Andeutungen einige offene Fragen, die Freude auf mehr machen.

Als kleines Extra liegt dem Band eine Character Card bei, auf der die Hauptperson Kuroha nähe beschrieben wird. Zudem äußert Lynn Okamoto seine persönlichen Gedanken zur Figur.
Es ist anzunehmen, dass auch den weiteren Bänden eine solche Karte beiliegen wird. Letztendlich kann „Brynhildr in the Darkness“ vor allem Fans der Serie „Elfenlied“ und Scifi-Freunden ohne schwache Nerven ans Herz gelegt werden.

© Izumi Mikage
Brynhildr in the Darkness: © 2012 Lynn Okamoto, Shueisha / Tokyopop

Sexy Puzzle

Name: Sexy Puzzle
Englischer Name:  –
Originaltitel: Ai Kora
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2005
Deutschland: KAZÉ 2014
Mangaka: Kazurou Inoue
Bände: 12 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Sexy Puzzle Band 1Story
Hachibe Maeda ist 15 Jahre alt und hat bereits genaue Vorstellungen von der perfekten Frau. Sie muss kerzengerade Beine haben, große hellblaue Augen, einen prallen Busen, geformt wie die Spitze des Shinkansen und eine tiefe, raue Stimme. Dass diese Frau in einer Provinz, wie die in der Hachibe wohnt, nicht einfach zu finden ist, liegt auf der Hand. Daher ist für ihn klar, dass er beim Wechsel in die Oberstufe nach Tokyo ziehen muss. In einer Megametropole wie Tokyo stehen die Chancen deutlich besser, seine Traumfrau zu treffen. Doch kaum hat Hachibe auch nur einen Fuß in die Großstadt gesetzt, folgt eine Katastrophe auf die andere. Am Bahnhof wird er von einer jungen Frau mit dem Fahrrad angefahren und als er am geplanten Zielort ankommt, muss er feststellen, dass das Jungenwohnheim bis auf die Grundmauern abgebrannt ist. Es gleicht einem einzigen Trümmerfeld. Hachibe ist verzweifelt. Ein Glück, dass seine zukünftige Lehrerin, Tsubame Ameyagi, bereits am ehemaligen Wohnheim auf ihn wartet und besorgt ist. Sie bietet ihm an, zumindest vorübergehend im Hinterhäuschen des Mädchenwohnheims zu wohnen.  Als dann noch etwas Wind aufzieht und Frau Ameyagis Rock hoch weht, kann Hachibe seine Glück kaum fassen. Er entdeckt doch tatsächlich die kerzengeraden Beine, die er immer gesucht hat. Was für ein glücklicher Zufall! Leider fehlen ihr die anderen Merkmale, die Hachibe an einer Frau reizen. Aber für diesen Moment will er sich zufrieden geben.

Gemeinsam mit Frau Ameyagi macht sich Hachibe auf ins Mädchenwohnheim. Doch bevor er dort unterkommen darf, muss er erst die drei Mitbewohnerinnen überzeugen. Das ist jedoch leichter gesagt, als getan, denn eins der Mädchen ist Sakurako, das Mädchen, dass ihn noch am Morgen mit dem Fahrrad überfahren hat und ihn aufgrund seiner Ungeschicktheit als Perversen abgestempelt hat. Und auch die beiden anderen Mädchen sind nur schwer zu überreden. Wahrlich hat Hachibe zwei linke Hände. Alles war er anfängt, und sind die Absichten noch so gut, geht zu 99% schief. Allerdings kann Hachibe nicht einfach aufgeben. Die Erfüllung seiner Träume ist nur einen Katzensprung entfernt, denn Sakurako besitzt seine geliebten blauen Augen, Yukari die perfekte Oberweite und Kirino die Stimme, die er sich bei einer Frau immer gewünscht hat. Das muss das Paradies sein und er will alles dafür tun, die Herzen der Mädchen zu erobern.

Sexy Puzzle Band 2Eigene Meinung
Mit „Sexy Puzzle“ wird der deutsche Mangamarkt um ein weiteres „Harems-Manga“ bereichert. Wie es für dieses Genre üblich ist, wird ein winziger Hauch Romantik mit allerlei Comedy und erotischen Anspielungen gepaart. Bisher wird allerdings Größtenteils auf nackte Haut verzichtet, was auch sehr erfrischend sein kann. Dafür setzt „Sexy Puzzle“ vor allem auf Slapstick und Situationskomik. Der tollpatschige und oftmals missverstandene Hachibe gerät immer wieder in verfahrene Situationen und sorgt so für urkomische Unterhaltung.

In „Sexy Puzzle“ wirken die Charaktere zunächst etwas oberflächlich. Mit der Zeit gewinnen sie allerdings an Tiefe. Jedem der vier Mädchen wird ein Kapitel gewidmet, wodurch der Leser mehr Informationen zu den Personen erhält und diese ins Herz schließen kann. Es fällt auf, dass jeder Charakter gänzlich unterschiedlich ist. Sakurako ist die Frontfrau. Sie ist laut und setzt Hachibe immer wieder unter Druck. Frau Ameyagi wirkt wie eine große Schwester. Sie versucht die Mentorenrolle einzunehmen und sich mit allen gut zu verstehen. Dabei greift sie in geselliger Runde auch mal zu oft zum Alkohol. Yukari ist die schüchterne und stille Brillenschlange, die sehr unter ihrer zu großen Oberweite leidet. Und Kirino ist das Mannsweib. Oft wirkt das Ninja-Mädchen sehr rabiat und brutal.

