One Piece Yellow

Name: One Piece Yellow
Englischer Name:
Originaltitel: One Piece Yellow
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2007
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Eiichiro Oda
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 8,95 € (spätere Erhöhung auf 9,95 €)

One Piece YellowInhalt & Eigene Meinung
Bei „One Piece Yellow“ handelt es sich, nach „Red“ und „Blue“, um bereits den dritten Zusatzband zu Eiichiro Odas berühmter Manga-Serie „One Piece“. Auch hierbei handelt es sich um eine Sammlung von Datenmaterial rund um die Piratensaga.

Mehr als die Hälfte des Bandes machen Beschreibungen der zahlreichen Charaktere des „One Piece“-Universums aus. Allein für die wichtigsten Piraten, die Mitglieder der „Strohhut-Bande“, wurden knapp 100 Seiten – mindestens zwölf pro Person – reserviert. Dort wird in aller Ausführlichkeit auf ihre Vergangenheit und Gegenwart eingegangen; ihre Träume, prägendsten Erlebnisse und die für sie wichtigsten Menschen werden aufgeführt, ebenso wie ihr Verhalten in Kampfsituationen.

Danach kommen auch alle anderen – namentlich aufgetauchten – Charaktere zu Wort. Ansprechende und übersichtliche Schaubilder fassen die Personen zusammen, bevor es noch zu den wichtigeren einzelne Erläuterungen gibt. Gerade die Grafik über die Rangverteilung in der Marine oder die Übersicht über die „Whitebeard-Piratenbande“ sind sehr aufschlussreich.

Im Anschluss daran und auch ab und zu als Einschub gibt der Band Einblicke in die Schauplätze der Handlung und die wichtigsten Orte der Welt von Ruffy und seinen Freunden. Den Abschluss bildet eine Auflistung aller Teufelsfrüchte sowie aller wichtigen Gegenstände, mit denen es die Charaktere auf ihrer Reise zu tun bekommen. Ein kurzer Erklärungssatz ruft noch einmal die jeweiligen Funktionen ins Gedächtnis zurück.

Zwischen den einzelnen Kapiteln lockern immer wieder Mini- und Chibi-Comics die Stimmung auf und sorgen für Unterhaltung. Am Ende wird zudem die Kapitelbildergeschichte rund um den Fischmenschen Octa noch einmal komplett zusammenhängend aufgeführt und mit Text versehen präsentiert.

„One Piece Yellow“ bietet einen guten Überblick über die Manga-Serie „One Piece“. Alle wichtigen Daten bis zum Ende des „Enies Lobby“-Arcs werden hier aufgeführt und optisch ansprechend präsentiert. Praktischerweise hilft eine Benutzeranleitung zu Anfang dabei, den Band auch in vollen Zügen genießen zu können.

Die deutsche Ausgabe zeigt sich opulent aufgemacht, inklusive Hochglanz-Cover und mehreren (zum Teil ausklappbaren) Farbseiten. Die knapp 300 Seiten erhält man dennoch schon zu einem Preis von 8,95 €, was sich durchaus sehen lassen kann. Das Format wurde wie bereits die Vorgängerbände an das Format der Serie angepasst, sodass beides problemlos im Regal nebeneinander aufbewahrt werden kann. Der Buchrücken dieses Bandes entspricht ebenfalls der Aufmachung der Vorgänger.

© Rockita

One Piece Yellow: © 2007 Eiichiro Oda, Shueisha / Carlsen

One Piece

Name: One Piece
Englischer Name: One Piece
Originaltitel: One Piece
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1997
Deutschland: Carlsen 2001
Mangaka: Eiichiro Oda
Bände: 95 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 5,00 € (Band 1-55 nachträgliche Erhöhung auf 5,95 €)
5,95 € (ab Band 56)
1,95 € (Band 1 Sonderausgabe 20 Jahre Manga bei Carlsen)
6,50 € (ab 01.02.2019)

One Piece Band 1Story
Monkey D. Ruffy ist ein siebenjähriger Junge, der in einem kleinen Dorf an der Küste zum „East Blue“, einem der vier großen Ozeane, lebt. Er möchte unbedingt Pirat werden und versucht immer wieder sich durch Mutproben oder ähnliches den Respekt der Seeräuber um den „Roten Shanks“ zu erwerben, sodass sie ihn mit auf See nehmen. Doch jedes Mal wird Ruffy enttäuscht – er sei noch zu jung, um Pirat zu werden und zudem könne er nicht einmal schwimmen. Trotz der ständigen Neckereien von Shanks, verehrt Ruffy den Piratenkapitän doch. Daher kann er nicht verstehen, warum dieser die Beleidigungen durch die eines Tages aufkreuzenden Bergräuber einfach so hin nimmt. Shanks jedoch denkt nicht daran, sich auf einen Konflikt einzulassen. Das dicke Ende kommt in anderer Form als alle denken: Die Piraten finden heraus, dass Ruffy ihre Beute, eine Teufelsfrucht, aufgegessen hat! Dadurch wurde er zum Gummimensch mit der Fähigkeit, seine Körperteile zu dehnen. Der Preis dafür ist allerdings, dass sein Körper nie auf dem Wasser schwimmen wird…

Einige Zeit später tauchen die Bergräuber erneut auf, doch diesmal will Ruffy nicht zulassen, dass diese über die Piraten herziehen, jedoch ist er zu schwach, um etwas auszurichten. Gerade noch rechtzeitig tauchen Shanks und seine Bande auf. Als der Boss der Bergräuber seine Unterlegenheit erkennt, entführt er Ruffy und macht sich aus dem Staub. Shanks kann en Jungen retten, verliert aber dabei seinen linken Arm. Nun versteht Ruffy, warum er nie mit auf See genommen wurde. Auch diesmal bleibt er allein zurück. Zum Abschied schenkt ihm Shanks seinen Strohhut, mit dem Vorbehalt, ihn wieder zurück zu nehmen, sobald Ruffy ein großer Pirat geworden ist. Dieser Hut soll zum Markenzeichen des Jungen werden…

