D.Gray-Man Illustrations: Noche

Name: D.Gray-Man Illustrations: Noche
Englischer Name:
Originaltitel: D.Gray-Man Illustrations: Noche
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2010
Deutschland: Tokyopop 2011
Mangaka: Katsura Hoshino
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

D.Gray-Man Illustrations NocheInhalt
Mit dem Artbook „Noche“ von Katsura Hoshino erfüllte Tokyopop den Wunsch der zahlreichen Fans des Erfolgsmangas „D.Gray-man“. Die deutsche Version erschien im Dezember 2011 und entspricht bis auf das Cover, das auf Wunsch des Lizenzgebers geändert werden musste, der japanischen Ausgabe.

„Noche“ kommt mit einem Schutzumschlag und einem doppelseitig bedruckten Aufklappposter (hier kann man auch das japanische Originalcover sehen) daher und umfasst knapp 100 Seiten. Der größte Anteil wird von farbigen, ein- oder doppelseitigen Illustrationen eingenommen, die von 2004 bis 2010 zu der populären Serie entstanden. Erstmals kann man hierbei die Coverillustrationen, Kapitelcover und Zusatzzeichnungen zu Allen Walker und Co ohne störende Schriftzeichen betrachten und genießen. Hierbei lässt sich sehr schön erkennen, wie sich Katsura Hoshino im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat.

Dem umfangreichen Illustrationsteil schließt sich eine einseitige Fotogalerie von Hoshino Katsura an, in denen eine Auswahl von Fotos inklusive Erklärungen zu finden ist und eine sehr knapp gehaltene „Monochrome Gallery“, die nur eine Hand voll schwarz/weiß- Zeichnungen und eine detaillierte Skizze enthält.

Anschließend folgen zwei sehr interessante Interviews, in denen Katsura Hoshino die Gelegenheit hat, mit ihren größten Idolen zu sprechen. In „Noche Talk Room 1“ ist Osamu Akimoto ihr Gesprächspartner. Er ist Mangaka der Serie „Kochira Katsushika-ku Kameari-kôen Mae Hashutsujo“, die seit über 30 Jahren ohne Unterbrechung in der Weekly Jump läuft. Die beiden Künstler unterhalten sich über ihre Werke, Mangas und Anime und den Anfängen ihrer Karrieren.

In der zweiten Gesprächsrunde trifft Katsura Hoshino auf Takeshi Obata („Death Note“, „Bakuman“), mit dem sie ebenfalls über ihre Werke spricht, aber auch interessante Einblicke in die Entstehungsprozesse und die Zeichenmaterialien eines Mangaka gibt.

Abschließend gibt es noch einen Index, in dem die einzelnen Bilder zu „D.Gray-man“ von Katsura Hoshino kommentiert werden, sowie eine Dankesseite.

Eigene Meinung:
„Noche“ ist ein sehr schönes und lohnenswertes Artbook, das auch Gefallen findet, wenn man die Mangaserie nicht kennt. Die Illustrationen von Katsura Hoshino sind detailliert, farbenfroh und stimmungsvoll, erinnern jedoch teilweise stark an ihr Vorbeil Takeshi Obata. Gerade einige Hintergrundelemente oder der Bildaufbau einiger Illustrationen erinnern stark an „Death Note“. Nichtsdestotrotz hat die Künstlerin einen eigenen Stil, der zumeist sehr dynamisch und schwungvoll ist. Die Illustrationen sind zumeist mit Copics coloriert, nur selten findet man PC-Colorationen.

Neben den wunderschönen Illustrationen zu „D.Gray-man“ sind die beiden Gesprächsrunden ein absolutes Highlight. Wie schon beim „Finder“ – Artbook, sind die Gespräche interessant, informativ und bieten den Fans einen Einblick in die Welt der Künstlerin. Schade, dass man keinerlei Fotos von Katsura Hoshino findet, so dass die Interviews lediglich mit Illustrationen und Mangaseiten bebildert sind.

Alles in allem ist „Noche“ ein Muss für Fans der Serie „D.Gray-man“. Wer Katsura Hoshinos Stil und aufwendige Illustrationen mag, sollte ebenfalls einen Blick riskieren. „Noche“ ist eine lohnenswerte Anschaffung und dank der guten Aufmachung seitens Tokyopop ein schönes Artbook, das Lust auf die Serie macht. Zu empfehlen…

© Koriko

D. Gray-Man: © 2010 Katsura Hoshino, Shueisha / Tokyopop

Cool as You

Name: Cool as You
Englischer Name:
Originaltitel: Toshishita no Ryugi
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2010
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Kae Maruya
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Cool as you Band 1Story:
Die Stiefbrüder Yusuke und Atsushi haben sich seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen. Der ältere Yusuke ist Model geworden, kellnert jedoch nebenbei, da seine Auftragslage seit jeher nicht besonders gut gewesen ist. Sein jüngerer Bruder hat Aufsehen als Basketballspieler erregt, die sich zwar noch auf die Schulliga beschränkt, doch seine Aussichten stehen gut auch nach dem Schulabschluss als talentierter Nachwuchsspieler Karriere zu machen. Zudem hat man ihn als Model für eine neue Jugendmarke auserkoren, jedoch besteht Atsushi darauf diesen Auftrag gemeinsam mit seinem Bruder zu bestreiten. Yusuke ist zwar weniger begeistert, doch da seine Agentin den Auftrag mit Freuden annimmt, bleibt ihm keine andere Wahl. Dass Atsushi auch noch bei ihm einzieht, da er sein Studium beginnen möchte, verschlimmert die Lage nur, denn Atsushi hat sich verändert. Aus dem offenen, naiven Jungen ist ein gutaussehender Mann geworden, der seinen großen Bruder um mehr als einen Kopf überragt. Zusätzlich scheint Atsushi nicht mehr viel von Geschwisterlichkeit zu halten, will er doch von Yusuke als Erwachsener ernst genommen werden.

Yusuke beschließt seinen Bruder neu kennenzulernen und trotz des Fotoshootings und der anderen Umstände gut mit Atsushi zurecht zu kommen. Doch schon bei den ersten Shootings bekommt er deutlich zu spüren, dass der Fotograf nur wenig von ihm hält (und davon ausgeht, dass Yusuke den Auftrag nur wegen Atsushi bekommen hat). Zudem erinnert er sich daran, warum er einst das Basketballspielen aufgab. Damals scheute er den Vergleich mit Atsushi und ausgerechnet jetzt werden die beiden ungleichen Brüder mehr denn je miteinander verglichen. Als Atsushi auch noch meint, er wäre in einen Jungen verliebt und sich testweise immer wieder Yusuke nähert, stürzt er seinen Bruder in ein Chaos der Gefühle. Yusuke muss erkennen, dass er mehr für Atsushi übrig hat, als rein brüderliche Gefühle…

Cool as you Band 2Eigene Meinung:
Mit „Cool as you“ wagt sich Kae Maruya erstmals an eine etwas längere Geschichte. Bisher liegen von der beliebten Mangaka lediglich Einzelbände vor, „Cool as you“ umfasst 3 Bände und ist abgeschlossen. Von der Story her erwartet den Leser nichts Neues – eine typische, romantische Love-Story mit zwei stereotypen Charakteren. Wie schon die Protagonisten ihrer bisherigen Werke sind Atsushi und Yusuke die typischen Boys Love Persönlichkeiten. Sie scheinen nur noch viel blinder gegenüber den Andeutungen des jeweils anderen zu sein, als die Charaktere ihrer Kurzgeschichten, was die Geschichte jedoch künstlich in die Länge zieht. Teilweise entwickelt sich dadurch die Handlung in den einzelnen Kapiteln fast gar nicht, so dass es für den Leser schnell langweilig wird. Es kommt zwar zu der ein oder anderen Kussszene, doch für mehr sind die Charaktere gar nicht bereit (bzw. ihre Beziehung ist noch nicht so weit fortgeschritten). Die Geschichte um das Fotoshooting und Basketballspielen plätschert ebenfalls vor sich hin, so dass „Cool as you“ bisher eindeutig die Spannung und Dynamik fehlt. Es ist eine Alltagsstory, die jedoch mit so vielen bekannten Klischees aufwartet, dass es wirklich einfallslos wirkt.

