Gate

Name: Gate
Englischer Name:
Originaltitel: GATE
Herausgebracht: Japan: Libre 2008
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Hirotaka Kisaragi
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Gate Band 1Story
Die vier Freunde Akira, Riki, Shigeru und Kazuya könnten unterschiedlicher nicht sein und sind dennoch die besten Freunde. Sie unternehmen nahezu alles miteinander und als sie eines Tages nach der Schule nach Shibuya aufbrechen, um sich gemeinsam die Zeit zu vertreiben, geschieht etwas sehr seltsames. Sie werden allesamt mitten auf der Straße von einem Blitz getroffen und kommen erst im Krankenhaus wieder zu sich. Dass sie dabei lediglich nur leichte Verbrennung davon tragen und sofort wieder entlassen werden können, ist der Anfang von vielen seltsamen Ereignissen. Schon auf dem Nachhauseweg lernen sie ein seltsames Mädchen namens Shuri, dass die vier heiligen Tiere zurück haben will, die die vier gestohlen haben sollen. Verstört lassen die vier das Mädchen einfach stehen. Doch Akira kann die Begegnung nicht vergessen und als er an dem Abend den Verband von seiner Hand abnimmt, entdeckt er darunter ein seltsames Symbol, das sich in seine Haut eingebrannt hat. Noch bevor er begreifen kann, was es damit auf sich hat, entfacht sich ein gewaltiger Wirbelsturm und droht das Haus zu zerreißen. Gerade so kann Akira den Wind bändigen.

Am nächsten Tag erfährt Akira, dass es seinen Freunden ähnlich ergangen ist. Auch sie haben seltsame Symbole auf ihrem Körper und aus ihnen bricht die Macht der Elemente, wenn sie offen liegen. Als Shuri erneut auftaucht erfahren sie endlich, was genau passiert ist. Das Gate, das eine parallele Dimension von der Menschenwelt trennt ist geöffnet worden und die vier heiligen Tiere, die das Tor bewachten haben Zuflucht in vier menschlichen Körpern gesucht. Akira und seine Freunde sind damit unfreiwillig die Träger der viel heiligen Tiere – Byakko, Suzaku, Genbu und Seiryu – geworden. Doch die Sache hat einen Haken: Shuri, die eigentlich die Verwalterin des Gates ist will die Tiere zurückhaben, was jedoch den Tod der vier Freunde bedeutet, da sich ihre Körper auflösen würden, wenn die heiligen Tier befreit werden.

Gate Band 2Shuri schlägt ihnen jedoch auch einen anderen Weg vor. Akira und die anderen müssen es schaffen von den vier Tieren als Träger akzeptiert zu werden und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Dämonen, die durch das offene Tor ungehindert auf die Erde können, vernichtet werden, bevor sie Menschen angreifen. Eine schwierige Aufgabe, die den Freunden viel Energie und Kraft kostet und sie an ihre Grenzen bringt…

Eigene Meinung:
„Gate“ ist ein typischer Fantasy-Manga, der inhaltlich nicht viel Neues zu bieten hat. Parallele Dimensionen und daraus hervorbrechende Dämonen, die die Menschenwelt bedrohen ist bereits aus „Kamikaze“ bekannt und auch die vier heiligen Tiere sind dank anderer Mangareihen (z.B. „Fushigi Yuugi“) nichts Neues mehr. Auch die Charaktere wirken ein wenig stereotyp in ihren Handlungen und Eigenarten, so dass ziemlich offensichtlich ist wem Charakter welches Element zugeordnet wird. Es passiert wenig Neues und das meiste läuft genau so ab, wie man es erwartet. So beschäftigt sich der erste Band lediglich damit, wie die vier Freunde die Akzeptanz der vier heiligen Tiere gewinnen, weitere Konflikte und Handlungsebenen werden nur angeschnitten. Es bleibt zu hoffen, dass in den folgenden Bänden eine spannende Geschichte aufgebaut wird, denn anhand des ersten Bandes lässt sich schwer einschätzen, wie es weitergeht und was auf die Protagonisten (und Leser) zukommt.

Die Zeichnungen sind okay, man merkt, dass Hirotaka Kiseragi diesen Manga bereits vor einigen Jahren gezeichnet hat. Damit kann „Gate“ nicht mit neueren Werken wie „Brother x Brother“ mithalten, doch ansonsten gibt es wenig zu bemängeln. Wie nicht anders zu erwarten sind die Charaktere liebevoll ausgearbeitet, die Zeichnungen sehr dynamisch und energiegeladen und es gibt schön ausgearbeitete Hintergründe. Die extra für den Band gezeichnet Zusatzstory entstand Jahre später und man merkt deutlich den Sprung nach oben an was Qualität und Können betrifft.

Alles in allem ist „Gate“ ein netter Fantasy-Manga, der mehr mit guten, soliden Zeichnungen, als mit Story und Charakterentwicklung punktet. Wer Hirotaka Kiseragi, Action und Fantasy mag, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. Ansonsten empfehle ich auf Band zwei zu warten und dort einen Blick hineinzuwerfen, bevor man sich wirklich dafür oder dagegen entscheidet.

© Koriko

Gate: © 2008 Hirotaka Kisaragi, Libre Publishing Co.,Ldt. / EMA

Tokyo Ghoul

Name: Tokyo Ghoul
Englischer Name:
Originaltitel: Tokyo Ghoul
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: KAZÉ 2014
Mangaka: Sui Ishida
Bände: 14 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Tokyo Ghoul Band 1Story:
Für den schüchternen, introvertierten Oberschüler Ken geht ein Traum in Erfüllung, als sein heimlicher Schwarm Liz tatsächlich einem Date mit ihm zustimmt. Alles läuft perfekt, bis sich die wahre Natur des Mädchens offenbart: Sie ist ein Ghoul und hat Ken als Opfer auserkoren. Mit viel Glück überlebt er die Attacke, da Liz von Stahlträgern erschlagen wird, bekommt in einer Notoperation jedoch ihre Niere eingepflanzt.