Letztendlich ist diese Aufteilung der Eigenschaften auf die einzelnen Protagonisten aber nicht neu. Grundsätzlich erinnert die Geschichte und der Stil an Manga wie „Love Hina“ oder auch ansatzweise an „Love Trouble Darkness“. Hachibe selbst ähnelt einer Mischung aus Rito („Love Trouble), Keitaro („Love Hina“) und Keima („The world god only knows“).

Der Zeichenstil von „Sexy Puzzle“ ist recht einfach und gradlinig gehalten. Ein wenig erinnert der Stil an Mangas älterer Generation. Dennoch passen die Zeichnungen zur Geschichte. Oftmals werden die Figuren als Chibis gezeichnet, was die Komik noch mal betont.

„Sexy Puzzle“ ist witzig und unterhaltsam, jedoch nicht sonderlich tiefgründig.  Fragt sich, ob dieses Konzept auch über 12 Bände interessant bleibt. Wer aber „einfache Kost“ mag, kann getrost zugreifen.

Sexy Puzzle: © 2005 Kazurou Inoue, Shogakukan/ KAZÉ

Unterm Wolkenhimmel

Name: Unterm Wolkenhimmel
Englischer Name:  –
Originaltitel: Donten ni warau
Herausgebracht: Japan: MAG Garden 2011
Deutschland: KAZÉ 2014
Mangaka: Kemuri Karakara
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Unterm Wolkenhimmel Band 1Story
Es ist die Zeit der Modernisierung Japans um 1868. Die Samurai wurden verbannt und das Tragen von Schwertern untersagt. Westliche Einflüsse halten Einzug. Kein Wunder also, dass diese verwirrende Zeit des Umschwungs für allerlei Krisen und Unruhen sorgt. Verbrechen stehen an der Tagesordnung. Daher wurde auf dem Biwa-See, dem größten See Japans, ein gigantisches Gefängnis errichtet.

Die Brüder Kumo leben hier in der wolkenverhangenen Stadt Otsu und verdienen ihr Geld, indem sie entflohene Sträflinge einfangen und in das Gefängnis transportieren. Tenka, der älteste und stärkste der Brüder, übernimmt zumeist die Jagd auf die Verbrecher, wohingegen Soramaru und der kleine Chutaro für den Fährdienst zuständig sind. Dabei nervt es Soramaru enorm, immer im Schatten seines Bruders zu stehen. Selbst nachdem er hart trainiert hat, unterliegt er Tenka in Übungskämpfen haushoch.

Als zwei Männer jedoch die Familie Kumo um Hilfe bitten, um einen entflohenen Straftäter ausfindig zu machen, wittert Soramaru seine Chance. Er will seiner Familie alle Ehre machen und den Verbrecher als erstes einfangen. Nachdem Tenka allein zur Suche aufbricht, gehen auch die beiden jungen Brüder in den Wald auf Streife. Tatsächlich gelingt es ihnen, den Verbrecher vor allen anderen zu entdecken. Soramaru stellt sich ihm in einen Kampf und scheint diesen auch zu bestimmen. Es ist ein Leichtes für Soramaru, den Gegner in Schach zu halten. Als Soramaru jedoch einen Augenblick unachtsam ist, greift sich der Straftäter Chutaro, hält ihm sein Messer an die Kehle und nimmt ihn als Geisel. Wie konnte das passieren? Hätte Soramaru doch lieber auf seinen großen Bruder hören sollen?

Neben der Hauptgeschichte gibt es als Extra die Vorgeschichte „Das Lachen eines flüchtigen Traums“.
600 Jahre vor den Brüdern Kumo wurde Japan durch Dämonen und Geister in Angst und Schrecken versetzt. Der Schlangendämon Orochi steht kurz vor seiner Auferstehung, um alles und jeden zu vernichten. Eine kleine Gruppe von Menschen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Orochi zu vernichten, solange er sich noch in einen Menschen manifestiert hat, um seine Kräfte zu sammeln. Hirari, ein Nachfahre der mächtigen Familie von Ying-Yang-Magiern namens Abe hat sich ebenfalls diesem Ziel gewidmet, allerdings nur, um seine große Liebe Botan zu unterstützen. Diese hält jedoch nicht viel von Hirari, der das schwarze Schaf der Abes ist.  Zudem ist ihr  bereits jetzt klar, dass es keine gemeinsame Zukunft geben kann, denn Botan ist ein trauriges Schicksal bestimmt.

Eigene Meinung
Bereits auf den ersten Blick fällt der detailverliebte und authentische Zeichenstil von „Unterm Wolkenhimmel“ auf. Die Zeichnungen vermitteln ein glaubhaftes Bild der damaligen Zeit. Vor allem Gebäude und Kleidung sind überzeugend dargestellt. Dem Leser wird dadurch ein einfacher Einstieg ins Geschehen ermöglicht.

Die drei Brüder sind allesamt komplett unterschiedlich und dennoch ist jeder einzelne sympathisch. Tenka ist sehr erfahren. Er gibt sich kühl und gelassen, kümmert sich aber in Wahrheit rührend um seine Brüder. Soramaru ist in einem Alter, indem man endlich auf eigenen Füßen stehen möchte und sich beweisen will. Der Leser kann sich gut in die Handlungen von Soramaru und seine Situation hineinversetzen. Zu guter Letzt ist Chutaro das süße Unschuldslämmchen des Trios. Er ist verspielt und kindlich. Von den Lesern wird er sofort ins Herz geschlossen.

