Peking

Name: Peking
Englischer Name:
Originaltitel: Chroniques de Pékin
Herausgebracht: Frankreich: Xiao Pan 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Autor: Ji‘ An, Liang Yi, Liu Wie, Nie Jun, Cheng Cheng, Jian Yi, Zou Jian, Lu Ming, Song Yang, Wang Huan
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

PekingStory
Der Sammelband „Peking“ besteht aus zehn Kurzgeschichten von verschiedenen chinesischen Zeichnern. Hier eine Auswahl:

Ji‘ An: „Nicht sehr zivilisierte Pekinger“
Alte Traditionen setzen sich in der Gesellschaft fest und können nur schwer „modernisiert“ werden. Das muss auch die Enkelin des alten Wang feststellen. Denn ihr Großvater schwört nicht nur auf seinen alten Hutong (eingeschössige Altbau-Wohnung mit kollektiven Sanitär-Anlagen), er und seine Freunde laufen auch im Sommer tatsächlich in aller Öffentlichkeit mit nacktem Oberkörper herum – obwohl der Bürgermeister diese „unziviliesierten Umtriebe“ anlässlich der Olympischen Sommerspiele in Peking verboten hat. Während die Alten auf ihren Traditionen beharren, schmieden die Jungen, um die „Zivilisation“ einzuführen…

Liang Yi: „Der Wunschkasten“
Der kleine Pang hat einen großen Traum: Er möchte unbedingt der Fackelträger sein, der das olympische Feuer nach Peking trägt. Da gibt es nur ein Problem: Pang ist übergewichtig. Dennoch will er nicht aufgeben und entscheidet sich für eine Diät. Von diesem Tag an ist sein Leben ein Spagat zwischen Hoffnung und Enttäuschung.

Liu Wei: „Ha ha ha!“
Ein kleiner Chor beschließt an einem Wettbewerb teilzunehmen. Es gilt ein Lied zu komponieren und es vorzustellen. Den besten winkt ein Auftritt im Zuge der Olympischen Spiele. Doch ist Erfolg wirklich alles?

Nie Jun: „Fisch“
Die kleine Yu würde sehr gerne schwimmen lernen und einmal als Schwimmerin groß rauskommen. Aber von ihren Altersgenossen wird sie wegen ihres Hinkebeins immer gehänselt. Nur ihr Großvater spendet ihr Trost. Und der hat eine grandiose Idee.
Wer träumt, dem wachsen Flügel.

Cheng Cheng: „Zerplatzte Träume“
Ein junger Mann hat Talent für Tischtennis. Aber er ist auch fleißig und ehrgeizig. Durch tägliches Training gewinnt er eine Meisterschaft nach der anderen, solange, bis er zum Test ans nationale Leistungszentrum eingeladen wird. Der junge Mann sieht sich am Ziel seiner Träume. Doch ein tragisches Erlebnis stellt alles wieder in Frage…

Jian Yi: „Beijing Pistols“
„Beijing Pistols“ ist der Name einer talentierten, aber unbekannten Rockband. Da die Mitglieder notorisch pleite sind, bewerben sie sich erfolglos als „Volunteers“ für die Olympischen Spiele. Nach dieser Pleite fangen sie in einem Nachtklub an. Wenn das mal gut geht…

Eigene Meinung
„Peking – Zehn Gesichter einer Stadt“ ist eine Sammlung von zehn Kurzgeschichten. Zehn junge Chinesen, zehn verschiedene Blickwinkel auf die Millionenmetropole und die Menschen, die in ihr leben – eine Stadt und ihre Bewohner zwischen Tradition und Moderne. Die meisten Geschichten handeln von Träumen, Hoffnungen und der Suche nach einem Platz inmitten eines Ameisenhaufens von Menschen. Häufig wird auch auf die Olympischen Sommerspiele in Peking Bezug genommen.

Vor jeder Geschichte führt ein kleines Vorwort in die Thematik oder Problematik der Handlung ein, damit auch Leser ohne größeres Vorwissen die Stories so verstehen können, wie sie gemeint sind. Dem voran steht ein allgemeines Vorwort zu China, Peking und den Chinesen von der China-Expertin Francoise Hauser, das man sich unbedingt als erstes zu Gemüte führen sollte. Im Anschluss an diese verschieden Eindrücke sorgen Illustrationen mit Impressionen für einen angenehmen Ausklang des Bandes, der mit einem – ausnahmsweise nicht depressiven, sondern stattdessen überraschen optimistischen – Nachwort des bekannten Manhua-ga Benjamin (u.a. „Remember“, „Orange“) abgerundet wird. Von Benjamin stammt auch das farbenprächtige Cover-Artwork, das im Anhang des Bandes in zwei Versionen zu finden ist.
Die Geschichten in „Peking“ divergieren zwischen prägnant-emotional und expressiv-durcheinander. Die Zeichenstile sind grundverschieden und verstärken häufig den Eindruck, der aus den Geschichten hervor geht. Die Colorierung der – mit zwei Ausnahmen – komplett farbig gestalteten Storys ist ein Feuerwerk für die Sehnerven.

Fans von Benjamin, Fans von Comics allgemein und allen, die etwas über China mit einigen seiner zahlreichen Facetten auf unterhaltsame, aber auch emotional anspruchsvolle Art und Weise lernen wollen, kann ich diesen band nur ans Herz legen.