In den kommenden Tagen ändert sich Kens Essverhalten rapide – menschliches Essen kann er nicht mehr zu sich nehmen, dafür wächst sein Appetit auf Menschenfleisch. Zudem stößt er auf weitere Ghoule, die unerkannt unter den Menschen leben und ihren eigenen Regeln und Gesetzen folgen. Für Ken bedeutet das sowohl Gefahr als auch Rettung, wenngleich sein ärgster Feind der unstillbare Hunger ist, der ihn immer mehr in den Wahnsinn treibt …

Eigene Meinung:
Der Horror-Manga „Tokyo Ghoul“ stammt von Sui Ishida und umfasst 14 Bände, die in Deutschland bei Kazé erscheinen. Neben dem Hauptmanga erscheint seit Oktober 2014 das Sequel “Tokyo Ghoul:re”, ein Prequel läuft unter dem Titel „Tokyo Ghoul: JACK“ online bei „Jump Live“. Aufgrund der Popularität wurde „Tokyo Ghoul“ 2014 als 12-teilige Animeserie von Studio Pierrot adaptiert, eine zweite Staffel ist ebenfalls in Arbeit.

Die Geschichte beginnt recht alltäglich – Ken verliebt sich in ein Mädchen, das er eigentlich eher aus der Ferne in einem Café beobachten kann. Die beiden lernen sich kennen, gehen zusammen zu einem Date, das für Ken sehr ungewöhnlich endet und ihn zu einem Leben als Halb-Ghoul verdammt. Für den Leser wird es ab diesem Punkt spannend und unterhaltsam, da Tokyo Ghoul Band 2Kens Kampf mit sich selbst, sein Aufeinandertreffen mit anderen Ghoulen und die Frage, ob er wirklich Menschenfleisch essen kann und will, gut aufbereitet und überzeugend dargelegt ist. Dabei ist „Tokyo Ghoul“ kein reiner Horrormanga, sondern bietet durchaus Action, Spannung und auch einige philosophische Hintergründe, die dem Manga ein wenig mehr Tiefgang verleihen. So findet man immer wieder Zitate aus Büchern und Filmen, die gut zu Kens Dilemma passen. Man darf gespannt sein, wie der Autor die Thematik in den kommenden Mangas aufbereiten wird – Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.

Charakterlich präsentiert „Tokyo Ghoul“ dem Leser einen sehr schüchternen, introvertierten Helden, der mit der Gesamtsituation schnell überfordert ist. Dennoch wächst Ken einem schnell ans Herz, da er trotz aller Schwächen nicht aufgibt und seinen Freunden gegenüber sehr loyal ist. Die anderen Figuren kommen nur am Rande vor, doch sie sind stimmig in Szene gesetzt und durchaus nachvollziehbar.

Zeichnerisch bietet Sui Ishida solide, sehr dynamische Kost. Er hat einen sicheren Zeichenstil, der sowohl bei ruhigen Szenen, als auch beim Kampf der Ghoule überzeugen kann. Gerade bei den Actionszenen kommt sein Talent für Dynamik und Kämpfe zum Tragen, da er mit tollen Perspektiven und ungewöhnlichen Szenen aufwartet. „Tokyo Ghoul“ liest sich daher sehr flüssig und schnell – es gibt keinerlei Passagen die langweilen oder die Geschichte künstlich in die Länge ziehen.

„Tokyo Ghoul“ ist ein gelungener, sehr dynamischer Manga, der einen guten Einstieg in Sui Ishidas Welt gibt und mit sympathischen Charakteren und einer leicht philosophisch angehauchten Story aufwarten kann. Auch die Zeichnungen können überzeugen, so dass „Tokyo Ghoul“ kurzweiliges, spannendes Lesevergnügen bietet und zum Nachdenken anregt. Fans von Action, Mystery und Horror zu empfehlen.

Tokyo Ghoul: © 2011 Sui Ishida, Shueisha / Kazé

Fundbüro der Liebe

Name: Fundbüro der Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Warui Ko no Tame no Wasuremono Techou
Herausgebracht: Japan: Kaiohsha 2009
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Nana Kinuta
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Fundbüro der LiebeStory:
„Fundbüro der Liebe“ ist eine Kurzgeschichtensammlung von Nana Kinuta und umfasst 5 unterschiedliche Mangas, die sich vordergründig um die Liebe drehen.

In der titelgebenden Geschichte lernt Ashihara seinen schusseligen Kollegen Sano kennen, nachdem dieser seinen Kugelschreiber im Meetingraum vergessen und Ashihara ihm den Stift zurückgegeben hat. Doch damit endet Sanos Schusseligkeit nicht, denn immer öfter vergisst er seine Sachen, zumeist wenn Ashihara in der Nähe ist. Schnell wird klar, dass Sano mit seinen Aktionen etwas anderes bezweckt …

In der Geschichte „Green Gras Road“ geht es um Ryo, der in einem Kaffeefachgeschäft arbeitet, weil er sein Herz an Itsuo, den Sohn des Besitzers verloren hat. Als dieser für eine Weile das Geschäft seines Vaters übernimmt, versucht Ryo alles, um seiner Liebe näher zu kommen, bringt es jedoch nicht über sich Itsuo seine Gefühle zu gestehen. Und die Anwesenheit des Stammgastes Tama, der zumeist lieber Bier als Kaffee ordert, macht die Situation nicht einfacher …

Die folgende Kurzgeschichte „Blue Drop“ dreht sich um Tama, den Stammgast des Cafés aus der Vorgängergeschichte. Dieser hat es nie geschafft Itsuos Vater seine Gefühle zu gestehen und sieht auch keine Chancen, seitdem dieser glücklich verheiratet ist. Als eines Abends Haru in dem Café auftaucht, der Sohn eines anderen Kaffeehausbesitzers und Tama ihn für einige Tage bei sich aufnimmt, ändert sich einiges …

Der Zweiteiler „Die Legende von Butadon“ handelt von dem erfolglosen Boxer Tsubasa, der mit dem jungen Koch Riku zusammen ist. Da Tsubasas Karriere nicht sonderlich gut vorangeht und er Dank Rikus Kochkünsten fast zu schwer für seine Klasse ist, beschließt Riku, dass sie sich vorläufig nicht mehr sehen sollten. Für beide bricht eine ungewohnte und unangenehme Zeit an …