Dafür machen die Zeichnungen nahezu jedes Storymanko wett. Wie nicht anders gewohnt erwarten den Leser schöne, feine und detailverliebte Zeichnungen, wunderschöne Bishonen und fein ausgearbeitete Hintergründe. Kae Maruya weiß was sie zeichnet, auch die Basketballsequenzen wirken flüssig und nicht aufgesetzt und sie versteht es ausgezeichnet ihre Charaktere in Szene zu setzen. Mit der Liebe für weiche Gesichter, Haare und Kleidung wirkt fast jede Seite wie ein Kunstwerk und man verliert sich schnell in den aufwendigen Panelen.

Insgesamt ist „Cool as you“ ein Manga, um den Fans von Kae Maruya nur schwer herum kommen. Auch Leser, die romantische, allerdings auch vorhersehbare Liebes- und Alltagsgeschichten mögen, werden auf ihre Kosten kommen. Viel Innovativität sollte man nicht erwarten, doch die Zeichnungen Kae Maruyas machen „Cool as you“ durchaus interessant und lohnenswert.

© Koriko

Cool as you: © 2010 Kae Maruya, Tokuma Shoten Publishing Co./Carlsen

Punch Up + Yaizu Brothers

Name: Punch Up + Yaizu Brothers
Englischer Name:
Originaltitel: Punch Up + Jinan Joutou
Herausgebracht: Japan: Libre Publishing 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Shiuko Kano
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Punch Up + Yaizu BrothersStory:
Der Band enthält die Kapitel 13 und 14 von „Punch up“, sowie einige Sonderkapitel und den Manga „Erstklassiger, mittlerer Sohn“, der thematisch zu dem Manga „Yaizu Brothers“ (OT: „Aniki Joutou“), der bislang jedoch noch nicht in Deutschland erhältlich ist.

In den beiden Kapiteln zu „Punch up“ steht die Beziehung des Architekten Motoharu zu dem jungen Bauarbeiter Kota im Zentrum. Die beiden sind seit längerem ein Paar und lieben sich heiß und innig. Doch Motoharu ist nicht immer leicht zu nehmen, sei es wenn es darum geht sich um Kota zu kümmern, als dieser krank wird, oder wenn es um kleine Aufmerksamkeiten und Geschenke geht …

In „Erstklassiger, mittlerer Sohn“ geht es um die verzwickte Beziehung zwischen dem 25-jährigen Go und dem 15-jährigen Gaku, der sich in Go verliebt hat, nachdem dessen Bruder Ryusei ihn zurückgewiesen hat. Dabei ist gerade Gakus Ausdauer im Bett das größte Problem, ebenso Gos mangelndes Selbstvertrauen und Naivität …

Eigene Meinung:
Wie bereits erwähnt ist Shiuko Kanos Einzelband „Punch up + Yaizu Brothers“ ein Manga, der sich vorwiegend an Fans von „Punch up“ richtet, da hier die letzten beiden Kapitel von Motoharu und Kota enthalten sind, die die 4-bändige Mangareihe abschließen. Die Geschichte über Gaku und Go ist in sich zwar abgeschlossen und auch ohne großartige Vorkenntnisse lesbar, doch man merkt deutlich, dass es sich bei „Erstklassiger, mittlerer Sohn“ lediglich um den Spin-Off einer separaten Serie handelt. Sicherlich stehen dort eher Ryusei und der älteste Sohn der „Yaizu Brothers“ im Zentrum, doch es wäre nicht schlecht gewesen, wenn Tokyopop zunächst die beiden Mangas rund um diese Figuren herausgebracht hätte.

Inhaltlich erwartet den Leser nichts Neues – wer „Punch up“ kennt, weiß in welche Richtung die einzelnen Kapitel liefen und dass es vorwiegend um Sex und explizite Erotik geht. Dementsprechend heftig geht es zur Sache, so dass die Altersempfehlung ab 18 auf jeden Fall gerechtfertigt ist. Insgesamt sind die beiden Kapitel eher ein kleines Gimmick für die Fans – Szenen aus Motoharus und Kotas Zusammenleben und ihrer Beziehung zueinander.
Auch die Geschichte um Go und Gaku bietet nichts Neues, wenngleich das Thema Altersunterschied und sexuelle Erfahrungen zumindest ein guter Aufhänger für mehr ist. Leider gibt es jedoch auch hier nicht unbedingt tiefgründige Kost, doch das erwartet man bei der Zeichnerin auch nicht. Ihre Werke sind Hardcore Yaoi Mangas und dementsprechend stehen der Sex zwischen den Figuren und alles, was damit zusammenhängt im Vordergrund.

„Punch up + Yaizu Brothers“ ermöglicht dem Leser ein Wiedersehen mit geliebten und bekannten Charakteren, aber auch das Kennenlernen neuen Figuren. Motoharu und Kota haben sich nicht verändert – der Architekt ist pervers und versaut wie eh und je, Kota mal schüchtern, mal etwas wilder, ganz wie man es gewohnt ist. Sie geben ein witziges Pärchen ab, das man trotz der flachen Handlung gerne begleitet.
Go und Gaku sind durchaus interessant und sympathisch, doch hier wird das Potenzial zwischen den beiden kaum ausgenutzt. Sie bleiben ein wenig blass und ungreifbar, insbesondere da sie sich recht mangahaft verhalten. Dennoch macht es Spaß die beiden zu begleiten und ihre Geschichte mitzuverfolgen.

Stilistisch gibt es nichts zu bemängeln. Shiuko Kano hat einen sehr detailverliebten Stil, der sich gerade bei den expliziten Szenen zeigt. Anatomie und Perspektiven liegen ihr, ebenso die Darstellung nackter Männerkörper. Man merkt deutlich wie sehr sich die Zeichnerin gesteigert hat, wenn man „Punch up + Yaizu Brothers“ mit ihrem alten Werk „Play Boys Blues“ vergleicht.

„Punch up + Yaizu Brothers“ ist ein schöner Yaoi-Einzelband, der durch viel Erotik, solide Zeichnungen und sympathische, durchgeknallte Figuren besticht. In erster Linie ist der Manga für Fans der Zeichnerin und Leser von „Punch up“ geeignet, da er die letzten Kapitel der Geschichte von Motoharu und Kota beinhaltet. Wer auf Hardcore Yaoi steht, nichts gegen explizite Sexszenen hat oder einfach mal Shiuko Kano antesten will, kann durchaus zu „Punch up + Yaizu Brothers“ greifen – dennoch ist es besser, die Mangas zu kennen, die in diesem Band fortgeführt oder beendet werden.