© Rockita

Peking: © 2008 Ji‘ An, Liang Yi, Liu Wie, Nie Jun, Cheng Cheng, Jian Yi, Zou Jian, Lu Ming, Song Yang, Wang Huan, Xiao Pan / Tokyopop

Peace Maker Kurogane

Name: Peace Maker Kurogane
Englischer Name: Peace Maker Kurogane
Originaltitel: Peace Maker Kurogane
Herausgebracht: Japan: MAG Garden 2002
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Nanae Chrono
Bände: 13 Bände, wird fortgesetzt (in Deutschland nach Band 6 eingestellt)
Preis pro Band: 6,50 €

Peace Maker Kurogane Band 1Story
Die Story spielt in Japan im Jahre 1860, Edo Periode. Die Anhänger des Kaisers und die Gefolgsleute des Shoguns, des militärischen Führer Japans, liefern sich erbitterte Kämpfe um die Herrschaft im Land. Verlierer sind wie üblich die Zivilisten. Um diese zu beschützen, bildete sich bald die Schutztruppe Shisengumi. Diese war dem Shogun unterstellt und sollte einerseits die Bevölkerung schützen, andererseits die Rebellen der Choshu zu besiegen.

Nachdem die Eltern von Tatsunosuke, genannt Tatsu und Testsunosuke, genannt Tetsu, von Rebellen getötet werden, treten die beiden den Shisengumi bei – Tatsu als Buchhalter und Tetsu als Bursche des Vize-Kommandanten Hijikata. In der Stadt trifft Tetsu außerdem noch auf Suzu, einen Jungen in seinem Alter mit dem er sich anfreundet. Diese Freundschaft zerbricht allerdings, nachdem Tetsu herausfindet, dass Suzu der Bursche von Toshimaro Yoshida ist, dem Anführer der Rebellen, der such der Mann ist der seinen Vater getötet hat.

Im Gasthaus Ikedaya in Kyoto soll ein Plan zur Zerstörung der Stadt besprochen werden. Doch die Shisengumi bekommen davon Wind und führen eine Razzia durch, bei der fast alle Rebellen, darunter auch Yoshida getötet werden. Suzu entkommt allerdings.

Peace Maker Kurogane Band 2Die Serie „Peace Maker Kurogane“ spielt in der Zeit drei Monate nach dem „Ikedaya-Zwischenfall“. Dieser Zwischenfall hat Tetsu erwachsener werden lassen, zwar immer noch nicht so erwachsen, als dass er ein vollwertiges Mitglied der Shinsengumi werden könnte, die nach einem strengen Kodex leben, aber doch hat diese Sache ihre Spuren hinterlassen.

Eines Tages kommt ein merkwürdiger, extrem gebräunter Mann in die Stadt. Tetsu meint, in ihm jemanden zu erkennen und folgt ihm kurzerhand bis vor die Stadt. Dort tauchen Räuber auf, die Tetsu in die Mangel nehmen. Er wird von dem merkwürdigen Fremden mit dem Cowboyhut gerettet, der nicht nur ein exzellenter Schütze ist sondern auch noch – aus praktischen Gründen, da Munition teuer ist – ein guter Schwertkämpfer ist. Doch auch nach der Rettung will das mysteriöse Greenhorn nichts über sich erzählen. Doch schon im Weggehen erkennt er in Tetsu und dem gerade angekommenen Tatsu die Söhne des „Peace Maker“, wie ihr Vater genannt wurde…

Eigene Meinung
„Peace Maker Kurogane“ ist eine Manga-Serie für echte Samurai-Fans, die einen Hang zum Historischen gemischt mit Comedy haben. Die Geschehnisse werden authentisch und historisch genau wieder gegeben. Leider lässt der Zeichenstil etwas zu wünschen übrig, weshalb viele wohl den Anime dem Manga vorziehen werden. Fans des Genre, die bereits die Serie „Kenshin“ gelesen haben, werden einige bekannte Gesichter, bzw. zumindest bekannte Namen finden, da sich bestimmte Personen in beiden Serien doch ziemlich unterscheiden, wie z.B. Hajime Saito, der Chef der 3. Einheit der Shisengumi.

© Rockita

Peace Maker Kurogane: © 2002 Nanae Chrono, MAG Garden / Tokyopop

Peace Maker

Name: Peace Maker
Englischer Name: Peace Maker
Originaltitel: Peace Maker
Herausgebracht: Japan: MAG Garden 2005
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Nanae Chrono
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Peace Maker Band 1Story
„Peace Maker“ spielt im Jahr 1864. Tetsunosuke Ichimura, genannt Tetsu, ein 15-jähriger Heißsporn, möchte unbedingt in Kyoto der Samurai-Schutztruppe Shinsengumi beitreten. Doch da er für sein Alter ziemlich klein und unreif ist, lassen ihn die Wachen nicht mal an der Prüfung teilnehmen. Noch dazu wird er vom 10 Korps der Shinsengumi, das gerade ausrückt, über den Haufen gerannt. Diesen Moment nutzt Tetsus Bruder Tatsunosuke, genannt Tatsu, um sich zu entschuldigen und seinen Bruder wieder mitzunehmen. Er selbst wurde bei der Shinsemgumi als Buchhalter eingestellt, was Tetsu ihm übel nimmt. Doch Tatsus Ziel ist nicht wie Tetsus stärker zu werden, er möchte einfach nur eine gute Arbeit haben, um einen sicheren Lebensunterhalt für die beiden zu verdienen. Tetsu will das nicht verstehen. Sein einziges Ziel ist es, stark genug zu werden, um den Mörder ihrer Eltern zu töten.