Zehn Jahre später sticht Ruffy in See. Er hat seit Shanks und seine Mannschaft das Dorf verlassen haben, hart trainiert und ist jetzt sehr stark. Nun macht er sich auf den Weg, um König der Piraten zu werden. Dazu möchte er das legendäre „One Piece“, den größten Schatz der Welt finden, den einst der berühmteste Pirat aller Zeiten, Gold Roger, irgendwo auf der Grand Line versteckt hat. Die Grand Line ist das Ziel aller Piraten – eine Art weiterer Ozean, der sich am Äquator um die Erde zieht. Doch dazu braucht Ruffy erst einmal ein Schiff und eine Mannschaft. Seine erste Begegnung auf See läuft allerdings weniger freundlich ab. Er landet bei der Piratenband der schrecklichen Lady Alvida, die sich für unwiderstehlich hält, in Wirklichkeit aber potthässlich ist. Eine kurze Auseinandersetzung entscheidet Ruffy jedoch schnell für sich. Gemeinsam mit dem Schiffsjungen Corby, der eigentlich zur Marine wollte, sticht er in See.

One Piece Band 2Auf einer Insel hört er vom bekannten „Piratenjäger“ Lorenor Zorro, der ein überaus begabter Schwertkämpfer sein soll. Durch mehrere Verwicklungen befindet sich dieser jedoch in Haft auf dem Marinestützpunkt auf der Insel. Sofort plant Ruffy, Zorro als zweiten Mann in seine Bande aufzunehmen, doch der hat zunächst kein Interesse, da er glaubt, freigelassen zu werden, wenn er es schafft, drei Monate ohne Essen zu überstehen. Corby und Ruffy finden jedoch heraus, dass Zorro von Helmeppo, dem Sohn des Chefs des Marinestützpunkts Kapitän Morgen reingelegt wurde. Daraufhin zieht Ruffy zum Marinestützpunkt, um Zorros Schwerter zurück zu holen und den „Piratenjäger“ dadurch für sich zu gewinnen. Dabei gerät er mit Kapitän Morgen aneinander, den er aber besiegen kann. Alles nimmt ein gutes Ende, Zorro wird Ruffys bester Mann und auch Freund und Corby schafft es endlich, bei der Marine aufgenommen zu werden. So setzt das frisch gebackene Piratendou seine Reise fort…

Auf ihrer Reise lernen die beiden die verschiedensten Leute kennen, Freunde wie Feinde, die sie auf ihrer Reise begleiten werden. So gehören zum Zeitpunkt, wenn die Gruppe endlich zur Grand Line kommt, neben Ruffy und Zorro noch die erstklassige Navigatorin und Ex-Diebin Nami, der schusstechnisch begabte Lügenbaron Lysop sowie der kickende Frauenheld und Koch Sanji zur „Strohhutbande“, die zur gleichen Zeit bereits von verschiedenen anderen Piratenbanden um u.a. Buggy, den Clown und bereits bekannte Lady Alvida aber auch durch die Marine rund um den notorischen Zigarrenraucher Käpt’n Smoker.

Viele Abenteuer müssen bestanden werden, die jedes einzelne Crewmitglied auf eine harte Probe stellt…

One Piece Band 3Eigene Meinung
„One Piece“ ist nicht zu Unrecht eine der am meisten gelesenen Manga-Serien sowohl in Japan, als auch in Europa und Amerika. Die spannende Story rund um den angehenden Piratenkönig Monkey D. Ruffy und seine Crew fesselt seit zehn Jahren die Leser mit einem gelungenen Mix aus Action und Comedy und entführt den Fan in eine neue Welt irgendwo zwischen der Zeit, in der es noch Piraten, Schätze und Wunder, ebenso wie den Gegenpol Marine und noch viel mehr gibt. Die gelungenen Zeichnungen im typischen Shonen-Stil runden dieses Feuerwerk an Manga-Schmöker-Unterhaltung ab. Nicht zuletzt wegen der vielschichtigen und individuellen Charakterdesigns der Haupt- und wechselnden Nebencharaktere wird diese Serie von beiden Geschlechtern gerne gelesen.

Mittlerweile gibt es auch eine stetig wachsende Anime-Serie, die größtenteils schon in Deutschland auf RTL 2 gelaufen ist und nahezu identisch mit der Manga-Vorlage ist. Einzig mangels weiteren Mangastoffes wurden mehrere Füllfolgen eingebaut, die jedoch weitestgehend die Story eher bereichern als unnötig in die Länge ziehen und von Nicht-Kennern des Manga in der Regel auch nicht bemerkt werden. Zumindest bei der ersten Staffel war die Übersetzung sogar teilweise besser, da näher bei der Alltagssprache, als im Manga.

Auch gegen die immer wieder auftauchenden Vorwürfe, „One Piece“ wäre nachgemacht, setzt sich diese Serie schon seit Jahren erfolgreich zur Wehr und es ist noch kein Ende in Sicht, je mehr Geheimnisse aufgedeckt werden, um so mehr kommen auch hinzu.

Als Fazit kann ich nur wiederholen, dass „One Piece“ eine Serie ist, die man einfach einmal gelesen haben muss. Wenn ihr also die Anime-Serie kennt, solltet ihr trotzdem auch einmal zum Manga greifen.

© Rockita

One Piece: © 1997 Eiichiro Oda, Shueisha / Carlsen

Ohikkoshi

Name: Ohikkoshi
Englischer Name:
Originaltitel: Ohikkoshi – Hiroaki Samura Short Stories
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2002
Deutschland: EMA 2006
Mangaka: Hiroaki Samura
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

OhikkoshiStory
„Ohikkoshi“ besteht aus mehreren Kurzgeschichten des „Blade of the Immortal“-Zeichners Hiroaki Samura. Im Gegensatz dazu sind die Stories in diesem Band fast ausschließlich aus dem Love-Comedy Bereich. Bei den Charakteren handelt es sich im Großen und Ganzen um eine Gruppe von Studenten.