In der letzten Geschichte „Bitte gib ihn mir“ geht es um Takano, der kurz vor seiner Hochzeit steht und mit einem ungewöhnlichen Problem zu kämpfen hat: Immer wenn er Alkohol trinkt verliert er die Kontrolle über sich und erinnert sich am nächsten Morgen an nichts mehr. Sein Jugendfreund Harada, mit dem Takano im Rausch immer wieder die Nächte verbracht hat und der in ihn verliebt ist, kämpft auf verlorenem Posten, da es ihm nie gelingt, Takano zu halten …

Eigene Meinung:
„Fundbüro der Liebe“ ist der erste Manga von Nana Kinuta, der in Deutschland erschienen ist. Der Manga enthält seichte, stereotype Boys Love Kost, ohne jemals zu explizit zu werden. Sowohl die Geschichten, als auch die Charaktere versprechen wenig Neues, was aufgrund des Umfanges des Bandes nicht verwunderlich ist. Es ist schade, dass die Mangas so kurz gehalten sind, denn einigen hätte ein wenig mehr Handlung gut getan. So plätschert der Manga leider vor sich hin, ohne einen tieferen Eindruck zu hinterlassen. Dennoch ist „Fundbüro der Liebe“ eine nette Lektüre für zwischendurch, insbesondere weil Nana Kinuta auf ausufernde Sexszenen verzichtet und immer rechtzeitig ausblendet.

Zeichnerisch ist der Manga solide. Die Künstlerin hat einen angenehmen, detaillierten Stil und Fans von Bishonen und hübschen Männern werden voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Auch dynamische Szenen und Hintergründe sind gut gelungen und auch ältere Menschen sind überzeugend in Szene gesetzt.

Insgesamt ist „Fundbüro der Liebe“ eine nette Kurzgeschichten-Sammlung, die es trotz guter Zeichnungen nicht schafft aus der breiten Masse herauszustechen. Die Mangas sind nett, aber eben nichts Besonderes und mehr als kurzweilige Unterhaltung wird nicht geboten. Wer Nana Kinutas Stil mag, kann gerne einen Blick riskieren, alle anderen sollten sich überlegen, ob sie den Band wirklich brauchen …

© Koriko

Fundbüro der Liebe: © 2009 Nana Kinuta, Kaiohsha Publishing Co.,Ltd / Tokyopop

Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Name: Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Englischer Name:
Originaltitel: Haru Natsu Aki Fuyu
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2007
Deutschland: EMA 2011
Mangaka: Taishi Zaou / Eiki Eiki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Frühling, Sommer, Herbst und WinterStory:
Die Sankt Theresia- Schule ist eine reine Mädchenschule und Akiho Shoya ist mit der Schönheit Haruka Shiraki befreundet. Unter den Schülerinnen ist Haruka berühmt-berüchtigt, die Busen ihrer Mitschülerinnen bei jeder sich bietenden Gelegenheit anzufassen und zu betatschen. Das ganze ist rein spielerisch, Haruka mag es einfach die weichen Brüste anzufassen, weshalb ihr niemand das Spielchen übel nimmt. Akiho ist jedoch weniger begeistert von dem Faible ihrer Freundin, hat sie doch tiefer gehende Gefühle für Haruka, die sie immer schwerer im Zaum halten kann. So ist sie immer öfters eifersüchtig auf die anderen Mädchen und schließlich weist sie Haruka brüsk von sich, als diese erneut ihre Finger nach Akihos Körper ausstreckt. Doch das Haruka ihr verspricht sie fortan nicht mehr anzufassen, hat Akiho auch nicht gewollt…

Doch Akiho und Haruka sind nicht die einzigen Mädchen, die sich einander hingezogen fühlen. Fuyuka Takashima kann Jungs nicht ausstehen, nachdem sie von einem sexuell belästigt wurde. Umso erleichterter ist sie, als sie in der Sankt Theresia- Schule ihr neues Leben beginnen kann und keinerlei männliche Wesen in ihrer Nähe sind. Allerdings hat Fuyuka nicht vorausgesehen, dass es eine Schülerin namens Natsuki gibt, die überall nur die Wölfin genannt wird und eine waschechte Lesbe ist. Nachdem Natsuki beschlossen hat, dass Fuyuka ihre neue Freundin wird, ist diese nirgendwo mehr sicher. Natsuki verfolgt sie überall hin und schreckt vor nichts zurück. Fuyuka ist entsetzt und nur noch auf der Flucht vor der aufdringlichen Wölfin. Als sie sich dabei verletzt und in die Krankenstation kommt, lernt sie erstmals Natsuki von einer anderen Seite kennen…

Allerdings verlieben sich nicht nur Schülerinnen ineinander, auch die Schulärztin Reiko und die Japanischlehrerin Ayako. Die beiden waren schon zu Schulzeiten eng befreundet und gingen auf die Sankt Theresia- Schule. Obwohl sie schon damals ineinander verliebt waren, kamen sie jedoch nie dazu sich ihre Gefühle zu gestehen. Über Jahre hinweg lebten sie sich auseinander und erst als die Hochzeit Reikos bevorsteht, scheint sich das Blatt zu wenden. Denn Ayako ist gar nicht glücklich darüber, ihre Freundin an einen Mann zu verlieren…

Eigene Meinung:
„Frühling, Sommer, Herbst und Winter“ ist einer der wenigen Girls Love Mangas auf dem deutschen Markt und stammt von Eiki Eiki, die für die Story verantwortlich war, und Taishi Zaou, die den Geschichten grafisch Leben einhauchte. Der Manga ist von der Handlung her simpel, vorhersehbar und schnell erzählt. Es ist schade, dass die Geschichten um die Schülerinnen nahezu denselben Ansatz haben – sexuelle Belästigung und aufdringliche Annäherungsversuche. Sicherlich spielt auch noch eine gehörige Portion Humor und auch Romantik mit hinein, doch es wirkt ein wenig langweilig und eintönig. Auch die Figuren sind nicht sonderlich individuell – Haruka und Natsuki kann man zwar optisch auseinanderhalten, aber charakterlich sind sie austauschbar und vorhersehbar. Es fehlt die Tiefe und die Entwicklung, die zwischen Haruka und Fuyuka zwar angedeutet, jedoch nicht vertieft wird. Dementsprechend flach sind leider auch die Geschichten, jedoch kann man im Vergleich zu anderen deutschen Girls Love Veröffentlichungen sagen, dass „Frühling Sommer Herbst und Winter“ einer der besseren Mangas des Genres ist.

