Lindbergh

Name: Lindbergh
Englischer Name:
Originaltitel: Lindbergh
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2009
Deutschland: KAZÉ 2014
Mangaka: Ahndongshik
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Lindbergh Band 1Story
Das Land Elura liegt hoch über den Wolken, umgeben von Steilhängen, die seine natürliche Grenze bilden. Nur mit Fluggeräten könnte man das Land verlassen. Doch um die Bevölkerung an sich binden zu können, ließ die Königsfamilie einst das Fliegen unter Strafe stellen. So verschwand das Wissen um Flugzeuge und Fluggeräte nach und nach beinah völlig aus dem Gedächtnis der Menschen. Dennoch passiert es von Zeit zu Zeit, dass Wagemutige sich Flügel bauen und das Fliegen erforschen wollen. Einer dieser Männer war Merius, der Grenzwächter, der sich auf selbstgebastelten Flügeln den Steilhang hinunterstürzte und nie mehr zurückkehrte.

Jahre später lebt Knit, der Sohn von Merius‘, ein Leben als Außenseiter in der Gesellschaft Eluras. Da sein Vater als Verbrecher gebrandmarkt wurde, ist auch er der Missgunst der meisten Bürger ausgesetzt. Lediglich in der Flügelschenke hat er Freunde und eine Ersatzfamilie gefunden. Dennoch zieht Knit es vor, die meiste Zeit alleine zu leben. So kann er auf die geheime Werkstatt seines Vaters aufpassen. Insgeheim träumt auch er vom Fliegen. Und dann ist da noch Plamo, ein kleines eidechsenähnliches Wesen, das vor Knits Augen eines Nachts aus einem Ei in der Nähe der Steilhänge schlüpfte. Seither sind die beiden unzertrennlich. Nur die Bewohner seines Dorfes halten Abstand vor dem ihnen unbekannten Wesen.

Lindbergh Band 2Eines Tages stürzt ein Mann, der auf einem riesigen Drachen mit künstlichen Flügeln reitet, auf Elura ab. Knit kann den verletzten Mann zwar retten und vor den Hächern des Königs in Sicherheit bringen, muss aber das seltsame Reittier zurücklassen, das kurz darauf getötet wird.

Snake, der Abgestürzte, ist von der Todesnachricht erschüttert. Nicht nur hat er seinen Freund Meteo verloren, ohne von ihm „Lindbergh“ genanntes Flugtier kann er auch nicht mehr nach Hause zurück. Da entdeckt er zufällig, dass es auch bei Plamo um einen kleinen Lindbergh handelt. In Knit weckt Snake schnell große Sehnsüchte – nach dem Fliegen, nach der Freiheit des Himmels und nach neuen Ländern. Schnell steht für den Jugend fest, dass er Snake begleiten möchte. Entgegen aller Widerstände machen sich Snake und Knit mit Plamo und einem noch von Knits Vater konstruierten Flügelpaares auf in Snakes Heimat…

Eigene Meinung
„Lindbergh“ handelt, wie schon der an den Flugpionier Charles Lindbergh angelehnte Titel vermuten lässt, von der Sehnsucht nach dem Fliegen. In einem Land, in dem alles, was mit dem Himmel und Flügeln zu tun hat, bei Strafe verboten ist, keimt dieser alte Menschheitstraum ganz besonders. In dieser Manga-Serie verknüpft Ahndongshik die Grundformel von dem Wunsch nach Fliegen und dem schweren Weg des Erwachsenwerdens eines Außenseiters mit einer netten Fantasy-Story rund um flugfähige Drachen, die mit künstlichen Flügeln ausgestattet den Himmel erobern können. Bis die Handlung in Gang kommt, dauert es einige Zeit. Dafür wird der Entwicklung sogar der Nebencharaktere einiger Raum zugestanden.
Sehenswert sind vor allem die verschiedenen Flügelmodelle, die zeichnerisch an die ersten Modelle da Vincis, aber auch an die Entwicklungsphase des Fliegens im 19. Jahrhundert erinnern.

