Magical Girl Site
Name: | Magical Girl Site |
Englischer Name: | Magical Girl Site |
Originaltitel: | Magical Girl Site |
Herausgebracht: | Japan: Akita Shoten 2014 Deutschland: Tokyopop 2016 |
Mangaka: | Kentaro Sato |
Bände: | 16 Bände |
Preis pro Band: | 6,95 € |
Story:
Mittelschülerin Aya Asagiri muss jeden Tag ihres jungen Lebens durch die Hölle gehen: In der Schule wird sie von drei Klassenkameradinnen auf brutalste Weise gemobbt und Zuhause von ihrem großen Bruder gefesselt und geschlagen, bis sie erbrechen muss und sich einnässt. Doch eines Abends nach der üblichen Tortur erscheint auf ihrem Computer plötzlich die „Magical Girl Site“ und ihre gruselig aussehende Hüterin, die zu ihr sagt:
„Oh, du Arme! Oh, du Arme! Weil du so viel Leid erfährst, werde ich dir magische Kräfte verleihen. Ich werde dir einen Zauberstab zukommen lassen. Ob du ihn benutzt oder nicht, liegt ganz bei dir. Ich wünsche dir fortan ein fröhliches Leben als Magical Girl.“
Am nächsten Morgen muss Aya mit Entsetzen feststellen, dass ihr geliebtes Kätzchen vom Zug überfahren wurde. In ihrem Schuhschrank befindet sich, wie angekündigt, ihr Zauberstab in Form einer Pistole mit Flügeln und Herzen darauf. Die drei Mobberinnen offenbaren ihr, dass sie hinter dem Tod der Katze stecken und laden einen Senpai dazu ein, Aya zu entjungfern. Um nicht vergewaltigt zu werden, richtet diese ihren Zauberstab auf eines der Mädchen und den Senpai und betätigt den Abzug, woraufhin diese auf die Gleise teleportiert und ebenfalls vom Zug überfahren werden. Aya ist außer sich vor Schuldgefühlen und blutet aus den Augen, in deren Innerem vorübergehend Herzen sichtbar werden. Ihre Haare sind an den Spitzen rötlich verfärbt und auch auf ihrem Arm erscheint ein Herz. All diese Veränderungen sind zum Glück nur temporär.
Am nächsten Tag in der Schule wird sie von den zwei übrigen Mobberinnen mit einem Cutter bedroht, woraufhin sich Tsuyuno Yatsumura, die in dieselbe Klasse geht, als Magical Girl zu erkennen gibt und mit ihrem Handy die Zeit anhält. Tsuyuno ist das krasse Gegenteil von Aya und hat keinerlei Probleme damit, bösen Menschen Leid zuzufügen. Sie lässt es kurzer Hand so aussehen, als hätte sich Sarina, die Anführerin der Mobber-Clique, mit dem Cutter selbst den Hals aufgeschnitten und lässt die Zeit weiterlaufen. Tsuyuno begleitet Aya nach Hause und erzählt ihr alles, was sie über die Magical Girl Site weiß. Um sie aufzurufen, muss man den PC via USB mit seinem Zauberstab verbinden und wenn man das Ohr der Hüterin der Website anklickt, erscheint der Countdown zum Tempest, einer Art Katastrophe, die sich in einem Monat ereignen soll. Außerdem erzählt Tsuyuno Aya von einem Magical Girl, das andere Magical Girls tötet, um sich deren Zauberstäbe anzueignen. Sie nennt sie „Magical Huntress“. Für den Fall, dass die Magical Huntress einen Zauberstab besitzt, der den von Tsuyuno neutralisieren kann, möchte sie Aya unbedingt als Kampfgefährtin an ihrer Seite wissen. Im Gegenzug passt sie die ganze Nacht lang auf Aya auf.
Gleich am nächsten Tag wird Aya von der Magical Huntress angegriffen und mit vereinten Kräften können sie und Tsuyuno das Biest überwältigen und zur Rede stellen. Wie sich herausstellt, ist sie in Wirklichkeit Rina Shioi, ein Magical Girl, das einst via Internet zu anderen Magical Girls Kontakt aufgenommen und mit ihnen Informationen ausgetauscht hat. Sie stiehlt die Zauberstäbe, um bessere Überlebensschancen beim Tempest zu haben, doch bevor sie Aya und Tsuyuno alles erzählen kann, spuckt sie Blut und muss ins Krankenhaus. Durch den Einsatz der Zauberstäbe verkürzt sich nämlich die Lebenszeit und Rina hat daher inzwischen die Organe einer 70-jährigen. Tsuyuno erzählt Aya, warum sie zum Magical Girl wurde: Ihre ganze Familie wurde von einem Dieb ermordet, der ihr gedroht hat, eines Tages zurückzukommen und sich an ihr zu vergehen. Da bricht Aya in Tränen aus und schwört Tsuyuno ewige Freundschaft. Werden die ungleichen neuen besten Freundinnen einen Zauberstab finden können, der Rina heilen kann? Und was verbirgt sich wirklich hinter dem Tempest?
Eigene Meinung:
Kentaro Sato hat sich womöglich von „Puella Magi Madoka Magica“ dazu inspirieren lassen, süße Magical Girls in düstere Settings einzubetten und dies in seinem anderen Werk „Magical Girl of the End“ bereits getan. Da „Magical Girl Site“ in Sachen Gewalt und Düsternis komplett neue Maßstäbe setzt, lässt es „Puella Magi Madoka Magica“ dagegen wie den reinsten Kindergeburtstag aussehen. So rächt sich Tsuyuno beispielsweise am Mörder ihrer Eltern, in dem sie ihn mit Infusion in ihrer Wohnung gefangen hält und täglich foltert, ohne ihn sterben zu lassen. Sie hat ihm schon alle Zähne gezogen und reißt ihm mit Vorliebe die Fingernägel aus. Die Reihe wird deshalb zurecht vom Verlag erst ab 18 empfohlen und erscheint nur eingeschweißt in den Läden.
Der Zeichenstil wirkt oft etwas grob und unsauber, man kann sich aber daran gewöhnen. Insbesondere das Design der Hüterin der Website finde ich total genial. Sie sieht so richtig schön hässlich und schaurig aus. Auch die Zauberstäbe sehen sehr unterschiedlich aus, die Magical Girls haben unterschiedliche Symbole in den Augen, wenn sie diese benutzen und bluten aus unterschiedlichen Körperöffnungen. Da die beiden Protagonistinnen so grundverschieden sind, kann man sich irgendwie nicht vorstellen, dass ihre gemeinsame Suche nach weiteren Magical Girls reibungslos verlaufen wird. Wie werden sie sich wohl im Laufe der Geschichte entwickeln? Wie wird Aya reagieren, wenn sie erfährt, was Tsuyuno mit dem Mörder ihrer Eltern anstellt? Ich empfehle den Manga jedem, dem „Puella Magi Madoka Magica“ nicht düster und brutal genug war und der vor Geschichten mit extremer psychischer und körperlicher Gewalt nicht zurückschreckt. Die Story ist äußerst spannend und interessant! Man ist ab der ersten Seite von der Handlung gefesselt und kann den Band gar nicht mehr weglegen, bis man ihn durch hat.
© Ban_Mido
Magical Girl Site: © 2014 Kentaro Sato, Akita / Tokyopop