Punch Up + Yaizu Brothers: ©2013 Shiuko Kano, Libre Publishing / Tokyopop

 

P.B.B. – Play Boys Blues

Name: P.B.B. – Play Boys Blues
Englischer Name:
Originaltitel: Play Boys Blues
Herausgebracht: Japan: Libre 2007
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Shiuko Kano
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Play Boys BluesStory:
Das Leben als Host ist nicht leicht – selbst dann nicht, wenn man, wie Junsuke Nummer eins des Clubs ist und sich vor weiblichen Avancen kaum retten kann. Grund hierfür ist Junsukes Mitbewohner Shinobu Hishiya, ehemalige Nummer eins und Frauenschwarm, der unterdessen als Bauarbeiter arbeitet. Zwischen den beiden kracht es immer wieder, da Junsuke schon seit einer Weile in Shinobu verliebt ist, dieser jedoch niemanden an sich heranlässt. Dennoch gibt sich Junsuke nicht so leicht geschlagen und setzt alles daran Shinobu für sich zu gewinnen. Doch selbst als die beiden miteinander schlafen und sich endlich näher kommen, sind sie weit weg von einer richtigen Beziehung, kann Shinobu doch selten treu sein und ist Junsuke nach wie vor ein Host, der teilweise auch die Nächte mit seinen Kundinnen verbringt.

Eigene Meinung:
Der Boys Love Manga „Play Boys Blues“ stammt aus der Feder des bekannten und beliebten Yaoi-Mangaka Shiuko Kano, von der in Deutschland bereits der Manga „Punch up“ erschienen ist, der ein Spin-Off der vorliegenden Mangareihe darstellt. So ist es nicht verwunderlich, dass Motoharu und Kota, Protagonisten aus „Punch up“ auch in „Play Boys Blues“ den ein oder anderen Kurzauftritt haben und umgekehrt. Zudem veröffentliche Tokyopop den Einzelband „Punch up + Yaizo Brothers“ der Zeichnerin. „Play Boys Blues“, kurz „P.B.B.“ erschien erstmals 2003 bei Biblos, und wurde 2007 von Libre Publishing übernommen.

P. B. B. – Play Boy Blues Band 2Inhaltlich bietet sich dem Leser die übliche Boys Love Kost, wobei es dieses Mal deutlich expliziter zur Sache geht. Shiuko Kano nimmt kein Blatt vor den Mund bzw. lässt kein Kapitel ohne seitenlange Sexszene davonkommen – „Play Boys Blues“ ist zu Recht FSK 18, immerhin geht es zwischen Junsuke und Shinobu recht hart zur Sache. Die Beziehung der beiden wirkt ein wenig verwirrend, im Grunde ist es ein ewiges Hin und Her, das zumeist im Bett endet. Dadurch ist „PBB“ etwas flach geraten und bieten inhaltlich nichts wirklich Neues. Darüber hinaus ist der Seitenaufbau, ebenso wie die Szenerien und Dialoge manchmal etwas irreführend und chaotisch, so dass man der ohnehin dürftigen Geschichte nur teilweise folgen kann. Man hat seine Probleme, dem Geschehen zu folgen und den Ablauf nachzuvollziehen.

Die Charaktere sind durchaus sympathisch, aber sehr mangahaft und übertrieben. Gerade Shinobu ist manchmal übertrieben fröhlich und aufgedreht, so dass man ihn nur schwer nachvollziehen kann. Auch Junsuke handelt nicht immer logisch, so dass man auch bei ihm hin und wieder Probleme hat, seine Aktionen und Beweggründe zu verstehen. Im Laufe des Mangas gibt sich das, insbesondere als sich die Zeichnerin mehr auf die Beziehung und das Zusammenleben der Beiden konzentriert. Bleibt zu hoffen, dass in den kommenden Bänden diese Punkte vertieft werden und beide Charaktere ein wenig mehr Dreidimensionalität bekommen.

Die Zeichnungen von Shiuko Kano sind gewöhnungsbedürftig und definitiv Geschmackssache. Man merkt ihnen deutlich das Alter an, immerhin erschienen die ersten Kapitel 2003 bei Biblos. Dementsprechend sind die ersten Seiten recht fehleranfällig – gerade die Anatomie, die Gesichter und die Perspektiven stimmen nicht immer. Erst im Laufe der Zeit bessert sich die Künstlerin spürbar und wird sicherer. Das erkennt man gut in „Punch up“, das wesentlich später auf den japanischen Markt kam.

„Play Boys Blues“ ist ein netter Boys Love Manga für zwischendurch, der am ehesten Fans härterer Kost ansprechen dürfte. Shiuko Kano liebt Sexszenen und erotische Sequenzen, dementsprechend häufig kommen diese in ihren Mangas vor. Eine wirklich spannende, eigehende Handlung gibt es noch nicht (vielleicht kommt das ja in den kommenden Bänden), und auch die Charakterentwicklung lässt zu wünschen übrig. Wer Hardcore Yaoi mag und wem bereits „Punch up“ gefallen hat, sollte zugreifen. Shiuko Kanos Werke sind nicht umsonst vom Verlag ab 18 empfohlen.

Play Boys Blues: ©2007 Shiuko Kano, Libre Publishing / Tokyopop

Sailor Moon – Box 1

Sailor Moon Box01Sailor Moon Box Vol. 1
(Episoden 1-23)

Inhaltsangabe (Covertext)
Ach du liebe Zeit – schon wieder verschlafen! Die 14-jährige Bunny Tsukino ist wirklich ein hoffnungsloser Fall. Ständig ist sie müde, dazu noch schlecht in der Schule und wahnsinnig schusselig. Ach ja, eine Heulsuse ist sie auch. Das Schicksal will es jedoch, dass genau dieses Mädchen auserwählt ist, das Universum zu retten. Zumindest erzählt das die sprechende Katze Luna, der Bunny eines Tages begegnet. Ihre Aufgabe ist es, eine mysteriöse Macht zu besiegen, die die ganze Galaxie bedroht. Dazu muss sie weitere Kriegerinnen finden und sich mit ihnen auf die Suche nach der Mondprinzessin begeben. Mithilfe einer Zauberformel verwandelt sich Bunny von nun an in Sailor Moon, die im Namen des Mondes alle Bösewichte bekämpft. Mondstein, flieg und sieg!

Nostalgie pur: Die Sailor-Kriegerinnen kehren zurück! In einer der bekanntesten und beliebtesten Serien der Neunziger, die einen wahren Anime-Boom auslöste, rettet das tollpatschige Mädchen mit den Zauberkräften endlich wieder die Welt.

Inhalt

Ep 01 – Der Glanz der Juwelen
Ep 02 – Die Wahrsagerin
Ep 03 – Der Geheimsender
Ep 04 – Die Abmagerungskur
Ep 05 – Das neue Haustier
Ep 06 – Der Held meiner Träume
Ep 07 – Ein Star wird geboren
Ep 08 – Das Genie
Ep 09 – Keine Zeit
Ep 10 – Der Tempel der Verliebten
Ep 11 – Traumprinzessin
Ep 12 – Die Kreuzfahrt
Ep 13 – Drei gegen Jedyte
Ep 14 – Der Tenniscrack
Ep 15 – Der Park
Ep 16 – Das Hochzeitskleid
Ep 17 – Das Fotomodell
Ep 18 – Puppen weinen nicht
Ep 19 – Liebesbriefe
Ep 20 – Das Geisterhaus
Ep 21 – Großes Ehrenwort
Ep 22 – Bunnys erster Kuss
Ep 23 – Narus erste Liebe

 

Allgemeine Infos zur DVD

Hersteller/Label Kazé
29.11.2013
EAN-Code 7630017501042
UVP € 64,95
Genre Fantasy, Comedy
Sprache Deutsch, Japanisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel Deutsch
Synchronstudio Plaza Synchron München
Bildformat 4:3
Laufzeit 575 Min.
FSK ab 12
Verpackung Digipak mit Sammelbox
Bonus 24-seitiges Booklet, 4 Sticker

Charaktere

Bunny Tsukino / Sailor Moon – Sabine Bohlmann (u.a. Lisa Simpson (Die Simpsons), Maulende Myrte (Harry Potter))


BunnyBunny Tsukino ist 14 Jahre alt, eine mäßige Schülerin, weinerlich, faul und ein wenig tollpatschig. Nachdem sie die sprechende Katze Luna trifft und von dieser eine Verwandlungsbrosche erhält, ist sie in der Lage sich in Sailor Moon zu verwandeln. Zunächst ist sie von ihrer Aufgabe als Kämpferin für Liebe und Gerechtigkeit weniger angetan, mag sie doch Schlafen, Essen und Videospiele lieber, doch sie findet sich schnell zurecht, insbesondere als sich ihr weitere Kriegerinnen anschließen und sie sich in Tuxedo Mask verliebt.
Im Kampf arbeitet sie mit der Kraft des Mondes.