Ansonsten ist „Lindbergh“ eine nette Geschichte für zwischendurch, die noch einiges an Potenzial zum Ausbau aufweist.

© Rockita

Lindbergh: © 2009 Ahndongshik Shogakukan / Kazé

Lone Wolf & Cub

Name: Lone Wolf & Cub
Englischer Name: Lone Wolf and Cub
Originaltitel: Kozure Ôkami
Herausgebracht: Japan: Koike Shoin 1995
Deutschland: Planet Manga 2003
Mangaka: Story: Kazuo Koike
Zeichnungen: Gôseki Kojima
Bände: 28 Bände
Preis pro Band: 9,99 € (Band 1-15)
11,00 € (Band 16-25)
12,95 € (Band 26-28)

Lone Wolf & Cub Band 1Story
Im Japan zur Zeit der Bürgerkriege hält sich ein Ronin mit Auftragsmörderdiensten über Wasser. Immer dabei ist sein kleiner Sohn Daigoro. Wo immer die beiden hinkommen, erregen sie zunächste Aufsehen: Ein Ronin mit einem kleinen Jungen in einem Kinderwagen, an dem eine Fahne mit der Aufschrift „Kind zu vermieten, Schwert zu vermieten“ hängt. Letzteres können die meisten Leute noch als einen herrenlosen Samurai verstehen, der Arbeit sucht, zu welchem Zweck man allerdings ein Kind mieten sollte, können sich die Leute nicht ausmalen. Doch das stört Ogami, den Ronin, wenig, schließlich ahnt niemand, was seine wahre Natur ist.

Gerade erst hat er wieder einen Auftrag angenommen, den Mord an Sugito Kemmotsu, dem Lehnsherren der Gegend. Niemand schaffte es bisher, diesen Auftrag zu erfüllen, da sich der schwerreiche Mann von acht kampferprobten Leibwächtern beschützen lässt. Und auch für Ogami scheinen die Sterne nicht günstig zu stehen. Die Informanten dieser Leibwächter erhalten die Nachricht, dass der nächste Attentäter in Begleitung eines Kleinkinds unterwegs ist, was Ogami natürlich eindeutig ausweist. Schnell ist der richtige Mann gefunden und trotz einem spektakulären Fluchtversuch samt Kind geschnappt.

Lone Wolf & Cub Band 2In der Residenz seines Gegners erreicht er durch einen Trick, dass seine Fesseln gelöst werden. Auch kommt heraus, dass er sich absichtlich hat schnappen lassen, um so ungehindert in das Herzstück des Schlosses zu seinem Opfer zu kommen. Nun kann er mit Hilfe des Überraschungsmomentes den Schlossherren und mittels seiner ausgefeilten Lanzenkunst die Leibwächter ausschalten. Nach getaner Arbeit macht sich der Wolf wieder auf die Reise.

Viele weitere Abenteuer werden auf den nicht ganz alltäglichen Attentäter warten und auch viele Erlebnisse, die er nie zuvor erwartet hätte… Doch wie kam es überhaupt dazu, dass er zusammen mit seinem Sohn Auftragsmörder wurde? Das Beisein Daigoros ist nicht etwa eine Schwäche sondern zeugt im Gegenteil eher von neuen Möglichkeiten…

Eigene Meinung
„Lone Wolf & Cub“ ist ein Manga, der im mittelalterlichen Japan spielt. Ohne irgendwelche fantastischen Elemente wird man hier Zeuge von Personen und Handlungen, die zwar frei erfunden sind, aber doch damals gelebt bzw. passiert sind. Man könnte meinen, dass man selbst zu jener Zeit zur stehen würde. Darüber hinaus werden im Anhang einige Wörter erläutert, die zum Teil auch mangakundigen Lesern noch unbekannt sein dürften. Wie schon bei „Lady Snowblood“ ist Kazuo Koike ein kleines Meisterwerk für Fans des Genre gelungen. Schade, dass Kazuo Kamimura, der damalige Partner Koikes, bereits tot ist. Die Zeichnungen Gôseki Kojimas reichen nämlich bei weitem nicht an seine heran.