In diesem Moment wird Tetsu hinterrücks von einem Schwein angefallen, das ihn in den Bach befördert. Als Wiedergutmachung lädt ihn der Besitzer des Schweins namens Saizo zum Essen ein. Doch Tetsu ist immer noch eingeschnappt wegen seiner morgendlichen Absage. Umso überraschter ist er, als der merkwürdige Fremde ihn vorschlägt, ihn dem Kommandeur der Shinsengumi vorzustellen, damit er trotzdem die Prüfung machen kann.

Peace Maker Band 2Im Hauptquartier der Shinsengumi angekommen, erhält Tetsu seine Chance, der Truppe beizutreten. Er soll den Anführer des ersten Korps im Schwertkampf besiegen. Auch die Tatsache, dass der merkwürdige Fremde mit dem Schwein kein anderer als Soji Okita, der beste Schwertkämpfer der Shinsengumi ist, dämpfen Tetsus Tatendrang nicht. Nach einem harten Kampf voller Improvisation von Tetsus Seite unterbricht der Vie-Kommandeur Hijikata den Kampf als dieser auszuarten droht. Kommandeur Kondo ist hoch erfreut über so viel Mut und Ehrgeiz, dass er Tetsu vom Fleck weg einstellen würde, doch Hijikata lehnt das ab. Er hat erkannt, dass Tetsu nur der Rache wegen, der Shinengumi beitreten will und solche Leute will er nicht haben.

Wird Tetsu trotzdem sein Ziel erreichen und bei der Shinsengumi aufgenommen werden? Und was ist dann mit dem Ziel seines Vaters, der wollte, das Tetsu ein „Peacemaker“ wird?

Eigene Meinung
„Peace Maker“ ist eine Samurai-Geschichte der Extraklasse. Die Darstellung der Lebensbedingungen und der Vorgehensweise der Shinsengumi ist authentisch ebenso wie die meisten Namen innerhalb der Shinsengumi und ihre Träger. Die einzige Frage, die noch von meiner Seite bleibt, ist, warum die DVD zu „Peace Maker“ (erschienen bei Tokyopop) FSK 12 bekommen hat, während der Manga die Altersempfehlung 13+ hat…

© Rockita

Peace Maker: © 2005 Nanae Chrono, MAG Garden / Tokyopop

Paris

Name: Paris
Englischer Name:
Originaltitel: Paris
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Alexandra Völker
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

ParisStory
Venus ist die Tochter der beiden Hauptcharaktere aus „Catwalk“. Sie ist 15 Jahre alt und besucht ein Gymnasium. Eigentlich ist sie ein ganz normales Mädchen, auch wenn sie von Zeit zu Zeit in absurde Situationen gerät. Sie ist bis über beide Ohren in ihren Klassenkameraden Tommy verliebt. Doch der ist der Schwarm der ganzen Schule, während sie selbst durchschnittlich in den schriftlichen Fächern und eine absolute Null im Sport ist. Immer begleitet von seinem – nicht weniger attraktiven – Kumpel Horst-Kevin lässt er die Mädchenherzen höher schlagen.

Nach einer Sportstunde, in der sich Tommy um Venus gekümmert hat, macht sich das ehrgeizige Mädchen auch selbst Hoffnungen. Da erfährt sie beim Belauschen des Zicken-Trios „Amazing A“ rund um die herrische Alex, dass sich der Französisch-Kurs für ein Wochenende zur Exkursion nach Paris begeben wird. Mit dabei natürlich auch Tommy, Horst-Kevin und andere, nicht zu verachtende, männliche Wesen aus der Stufe. Für Venus bricht eine Welt zusammen – hat sie doch Französisch abgewählt und sich somit die Chance auf ein Wochenende mit ihrem Schwarm verbaut. Da kommt ihr eine Idee. Flugs bietet sie dem begleitenden Lehrer „Sergeant“ an, dass der ganze Kurs in Paris im Haus ihrer Tante übernachten kann. Durch diesen „selbstlosen“ Vorschlag erhält auch die sprachunbegabte Venus die Chance, am Ausflug teilzunehmen.

Zusammen mit ihrem Sandkastenkumpel René schmiedet Venus auch sogleich Pläne, wie sie am besten an Tommy heran kommen kann. René, der selbst auf seine älteste und beste Freundin steht, unterstützt sie jedoch nicht ganz uneingeschränkt und hat da doch etwas andere Pläne. Und auch die Konkurrenz um Alex bleibt nicht ganz untätig. Bereits auf dem Hinflug werfen sie sich so nah wie möglich an ihren Schwarm heran und schrecken dabei auch nicht vor unlauteren Methoden zurück.

