Name: |
Pokémon Magical Journey |
Englischer Name: |
Magical Pokémon Journey |
Originaltitel: |
Pocket Monster Pipipi Adventure |
Herausgebracht: |
Japan: Shogakukan 1998
Deutschland: EMA 2001 |
Mangaka: |
Yumi Tsukirino |
Bände: |
10 Bände (in Deutschland nach Band 3 eingestellt) |
Preis pro Band: |
4,99 € |
Story:
Hazel, ein junges Mädchen mit dem Talent, sehr leicht mit Pokémon Freundschaft zu schließen, ist verliebt in Almond, doch dieser interessiert sich nur für Pokémon. Also verlangt sie von Coconuts Großvater, einem „Wissenschaftler“, dass er ihr einen Liebestrank herstellt, den sie dann Almond verabreichen kann. Allerdings ist die Formel noch nicht ganz ausgereift, sodass der Kuchen, den Hazel mit dem Liebestrank versehen hat, explodiert, als Almond gerade im Begriff ist, davon zu essen. Stocksauer bittet sie den Großvater um einen verbesserten Trank, doch der will ihr diesen Wunsch nur erfüllen, wenn sie in einem magischen Kleid, das er ihr schenkt und das sie vor Pokémon-Attacken beschützt, loszieht und Pokémon für ihn sammelt.
Da Hazel überhaupt kein Interesse daran hat, Pokémon zu fangen, freundet sie sich stattdessen nur mit ihnen an. Pikachu, Piepi und Pummeluff werden allerdings zumindest sowas wie ihre Begleiter und bleiben immer bei ihr. Pikachu ist zwar süß und lieb, aber schreckt auch nicht davor zurück, mit seinen Elektro-Attacken ordentlich auszuteilen, wenn ihm was nicht passt. Piepi ist ängstlich und leidet unter Minderwertigkeitskomplexen, gehört dafür aber zu den wenigen Pokémon, die die Sprache der Menschen beherrschen und Pummeluff ist ein kleines Prinzesschen, das absolut nicht kochen kann und sehr furchterregend werden kann, wenn es wütend ist. Das etwas unbeholfene Schiggy ist das einzige Pokémon, das nicht mit Hazel sondern mit Almond Freundschaft schließt, weil es in ihm einen Bruder sieht.
Der Frieden wird gestört, als Dr. Coconut mit ihrem besserwisserischen Evoli zurückkehrt und sich ebenfalls in Almond verliebt. Das macht sie und Hazel zu erbitterten Rivalinnen. Genau wie ihr Großvater versucht auch Coconut immer wieder Liebestränke zu brauen, die letztlich explodieren. Im Verlauf der Zeit stoßen noch mehr Charaktere zur illustren Runde dazu, wie Ninja Walnut, sein Meister Ditto und der kränkliche Peanut mit seinem energischen Glumanda. Gemeinsam feiern Hazel und ihre Freunde Geburtstag, Weihnachten, Valentinstag und Kirschblütenfest und erleben viele spannende Abenteuer.
Eigene Meinung:
„Magical Journey“ ist ein Pokémon-Manga für junge Mädchen. Es kommen nur sehr selten Orte und Personen aus den Videospielen vor und überhaupt unterscheidet sich die Welt von Hazel und ihren Freunden drastisch von der Pokémon-Welt aus den Games, Filmen und der TV-Serie sowie den anderen Pokémon-Mangas: Es gibt keine Pokébälle, Pokédexe und Arena-Orden und die Handlung dreht sich nicht um den Kampf gegen eine Verbrecherorganisation oder die acht Arenaleiter. Stattdessen liegt der Fokus auf Romance und Comedy. Da die Kapitel in Japan monatlich im Ciao-Magazin erschienen sind, spielt jedes Kapitel im jeweiligen Erscheinungsmonat, So enthielt die Februar-Ausgabe natürlich ein Kapitel über den Valentinstag und die Dezember-Ausgabe eine Weihnachtsgeschichte. Da jeder Band 6 Kapitel enthält (Bonus-Stories nicht mitgezählt), ist nach dem 2. Band bereits ein ganzes Jahr vergangen.
Wie man an der Storybeschreibung bestimmt schon gemerkt hat, hat dieser Manga nicht viel Handlung. Dass Hazel für Großvater Pokémon sammeln soll, um einen verbesserten Liebestrank zu erhalten, ist eigentlich schon nach dem 1. Kapitel vergessen und der Manga handelt hauptsächlich davon, wie die Freunde feiern, am Strand Urlaub machen oder Skifahren. Da die Charaktere jedoch so liebenswert sind und der Humor einmalig, kann man über den fehlenden roten Faden locker hinwegsehen. Außerdem ist es äußerst erfrischend, mit diesem Manga zur Abwechslung eine Pokémon-Geschichte serviert zu bekommen, in der die Protagonisten nicht stumpf von Arena zu Arena ziehen und man quasi schon von vorneherein genau weiß, wie die Geschichte in etwa ablaufen wird. Der Zeichenstil ist sehr simpel und gewöhnungsbedürftig, insbesondere die Art und Weise, wie Tsukirino Pikachu malt.
Zu bedauern ist abgesehen davon eigentlich nur die Umsetzung des Stoffs: Bonus-Kapitel sind immer hinten im Band, statt sie an chronologisch passender Stelle zu platzieren, was ziemlich verwirrend sein kann, wenn die Charaktere schon lange vorher Ereignisse aus besagten Bonus-Kapiteln erwähnen, als wären sie bereits geschehen. Außerdem wurde EMA von Shogakukan dazu verdonnert, die gespiegelte Viz-Fassung als Vorlage zu verwenden und aus dem Amerikanischen statt Japanischen zu übersetzen, wodurch einiges verloren geht. Zu allem Überfluss hat EMA auch noch beim ersten Band die Bonus-Seiten vergessen, in denen Hazel und Co. auf Ash und Misty treffen. Dass der Manga in Deutschland bereits nach dem dritten Band eingestellt wurde, lag übrigens nicht an schlechten Verkaufszahlen, sondern daran, dass EMA von vorneherein nur die ersten drei Bände geplant hatte. Ich empfehle den Manga allen jüngeren Fans von romantischen Komödien ohne viel Anspruch und natürlich allen, die von „Pokémon“ gar nicht genug kriegen können.
© Ban_Mido
Pokémon Magical Journey: © 1998 Yumi Tsukirino, Shogakukan / EMA