© Rockita

Lone Wolf & Cub: © 1995 Gôseki Kojima, Koike Shoin / Planet Manga

Life Tree’s Guardian

Name: Life Tree’s Guardian
Englischer Name:
Originaltitel: Life Tree’s Guardian
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Natalie Wormsbecher
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch)
9,95 € (Band 5 inkl. Schuber)

Life Tree's Guardian Band 1Story
Die 15-jährige May ist eine ganz normale Oberschülerin. Etwas schüchtern und verträumt lebt sie in den Tag hinein. Ihre beste Freundin June, die ebenso temperamentvoll wie bodenständig ist, bildet da charakterlich ihr genaues Gegenstück. Dennoch vertragen sich die Mädchen bestens.

Nicht alles in den Leben der beiden ist dabei einfach: Während June sich permanent mit ihren Klassenkameraden Kyle in die Haare kriegt und weder sie noch er zugeben würden, dass sie einander sehr gern haben, ist May unglücklich in Erik aus ihrer Leichtathletik-Gruppe verliebt. Doch vor lauter Herzklopfen bekommt sie ihm gegenüber kaum ein Wort heraus.

Eines Tages läuft May nach dem Einkaufen zufällig in eine Schlägerbande hinein. Aus Angst vor einer Abreibung flüchtet sie in ein verlassenes Stadtviertel. Dort wird sie Zeugin eines seltsamen Vorfalls.

Ein suspekter schwarz gekleideter Mann mit spitzen Ohren taucht auf, der einen Wolf schwer verletzt und schließlich zum Sterben zurücklässt. Daraufhin verschwindet der Mann so plötzlich, wie er gekommen ist. May, die schon immer ein echtes Abenteuer erleben wollte, sieht ihre Chance gekommen. Sie nimmt sich des verletzten Wolfes an und bringt ihn zu ihrer Mutter, einer Tierärztin, die ihn versorgt.

Doch bereits am nächsten Morgen ist der Wolf aus der Praxis verschwunden. Durch Zufall findet May ihn – immer noch schwer angeschlagen – im Park und stellt dabei fest, dass das Tier sprechen kann. Doch damit nicht genug: Wie aus heiterem Himmel taucht dann auch noch ein feengleiches Wesen auf, das die beiden angreift. Zu ihrer Verteidigung lässt der Wolf einen magischen Stab erscheinen, mit dem May den Feind besiegen kann.

Life Tree's Guardian Band 2Es stellt sich heraus, dass der Wolf aus einer parallelen Welt der Magie stammt. Dort ist er der Wächter des sogenannten Lebensbaumes, aus dem die Bewohner der anderen Welt ihre Kraft schöpfen. Im Innern des Baumes soll es einen magischen Kristall geben, der einem jeden Wunsch erfüllen kann. Aus diesem Grunde hat der Magier Yorik versucht, Wolf zu töten, um an den Kristall zu kommen. Dadurch wurde der Schutzmechanismus des Baumes aktiviert und der Kristall in Einzelteilen an verschiedene Schutzgeister gesandt. Wolf hat nun die schwere Aufgabe, die Splitter wieder zusammen zu fügen, bevor ihm Yorik zuvor kommen kann.

