Name: |
Time Killers |
Englischer Name: |
– |
Originaltitel: |
Time Killers |
Herausgebracht: |
Japan: Shueisha 2011
Deutschland: KAZÉ 2013 |
Mangaka: |
Kazue Kato |
Bände: |
Einzelband |
Preis pro Band: |
6,95 € |
Story:
Kazue Kato ist vielen Mangafans für ihre fantastische Shonen-Serie „Blue Exorcist“ bekannt, die bereits eine Animeserie nach sich zog. Trotz allem ist „Blue Exorcist“ nicht ihr Debütwerk gewesen, sondern entstand erst Jahre nach ihren ersten Kurzmangas und Kurzgeschichten. „Time Killers“ enthält diese Werke und 11 Kurzgeschichten aus ihrer Feder, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Die längsten Geschichten des Bandes sind „Der Hase“, „Tomaten“, „Hoshiota“ und „Der Fall Miyama-Uguisu“, wobei letzterer die Grundlage ihrer noch laufenden Erfolgsserie „Blue Exorcist“ bildet. In „Der Hase“ geht es um einen jungen Attentäter Shuri Todo, der maskiert und mit Baseballschläger seine Opfer ins Jenseits befördert. Als er nach einem Auftrag verletzt durch die Straßen flieht, läuft er dem jungen Taira Futamura in die Arme, der Arzt werden will. Tags darauf begegnet ihm der Junge wieder – als neuer Mitschüler, der Shuri zum Freund haben will. Die Umstände verkomplizieren sich, als Shuri seinen nächsten Auftrag erhält – er soll Futamaras Vater töten …
„Tomaten“ spielt in einer fiktiven Wüstenwelt, in der neben normalen Menschen auch lebensgroße Hasen leben. Eine von ihnen nennt ein großes Tomatenfeld ihr Eigen und wird deswegen von einigen schmierigen Männern belagert, die es auf das Stück Land abgesehen haben. Also beauftragt sie das Leibwächterduo Usakichi und Sasuke damit, sie und ihr Feld vor den Übergriffen der Männer zu beschützen …
Der Kurzmanga „Hoshiota“ handelt von dem Sternennarr Yoshio, der alles daran setzt seine Vorliebe für Sterne zu verbergen, um nicht als Freak abgestempelt zu werden. Dass die hübsche Tezuka ebenso verrückt nach den Sternen ist, macht es nicht besser, insbesondere da sie an Yoshio interessiert ist. Die Ereignisse überschlagen sich, als aus heiterem Himmel zwei Aliens vor Yoshio auftauchen und ihm das Angebot machen, als letztes menschliches Exemplar zu Anschauungszwecken mit ihnen zu kommen, während ein riesiger Komet auf die Erde zurast und alles Leben auf einen Schlag vernichten könnte …
In „Der Fall Miyama-Uguisu“ trifft der Leser auf die Urversionen von Rin (Yoru) und Shiemi (Mokona). Die junge Mokona leidet nach dem Tod ihrer Eltern unter der Gewalt ihres Onkels, für den sie Ikebanagestecke anfertigt. Ihr Leben ist trist, bis eines Tages der Exorcist Yoru auftaucht und das Haus nach Dämonen absuchen will. Schnell wird klar, dass sich hinter Yoru mehr verbirgt, insbesondere als herauskommt, dass Mokonas Onkel von einem Dämon besessen ist, den Yoru nur zu gut kennt …
Eigene Meinung:
Mit „Time Killers“ legt Kazé einen weiteren Manga der beliebten Künstlerin Kazue Kato vor, der nahezu alle ihre Kurzmangas in sich vereint und einen interessanten Einblick in die Entwicklung der Künstlerin gewährt. Die Geschichten sind vollkommen unterschiedlich, umfassen manchmal nur wenige Seiten oder sind komplett in Farbe gehalten. Den Leser erwartet eine wilde Mischung unterschiedlicher Werke, mal ernst und dramatisch, mal witzig und durchgeknallt. Zumeist geht es ein wenig actionreicher zur Sache, gewürzt mit Comedy- und Romanceelementen.
So bunt wie die Geschichten, sind auch die Charaktere. Zu Beginn sind es vorwiegend die üblichen Shonen-Helden, doch es blitzen immer wieder ungewöhnliche Figuren auf, wie die Hasencharaktere in „Tomaten“ oder die Indianer in der komplett farbigen Kurzmanga „ Die Krieger aus dem Land der roten Erde“. Kazue Kato probiert verschiedene Richtungen aus, zeichnet zunächst Geschichten, die ihr gefallen und legt damit untypische und einzigartige Geschichten vor, die sich schwer in eine Schublade packen lassen. Erst bei „Der Fall Miyama-Uguisu“, der letzten Geschichte des Bandes, schafft sie einen Manga, der auf das japanische Publikum zugeschnitten wurde und der ihr den wirklichen Einstieg ins Mangageschäft ermöglichte.
Zeichnerisch ist „Time Killers“ durchwachsen. Gerade die ersten Mangas wirken ein wenig unsicher und weisen hier und da Fehler auf, wenngleich man Kazue Katos Stil auch in ihren früheren Werken erkennt. Sie legt viel Wert auf Action und Dynamik, was von Anfang an kein Problem für sie ist und erschafft ganz eigene Charaktere. Im Laufe des Mangas festigt sich ihr Stil, ihre Strichführung wird sicherer, ihre Figuren in sich stimmiger. Es macht Spaß die Entwicklung der Mangaka mit zu verfolgen, umfasst „Time Killers“ doch eine Zeitspanne von fast 10 Jahren.
Zusätzlich muss man die Ausstattung des Mangas und die Aufmachung des Verlages lobend erwähnen – sämtliche Farbseiten (rund 20) sind enthalten und befinden sich innerhalb des Mangas auch an passender Stelle (Farbcover vor entsprechende Kapitel). „Time Killers“ enthält ein ausklappbares Farbposter und schlägt trotz allem mit 6,95€ zu Buche.
„Time Killers“ ist ein schöner, ungewöhnlicher Einzelband, den sich Fans der Mangaka Kazue Kato nicht entgehen lassen sollten. Neben den abwechslungsreichen Geschichten und den ungewöhnlichen Charakteren bietet sich dem Leser die seltene Möglichkeit den 10-jährigen Entwicklungsprozess einer Shonen-Künstlerin mitzuverfolgen. Teilweise schlägt sich das in den ersten Mangas auf den Stil der Künstlerin nieder, doch darüber kann man getrost hinweg sehen, wenn man das Alter der Zeichnerin berücksichtigt. Dank der tollen Aufmachung seitens KAZÉ und des angenehmen Preises, sollte jeder einen Blick riskieren. Zu empfehlen.
© Koriko
Time Killers: © 2011 Kazue Kato, SHUEISHA Inc. / KAZÉ