Ami Mizuno / Sailor Merkur – Stefanie Beba


AmiAls Genie und Musterschülerin ist Ami Mizuno an Bunnys Schule bekannt und auch mit dem Titel Streberin geschlagen. Sie ist zumeist recht einsam, freundet sich jedoch schnell mit Bunny an, nachdem sich herausstellt, dass sie Sailor Merkur ist. Als Kriegerin ist sie für Pläne, Strategie und Taktiken verantwortlich, weswegen sie auch einen speziellen Computer erhält, der sie unterstützen soll.

Ihr Element im Kampf ist Wasser und Eis.

Rei Hino / Sailor Mars – Julia Haacke (u.a. Shippo (Inu Yasha Movies))


ReiDie feurige, impulsive Rei Hino ist Tempelpriesterin und hat einige übernatürliche Fähigkeiten, unter anderem die der Vorhersehung. Sie verwandelt sich in Sailor Mars und ist dann in der Lage mit Feuer gegen ihre Feinde vorzugehen. Zumeist streitet sie sich mit Bunny, die ihr zu locker durchs Leben geht und zu wenig Ernst für den Kampf gegen das dunkle Königreich mitbringt. Nichtsdestotrotz werden die beiden gute Freunde.

Mamoru Chiba / Tuxedo Mask – Matthias von Stegmann


MamoruDer gutaussehende Student gerät immer wieder mit Bunny aneinander. Aufgrund eines Unfalls hat Mamoru nicht nur beide Eltern verloren, sondern auch einen Großteil seiner Erinnerungen. Lediglich unschöne Träume und Visionen sind ihm geblieben, weswegen er als Tuxedo Mask auf der Suche nach dem Silberkristall ist, von dem er sich Hilfe verspricht.

Da auch das dunkle Königreich auf der Suche nach dem Silberkristall ist, wird er immer wieder in die Kämpfe zwischen den Sailor Kriegern und den Gesandten Königin Perilias gezogen, hilft jedoch Sailor Moon und ihren Freundinnen, wenn diese in der Klemme stecken.

Luna – Ulli Philipp


LunaDie Katze Luna wird von Bunny zufällig vor einigen Jungen gerettet und ist in der Lage zu sprechen. Sie übergibt den Mädchen ihre Verwandlungsgegenstände und kann auch sonst mit Informationen zu ihren Feinden aufwarten. Ihr Ziel ist es die Kriegerinnen zu vereinen, die Mondprinzessin und den heiligen Silberkristall zu finden, bevor letzterer dem Dunklen Königreich in die Hände fällt.

Königin Perilia – Karin Kernke


PereiliaSie ist die Anführerin des Dunklen Königreichs, die ihre Gefolgsleute aussendet, um die Energie der Menschen für ihre große Herrscherin zu sammeln oder nach dem Silberkristall zu suchen. Perilia ist hart, gnadenlos und duldet keine Fehler, was auch ihre Untergebenen zu spüren bekommen.

 

 

Jedyte – Kai Taschner


JedyteJedyte ist einer der Prinzen des Himmels und steht daher unter dem direkten Befehl Perilias. Er wird in die Menschenwelt geschickt, um Energie zu sammeln und ist daher einer der ersten Gegner, denen sich Sailor Moon und ihre Freunde entgegen stellen müssen. Er setzt alles daran, Perilias Pläne zum Erfolg zu bringen, ist ehrgeizig und zielstrebig.


Neflite – Pascal Breuer (dt. Synchronsprecher von Shahrukh Khan)


NefriteNachdem Jedyte gescheitert ist, übernimmt Neflite die Aufgabe den Menschen Energie zu entziehen. Er ist charmant und zuvorkommend, und versucht daher nur Frauen und junge Mädchen um den Finger zu wickeln. Dabei verliebt er sich jedoch in ein junges Mädchen, was für einige Probleme sorgt.

 

 

Deutsche Bearbeitung
(Synchro & Untertitel)

Die DVD-Box enthält sowohl die japanische Originalfassung, als auch die bekannte deutsche TV-Sprachfassung. Diese wurde im Auftrag des ZDF von Plaza Synchron hergestellt und ist entsprechend der Zeit, in der die Synchronisation entstand (90er Jahre), nicht immer hundertprozentig richtig. So sind gerade die Verwandlungssprüche und Angriffe nicht 1:1 zum japanischen Original, auch die Namen wurden teilweise abgeändert und dem deutschen Markt angepasst. Dennoch stört das weniger, da die meisten Fans mit der deutschen Fernsehsynchronisation aufgewachsen sind, sowohl die Sprecher, als auch die Texte kennen.

Nichtsdestotrotz ist die japanische Sprachfassung interessant und macht einen direkten Vergleich möglich. Hier sind die Sprecher wesentlich schneller, hektischer und greller, so dass man die deutsche Synchronfassung durchaus als gelungen ansehen kann, da die Sprecher wesentlich angenehmer klingen.

Die Untertitel sind gelb und grau umrandet und lassen sich sehr gut lesen. Gedanken und innere Monologe werden kursiv dargestellt, Beschreibungen sind so gut wie nicht vorhanden. Leider ist es nicht möglich die Untertitel separat auszuwählen, so dass diese bei der japanischen Sprachfassung immer vorhanden sind.


Verpackung & Bonusmaterial

Die erste Sailor Moon Box umfasst 23 Folgen und kommt in einer schönen, stabilen Box daher, auf der Sailor Moon abgebildet ist. Als zusätzliches Gimmick glitzert ein Teil des abgedruckten Bildes. Das FSK Logo lässt sich problemfrei ablösen, so dass man die Box optisch in ihrer Gesamtheit genießen kann, ohne von dem grünen FSK-Logo abgelenkt zu werden.

Die Box enthält 6 DVDs, die in einem faltbaren Digipack liegen, das teilweise mit Bildern von Sailor Merkur und Sailor Mars geschmückt ist. Zudem befinden sich in einer separaten Lasche ein Booklet und 4 Aufkleber.

Das Bonusmaterial fällt ein wenig mager aus. Auf den DVDs selbst befindet sich nichts. Lediglich der bereits erwähnte Stickerbogen und das vollfarbige Booklet liegen bei. In diesem erhält man auf 24 Seiten einige Informationen zur Serie, wobei sich diese auf einem kurzen Abschnitt über die Erfolgsgeschichte „Sailor Moon“, einer Charaktervorstellung aller wichtigen Figuren und einer Episodenübersicht beschränkt. Wirklich viele neue Informationen zu den Hintergründen, dem Produktionsstudio, den Synchronsprechern oder Naoko Takeuchi gibt es nicht.