Kaum in Paris angekommen, muss Venus auch noch verzweifelt feststellen, dass sie doch glatt vergessen hat, ihre Tante Martine über den Besuch zu informieren. Mit mehr Glück als Verstand geling es ihr dennoch, den Kurs in der Villa einzuquartieren. Doch da wäre immer noch das andere Problem mit Tommy…

Eigene Meinung
„Paris“ ist der neue One-Shot der deutschen Mangaka Alexandra Völker und die Nachfolge-Story ihres Erstlingswerks „Catwalk“. Diesmal erlebt die Tochter der beiden Supermodels Blanche und Kei witzige und chaotische Abenteuer in der Seine-Metropole. Dabei kommt eine Love-Comedy mit allerhand Ideen heraus, die sich in mehr als einem Punkt von der Masse abhebt.

Natürlich trägt dazu auch der einzigartige Zeichenstil von Alexandra Völker dazu bei, aber auch die Verwendung von üblichen Begriffen und Redewendungen aus der Teenager-Sprache in Verbindung mit dem ein oder anderen netten sprachlichen Gag, wie der Benutzung der „frohnzösischen“ Aussprache.

Die Verbindung aus deutschen und japanischen Mangaelementen ist gut geglückt.
Fans der deutschen Mangaka-Szene sollten sich dieses Werk nicht entgehen lassen.

© Rockita

Paris: © 2008 Alexandra Völker, EMA

Pandora Hearts

Name: Pandora Hearts
Englischer Name: Pandora Hearts
Originaltitel: Pandora Hearts
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2006
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Jun Mochizuki
Bände: 24 Bände
Preis pro Band: 6,95 € (Band 1-21)
8,95 € (Band 22-24)

Pandora Hearts Band 1Story
Oz, der gerade 15 Jahre alt gewordene Spross der Adelsfamilie Vessalius, kann eine richtige Landplage sein. Überhaupt nicht seinem Alter entsprechend entzieht er sich ständig der Aufsicht seiner Bediensteten, um mit seiner kleinen Schwester Ada und seinem persönlichen Leibdiener, dem gleichaltrigen Gilbert, auf Entdeckungsreise zu gehen.

Selbst an dem Tag, an dem Oz mittels einer Zeremonie offiziell für mündig erklärt werden soll, hat er nichts besseres zu tun, als sich abzusetzen. Doch diesmal hat seine „Flucht“ eine besondere Bedeutung: Er möchte Gilbert, genannt Gil, der nicht nur sein Diener, sondern auch sein bester Freund ist, dazu überreden, ebenfalls an der Mündigkeitsfeier teilzunehmen. Zu diesem Zweck hat Oz dem Jungen sogar extra ein passendes Outfit anfertigen lassen. Zunächst lehnt das Ansinnen ab, mit der Begründung, dass es ihm als Diener nicht zustehe, einer Feier unter Adligen beizuwohnen, als Oz‘ Freund gerät er dann aber doch ins Grübeln.

Da geschieht etwas Seltsames: Vom Klang einer Spieluhr gelockt, geht Oz in den Garten des Anwesens und bricht prompt zusammen mit Gil im Boden ein. In dem unterirdischen Grab, dass sie vorfinden, entdeckt Oz eine alte Taschenuhr. Kaum hat der junge Adlige die Uhr aufgezogen, befindet er sich plötzlich in einer völlig anderen Welt, in der Geister und ein mysteriöses schwarzhaariges Mädchen auf ihn warten. Bevor ihm die Kreaturen aber etwas tun können, wacht Oz wieder auf, scheinbar wie aus einer Trance…

Trotz eines mulmigen Gefühls macht Oz sich für die Zeremonie bereit, tauchen zwielichtige Gestalten in schwarzen Umhängen auf. Eine davon befällt Gilbert und steuert dessen Körper, um dadurch ebenfalls an der Feier teilnehmen zu können.

Pandora Hearts Band 2Während der Zeremonie kommt es schließlich zum Showdown zwischen den Schwarzmänteln auf der einen und dem merkwürdigen Mädchen aus Oz‘ Vision auf der anderen Seite. Zwar kann das Mädchen, B-Rabbit genannt, den Feind aus Gilberts Körper vertreiben und Oz das Leben retten, doch ihr eigentliches Ziel erreichen die Eindringlinge: Sie verbannen Oz in den Abyss, eine geheimnisvolle Parallelwelt, in die der Legende nach, Verbrecher geschickt werden – ein Ticket ohne Rückfahrkarte.

Im Abyss trifft er unerwartet wieder auf B-Rabbit, deren eigentlicher Name Alice ist. Es stellt sich heraus, dass Alice in dieser dunklen Welt geboren wurde, also ein sogenannter Chain ist. Nur mit Hilfe eines Vertragspartners ist es ihr möglich, dem Abyss zu entkommen. Oz macht es sich zum Ziel, herauszufinden, warum man ihn in den Abyss verbannte. Gemeinsam mit Alice, die nach ihren verloren gegangenen Erinnerungen sucht, schließt er den Vertrag, auf dass beide in die reale Welt zurückkehren können. Doch ist das noch die Welt, die Oz verlassen hat?