In Lemon Kid wird die turbulente Liebesgeschichte um die männliche Jungfrau Sachi geschildert, der sich Hals über Kopf in seine Kommilitonin Mayu verliebt hat. Der Haken an der Sache war bisher nur, dass die heiß begehrte Mayu schon einen festen Freund hat. Als feststeht, dass eben dieser für eine Zeit nach Afrika gehen wird, sieht Sachi seine Chance gekommen. Dumm nur, dass er von Beziehungen im Speziellen und von Frauen im Allgemeinen keine Ahnung hat. So wie er auch seit ewigen Zeiten nicht gemerkt hat, dass die kesse Sängerin Reiko etwas von ihm wollte, weiß er nun nicht, wie er bei Mayu anfangen soll. Auf der Sache nach einem passenden Geschenk für seine Herzdame und unwissend, wie eine angesagte Handtasche aussieht, kauft er ihr nach einigem Hin und Her schließlich einen Wok. Auch der Hinweis seines Kumpels, er solle Mayu doch auf ein Date einladen, bringt den jungen Studenten nicht weiter – hat er doch kaum Ahnung, was er mit ihr unternehmen soll. Nach einem zufälligen Treffen landen die beiden schließlich im Tierpark. Soll aus der Beziehung doch noch was werden?

Während er zu Anfang der Kurzgeschichten nur ein flüchtiger Gast ist, bekommt der Italiener Barone Assassino schon bald seine eigene Story. In Italien wird erzählt, wie und warum er eigentlich nach Japan kam und wie er dort auf unsere Studentenclique traf. Sein Vater war Mitarbeiter einer Firma für Instantnudelsuppe und wurde als solcher nach Italien geschickt, um die „Nudeln mit der Italienergarantie“ zu entwickeln – japanischen Nudeln, die sogar Italienern schmecken. Er verliebt sich dabei in eine Italienerin und die beiden beginnen eine Beziehung.

Es kommt was kommen muss: Nach nicht mal einem Jahr wird der Japaner in sein Land zurück beordert. Als hätte es keiner geahnt, erwartet die Italienerin Gricina inzwischen ein Kind von ihm, kann sie allerdings nicht mit nach Japan nehmen, da er dort bereits Frau und Kind hat. Gricina schwört nach alter Italiener-Methode Rache und bildet ihren Sohn Barone in 20 Jahren in allem nötigen aus, damit er nach Japan reisen und seinen treulosen Vater töten kann. An alles hat die enttäuschte Frau gedacht, sogar an eine Waffe, mit der ihr Sohn durch den Zoll kommt, nur nicht an den Lauf der Zeit. Als Barone in Japan ankommt, ist sein Vater bereits tot… Nach tagelangem Saufen ohne Plan, wie es weiter gehen soll, wird er Italienisch-Dozent an der Universität unserer bekannten Studententruppe und beschließt, sich auf anderem Wege an seinem Vater und allen japanischen Männern zu rächen – er verführt ihre Frauen. Und wo könnte er besser beginnen, als bei den Mädchen seines Italienisch-Kurses? Wenn das mal gut geht…

Eigene Meinung
Der Zeichenstil dieses Autors ist leider sehr skizzenhaft und teilweise nicht so gut gelungen. Einzelne Handlungselemente der einzelnen Stories werden mehrfach aufgegriffen, was teilweise den Ausgang vorhersehbar macht. Vielleicht muss man Student sein, um Gefallen an so etwas zu finden…

© Rockita

Ohikkoshi: © Hiroaki Samura 2002 Kodansha / EMA

Off Road Kids – Kinder ohne Obdach

Name: Off Road Kids – Kinder ohne Obdach
Englischer Name:
Originaltitel: Bokura no tsubasa
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2003
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Akira Himekawa
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Off Road Kids - Kinder ohne ObdachStory
Der zehnjährige Grundschüler Koichi ist ein begeisterter Fußballspieler. Sein Traum ist es, später Profi in der japanischen J-League zu werden. Doch obwohl der Junge zweifellos Talent besitzt, mangelt es ihm an Disziplin und Fleiß, meistens nimmt er es mit dem Training nicht so genau.

Eines Tages offenbart Koichis Vater, ein Arzt aus Leidenschaft, seiner Familie, dass er seine Stelle im städtischen Krankenhaus gekündigt hat. Stattdessen will er nun für den International Medical Service (IMS) dort arbeiten, wo er wirklich dringend gebraucht wird. Als erstes geht es für ihn für einen Monat auf die Philippinen. Umso begeisterter ist Koichi, als ihm sein Vater die Möglichkeit eröffnet, mit ihm zu kommen. In Gedanken malt er sich schon einen Monat mit Strand und Surfen aus.

Die Wirklichkeit trifft Koichi wie ein Schlag ins Gesicht. Denn statt Urlaub am Strand steht ein Besuch der Slums von Manila auf dem Programm. Dort nämlich soll Dr. Asano im Auftrag des IMS eine kostenlose Praxis für Obdachlose betreuen. Im Gegensatz zu Japan gibt es auf den Philippinen Zehntausende Obdachlose und Elendsviertel so groß wie Stadtteile mit meterhohen Müllbergen. Auf schmerzhafte Art und Weise muss Koichi lernen, dass in diesem Land Menschen im wahrsten Sinne des Wortes von Müll leben – indem sie die Müllberge nach Brauchbarem (Plastik, Metall etc.) durchforsten und verkaufen, was sie finden. Und nicht nur das: Zu denjenigen ohne Wohnung gehören auch Tausende Kinder im Grundschulalter, die keine Eltern mehr haben oder für die sich niemand verantwortlich fühlt.

