Totally Captivated

Name: Totally Captivated
Englischer Name: Totally Captivated
Originaltitel: Totally Captivated
Herausgebracht: Korea: eComiX 2007
USA: NetComics 2007
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Hajin Yoo
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,95 € (Band 1-5)
7,95 € (Band 6)

Totally Captivated Band 1Story:
Ewon Jungs Neugier hat ihn dieses Mal so richtig in die Misere geritten. Anstatt mit Jiho eine harmonische Beziehung zu führen, kann er anderen Männern nicht widerstehen und betrügt seinen Freund immer wieder. Mehrere Male hat ihm Jiho schon verziehen, doch als er Ewon mit seinem neusten Fang „in flagranti“ erwischt, hat der junge Student genug. Er beendet seine Beziehung zu Ewon und all die Entschuldigungen helfen ihm dieses Mal nichts.

Kurz darauf ist Jiho mit Mookyul zusammen. Letzterer begegnet Ewon mit Verachtung, doch Jiho hat eine bessere Idee. Sein Exfreund soll für Mookyul in dessen Firma als „Mädchen für Alles“ anfangen und tatsächlich steigt Ewon auf den Vorschlag ein, um Jiho zurückzugewinnen. Also macht Ewon alle Arbeiten, die anfallen – kochen, putzen, aufräumen und die Männer umsorgen. Schon bald ist er aus dem Büro nicht mehr wegzudenken und obwohl er kein Geld dafür bekommt, Mookyul ihn durch die Gegend scheucht und er etliche unliebsame Jobs aufs Auge gedrückt bekommt, hält er sich tapfer. Allerdings wird Ewon schnell klar, dass er Jiho nicht zurückgewinnen kann. Zudem weckt er ungewollt Mookyuls Interesse und die äußerst unkonventionellen Methoden, die dieser anwendet, sorgen dafür, dass Ewon schon bald an dem kühlen und aggressiven Mann Gefallen findet.

Werden die beiden ein Paar und gibt es überhaupt Chancen für die beiden? Immerhin haben beide ihre kleinen Geheimnisse und Mookyuls Firma arbeit nicht immer am legalen Bereich, ist Mookyul doch einer von Seouls Mafiabossen …

Eigene Meinung:
“Totally Captivated” ist ein Manhwa von Hajin Yoo, der sechs Bände umfasst. Zudem gibt es einige Sonderdoujinshis und Kurzmangas, die etwas erotischere Episoden beinhalten, für die in den regulären Manhwas kein Platz war oder die zu explizit für die Onlineveröffentlichung waren. Diese erschienen in den USA als Sammelbände, die jedoch vergriffen sind.
Die Reihe erschien ursprünglich auf der koreanischen Seite eComiX, anfänglich nur als Webcomic. Kurz darauf begann auch Netcomics die Reihe in den USA als Onlinecomic zu veröffentlichen, wo sie sehr erfolgreich lief und die Publikation in gedruckter Form nach sich zog. In Deutschland sicherte sich Tokyopop die Rechte an “Totally Captivated”, der erste Band erschien 2014.

Totally Captivated Band 2Für die Künstlerin ist „Totally Captivated“ der erste Ausflug in das Shonen-Ai Genre, da sie zuvor eher Shojo-Manga gezeichnet hat. Die Story um die beiden grundverschiedenen Charaktere Ewon Jung und Mookyul Eun begeisterte etliche Leser und es ist nicht verwunderlich, dass Hajin Yoo damit mehr Erfolge feierte, als mit ihren Shojo-Serien. Dabei bietet „Totally Captivated“ nicht unbedingt neue Ansätze oder eine bahnbrechende neue Handlung. Die Story ist nicht unbekannt und wer vielleicht ein wenig von der „Yu-Gi-Oh!“-Slash Welle mitbekommen hat, dem kommt die Konstellation zwischen Ewon und Mookyul wage bekannt vor, erinnert sie doch ein wenig an Seto Kaiba und Joey Wheeler. Damit sind nicht nur äußerliche Ähnlichkeiten gemeint, sondern auch die Standesunterschiede und die Charaktereigenschaften.

Die Personen entwickeln sich durchaus weiter und sowohl Ewon als auch Mookyul verändern sich ziemlich im Laufe der Geschichte, wachsen an ihren Aufgaben und den Problemen, die sich ihnen in den Weg stellen. Die Hintergrundgeschichte, die die Beiden verbindet ist schön und Hajin Yo geht immer wieder darauf ein.

Der Zeichenstil ist ebenfalls gut gelungen, besonders die Augen, Gesichter und Haare sind sehr liebevoll ausgearbeitet. In der Ganzkörperansicht wirken die Figuren teilweise etwas statisch und steif, was auch bei dynamischen Actionszenen der Fall ist oder bei schwierigen Perspektiven. Hajin Yoo weiß dennoch, wie sie ihre Figuren in Szene setzen muss, so dass man über die größeren und kleineren Fehler hinwegsehen kann.

Leider merkt man deutlich, dass der Manhwa damals in zweiwöchentlichem Rhythmus erschienen ist. So konzentriert sich die Künstlerin zumeist auf Gesichter, zeichnet selten Hintergründe und füllt die Seite mit vielen SD-Einlagen (die zugegeben sehr niedlich geworden sind), die natürlich schneller gezeichnet sind, als aufwendige Ganzkörperansichten. Ebenso wird auf Hintergründe fast vollständig verzichtet, so dass die Panele zumeist recht leer wirken und lediglich etliche Motivraster aufweisen. Dadurch wirken die Seiten manchmal etwas langweilig und es ist schade, dass einfach nicht mehr Liebe in die Seiten investiert wurde.

Der Manhwa ist empfohlen ab 16 Jahren, sprich Sexszenen sind zumeist nur angedeutet und das meiste spielt sich nur in der Phantasie des Lesers ab. Lediglich in den Sonderkapiteln geht es etwas deutlicher zur Sache.

Insgesamt ist „Totally Captivated“ ein empfehlenswerter Manhwa, der besonders denjenigen gefallen dürfte, die die Konflikte zwischen unterschiedlichen Charakteren mögen und einen Faible für Comedy haben. Die Geschichte ist lustig und spannend zugleich, teilweise mit einem Hauch Dramatik gewürzt, und ist eine gelungene Mischung aus Comedy, Action und Drama. Dank der schönen Zeichnungen und der sympathischen Charaktere, ist Hajin Yoos Manhwa ein Muss für Boys Love Fans. Unbedingt reinlesen!