Eigene Meinung
„Pandora Hearts“ ist eine populäre Fantasy-Serie aus der Feder von Jin Mochizuki. Eine dunkle Parallelwelt mit Zauberwesen, eine geheime Organisation, die sich dem Schutz der Menschheit verschrieben hat, ein Pakt zwischen einem Jungen und einem dämonenähnlichen Wesen – das sind einige Elemente der komplexen Handlung, die den Reiz dieser Serie ausmacht. Adelssohn Oz wird von einem Moment auf den anderen von einem behüteten und sorglosen Leben in eine dunkle Welt voller Intrigen und Gefahren gerissen. Zwar finden sich schnell neue Verbündete, doch wem ist eigentlich zu trauen. Auch die charakterliche Entwicklung der Hauptfigur steht Mittelpunkt, schließlich wird aus dem kurzblickenden und lockeren Jungen ein mutiger junger Mann mit klaren Vorstellungen für die Zukunft.

Äußerlich entspricht das Design den aktuellen Schönheitsidealen: Vom noch recht kindlich aussehenden Jugendlichen, über den schweigsamen schwarzhaarigen Recken und süßen puppenhaften Prinzessinnen ist alles vertreten. Spärliche, häufig über Schraffuren und Füllfarbe inszenierte Hintergründe untermalen die Handlung, ohne von ihr und den Charakteren abzulenken.

„Pandora Hearts“ ist ein Stammgast auf den japanischen Manga-Bestsellerlisten und wird dies wahrscheinlich auch im deutschsprachigen Raum werden.

© Rockita

Pandora Hearts: © 2006 Jin Mochizuki, Square Enix / Carlsen

Olympos

Name: Olympos
Englischer Name: Olympos
Originaltitel: Olympos
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2008
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Aki
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Olympos Band 1Story
Vor tausenden von Jahren lebten die Menschen der Antike in Einklang mit ihren Göttern. Diese, angeführt vom Brüdertrio Zeus, Poseidon und Hades, sorgten für das Wohlergehen der Erdbevölkerung und erfuhren im Gegenzug Gehorsam und Huldigung. Auch das Leben des jungen Prinzen Ganymed verlief damals friedlich. Als nachgeborener Sohn des Königs von Troja führt er ein Leben in Luxus, ohne je die Bürde des Regierens übernehmen zu müssen. Im Gegenteil: Als Nesthäkchen von außergewöhnlicher Schönheit und mit einem herzensguten Wesen wird ihm auch so einiges verziehen.

Doch am Tag seiner Mündigkeitsfeier entführt ihn der Gott Apollo in eine Parallelwelt. An einem Ort, an dem nie die Sonne aufgeht, immer die Sterne am Himmel am Himmel stehen und dessen Boden mit einem nicht enden wollenen Teppich aus Blütenblättern bedeckt ist, soll Ganymed nun leben – verdammt zum ewigen Leben in völliger Einsamkeit. Der Einzige, der regelmäßig in der „Blumenkiste“ vorbeischaut ist Apollo. Der junge Gott kommt allerdings nicht, um seinem Gefangenen im goldenen Käfig Gesellschaft zu leisten, sondern um Ganymed auch noch die letzte Hoffnung zu nehmen, er könne all dem jemals entfliehen.

So vergehen hunderte und tausende von Jahren. Doch eines Tages, als Ganymed die Hoffnung auf Flucht praktisch aufgegeben hat, taucht unvermittelt ein Fremder auf: Heinz. Der junge Archäologe hat doch tatsächlich einen Pakt mit Apollo geschlossen. Sollte es ihm gelingen, den Trojanerprinzen zu einer Flucht aus der Blumenkiste zu überzeugen, würde ihm sein sehnlichster Wunsch gewährt. Zunächst will Ganymed davon nichts wissen, doch mehr und mehr gelingt es Heinz, zu ihm vorzudringen. Gibt es womöglich doch einen Ausweg?

Olympos Band 2Eigene Meinung
„Olympos“ entführt in die Welt der antiken griechischen Götter. Ansatzweise werden einzelne von ihnen vorgestellt und ihr Verhältnis zueinander charakterisiert.

Im Grunde handelt es sich aber um ein Kammerspiel zwischen dem desillusionierten Ganymed und dem zwielichtigen Apollo. Die sind beide Bishônen von bestechender Androgynität. Der Mensch Ganymed dient dabei als Bezugsperson für den Lesenden. Er wird von allen Seiten beleuchtet, sein Hintergrund geklärt, seine Schwächen dargestellt. Sein Konterpart Apollo dagegen, ironischerweise der Gott des Lichts, bleibt farblos und unnahbar, scheinbar unfehlbar, jedoch auch ohne eindeutige Motive für sein Handeln. Mit der Frage nach dem Hintergrund von Ganymeds Entführung und der Frage, ob es einen Ausgang aus der „Blumenkiste“ der Götter gibt, klingt das alte Theodize-Problem einher. Sind Götter tatsächlich allmächtig? Aber wenn dem so ist, warum sollten sie dann nicht lügen können?

All das geht in sehr gemäßigtem Tempo vonstatten. Die Interaktion der Charaktere scheint, zumindest während des ersten Bandes, klar im Mittelpunkt der Handlung zu stehen. Daneben verblasst alles andere. Spartanische Hintergründe lenken den Fokus noch mehr auf den Inhalt und das Antlitz der Charaktere. Bis sich offenbart, wohin sich die Story entwickelt, wird es wohl noch etwas dauern.