Die eigentliche Geschichte kommt im ersten Band leider etwas zu kurz. Mit Abschluss der Hauptkapitel hat man eher den Eindruck, eine Leseprobe gelesen zu haben. Daher fällt es schwer, die eigentliche Story zu erfassen und ein Gefühl für die weitere Entwicklung der Handlung zu bekommen. Deutlich umfangreicher wird im ersten Band die Bonusstory behandelt, die nur ansatzweise mit „Unterm Wolkenhimmel“ im Zusammenhang steht. Allerdings ist „Das Lachen eines flüchtigen Traums“ absolut empfehlenswert und Romantiker kommen auf ihre Kosten.

„Unterm Wolkenhimmel“ ist eine historische und fantasievolle Geschichte, die ihr volles Potenzial sicherlich in den kommenden Bänden zeigen wird.

Unterm Wolkenhimmel: © 2011 Kemuri Karakara, MAG Garden/ KAZÉ

Komplettpaket

Tales of Symphonia

Name: Tales of Symphonia
Englischer Name:
Originaltitel: Tales of Symphonia
Herausgebracht: Japan: Bandai Namco; MAG Garden 2005
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Hitoshi Ichimura, Kousuke Fujishima
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,95 €
29,95 € (Complete Box)

Tales of Symphonia Band 1Story
Vor unzähligen Jahren existierte in Sylvarant ein Baum, der die Quelle allen Manas war und die Menschen mit Energie versorgte. Doch die Desians, ein grausames Volk, brachten Krieg über die Welt und zerstörten den Baum. Seit diesem Tage wird von den Menschen eine Auserwählte bestimmt, die durch das Ritual der Welterneuerung wieder Frieden bringen soll. Die Auserwählt muss die Siegel der Engel lösen und sich deren Fähigkeiten aneignen, um den Turm des Heils hinaufzusteigen und die Göttin zu erwecken.

Das junge Mädchen Colette wurde auserwählt, das Ritual der Welterneuerung zu vollziehen. Heute ist der Tag, an dem sie ihr Schicksal antreten muss. Für ihre Freunde Genis und Lloyd ist es schwer, sich einen Abschied vorzustellen. Sie wollen Colette auf ihrer Reise begleiten und beschützen, auch wenn es den beiden Jungs untersagt wird. An ihrer Stelle soll Colette von dem erfahrenen Söldner Kratos bewacht werden. Dieser ist allerdings sehr geheimnisvoll und für Lloyd auf den ersten Blick nicht gerade sympathisch. Doch in der Tat warten auf der Reise unzählige Gefahren auf Colette. Die Desians wollen mit allen Mitteln die Welterneuerung und damit ihre Vernichtung verhindern.

Als Lloyd traurig und in Gedanken versunken nach Hause zurückkehrt, wird sein Dorf von den Desians angegriffen. Er und Genis hatten den Nichtangriffspakt gebrochen, indem sie auf die Menschenfarm der Desians geschlichen waren und einer Gefangenen geholfen hatten. Doch der eigentliche Anlass ist Lloyds Exsphere – ein Artefakt in Lloyds Hand, dass es ihm ermöglicht, enorme Kräfte zu entwickeln. Er selbst hat sein Exsphere von seiner Mutter geerbt, die deswegen von den Desians getötet wurde. Nun sind sie erneut hinter dem Artefakt her. Das Dorf wird verwüstet und viele Einwohner verletzt. Für die Einwohner ist das Verhalten von Lloyd und Genis unverzeihlich, woraufhin beide verbannt werden. In Lloyd tobt seine Wut. Er hat nichts anderes mehr im Kopf, als sich an den Desians zu rächen. Ab sofort steht ihm also nichts mehr im Weg, sich Colette bei ihrer Reise anzuschließen. Nur scheinbar ist der unerfahrene Schwertkämpfer nicht so nützlich, wie er es sich erhofft hätte.

Tales of Symphonia Band 2Eigene Meinung
Mit „Tales of Symphonia“ erscheint nach „Tales of Xilia“ ein weiterer Mangatitel der ruhmreichen „Tales-of“-Reihe in Deutschland. „Tales of Symphonia“ basiert ebenfalls auf der gleichnamigen Spielereihe aus Japan, die bei uns exklusiv für den Gamecube und die Playstation 3 veröffentlicht wurde.

Das Manga orientiert sich nicht nur optisch stark am Spiel. Leider wirken daher manche Szenen und Handlungsstränge für einen Manga etwas befremdlich oder sogar „an den Haaren herbei gezogen“. So erklärt Genesis Lloyd zu Beginn die eigentliche Geschichte und Sage der Welterneuerung. Das Gespräch wirkt, wie viele kommende Gespräche, sehr unnatürlich und steif. Zudem wundert sich der Leser über Lloyd, der durch sein absolutes Unwissen über seine Welt, eher dümmlich und faul wirkt.

Wer die Spielereihe nicht kennt und „Tales of Symphonia“ nie gespielt hat, könnte  zudem durch die Masse an Informationen etwas verwirrt werden. Auch nach mehrmaligen Lesen fällt es mir schwer, den Zusammenhang der Geschichte zu verstehen und die Logik dahinter zu erkennen. Es wirkt leider so, als wären viele erfolgsversprechende Konzepte zusammengewürfelt worden – ein Lebensbaum, eine schlafende Göttin, allerlei Engel, eine Auserwählte, die aufbricht um die Welt zu retten, ein Turm, der in den Himmel ragt, Siegel, die gebrochen werden müssen, ein magisches Artefakt, das Menschen Kräft verleiht…

Der erste Band von „Tales of Symphonia“ lässt viele Fragen offen. Es wird zu wenig zu den Exspheres erzählt und auch Kratos bleibt zunächst ein Rätsel.

Wer „Tales of Symphonia“ kennt und die Geschichte noch mal aus einer neuen Perspektive erleben möchte, der kann ohne Bedenken zum Manga greifen. Alle anderen, mich eingeschlossen, sollten zunächst lieber das Game spielen.