© Koriko

Totally Captivated: © 2007 Hajin Yoo, eComiX/NetComics / Tokyopop

Toriyama Short Stories

Name: Toriyama Short Stories
Englischer Name: Akira Toriyama’s Manga Theater
Originaltitel: Toriyama Akira Marusaku gekijou
Neko Majin
Ginga Patrol Jaco
Cowa!
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1983
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Akira Toriyama
Bände: 8 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 5,95 € (Band 1-4)
7,95 € (Band 5)
6,95 € (Band 6)

Toriyama Short Stories Band 1Inhalt und Eigene Meinung
Akira Toriyama, der durch seine Serien „Dragon Ball“ und „Dr. Slump“ weltweite Popularität erlangte, war stets auch neben seinen Großprojekten ein sehr aktiver Zeichner. In den mittlerweile über dreißig Jahren seines Schaffens produzierte er auch dutzende „One-Shot“ genannte Kurzgeschichten. Einige dieser, pro Kapitel ca. 20 Seiten umfassenden Geschichten wurden seit 1983 unter dem Titel „Toriyama Akira Marusaku Gekijô“ in unregelmäßigen Abständen zu Tankôbon-Sammelbänden zusammengefasst und veröffentlicht. Diese insgesamt drei Bände der „TAMG“, die im Englischen unter dem Titel „Akira Toriyama’s Manga Theater“ publiziert wurde, nahm der Carlsen-Verlag als Grundlage für seine „Toriyama Short Stories“-Reihe.

Deren erster Band (der dritte der „TAMG“!) umfasst beispielsweise Kurzgeschichten, die zwischen 1988 und 1993 veröffentlicht wurden. Vom kleinen Mamejiro, der aus Trotz und Enttäuschung kurzerhand beschließt böse zu werden, über den kleinen Ninja Karamaru bis hin zum außerirdischen Helden „Cashman“, dem Krieger der Sparbüchse, und Ackman, dem Teufelssohn, finden sich darin allerlei unterhaltsame Geschichten für zwischendurch im üblichen Toriyama-Design, das teils sehr deutlich zur Geltung kommt. So ist es beispielsweise unübersehbar, welche Kurzgeschichten parallel zur Veröffentlichung von „Dragon Ball“ entstanden sind. Die beiden folgenden Bände entsprechen den ersten beiden in Japan herausgegebenen Sammelbänden aus den Jahren 1983 und 1987 und enthalten daher ältere Geschichten, darunter aber auch für Fans und Sammler interessante Stories wie etwa „Dragon Boy“ aus dem Jahre 1983, den Vorläufer für Toriyamas bekannteste und beliebteste Reihe „Dragon Ball“.

Toriyama Short Stories Band 2Im Gegensatz zur Veröffentlichung der TAMG, die in Japan nach drei Bänden nicht fortgesetzt wurde, geht Carlsen aber noch einen Schritt weiter und nutzt das Label „Toriyama Short Stories“ für eine Neuauflage bereits auch hierzulande veröffentlichter Short Stories von Akira Toriyama. So steht etwa im vierten Band der wohlbekannte „Neko Majin“ im Mittelpunkt, eine Fortsetzung ist von Seiten des Verlags nicht ausgeschlossen, sofern die Verkaufszahlen stimmen.

Die deutsche Ausgabe kommt qualitativ hochwertig daher. Schade ist nur, dass es keine Zeitleiste oder dergleichen gibt. Die Erstpublikation der Kapitel erfährt man nur ganz klein am Ende eines jeden Kapitels. Aber vielleicht folgt ja etwas dergleichen in den späteren Bänden wie „Neko Majin“, zu denen das übersetzte Material bereits seit geraumer Zeit vorliegt.

Ansonsten bieten die „Toriyama Short Stories“ eine gelungene Ergänzung für Sammler und Fans des Mangaka, der in den Geschichten seiner Linie treu bleibt: einfache Handlung, einfach gestrickte Charaktere, gerne actiongeladene Fights, Außerirdische inklusive.

© Rockita

Toriyama Short Stories: © 1983 Akira Toriyama, Shueisha / Carlsen

Toriko

Name: Toriko
Englischer Name: Toriko
Originaltitel: Toriko
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2008
Deutschland: KAZÉ 2012
Mangaka: Mitsutoshi Shimabukuro
Bände: 43 Bände
Preis pro Band: 6,50 €
19,95 € (Sammelbox inkl. Band 1-4)

Toriko Band 1Story
In einer parallelen Welt gleich einem modernen Schlaraffenland wachsen Hummer auf Bäumen und aus Quellen sprudelt exquisiter Brandy. Hier herrscht das Gourmet-Zeitalter, in dem die ganze Gesellschaft auf den Konsum von Nahrungsmitteln ausgerichtet ist. Die Menschen streben dort nach dem ultimativen Geschmackserlebnis, das sie sich auch einiges kosten lassen…

Trotz seines Alters ist der junge Koch Komatsu bereits Chefkoch in einem der angesehensten Restaurants der Hauptstadt. Während er über viel Erfahrung in der Zubereitung delikater Speisen verfügt, hat er sich aber noch nie groß damit beschäftigt, wie die Zutaten dafür beschafft werden. Eines Tages fordert ein Kunde für einen speziellen Anlass ein ganz besonderes Fleischgericht und ist sogar bereit , zu der Beschaffung des Materials – Fleisch eines Aggrogatoren – einen sogenannten Delikatessen-Jäger zu engagieren. Komatsus Aufgabe ist es nun, den muskelbepackten Hünen Toriko davon zu überzeugen, den Auftrag anzunehmen – ein hartes Stück Arbeit, wie sich herausstellen soll, doch letztlich (dank einer Aufstockung der Entlohnung) von Erfolg gekrönt.

Komatsu ist beeindruckt von der Kraft und dem Mut des Delikatessenjägers Toriko und beschließt, ihn auf seiner Jagdtour auf den Aggrogator zu begleiten. Ihm vertraut er auch seinen Traum an, aus besten Zutaten die besten Rezepte der Welt zu kreieren. Auch Toriko hat einen Traum: Aus den besten Gerichten der Welt möchte er sich ein spezielles Menü zusammenstellen – das Menü seines Lebens, bestehend aus seinen Leibgerichten. Ein hartes Stück Arbeit, da Toriko berufsbedingt nicht nur schon einiges gegessen hat, sondern in Bezug auf dieses Menü besonders anspruchsvoll ist.

Toriko Band 2Die gemeinsame Reise entpuppt sich für Toriko und Komatsu als unerwartet gefährlich. Doch unabhängig davon, wie sie endet, eines hat sie in jedem Fall erreicht: Aus den beiden ungleichen jungen Männern werden Freunde fürs Leben, die von diesem Tage an gemeinsam ihren Träumen nachjagen. Wird Toriko es schaffen, das Menü seines Lebens zusammenzustellen?