Die Zeichnungen von Taishi Zaou sind sehr hübsch geworden – die Mädchen sind niedlich, teilweise elegant und der Stil der Zeichnerin weiß zu gefallen. Teilweise stimmt die Anatomie nicht, aber das fällt nicht weiter störend auf, da doch vorwiegend Gewicht auf die Gesichter, die großen Augen und die detaillierten Haare gelegt wird. Dementsprechend selten sind Hintergründe vertreten, dafür sind die Figuren jedoch recht dynamisch in Szene gesetzt.

Insgesamt ist „Frühling, Sommer, Herbst und Winter“ ein Muss für jeden Girls Love Fan und all diejenigen, die Taisho Zaou und Eiki Eiki mögen. Wer hübsche Mädchen, kurze Röcke und ein wenig seichtere Stories mag, wird auf seine Kosten kommen. Auch Shojo-Fans sollten einen Blick riskieren…

© Koriko

Frühling Sommer Herbst und Winter: © 2007 Taishi Zaou/ Eiki Eiki, Ichijinsha Inc. / EMA

Finder Character Book

Name: Finder Character Book
Englischer Name:
Originaltitel: Finder Character Book
Herausgebracht: Japan: Libre 2007
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Ayano Yamane
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 24,95 €

Finder Character BookInhalt:
Mehrere Jahre sind vergangen, seitdem Tokyopop die deutsche Ausgabe des „Finder“ Charakter Books angekündigt hat. Nach dem nervenaufreibenden Prozess des Indizierung und etlichen Prolemen mit den japanischen Lizenzgebern, ist das Charakter Book nun endlich erschienen und entspricht 1:1 der japanischen Softcoverausgabe. Dass der Hardcoverband, der selbst in Japan nur in Kombination eines limitierten Box-Sets erschienen ist, keinen Weg nach Deutschland gefunden hat, ist verständlich.

Das Characterbook kommt mit Schutzumschlag, einem Aufklappooster und einer Postkarte des Covers daher, die man jedoch aus dem Buch lösen oder herausschneiden muss, um sie zu verwenden. Nach dem Inhaltsverzeichnis gelangt man sofort in die Galerie, die einen Großteil des Artbooks ausmacht. Dort kann man nahezu alle farbigen Illustrationen zu „Finder“ finden, die Yamane Ayano von 2011 bis 2007 anfertigte. Darunter befinden sich Cover, Kapitelillustrationen und Sonderzeichnungen, aber auch farbige Mangaseiten, die bisher nur in schwarz/weiß bekannt waren. Den farbigen Illustrationen schließen sich noch einmal eine Hand voll schwarz/weißer Kapitelcover an, die erstmals ohne Schrift betrachtet werden können. Zu allen Illustrationen gibt es Informationen darüber, wann sie erschienen sind und mit welchem Material sie gezeichnet wurden.

Dem Illustrationsteil schließt sich ein sehr umfangreicher und aufschlussreicher Informationsteil an. Auf mehreren Seiten erfährt man mittels Steckbriefen und einer allgemeinen Beschreibung alles über die Charaktere von „Finder“, angefangen Akihito, Asami und Feilong. Auch Nebencharaktere finden Beachtung und eine interessante Auflistung einiger Trivialitäten rund um „Finder“, die Charaktere oder Yamane Ayano. Nach den Charakterbeschreibungen gint es einen Überblick über die Story, in dem man in den Inhalt der einzelnen Arcs noch einmal verfolgen kann. Da in Japan zum Zeitpunkt des Erscheinens des Artbooks die Naked Truth- Arc noch nicht beendet war, ist sie im Character Book natürlich noch nocht komplett erzählt.

Der folgende Kurzcomic „Akihito Takabas Bericht über Ryuichi Asami“ zeigt einen Tag im Leben Asamis, erzählt und dokumentiert von Akihito. Natürlich endet der Manga mit einer erotischen Szene.

Eines der interessantesten Bereiche des Charakter Books ist das Gespräch zwischen Yamane Ayano und Ryoichi Minagawa (Shonen- Mangaka von u.a. „Spriggan“ und „Arms“). In diesem erfährt der Leser mehr über die Arbeit als Mangaka, einige Geheimnisse, die beide Zeichner betreffen und wie groß der Unterschied zwischen Boys Love und Shonen sist. Das geführte Gespräch ist sehr aufschlussreich, informativ und wirft einige interessante Aspekte auf zwei Künstler, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Dem Interview schließt sich noch ein Making of des Covers an, in dem in einzelnen Schritte erklärt wird, wie die Illustration entstand und coloriert wurde, und eine Seite, in dem der Leser Einblicke in eines von Yamane Ayanos Zimmer erhält, inklusive passenden Beschreibungen der Einrichtung. Ein knappes Schlusswort rundet das Artbook ab.

Eigene Meinung:
Insgesamt ist das „Finder Character Book“ ein absolutes Muss für alle Fans der Künstlerin und diejenigen, die Boys Love bzw. hübsche Männer lieben. Die Illustrationen sind zwar nicht mehr aktuell und unterdessen ist Yamane Ayano wesentlich besser, doch die Galerie vermittelt einen guten Schnitt ihres Schaffens und ihrer Arbeit. Die Informationen sind interessant, umfangreich und geben einen sehr guten Einblick in die Welt von Finder. Als persönliches Highlight empfinde ich das Gespräch zwischen den beiden befreundete Zeichnern und ihre Meinung zu verschiedenen Thematiken.

Die Qualität der deutschen Ausgabe von Tokyopop ist durchgängig sehr gut, lediglich die Hochglanzseiten sind für meinen Geschmack ein wenig zu dünn. Dennoch sollten sich Fans das Character Book nicht entgehen lassen. Es lohnt sich!