Tales of Symphonia: © 2005 Hitoshi Ichimura/ Kousuke Fujishima, Bandai Namco, MAG Garden/ Tokyopop

Blue Spring Ride

Name: Blue Spring Ride
Englischer Name: Blue Spring Ride
Originaltitel: Ao Haru Ride
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Io Sakisaka
Bände: 13 Bände
Preis pro Band: 6,95 €
9,95 € (Flower Pack inkl. Band 1-2)

Blue Spring Ride Band 1Story
Futuba Yoshioka hasst Jungs über alles. Schon als Grundschülerin hat sie sich nie mit ihnen verstanden. Jetzt wo sie in der Mittelschule ist, hat sich ihr Eindruck nur noch verhärtet. Jungs sind laut und rüpelhaft. Nur Tanaka-kun ist die absolute Ausnahme. Er ist nett, klein, etwas zurückhaltend und somit ganz anders als seine Schulkameraden. Seitdem sich Futuba beim Spielen von „Räuber und Gendarm“ zusammen mit Tanaka-kun versteckt hatte, treffen sich ihre Blicke immer, wenn sie sich im Schulflur begegnen. Dabei gucken sie verlegen auf den Boden, um gleich darauf wieder die Augen des anderen zu suchen.

Als Futuba eines Tages wieder auf dem Heimweg ist, fängt es plötzlich an zu regnen. Unter dem Dach eines naheliegenden Schreines findet sie vor der Nässe Schutz. Als sie sich ausruht, entdeckt sie Tanaka-kun, der scheinbar auf dieselbe Idee gekommen war, wie sie. Nur stockend kommen sie ins Gespräch. Doch nach ein paar Minuten tauen die beiden ein wenig auf. Futuba erzählt, dass ihre Freundinnen zum Sommerfest gehen, sie aber noch nicht weiß, ob sie hingehen soll. Daraufhin wird sie von Tanaka-kun eingeladen, mit ihm das Fest zu besuchen. Pünktlich um 19 Uhr wird er sie im Park bei der großen Uhr abholen. Futuba freut sich sehr über diese Einladung. Ihr Herz pocht voller Vorfreude.

Am Tag darauf ist in der Schule alles wie gewohnt. Doch als sie erneut von einem Jungen geärgert wird, verkündet sie lautstark, dass sie genau deswegen Jungen hassen würde und Jungs total doof findet. Futuba erschrickt, als sie bemerkt, dass genau in diesem Moment Tanaka-kun in der Tür stand und alles mit angehört hatte. Futuba möchte am liebsten im Erdboden versinken. Ihre Scharm ergreift Besitz von ihr, sodass sie kein Wort herausbringt. Sie hofft inständig, dass er weiß, dass ihre Worte nicht für ihn galten. Als der Tag des Sommerfestes endlich gekommen ist, wartet Futuba am Treffpunkt. Sie hat sogar ihr bestes Kleid angezogen. Bis spät in den Abend wartete Futaba an der Uhr, doch Tanaka-kun erschien nicht.

Blue Spring Ride Band 2Kein Tag der Sommerferien verging, ohne dass Futuba nicht an ihn gedacht hätte. Als endlich der erste Schultag wieder beginnt, erfährt sie, dass Tanaka-kun die Schule gewechselt hat und in den Sommerferien überstürzt umgezogen war. In Futuba herrscht ein Gefühlschaos. Als sie erneut zum Schrein geht, mit der Hoffnung, ihn ein letztes Mal zu sehen, bricht sie in Tränen aus. Sie konnte ihm nie ihre Liebe gestehen.

Jahre später auf der Oberschule kann Futuba dieses Ereignis immer noch nicht vergessen. Oft muss sie an diese Zeit in der Mittelschule denken, die für sie die schönste in ihrem bisherigen Leben war. Tanaka-kun will ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen. So sieht sie sogar eine Ähnlichkeit zwischen ihm und ihrem Lehrer. Aber als sie dann auf dem Flur einen Jungen sieht, in dem sie Tanaka-kun zu erkennen meint und ihm hinterher läuft, ist sie sich sicher, ihre Kindheitsliebe wiedergefunden zu haben. Ihre Seifenblase voller Hoffnungen zerplatzt, als ein Mitschüler den Jungen mit Mabuchi anspricht. Futuba kann es kaum glauben. Diesmal war sie sich doch so sicher.

Eigene Meinung
„Blue Spring Ride“ lässt das Herz der Leser höher schlagen. Io Sakisaka versteht es, trotz der Einfachheit ihrer Zeichnungen, auch die kleinste Emotion perfekt zu vermitteln. Dabei benötigt sie keinen Schnickschnack und keine aufwendigen Hintergrund- oder Farbbilder. Ihre Bilder überzeugen durch Klarheit. Dieses Talent haben nur wenige Mangaka. Am ehesten ist „Blue Spring Ride“ wohl daher mit „Nah bei dir – Kimi ni Todoke“ zu vergleichen. Auch dieses Manga fällt zudem durch einen außergewöhnlichen Zeichenstil auf. Io Sakisaka hat das Talent, eine einfach erscheinende Grundstory, zu einem absoluten Meisterwerk zu verarbeiten. Der Leser kann sich perfekt in die Hauptfiguren hineinversetzten und fiebert dem Verlauf der Geschichte gebannt mit. Alle Freunde romantischer Liebesgeschichten sollten bei diesem absoluten Highlight schnell zugreifen.