Eigene Meinung
„Toriko“ ist ein Action-Manga mit ungewöhnlichem Aufhänger aus dem renommierten „Shonen Jump“-Magazin des Shueisha-Verlgas, der in Japan Stammgast auf den Manga-Bestsellerlisten ist. Aufgrund des etwas speziellen Settings dauerte es eine Zeit lang, bis diese Serie um den grobschlächtigen Delikatessenjäger Toriko und den zierlichen Koch Komatsu auch auf den deutschen Markt gekommen ist.

Im Grunde ist die Geschichte um das ungleiche Paar und ihre Männerfreundschaft samt obligatorischen Lebensträumen eine typische Vertreterin ihres Genres (Action) und ihrer Gattung (Shonen, für Jungs bis etwa 15 Jahre). Lediglich der Aufhänger für die zahlreichen Battleszenen sticht hervor: In einem Gourmet-Zeitalter richtet sich der Blick der Menschen hauptsächlich auf den umfangreichen Verzehr von Nahrungsmitteln. Auch der Leser wird dabei auf eine heftige Probe gestellt, denn der im Manga abgebildete Massenkonsum hat mit Ernährung relativ wenig zu tun. Insbesondere die astronomischen Mengen, die der Hauptcharakter in einer bahnbrechenden Geschwindigkeit verputzt, um sie dann in 15kg-Portionen wieder auszuscheißen, kommt in der Verbindung schon fast unappetitlich daher. Von genussvollem Essen kann jedenfalls keine Rede sein, wenn Menge und Geschwindigkeit im Vordergrund stehen. Eigentlich eine Schande, wo doch so hochwertige Zutaten verwendet werden.

Ansonsten bietet die Serie solide Action mit einer handelsüblichen Hintergrundgeschichte. Ob sich die Serie allerdings im deutschsprachigen Raum längerfristig verkaufen wird, steht in den Sternen.

© Rockita

Toriko: © 2008 Mitsutoshi Shimabukuro, Shueisha / KAZÉ

Sammelbox

Tokyo Inferno

Name: Tokyo Inferno
Englischer Name:
Originaltitel: Kanojo wo Mamoru 51 no Houhou
Herausgebracht: Japan: Shinchosha 2006
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Usamaru Furuya
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 16,95 €

Tokyo Inferno Band 1Story
Der 21-jährige Jin Mishima ist ein ganz normaler Durchschnittsstudent der Keio-Universität. Da er kurz vor seinem Abschluss steht, macht er sich nun auf die Suche nach einem Arbeitsplatz. Sein größter Traum ist es, beim Fernsehen zu arbeiten, daher bewirbt er sich um eine Stelle bei Asahi TV. Zu seiner Freude wird er zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.

In Odaiba, dem Sitz des Fernsehsenders, ist Jin als „Normalo“ die Ausnahme. Allerhand abgefahrene Gestalten, Sensationswütige und Touristen geben sich auf überfüllten Plätzen die Ehre. Darunter ist auch Nanako, eine ehemalige Klassenkameradin und Jugendliebe Jins, die unter dem Nickname „Loliko“ zur Gothic Lolita Szene gehört. Nanako war zu Mittelschulzeiten ein Opfer von „Ijime“, Hardcore-Mobbing. Durch die Musik der Gothic-Band Sarin Helnwein fasste sie wieder neuen Lebensmut.

Aber auch in ihrer neuen Clique holt sie ihre Vergangenheit ein. Als Nanako von anderen SH-Fans drangsaliert wird, schreitet Jin ein. Während sich die beiden noch austauchen, geschieht das Unfassbare: Tokyo wird von einem Erdbeben der Stärke 8 heimgesucht. Speziell Odaiba liegt nach dem minutenlangen Beben in Trümmern. Zwar können die Freunde mit dem Schrecken davon kommen, aber sie haben keine Ahnung, wie sie nach Hause kommen sollen. In dieser Situation trifft Jin eine Entscheidung: Er wird bei Nanako bleiben und ihr helfen, komme was wolle.

Schnell zeigt sich, dass das Unglück viel mehr Opfer gefordert hat, als anfangs angenommen. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte. Jin stürzt sich sofort ins Getümmel und hilft, wo er nur kann. Dabei macht er Erfahrungen, die ihn sein ganzes Leben begleiten werden. Er beschließt, mit Nanako zur Station von Asahi TV zu gehen, wovon er sich Hilfe verspricht. Da diese Entscheidung gleichbedeutend damit ist, die zahlreichen noch ungeborgenen Verletzten zurückzulassen, schwört er, zumindest Nanako zu beschützen.

Tokyo Inferno Band 2Gemeinsam machen sich die beiden auf den gefährlichen Weg durch das zerstörte Tokyo…

Eigene Meinung
„Tokyo Inferno“ ist ein bedrückend realistisches Endzeit-Werk von Usamaru Furuya. Gerade für Japaner, die mit der ständigen Gefahr eines möglichen Erdbebens konfrontiert leben, dürfte dieses Werk ein absolutes Horror-Szenario darstellen. Durch den aus architektonischer Sicht katastrophalen Untergrund Tokyos – der authentisch beschrieben wird – genügt das Erdbeben, um die Stadt in Trümmer zu legen und die Bevölkerung von lebenserhaltenden Errungenschaften abzuschneiden.

Die Charaktere Jin und Nanako (und später auch Rika) machen eindrückliche Erfahrungen, die ihr ganzes Lebensbild verändern sollen. Die Charaktere machen augenscheinliche Reifeprozesse durch. Da gibt es den „Normalo“ Jin, der während der Katastrophe zum selbstlosen Krisenhelfer wird, zu jemandem, den es psychisch stark mitnimmt, dass er nicht jedem einzelnen Menschen helfen kann. Während er vorher häufig wegsah, fühlt er nun mit seinem Gegenüber.

Nanako, die früher immer das Opfer war, der es am schlechtesten ging und die sich an ihre Lolita-Identität wie an einen Rettungsring klammert, gewinnt langsam aber sicher wieder ihren Bezug zur Realität zurück. Und schließlich lernt das Mode-Girl Rika, dass es Moment gibt, in denen Überheblich und Berechnung fehl am Platze sind.

„Tokyo Inferno“ zeigt das Unglück in bedrückenden Bildern, mit viel Schmerz und persönlichen Schicksalen, aber auch immer mit der Hoffnung am Horizont und den „kleinen Helden“ der Katastrophe, die – im Gegensatz zu den „Helden“ des Alltags – alles geben, um zu helfen.

