Di(e)ce

Name: Di(e)ce
Englischer Name:
Originaltitel: Di(e)ce
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2007
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Otoh Saki / Kana Yamamoto
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,99 € (Band 1)
7,00 € (Band 2-6)

Di(e)ce Band 1Story:
Kazuki, ungeschlagener König im Gamecenter, und Haruki, Schülersprecher des Seitoko Gymnasiums, sind von klein auf beste Freunde. Sie haben nicht nur am selben Tag Geburtstag, sondern ähneln sich auch so stark, dass jeder sie für Zwillinge halten. Ihr weitestgehend normales Leben wird gehörig durcheinander gebracht, als an ihrem 16. Geburtstag plötzlich eine seltsame Ansage durch die Schulflure schalt. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass das Spiel begonnen hat, und ihnen 180 Minuten Zeit bleibt, um den Ausgang zu finden.

Tatsächlich sind alle Fluchtwege versperrt. Darüber hinaus haben sich die meisten Schüler ohne erkennbaren Grund in zombieähnliche Gestalten verwandelt, die Kazuki, seinen Freund Yuki und Haruki angreifen. Da sowohl Kazuki, als auch Haruki kämpfen können, gelingt es ihnen, sich halbwegs gegen die Angriffe zu wehren. Während Kazuki keine Probleme hat, sich zu verteidigen und notfalls zu töten, weigert sich Haruki ins Kampfgeschehen einzugreifen. Zudem scheint letzterer zu ahnen, was hier vor sich geht. Als in ihrem älteren Mitschüler Sion jemand auftaucht, der Informationen darüber hat, was hier vor sich geht, macht sich die Gruppe auf den Weg, den Ausgang zu finden. Doch dies ist leichter gesagt, als getan. Immer noch stellen sich ihnen Mitschüler in den Weg oder sie stoßen auf grausig zugerichtete Jungen und Mädchen.

Als sie endlich allen Hinweisen gefolgt sind und in der Schulkapelle ankommen, kommt es zu einem weiteren Kampf, bei dem jemand auftaucht, der Sion wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Er hat es ganz besonders auf Kazuki abgesehen, der feststellen muss, dass er dem Unbekannten nicht gewachsen ist …

Di(e)ce Band 2Eigene Meinung:
„Die(c)e“ ist eine sechsteilige Mangareihe von Otah Saki und Kana Yamamoto, wobei letztere besonders durch ihre Arbeit an „Togainu no Chi“ und verschiedenen Boys Love Doujinshis bekannt geworden ist. Der Manga ist sehr actionhaltig, spannend und mysteriös, auch wenn es im ersten Band kaum Erklärungen gibt. Erst in den folgenden Bänden wird mehr und mehr gelüftet, was mit Kazuki und Haruki geschehen ist und welche Aufgaben auf sie warten. Sie sind unfreiwillig die wichtigsten Figuren von „Die(c)e“ geworden, einem Spiel auf Leben und Tod. Die daraus entstehenden Probleme und die immer wieder startenden „Die(c)e“- Runden machen den Manga interessant und lassen den Leser dem Ende entgegenfiebern.

Die Charaktere sind ein wenig stereotyp, entwickeln sich jedoch im Laufe der Geschichte weiter. Schön ist, dass in den Folgebänden auch die Nebencharaktere mehr Platz eingeräumt bekommen und sich die Handlung nicht nur auf Kazuki und Haruki konzentriert. So bekommt „Die(c)e“ mehr Tiefgang. Teilweise wirkt die Beziehung zwischen Haruki und Kazuki fast schon zu eng, so dass man mehr hineininterpretieren kann, als eigentlich da ist. Mag sein, dass das daran liegt, das Otah Saki und Kana Yamamoto ursprünglich aus dem Boys Love Genre kommen, doch insgesamt könnte dieser Aspekt gerade potentielle männliche Leser abschrecken.

Zudem sind auch die Zeichnungen sehr bishonen-haft, was besonders daran liegt, dass kaum weibliche Charaktere auftauchen. Kana Yamamoto hat einen sehr schönen, detailverliebten Stil, der die Charaktere immer von ihrer vorteilhaftesten Seite präsentiert. Dynamische Szenen, Hintergründe, Kämpfe und schwierige Perspektiven sind überhaupt kein Problem. Die Zeichnerin bringt jede Szene überzeugend herüber, so dass man hin und wieder beim Lesen innehält, um die Zeichnungen zu betrachten.

Insgesamt ist „Die(c)e“ ein sehr schöner, spannender und überzeugender Action-Manga, der sich trotz der Handlung eher an ein weibliches Publikum richtet. Die Charaktere sind sympathisch, die Zeichnungen einfach nur schön und der Beginn der Geschichte macht Lust auf mehr. Sehr zu empfehlen.

© Koriko

Di(e)ce: © 2007 Otoh Saki / Kana Yamamoto, Ichijinsha Inc. / EMA

Devil’s Game

Name: Devil’s Game
Englischer Name:
Originaltitel: Akuma Game
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2010
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Ryo Takagi
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Devil's Game Band 1Story:
Schon von Kindesbeinen an hat der Adelssohn Setsuna mit einer außergewöhnlich hohen Anziehungskraft zu kämpfen, die er auf andere ausübt. Die Pheromone, die er versprüht, sorgen dafür, dass ihm nahezu jeder (egal ob Frau oder Mann) an die Wäsche will. Setsuna selbst kann nur schwer damit umgehen und ist es Leid, sich gegen die täglichen Übergriffe von Verwandten oder Angestellten zu wehren. Nachdem seine Eltern gestorben sind, wird es für ihn immer unerträglicher. Als er auf der Suche nach einem Buch ist, stößt er auf einen Spiegel, in den er als Kind einen magischen Bannkreis geritzt hat, in der Hoffnung einen Teufel heraufzubeschwören, der ihn vor all den Menschen beschützt. Da ihm dies nicht gelang, vergaß er diesen Spiegel nach und nach.

Ohne es zu wollen, aktiviert Setsuna den Bannkreis, als er mit seiner blutenden Hand die Oberfläche des Spiegels berührt und der Teufel Jin tritt in Setsunas Leben. Er bietet Setsuna an, sich um dessen Pheromone zu kümmern, damit der junge Mann endlich ein friedliches Leben führen kann. Der Preis gefällt Setsuna jedoch weniger. Jun offenbart ihm, dass er ihm die Pheromone, von denen sich Teufel wie er ernähren, nur mit einem Kuss absaugen kann. Zudem hält diese Wirkung gerade einmal eine halbe Stunde an, danach ist alles so wie vorher.