Dementsprechend kann man nur bedingt von Extras und Bonusmaterial sprechen – es gibt leider kaum etwas, was die Box bereichert.

Menü

Direkt nach dem Start kommt man ins erste Auswahlmenü, bei dem man zwischen der deutschen und japanischen Sprachfassung wählen kann. Es ist teilweise animiert, da sich der Rahmen um die Flaggen dreht. Anschließend kommen erst der FSK-Hinweis und der allgemeine Urheberrechtshinweis. Erst dann kommt man ins eigentliche Menü, bei dem man die einzelnen Episoden auswählen kann. Auch hier ist nur ein kleiner Teil des Menüs animiert, zusätzlich ist es mit dem japanischen Opening hinterlegt. Der Bildhintergrund des Menüs wechselt und zeigt dieselbe Grafik, die auch auf die einzelnen DVDs gedruckt wurde (Sailor Moon: DVD 1, Perilia: DVD 2, Sailor Merkur: DVD 3, Jedyte: DVD 4, Sailor Mars: DVD 5, Neflite: DVD 6).

Über die Auswahl „Zur japanischen Fassung“ oder „Zur dr. TV-Fassung“ kann man schnell und bequem zwischen den einzelnen Sprachfassungen springen, allerdings ist es nicht möglich die Untertitel auszuschalten, so dass die japanische Sprachfassung nur mit Untertiteln auswählbar ist.


Technische Qualität
(Bild & Ton)

Die Bildqualität  der deutschen Fassung entspricht weitestgehend dem TV-Standard aus dem Jahr 1995, da man die damalige Fernsehfassung auf DVD gepackt hat. Dennoch legt Kazé ein gutes Ergebnis vor, da sich Störungen, unscharfe Stellen und seltsame Farbverläufe in Grenzen halten und zumindest teilweise digital nachbearbeitet wurden. Die japanische Fassung dennoch klarer und sauberer, da das japanische Bildmaterial vorab digitalisiert und umfassend überarbeitet wurde.
Insgesamt sind die Qualitätsunterschiede zwischen dem deutschen und japanischen Bild jedoch nicht so hoch. Kazé leistet gut Arbeit, so dass man die Serie in beiden Fassungen genießen kann.

Trotzdem merkt man „Sailor Moon“ seine 20 Jahre an – in beiden Fassungen wirken die Hintergründe manchmal nicht ganz sauber und scheinen zu verschwimmen. Zudem liegt das Bild im Format 4:3 vor, was den damaligen Fernsehgeräten entspricht.

Auch beim Ton gibt es stärkere Unterschiede zwischen den beiden Sprachfassungen. Während es sich bei der deutschen Fassung um die damalige Tonspur aus dem Fernsehen handelt und dementsprechend nur in Mono vorliegt, kann man die japanische Tonspur in Dolby Digital 2.0 genießen.

Bewertung (kompakt)

Verpackung
85%
Menü
75%
Booklet / Goodies 30%
Bonusmaterial
0%
Synchronisation
90%
Untertitel
60%
Bildqualität
50%
Tonqualität
70%

Fazit

Nachdem die Fans über ein Jahrzehnt auf eine deutsche DVD-Veröffentlichung der Kultserie „Sailor Moon“ warten mussten, legt Kazé nun endlich die erste Box des Magical Girl Animes vor. Die Box ist hübsch aufgemacht und wartet mit der ersten Hälfte der ersten Staffel, sprich den ersten 23 Episoden, auf. Über die Umsetzung der Veröffentlichung, gerade hinsichtlich der Bild- und Tonqualität der unterschiedlichen Sprachfassungen, kann man sich streiten, doch insgesamt ist die erste Box durchaus gelungen. Fans kommen erstmals in den Genuss der japanischen Fassung mit deutschen Untertiteln, bei der nicht nur das Original-Opening und Ending enthalten ist, sondern auch die kurzen Werbeanimationen.

Lediglich das Bonusmaterial hätte umfangreicher ausfallen können – die Booklet ist nett, mehr aber auch nicht, da es keinerlei wirklich neue Informationen enthält und der Stickerbogen eher überflüssig. Dementsprechend wirkt der Preis von knapp 65 Euro fast ein wenig überteuert, runtergerechnet auf die einzelnen Episoden ist das Preis/Leistungsverhältnis jedoch in Ordnung.

Trotz der kleineren Mängel und fehlenden Extras sollten Fans der alten Animeserie zugreifen, gerade wenn man mit „Sailor Moon“ aufgewachsen ist. Die Box bietet eine gelungene Mischung aus Comedy, Fantasy und Nostalgie, und man darf sich schon auf die kommenden Boxen von Kazé freuen.

© Koriko

Die Urheberrechte für alle hier veröffentlichten Texte, Grafiken, Ton- und Videodokumente liegen, soweit nicht anders angegeben, bei uns. Davon ausgenommen sind alle Originalmaterialien, wie Screenshots, Covertexte usw., deren Urheberrecht natürlich bei den offiziellen Lizenzinhabern der Serie liegt.

Sailor Moon © Naoko Takeuchi / PNP, Toei Animation
© 2013 Kazé

Cocktail Control

Name: Cocktail Control
Englischer Name: How To Control a Sidecar
Originaltitel: Side Car Seigyohou
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2008
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,99 €

Cocktail ControlStory
Der heterosexuelle Barkeeper Kosaka arbeitet im Maria Elena, einer der bekanntesten Schwulbars der Stadt. Kosaka selbst ahnt nichts davon und übersieht sowohl die Turteleien der Gäste, als auch die der Angestellten geflissentlich, bis er irgendwann seine Kollegen beim Küssen beobachtet. Schlagartig wird ihm bewusst, dass die beiden Männer Fumi und Kanashiro, die zumeist als Pärchen in der Bar auftauchen, gesteigertes Interesse an ihm haben. Bei ihren Besuchen bestellen sie beide stets einen Side Car, obgleich Kosaka schnell mitbekommt, dass weder Fumi noch Kanashiro den Geschmack dieses Cocktails mag. Da Kosaka es nicht ausstehen kann, wenn seine Cocktails zurückgehen und weil er glaubt, dass die beiden ihn nur veralbern wollen, mixt er ihnen das nächste Mal andere Cocktails. Doch dies hat ungeahnte Folgen. Fumi verlässt enttäuscht die Bar und verschwindet, um nach „ihm“ zu suchen. Für Kanashiro steht fest, dass Kosaka die Schuld an Fumis Verschwinden trägt. In seinem Zorn vergewaltigt er den Barkeeper.

Kosaka, der dem Maria Elena keine Probleme bereiten will, arbeitete auch nach der Sache dort, weigert sich aber Kanashiros Entschuldigungen und Bestellungen anzunehmen. Als Fumi wieder auftaucht, will Kosaka endlich wissen, was mit diesem seltsamen Pärchen los ist, und zwingt beide dazu ihm die Wahrheit zu sagen. Er erfährt, dass Fumi und Kanashiro Liebhaber derselben Person waren. Sakumi, der Kosaka sehr ähnlich sieht, verschwand jedoch von jetzt auf gleich und ließ die beiden Männer sitzen. Seitdem sucht Fumi einen neuen Liebhaber, während Kanashiro immer noch nicht so recht weiß, was er tun soll. Schließlich entscheiden sich beide dafür, nicht länger zu warten und diese Liebe endlich hinter sich zu lassen. Auch Kosaka verzeiht Kanashiro, da er der Meinung ist, dass dieser schon genug durchmacht.