© Rockita

Tokyo Inferno: © 2006 Usamaru Furuya, Shinchosha / Tokyopop

Tokyo ESP

Name: Tokyo ESP
Englischer Name: Tokyo ESP
Originaltitel: Tokyo ESP
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2010
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Hajime Segawa
Bände: 8 Doppelbände
Preis pro Band: 14,00 €

Tokyo ESP Band 1Story
Die 16-jährige Rinka Urashima besucht eine Oberschule in Tokyo. Da ihr Vater keine festen Arbeitsstellen bekommt, jobbt sie nach der Schule, um das Haushaltsgeld aufzubessern. Trotz ihrer angespannten finanziellen Lage ist Rinka ein freundliches und zielstrebiges Mädchen.

Eines Tages bemerkt Rinka auf dem Rückweg von der Schule mitten in der Stadt einen Schwarm fliegender Leuchtfische, die auch noch von einem (ebenso flugfähigen) Pinguin begleitet werden. Die seltsamen Tiere scheinen sich um den Tokyo Tower zu sammeln. Dort trifft Rinka auch Kyotaro Azuma, einen Jungen aus ihrer Schule, der ebenfalls von dem Phänomen angelockt wurde. Beide sind gleichermaßen überrascht, als die Fische plötzlich durch sie durch zu schwimmen scheinen.

Erst am nächsten Tag zeigen sich die Folgen dieses bizarren Ereignisses: Rinka ist plötzlich in der Lage, durch Wände hindurch zu gehen. Die Handhabung dieser Kraft stellt allerdings ein Problem dar – denn solange sie sich nicht darauf konzentriert, dematerialisiert sie sich automatisch und fällt auch schon einmal durch die Zimmerdecke in die darunter liegende Wohnung. Doch nicht nur das: Auch ihr Vater scheint von den Leuchtfischen eine Kraft erhalten zu haben, denn er zieht Autos plötzlich wie magnetisch an. Keine optimalen Voraussetzungen inmitten des Tokyoter Berufsverkehrs. Bald schon ist ihr Vater inmitten eines Pulks von Automobilen eingeschlossen.

Zum Glück gibt es da noch Kyotaro, dessen Fähigkeit der Teleportation erweist sich bei der Rettung von Herrn Urashima als elementar wichtig. Kyotaro überrascht Rinka damit, dass er vorhat, seine Kraft in Zukunft für die Gerechtigkeit einzusetzen und bittet das Mädchen, in dabei zu unterstützen. Eine Allianz wird bald zur Notwendigkeit, als nämlich noch weitere Menschen mit (bald mit ESP abgekürzten) Kräften auftauchen – nur mit weit weniger lauteren Motiven…

Tokyo ESP Band 2Eigene Meinung
Mit „Tokyo ESP“ kommt der zweite Titel von Hajime Segawa („Ga-Rei – Monster in Ketten“) innerhalb kurzer Zeit nach Deutschland. Aufgrund eines seltsamen Ereignisses entwickeln plötzlich einige Menschen in Tokyo Superkräfte, darunter auch die Oberschüler Rinka und Kyotaro. Nur sind längst nicht alle bereit, diese auch zum Wohle der Menschheit einzusetzen…

Es zeigt sich schnell, dass Segawa das Science-Fiction-Genre eindeutig leichter von der Hand geht als Fantasy. Auch seine Comedy-Einschübe wirken in diesem eher Action und weniger Romance umfassenden Setting deutlich passender rüber. Ein wenig erinnern die Fähigkeiten der ESP-Nutzer an die Kräfte der X-Men, zahlreiche Anspielungen auf diverse Marvel-Helden inklusive.

Etwas irritierend ist lediglich die ständige Betonung, in welchen ärmlichen Verhältnissen die Protagonistin und ihr Vater aufwachsen. Dies wird in einer Vehemenz betont (auch an so unpassenden Momenten immer wieder eingebracht), dass man sich nicht sicher sein kann, ob dies tatsächlich noch als Gesellschaftskritik oder lediglich als Running Gag zu interpretieren ist.

Segawas Stil zeigt sich auch zeichnerisch deutlich: Insbesondere die männlichen Charaktere haben große (und sogar teils sehr große) Ähnlichkeit mit den Figuren aus „Ga-Rei“. Bei den weiblichen Charakteren mildern andere Haarfarben und Frisuren den Eindruck etwas ab.
Insgesamt ist „Tokyo ESP“ eine interessante und gut zu lesende Sci-Fi Story, die sich wunderbar eignet, um nebenher gelesen zu werden.

© Rockita

Tokyo ESP: © 2010 Hajime Segawa, Kadokawa Shoten / Tokyopop

SchattenArie

Name: SchattenArie
Englischer Name:
Originaltitel: SchattenArie
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2015
Mangaka: Story: Anne Delseit
Zeichnungen: Zofia Garden
Bände: 2 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

SchattenArie 1Story:
Die junge Luca hat ihr ganzes Leben vor sich: ihr Job als Gerichtsmedizinerin verspricht Abwechslung, ebenso ihr Liebesleben, da sie endlich ihr Studium abgeschlossen hat. Doch es kommt anders, als sie eines Abends die Leiche es eines jungen Mannes obduzieren soll, der nicht annähernd so starke Verletzungen aufweist, wie er eigentlich müsste. Nur wenige Augenblicke später erwacht der Mann zum Leben, tötet ihre Kollegen und macht sich über sie her. Allerdings stirbt sie nicht, sondern wird von dem geheimnisvollen Brayden in einen Vampir verwandelt.

Für Luca, die mit ihrem neuen Dasein als Vampir nur schwer zurecht kommt, bricht ein neues Leben in Braydens Sippe an. Von erotischen Träumen mit ihrem Schöpfer heimgesucht, findet sie bei diesem jedoch keine Antworten, da Brayden ihr aus dem Weg geht. Ihr Mörder Tristan und dessen Freundin Undine, die beide von Brayden verwandelt wurden, sind ebenfalls keine Hilfe – im Gegenteil. Tristan sorgt mit seiner rebellischen Art für Unruhe unter den Vampiren und bedrängt Luca immer wieder. Zu allem Überfluss erfährt Luca schließlich, dass sich nicht nur Vampire in Köln niedergelassen haben, sondern auch Werwölfe, dessen Anführer Alfred Brayden schon seit einer Ewigkeit kennt. Und dass Alfred zunehmendes Interesse an Luca entwickelt macht die Angelegenheit ebenfalls nicht einfacher …

Neben dem Manga enthält der Band noch die, von Anne Delseit verfasste, Kurzgeschichte „Dämmerungsbellen“, in der es um Alfred, sein Rudel und seine Beziehung zu Brayden geht.