Widerwillig steigt Setsuna auf Jins Vorschlag ein, ohne zu wissen, dass der Teufel ihm einiges verschwiegen hat. Nach und nach muss Setsuna erkennen, dass es durchaus noch andere Möglichkeiten gibt, seine Pheromone dauerhaft unter Kontrolle zu bringen. Doch diese Optionen gefallen Setsuna überhaupt nicht, zumal er dabei Jin wesentlich näher kommt, als er es möchte. Als Jin ihm auch noch offenbart, dass er Jahre lang darauf gewartet hat, dass Setsuna ihn zu sich ruft und die ganze Zeit in den jungen Adeligen verliebt ist, ist Setsuna vollkommen verwirrt, denn auch er empfindet mehr für den Teufel, als ihm lieb ist.

Devil's Game Band 2Eigene Meinung:
„Devil’s Game“ ist bereits der siebte Band aus der „Game“- Reihe Ryo Takagis. Die Handlung ist recht simpel aufgebaut und wirkt zu Beginn ein wenig an den Haaren herbei gezogen. Zudem fällt es dem Leser schwer nachzuvollziehen, warum Jin das Ganze mitmacht, ohne für den Pakt eine wirkliche Gegenleistung zu verlangen. Es ist ein wenig unausgegoren, zumal es bei einem Einzelband nur wenig Platz für die Charakterentwicklung und einen wirklichen Spannungsbogen gibt. Daher wirken sowohl Jin, als auch Setsuna sehr blass, haben kaum Ecken und Kanten. Es gibt den üblichen aktiven, gutaussehenden Part und den passiven, igeligen Part, mit dem wohl jeder Manga Ryo Takagis aufwartet. Das macht ihre Werke unterdessen unheimlich langatmig und langweilig, insbesondere da man schon am Anfang weiß, wie der Manga ausgeht.

Die Zeichnungen sind seit dem ersten Band der „Game“- Reihe noch schlechter und fehlerhafter geworden. Konnte man die falschen Proportionen zu Beginn noch weg ignorieren, fällt es zunehmend schwer diese unendlich langen Oberkörper (die mitunter länger erscheinen, als die Beine der Charaktere) und die falschen Perspektiven als Teil des Stil zu akzeptieren. Auch die Arme sind viel zu lang, ebenso haben die Finger der Charaktere mitunter vier Gelenke, oder mehr. Ryo Takagi kann unterdessen fast nur noch Gesichter und Haare zeichnen, alles andere geht ihr vollkommen ab. Die Perspektiven und Hintergründe sind so falsch, dass es mitunter schwerfällt zu erkennen, was sich eigentlich in den Panelen abspielt. Dementsprechend häufig findet man Seiten, in denen die Panele nur von Gesichtern bestimmt werden, was unheimlich ermüdend und langweilig ist.

Insgesamt ist „Devil’s Game“ nur etwas für Fans der Künstlerin und solche, die wirklich jeden Manga von ihr besitzen müssen. Die Handlung ist langweilig und wirkt wie eine schlechte Kopie von „Black Butler“, die Zeichnungen sind unterdessen noch schlechter und falscher geworden. Nur Hardcore-Fans zu empfehlen…

© Koriko

Devil’s Game: © 2010 Kadokawa Shoten Co., Ltd. / EMA

Des Teufels Geheimnis

Name: Des Teufels Geheimnis
Englischer Name: The Devil’s Secret
Originaltitel: Akuma no Himitsu
Herausgebracht: Japan: Libre 2007
Deutschland: Tokyopop 2007, 2015
Mangaka: Hinako Takanaga
Bände: Einzelband
Bände: 6,50 € (Taschenbuch)
14,95 € (Perfect Edition)

Des Teufels GeheimnisStory
Pfarrer Mauro ist gottesfürchtig und hat sich vollkommen seinem Leben als Priester verschrieben. Eben jenes wird gehörig durcheinander gebracht, als er in seinem Garten den verletzten Raoul findet- einen Mann mit Hörnern und Teufelsschwanz. Zunächst hält er ihn für einen Dämon, doch als dieser ihn um Hilfe bittet und beschwört, dass er kein Dämon ist, überwindet sich Mauro dazu den Mann bei sich aufzunehmen. Seitdem ist Raoul beständiger Bestandteil seines Lebens, doch nach und nach wird dieses gehörig auf den Kopf gestellt. Raouls gesundheitlicher Zustand verschlechtert sich zusehends und trotz heftiger Diskussionen weigert sich Raoul ein Krankenhaus oder zumindest einen Arzt aufzusuchen, um sich untersuchen zu lassen, da er schlechte Erfahrungen gemacht hat. Die Anfälle Raouls werden schlimmer und in einer hitzigen Diskussion verführt Raoul den unbedarften Priester, der seine Gefühle nicht mehr einzuordnen vermag.

Dass Raoul wirklich ein Dämon, noch dazu ein Inkubus ist, scheint nicht mehr zur Debatte zu stehen, besonders da es diesem nach ihrem kleinen Intermezzo wieder fabelhaft geht und Raoul langsam begreift, dass es für ihn lebensnotwendig ist, mit jemandem zu schlafen. Mauro scheint der perfekte Part zu sein und auch wenn dieser zunächst wenig davon hält, kann er sich nur schwer Raouls Charme entziehen.

Als jedoch Raouls Bruder Baldur auftaucht, der den jüngsten Spross seines Vaters mit sich zurück in die Unterwelt nehmen will, überschlagen sich die Ereignisse. Mauro ist hin- und hergerissen von seinen Gefühlen und Beldurs Auftauchen macht es nicht besser- im Gegenteil. Als Mauro erfährt, dass ein Inkubus allein durch Magie Gefühle und Gedanken beeinflussen kann, ist er sich nicht mehr sicher, ob er Raoul wirklich liebt, oder ob dieser ihn kontrolliert…

Kann Raoul letztendlich Mauro doch noch von seiner Ehrlichkeit überzeugen? Gelingt es Baldur seinen Bruder zurückzubringen und was empfindet der Pfarrer wirklich gegenüber Raoul.

Der Manga enthält zudem noch zwei weitere Kurzgeschichten, sowie zwei Bonusgeschichten zum Hauptmanga. In der Kurzgeschichte „Tun wir was Sinnloses!“ will Kenya seinen neuen Lehrer Hagino davon überzeugen, dass Liebe und Leidenschaft nicht unbedingt so sinnlos ist, wie dieser sie empfindet. In der Geschichte „Bis der Winter kommt“ geht es um alte Freunde, die sich nach der Highschool nicht mehr gesehen haben. Die Offenbarung Yubas, dass er in Tomono verliebt ist, bringt den Jungen ziemlich durcheinander und er kann sich nicht einmal dazu durchringen, seinem Freund auf die vielen SMS zu antworten. Erst das Gespräch mit einem Freund öffnet ihm die Augen.

Für alle Fans des Dämons Baldur aus der Hauptgeschichte dürfte die lustige Bonusstory „Die Geheimnisse der Dämonen“ interessant sein, in der Baldur auf seinen früheren Liebhaber Zahan trifft, der sich ein halbes Jahrhundert nicht hat blicken lassen, jedoch ein besonderes Geschenk als Wiedergutmachung bei sich trägt.