Allerdings rechnet er nicht damit, dass sich Kanashiro schon längst in ihn verliebt hat. Und da Fumi seinem Freund in nichts nachstehen will, beginnt er ebenfalls Kosaka zu umschwärmen und anzugraben. Für Kosaka, der eigentlich nur an Frauen interessiert ist, wird es immer schwieriger, die beiden auf Abstand zu halten, insbesondere als er sich mit Kanashiro anfreundet…

Eigene Meinung:
„Cocktail Control“ ist ein Spin-Off des Einzelbandes „Martini for two“ von Makoto Tateno. Dieses Mal ist, der in der Bar arbeitende, Kosaka die Hauptfigur. Die Handlung ist recht simpel, wenngleich die Dreiecksbeziehung, die sich im Laufe der Handlung anbahnt, für ein wenig Spannung und Würze sorgt. Ansonsten sind die Charaktere die typischen Makoto Tateno Figuren, die man bereits aus ihren bisherigen Mangas kennt. Kosaka ist dabei jedoch ein wenig unausgegoren, da man seinen plötzlichen Sinneswandel nicht nachvollziehen kann. Er betont mehrfach, kein Interesse an Männern zu haben, doch irgendwann hat er damit von jetzt auf gleich keinerlei Probleme mehr. Fumi und Kanashiro bleiben beide recht blass, so dass man ihre Beweggründe kaum verstehen kann.

Die Zeichnungen sind wie gewohnt solide und hübsch anzusehen. Leider haben die Charaktere die Angewohnheit sich wahnsinnig zu ähneln, so dass man einen anderen Manga von Makoto Tateno zur Hand nehmen könnte, und dieselben Figuren dort finden würde. Das macht ihre Werke auf Dauer langweilig, da es weder von den Zeichnungen, noch von der Handlung her, etwas Neues zu entdecken gibt.

Insgesamt ist „Cocktail Control“ ein typischer Einzelband Makoto Tatenos. Wer ihre Mangas mag, wird auch an diesem nicht vorbeikommen, wer sich nur ausgewählte Serien zulegen möchte, dem empfehle ich „Yellow“, „Blue Sheep Dream“ und „Hero Heel“, da dieser komplexer und spannender sind. „Cocktail Control“ ist leider zu einfach und „Tateno-typisch“ geraten, als dass er aus der Masse an deutschen Boys Love Mangas heraus stechen würde…

© Koriko

Cocktail Control: © 2008 Tateno Makoto, Shinshokan / EMA

Close your last Door

Name: Close your last Door
Englischer Name: Close the last Door
Originaltitel: Saigo no Door wo Shimero!
Herausgebracht: Japan: Libre 2002
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Yugi Yamada
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Close your last Door Band 1Story:
Bei der Hochzeit seines besten Freundes Saito bricht für den gutaussehenden Nagai endgültig die Welt zusammen. Seit Jahren ist er in den tollpatschigen, anhänglichen und niedlichen Saito verliebt, doch wirklich offen gestehen konnte er diesem seine Gefühle nicht. So sieht sich Nagai gezwungen, statt zur Nachfeier in eine Bar zu gehen um sich richtig zu betrinken. Dort trifft er auch Honda, einen weiteren Hochzeitsgast und Arbeitskollegen der Braut Remi und während eines Gespräches mit dem gutaussehenden Mann platzt all der Frust aus Nagai heraus. Als sich Nagai kurz darauf in einem Hotelzimmer wiederfindet, in das Honda den Betrunkenen geschleppt hat, kommen sich die beiden näher und unerwartet küsst Honda Nagai. Erst am nächsten Morgen wird sich Nagai seines Fehlers bewusst und schleicht sich heimlich aus dem Zimmer, um nicht in Erklärungsnotstand zu geraten.

Er nimmt sich vor Saito zu vergessen und ihm sein Glück zu gönnen, doch bereits wenige Stunden später wird Nagai gezwungen all seine guten Vorsätze über Bord zu werfen. Saito wartet vor seiner Wohnung auf seinen Freund und berichtet ihm weinend, dass Remi noch in der Hochzeitsnacht mit einem anderen Kerl durchgebrannt ist. Sofort verdächtigt Nagai Honda, da er diesem gegenüber eine ähnliche Bemerkung hat fallen lassen und sich gewünscht hat, irgendjemand würde mit der Braut durchbrennen.

Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Honda nichts damit zu tun hat und in all dem Chaos lernen sich nicht nur Nagai und Honda besser kennen, auch Saito taucht in regelmäßigem Abstand bei Nagai auf und bringt diesen mit seiner Anhänglichkeit in ziemliche Schwierigkeiten. Und auch Honda macht immer wieder Annäherungsversuche und Nagai steht plötzlich zwischen den Stühlen. Er mag zwar Honda, kann jedoch Saito nicht gänzlich aus seinem Gedächtnis streichen und obgleich sich zwischen Honda und Nagai eine Beziehung entwickelt tauchen immer wieder neue Probleme auf. Besonders als Saito und Honda damit beginnen auf ihre Art um Nagais Gefühle zu kämpfen…

Close your last Door Band 2Eigene Meinung:
„Close your last Door“ stammt von Yugi Yamada und ist in Japan so populär geworden, dass eine 30-minütige OVA produziert wurde, die grob die ersten drei Kapitel umfasst. Die Geschichte um die Dreiecksbeziehung zwischen Nagai, Honda und Saito wird mit viel Witz und Charme erzählt. Die Geschichte lebt von den Charakteren und den Missverständnissen, die immer wieder auftreten. Es handelt sich um eine alltägliche, realitätsnahe Geschichte, die jedoch mit einer ordentlichen Brise Erotik gewürzt ist. Trotz allem ist es nicht so, dass die Protagonisten sofort miteinander ins Bett steigen. Yugi Yamada gibt ihnen genug Zeit, um sich zu entwickeln und kennen zulernen. Die gespaltenen Gefühle Nagais, der eigentlich nicht schwul ist, stehen im Vordergrund; nur ab und zu kann man erahnen, was in Honda vor sich geht.

Die Zeichnungen sind zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch das ändert sich recht schnell, da man sich dem Charme der Geschichte und der Charaktere nur schwer entziehen kann. Sicherlich hat man sehr viel Gag- Situationen und entsprechende SD-Sequenzen, doch sobald sie ernstere Themen anschneidet oder erotische Szenen zeichnet, bekommt der Leser einen soliden und hübsch anzusehenden Zeichenstil präsentiert.

Wer Comedy, realistische Geschichten und eine ordentliche Brise Erotik, der kann mit „Close your last Door“ nichts falsch machen. Der Manga bietet eine schöne, chaotische Story, charmante Männer und eine prickelnde Dreiecksbeziehung. Für Zwischendurch zu empfehlen…

© Koriko

Close your last Door: © 2001 Yugi Yamada, Libre Publishing Co.,Ltd. / EMA

Chouchin

Name: Chouchin
Englischer Name:
Originaltitel: Chouchin
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Zeichnungen: Tina Lindhorst
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,00 €

ChouchinStory:
Lange hat man auf „Chouchin“ warten müssen, mit fast einjähriger Verspätung erschien nun der Kurzgeschichtenband. Die einzelnen Episoden gehören lose zueinander, sind die Hauptcharaktere doch immer dieselben- die Schüler Toki und Kouji. Im Grunde können sich die beiden auch nicht ausstehen, doch manch wundersame Ereignisse und Abenteuer schweißen doch zusammen.