Koichi ist zunächst schockiert und verängstigt, später peinlich berührt. Da er im reichen Japan aufgewachsen ist, wusste er bisher nicht einmal von der Existenz von Straßenkindern – geschweige denn von Menschen, die zu arm sind, um sich eine ärztliche Versorgung leisten zu können.

Nach anfänglicher Ablehnung freundet sich der junge Fußballspieler mit einer Gruppe Waisenkinder an, allen voran mit dem gleichaltrigen Ryan, der seine Leidenschaft fürs Fußballspielen teilt. Koichi beschließt, seinen Vater von nun an bei der Behandlung der Kranken zu unterstützen. Doch vor manchen Schicksalsschlägen sind auch Ärzte machtlos…

Eigene Meinung
Mit „Off Road Kids – Kinder ohne Obdach“ präsentiert das durch seine „Zelda“-Adaptionen bekannt gewordenen Mangaka-Duo Akira Himekawa einen liebevoll gestalteten Band zu einem ernsten Thema. Im Gegensatz zu den Fantasy-Bänden der Autorinnen steht eine realistische Story im Vordergrund, die durch entsprechend naturalistische Zeichnungen unterstrichen wird. Ziel war es, sich mittels einer kindgerechten Handlung mit dem Thema „Armut“ auseinander zu setzen. Auf der anderen Seite steht aber auch der Hintergedanke, junge Menschen dazu zu animieren, etwas aus ihren Chancen zu machen, wenn sie das Glück haben, in einem reichen Land und in einer Familie aufzuwachsen. Die Geschichte macht jungen Lesern bewusst, dass nicht jeder diese Möglichkeiten hat und dass es daher fatal ist, sie zu verschwenden.

Mit ansprechenden Zeichnungen und liebenswerten Charakteren macht „Off Road Kids“ betroffen und vergegenwärtigt das Leben von Kindern in Schwellenländern, wo die Kluft zwischen Arm und Reich noch viel größer ist, als in Europa oder Japan. Nebenbei vermittelt der Band noch wissenswerte Informationen über die bereisten Länder – Philippinen, Vietnam und Afghanistan – und macht ohne Schuldzuweisungen die Missstände innerhalb der einzelnen Staaten deutlich. Mangelnde medizinische Versorgung, Bürgerkriege und der tägliche Kampf ums Überleben sind nur einige Themen, die aufgegriffen werden – bestens verpackt in eine lesenswerte Story.

Auch wenn „Off Road Kids“ mit den anderen Werken Akira Himekawas überhaupt nichts zu tun, bleibt die gewohnte Qualität erhalten. Dieser Manga kann insbesondere jüngeren Lesern (zehn bis 15 Jahre) nur ans Herz gelegt werden, denn er erweitert sicherlich ihren Horizont.

© Rockita

Off Road Kids: © 2003 Akira Himekawa, Shogakukan / Tokyopop

Spirited Away – Chihiros Reise ins Zauberland

Name: Chihiros Reise ins Zauberland
Englischer Name: Spirited Away
Originaltitel: Sen to Chihiro no Kamikakushi – Spirited Away
Herausgebracht: Japan : 2001
Deutschland : Carlsen 2002
Mangaka: Hayao Miyazaki
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Spirited Away - Chihiros Reise ins ZauberlandStory
Chihiro Hagino ist ein freundliches, etwas ängstliches Mädchen. Für sie bricht fast eine Welt zusammen, als ihre Eltern beschließen umzuziehen. Sie hat Angst vor der fremden großen Stadt, in der sie überhaupt keine Freunde hat. Umso mehr klammert sie sich auf der Fahrt in ihr neues Zuhause an den Blumenstrauß, den ihr ihre beste Freundin als Abschiedsgeschenk mit auf den Weg gegeben hat. Während sich die Eltern freuen, unterwegs zu sein, fühlt sich Chihiro unwohl.

Kein Wunder, da die Eltern von Kartenlesen keine Ahnung haben und sich mal eben verfahren, bis sie auf einem Waldweg, vor einem langen, dunklen Tunnel herauskommen. Die Eltern steigen aus und wollen durch den Tunnel gehen um zu sehen, wo sie sich befinden. Nur die Angst, allein gelassen zu werden, treibt Chihiro dazu, ihren Eltern zu folgen. Nach einem Marsch über eine malerische Bergwiesenlandschaft findet die Familie eine kleine Stadt hinter einem Bach.

Chihiro ist die Sache nicht geheuer und möchte zum Auto zurück gehen, doch ihre Eltern stören sich nicht daran und wollen lieber die Stadt besichtigen. Dort finden sie schnell ein Gasthaus, in dem sie sogleich anfangen kräftig alles in sich rein zu schaufeln, was sie in die Finger bekommen. Chihiro lässt sie allein und bemerkt mehrere merkwürdige Wesen, die ihr Angst machen. Zudem geht auch noch die Sonne unter und mehr dieser Wesen erscheinen. Ein Junge erscheint, der sie beschwört, sofort die Stadt zu verlassen, sie dürfe nach Sonnenuntergang nicht hier bleiben. Chihiro rennt draufhin sofort zu der Gaststätte um ihre Eltern zu holen, muss aber bemerken, dass diese sich inzwischen in Schweine verwandelt haben. Voller Angst rennt sie aus der Stadt zu dem Bach zu, da bemerkt sie, dass aus diesem ein reißender Fluss geworden ist. Sie schafft es nicht mehr, in zu überqueren und kehrt zurück. Voller Entsetzen merkt sie, dass sie sich aufzulösen droht. Da erscheint wieder der Junge und gibt ihr eine Kugel zu essen, um sie wieder zu materialisieren.