Eigene Meinung
Insgesamt ist „Des Teufels Geheimnis“ ein typischer Manga von Hinako Takanaga. Kurze Stories, zumeist mit recht eindeutigem Ende, hübsche Kerle zuhauf und recht seichte Stories. Lediglich die Idee mit den Dämonen ist ganz amüsant und geht einmal in eine andere Richtung, als ihre gängigen Werke, die sooft im Schulmilieu spielen. Die Zeichnungen sind solide, hübsch anzusehen und einfach durch und durch typisch für sie, auch die Charaktere bieten nicht viel Neues. Wer niedliche Shonen-Ai Mangas mit einer Brise Erotik mag, dem sei auch dieser Einzelband empfohlen. Hinako Takanaga Fans werden sowieso zugreifen, jedoch sollte sich der interessierte Shonen-Ai Leser auch mal nach Alternativtiteln umsehen. Ich persönlich hätte gerne mehr Abwechslung von ihr, da unterdessen fast immer dieselbe Story mit unterschiedlichen Charakteren von ihr erzählt wird.

Des Teufels Geheimnis Perfect EditionPerfect Edition
2015 erschien bei Tokyopop eine Special Edition zu Hinako Takanagas „Des Teufels Geheimnis“. Der Manga kommt im edlen Hardcover und größerem Format daher, was sich auf den recht stolzen Preis von 14,95 € niederschlägt. Die Perfect Edition ziert ein neues Cover, das alte ist in leicht abgeänderter Form (kein rosafarbener Hintergrund mehr) als Farbseite enthalten. Als zusätzliches Gimmick liegt ein Sticker bei, ansonsten wurde die Übersetzung ein wenig überarbeitet. Weitere Extras, Zusatzkapitel oder Gimmicks sind leider nicht enthalten – die Aufmachung entspricht dem 2008 veröffentlichen Manga.

Wie schon bei der Perfect Edition von „A foreign Love Affair“ ist der Druck sehr gut gelungen, gestochen scharf und die Aufmachung edel. Dennoch ist die Neuauflage des Mangas eher etwas für Hardcore Fans oder all diejenigen, die den inzwischen vergriffenen Manga noch nicht im Regal stehen haben. Wem der Manga noch fehlt und wer Hinako Takanagas Mangas mag, sollte einen Blick riskieren – allen anderen bietet die Perfect Edition bis auf den besseren Druck, das neue Cover und den Sticker leider nicht viel Neues.

© Koriko

Des Teufels Geheimnis: © 2007 Hinako Takanaga, Libre Publishing / Tokyopop

Der Selbstmordclub

Name: Der Selbstmordclub
Englischer Name: Suicide Circle
Originaltitel: Jisatsu Sakuru
Herausgebracht: Japan: Wantsû Magazinesha 2002
Deutschland: Schreiber und Leser 2006
Mangaka: Usamaru Furuya
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,95 €

Der Selbstmordclub„Der Selbstmordclub“ erschien 2006 im Schreiber und Leser Verlag und ist eine der wenigen Mangaveröffentlichungen des Verlages. Der Verlag veröffentlichte bereits Manga wie „Crying Freeman“ oder „Blua“, nun erschien ein weiterer Einzelband, dieses mal von Usamaru Furuya. Der Mangaka ist für seine unglaublich vielseitigen Arbeiten bekannt, die sich von Humor bis Weltuntergang erstrecken können, ebenso zeichnet er sowohl für große, als auch für kleine Underground- Verlage. „Der Selbstmordclub“ erschien 2002 und ist eines seiner düsteren Werke.

Story
31. Mai 2001. 54 Mädchen stellen sich nebeneinander am Bahnsteig auf. An den Händen haltend zählen sie bis drei und als schließlich ein Zug einfährt springen sie alle gemeinsam und werfen sich auf die Gleise. Dieses Ereignis lässt nicht nur geschockte und fassungslose Zeugen zurück, sondern auch ein 18- jähriges Mädchen, welches das grausame Unglück wie durch ein Wunder fast unversehrt überlebt. Ihr Name ist Saya und sofort geht die Nachricht ihres Überlebens durch die Medien.

Der Massenselbstmord jedoch bleibt ungeklärt und als das neue Schuljahr beginnt, ist Saya sofort das Gesprächsthema Nummer eins. Ihre beste Freundin Kyoko ist sowohl geschockt als auch verunsichert. Sie spürt eine Veränderung in ihrer besten Freundin, die sie sich nicht erklären kann. Nahezu täglich wechselt die Persönlichkeit des Mädchens in eine andere Richtung und Kyoko beschließt dem Rätsel auf den Grund zu gehen, um zu verstehen, was diese Änderung in Saya hervorruft.

Sie stößt hierbei auf einen Club, dem Saya vor dem Unglück beitrat und einem Mädchen namens Mitsuko, die den Club leitete. Seither ging es Saya besser, sie wirkte glücklich und zufrieden, geriet jedoch in einen Kreislauf aus Schmerz und Prostitution, aus dem sie sich selbst nicht befreien konnte. Während Kyoko einen Freund fand und sich um sich selbst kümmerte, ließ sie ihre Freundin zurück, die sich in Mitsukos Club flüchtete und dort Seelenverwandte fand.

Kyoko trifft in ihren Nachforschungen auf einen Lehrer, der mehr zu wissen scheint, und nach einigem Zögern entscheidet sie sich seinen Ausführungen zu Mitsuko und Saya zuzuhören und trifft sich mit ihm kurz nach Mitternacht in seiner Wohnung. Was Kyoko dort erfährt ändert schlagartig ihre gesamte Sicht und sie muss feststellen, dass es weit mehr mit dem unbekannten Club auf sich hat, als es den Anschein macht.

Die Lage spitzt sich dramatisch zu, als Saya beginnt Schüler um sich zu scharen und sich sogar „Mitsuko“ nennt. Doch was ist genau das Geheimnis „Mitsukos“ und was genau hat es mit dem Club auf sich, den mehr Mysteriöses umgibt als es auf den Betrachter wirkt…

Eigene Meinung
„Der Selbstmordclub“ ist ein kleines Meisterwerk in sich. Die Geschichte ist fesselnd, sehr gut durchdacht und lässt einen kaum eine Möglichkeit das Buch aus den Händen zu legen. Zu Beginn ist Saya noch erzählend und berichtend, im Laufe der Geschichte wird sie aber mehr aus Kyokos Sicht erzählt. Man erfährt durch sie von der Kindheit der beiden Mädchen, ihrem engen Verbund und ihrer Freundschaft. Die Story ist durch eingeschobene Erinnerungen immer wieder unterbrochen, die jedoch vieles erklären und gerade Sayas Absturz genau beschreiben. Kyoko, die ihr helfen will wird überzeugend und plausibel dargestellt, ebenso alle anderen Charaktere, die fesselnd in Szene gesetzt sind.