© Koriko

Finder Character Book: © 2007 Yamane Ayano, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Finder

Name: Finder
Englischer Name: Finder Series: Target in the Finder
Originaltitel: Finder no Hyouteki
Herausgebracht: Japan: Libre 2002
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Ayano Yamane
Bände: 9 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-4)
6,95 € (ab Band 5)
8,95 € (Band 6 Sonderheft in limitierter Erstauflage)
9,95 € (Band 7 Sonderheft in limitierter Erstauflage)

Finder Band 1Story:
„Finder“ ist nicht direkt eine durchgehende Story, zumindest zu Beginn nicht. Es gibt Charaktere, die immer wieder auftauchen und somit maßgeblich die Geschichte beeinflussen, doch erst nach dem 3. Band kommt es zu einer längeren Story, die den Gesamttitel „Naked Truth“ trägt. Die ersten beiden Mangas enthalten zudem noch ältere Kurzgeschichten der Künstlerin.

Akihito Takaba arbeitet als freiberuflicher Fotograf und eine Reihe heikler Fotos, die er von einem zwielichtigen Club macht, rufen dessen Inhaber Asami auf den Plan. Schnell wird klar, dass sich Akihito in eine ziemlich ausweglose Situation gebracht hat, dennoch gelingt ihm bei ihrer ersten Begegnung die Flucht. Dass er damit erst recht Asamis Interesse anstachelt, ahnt der junge Fotograf nicht, bis er verschleppt und in einer äußerst misslichen Lage bei Asami aufwacht. Der Abend wird zu einem der schlimmsten für Akihito, als sich Asami an ihm vergeht, ihn demütigt und anschließend frei lässt. Akihito muss zu allem Überfluss erkennen, dass sein Freund und Polizist Yama mit dem Untergrund zusammenarbeitet und dafür gewaltig Geld einheimst. Just in dem Moment, als Yama den jungen Mann für sein Mitwissen töten will, taucht Asami auf und beschützt Akihito.

Für Akihito heißt es nun von vorne zu beginnen, doch unweigerlich gerät er immer wieder an Asami und schon kurz darauf findet er sich zwischen den rivalisierenden Gruppen der Yakuza und der chinesischen Mafia wieder, letztere angeführt von dem hübschen Chinesen Feilong. Dass dieser und Asami eine ältere offene Rechnung haben, wird selbst Akihito klar und unweigerlich beginnt der junge Mann in das Spiel der Mafiabosse hineingezogen zu werden. Dabei wird ihm gerade Asamis Leidenschaft zum Verhängnis, der den jungen Mann immer wieder in seine Arme treibt, während Asami Spaß daran findet den jungen Mann unter sich zu zwingen. Der junge Fotograf steht schon bald im Kreuzfeuer, als sogar Feilong beginnt sich für ihn zu interessieren…

„Love Lesson“ ist eine nette, sehr explizite Geschichte um zwei High School Schüler. Der erste Schultag von Yusuke Sakurai beginnt anders als erwartet. Ausgerechnet er wird im Bus von einem Grabscher belästigt und er fühlt sich außer Stande sich gegen ihn zu wehren. Als ihm der Schülersprecher Takato Ichijo hilft, ist er dankbar, doch er ahnt nicht, wie weit dessen Hilfestellung wirklich geht…

Die Kurzgeschichte „Zwei blinde Hühner finden… zueinander?“ erzählt die Geschichte von Mizuno und Hiyama, die sich beide eigentlich überhaupt nicht ausstehen können. Egal wo und wann, letztendlich streiten sie doch miteinander. Als Hiyama bei einem Nebenjob zufällig beobachtet wie sein und Mizunos Vater zusammen sind und dabei einige intimere Gesten austauschen ist er entsetzt und stellt seinen Rivalen zur Rede. Als dieser keine zufriedenstellende Antwort weiß, beschließen sie der Sache auf den Grund zu gehen und herauszufinden, welche Beziehung ihre beiden Väter untereinander haben. Die Mission schlägt fehl, sie sitzen in einer Suite fest und unweigerlich kommen sich die beiden näher.
Diese Geschichte war so populär, dass sie noch zwei weitere Kurzgeschichten nach sich zog, wovon eine im zweiten Band der „Finder“ Reihe veröffentlicht wurde.

Finder Band 2Die dritte Geschichte „Risky Society“ hat nichts mit High School Storys gemein, sondern handelt von Akira Toda, der über außergewöhnliche Kräfte verfügt, die er nicht kontrollieren kann. Die „Risky Society“ ist hierbei eine Geheimorganisation, die sich solcher Menschen annimmt und sie in Spezialeinheiten zum Einsatz bringt. Todos Fähigkeit trat erst spät zu Tage und er wird Rei Yukimura und dem kleinen Jungen Yuto Miyashita zugeteilt, die ebenfalls über besondere Fähigkeiten verfügen. Die drei werden ein gutes Team, doch Todo hat die Auflage seine Kräfte nicht zu entfesseln und Rei die den Neuzugang zu überwachen. Als bei einem Einsatz einiges schief geht und Sashima, ein Wissenschaftler mit eigenen Augen sieht, was Todo anrichtet, überschlagen sich die Ereignisse und Rei kommt dem jungen Mann näher, als es Todo zu Beginn lieb ist.

Eigene Meinung:
Die Geschichte handelt am Anfang nur davon, dass Akihito sich in Schwierigkeiten bringt und von Asami gerettet werden muss. Natürlich verbindet Asami das „Praktische mit dem Nützlichen“ und Akihito ist daher immer derjenige, der die schlechteren Karten hat. Er wird mehrfach vergewaltigt und gedemütigt, allerdings nicht nur von Asami, sondern auch von Feilong.

Die Zeichnungen sind sehr schön und solide, man merkt den Bildern deutlich an, dass die Künstlerin im Grunde Illustratorin war. Besonders hervorzuheben sind die vielen erotischen Szenen, mit denen in den ersten Bänden nicht gespart wird. Dabei kann man durchaus sagen, dass Yamane Ayano wohl eine der besten Yaoi- Künstlerinnen ist, die momentan in Japan publizieren. Die Geschichte ist ebenso explizit wie ihre Bilder, die Sprache und damit auch die Übersetzung ist definitiv nur für Leute „ab 18“ gedacht, da hier wirklich das gesagt wird, was in anderen Mangas lediglich umschrieben wird.