Eigene Meinung:
Mit dem deutschen Manga „SchattenArie“ legt die Zeichnerin Zofia Garden nach ihrer dreibändigen Debüt-Reihe „Killing Iago“ ihr neustes Werk vor. Dieses Mal hat sie sich dafür mit der Autorin Anne Delseit zusammengetan, die bereits mit Martina Peters („Lilientod“) zusammengearbeitet hat und deren Geschichte rund um Luca und die Vampire bereits vor einigen Jahren von Rebecca Jeltsch umgesetzt werden sollte. Während Luca damals noch ein junger Mann und der Manga im Boys Love Genre angekündigt war, wurde das Konzept bei „SchattenArie“ abgewandelt und präsentiert sich im Mystery-Genre mit Erotikeinschlag.

Die Geschichte ist im Großen und Ganzen nichts Neues. Eine typische Vampirgeschichte mit den ewig währenden Kämpfen zwischen Werwölfen und Vampiren, garniert mit Geheimnissen, mysteriöser Vergangenheit und einer Liebesgeschichte. Luca stolpert recht ungewollt in die ganze Geschichte und entwickelt sich schnell zum Dreh- und Angelpunkt, da sowohl Brayden, als auch Alfred und bis zu einem gewissen Grad auch Tristan gesteigertes Interesse an ihr haben. Warum dies so ist, wird nur angedeutet und bietet Potenzial für die Fortsetzung.
Ansonsten ist das Konzept der Vampire interessant und zeigt eine schöne Grundidee, da ihre Herkunft anders erklärt wird, als man es im Allgemeinen kennt. Zudem sind sowohl die Vampire, als auch die Werwölfe ziemlich blutrünstig und wissen zu kämpfen, was sie nicht zu den verweichlichten Figuren macht, die man dank „Twilight“ unterdessen in zu vielen Büchern findet.

SchattenArie Band 2Die Charaktere sind ebenfalls interessant und machen neugierig auf mehr, da viele Geheimnisse noch nicht gelüftet liegen. Allerdings handeln die Figuren nicht immer logisch, was das Lesen zunehmend erschwert. Die Frage warum Brayden seinen „Sohn“ Tristan so vehement schützt, ganz gleich, wie verantwortungslos dieser handelt und wie viele Opfer Brayden dafür erbringen muss, erschließt sich dem Leser nicht. Wahrscheinlich klärt sich das im Laufe des nächsten Bandes, doch es nervt einfach nur, dass Tristan nahezu alles machen kann, ohne, dass er eine Rechnung dafür bekommt. Daher kommt Braydens Rolle als Anführer nicht wirklich beim Leser an – er wirkt zu schwach und ungerecht, hat einfach zu viele Geheimnisse, die nicht gelüftet werden und verhält sich gegenüber Luca unnahbar. Das macht ihn durchaus unsympathisch, da er und seine Handlungen einfach nicht nachvollziehbar sind.
Luca wiederum ist ganz gut in Szene gesetzt – sie ist verloren und fühlt sich hilflos, trauert ihrem menschlichen Leben nach und kann sich mit der Situation nur schwer abfinden. Dennoch geht sie überraschend schnell auf Alfreds Angebote ein, selbst als sie um seine wahre Natur weiß. Dadurch wirken ihre Handlungen und Aktionen manchmal aufgesetzt und nicht stimmig.
Die übrigen Charaktere sind interessant, bleiben jedoch ein wenig blass. Vielleicht werden sie in Band 2 besser beleuchtet.

Die Zeichnungen bewegen sich durchgängig auf einem sehr hohen Niveau – Zofia Gaden hat sich seit „Killing Iago“ massiv gesteigert. Sowohl die Figuren, als auch die Hintergründe sind aufwendig und detailliert ausgearbeitet, zudem variiert sie bei der Kleidung und den Frisuren. Auch die kleinen anatomischen Schwächen, die hin und wieder in ihrem Frühwerk auftraten, sind ausgemerzt – sowohl die männlichen, als auch die weiblichen Figuren sind eine wahre Augenweide. Actionszenen, Kämpfe und erotische Sequenzen sind ebenfalls überzeugend und dynamisch umgesetzt. Durch den hohen Einsatz von Rasterfolie wirken die Panele zwar manchmal überladen, doch es unterstreicht die düstere Atmosphäre des Mangas und passt zu den Figuren.

„SchattenArie“ ist ein gelungener, spannender Auftakt, bei dem vor allem Zofia Gadens aufwendige Zeichnungen punkten können. Die Figuren handeln zwar nicht immer logisch und es bleiben zu viele Geheimnisse im Dunkeln, um die Geschichte von Anne Delseit anständig voranzutreiben, dennoch macht der Manga Lust auf mehr. Wer erotische, mysteriöse Vampir-Mangas in Kombination mit schönen Zeichnungen mag, die mühelos mit denen japanischer Mangaka mithalten können, ist bei „SchattenArie“ an der richtigen Adresse. Bleibt zu hoffen, dass sich Band 2 inhaltlich ein wenig steigern kann und auch die Intensionen der Charaktere besser erklärt werden – denn „SchattenArie“ ist auf jeden Fall lesens- und empfehlenswert.

SchattenArie: © 2015 Zofia Garden/Anne Delseit, Carlsen

Time Killers

Name: Time Killers
Englischer Name:
Originaltitel: Time Killers
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2011
Deutschland: KAZÉ 2013
Mangaka: Kazue Kato
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Time KillersStory:
Kazue Kato ist vielen Mangafans für ihre fantastische Shonen-Serie „Blue Exorcist“ bekannt, die bereits eine Animeserie nach sich zog. Trotz allem ist „Blue Exorcist“ nicht ihr Debütwerk gewesen, sondern entstand erst Jahre nach ihren ersten Kurzmangas und Kurzgeschichten. „Time Killers“ enthält diese Werke und 11 Kurzgeschichten aus ihrer Feder, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Die längsten Geschichten des Bandes sind „Der Hase“, „Tomaten“, „Hoshiota“ und „Der Fall Miyama-Uguisu“, wobei letzterer die Grundlage ihrer noch laufenden Erfolgsserie „Blue Exorcist“ bildet. In „Der Hase“ geht es um einen jungen Attentäter Shuri Todo, der maskiert und mit Baseballschläger seine Opfer ins Jenseits befördert. Als er nach einem Auftrag verletzt durch die Straßen flieht, läuft er dem jungen Taira Futamura in die Arme, der Arzt werden will. Tags darauf begegnet ihm der Junge wieder – als neuer Mitschüler, der Shuri zum Freund haben will. Die Umstände verkomplizieren sich, als Shuri seinen nächsten Auftrag erhält – er soll Futamaras Vater töten …