Die Zeichnungen sind realistisch, nicht unbedingt typisch Manga und recht einfach und klar gehalten. Rasterfolie wird nur spärlich eingesetzt, dennoch wirken die Zeichnungen nicht düster oder dunkel, was eigentlich der Fall sein sollte, sondern klar und hell. Dennoch passen sie gut zu der Geschichte und haben in sich eine unheimliche Ausstrahlung und Atmosphäre. Trotz des Gegensatzes von Geschichte und Zeichnungen ziehen sich diese beiden Dinge geradezu magisch an und verbinden sich zu einem einzigartigen Werk.

Usamaru Furuya verzichtet weitestgehend auf Hintergründe, konzentriert sich vollkommen auf die Mimiken und Gestiken der Charaktere und auf die Dialoge. Wenn Hintergründe vorhanden sind, so sind sie detailliert, genau und sehr schön ausgearbeitet. Für den Leser entsteht eine faszinierende Symbiose zwischen Text und Bild.

Der Manga als solcher ist definitiv älterem Publikum zu empfehlen. Die Geschichte ist komplex und teilweise brutal genau erzählt, berichtet über den Massenselbstmord von Oberschülerinnen in Japan und ist teilweise mit Horror und Mystik gewürzt. Keine leichte Kost, man sollte sich mit dem Lesen Zeit lassen und auch die Bilder auf sich wirken lassen, die mehr sagen können als viele aufwendige Mangabilder anderer Künstler. Weniger ist manchmal mehr kann man zu den Zeichnungen sagen, bei der Geschichte kann man Parallelen zu „Dragon Head“ oder „Redrum 327“ finden, die in eine ähnliche Richtung gehen.

Wer weg vom Shojo und dem üblichen Einheitsbrei an Manga will wird unterdessen in Deutschland immer mehr fündig. „Der Selbstmordclub“ ist in dieser Richtung eine mehr als lohnende Anschaffung und jeden Cent wert.

© Koriko

Der Selbstmordclub: ©2002 Furuya Usamaru, Wantsû Magazinesha / Schreiber und Leser

Der Duft der Apfelblüte

Name: Der Duft der Apfelblüte
Englischer Name:
Originaltitel: Shizuku Hanabira Ringo no Kaori
Herausgebracht: Japan: Libre 2009
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Toko Kawai
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Der Duft der Apfelblüte Band 1Story:
Der junge Vertreter Haruna wird im Auftrag seiner Firma zu der Sakebrauerei Wakatake geschickt, um dort im Rahmen eines geplanten Vertrages bittstellig zu werden. Schnell wird Haruna klar, dass er ein schweres Los gezogen hat, ist der Besitzer der Brauerei doch gänzlich abgeneigt mit der Firma zu verhandeln. Da diese jedoch nicht so einfach aufgibt und einen ihrer Mitarbeiter täglich vorbeischickt, ist das Verhältnis gespannt. Nicht selten bewirft der übellaunige Kuramoto die Vertreter mit Schöpfkellen, Eimer oder sonstigem Inventar. Doch da Haruna in der Brauerei auf Koramotos Enkel, den jungen Nakagawa trifft und sich auf Anhieb in ihn verliebt, hat er keinerlei Probleme damit täglich bei Wakatake vorbei zu schauen. Dass Haruna keinerlei Alkohol verträgt und schon der geringste Schluck fatale Wirkungen auf seinen Körper hat, verschweigt er lieber.

Nakagawa selbst ist eher brüsk, unnahbar und überhaupt nicht an dem aufdringlichen Geschäftsmann interessiert. Harunas tägliche Besuche gehen ihm gewaltig auf die Nerven und er versucht zumeist dem anderen aus dem Weg zu gehen. Als Haruna herausfindet, dass Nakagawa als Servicetechniker für seine Firma arbeitet, nutzt er die Chance für ein Gespräch, und gesteht Nakagawa seine Liebe. Damit macht es Haruna jedoch noch schlimmer, denn Nakagawa weist ihn sofort zurück, da er keinerlei Interesse an einer Beziehung hat. Doch Haruna gibt nicht so schnell auf. Er versucht weiterhin sein Glück und lässt nichts unversucht, um Nakagawa besser kennen zu lernen und aus der Reserve zu locken. Mit viel Ausdauer, Anhänglichkeit und Hartnäckigkeit gelingt es ihm nach und nach die Familie besser kennen zu lernen. Er freundet sich nicht nur mit Nakagawas Schwester an, sondern sogar mit dem Besitzer der Brauerei. Doch obwohl Haruna das Gefühl hat seiner großen Liebe näherzukommen, weist dieser ihn immer wieder zurück und sorgt dafür, dass Haruna allmählich bezweifelt, überhaupt eine Chance zu haben. Als er, aufgrund seiner amerikanischen Abstammung, nach New York versetzt werden soll, nimmt sich Haruna vor, seine Liebe aufzugeben…

Der Duft der Apfelblüte Band 2Eigene Meinung:
„Der Duft der Apfelblüte“ stammt aus der Feder Toko Kawais, von der bereits die Einzelbände „Café Latte Rhapsdoy“ und „Just around the Corner“ bei Tokyopop erschienen sind. Wie schon bei ihren anderen Werken ist die Geschichte witzig und romantisch aufgebaut. Dennoch gelingt es Toko Kawai recht interessante Charaktere zu entwickeln, die der Geschichte ein wenig mehr Würze verleihen. Nakagawa ist extrem sperrig, meistens schlecht gelaunt und hat die meiste Zeit überhaupt keine Lust mit Haruna zusammen zu sein, der lebenslustiger und offener ist. Das ewige Hin und Her und die extrem unterschiedlichen Persönlichkeiten machen einen Großteil der Spannung und der Handlung aus. Auch die Tatsache, dass der Leser gemeinsam mit Haruna den jungen Nakagawa kennenlernt, macht einen großen Reiz aus. Es ist ganz angenehm, dass Harunas erste Annäherungen überhaupt nicht fruchten und die Beziehung der beiden ziemlich verworren ist.

Die Zeichnungen der Künstlerin sind sehr hübsch anzusehen. Toko Kawai hat einen sehr feinen, leichten Stil. Hintergründe sind eher spärlich gesät, auch an Dynamik mangelt es, weswegen die Charaktere ein wenig statisch und konstruiert wirken.