Spirited Away - Chihiros Reise ins Zauberland 4Er sagt ihr, dass sie nun warten, bis zum nächsten Morgen und dann die Stadt verlasen soll, doch Chihiro möchte ihre Eltern nicht hier lassen. Daraufhin erklärt der Junge, der sich als Haku vorstellt, ihr, dass sie dann arbeiten muss, um hier bleiben zu dürfen und bringt sie zu einem alten Bekannten, der wiederum sie zu Lin, einer Freundin bringt. Die arbeitet im größten Badehaus der Stadt und hilft Chihiro, dort Arbeit zu finden. Nun muss sie dort, ganz auf sich gestellt leben und arbeiten und versucht, ihre Eltern zu retten. Doch die sollen geschlachtet werden…

Eigene Meinung
„Spirites Away“ ist der Cine-Manga zu einem Fantasy-Anime der Spitzenklasse. Der Manga ist gut umgesetzt und lässt auch wichtige Details im Gegensatz zu anderen Cine-Manga nicht aus. Für die, denen es zu teuer ist, sich den Anime auf DVD zu kaufen, ist das hier eine gute Alternative.

© Rockita

 

 

 

Magical Girl of the End

Name: Magical Girl of the End
Englischer Name: Magical Girl Apocalypse
Originaltitel: Mahô Shôjo of the End
Herausgebracht: Japan: Akita Shoten 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Kentaro Sato
Bände: 16 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Magical Girl of the End Band 1Story
Eigentlich ist es ein ganz normaler Tag im Leben des Oberschülers Kii Kogami. Der Unterricht interessiert ihn nicht besonders, die Schule noch viel weniger und die Misshandlung seiner Kindheitsfreundin Tsukune durch ein paar Mode-Tussis aus einer anderen Klasse ignoriert er auch geflissentlich. Wozu auch sich das Leben unnötig schwer machen?

Doch nach diesem Vormittag soll nichts mehr so sein, wie es mal war. Ein merkwürdiges kleines Mädchen im Gothic-Lolita-Outfit taucht plötzlich in der Schule auf und richtet unter Schülern und Lehrern ein Blutbad an. Nur wenige schaffen es wie Kii und Tsukune diesem Schicksal zu entrinnen. Außer sich vor Wut erschlägt Kii das Killer-Mädchen mit einem Baseball-Schläger. Entgegen seiner Annahme ist die Kleine aber nicht totzukriegen. Noch dazu erstehen sämtlich ermordete Klassenkameraden unversehens als totbringende Zombies wieder auf.

So bleibt den Schülern nichts anderes als die Flucht übrig. Schnell zeigt sich jedoch, dass überall in der Stadt mordende Gothic Lolitas und Zombies aufgetaucht sind und niemand seines Lebens mehr sicher ist. Zwar schaffen es Kii, Tsukune und ein paar andere sich in einem Shopping-Center zu verschanzen, doch haben sich längst Egoismus und Anarchie unter den Menschen breit gemacht. Wem sollen die Schüler noch trauen? Und was sollen sie tun, denn die „Magical Girls“ genannten seltsamen kleinen Mädchen sind auf dem Vormarsch…

Magical Girl of the End Band 2Eigene Meinung
Zombies sind gerade wieder schwer en vogue. Nicht zuletzt dank US-Serien-Hit „The Walking Dead“ und der beliebten Manga-Serie „Highschool oft he Dead“ erlebte die Hatz einer zahlenmäßig weit überlegenen Horde Untoter auf eine kleine Gruppe menschlicher Überlebender hierzulande ein Revival. Das Grundprinzip dieser Serien ist denkbar einfach: Innerhalb kurzer Zeit werden möglichst viele Menschen auf möglichst viele verschiedene Arten um die Ecke gebracht, während lediglich ein paar Sympathieträger (und Quoten-Ekelpakete) dem Massaker zu entrinnen versuchen. Dabei bleiben diese Charaktere möglichst lange im Unklaren über ihre Situation. Für das Manga-Publikum wurden bei „Magical Girl of the End“ dann noch kleine Gothic Lolitas, Splatter und eine gehörige Portion Blut und Gewalt beigemischt. Das sind auch die Grundfesten dieser Serie.

Die Storyline ist eine Enttäuschung. Gerade der Handlungsverlauf im ersten Band ähnelt frappierend „Highschool of the Dead“. Selbst die Protagonisten sehen sich ähnlich. Eine Ausnahme in dieser Regel bilden allenfalls die weiteren Charaktere. Aber die meisten von denen werden ohnehin abgemurkst, kaum dass sie richtig eingeführt sind. Dieser Automatismus und das bloße Gemetzel als solches werden aber verhältnismäßig schnell langweilig. Auch andere Muster wiederholen sich mehrfach, ohne dass die Handlung tatsächlich in Gang kommt. So dauert es fast zwei Bände ehe mal ein Hinweis auf die Ursachen des Dramas gegeben wird, die Charaktere scheinen zumeist auf der Stelle zu treten. Die Zombie-Fangemeinde wird wohl auch diese Serie konsumieren. Andere aber eher nicht.

© Rockita

Magical Girl of the End: © 2013 Kentaro Sato, Akita / Tokyopop

Assassination Classroom

Name: Assassination Classrom
Englischer Name: Assassination Classrom
Originaltitel: Ansatsu kyoshitsu
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2012
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Yusei Matsui
Bände: 21 Bände
Preis pro Band: 5,95 €
9,95 € (Band im Sammelschuber mit Extra)
49,90 € (Bände 1-8 im Sammelschuber mit Extra)
6,50 € (ab 01.02.2019)

Assassination Classroom Band 1Story
Die Klasse 3-E der Kunugigaoka Junior Highschool bekommt in ihrem Abschlussjahr einen neuen Klassenlehrer: einen großen gelben Alien mit Doktorhut, Tentakeln und einem Smiley-Lachen, das ihm scheinbar ins Gesicht tätowiert wurde. Wie kann denn das passieren? Ganz einfach: Der Alien, Koro-sensei, wollte es so.