Kurzentschlossen erklärt sich May bereit, ihren neuen Freund mit aller Kraft zu unterstützen. Ein Weg voller Gefahren liegt vor ihr. Wie gut, dass June immer an ihrer Seite ist…

Eigene Meinung
„Life Tree’s Guardian“ ist die neue Manga-Serie der deutschen Mangaka Natalie Wormsbecher, die bereits mit „Summer Rain“ und „Dämonenjunge Lain“ bei Tokyopop für Aufsehen sorgte. Auch bei dieser Serie spiegelt sich wieder ihr ganz persönlicher Stil wieder. Während sich einzelne Elemente im Shojo-Bereich zwangsläufig von Zeit zu Zeit wiederholen, gelingt es Natalie Wormsbecher ihre Story mit erfrischend Neuem auszuschmücken und erschafft liebenswerte Charaktere, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Diese leben in einem Land, das wie eine Mischung als Japan und einem europäischen Land wirkt. Eines ist klar: Es verspricht spannend zu werden. Durch die Handlung führen freundliche und hochwertige Zeichnungen, die den Charakter der Story noch unterstreichen.

Am Ende gibt es noch ein ganzes Sammelsurium an Bonus-Material wie Charakter-Beschreibungen mit Hintergrundwissen und deren Entwicklung mit Enzwurfskizzen. Abgerundet wird der erste Band durch mehrere Farbseiten mit Artworks, die – wie auch das Cover des Bandes – mit Buntstiften gemalt wurden.

Fazit: Absolut lesenswert! Natalie Wormsbecher zählt zu den besten deutschen Mangaka.

© Rockita

Life Tree’s Guardian: © 2009 Natalie Wormsbecher, Tokyopop

Liberty – Raised out of Dirt

Name: Liberty – Raised out of Dirt
Englischer Name:
Originaltitel: Liberty – Raised out of Dirt
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2007
Mangaka: Nheira
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 16,00 €

Liberty – Raised out of DirtInhalt
Das Artbook enthält in den drei Kapiteln „Heaven“, „Earth“ und „Hell“ hauptsächlich Fotografien des Autors und Models Nheira. Auf hochwertigem, etwas dickeren Papier finden sich aber auch noch andere Werke. Den Leser erwartet auf den übrigen Seiten ein bunter Mix aus Zeichnungen, zwei schriftliche Kurzgeschichten über mehrere Seiten sowie eine kurze Manga-Story. Abgerundet werden Bilder und Stories durch eine Menge Zitate, kurzer Gedichte oder einfach merkenswerten Sätzen, die den Gefühlszustand des Autors widerspiegeln sollen. Ferner gibt es noch ein Interview mit Nheira und zwei Seiten, die sich dem Making Of des Bandes und vor allem dem Fotoshootig widmen.

Die Stimmung im Artbook ist durchgängig düster und melancholisch gehalten, fast alle Geschichten, Zitate und Gedichte haben etwas mit dem Thema Tod zu tun und haben einen philosophischen Charakter. Dazwischen mischt sich allerdings auch das Ein oder Andere über verzweifelte Liebe, unerfüllte Träume und Hoffnungen. Oft werden diese ansatzweise positiven Erfahrungen mit den durch und durch schlechten gegenüber gestellt.

Eigene Meinung
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Meinungen über diese Artbook unter den Lesern sehr weit auseinander gehen werden, etwa zwischen „genial“ und „krank“. Ich ordne meine Meinung etwa in der Mitte an. Auf alle Fälle ist Nheira mit diesem sicherlich gewagten Versuch ein neues Artbook-Konzept gelungen, was sicherlich durch seine Model-Karriere in Japan beeinflusst wurde. Der Inhalt des Bandes ist ausgewogen, auch wenn die Aufteilung in der ersten Hälfte etwas einseitig ist, da zum Beispiel beide Geschichten und der Mini-Manga in der zweiten Hälfte kurz hintereinander sind. Mit 16 € ist dieses Artbook zwar im Vergleich günstiger als andere, jedoch stellt sich die Frage, ob der Preis nicht etwas zu hoch ist, wenn man bedenkt, dass die Ausgabe nicht gebunden und daher wasser- und schmutzempfindlicher ist.