Insgesamt ist „Der Duft der Apfelblüte“ ein Muss für Fans romantischer Boys Love Stories und Fans von Toko Kawai. Dank Nakagawa und seines extrem sperrigen Charakters ist der Manga interessant und hebt sich ein wenig vom üblichen Einheitsbrei ab. Wer einer Mischung aus Comedy und Romance nicht abgeneigt ist, sollte einen Blick riskieren…

© Koriko

Der Duft der Apfelblüte: © 2009 Toko Kawai, Libre Publishing CO., Ltd. / Tokyopop

Der bittere Kuss der Lüge

Name: Der bittere Kuss der Lüge
Englischer Name: Lies & Kisses
Originaltitel: Uso to Kiss
Herausgebracht: Japan: Oakla 2005
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Masara Minase
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Der bittere Kuss der LügeStory:
Der 26-jährige Tatsuya ist seit Monaten auf der Suche nach seinem jüngeren Halbbruder Haruka, der vor vielen Jahren mit seiner Mutter das Haus verließ, nachdem sich ihr Vater hat scheiden lassen. Er möchte wissen, was aus seinem kleinen Bruder geworden ist, doch die Suche erweist sich als schwierig, da die Mutter des Jungens noch einmal geheiratet hat. Zudem lebt er nicht mehr bei seiner Mutter und ist nahezu unauffindbar. In dieser Zeit stolpert er in seiner Stammbar auf einen neuen, jungen Kellner, der dort hin und wieder Piano spielt. Er stellt sich als Haru Igarashi vor und sofort ist Tatsuya angetan von dem hübschen, jungen Mann.

Schon in der folgenden Nacht verführt er Haru, in den er sich verliebt hat. Auch Haru scheint dem Werben des älteren Mannes nicht abgeneigt zu sein und schließlich treffen sie sich immer öfter. Als Tatsuya kurz darauf erfährt, wer wirklich sein Halbbruder ist, ist er nicht nur entsetzt, sondern auch verzweifelt – ausgerechnet Haru ist sein gesuchtes Familienmitglied und er beginnt sich von dem Jungen zurückzuziehen. Haru kann dieses Verhalten nur schwer nachvollziehen und versucht immer wieder Tatsuya zu treffen und herauszufinden, was plötzlich geschehen ist. Doch sein neuer Freund schweigt, da er Haru nicht sagen will, dass sie eigentlich miteinander verwandt sind.

Als Tatsuya schließlich herausfindet, wie Haru lebt entschließt er sich seinen Bruder bei sich aufzunehmen, jedoch weigert er sich auf Harus Verführungsversuche einzugehen. Die Beziehung der beiden wird immer komplizierter, da Haru nicht versteht, warum er jetzt zurückgewiesen wird und Tatsuya sich immer noch körperlich von seinem Bruder angezogen fühlt.

Alles wird schlimmer, als Kaname Igarashi auftaucht, ebenfalls ein älterer Halbbruder Harus. Als dieser auch noch gegenüber Tatsuya äußert, dass sie sich als Brüder beide sehr ähnlich sind, wird Tatsuya klar, dass Haru die ganze Zeit über bereits wusste, dass sie Halbbrüder sind. Wütend wirft er Haru aus seiner Wohnung…

Eigene Meinung:
„Der bittere Kuss der Lüge“ ist der zweite Manga, den Masara Minase jemals veröffentlicht hat. Die Handlung folgt den üblichen Mustern ihrer Mangas und man kann in ihrem Fall durchaus sagen, dass sich ihre Mangas inhaltlich wiederholen, besonders was die Charakterentwicklung und die dramatischen Höhepunkte anbelangt. Kennt man einen – kennt man alle. Dementsprechend wird man sich beim Lesen an anderer ihrer Werke erinnert fühlen, wenngleich ihre Mangas trotz allem ein wenig von den üblichen Boys Love Geschichten abweichen. Die Charaktere sind nicht nur erwachsen, sie sehen auch so aus und zumeist zeichnet Masara Minase Männer in Anzügen und verzichtet auf die typischen High School Storys, die es in diesem Genre zuhauf gibt. Schön ist ebenfalls, dass die Geschichte weitestgehend realistisch abläuft und Handlungsträger die dramatischen Elemente sind. Natürlich dürfen auch entsprechende erotische Szenen nicht fehlen, die anatomisch gesehen besser aussehen, als in ihren späteren Mangas, wo gerade die Beine manchmal viel zu lang wirken.

Die Zeichnungen sind schön, teilweise sogar noch besser, als in ihren neueren Werke. Vielleicht liegt das daran, dass die Charaktere wärmer und detailreicher wirken, als in den späteren Mangas. Wie immer findet man auf jeder Seite wunderschöne Bishonen, ebenso hübsche Gesichter und fein ausgearbeitete Gesichtszüge. Großformatige Portraits nehmen auch den Hauptteil der Panels ein, man merkt, dass Masara Minase darauf besonders viel Wert legt. Doch auch ältere Menschen und Hintergründe sind für die Mangaka kein Problem.

Insgesamt ist „Der bittere Kuss der Lüge“ als eines der Debütwerke Masara Minases durchaus empfehlenswert. Wer die Künstlerin antesten möchte ist mit diesem Manga gut beraten, da er wärmer und wenig steril wirkt, als ihre späteren Werke. Doch auch wer Boys Love und realistische Dramas mag, sollte einen Blick hinein werfen. Zu empfehlen…

© Koriko

Der bittere Kuss der Lüge: © 2005 Masara Minase, Oakla Publishing Co.,Ltd. / Carlsen

Der beste Liebhaber

Name: Der beste Liebhaber
Englischer Name:
Originaltitel: Gokujyo no Koibito
Herausgebracht: Japan: Oakla 2007
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Masara Minase
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 5,95 €

Der beste Liebhaber Band 1Story:
Suda Yoshimi ist arrogant, überheblich und egoistisch. Als er sich dafür entscheidet unbedingt zu modeln und dank seines Vaters den Fuß in eine bekannte Agentur setzen kann, wird Kuniyoshi Masahiro damit beauftragt sich um den unverschämten Jungen zu kümmern. Immerhin will sich niemand den finanziellen Rückhalt des Vaters verscherzen und man geht davon aus, dass Yoshimi schon bald das Interesse am modeln verliert. Ein schweres Los für Masahiro, denn Yoshimi ist viel schlimmer, als zunächst gedacht. Er fordert nur die besten Jobs, will sofort an die Spitze und Masahiro kann ihn nicht ausstehen.

Dennoch ist Yoshimi ungewöhnlich begabt, hat ein ausgezeichnetes Gefühl für Shootings und versteht es sich vor der Kamera zu profilieren. Masahiro muss sich auch eingestehen, dass Yoshimi sowohl das perfekte Aussehen, als auch die idealen körperlichen Voraussetzungen mitbringt, um Model zu werden. Masahiro gibt sich alle Mühen, doch alles ändert sich, als Yoshimi herausfindet, dass sein Manager schwul ist und dieser auch noch offen dazu steht.