„Tomaten“ spielt in einer fiktiven Wüstenwelt, in der neben normalen Menschen auch lebensgroße Hasen leben. Eine von ihnen nennt ein großes Tomatenfeld ihr Eigen und wird deswegen von einigen schmierigen Männern belagert, die es auf das Stück Land abgesehen haben. Also beauftragt sie das Leibwächterduo Usakichi und Sasuke damit, sie und ihr Feld vor den Übergriffen der Männer zu beschützen …

Der Kurzmanga „Hoshiota“ handelt von dem Sternennarr Yoshio, der alles daran setzt seine Vorliebe für Sterne zu verbergen, um nicht als Freak abgestempelt zu werden. Dass die hübsche Tezuka ebenso verrückt nach den Sternen ist, macht es nicht besser, insbesondere da sie an Yoshio interessiert ist. Die Ereignisse überschlagen sich, als aus heiterem Himmel zwei Aliens vor Yoshio auftauchen und ihm das Angebot machen, als letztes menschliches Exemplar zu Anschauungszwecken mit ihnen zu kommen, während ein riesiger Komet auf die Erde zurast und alles Leben auf einen Schlag vernichten könnte …

In „Der Fall Miyama-Uguisu“ trifft der Leser auf die Urversionen von Rin (Yoru) und Shiemi (Mokona). Die junge Mokona leidet nach dem Tod ihrer Eltern unter der Gewalt ihres Onkels, für den sie Ikebanagestecke anfertigt. Ihr Leben ist trist, bis eines Tages der Exorcist Yoru auftaucht und das Haus nach Dämonen absuchen will. Schnell wird klar, dass sich hinter Yoru mehr verbirgt, insbesondere als herauskommt, dass Mokonas Onkel von einem Dämon besessen ist, den Yoru nur zu gut kennt …

Eigene Meinung:
Mit „Time Killers“ legt Kazé einen weiteren Manga der beliebten Künstlerin Kazue Kato vor, der nahezu alle ihre Kurzmangas in sich vereint und einen interessanten Einblick in die Entwicklung der Künstlerin gewährt. Die Geschichten sind vollkommen unterschiedlich, umfassen manchmal nur wenige Seiten oder sind komplett in Farbe gehalten. Den Leser erwartet eine wilde Mischung unterschiedlicher Werke, mal ernst und dramatisch, mal witzig und durchgeknallt. Zumeist geht es ein wenig actionreicher zur Sache, gewürzt mit Comedy- und Romanceelementen.

So bunt wie die Geschichten, sind auch die Charaktere. Zu Beginn sind es vorwiegend die üblichen Shonen-Helden, doch es blitzen immer wieder ungewöhnliche Figuren auf, wie die Hasencharaktere in „Tomaten“ oder die Indianer in der komplett farbigen Kurzmanga „ Die Krieger aus dem Land der roten Erde“. Kazue Kato probiert verschiedene Richtungen aus, zeichnet zunächst Geschichten, die ihr gefallen und legt damit untypische und einzigartige Geschichten vor, die sich schwer in eine Schublade packen lassen. Erst bei „Der Fall Miyama-Uguisu“, der letzten Geschichte des Bandes, schafft sie einen Manga, der auf das japanische Publikum zugeschnitten wurde und der ihr den wirklichen Einstieg ins Mangageschäft ermöglichte.

Zeichnerisch ist „Time Killers“ durchwachsen. Gerade die ersten Mangas wirken ein wenig unsicher und weisen hier und da Fehler auf, wenngleich man Kazue Katos Stil auch in ihren früheren Werken erkennt. Sie legt viel Wert auf Action und Dynamik, was von Anfang an kein Problem für sie ist und erschafft ganz eigene Charaktere. Im Laufe des Mangas festigt sich ihr Stil, ihre Strichführung wird sicherer, ihre Figuren in sich stimmiger. Es macht Spaß die Entwicklung der Mangaka mit zu verfolgen, umfasst „Time Killers“ doch eine Zeitspanne von fast 10 Jahren.

Zusätzlich muss man die Ausstattung des Mangas und die Aufmachung des Verlages lobend erwähnen – sämtliche Farbseiten (rund 20) sind enthalten und befinden sich innerhalb des Mangas auch an passender Stelle (Farbcover vor entsprechende Kapitel). „Time Killers“ enthält ein ausklappbares Farbposter und schlägt trotz allem mit 6,95€ zu Buche.

„Time Killers“ ist ein schöner, ungewöhnlicher Einzelband, den sich Fans der Mangaka Kazue Kato nicht entgehen lassen sollten. Neben den abwechslungsreichen Geschichten und den ungewöhnlichen Charakteren bietet sich dem Leser die seltene Möglichkeit den 10-jährigen Entwicklungsprozess einer Shonen-Künstlerin mitzuverfolgen. Teilweise schlägt sich das in den ersten Mangas auf den Stil der Künstlerin nieder, doch darüber kann man getrost hinweg sehen, wenn man das Alter der Zeichnerin berücksichtigt. Dank der tollen Aufmachung seitens KAZÉ und des angenehmen Preises, sollte jeder einen Blick riskieren. Zu empfehlen.

© Koriko

Time Killers: © 2011 Kazue Kato, SHUEISHA Inc. / KAZÉ

The Prince of Tennis

Name: The Prince of Tennis
Englischer Name: The Prince of Tennis
Originaltitel: The Prince of Tennis
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1999
Deutschland: Tokyopop 2006
Mangaka: Takeshi Konomi
Bände: 42 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

The Prince of Tennis Band 1Story
Ryoma Echizen ist zwölf Jahre alt und ein talentierter Nachwuchs-Tennisspieler. Nach Jahren, die er in den Vereinigten Staaten gelebt hat, zieht er wieder mit seinen Eltern zurück nach Japan. Gleich meldet er sich zu einem Juniorenturnier an um die Stärke der japanischen Jugendlichen zu testen. Auf dem Weg zum Turnier trifft er in der U-Bahn mehrere ältere Jungen, von denen besonders einer mit seinem angeblichen Tennistalent angibt. Ryoma macht diesen Angeber vor dessen Freunden lächerlich, indem er ihn auf einen Griffehler hinweist, was dieser gar nicht verträgt. Am Bahnhof dann trifft Ryoma auf die gleichaltrige Sakuno, die auf ihre Großmutter wartet, mit der zusammen sie sich das Turnier ansehen will. Sakunos Angebot, gemeinsam mit ihr zum Turnier zu gehen, schlägt der junge Spieler eher unfreundlich aus und möchte von ihr lediglich den Weg zum Tennisplatz wissen. Im Unwissen wird er allerdings von ihr in die falsche Richtung geschickt.