In der ersten Geschichte „Die Villa“ sind die beiden ungleichen Jungs auf Klassenfahrt und müssen sich zu allem Überfluss auch noch ein Zimmer teilen. Bei einer Nachtwanderung verlieren sie dank eines Streites den Anschluss an ihre Klasse und irren nur mit einer Taschenlampe bewaffnet durch den Wald. Sie finden eine düstere, verlassene Villa und da es keinerlei Sinn hat durch den dunklen Wald zu laufen und sich richtig zu verirren, beschließen sie die Nacht dort zu verbringen. Doch die Villa ist nicht nur unheimlich, sondern auch alles andere als verlassen. Ein seltsamer Mann haust dort und versucht seinen toten Bruder ins Leben zurückzuholen. Als er Toki entdeckt und unter seine Gewalt bringt, kann nur noch Kouji seinem Schulfreund helfen…

Nachdem Kouji und Toki heil aus der Sache mit der Villa heraus gekommen sind und sogar zueinander gefunden haben, reißen die seltsamen Geschehnisse nicht ab. Während einer Bahnfahrt, fällt das Licht aus und im nächsten Moment befinden sie sich nicht mehr in einem normalen Zug und auch nicht in ihrer Stadt. Bei der nächsten Haltestelle werden sie vom Schaffner aus dem Zug geworfen und da ihnen nichts anderes übrig bleibt, gehen sie den einzigen Weg entlang, der vor ihnen liegt um zu einer Stadt zu gelangen, die wahrhaft ausgestorben ist…

In der dritten Geschichte „Sweet Clouds“ verbringen die beiden das wohl ungewöhnlichste Halloween, das man sich vorstellen kann. Nicht nur hat Toki einen neuen Freund gefunden, Masa macht dem Jungen sehr zum Verdruss von Kouji auch noch schöne Augen. Nach einem Streit zwischen den Beiden begibt sich Toki mit Masa in den angrenzenden Wald. Masa zeigt Toki einen Anhänger, der im Dunkeln leuchtet. Kouji folgt ihnen und zu dritt gelangen sie in die Stadt der Hexen und Magier- Salander. Dort kommen sie genau zu dem Zeitpunkt, als sich ein Fluch jährt und zwei Brüder gegeneinander kämpfen…

Die letzte Geschichte „Mori“ schließt direkt an die vorherige an und bringt die drei Freunde in ein fremdes Land, in dem nicht nur Hexen und Zauberer existieren, sondern auch mächtige Königreiche und Drachen…

Eigene Meinung:
„Chouchin“ ist ein ungewöhnlicher Manga, der besonders durch die immensen phantasievollen Geschichten lebt. Diese machen einen ganz besonderen Zauber aus und es zeigt sich deutlich wie viel Potenzial eine jede einzelne dieser kurzen märchenhaft anmutenden Kurzgeschichten gehabt hätte. Die Autorin Franziska Steffen (die sich kurz vor der Veröffentlichung von dem Manga distanzierte) hat wirklich eine sehr umfangreiche Fantasie. Sie entführt den Leser in eine fantastische Welt aus Magie, Liebe und Abenteuer. Leider sei angemerkt, dass die wenigen Seiten, die für die Handlungsbögen zur Verfügung standen die Geschichten fast schon kaputt machen. Eine jede Episode hätte einen einzelnen Mangaband füllen können; Charakterentwicklungen wären wesentlich behutsamer von statten gegangen und somit hätten die beiden Künstler vieles nachvollziehbarer gestalten können. Der Flair, den die Geschichten innehaben wird aufgrund des Platzes oft zerstört, viel Potential merklich verschenkt und es ist einfach nur schade, dass vieles so schnell abgewickelt wird.

Die Zeichnungen von Tina Lindhorst sind sehr hübsch geworden. Sie bemüht sich um einen sehr detaillierten Stil und schafft es bemerkenswert viele Hintergründe und Details in die einzelnen Panele zu legen. Das erklärt wahrscheinlich auch die Verzögerung des Bandes um fast ein Jahr, doch das Warten hat sich gelohnt. Die Charaktere sind ihrem Stil entsprechend sehr kindlich geraten, besonders Toki und Masa wirken fast wie Kinder, dank der breiten Gesichter. Doch Tina Lindhorst beherrscht ihre Kunst, weiß geschickt Rasterfolien einzusetzen und hat einen sehr sicheren, federleichten Strich.

Insgesamt ist „Chochin“ ein kleines Meisterwerk in sich. Es lässt sich schwer in ein gängiges Genre quetschen, da es versucht von allem ein wenig zu sein- Shonen-Ai, Horror, Fantasy, Mystery. Das ist manchmal vielleicht ein wenig viel, doch wenn man die Episoden, als Einzelgeschichten betrachtet, dann hat man kleine Perlen vor sich liegen. Die Zeichnungen sind sehr schön, die Geschichten jedoch noch viel ansprechender und würden daher in einem Roman doch noch besser aufgehoben sein. Wer phantastische Geschichten und viel Fantasie und Mystik mag, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren…

© Koriko

Chouchin: © 2009 Tina Lindhorst, Carlsen

Capitel of Flowers

Name: Capitel of Flowers
Englischer Name:
Originaltitel: Hana no Miyako de
Herausgebracht: Japan: TAIYOH TOSHO 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Rihito Takarai
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Capitel of FlowersStory:
Die agrarwissenschaftlichen Studenten Akira und Motoharu könnten nicht unterschiedlicher sein – während Akira sein Studium ernst nimmt und feste Ziele in seinem Leben hat, lebt Motoharu in den Tag hinein, amüsiert sich lieber mit schönen Frauen und schert sich kaum um seine Zukunft. Dass Motoharu wesentlich mehr für Akira empfindet und diesem seine Gefühle bereits gestanden hat, sorgt dafür, dass sie sich auseinanderleben, obwohl sie von klein auf Freunde sind.

Als Akira auf Motoharu zugeht und diesen sogar küsst, ist der junge Student verwirrt. Doch die Chance, die er zu erkennen glaubt, entpuppt sich als Irrweg, denn Akira hat sich schon längst für einen Weg entschieden, der es Motoharu unmöglich macht, an der Seite seines Freundes zu bleiben …

Neben der Hauptgeschichte enthält der Manga noch die Bonusstory „At the Heyday of Flowers“ in denen der Leser einen Einblick in das Zusammenleben von Misaki und Arikawa aus der Mangareihe „Only the Flower knows“ erhält, und Misaki zum ersten Treffen mit Arikawas Familie begleitet. Dabei lernt Misaki nicht nur Arikawas Eltern kennen, sondern auch seine jüngere Schwester, die als Modedesignerin ein äußerst seltsames Hobby hat.

Eigene Meinung:
Rihito Takarai ist den deutschen Fans seit langem ein Begriff. Mit ihren gefühlvollen Mangas „Seven Days“ und „Only the Flower knows“ eroberte sie die Herzen der deutschen Boys Love Fans im Sturm. Nun legt Tokyopop mit dem Einzelband „Capital of Flowers“ einen Spin-Off zu „Only the Flower knows“ vor, der jedoch nicht Misaki und Arikawa ins Zentrum rückt, sondern den Professor der beide: Motoharu.

Die Geschichte ist dabei nicht unbedingt neu – es geht um die Liebe zwischen zwei jungen Männern, der noch in einer Zeit leben, in der homosexuelle Beziehungen gesellschaftlich kaum anerkannt waren. Zudem befindet sich Akira nicht in der Lage eigenmächtig über sein Leben zu bestimmen, weswegen dem Leser schon recht früh klar ist, dass die Geschichte kein gutes Ende haben wird.