Yoshimi, der es gewohnt ist, als verzogenes Bürschchen alles zu bekommen, was er will, zwingt Masahiro dazu mit ihm zu schlafen. Er möchte die Erfahrung machen, wie es ist mit einem Mann zusammen zu sein und obwohl Masahiro sich nicht wehrt, hat Yoshimi noch lange nicht gewonnen. Das erste Mal erfährt Yoshimi, was es heißt abgewiesen zu werden und das stachelt seinen Zorn und seinen Ehrgeiz gleichermaßen ab. Zudem schafft er sich mit seinem rasanten Aufstieg in der Agentur nicht nur Freunde, besonders da er sich gegenüber den anderen Models sehr ungehobelt und überheblich verhält.

Der beste Liebhaber Band 2Die Ereignisse überschlagen sich als das Topmodel der Agentur aus dem Ausland zurück nach Japan kommt- Akito. Und ausgerechnet Masahiro ist mehr als nur gut mit Akito befreundet; sie scheinen auch ein Paar gewesen zu sein, bevor Akito seine Profikarriere startete. Voller Zorn und Eifersucht versucht Yoshimi alles, um Masahiro für sich zu gewinnen und den Rivalen auszustechen, doch das erweist sich als schwieriger als gedacht. Zum einen weil er erkennt, dass er mehr für seinen Manager empfindet, zum anderen weil er Akito noch lange nicht das Wasser reichen kann. Er beschließt sich mit vollem Ernst dem Modeln zu widmen, um so nicht nur Akito ebenbürtig zu sein, sondern auch Masahiros Herz für sich zu gewinnen…

Eigene Meinung:
„Der beste Liebhaber“ ist bisher die einzig lange Reihe Minase Masaras und umfasst bisher zwei von vier Bänden, da die Geschichte bereits komplett in einer Anthologie erschienen ist. Die Handlung ist dementsprechend ausgebaut und ermöglicht der Künstlerin ihre Charaktere tiefgründiger zu gestalten. So entwickelt sich Yoshimi durchaus im Laufe der Handlung, ebenso Masahiro. Zudem bringt sie mit Akito ein wenig Dynamik in die Handlung, da er die Möglichkeit einer Dreiecksbeziehung bietet und die Geschichte sich dadurch ein wenig abseits vom üblichen Schema entwickeln kann. Insgesamt ist der Manga erwachsener und folgt nicht den üblichen Bahnen, wie man es von anderen Boys Love Mangas gewöhnt ist. Zudem ergeben sich einige, wenn auch verklärte, Einblicke in die Welt des Modelns. Zwar liegt das Hauptaugenmerk immer noch auf der Beziehung zwischen Yoshimi und Masahiro, doch die Rahmenhandlung ist gelungen.

Der Zeichenstil ist wie nicht anders erwartet sehr erwachsen und elegant. Besonders die Gesichter und die Haare sind sehr schön und auf nahezu jeder Seite findet man hübsche Bishonen und Nahaufnahmen der Protagonisten. Leider wirken die Körper manchmal etwas steif, sogar die ansonsten lockere Kleidung fällt unnatürlich und die Linienführung verstärkt diesen Eindruck noch. Besonders bei den erotischen Szenen (von denen es nicht gerade wenige gibt) fallen die langen Gliedmaßen oder Oberkörper störend auf.

Insgesamt ist „Der beste Liebhaber“ ein schöner Manga, der sich eher an erwachsene Leser richtet und jeden, der nicht die übliche Romantikstory lesen möchte. Wer zudem erotische Sequenzen und eine mögliche Dreiecksbeziehung mag, sollte sich den Manga holen. „Der beste Liebhaber“ ist eine lohnenswerte Anschaffung.

© Koriko

Der beste Liebhaber: © 2007 Masara Minase, Oakla Publishing Co.,Ltd. / Carlsen

Demon Lord Camio

Name: Demon Lord Camio
Englischer Name:
Originaltitel: Demon Lord Camio
Herausgebracht: Deutschland: EMA 2014
Mangaka: CHASM
Story: Michel Decomain
Zeichnungen: Marika Herzog
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,00 €

Demon Lord CamioStory:
Als Dämonenherrscher Belial in das Verlies von Antenora geworfen wird, steht für seinen Bruder Camio fest, ihn schnellstmöglich zu befreien. Leider ist dies nicht so einfach, doch Camio hat bereits einen Plan ausgearbeitet. Zusammen mit Belials Leibwächterin Avaria macht er sich auf den Weg zur Chaos-Ebene, von wo aus Dämonen von Menschen beschworen werden können. Und obwohl es kaum noch menschliche Beschwörer gibt, haben die beiden Glück im Unglück – der junge. unsichere Nerd Terry ruft sie zu sich auf die Erde. Nun soll Terry auch Belial zu sich beschwören, doch leider ist der Junge nicht in der Lage eine solch mächtige Anrufung zu wirken. In seiner Not bittet er die selbsternannte Dämonenexpertin Luna um Hilfe, und zusammen stolpert die seltsame Gruppe von einem Fettnäpfchen ins nächste.

Um all dem die Krone aufzusetzen, sind auch Himmel und Hölle auf Camios Pläne aufmerksam geworden und schicken ihrerseits jeweils einen Abgesandten, um die Beschwörung von Belial zu verhindern. Denn dieser sitzt aus gutem Grund im Gefängnis von Antenora …

Eigene Meinung:
„Demon Lord Camio“ ist ein unterhaltsamer und witziger Actionmanga von Chasm, hinter denen sich der Autor Michel Decomain und die Zeichnerin Marika Herzog verbergen. Letztere ist in der Mangaszene längst keine unbekannte Größe mehr: Mit „Grimoires“ erschien ihr vierbändiges Debüt vor einiger Zeit beim Comic Culture Verlag, Carlsen brachte 2008 den Chibi „Legacy of the Ocean“ heraus.

Die Geschichte ist spannend und weiß durchaus zu unterhalten. Da es sich um eine Mischung aus Action und Comedy handelt, sollte man sich schon mal auf die ein oder andere chaotische oder Kampfszene einstellen. Es geht zudem rasant zur Sache – die Figuren haben ebenso wenig Zeit, um Luft zu holen, wie die Leser. Lediglich am Ende ist irgendwie die Luft raus, denn der Höhepunkt wird auf wenigen Seiten abgehandelt und enttäuscht mit seiner zusammenfassenden Art und der knappen Erzählweise. Es geht einfach zu schnell, man merkt deutlich, dass sich Michel Decomain mit den Seiten verschätzt hat und seine Geschichte nicht passend zu Ende bringen kann. Hier wäre es besser gewesen, aus dem Einzelband eine zweibändige Kurzserie zu machen, damit man den hohen Spannungsbogen beibehalten kann. So wirkt „Demon Lord Camio“ leider unfertig, fast schon mitten in der Handlung abgebrochen. Das ist schade, da das Finale auf diese Art einfach nicht funktioniert und dem Manga keinen würdigen Abschluss verleiht.