© Rockita

Olympos: © 2008 Aki Ichijinsha / EMA

 

Crimson-Shell

Name: Crimson-Shell
Englischer Name: Crimson Shell
Originaltitel: Crimson-Shell
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2006
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Jun Mochizuki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Crimson ShellStory
In einem fernen Land ist die Menschheit der Bedrohung durch die sogenannten „Black Roses“ ausgesetzt. Diese waren einst Menschen, denen jedoch Samen einer giftigen Blume, der „Premier Rose“ eingepflanzt wurden. Die Samen verliehen den Menschen Macht, aber sie raubten ihnen auch den Vorstand und verdarben sie. Zu Monstern mutiert dient ihr Streben und Trachten nun der Auslöschung der Menschen.

Einzig die Organisation Red Rose stellt sich der Gefahr mutig entgegen. Zu ihnen gehört auch die junge Claudia. Auch sie wurde einst mit der „Premier Rose“ infiziert, doch aufgrund einer Mutation veränderte sich lediglich ihr Körper, nicht aber ihr Geist. Nach langem Training und Unterstützung durch die Organisation kann sie nun die Kräfte der Rose kontrollieren und im Kampf gegen die Black Roses nutzen. Zusammen mit Ruskin, Xeno und dem Neuling Shion bildet sie die Spezialeinheit von Red Rose: „Crimson Shell“.

Claudia besitzt durch ihre Mutation große Macht. Ihre Fähigkeit diese zu kontrollieren ist aber von ihrem Gefühlszustand abhängig. Lange Zeit sorgte Xeno, Claudias älterer Kollege, für ihre innere Ausgeglichenheit. Dann aber entpuppt sich dieser eines Tages als Verräter. Innerlich aufgewühlt tötet Claudia unbewusst zwei Freunde und Mitstreiter. Dies stürzt sie in eine tiefe Krise. Sie kann und will nicht glauben, dass Xeno ihr Feind sein soll. Und welche Rolle spielt der undurchsichtige Wilhelm, der geschworen hat, sie zu beschützen?

Als die Organisation Red Rose in ihren Grundfesten erschüttert wird, muss nicht nur Claudia sich entscheiden, welchen Weg sie in Zukunft gehen möchte…

Eigene Meinung
„Crimson Shell“ ist ein früheres Werk des „Pandora Hearts“-Mangaka Jun Mochizuki. Deren Zeichenstil mit feinen Linien ist unverkennbar. Auch die Charaktere scheinen optische Pendants in anderen Werken zu haben.

Die Fantasy-Story bewegt sich ebenfalls im weitgehend bekannten Rahmen, bietet aber doch ab und überraschende Wendungen. Untypisch für einen Einzelband ist auch, dass an Charakteren nicht gespart wurde. Innerhalb kurzer Zeit wird ein ganzer Stall an den unterschiedlichsten Figuren eingeführt. So ziemlich jeder Lesende sollte also eine Identifikationsfigur finden.

Die schnelllebige Geschichte, die durch die dynamischen Hintergründe noch an Spannung gewinnt, hat eigentlich nur den Nachteil, dass sie so unvermittelt endet. Nicht nur Fans der Mangaka finden in diesem Band eine nette Lektüre für zwischendurch.

© Rockita

Crimson Shell: © 2006 Jun Mochizuki Square Enix / Carlsen

 

Ousama Game – Spiel oder stirb!

Name: Ousama Game – Spiel oder stirb!
Englischer Name:
Originaltitel: Ousama Game
Herausgebracht: Japan: Futabasha 2010
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Story: Nobuaki Kanazawa
Zeichnungen: Hitori Renda
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Ousama Game - Spiel oder stirb! Band 1Story
Der 16-jährige Nobuaki Kanazawa und seine Freundin Chiemi besuchen beide die Klasse 1-B der Präfekturoberschule Tamaoka. Der begeisterte Musiker Nobuaki und die hübsche Chiemi sind beide bei ihren Kameraden sehr beliebt.

Eines Tages erhalten alle Schüler der 1-B eine mysteriöse SMS, sie seien ausgewählt am sogenannten „Ousama Game“ (ousama, jap. = „König“) teilzunehmen. Von nun an erhalten alle täglich neue Kurznachrichten mit Anweisungen, die ein oder mehrere von ihnen erfüllen müssen. Widerspruch oder gar Verweigerung seltsame Absender lässt dabei nicht zu. Seine Befehle seien absolut, wer ihnen nicht folgt, wird bestraft.

Nobuakis und Chiemis Klassenkameraden halten das Ousama Game zunächst für einen Scherz und forcieren die jeweils Betroffenen, die Befehle auszuführen – sei es die heimliche Flamme zu küssen oder einer Mitschülerin die Füße zu lecken.

Was zunächst noch wie ein lustiges Spiel im „Wahrheit oder Pflicht“-Stil aussieht, wird schnell zum bitteren Ernst. Als sich ein Mädchen aus Unbehagen krank meldet und nicht zum Unterricht erscheint und die Zeit zur Ausführung des Befehls verstreicht, verurteilt der „Ousama“ sie und ihren Partner in dieser Runde zum Tode. Ungläubig müssen ihre Klassenkameraden am nächsten Morgen hören, dass beide tatsächlich erhängt aufgefunden wurden. Sollen sie sich wirklich das Leben genommen haben?