Plötzlich tauchte das unglaublich mächtige und blitzschnelle Wesen aus dem All auf der Erde auf. Zur Demonstration seiner Macht zerstörte es mal eben einen Teil des Mondes und kündigte im Folgenden an, es beabsichtige die Erde mitsamt ihren Bewohnern zu vernichten. Vorher aber würde Koro-sensei gerne als Mittelschullehrer in Japan arbeiten. So landete er an der Kunugigaoka Junior Highschool. Als Gegenleistung für dieses Engagement dürfen die Schüler der Klasse 3-E nun jeden Tag während der Schulzeit versuchen, ihren Lehrer zu töten und dadurch die Welt zu retten. Zudem winken dem erfolgreichen Killer zehn Milliarden Yen, die vom Verteidigungsministerium bereitgestellt werden. So kommt es, dass der Unterricht fortan mit einem täglichen Ritual beginnt: Während der Anwesenheitskontrolle versuchen die Schüler ihren Alien-Lehrer mit großkalibrigen Waffen zu erschießen. Doch das ist längst nicht so einfach wie gedacht, schließlich kann sich Koro-sensei mit Mach 20 bewegen!

Daneben geht der normale Schulalltag weiter. Überraschenderweise entpuppt sich Koro-sensei als erstaunlich guter Lehrer, bei dem die Schüler tatsächlich viel lernen. Gerade als Mitglieder der E-Klasse für besonders Leistungsschwache, die von den Parallelklassen gemieden und erniedrigt werden, fühlen sich im Unterricht des neuen Lehrers seit langem wieder angesprochen und verstanden. Doch ihr Abschluss und damit das Ende der Erde rückt immer näher. Wird es ihnen gelingen, Koro-sensei zu töten?

Assassination Classroom Band 2Eigene Meinung
Mit was für einem Genre hat man es eigentlich zu tun, wenn man sich „Assassination Classroom“ anschaut? Eine Frage, über deren Antwort man zunächst einmal nachdenken muss. „Action“ ist auf dem Einband vermerkt. Aber abgesehen davon, dass die Schüler ab und an schweres Gerät auffahren, um ihren Killerjob zu erledigen, rechtfertigt wenig diese Klassifizierung. Dann wird die Serie auch zuweilen als Comedy verkauft. Aber Umfang und Qualität der Gags halten sich in Grenzen. Nein, eigentlich lässt die Serie sogar einiges an Potenzial in diesem Bereich ungenutzt. Auch Elemente eines School-Drama-Manga sind zu entdecken, immerhin wird nach und nach auf viele Schüler der Klasse eingegangen, schulinterne Ausgrenzung und Konkurrenzdenken werden thematisiert. Letztlich ist „Assassination Classroom“ keinem dieser Genre zuzuordnen, dennoch verbindet die Serie alle. Vielleicht ist darin der Ursprung des großen Serienerfolgs in Japan zu sehen. Ein Alien, der den Unterricht aufmischt und mit kreativen, interaktiven Methoden die Schüler zum Lernen motiviert und Anteil an ihnen nimmt, dürfte in jeder Hinsicht in krassem Kontrast zu dem sonst üblichen Frontalunterricht stehen.

Mich persönlich lässt der erste Band der Serie ratlos zurück. Der Manga ist handwerklich solide gemacht, er reizt mich aber auch nicht. Vielleicht sollten wir uns alle von der Serie mit dem minimalistischen Cover überraschen lassen.

© Rockita

Assassination Classroom: © 2012 Yusei Matsui, Shueisha / Carlsen

Schuber zur Serie

Green Blood

Name: Green Blood
Englischer Name:
Originaltitel: Green Blood
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2011
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Masasumi Kakizaki
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 7,95 € (Band 1-4)
8,95 € (Band 5)

Green Blood 1Story
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war New York ein Schmelztiegel für Einwanderer aus verschiedensten Ländern. Im berühmt-berüchtigten Viertel „Five Points“ haben Gangs das Sagen. Geschützt von korrupten Polizisten herrschen sie als Oligarchen in ihren Teilen des Viertels, kämpfen um jede Straße gegen die Konkurrenz.

Die Burns-Brüder Brad und Luke fristen ihr Dasein in einfachsten Verhältnissen. Zwar leben sie nicht auf der Straße, aber als irischstämmige Einwanderer sind sie der Missgunst vieler Mitmenschen ausgesetzt. Während Luke, der Jüngere, sich als Tagelöhner verdingt, geht sein älterer Bruder Brad scheinbar keiner geregelten Tätigkeit nach und gilt als Taugenichts. Nur wenige Menschen wissen, welches Gewerbe Brad des Nachts ausführt. Mit Cowboyhut und Bajonett-Revolver bewaffnet arbeitet er als Auftragskiller für die „Grave Diggers“, die größte Gang der Stadt. Als absolut zuverlässiger „Grim Reaper“ ist er stadtbekannt. Seinen Lohn investiert er in einen Privatdetektiv, der seinen verschollenen Vater ausfindig machen soll. Über zehn Jahre zuvor verließ dieser seine Söhne, um andernorts allein sein Glück zu machen.

Lange Zeit lief dieses System ohne größere Probleme. Doch nun greifen andere Gangs nach der Vorherrschaft in „Five Points“. Brads Dienste werden mehr denn je benötigt, um unliebsame Zeitgenossen aus dem Weg zu schaffen. Doch die Gefahr kommt auch aus den eigenen Reihen. Kid, der untalentierte aber arrogante Sohn des „Grave Digger“-Paten MacDowell, neidet dem „Grim Reaper“ seine Erfolge und seine einflussreiche Stellung. Dass er seine Unzufriedenheit an Hilflosen auslässt, zieht ihm den Zorn vieler Mitmenschen auf sich. Als Kid aus gekränktem Stolz eine ihrer Kolleginnen verstümmelt, beschließt die junge Prostituierte Emma dem Treiben ein Ende zu machen. Nun ist es an Brad, Emmas Freund und Liebhaber, sich für eine Seite zu entscheiden…