© Rockita

Liberty – Raised out of Dirt: © 2007 Nheira, Tokyopop

Liar Game

Name: Liar Game
Englischer Name:
Originaltitel: Liar Game
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2005
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Shinobu Kaitani
Bände: 19 Bände
Preis pro Band: 7,50 € (Band 1-14)
8,50 € (ab Band 15)

Liar Game Band 1Story
Die junge Studentin Nao Kanzaki ist in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes Mädchen. Nicht nur versucht sie alles, um ihrem todkranken Vater seine letzten Monate so angenehm und sorgenfrei wie möglich zu gestalten. Sie ist zudem ein überaus ehrliches und rechtschaffenes Mädchen. Selbst geringste Fundbeträge gibt sie ordnungsgemäß bei der örtlichen Polizeiwache ab, allen Menschen gegenüber ist sie vertrauensvoll und wohlwollend. So ist es nicht verwunderlich, dass sie häufig als „treudoof“ bezeichnet wird.

Eines Tages erhält Nao ein merkwürdiges Paket ohne Absender. Nichtsahnend öffnet sie die Sendung und findet darin zu ihrer Überraschung 100 Millionen Yen (ca. 900.000 €). Was sie erst danach realisiert: Mit dem Öffnen des Pakets hat sie gleichzeitig der Teilnahme an einem seltsamen Spiel, dem Liar Game, zugestimmt. Sie hat nun einen Monat Zeit, um einem Gegenspieler von dessen 100 Millionen Yen so viel Geld wie möglich abzuluchsen. Was sie an Überschuss erwirtschaftet, darf sie behalten, doch am Ende des Monats muss sie in jedem Fall 100 Millionen Yen an die Verwaltung des „Liar Game“ zurückzahlen – wenn sie sich ihr Start-Kapital abknöpfen lässt, im Zweifelsfall aus eigener Tasche.

Für die ehrliche Nao eine unfassbare Situation. Auch wenn es nur ein Spiel ist, sie also keines Verbrechens belangt werden kann, wie sollte sie einen Anderen um so viel Geld betrügen. Die Situation spitzt sich zu, als sich herausstellt, dass Naos Gegenspieler niemand anderes als ihr ehemaliger Klassenlehrer Herr Fujisawa ist. Gutgläubig, wie sie ist, vertraut Nao Herrn Fujisawa ihre 100 Millionen zur Aufbewahrung an – und ist wie vom Donner gerührt, dass der Lehrer sie über’s Ohr haut und nicht im Traum daran denkt, das Geld wieder herauszugeben.

Liar Game Band 2Nun ist guter Rat teuer. In ihrer Not wendet sich Nao an den frisch aus dem Gefängnis entlassenen Trickbetrüger und Verwandlungskünstler Shinichi Akiyama. Trotz anfänglicher Vorbehalte stimmt Akiyama schließlich zu, der verzweifelten Nao zu helfen. Das Liar Game beginnt…

Eigene Meinung
Allerspätestens seit dem Publikumsliebling „Death Note“ sind Thriller-Manga mit Mind-Battles im Zentrum international hoffähig. Seit dem Knallererfolg haben beim Shueisha-Verlag viele Serien versucht, an diesen Erfolg anzuknüpfen. Seit 2005 versucht es die Reihe „Liar Game“ im „Young Jump“-Magazin.