© Izumi Mikage
Blue Spring Ride: © 2011 Io Sakisaka, Shueisha / Tokyopop

Bloody Maiden

Name: Bloody Maiden
Englischer Name:
Originaltitel: Tomarimiki no Shima
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2011
Deutschland: KAZÉ 2013
Mangaka: Kikuhiko Taida, Sutarou Hanao
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Bloody Maiden Band 1Story
Es ist Freitag der 13. als Miaki und ihre Schulkolleginnen aus dem Niginata-Club ins Sommerlager aufbrechen. Dieses Mal soll das Sommerlager auf einer entfernten Insel stattfinden, auf der es nicht einmal Handyempfang gibt. Passend zum unheilvollen Datum wird sie auch „Die Insel der 13 Dämonen“ genannt. Vor allem Suzuka freut sich auf das Abendteuer. Sie ist absoluter Horror-Fan und kennt jede Geschichte, die es über die Insel gibt. Im 16. Jahrhundert versteckten sich auf ihr die 13 Männer der „Kitoshu“, eine gefährliche Piratenbande, die nur aus den schlimmsten Verbrechen bestand. Doch das Militär konnte sie letztendlich bezwingen und erhängte jeden einzelnen auf der sagenumwogenden Insel, sodass diese zu ihrem Namen kam. Doch der Großteil der Mädchen interessiert sich nicht für die Legenden, sondern freut sich auf ein paar lustige Tage am Strand.

Als sie endlich auf der Insel angekommen sind, werden sie jedoch nicht wie vereinbart von Herrn Maebara empfangen. Dieser wurde schon seit Tagen nicht mehr gesehen. Vielleicht ist er mal wieder in seiner Arbeit im Archiv vertieft. Nachdem die Mädchen in ihrer altertümlichen und rustikalen Herberge eingezogen sind, entschließen sie sich, nach Herrn Maebara zu suchen. Jedoch ist sein Büro im Archiv ebenso verlassen. Nur das Licht eines Computers durchleuchtet den Raum. Miaki und die anderen können ihre Neugierde nicht bändigen und lesen den Text, der auf dem Monitor erscheint: „Das Blutopfer für die Wiedergeburt der 13 Jungfrauen“. Herr Maebara muss sich mit einer weiteren Legende der Insel beschäftigt haben. Doch was hat es mit dieser Geschichte auf sich?

Als dann auch noch die Leiterin, Frau Tsurumi, verschwindet, wird auch den Mädchen etwas mulmig. Sie ahnen, dass hier etwas nicht stimmen kann. Doch noch ist ihnen nicht bewusst, in welcher Gefahr sie sich befinden, denn jemand wartet nur darauf, dass ihm eine nach der anderen ins Messer läuft.

Bloody Maiden Band 2Eigene Meinung
Die Kurzserie „Bloody Maiden“ mischt gekonnt fesselnden Survival-Horror mit Erotik. Die Mädchen sind hübsch und attraktiv. Jedoch wäre die Geschichte auch ohne die viele nackte Haut ebenso gut gewesen. Aber es fällt trotz der guten Optik schwer, sie zu unterscheiden. Die meisten Mädchen haben nur einen kurzen Auftritt, sodass sie dem Leser nicht länger im Gedächtnis bleiben. Dadurch kann der Leser auch keine Emotionen für die Charaktere entwickeln. Es ist kein Geheimnis, dass im Laufe der Serie die Zahl an Mädchen reduziert wird und einige dem mysteriösen Mörder zum Opfer fallen. Trauer über den Verlust der Mädchen kommt aufgrund der wenigen Informationen und Auftritte leider nicht auf. Dafür weiß „Bloody Maiden“ durch Spannung und Nervenkitzel zu überzeugen. Die Darstellung der Szenen und die drückende Atmosphäre der Geschichte schafft es, dass dem Leser der Atem stockt und das Herz stehen bleibt. Auch das immer wieder auftauchende „Lied der Piraten“ untermalt die unheimliche Story durch seinen verstörenden Text.

In „Bloody Maiden“ scheint sich zudem alles um die Zahl 13 zu drehen: Freitag der 13 als Anreisedatum, die Geschichte der Wiedergeburt der 13 Jungfrauen, 13 Piraten, die auf der Insel getötet wurden und die Gruppe des Niginata-Clubs, der aus 12 Schülern und einer Leiterin, also aus 13 Personen, besteht.

Negativ anzumerken ist, dass zu Beginn der Serie nicht einmal erklärt wird, was Niginata ist. Personen, wie ich, könnten da auf nähere Informationen angewiesen sein. Insgesamt ähnelt die Serie Filmen wie „Ich weiß immer noch was du letzten Sommer getan hast“ oder dem Buch bzw. Manga „Battle Royal“, bei dem zu Beginn ebenfalls eine Karte der Insel zur Orientierung abgebildet wird. Wer über die Freizügigkeit der Serie hinwegsehen kann oder sich sogar daran erfreut, sollte „Bloody Maiden“ eine Chance geben. Es ist allen Horror-Fans zu empfehlen.