Die Geschichte wirkt am Anfang sehr zerstückelt, da die einzelnen Episoden kaum eine durchgehende Handlung präsentieren. Erst in den folgenden Bänden baut Yamane Ayano eine äußerst spannende und nervenaufreibende Geschichte auf, dessen Zentrum immer Akihito bleibt. Dabei setzt sie die Elemente der Mafiabosse und der gegenseitigen Jagd packend um und gerade, weil es hier etwas härter zur Sache geht, dürfte die „Finder“ Reihe so erfolgreich sein.

Der Manga ist hart in allen Richtungen- sowohl was die Erotik angeht, als auch was die Action angeht und richtet sich daher eher an erwachsene Leser. Jeder, der sich nach einem härteren Yaoi-Manga gesehnt hat und dem die ständigen High School- Liebesgeschichten langsam auf die Nerven gingen, sollte sich unbedingt die „Finder“ Reihe holen. Es lohnt sich wirklich. Wer hingegen auf Romantik und Gefühlsepen Wert legt, sollte um „Finder“ einen Bogen machen, da er weder Romantik, noch gefühlvolle Liebe und Herzschmerz finden wird.

© Koriko

Finder: © 2002 Yamane Ayano, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

FANTASIA

Name: FANTASIA
Englischer Name:
Originaltitel: FANTASIA – Fairy Tail Illustrations
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2012
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Hiro Mashima
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

Fantasia - Fairy Tail IllustrationsInhalt:
Mit „Fantasia – Fairy Tail Illustrations“ legt Carlsen das Artbook der beliebten Mangareihe von Hiro Mashima vor. Das Artbook erschien 2012 in Japan und enthält die schönsten und aufwendigsten Zeichnungen zu „Fairy Tail“, von dem bisher 40 Bände vorliegen und die noch immer sehr erfolgreich bei Kodansha erscheint.

Auf den ersten 92 Seiten bekommen Fans der Reihe vorwiegend großformatige, farbige Cover, Magazinillustrationen, Poster und farbige Sonderzeichnungen präsentiert, die sowohl die Hauptfiguren Natsu, Lucy und ihre Freunde, als auch die Gegner der Gruppe „Fairy Tail“ zeigen. Wer schon immer einmal die farbenfrohen, dynamischen Bilder ohne störende Schriftzüge sehen wollte, ist hier an der richtigen Adresse. Hierbei wurde auf eine Sortierung der Illustrationen verzichtet, wodurch die Zusammenstellung ein wneig chaotisch wirkt. Zudem sind einige Bilder (Coverillustrationen) nur relativ klein abgedruckt, was jedoch bei der Menge an Material nicht verwudnerlich ist.

Dem Illustrationsteil schließt sich ein Making-Of der Coverillustration an. Hier erklärt Hiro Mashima sehr detailliert, wie er das Cover des Artbooks gestaltet hat und wie er bei der PC-Colorierung in Photoshop vorgeht. Dieser Part ist auch für angehende Künstler interessant, da der Zeichner durchaus einige interessante Tipps und Hinweise zur digitalen Colorierung gibt.

Unter „Strichzeichnungen“ findet man auf 4 Seiten einige Outlines und Skizzen zu Bildern und Illustrationen. Hier findet man auch sehr anschaulich den Unterschied zwischen reiner Skizze und fertiger Outlines, was durchaus interessant ist. Diesem Teil schließt sich ein ausführliches, interessantes Interview an, in dem Hiro Mashima mehr über seine Illustrationen, der Arbeit mit Photoshop und den Bildmotiven erzählt. Die übliche Bildübersicht mit kurzen Erläuterungen und Kommentaren des Mangakas, sowie eine kurze Danksagung runden „Fantasia – Fairy Tail Illustrations“ ab.

Eigene Meinung:
„Fantasia – Fairy Tail Illustrations“ ist eine gelungene Zusammenstellung der schönsten und gelungensten Werke zu „Fairy Tail von Hiro Mashima. Die deutsche Asgabe von Carlsen ist gelungen, kommt mit Schutzumschlag und festem Einband daher und präsentiert die Illustrationen auf dickem, qualitativ hochwertigem Papier. Es macht Spaß durch das Artbook zu blättern und sich die Bilder anzusehen, selbst wenn man „Fairy Teil“ nicht kennt.

Hiro Mashima hat einen sehr dynamischen, ausdrucksstarken, lebendigen Shonen-Stil, der zu gefallen weiß und der, dank der bunten Gestaltung und der witzigen Grundthemen der meisten Illustrationen, gute Laune verbreitet. Fans der Reihe können bedenkenlos zuschlagen, Shonen-Fan sollten sich dieses Artbook ebenfalls nicht entgehen lassen und allen anderen sei ein Blick in die bunte, chaotische Welt von „Fairy Tail“ ebenfalls ans Herz gelegt. Zu empfehlen.

© Koriko

FANTASIA – Fairy Tail Illustrations: © 2012 Hiro Mashima, Kodansha / Carlsen

Orange Lipstick

Name: Orange Lipstick
Englischer Name:
Originaltitel: Kuchibiru ni suketa Orange
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2010
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Rokuroichi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

Orange Lipstick

Story:
Die schüchterne, unsichere Chizuru ist von der Schönheit ihrer neuen Mitschülerin Kanae vollkommen geblendet. Als sich das Mädchen auch noch ihrer Clique anschließt, scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen, doch es gelingt ihr einfach nicht, auf Kanae zuzugehen. Während sich ihre Freundinnen schnell mit Chizurus Schwarm anfreunden, gelingt es dieser nicht über ihren Schatten zu springen, und mit Kanae anzubandeln, aus Angst dadurch ihre Gefühle zu verraten. Erst als die beiden Mädchen allein einkaufen gehen und sich allmählich näher kommen, scheint sich das Blatt zu wenden …

Neben der Hauptgeschichte enthält der Band noch die Kurzgeschichten „ Bitte halte dein Herz verschlossen“ und „Ich weiß nicht, ob das Liebe ist“. Während es in der ersten Geschichte um die Liebe zwischen Azo und Kiwako geht, die quasi wie Schwestern aufwachsen, handelt „Ich weiß nicht, ob das Liebe ist“ von Rio und Yui, deren Freundschaft auf eine harte Probe gestellt wird, als Rio ihrer Freundin ihre Liebe gesteht.