Diese Reihe kann allerdings weder inhaltlich noch (oder vor allem nicht) optisch mit anderen Serien des Genres mithalten. Der Kern der Story ist relativ einfach gestrickt: Verschiedene Menschen geraten in ein Spiel, in dem sie viel gewinnen, aber auch alles verlieren können. Sobald es ums Geld geht, zeigen die Leute (aus den Reihen der Gegenspieler) ihr wahres Gesicht, während die Protagonisten auf trickreiche Art und Weise versuchen, sich selbst, aber auch möglichst andere heil aus der Sache heraus zu bringen. Psychologisch gesehen ist es interessant, welche Methoden sich der Profi Akiyama einfallen lässt, um das zu bekommen, was er möchte. Die naive Nao – und damit der hoffentlich nicht ganz so naive Leser – bekommt dabei zahlreiche Tricks erklärt, die das Psychologenherz erfreuen. Ansonsten bleiben die Charaktere – von denen es ohnehin wenige gibt – auffallend farblos, zumindest während des ersten Bands. In bis zu zwei Sätzen lässt sich alles über sie sagen, Tiefgang gibt es quasi nicht.
Auch die Zeichnungen sind doch etwas bescheiden – sehr einfache Hintergründe, häufig ohne Motive; Charaktere mit wenig flexiblen Gesichtsausdrücken in meistens einfarbiger, einfacher Kleidung. Vor allem die Mimiken, die wohl hämisch oder entsetzt aussehen sollen, wirken eher lächerlich.

Von der Inhaltsangabe lässt sich bei dieser Serie zunächst mal mehr erhoffen, als tatsächlich dabei rauskommt. Bleibt zu hoffen, dass die zweite Runde des „Liar Game“ interessanter wird.

© Rockita

Liar Game: © 2005 Shinobu Kaitani, Shueisha / EMA

Letter Bee

Name: Letter Bee
Englischer Name: Letter Bee
Originaltitel: Tegami Bachi
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2006
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Hiroyuki Asada
Bände: 20 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Letter Bee Band 1Story
Das Land Amberground unterteilt seine Bevölkerung in drei Klassen: Die Privilegierten leben in der stets hell erleuchteten Hauptstadt Akatsuki, die Mittelschicht in der Stadt Yusari. Alle anderen müssen im Distrikt Yodaka auf ein besseres Leben hoffen. Der Übergang zwischen den drei Distrikten wird streng kontrolliert. Einzig den Letter Bees, besonderen Briefträgern, ist es gestattet, die Zonengrenzen ohne weiteres zu überschreiten, denn sie stellen Sendungen in alle Bereiche des Landes zu. Einer dieser besonderen Staatsbeamten ist der 18-jährige Goos Suede.

Eines Tages führt ein Auftrag Goos in einen entlegenen Winkel Yodakas. Dort findet er den kleinen Lag Seeing, einen Jungen, dessen Mutter in die Hauptstadt Akatsuki entführt wurde. Es stellt sich heraus, dass Lag Goos‘ neues „Paket“ ist und dass er zu einer Tante in die nächste Stadt gebracht werden soll. Dieser Weg ist jedoch voller Gefahren. Die Gaichu, riesige Killer-Insekten, warten nur auf frische Beute. Glücklicherweise besitzt Goos wie alle Letter Bee eine besondere Waffe. Indem er Fragmente seines eigenen Herzens einsetzt, ist er in der Lage, die Gaichu effektiv zu bekämpfen.

Lag ist sofort begeistert von der „Shindan-Ju“-Pistole, die Goos benutzt. Während er sie sich näher ansieht, lädt er unwillkürlich die Patronen der Waffe mit seinem eigenen Herzen auf – so sehr, dass es für den Jugen gefährlich wird. Gerade noch rechtzeitig greift Goos ein. In dieser Nacht zerstreuen sich die Partikel der Herzen von Lag und Goos, sodass beide die Erinnerungsfetzen des jeweils anderen zu sehen bekommen. Sie merken, dass sie eigentlich gar nicht so verschieden sind, auch wenn sie sich beide äußerlich hart geben.

Letter Bee Band 2Die letzte Etappe des Weges schweißt Lag und Goos zusammen. Die beiden werden dicke Freunde. Auch wenn sie sich in der Stadt Cambel trennen müssen, schwören sie, dass sie sich eines Tages in der Hauptstadt Akatsuki wiedersehen werden. Dorthin wurde nämlich Goos nach diesem letzten erfolgreich abgeschlossenen Auftrag befördert.