© Izumi Mikage
Bloody Maiden: © 2011 Kikuhiko Taida/ Sutarou Hanao, Kadokawa Shoten/ Kazé

Bloody Magic

Name: Bloody Magic
Englischer Name:
Originaltitel: Bloody Magic
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Alexandra Völker
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Bloody MagicStory
Lina steht mit ihren 16 Jahren in der Blüte ihres Lebens. Statt Schule und Hausausgaben dreht sich in ihrem Kopf alles um Japan, J-Rock, Hello Kitty und Karaoke. Hat erst einmal etwas ihre Leidenschaft geweckt, widmet sich Lina diesem Thema mit Haut und Haaren. Beispielsweise brachte der Trend um Harry Potter sie dazu, eine Eule aus dem Zoo zu stehlen und auf dem Dachboden als Haustier zu halten. Doch seit neustem hat Lina wieder etwas anderes ins Auge gefasst – Vampire. Die Romanreihe „Beiß mich…morgens“ hat Lina so fasziniert, dass sie jede freie Minute damit verbringt, eigene Geschichten, sogenannte Fanfictions, über sie und ihren Vampirprinzen Edward in einem eigenen Internetblog zu veröffentlichen.
Ihr Bruder Rene sowie ihre Freundinnen Sui und Nana habe hingegen kein Verständnis für Linas neues Hobby und ihre Begeisterung für Vampire.

Würden Vampire doch nur existieren, dann würden sicher alle erkennen, wie toll sie eigentlich wirklich sind, denkt sich Lina traurig. Dafür würde sie sogar ihre Seele verkaufen! Kaum hat Lina diesen Gedanken beendet, taucht hinter ihr auf der Straße ein fremder Mann auf, der sie anspricht. Mit Hörnern und langen Haaren ist er Lina von Anfang an nicht geheuer. Wieso verkleidet sich dieser Mann so seltsam? Doch scheinbar möchte der Unbekannte einen Vertrag mit Lina abschließen. Da sie aber noch minderjährig ist, sind dem Mann leider die Hände gebunden. Anstelle dessen gibt er ihr einen Flyer zu „Uschis Magic Shop“. Hier könnte Linas sehnlichster Wunsch erfüllt werden. Ebenso schnell wie der Fremde erschien, verschwindet er auch wieder und hinterläßt nur unzählige Fragen in Linas Kopf. Was hatte dieser verrückte Vorfall zu bedeuten?

Am nächsten Tag erfährt Lina, dass ihre schlimmste Feindin Alex von ihren Vampirgeschichten im Internet erfahren hat und diese an der Schule veröffentlichen will. Sollte dieser Fall eintreffen, würde Lina durch ihre Schwärmerei für Fantasiewesen zum Gespött der ganzen Schule werden. Lina entschließt sich daher, die Hexe Uschi aufzusuchen und um Hilfe zu bitten. Schlimmer kann es nun kaum noch werden.

Als Lina den seltsamen Laden betritt und die in Rätseln sprechende Hexe ihr einen Trank gibt, kommen ihr all diese Vorfälle wie ein Traum vor. Kann das denn wirklich Realität sein?
Lina nimmt einen Schluck und wacht im nächsten Moment in ihrem eigenen Bett auf. Scheinbar war alles doch nur ein Traum, der sich in ihrem Kopf abspielte. Glücklich dreht sich Lina in ihrem Bett noch mal um, als sie vor Schreck beinahe einen Herzinfarkt erleidet. Neben ihr liegt ein Mann. Doch es kommt noch viel Schlimmer, denn Vincent ist zudem ein waschechter Vampir!

Eigene Meinung
„Bloody Magic“ ist ein weiteres deutsches Manga-Werk aus der Feder von Alexandra Völker. Ihre Hauptcharaktere vergangener Serien, wie die Hexe Uschi oder die streitsuchende Alex, lässt Alexandra Völker geschickt in ihre neue Geschichte einfließen und gibt ihnen erneut eine bedeutende Rolle. Positiv ist an dieser Stelle anzumerken, dass Vorkenntnisse dennoch nicht benötigt werden.

Der Zeichenstil von Alexandra Völker hat sich im Vergleich zu ihren Erstlingswerken deutlich gesteigert und wirkt bereits viel Manga-ähnlicher als noch zuvor. Dennoch erkennt man bereits auf den ersten Blick, dass es sich nicht um ein japanisches Original handelt. Die Linien sind sehr dick und markant betont. Die Mimik der Charaktere ist häufig steif und ausdruckslos und die Augen wirken oft leer. Es fehlt leider an Abwechslungsreichtum in der Gestaltung der Gesichter. Dennoch sind auch immer wieder überraschend detailreiche Bilder dabei, die liebevoll gestaltet sind.

„Bloody Magic“ verwendet viele Fachbegriffe aus der Manga-, Anime- und Japanszene, die nicht untertitelt oder beschrieben werden. Hier werden Fachkenntnisse bereits vorausgesetzt. Es wird häufig der Eindruck vermittelt, dass versucht wird, unauffällig Schleichwerbung, wie für „Apple“ oder die Roman- und Filmreihe „Twilight“, zu platzieren. An einer Stelle taucht auf einmal sogar Conan aus der Mangaserie „Detektiv Conan“ und Ruffy aus dem berühmten Manga „One Piece“ auf. Das mag zwar etwas Abwechslung hinein bringen und teilweise auch lustig sein, dennoch passen diese Charaktere nicht unbedingt in das Universum von „Bloody Magic“ und wirken somit fehlplatziert.

Der Verlauf der Geschichte von „Bloody Magic“ sowie die einzelnen Szenen werden durch eine Art von „Erzähler“ präsentiert. Immer wieder werden anhand von Textblasen Hintergrundinformationen und Gedanken vermittelt sowie Übergänge geschaffen, was sehr schade ist, denn ein Manga lebt eigentlich durch die Vermittlung von Emotionen anhand von Bildern. Nähere Erläuterungen sind daher eher untypisch für ein Manga.

Letztendlich wirkt „Bloody Magic“ etwas lieblos. Nicht zuletzt wird dieser Eindruck durch mehrere Fehler im Manga vermittelt. Beispielsweise wird Lina als 16 jähriges Mädchen vorgestellt, wohingegen in ihrem Steckbrief 17 Jahre angegeben ist. Weiterhin wurde ihr Name in der Inhaltsbeschreibung plötzlich in Lisa geändert.