Green Blood 2Eigene Meinung
„Mit Green Blood“ kommt endlich mal wieder ein Manga aus dem Western-Genre nach Deutschland. Und der bietet Action-Unterhaltung vom Feinsten. Das liegt nicht zuletzt an den Schauplätzen. Spätestens nach Leonardo diCaprios Auftritt in „Gangs of New York“ dürfte auch hierzulande den allermeisten das berüchtigte Einwandererviertel „Five Points“ ein Begriff sein. Das Setting geht in die Richtung des Hollywood-Blockbusters, doch ermöglichen das Manga-Format und die subtile Handlungsführung einen viel tieferen Zugang zu den Charakteren, allen voran zum Protagonisten, „Grim Reaper“ Brad, dessen wahre Gefühle im Zusammenspiel mit den diversen Nebencharakteren zutage treten. Als einsamer Samurai mit Cowboyhut, Mantel und Revolver, seinem Herrn treu ergeben, kämpft er sich durchs Leben, ohne jemals Ehre, Anstand oder seine Menschlichkeit zu verlieren. Dabei bietet sich die Kombination aus japanischen Idealen vor dem Western-Setting geradezu an, das ist nicht erst seit den US-Adaptionen diverser Filme von Akira Kurosawa bekannt.

Auch optisch stellt „Green Blood“ eine Verbindung zwischen Ost und West her. Eine klare Panel-Aufteilung, sehr detaillierte Hintergründe und gelegentliche ganzseitige Panorama-Blicke mit Hintergrundtexten erinnern an amerikanische Comics. Einen Kontrast bilden da die markanten Charaktere, deren fernöstliches Design insbesondere in actionreichen Szenen unübersehbar ist.

„Green Blood“ bietet noch viel mehr. Also am besten selbst lesen!

© Rockita

Green Blood: © 2011 Masasumi Kakizaki, Kodansha / Carlsen

Ninja! – Hinter den Schatten

Name: Ninja! – Hinter den Schatten
Englischer Name:
Originaltitel: Ninja! – Hinter den Schatten
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Miyuki Tsuji / Baron Malte
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 5,95 €

Ninja! Hinter den Schatten Band 1Story
Der 15-jährige Schüler Benjamin ist eigentlich alles andere als ein Verlierertyp. Er ist eine Sportskanone, hat keine Probleme in der Schule, dafür aber einen großen Freundeskreis. Doch eines Tages kommt es zu einem Vorfall, der sein Leben verändern soll.

Auf dem Heimweg von der Schule wird er zufällig das Opfer einer Schlägerbande, die ihm zu allem Überfluss auch noch den Rucksack samt Geldbörse und Handy klauen. Ausgerechnet Jonas, der unauffälligste und unbeliebteste Schüler der Klasse eilt ihm zu Hilfe und ermöglicht den Beiden durch einen Trick zumindest die Flucht vor den Rowdys, bevor die ihr Opfer bis aufs Hemd ausnehmen können.

Ben kann zwar entkommen, doch die Attacke hat dennoch Spuren bei ihm hinterlassen. Verstärkt hat er in der Folgezeit mit den psychischen Folgen zu kämpfen: Sein Selbstvertrauen wurde total zerstört, er leidet unter Angstattacken, wenn sich ihm jemand von hinten nähert und seine Konzentration in der Schule lässt nach. Schließlich fasst er sich ein Herz und redet mit Jonas über seine Gefühle. Der kann zu Bens Überraschung die Depressionen nachvollziehen und baut seinen neuen Freund wieder auf, indem er ihm einen Film über Ninja zeigt.

Ben ist hellauf begeistert von den kämpferischen Fähigkeiten und dem Geschick der japanischen Schattenkrieger. Von diesem Tag an will er mehr über die Ninja erfahren, ja sogar selbst einer werden, um nie mehr ein hilfloses Opfer zu sein.

Als sich ihm die Möglichkeit eines vierwöchigen Aufenthalts bei einer Gastfamilie in der japanischen Provinz Iga bietet, greift er sofort die Gelegenheit beim Schopf, war doch Iga im japanischen Mittelalter berühmt für seine Ninja. Und es kommt noch besser: Natsumi, seine Gastschwester, kennt sogar einen berühmten Ninja-Meister aus der Nachbarschaft, den sie ihm vorstellen möchte!

Ninja! Hinter den Schatten Band 2Gesagt getan. Nach harten arbeitsreichen Wochen, in denen sich Ben die Flugkosten erwirtschaftet, bereitet er sich auch bei seinem Chef, einem Sushi-Laden-Besitzer, auf den Japan-Aufenthalt vor.

Das Land der aufgehenden Sonne hält zunächst, was es verspricht. Seine Gastfamilie ist überaus nett, auch der Ninja-Meister Hattori ist ein freundlicher Geselle. Nur leider ist er so ganz anders als die Ninja in dem Film, die Ben vor Wochen bei Jonas betrachten konnte.
Eine Ernüchterung folgt der anderen, indem Hattori-sensei seinem neuen Schüler langsam aber sicher nahe bringt, dass Ninja in Wirklichkeit längst nicht hauptberuflich Attentäter waren und Kämpfen nur eine Nebendisziplin ihrer Künste. Wird Ben dennoch die Ninja-Künste erlernen wollen? Und was für Überraschungen wird die Ausbildung noch mit sich bringen?