Ousama Game - Spiel oder stirb! Band 2Die beiden Unglücklichen bleiben nicht die letzten Toten. Als auch seine Kumpel Daisuke und Naoya ins Visier des mysteriösen Strippenziehers geraten, beschließt Nobuaki zu handeln. Doch seine Versuche scheinen zum Scheitern verurteilt. Und was noch viel schlimmer ist: Langsam aber sicher, fängt der junge Gitarrist selbst an, an den „Ousama“ zu glauben. Besteht überhaupt eine Möglichkeit, dieses Spiel zu überleben?

Eigene Meinung
„Ousama Game“ ist eine fünfbändige Manga-Serie, die auf dem gleichnamigen Handy-Roman-Bestseller von Nobuaki Kanazawa basiert. Diese Herkunft merkt man der Geschichte an. Völlig unvermittelt und ohne Vorwarnung steigt die Story in die Handlung ein. Erklärungen werden keinerlei geliefert, auch keine Ermittlungsansätze der Charaktere nach der Herkunft der „Ousama“-Befehle. Stattdessen werden die täglichen SMS und ihre Wirkungen episodenmäßig aneinander geheftet, die Entwicklung der Charaktere auf ein Minimum reduziert. Dieses Konzept kurzer täglicher Fortsetzungen mag für das Lesen am Handy-Display maßgeschneidert sein. In der Tat kann man sich vorstellen, dass es spannend ist, jeden Tag in Kurzform die neuesten Entwicklungen zu lesen. Ein Manga-Publikum erwartet in diesem Format allerdings etwas anderes, umso mehr da die atemlose Aneinanderreihung der Aktionen beim Lesen eines Sammelbands irgendwann ermüdend wirkt.

Auch der Hauptcharakter Nobuaki (der nicht zufällig den selben Namen wie der Autor trägt) ergibt sich überraschend schnell den Regeln des „Spiels“. Das hält zwar die Dynamik, lässt aber die Story insgesamt eher einseitig erscheinen. Die Zeichnungen von Hitori Renda sind sehr einfach gehalten und offenbaren nur dann Bemerkenswertes, wenn sich die Charaktere in Extase befinden.

Serien mit „Gehorsamsspielen“ sind gerade en vogue. Bei Carlsen sind u.a. mit Serien von Yoshiki Tonogai („Doubt“, „Judge“) zwei andere Serien erschienen, die aber für das Manga-Format gemacht wurden und dadurch auch besser dessen Möglichkeiten ausnutzen. Das Konzept, einen beliebten Stoff in ein anderes Medium zu übertragen, ist in diesem Falle leider nicht aufgegangen. Schade eigentlich, dass der Handy-Roman hierzulande nicht erscheint.

© Rockita

Ousama Game – Spiel oder stirb!: © 2010 Nobuaki Kanazawa / Hitori Renda Futabasha / Carlsen

One Piece Color Walk 2

Name: One Piece Color Walk 2
Englischer Name: One Piece Color Walk 2
Originaltitel: One Piece Color Walk 2
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2003
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Eiichiro Oda
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

One Piece Color Walk 2Inhalt & Eigene Meinung
Lange mussten die „One Piece“-Fans warten, 2011 kam endlich auch der teils langersehnte zweite Artbook-Band zur Erfolgs-Piraten-Saga in den deutschsprachigen Raum.

Diejenigen, die die Manga-Serie noch nicht so lange verfolgen, dürften beim Aufschlagen verständlicherweise irritiert sein. Der Inhalt des Bandes bezieht sich nämlich auf die Manga-Bände Zehn bis 19, deren Erscheinen selbst in Deutschland inzwischen fast zehn Jahre zurück liegt. In Japan wurden diese Bände sogar bereits zwischen 1999 und 2001 publiziert.

In diesem zweiten Artbook finden sich nun die Cover der genannten Bände sowie sämtliche Farbseiten und farbigen Kapitelbilder, die während dieses Zeitraums im „Shonen Jump“-Magazins des Shueisha-Verlags zur Serie erschienen sind. Hierbei ist anzumerken, dass bei den Farbseiten nicht auf die deutschen Texte aus den bisherigen Manga-Veröffentlichungen zurückgegriffen wurde. Stattdessen wurden die entsprechenden Seiten neu übersetzt. Ob die teils auffälligen Unterschiede nur an der Neu-Übersetzung liegen oder die Vorlage im Artbook eine andere ist, lässt sich allerdings aufgrund eines fehlenden japanischen Vergleichsstücks nicht sagen.

Zu manchen der farbigen Kapitelbilder gibt es zusätzlich kurze Kommentare des Mangaka, ansonsten ist der Band sehr textlos – bis auf den Anhang. Dort findet sich ein Interview mit „One Piece“-Erfinder Eiichiro Oda sowie Mangaka Fujiko Fujio, dem großen Vorbild Odas.
Als kleines Extra kann sich der Käufer auch an einer kleinen Hochglanz-Postkarte mit dem Artbook-Cover erfreuen. Diese ist allerdings aufgrund des sehr dünnen Materials wohl nur zur Zierde und kaum zur tatsächlichen postalischen Nutzung geeignet.