Wer jedoch das Thema „Vampire“ immer noch nicht satt hat und deutsche Manga gerne liest, der kann gerne einen Blick in „Bloody Magic“ riskieren.

© Izumi Mikage
Bloody Magic: © 2013 Alexandra Völker, EMA

BLOOD-C Izayoi Kitan

Name: BLOOD-C Izayoi Kitan
Englischer Name:
Originaltitel: BLOOD-C Izayoi Kitan
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2011
Deutschland: KAZÉ 2013
Mangaka: Original Story: Production I.G, CLAMP
Story Unterstützung: Junichi Fujisaku
Zeichnungen: Ryo Haduki
Bände: 2 Bände

BLOOD-C Izayoi Kitan Band 1Story
Die Geschichte beginnt kurz nach dem 2. Weltkrieg im Jahre 1946. David, ein Leutnant der alliierten Streitkräfte, wird nach Yokohama ins Oberkommando gerufen, um den mysteriösen Tod eines amerikanischen Soldaten zu untersuchen. Die Wunden des Toten lassen auf den Angriff eines großen Tieres schließen. Doch welches Tier sollte zu so etwas in der Lage sein – schließlich wurde die Leiche auf dem Gelände eines japanischen Tempels gefunden.

Um Klarheit über diesen Fall zu bekommen, startet David seine Nachforschungen am Tatort selbst. Der Tempel liegt außerhalb der großen Städte. Die Folgen des Krieges sieht man den Dörfern noch deutlich an. Und auch die Bewohner sind nicht über Davids Besuch erfreut. Am Tempel angekommen, erkennt David, dass auch dieser durch Bomben schwer beschädigt wurde. Als David sich umdreht, steht vor ihm ein junges Mädchen. Sie spricht von ihrer Mutter, die zurückkehren würde, sobald auch David tot wäre. Sie wirkt starr, wie hypnotisiert. Doch so plötzlich wie das Mädchen erschienen ist, ist sie auch wieder verschwunden. David gelingt es nicht mal, Fragen zu den rätselhaften Worten zu stellen.

Als David daraufhin das Gelände des Tempels verlässt, trifft er den stellvertretenden Shinto-Priester des Tempels namens Kagekiri. Sie schließen sich zusammen, um die seltsamen Vorkommnisse aufzuklären. Beim Gemeindevorsteher wollen beide um Unterstützung bitten. Doch dieser scheint über die Bitte verärgert, als er über die Nachforschungen hört und schmeißt beide kurzerhand raus. David erfährt lediglich, dass das Mädchen am Tempel Sae heißt und ihre Mutter bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen ist. Seitdem sei sie nicht mehr sie selbst.

BLOOD-C Izayoi Kitan Band 2David und Kagekiri entschließen sich, Sae noch einmal zu befragen, als sich ihnen mehrere Männer in den Weg stellen. Sie greifen sie an und wirken dabei wie ferngesteuert. Als David im Hintergrund Sae entdeckt, die daraufhin flüchtet, verfolgt er sie bis zu einer Höhle. Vorsichtig wagt er sich ins Dunkel und traut seinen Augen nicht, was er darin entdeckt. Ein gigantisches menschenfressendes Wesen lauert darin und wartet nur darauf, David zu verschlingen. David schießt aus allen Rohren, doch nichts davon zeigt Wirkung. Als die Situation aussichtslos erscheint, taucht plötzlich Kagekiri auf. Er zieht ein Schwert, dessen Klinge aus Licht besteht und stellt sich dem Monster entgegen.

Eigene Meinung
Nach der Veröffentlichung mehrere Manga und Animes, erzählt „Blood-C Izayoi Kitan“ nun die Vorgeschichte der berühmten Serie. Wieder dreht sich alles um das Erscheinen der „alten Wesen“. Neue Informationen zu ihrer Herkunft dürften das Interesse vieler Fans wecken. Vorkenntnisse zur Serie werden allerdings nicht unbedingt benötigt, um die Geschichte zu verstehen, was es auch Neulingen ermöglicht, in die Serie einzusteigen.

Die diesmaligen Hauptpersonen David und Kagekiri sind zwei interessante und völlig unterschiedliche Charaktere. Während David sehr ernst ist, ist Kagekiri genau das Gegenteil. Er scheint ein lustiger Geselle zu sein, der seinen Spaß daran hat, David zu reizen. Doch Kagekiri wirkt geheimnisvoll. Sein wahres Ich scheint er zu verstecken und sein Auftreten erscheint oft nur gespielt. Was hat er also zu verbergen?

Die Zeichnungen sind sehr genau und anschaulich. Jedoch würden detailliertere Hintergründe der Geschichte mehr Ausdruck und Tiefe verleihen. Die Gesichter und Körper sind häufig sehr steif gezeichnet. Ihnen fehlt es an Dynamik. Im Ganzen ähnelt „Blood-C Izayoi Kitan“ ein wenig den amerikanischen Comics. Fans dürften sich freuen, dass auch Saya wieder ihren Auftritt hat, die in vorherigen Teilen der Serie zu den Hauptfiguren gehört.

Insgesamt bietet Band 1 von „Blood-C Izayoi Kitan“ wieder allerlei blutige Kampfszenen in drei unterschiedlichen Fällen, die David untersuchen muss. Für jeden Blood-C-Fan ein Muss.