Durch die daraus entstandene Verspätung wird er disqualifiziert. Sakuno bekommt ein schlechtes Gewissen und will Ryoma als Entschuldigung etwas zu trinken kaufen, doch sie hat kein Geld dabei. Notgedrungen gibt stattdessen Ryoma ihr einen aus. Da tauchen plötzlich wieder die Spieler aus der U-Bahn auf. Sie denken, dass Ryoma verloren und gleich in der ersten Runde ausgeschieden ist, was der Angeber zum Anlass nimmt, ihn zu schikanieren. Als dann Sakuno aus Versehen auch noch Sasabe, den Angeber, mit Saft bekleckert und der sie daraufhin aufs Korn nimmt, fordert Ryoma den Älteren kurzerhand heraus.

Entgegen aller Erwartung macht Ryoma einen Punkt nach dem anderen. Die Lösung des Rätsels gibt Sakunos Großmutter, die später hinzukommt. Ryoma hat nicht nur viermal in Folge die amerikanischen Juniorenmeisterschaften gewonnen, sondern ist auch noch der Sohn eines der besten und bekanntesten Tennisspieler, den Japan je hatte. Ryoma hat dessen Talent geerbt und beherrscht mit seinen gerade zwölf Jahren bereits starke Techniken auf Profiniveau, wie zum Beispiel der Twistaufschlag oder perfekt geschnittene und positionierte Bälle. So ist es nicht mehr verwunderlich, dass auch Mogeleien dem total überrumpelten Sasabe nicht mehr zum Sieg verhelfen. Ryoma macht ihn regelrecht fertig. Das größte „Wunder“ ist die Tatsache, dass er die ganze Zeit mit seinem schwachen rechten Arm gespielt hat.

The Prince of Tennis Band 2Ein paar Wochen später werden Ryoma und Sakuno auf der Seigaku Junior High School eingeschult. Natürlich wollen beide dem Tennis Club beitreten. Auf dem Weg zum Tennisplatz trifft Ryoma Horio. Der ist ein richtiger Schwätzer, der sich einbildet, alles über den berühmten Tennis Club der Seigaku zu wissen. Nachdem die beiden zuerst von einem älteren Mitschülern auf eine falsche Fährte gelockt wurden, treffen sie am Tennisplatz neben den gleichaltrigen Kachiro und Katsuo zwei Mitglieder des Tennis Clubs aus der 8. Klasse. Die schlagen den Neuen ein Spiel vor: Wenn sie mit ihrem Aufschlag eine der Dosen auf der anderen Seite des Spielfeldes treffen, bekommen sie 10.000 Yen. Einzig Ryoma durchschaut den Trick. Da taucht plötzlich wieder der ältere Schüler auf, der Ryoma und Horio in die Irre geführt hat. Es stellt sich heraus, dass auch er im Tennis Club ist. Er heißt Momoshiro und ist sogar Stammspieler der Mannschaft. Von Ryoma beeindruckt, fordert er ihn heraus. Wie wird das Duell ausgehen?

Eigene Meinung
„The Prince of Tennis“ könnte auch heißen „Ein junger Spieler geht seinen Weg“. Nicht anders kann man diesen Manga aus Sicht des Hauptcharakters Ryoma beschreiben. Ein hübscher Zeichenstil und korrekte Beschreibungen und Titel der einzelnen Techniken und Materialen, die man im Tennis benutzt machen diese Serie zu einer der besten in der Sparte Sport und garantiert zur besten mit dem Thema Tennis. Für alle Manga-Fans, die Tennis spielen, aber auch für die, die es (noch) nicht spielen, ist dieser Manga unterhaltsam, interessant und gut zu lesen.

© Rockita

The Prince of Tennis: © 1999 Takeshi Konomi, Shueisha / Tokyopop

The Legend of Zelda: The Minish Cap

Name: The Legend of Zelda: The Minish Cap
Englischer Name: The Legend of Zelda: The Minish Cap
Originaltitel: Zelda no Densetsu ~ Fushigi no Boushi ~
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2006
Deutschland: Tokyopop 2010, 2017
Mangaka: Akira Himekawa
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €
14,00 € (Perfect Edition)

The Legend of Zelda: The Minish CapStory
In einer Welt, in der alle Bewohner an die Unterstützung durch die daumengroßen Feen der Minish glauben, lebt der kleine Link. Täglich hilft er seinem Großvater, dem Waffenschmied-Meister des Landes, bei dessen Arbeit in der Werkstatt. Jede freie Minute aber nutzt er, um sich selbst im benachbarten Dojo an der Schwertkampfkunst zu schulen. Doch obwohl er sehr fleißig trainiert, durfte Link bisher noch nie an einem der jährlichen Kampfturniere teilnehmen, was den Jungen sehr frustriert.

Links Bewährungsprobe soll schneller kommen, als er sich in seinen kühnsten Träumen vorgestellt hätte. Eben noch besucht er mit seiner Sandkastenfreundin Zelda, der Prinzessin seines Landes Hyrule, das jährliche Minish-Fest, da stört auch schon ein fremder dunkler Magier den Frieden im Land. Der gewinnt nicht nur mühelos das Kampfsportturnier, sondern verwandelt auch noch Zelda in eine steinerne Statue. Zudem zerbricht er das Heilige Schwert der Minish, das einst einem legendären Held den Sieg über das Böse ermöglichte. Einzig die Minish selbst könnten das Schwert reparieren, aber nur ein Kind könnte mit ihnen Kontakt aufnehmen.

Link zögert keine Sekunde und erklärt sich bereit, diese schwierige Aufgabe zu erfüllen, um seine Freundin und das Reich zu retten. Und die Zeit drängt, denn der böse Magier Vaati hat bereits damit begonnen, seine Monster in Hyrule auszuschicken.