Eigene Meinung:
Mit „Orange Lipstick“ legt EMA einen weiteren Yuri Einzelband vor, der aus der Feder der Mangaka Rokuroichi stammt, die bereits mehrere Girls Love Mangas in Japan veröffentlicht hat, zumeist handelt es sich um explizitere Werke. „Orange Lipstick“ ist der erste Manga von Rokuroichi, der einen Weg nach Deutschland findet.

Inhaltlich bietet „Orange Lipstick“ nur bedingt etwas Neues – die Geschichte ähnelt der von gängigen Girls Love Mangas wie „Girl Friends“, „Cherry Lipstick“ und „Girls Love“. Den Leser erwarten die typischen Mädchenthemen, die gerade in Yuri Mangas besonders häufig vorkommen – Highschool, neue Schülerin, Mode- und Schminktipps. Es ist fast ein wenig einfallslos, dass die meisten Mangas dieses Genres immer auf diese altbewehrten Grundthemen zurückgreifen. Sicherlich gibt es auch im Boys Love Genre wenig Neues, aber da sind die Grundthemen doch etwas breiter gefächert und präsentieren dem Leser auch mal erwachsene Charaktere.
„Orange Lipstick“ hingegen wartet mit einer niedlichen, einfachen Liebesgeschichte auf, die für Chizuru und Kanae im Bett endet. Wirklich mehr Inhalt gibt es leider nicht, von niedlichen Einkaufsszenen und fast schon stalkerhaften Ausbrüchen seitens Chizuru einmal abgesehen. Eine wirkliche Geschichte entwickelt sich nicht, so dass man als Leser die Handlung nur bedingt nachvollziehen kann. Lediglich in den beiden Kurzgeschichte wird es interessanter, gerade „Ich weiß nicht, ob das Liebe ist“ ist gut gelungen, wenngleich etwas kurz geraten.

Charakterlich bleiben Chizuru und Kanae stereotyp und langweilig – Kanae ist die begehrte Freundin, die ein wenig wie eine Mary Sue daherkommt, da sie dem Leser perfekt erscheint. Chizuru ist so hilflos und unsicher, dass man nur bedingt Sympathien aufbringen kann, zumal sie auch durch ihre stalkerhafte Züge nicht überzeugen kann. Man weiß einfach wenig mit ihr anzufangen. Alle sin allem bleiben die Figuren blass und ungreifbar, was es dem Leser erschwert sich mit ihnen zu identifizieren.

Rokuroichis Zeichnungen sind optisch ganz hübsch (wenn man von den anatomischen Problemen mit den Gesichtern der Charaktere absieht), allerdings sind die Figuren zu kindlich und jung geraten. Gerade bei den Sexszenen schrammt „Orange Lipstick“ doch leicht an der Grenze des Erträglichen vorbei. Die Zeichnerin hat das Mangaschema „Big Eyes – Small Mouth“ perfekt umgesetzt, was dafür sorgt, dass die Figuren immer wie Grundschüler aussehen, was den Erotikgehalt des Mangas ebenfalls unpassend erscheinen lässt.

Alles in allem ist „Orange Lipstick“ ein Werk, das nur bedingt überzeugen kann und deutliche Schwächen hinsichtlich der Handlung, der Charaktere und der Zeichnungen aufweist. Rokuroichis Werk ist zu gleichförmig und bietet wenig Neues, es fällt schwer mit den Figuren warm zu werden und die Zeichnungen sind eindeutig zu kindlich geraten. In Anbetracht der Tatsache, dass es nur wenig Girls Love in Deutschland gibt, werden Fans des Genres an diesem Manga nur schwer vorbeikommen, nichtsdestotrotz zählt „Orange Lipstick“ zu den Werken, die man nicht unbedingt gelesen haben muss. Man verpasst nichts, was es nicht schon in anderen Mangas (wesentlich besser) gegeben hat.

Orange Lipstick: © 2010 Rokuroichi, Ichijinsha / EMA

Unter deinem Schirm

Name: Unter deinem Schirm
Englischer Name:
Originaltitel: Kasa no Shita, Futari
Herausgebracht: Japan: Kaiohsha 2012
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Junko
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Unter Deinem Schirm

Story:
Der Highschool Schüler Mio trifft eher zufällig auf den Studenten Yugi, als er sich vor dem einsetzenden Regen vor seine Haustür flüchtet und von diesem einen Schirm bekommt, den er nicht zurückbringen soll. Nichtsdestotrotz kommt Mio tags darauf mit dem Schirm zurück und lernt dabei Yugis Freunde kennen, die Mio schnell in ihre Runde aufnehmen. In den kommenden Wochen lernt er Yugi immer besser kennen und entdeckt schon bald, dass dieser in seinen Freund Tachibana verliebt ist und die beiden eine Sex-Beziehung miteinander verbindet. Als Tachibana heiraten will, ist Mio entsetzt und versucht Yugi beizustehen, wobei er ihm seine Gefühle gesteht. Dass Yugi ihn zurückweist trifft ihn hart, noch härter ist es, als Yugi die Stadt verlässt.

Erst vier Jahre später begegnen sie sich erneut, doch hat Mio überhaupt eine Chance Yugi für sich zu gewinnen?

Eigene Meinung:
„Unter deinem Schirm“ ist ein weiterer Einzelband der Mangaka Junko, die bereits durch ihre Werke „Geliebter Raufbold“ und „Dein süßer Duft“ in Deutschland bekannt geworden ist, die ebenfalls bei Tokyopop erschienen sind.