© Izumi Mikage
BLOOD-C Izayoi Kitan: © 2011 Ryo Haduki, Kadokawa Shoten/ Kazé

BLOOD-C

Name: BLOOD-C
Englischer Name: BLOOD-C
Originaltitel: BLOOD-C
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2011
Deutschland: KAZÉ 2013, 2016
Mangaka: Original Story: Production I.G., CLAMP
Zeichnungen: Ranmaru Kotone
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,95 €
19,95 € (Gesamtausgabe)

BLOOD-C Band 1Story
Saya ist auf den ersten Blick eine ganz normale Schülerin. Sie lebt in einem verschlafenen Städtchen, indem es nur einen Bäcker, eine Schule, ein Café, eben einfach alles nur ein Mal gibt. Die Beschwerden ihrer beiden Freundinnen, der Zwillinge Nene und Nono, dass es hier eindeutig zu langweilig sei, darf sie sich nahezu jeden Tag anhören. Zwar ist Saya etwas tollpatschig und schusselig, aber im Herzen ist sie ein liebes Mädchen, das sich immer zuerst Gedanken um andere macht. Oftmals kommt sie zu spät zum Unterricht, weil sie mal wieder Müll von der Straße beseitigt hat oder weil sie einem heimatlosen Hündchen helfen wollte. Zudem ist Saya gut im Unterricht und sportlich begabt.

Zusammen mit ihrem Vater bewohnt Saya einen kleinen Schrein, indem sie Nachmittags auch als Maiko arbeitet. Nur wenige Schritte entfernt steht das niedliche Café „Guimauve“. Der Betreiber Fumito ist für Saya wie ein großer Bruder. Auch wenn sie mal wieder zu spät zur Schule kommt, achtet er haargenau darauf, dass sich Saya auch gesund ernährt und ausgiebig gefrühstückt hat. Er selbst sieht sich wohl eher als eine Art Mutterersatz. Beide verbindet eine vertrauensvolle und innige Beziehung.

Alles wirkt wie eine typische Bilderbuchidylle. Doch der erste Blick kann eben täuschen. Denn nachts legt Saya ihr Dasein als normales Mädchen ab und bekämpft die sogenannten „alten Wesen“. Das sind unheimliche Monster, die Menschen als ihre Leibspeise ansehen. Schon Sayas Mutter hatte besondere Fähigkeiten und musste im Kampf gegen diese Wesen ihr Leben lassen. Von ihr bekam Saya das heilige Schwert „Goshinto“, mit dem sie fähig ist, die Monster zu vernichten.

Besonders in letzter Zeit scheinen sich diese Wesen vermehrt zu zeigen. Saya hat ein ungutes Gefühl. Irgendetwas stimmt hier nicht. Erst gestern ist der Inhaber der Bäckerei „Uguisu“ verschwunden. Dabei ist das eigentlich gar nicht seine Art. Auch die viel befahrenen Hauptstraßen wirken plötzlich seltsam leer. Kann es sich hierbei wirklich um einen Zufall handeln?

BLOOD-C Band 2Als dann eines nachts im Kampf eines der Monster zu Saya spricht und etwas von einem gebrochenen Abkommen zwischen den „alten Wesen“ und den Menschen sagt, ist Saya klar, dass ein großes Unheil bevorsteht. Sie muss wachsamer sein als je zuvor. Dennoch fällt ihr der seltsame kleine Welpe, mit dem Zeichen auf der Stirn, gar nicht auf, obwohl er ihr bereits mehrmals über den Weg gelaufen ist. Wie hängen diese ganzen Vorfälle zusammen und kann Saya die Menschen, die sie so sehr liebt, retten?

Eigene Meinung
„Blood-C“ beginnt harmlos und friedlich. Ausführlich werden Personen, Umgebungen und Alltagssituationen beschrieben. Alles wirkt, als könnte hier kein Wässerchen trüben.Doch mit dem fortschreitenden Verlauf der Geschichte, gewinnt auch die Handlung an Kontrast. Die Grundstimmung wird zunehmend düsterer und die Fassade des perfekten Städtchens fängt langsam an zu bröckeln. Der Leser bekommt schon zu Beginn unweigerlich das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmen kann. Alles wirkt zu makellos und zu perfekt. Jedoch endet der erste Band, ohne ein wenig Klarheit in die vielen rätselhaften Vorkommnisse gebracht zu haben. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Zum Ende hin wird eine solche Spannung aufgebaut, dass man den zweiten Band gar nicht abwarten kann.

Die einzelnen Charaktere sind allesamt sehr verschieden, aber dennoch sehr sympathisch und interessant. Mit der Hauptperson Saya kann sich der Leser gut identifizieren. Ins Auge sticht vor allem der niedliche Hund, der sofort ins Herz geschlossen wird, über den aber bisher noch nicht viele verraten wurde. Die Zwillinge Nene & Nono erinnern ansatzweise an Yui aus „K-On“ oder Chi aus „Chobits“. Sie bringen die gewisse Portion Humor und Auflockerung in die Geschichte.

Der Zeichenstil ist sehr detailreich und dynamisch. Der Einfluss des Zeichner-Quartetts CLAMP ist eindeutig erkennbar. Ranmaru Kotone hat sich sehr am Zeichenstil seiner Vorbilder orientiert, wodurch die Zeichnungen viel Ähnlichkeit mit den Werken von CLAMP haben. Bereits 2012 wurde in Deutschland der gleichnamige und auf dem Manga basierende Anime veröffentlicht.

„Blood-C“ ist erfrischend, abwechslungsreich, spannend und unterhaltsam. Auf den weiteren Verlauf der Geschichte darf man gespannt sein.

© Izumi Mikage
Blood-C: © 2011 Ranmaru Kotone/Production I.G/CLAMP, Kadokawa Shoten/ Kazé

1 22 23 24 25 26