All das kommt auf 100 vollfarbigen Seiten (sowie dem einfarbigen Anhang) im Großformat und mit Schutzumschlag daher, zum stolzen Preis von 19,95 €.

Um es kurz zu machen: Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurückblieben. Der Band ist einfach schon lange nicht up to date, was die Serie angeht. Der Preis von knapp 20 Euro – viel Geld für das, was es ist – tut sein Übriges und wird wohl einige potenzielle Käufer abschrecken.

So schade es ist, aber der Band kann selbst eingefleischten Anhängern der Manga-Serie nicht bedingungslos empfohlen werden. Dafür ist das, was man bekommt – insbesondere im Vergleich zu Artbooks anderer Serien, die beim selben Verlag erscheinen – einfach zu wenig. Da nutzen auch Großformat und Schutzumschlag nichts.

© Rockita

One Piece Color Walk 2: © 2003 Eiichiro Oda Shueisha / Carlsen

One Piece Green

Name: One Piece Green
Englischer Name:
Originaltitel: One Piece Green
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2010
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Eiichiro Oda
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,95 €

One Piece GreenInhalt & Eigene Meinung
„One Piece Green“ ist der inzwischen vierte Band mit (Zusatz-)Informationen zur aktuell umsatzstärksten japanischen Manga-Reihe „One Piece“ aus der Feder von Eiichiro Oda. Der mit knapp 380 Seiten umfangreichste Zusatzband deckt nicht nur die Bände 45-60 ab, für die er an der Reihe ist, sondern versteht sich gleichzeitig als Sammelband, der die Erlebnisse der Strohhut-Bande und der anderen Charaktere während der gesamten ersten Reihe noch einmal zusammenfasst.

Dabei ist vieles positiv zu bemerken. Beispielsweise wurde darauf verzichtet, ein weiteres Mal die Charaktere einzeln alphabetisch abzuhandeln, wie es in den Vorgängerbänden oder auch bei den Zusatzbänden vergleichbarer Serien wie „Naruto“ üblich war bzw. ist.
Stattdessen ging man bei der Anordnung der Kapitel chronologisch vor, sodass man – passend zum Start der zweiten Storyline – noch einmal die wichtigsten Stationen der Reise der Charaktere nachvollziehen kann. Informationen zu den wichtigen Charakteren werden nebenbei mitgeliefert. Eingestreut finden sich dabei immer wieder Zusatzinformationen mit einem Verweis auf die jeweiligen Kapitel, was ein schnelleres Nachschlagen bzw. –lesen ermöglichen soll. Diese Infos sind zwar gründlichen Lesern nicht neu, da sie zumeist schon auf diversen Fan-Post-Seiten (FPS) in den Bänden der Serie veröffentlicht wurden, jedoch ist es das erste Mal, dass sie gleich dort gegeben werden, wo sie inhaltlich auch hingehören.

Eine Besonderheit der „One Piece“-Reihe sind sicherlich die Kapitel-Bilder-Serien, in denen die Geschichte einiger Charaktere nach Ende ihres Auftauchens in der Haupthandlung weiter erzählt wird. Nicht selten bildeten diese Kapitelbilder gleichzeitig den Bogen bis zu dem Wiederauftauchen der gezeigten Charaktere in der Haupt-Storyline. Diese Kapitelbilder-Geschichten, von denen leider nur zwei von den Anime-Produzenten zu jeweils eigenen Episoden verarbeitet wurden, finden sich in „One Piece Green“ erstmals komplett gesammelt und mit Erläuterungen versehen. Auf ein bis zwei Seiten im Anschluss wird sogar auf die weitere Entwicklung der Charaktere bis zum Stand in Band 60 eingegangen. Die anderen Titelbilder finden sich auf Sammelseiten über den Band verteilt.

Erst im letzten Viertel werden die Charaktere präsentiert, die aller Voraussicht nach in der „New World“-Reihe eine tragende Rolle spielen werden – neben den Strohhutpiraten und der Blackbeard-Crew auch die Revolutionäre um Dragon sowie die Mannschaften der jungen Supernovae in der Piratenwelt. Abgerundet wird der Band durch 30 Seiten Secret Log mit Skizzen, Entwürfen, Fragen und Antworten sowie einem Gag-Mini-Manga mit den Charakteren in ungewohnter Rolle.

Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass „Green“ nicht nur der umfangreichste Zusatzband der Reihe ist, sondern auch der, dessen Kauf sich sowohl für eingefleischte Fans wie auch relativ Unkundige am meisten lohnt. Während die vorherigen Bände Informationen häufig doppelt und schlecht sortiert enthielten, kann man sich mit diesem Band zur Hand schnell und unkompliziert einen Überblick über die Serie verschaffen.

Die Kosten mit knapp 13 Euro für den Band haben es zwar in sich, doch dafür gibt es auch noch Farbseiten hinzu. Wenn man also mit dem Gedanken spielen sollte, sich einen Zusatzband anzuschaffen, sollte dieser die erste Wahl sein.

© Rockita

One Piece Green: © 2010 Eiichiro Oda, Shueisha / Carlsen

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