Inhaltlich bekommt man es mit einer etwas ernsteren, ruhigeren Geschichte zu tun, als man es von Junko gewöhnt ist, waren ihre bisherigen Werke doch eher comedylastig und nicht ganz so düster. „Unter deinem Schirm“ wirkt ein wenig erwachsener und stiller, was nicht unbedingt schlecht zu bewerten ist. Sicherlich bietet der Manga nichts Neues, doch er unterhält und ist angenehm zu lesen. Gerade die Zwischentöne sind gut umgesetzt und die Charaktere wirken greifbarer und realistischer, als die Figuren aus „Geliebter Raufbold“ oder ihren Kurzgeschichten. Das macht den Manga zu einem ihrer besseren Werke, insofern man nicht auf ihre witzigen, durchgeknallten Charaktere steht. Auf Erotik muss man ebenfalls nicht verzichten – Junko bietet genug Passagen, die Fans von härteren Stoffen zufriedenstellen dürften.

Die Charaktere sind, wie bereits erwähnt, eher realistisch und nicht ganz so überdreht. Mio ist hierbei Handlungsträger, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Man kann sich leicht mit ihm identifizieren und seine Problemen und Gefühle gut nachvollziehen. Yugi wirkt ein wenig unnahbar und ist schwer zu durchschauen. Hier fehlt ein wenig Tiefgang, was wohl der Kürze des Mangas geschuldet ist. Bis auf die Liebesgeschichte erzählt Junko wenig über die Hintergründe der Figuren – vieles muss man sich selbst zusammenreimen, oder einfach wegignorieren. Dadurch wirken die Charaktere etwas blass und teilnahmslos.

Stilistisch legt Junko ein gut gezeichnetes Werk vor, das durch großflächige Panele und auffallend wenig Text besticht. Man liest den Manga schneller, als andere Werke des Genres, was nicht einmal an überbordender Erotik liegt, sondern daran, dass sich die Charaktere recht wenig zu sagen haben und viele Seiten ohne Worte oder Dialoge auskommen. Mitunter hat man das Gefühl, die Zeichnerin schindet so einige Seiten, doch der flächige Stil und die stille Atmosphäre passen gut zum ruhigen Grundtenor der Geschichte.

„Unter deinem Schirm“ ist ein schöner, gut gezeichneter und stimmungsvoller Manga, der mit wenig Text auskommt und dennoch gut unterhält. Junko beweist, dass sie nicht nur Comedy zeichnen kann, sondern sich auch ernsteren Themen zuwenden kann, wenngleich es sowohl den Figuren, als auch der allgemeinen Handlung ein wenig an Tiefgang fehlt. Wer ihre Manga mag oder sich für ruhigere Geschichten interessiert, sollte einen Blick riskieren. Für kurzweiliges Lesevergnügen für Zwischendurch ist „Unter deinem Schirm“ zu empfehlen.

Unter Deinem Schirm: © 2012 Junko, Kaiohsha / Tokyopop

Ermittlungen in Sachen Liebe

Name: Ermittlungen in Sachen Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Hikari to yami no logic
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2007
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Reiichi Hiiro
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Ermittlungen in Sachen LiebeStory
Als Sakura Kazuki in die Einheit 1 der Polizei versetzt wird, ahnt er nicht, dass er diesen Sprung seinen empathischen Fähigkeiten zu verdanken hat. Denn alle Mitarbeiter dieser Einheit haben spezielle Kräfte, die bei Hellsichtigkeit beginnen und bei Heilung enden. Sakura selbst kann mittels Berührung die negativen Gedanken der Menschen wahrnehmen und so hat der junge Mann keinerlei Freunde und pflegt auch keine zwischenmenschlichen Beziehungen. In seiner Vergangenheit ist ihm nämlich des öfteren Unangenehmes passiert, als er in die Gedanken seiner Freunde geblickt hat.

Umso überraschter ist er von seinem neuen Partner Shido, dessen Gedanken er überhaupt nicht einsehen kann. Die beiden freunden sich an und Sakura lernt den älteren Polizisten kennen, der mehr Fähigkeiten besitzt, als jeder andere der Einheit. Dass die Arbeit für Sakura mit jedem Einsatz immer abstruser wird, da er desöfteren seine Einsätze in Kostümen abwickeln muss, stört ihn weniger, immerhin lernt er auch Shido besser kennen. Als er bei einem Einsatz als Catboy verkleidet den Köder für einen Entführer spielen soll, stolpern Shido und er über die Organisation „Die Erleuchteten“. Dass ausgerechnet Shido mit dieser Gruppierung in Verbindung stehen soll, kann Sakura kaum glauben, und als er sich entschließt gemeinsam mit einem Kollegen als Frauen verkleidet weitere Beweise gegen die Organisation und deren Anführer zu sammeln, gerät er nicht nur in Lebensgefahr, es offenbart sich auch, wer Shido eigentlich wirklich ist…

Eigene Meinung:
Der Manga „Ermittlungen in Sachen Liebe“ ist ein äußerst seichtes und unkompliziertes Werk. Die Geschichte verspricht nicht sonderlich viel spannendes, da recht schnell deutlich wird, worum es geht und wie die Geschichte endet. Daran können auch die ESP- Fähigkeiten der Charaktere nichts ändern, ebenso wenig die Cosplayauftritte Sakuras, die manchmal eher ein wenig lächerlich wirken. Somit die der Manga eher auf Comedy und ein wenig Action angelegt, als auch Ernsthaftigkeit. Die Charaktere wirken daher auch etwas übertrieben, was sie teilweise sogar sympathisch macht.

Die Zeichnungen sind solide und hübsch anzusehen, so wie man es von der Künstlerin gewohnt ist. Teilweise wirken die Proportionen nicht ganz korrekt, ebenso mangelt es manchmal an Dynamik, was den Lesefluss ein wenig hemmt. Erotische Szenen kommen weniger vor, so dass man „Ermittlungen in Sachen Liebe“ auch jüngeren Lesern empfehlen kann.

Wer seichte Geschichten mag und ein Fan von Cosplay ist, dem wird „Ermittlungen in Sachen Liebe“ sicherlich gefallen, allen die ernstere Geschichten, oder auch erotischere Lektüre mögen, dem wird der Manga wohl weniger zusagen.

© Koriko
Ermittlungen in Sachen Liebe: © 2007 Reiichi Hiiro, Tokuma Shoten Publishing Co.,Ltd. / Carlsen

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