Die Figuren sind witzig, chaotisch und jeder für sich sehr individuell. Die Hauptfigur Camio ist jedoch einen Teil der Zeit ziemlich nervend, und es fällt dem Leser schwer sich auf ihn einzulassen und sein Abenteuer zu genießen. Auch Avaria ist nicht unbedingt sympathisch, aber man kann es bei beiden akzeptieren – sie und Camio sind nun mal Dämonen, daher müssen sie nicht nett und freundlich daher kommen. Dafür sind die Menschen Luna und Terry gut gelungen, insbesondere der rundliche Stubenhocker und Nerd Terry. Man findet selten etwas beleibtere Helden und obwohl er die meiste Zeit etwas ängstlich daher kommt, weiß er doch zu gefallen.

Neben den Hauptfiguren bilden die vielen Nebencharaktere einen schönen Rahmen, wenngleich auch sie sehr chaotisch und überdreht sind. Es mag am Comedy-Genre liegen, doch manchmal ist weniger mehr: Gerade die vielen schillernden Persönlichkeiten sorgen dafür, dass „Demon Lord Camio“ an einigen Stellen etwas zu überboostet daher komm.

Zeichnerisch bietet Marika Herzog einen soliden Shonen-Manga der durchweg angenehm zu lesen ist. Ihr Stil passt sehr gut zu der Mischung aus Comedy und Action, die „Demon Lord Camio“ ausmacht. So gelingen ihr sowohl Kampfsequenzen, als auch witzigen Szenen. Hin und wieder stimmen die Proportionen nicht, doch darüber kann man schnell hinwegsehen. Wer frühere Werke der Zeichnerin kennt, wird auf jeden Fall positiv überrascht sein, hat sie sich doch einmal mehr gesteigert und legt einen sehr guten Manga vor.

Alles in allem ist „Demon Lord Camio“ ein unterhaltsamer Manga für alle Shonen- und Comedyfans. Die Geschichte ist trotz einiger Schwäche und des überhasteten Endes gut gelungen und macht Spaß, die Figuren können trotz ihrer extremen Charakterzüge überzeugen und Marika Herzogs Zeichnungen sind passend und qualitativ hochwertig. Wer Lust auf einen rasanten, witzigen Shonen-Manga hat, sollte einen Blick riskieren. Es lohnt sich.

© Koriko

Demon Lord Camio: © 2014 CHASM / EMA

Demon Flowers

Name: Demon Flowers
Englischer Name:
Originaltitel: Kuruizaki no Hana
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2004
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Hakase Mizuki
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Demon Flowers Band 1Story:
Demon Flowers- Kinder, die von Göttern und Menschen abstammen sind ins Visier der Dämonen geraten. Letztere haben zuerst alle Götter gefressen, die Japan beschützten und dadurch die Kräfte und Fähigkeiten erlangt, die einstmals den Göttern gehörten. Jetzt, wo es keine Götter mehr gibt, jagen sie die Demon Flowers, um mehr Kraft zu erlangen. Ushitora ist ein solcher Dämon und sogar der Killer seiner Familie. Wenn immer ein Demon Flower aufgespürt wird, wird er ausgesendet um diesen zu töten und anschließend zu seinem Clan zurück zu bringen.

Doch als er zusammen mit seinen Gefolgsleuten Inugami und Botan ein junges Mädchen tötet und die Leiche zu seinem Clan bringen will, lernt er den vierjährigen Masato kennen, den Bruder des Mädchens. Das Lächeln des Jungen erschüttert ihn und die kindlichen Worte Masatos bringen Ushitora zu einem Entschluss, der sein Leben verändert. Um den Jungen, der selbst ein Demon Flower ist, zu beschützen, verlässt er die Familie und nimmt sich des Jungens an.

Fortan zieht er Masato auf und ist dabei stets auf der Flucht vor seiner eigenen Familie. Nach einigen Jahren nimmt Ushitora noch das Waisenmädchen Nao auf und damit ist die kleine Familie komplett. Ushitora verrät nie, wer er ist und was er getan hat; auch Masato scheint an ihre erste Begegnung keinerlei Erinnerung zu haben. Dennoch vertrauen sich die drei blind und als sie schließlich doch von Ushitoras Familie entdeckt werden, überschlagen sich die Ereignisse. Masato und Nao haben es mit einer Horde niederer Dämonen zu tun, die urplötzlich auftauchen und den Demon Flower zu Gold, dem Anführer der selbst Familie der zugleich Ushitoras Vater ist, zu bringen. Ushitora selbst gerät in einen Hinterhalt, als er eine alte Freundin in der Stadt besucht. Bei dem Kampf kommen Masato seine besonderen Fähigkeiten zugute und es gelingt ihm sogar sich recht erfolgreich gegen die Übermacht zu wehren, auch wenn er dabei verletzt wird. Nao selbst versteckt sich zwar, wird jedoch von Kagero entdeckt, dem älteren Bruder Ushitoras. Dieser bringt sie direkt zu Gold und so wird sie zur Geisel des Dämons.

Auch Masato wird zu Gold gebracht und auch Ushitora taucht kurz darauf in dessen Anwesen auf, um seine Kinder zurückzuholen und Gold endgültig zu töten. Dabei fliegen nicht nur Ushitoras Geheimnisse und seine Gefühle gegenüber Masato auf, Gold hat mit Nao eine Trumpfkarte in der Hand, die dafür sorgt, dass Ushitora seinen Vater nicht so leicht überwältigen kann, wie er es sich wünscht. Als Gold Masato und Ushitora einen Battle Royale vorschlägt, beginnt der Kampf…

Demon Flowers Band 2Eigene Meinung:
„Demon Flowers“ von Hakase Mizuki schlägt in eine ähnliche Richtung wie ihr Werk „Demon Ororon“, ist jedoch von den Zeichnungen her noch extremer geworden. Der Stil der Künstlerin lässt sich am einfachsten mit einer Mischung von Clamps „XXX Holic“, „One Piece“ und sogar dem Großmeister Yoshitaka Amano beschreiben. Dementsprechend muss man die Zeichnungen wirklich mögen und der Künstlerin eine Chance geben, auch wenn der Manga am Anfang fast schon abstoßend wirkt. Nach ein paar Seiten fällt der skizzenhafte, flüchtige Stil nicht mehr negativ ins Gewicht. Im Gegenteil- er ist unheimlich dynamisch, besticht durch großformatige Panele und relativ wenig Hintergründe. Man kann den Stil fast schon als expressionistisch beschreiben, und die spitzen, kantigen Zeichnungen laufen definitiv fernab des Mainstreams und sind somit etwas erfrischend Neues auf dem deutschen Mangamarkt, der Lust auf mehr macht.