Eigene Meinung
„Ninja – Hinter den Schatten“ ist eine Zusammenarbeit der „Naruto“-Übersetzerin Miyuki Tsuji und dem Comic-Zeichner Malte von Tiesenhausen aka Baron Malte, für den das Projekt gleichzeitig das erste aus dem Manga-Bereich ist. Wie der Titel schon annehmen lässt, geht es um die berühmt-berüchtigten Schattenkrieger aus Japan aus der Perspektive eines ganz normalen deutschen Schülers heraus. Dabei wird in jeder Hinsicht kräftig aufgeräumt mit dem gängigen Klischee-Bild der Ninja, wie es durch diverse Anime-Serien propagiert wird. Zusammen mit dem Charakter Ben wird der Leser langsam an die Materie heran geführt. Man lernt eine Menge und das geschickt verpackt in einer ansprechenden und unterhaltsamen Rahmenhandlung, bei der gerne geschmunzelt werden darf – beispielsweise wenn sich Ben eines Nachts heimlich ohne Vorwarnung aus dem Haus schleichen will, nur mit einem Zettel an die Eltern à la „Bin dann mal weg nach Japan!“

Der Zeichenstil der Serie ist eine Art Mittelding zwischen Manga und Comic. Eine recht strenge Panel-Aufteilung wird durch Manga-typische Stilelemente aufgelockert. „Ninja – Hinter den Schatten“ ist eine angenehm lesbare, lehrreiche und in vielerlei Hinsicht ansprechende Eigenproduktion von Carlsen. Auf den zweiten Band der Mini-Serie darf man gespannt sein – ebenso auf etwaige weitere gemeinsame Produktionen der beiden Autoren.

© Rockita

Ninja – Hinter den Schatten: © 2010 Miyuki Tsuji & Baron Malte, Carlsen

Nightschool

Name: Nightschool
Englischer Name: Nightschool – The Weirn Books
Originaltitel: Nightschool – The Weirn Books
Herausgebracht: USA: Yen Press 2008
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Svetlana Chmakova
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Nightschool Band 1Story
Eine augenscheinlich normale High School irgendwo in den Vereinigten Staaten wird doppelt belegt: Abends, wenn die Tagschüler längst nach Hause gegangen sind, übernehmen die Schatten die Herrschaft. Dann läutet die Schulglocke erneut – nur dieses Mal für Vampire, Werwölfe und Weirds, Angehörige einer besonderen Hexen-Gattung. Bindeglieder zwischen Tag- und Nachtbetrieb der Anstalt bilden die beiden Hausmeisterinnen, die vom Morgengrauen bis zur Dämmerung bzw. vom Einbruch der Dunkelheit bis zum nächsten Morgen neben ihrer normalen Pflichten für die reibungslose Übergabe verantwortlich sind.

Kein Problem für die resolute Tagwächterin Mrs. Hatcher, wohl aber für ihre neue Nacht-Kollegin Sarah Treveney. Nicht nur, dass die junge Weird-Hexe arge Probleme mit Pünktlichkeit im Allgemeinen und dem Aufstehen im Speziellen hat – was für einen Job als Nachtwächterin nicht gerade die optimalen Voraussetzungen sind – ist Sarah auch noch recht ungeschickt und stark durch ihre alleinerziehende Aufsicht über ihre kleine Schwester Alex eingeschränkt. Noch in der Einarbeitung und mehrmals knapp vor der Kündigung retten nur ihr gutes Verhältnis zu allen Schülern und die Gutmütigkeit der Nachtdirektorin Sarah vor der Entlassung.

Und auch die Sache mit der Erziehung wäre kein Problem, würde Alex zur Schule gehen, doch das Weird-Mädchen zieht den Heimunterricht vor. Eines Tages führen sie ihre Studien auf einen alten Friedhof. Dort hofft sie, Vampire für ihr Beobachtungs-Tagebuch zu finden. Diese Erwartung wird auch erfüllt, denn tatsächlich kann sie ein geheimes Treffen eines Vampirs mit seiner menschlichen Freundin auskundschaften. Dann jedoch überschlagen sich die Ereignisse der Auftritt eines frisch gebissenen Mädchens beschwört einen Kampf mit dem Vampir-Liebhaber hervor.

Nightschool Band 2Schließlich treten auch noch die Jäger auf den Plan – Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die in Buffy-Manier mit gefährlich gewordenen Nachtgeschöpfen aufräumen. Eine Gruppe von ihnen legt sich gleich verbal mit dem Liebespärchen an. Nur das Auftauchen wirklicher Gegner, in Form von wildgewordenen Rippern, können die Streithähne besänftigen. Die andere Gruppe der Jäger hat dagegen ein anderes Ziel ausgemacht: Eine junge Weird, die sich während der Unterrichtszeit allein auf einem Friedhof herumtreibt. Werden alle „Guten“ heil aus der Sache wieder heraus kommen? Und um was handelt es sich bei dem bösen Omen, das ein junges Orakel prophezeit hat?

Eigene Meinung
„Nightschool“ ist die neueste Serie der russisch-amerikanischen Mangaka Svetlana Chmakova. Nach dem Ausflug in die Welt der Conventions („Dramacon“) wendet sich die Autorin nun einer düsteren Handlung zu. Der Comedy-Faktor wird dabei trotz zahlreicher Nachtgeschöpfe, böser Omen und einem Großen Topf schwarzer Magie nicht außer Acht gelassen. Tatsächlich kommt es immer wieder zu komischen Ausbrüchen, die gut mit der eigentlichen Handlungen verwoben wurden und für etwas Abwechslung sorgen. Die Haupt-Story ist dagegen düster und voller Geheimnisse, die wohl erst im weiteren Verlauf gelüftet werden. Zahlreiche Charaktere mit unterschiedlichen Hintergründen werden ins Spiel geworfen. Für sie dient der erste Band als eine Art Exposition, eine Vorstellung der Charaktere, während die Story schon läuft.

Die Zeichnungen sind, wie bei der Autorin üblich, im „Amerimanga“-Stil gehalten – in westlicher Leserichtung, aber schwarz-weiß und mit zahlreichen Manga-Elementen versehen, was sich besonders in den Gesichtsausdrücken und bei emotionalen Ausbrüchen widerspiegelt.
Tokyopop hat mit „Nightschool“ einen sehr guten Fang gemacht. Die deutsche Fassung ist solide und mit den Original-Farbseiten. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Serie nie das Schicksal ewig nicht beendeter nicht-japanischer Serien ereilt. Der Erfolg wird sicherlich nicht ausbleiben.

© Rockita

Nightschool: © 2008 Svetlana Chmakova, Yen Press / Tokyopop

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