Romantik- und Happy End- Fans müssen aber nicht traurig sein: Rihito Takarai bietet zumindest in der Bonusgeschichte um Misaki und Arikawa gewohnt romantische und sehr gefühlvolle Kost, wobei auch die Comedy und der Alltag nicht zu kurz kommen. Hier ist es lediglich schade, dass der Konflikt, den Arikawa damit hat, Misaki als seinen Lebenspartner vorzustellen, umgangen wird und nur am Rande erwähnt wird. Hier wäre es schöner gewesen, wenn man diesen Part genauer ausgearbeitet hätte, um die Reaktionen der Familie mitzuerleben.

Die Charaktere sind sympathisch und gut nachvollziehbar. Rihito Takarai hat ein Händchen für attraktive, liebenswerte Charaktere, in die man sich gut hineinversetzen kann und die gut zu den Geschichten passen. Sowohl Motoharu, als auch Akira passen zur Geschichte, ebenso die Nebenfiguren. In der Kurzgeschichte „At the Heyday of Flowers“ läuft Arikawas Schwester den beiden männlichen Protagonisten fast den Rang ab.

Stilistisch gibt es nichts zu bemängeln. Rihito Takarai hat einen wundervollen, sehr feinen und atmosphärischen Zeichenstil. Zwar ähneln sich die Charaktere vom Gesicht her stark und hin und wieder wirken die Oberkörper sehr lang, aber das stört nicht weiter, da ihre Figuren lebendig wirken und sehr stimmungsvoll in Szene gesetzt sind. Es macht einfach Spaß die Zeichnungen zu betrachten und sich in den feinen Strichen oder hübschen Männern und Frauen zu verlieren.

„Capital of Flowers“ ist ein empfehlenswerter, sehr gefühlvoller Boys Love Manga der Künstlerin Rihito Takarai. Mit ihren sympathischen Charakteren, der romantischen Handlung und ihren wundervollen Zeichnungen legt die Mangaka einen lohnenswerten Einzelband vor, für den es sich jedoch empfiehlt die 3-bändige Reihe „Only the Flower knows“ zu kennen, die bereits bei Tokyopop erschienen ist. Fans der Künstlerin und von romantischer BL-Kost werden an diesem Manga nicht vorbei kommen, allen anderen empfehle ich zumindest einen Blick. Es lohnt sich.

© Koriko

Capital of Flowers: © 2013 Rihito Takarai, TAIYOHTOSHO Co.,Ltd. / Tokyopop

Calling

Name: Calling
Englischer Name:
Originaltitel: Calling
Herausgebracht: Japan: Takeshobo 2009
Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Kano Miyamoto
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Calling Band 1Story:
Der schüchterne und unsichere Keigo verliebt sich auf den ersten Blick in den geheimnisvollen Shiki, den er in einer Kneipe an der Bar entdeckt. Trotz seiner Scheu spricht er Shiki an, muss jedoch feststellen, dass dieser nicht schwul ist und keinerlei Interesse an Keigo hat. Dennoch kommen sich die beide näher, als Keigo den betrunkenen Shiki nach Hause bringt. Doch ihre aufkeimende Freundschaft steht unter einem schlechten Stern, scheint Shiki doch einer geheimen Polizeieinheit anzugehören, die gegen Terroristen und gefährliche Kriminelle ermittelt.

„Night Call“, die zweite Geschichte des Mangas, dreht sich um den jungen Asaoka, der sich freiwillig bei der Polizei meldet und als einer von Shikis Freunden ebenfalls Mitglied der Anti-Terror-Sonderabteilung werden möchte. Allerdings muss er dafür eine ungewöhnliche Aufnahmeprüfung absolvieren, die beinhaltet, mit einem der Ausbilder zu schlafen. Als sich dieser als männlich entpuppt, gerät Asaoka in einen Gewissenskonflikt.

In der letzten Kurzgeschichte „Golden Rain“ steht der junge Kaoru im Zentrum, der eine Videothek eröffnet und sich mit Inoue, dem Inhaber des benachbarten Takoyakishops anfreundet. Außerdem ist da noch der stille Junge von der anderen Straßenseite, der selten sein Zimmer verlässt und Kaoru beobachtet. Nach und nach lernt Kaoru den Jungen kennen und stolpert über ein unschönes Geheimnis …

Eigene Meinung:
Der Boys Love Manga „Calling“ ist der erste Band einer dreibändigen Reihe, die mit den Mangas „Nowhere“ und „Eden“ fortgesetzt wird. Inhaltlich dreht sich Miyamoto Kanos Werk um die Mitglieder der Anti-Terroreinheit, insbesondere um Shiki und Asaoka. Letzterer steht in Band zwei und drei im Zentrum der Handlung, da sich die Mangaka auf seine Beziehung zu dem Ausbilder TJ konzentriert und Asaoka mit einer kriminellen und gefährlichen Gang in Kontakt kommt.

Calling Band 2Inhaltlich ist „Calling“ ein gelungenes Werk, das Lust auf mehr macht. Der erste Band kratzt zwar bei der eigentlichen Geschichte rund um die Anti-Terror-Einheit Mlediglich an der Oberfläche, doch man wird dennoch gut unterhalten und lernt die wichtigen Figuren kennen. Im zweiten Band „Nowhere“ geht Miyamoto Kano schließlich in die Tiefe und baut eine spannende, interessante Geschichte auf, bei der auf der einen Seite die Polizeieinheit, auf der anderen die Beziehung zwischen Asaoka und TJ beleuchtet wird. Shiki tritt ab hier nur noch am Rande auf, doch das fällt nicht stärker ins Gewicht, da ein großer Teil seiner Geschichte bereits in „Calling“ erzählt wird.

Die Charaktere sind sympathisch und gut nachvollziehbar. Shiki kommt zu Beginn sehr geheimnisvoll daher, seine wahre Persönlichkeit lernt der Leser erst später kennen. Asaoka ist manchmal ein bisschen zu unsicher und schwächlich, doch das ändert sich glücklicherweise im Laufe der Zeit. Auch die übrigen Figuren können überzeugen, insbesondere TJ, der im ersten Band nur einen kurzen Auftritt hat, später immer wichtiger wird.

Zeichnerisch ist „Calling“ auf hohem Niveau. Miyamoto Kano hat einen realistischen Zeichenstil, der relativ schlicht und einfach daherkommt. Die Mangaka verliert sich selten in überbordende Details, sondern konzentriert sich auf ihre Figuren und deren Emotionen. Diese fängt sie sehr gut ein und kann sowohl Shiki, als auch Keigo, Asaoka und TJ gut in Szene setzen. Zudem bereiten ihr ältere Menschen und eine gewisse Eigendynamik der Personen keine Probleme. Miyamoto Kano ist routiniert und weiß, was sie tu, und diese Sicherheit spürt man als Leser, auch wenn die Zeichnerin nicht mit Details und aufwendigen Designs beeindrucken kann.

Nach der zweibändigen Reihe „Sleeping Moon“ legt Carlsen eine sehr schöne, atmosphärische und gut umgesetzte neue Kurzserie von Miyamoto Kano vor. „Calling“ ist ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht und Fans stillerer und realistischer Boys Love Mangas begeistern dürfte. Dank der gut nachvollziehbaren Charaktere und der schnörkellosen Zeichnung ist „Calling“ auf jeden Fall einen Blick wert. Zu empfehlen.

© Koriko

Calling: © 2009 Kano Miyamoto, Takeshobo Co., Ltd. / Carlsen

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