Die Story macht zumindest im ersten Band etwas wenig her, auch wenn die Handlung im Grunde mit einem Konflikt zwischen den Charakteren startet. Ushitoras Verrat ist hierbei das zentrale Thema, wird später jedoch von den Gefühlen des Dämons gegenüber Masato abgelöst. Denn er empfindet deutlich mehr für Masato, als der Junge ahnt und spätestens ab dem zweiten Band wird klar, dass „Demon Flowers“ durchaus BL-Elemente enthält. Damit bestimmt nahezu dauerhaft eine Krise zwischen den beiden Männern die Haupthandlung, Nao ist vielmehr der willkommene Ausgleich, wird jedoch später auch zentraler Bestandteil der Geschichte. Zudem wird „Demon Flowers“ recht blutig und zuweilen auch ein wenig brutal, was man den Kämpfen und Dämonen verdanken kann. An Action mangelt es somit nicht.
Der erste Band dient der Charaktervorstellung, erst im zweiten Band tauchen Gold und die Familie auf, was endlich für Action und Dynamik in der Story selbst sorgt. Somit sollte man unbedingt mehr als den ersten Band lesen, um sich ein klares Urteil bilden zu können.

Insgesamt ist „Demon Flowers“ etwas vollkommen Neues. Es bietet neue Perspektiven, ist dank der Zeichnungen innovativ und dank des BL-Ansatzes vertraut zugleich und wartet mit dem wohl ungewöhnlichsten Protagonisten auf, die man sich vorstellen kann- einem obercoolen, verschlossenen Dämon, einem stets gut gelaunten, fröhlichen Masato und einer kecken Nao, die nicht auf den Mund gefallen ist. „Demon Flowers“ bewegt sich damit wunderbar fernab des Mainstreams und jeder sollte dem Manga von Hakase Mizuki eine Chance geben. Er lohnt sich und verdient es wirklich, beachtet zu werden.

© Koriko

Demon Flowers: © 2004 Hakase Mizuki, Shinshokan Co., Ltd. / EMA

Dein süßer Duft

Name: Dein süßer Duft
Englischer Name:
Originaltitel: Kimi Note
Herausgebracht: Japan: Kaiohsha 2010
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Junko
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Dein süßer DuftStory:
Sawatari und Miyasaka sitzen im Klassenzimmer direkt hintereinander und sobald sich auch nur ein Windhauch hegt, hat Miyasaka den minzigen Duft des Parfums seines Mitschülers in der Nase. Als er eines Tages zufällig das Parfum in der Stadt entdeckt und am nächsten Tag in der Schule ausprobiert, muss er feststellen, dass seine Versuche bei seinen Klassenkameraden weniger gut ankommen. Dennoch kommt er Sawatari näher, der ihm unter anderem bei der Wahl eines passenderen Parfums hilft, und schon bald, gesteht Miyasaka seinem neuen Freund seine Liebe. Eine zarte Beziehung entwickelt sich, die noch das ein oder andere Problem mit sich bringt …

Neben der titelgebenden Geschichte „Dein süßer Duft“ enthält der Band weitere Kurzgeschichten, die sich um die Liebe zwischen zwei Männern drehen. In „Replay“ begegnen wir Nishigaki und Yaguchi, die einst ein Paar waren, sich jedoch aufgrund unausgesprochener Worte trennten und auf einer Hochzeit wieder begegnen. „Des Königs Geflüster“ handelt von Ashiya und Kugayama, die eine sexuelle Beziehung miteinander haben, sich jedoch nie wirklich über ihre Gefühle ausgesprochen haben, und in „Geh heim“ versucht der junge Student Nakano alles, um seinen Kommilitonen Katsuragi aus seiner Wohnung zu kehren. Letzterer hat sich bei ihm festgesetzt, nachdem er aus seiner eigenen Bleibe geworfen wurde und macht es Nakano nicht leicht, seine Gefühle zu verbergen.

Eigene Meinung:
Mit dem Kurzgeschichtenband „Dein süßer Duft“ legt Tokyopop einen weiteren Manga von Junko vor, die bereits mit ihrem Debüt „Geliebter Raufbold“ auch in Deutschland ihre Fans gefunden hat.

Die Kurzmangas bieten inhaltlich wenig Neues. Es geht um Liebe, Beziehungskisten und Missverständnisse, sprich versierten BL-Lesern wird der Manga keine neuen Erkenntnisse oder innovative, spannende Grundideen bieten. Dennoch macht es Spaß den Einzelband zu lesen und sich von den kurzen, gefühlvollen Geschichten begeistern zu lassen. Grund hierfür sind die unterschiedlichen Aspekte, die Junko in „ Dein süßer Duft“ einarbeitet. Seien es nun witzige, romantische, erotische oder dramatische Geschichten, der Manga deckt eine Vielzahl unterschiedlicher menschlicher Emotionen ab und zeigt wie vielseitig die Liebe sein kann. Hin und wieder hätte es gerne mehr sein können, doch bei Kurzgeschichten sollte man einfach keinen Tiefgang erwarten oder irgendwelche unvorhergesehen Wendungen.

Junkos Charaktere sind liebenswert, sympathisch und gut nachvollziehbar. Eine tiefgehende Charakterwandlung sollte man nicht erwarten, doch auch auf wenigen Seiten ändern sich die jeweiligen Protagonisten der einzelnen Mangas ein wenig und entwickeln sich weiter. Insbesondere Sawatari und Miyasaka, deren Geschichte knapp die Hälfte des Mangas einnimmt, ändern sich mit der Zeit, werden reifer und erwachsener.
Dennoch sollte man auch hier nicht zu viel erwarten – man muss mit den, für das Genre üblichen, Stereotypen leben, sprich egal wie liebenswert die einzelnen Figuren sind, sie bleiben leider unrealistisch und bieten wenig Neues.

Zeichnerisch bewegt sich „Dein süßer Duft“ auf hohem Niveau. Junko hat einen sehr schönen, angenehmen Stil, der zu den Kurzmangas und den Geschichten passt. Gravierende Fehler findet man nicht, auch die Hintergründe sind schön ausgearbeitet. Auch die erotischen Szenen sind gut umgesetzt und wirken nicht künstlich eingebaut oder in die Länge gezogen. Hin und wieder sind sich die Gesichter ein wenig zu ähnlich, doch man hat keine größeren Probleme, die Charaktere auseinander zu halten.

„Dein süßer Duft“ ist ein schöner Einzelband, der Fans von Junko und allen, die Kurzgeschichten mögen zu empfehlen ist. Inhaltlich bietet sich dem BL Fan wenig Neues, doch es macht Spaß den Manga zu lesen und sich von den sympathischen Charakteren und dem angenehmen Zeichenstil mitreißen zu lassen. Wer einen guten Boys Love Manga für zwischendurch sucht, ist hier an der richtigen Adresse – „Dein süßer Duft“ bietet abwechslungsreiche Unterhaltung, gepaart mit einer guten Portion Romantik und Erotik.

© Koriko

Dein süßer Duft: © 2010 Junko, Kaiohsha Publishing Co., Ltd. / Tokyopop

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