Die Reise erweist sich als schwierig, da Link keine Ahnung hat, wo er anfangen soll zu suchen. Da macht er plötzlich die Bekanntschaft des seltsamen Wesens Ezelo, einer Art Mütze mit Vogelkopf. Als Dankeschön dafür, dass Link ihn beschützt, verspricht Ezelo, ihn in die Minish-Welt zu bringen und ihm ein guter Ratgeber zu sein. Und so steht Link schon bald tatsächlich den ersten kleinen Minish gegenüber. Fragt sich nur, ob die ihm auch helfen wollen – und können… Eine abenteuerliche Reise beginnt…

Eigene Meinung
„The Minish Cap“ ist bereits das sechste adaptierte Zelda-Videogame im Manga-Format. Wie bisher zeigt sich auch diesmal Akira Himekawa dafür verantwortlich. Der Handlungskern ist identisch mit denen der Vorgänger, lediglich die Rahmenbedingungen haben sich geändert. Dazu wurde wieder eine neue Parallelwelt geschaffen, in der neben den Bewohnern Hyrules auch die Minish – Mini-Feen mit Heinzelmännchen-Image – leben. Sobald die Story sich mal von dem immergleichen Prolog befreit hat, entwickelt sie sich unerwartet und ansprechend, für Spannung wird natürlich ebenfalls gesorgt.

Das Charakterdesign ist noch kindlicher geworden, mittlerweile bekommt man von dem nun schon arg niedlichen Link, insbesondere aber von den kleinen Minish fast schon Zahnschmerzen, so süß sind sie gezeichnet. Das Design unterstreicht das erneut gesenkte Alter der Zielgruppe. Die Altersempfehlung „10+“ wirkt angesichts dessen beinah lächerlich.

Viel Neues lässt sich zu diesem Band der „Zelda“-Reihe nicht sagen. Wer die bisherigen Videospiel-Adaptionen gekauft und geschätzt hat, kommt auch um diesen Band nicht herum. Ansonsten eignet er sich vornehmlich für jüngere Leser zum Einstieg in die Reihe.

© Rockita

The Legend of Zelda – The Minish Cap: © 2006 Akira Himekawa, Shogakukan / Tokyopop

The Legend of Zelda: Phantom Hourglass

Name: The Legend of Zelda: Phantom Hourglass
Englischer Name: The Legend of Zelda: Phantom Hourglass
Originaltitel: Zelda no Densetsu ~ Mugen no Sunadokei ~
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2009
Deutschland: Tokyopop 2011, 2017
Mangaka: Akira Himekawa
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €
14,00 € (Perfect Edition)

The Legend of Zelda: Phantom HourglassStory
Der kleine Link und seine Freunde segeln unter dem Kommando der forschen Tetra über die Sieben Weltmeere – immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Eines Tages ist es plötzlich vorbei mit der fröhlichen Seefahrt. Da sie der Wind zufällig in die Nähe eines Schiffswracks geweht hat, auf dem es angeblich spuken soll, beschließt Tetra das Geheimnis um die angeblichen Geister zu lüften. Doch dazu kommt es nicht mehr, denn Tetra wird von den unheimlichen Mächten, die auf dem Schiff hausen, entführt und Link stürzt, beim Versuch sie zu retten, über Bord.

Einige Zeit später wird Link bewusstlos an den Strand einer südseehaften Insel angespült. Die kleine Fee Ciela findet ihn und bringt ihn zum alten Siwan, dem weisesten Mann der Gegend. Dieser rät dem Jungen, sich an raubeinigen Seemann Linebeck zu wenden, der am Hafen vor Anker liegt. Linebeck besitzt nicht nur ein Schiff, sondern auch Jahre der Erfahrung auf den Meeren. Leider steht es mit dem Charakter des exzentrischen Kapitäns nicht zum Besten. Seine Gier nach Schätzen aller Art bringt ihn in regelmäßigen Abständen in die Bredouille.

Auch als Link ihn findet, steckt Linebeck mal wieder in der Klemme. Auf der Jagd nach einem geheimen Schatz, geriet er mitten in das Sicherheitssystem des Tempels, in welchem sich das erhoffte Gold befinden sollte. Prompt nutzt der gerissene Seebär die Gutgläubigkeit Links aus, um sich selbst zu retten – und Link nach dem Schatz suchen zu lassen.

Der entpuppt sich aber als unerwartetes Artefakt: die mysteriöse Phantomsanduhr. Sammelt der Besitzer den verlorenen Lebenssand wieder ein, ist er nicht nur in der Lage, sein eigenes Leben zu verlängern, sondern auch den Fluch des Tempels zu brechen. Wem dies gelingt, dem steht das Tor zu einem wahren Schatz offen – und möglicherweise auch zur Geisterwelt, in der Tetra gefangen ist.

Für Link ist es keine Frage, ob er sich auf die gefährliche Reise begeben soll, um den Lebenssand zu finden. Linebeck – wieder auf Gold aus – und die hilfsbereite Fee Ciela begleiten den kleinen Helden auf dessen spannender Reise. Und etwas Unterstützung hat der Junge auch bitter nötig, schließlich lauern allerhand fiese Gegner in den Tiefen des Meeres…

Eigene Meinung
„The Legend of Zelda – Phantom Hourglass“ ist die vorerst letzte Manga-Adaption der „Zelda“-Videospielreihe aus der Feder von Akira Himekawa. Zu Anfang wird der Leser mit einem völlig neuen Setting konfrontiert: Keine Prinzessin Zelda, kein Königreich Hyrule, keine Elfen und keine Prophezeiungen, dafür ein spannendes Abenteuer auf dem Meer…

Wer sich nun schon auf etwas Abwechslung gefreut hat, der dürfte etwa ab der Hälfte des Bandes wieder weitgehend auf den Boden der Tatsachen zurück gezogen werden. Denn insgesamt betrachtet verschenkt diese Story weit mehr Potenzial, als sie Neues bietet. Letztlich ist es doch wieder die selbe Geschichte, wenn auch mit anderen Gegnern und neuen Aufgaben. Dennoch darf nicht unterschlagen werden, dass Link mit dem kernig-komischen Linebeck ein ansehnlicher Kamerad an die Seite gestellt wird. Piraten sind wieder en vogue. Spätestens seit Käpt’n Jack aus „Fluch der Karibik“. Linebeck ist unübersehbar an diesen Charakter angelehnt, was auch die Sympathiewerte seines „Vorgängers“ auf ihn übertragen dürfte.

Der Zeichenstil ist nach „The Minish Cap“ erneut stark vereinfacht und kindlich gestaltet, passt aber ganz gut zur Handlung. Die Adaption durch Akira Himekawa kann wie bei den vorherigen Bände der Reihe als gelungen betrachtet werden.

© Rockita

The Legend of Zelda – Phantom Hourglass: © 2009 Akira Himekawa, Shogakukan / Tokyopop

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