Und auch Lags Lebensziel ist nun klar: Auch er möchte ein Letter Bee werden. Fünf Jahre später macht er sich auf den Weg nach Yusari, um an der staatlichen Zentralprüfung teilzunehmen und in den Postdienst aufgenommen zu werden. Schon der Weg in den ihm fremden zweiten Distrikt wird zum Abenteuer. Aber lernt er dadurch auch die kleine Niche kennen, die sich zu seiner Partnerin erklärt. Die spannende Reise der beiden beginnt…

Eigene Meinung
„Letter Bee“ ist die Erfolgs-Fantasy-Serie von Hiroyuki Asada. Der Epos rund um den jungen Lag spielt in einer fantastischen Welt, die vor allem durch den ständigen Sternenhimmel besticht und zum Träumen anregt. Der Traum eines Jungen, um den zu erreichen der Betreffende alles tut – das ist der Stoff, aus dem diese Serie gemacht ist. Nicht wirklich etwas absolut Neuwertiges, möchte man meinen. Daher punktet die Serie auch vor allem durch die Optik, denn die macht den Unterschied aus. Die Hintergründe sind zum Teil sehr detailliert, die Charaktere sehr fein gezeichnet. Dank der Farbseiten am Anfang mit den kalten Blau- und Violetttönen sowie den starken Schwarz-Weiß-Kontrasten im Laufe des Bandes wird beim Leser schon gleich die passende Stimmung erzeugt. Zusammen mit Elementen wie Freundschaft, Pflichtgefühl und nicht zuletzt Verbundenheit der Charaktere zu ihren Familien erschuf der Autor eine märchenhafte Atmosphäre voller Abenteuer.

Leider umfasst der erste Band der Reihe lediglich die ersten beiden Kapitel und ist in erster Linie dem Prolog und der Entwickelung der Freundschaft zwischen Lag und Goos bzw. Lag und Niche gewidmet. Dennoch darf man auf die nächsten Bände gespannt sein.

© Rockita

Letter Bee: © 2006 Hiroyuki Asada, Shueisha / Tokyopop

Legend of Lemnear

Name: Legend of Lemnear
Englischer Name:
Originaltitel: Legend of Lemnear
Herausgebracht: Japan: Gakken 1990
Deutschland: Carlsen 2001
Mangaka: Story: Kinzi Yoshimoto
Zeichnungen: Satoshi Urushihara
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 10,00 €

Legend of Lemnera Band 1Story
Lemnear ist ein fröhliches 14-jähriges Mädchen, dass in einem mittelalterlichen Dorf wohnt. Zu Beginn des Manga eifern alle Dorfbewohner auf einen Tag hin, an dem das Fest der Mündigkeit für Lemnear und deren Freund Mesch stattfinden soll. Das ist etwas besonderes, da normalerweise Jugendliche erst ab ihrem 18. Lebensjahr für mündig erklärt werden. Eine Ausnahme sind die Kinder, die am höchsten Feiertag des Landes, dem Gold-Silber-Kupfer-Tag geboren wurden.

Weder Mesch, noch Lemnear kennen ihre Eltern, da sie am Tag ihrer Geburt in dem kleinen Dorf ausgesetzt wurden, wo sich zwei, miteinander befreundete, Paare ihrer annahmen. Nach dem Tod von Meschs „Eltern“ ging er auf Wanderschaft um sich weiterzubilden, versprach aber am Tag der Mündigkeitsfeier zurück zu sein. Doch am großen Tag ist nichts von Mesch zu sehen, so nimmt Lemnear allein das Schwert, als Zeichen ihrer Mündigkeit, entgegen. Doch die anschließende Feier wird von einigen Brologs, Teufeln, die früher Menschen waren, gestört.

Lemnear nimmt fälschlicherweise an, dass sie von Lian, einer bekannten Diebin, die einige Brologs befehligt und sie für ihre Diebstähle benutzt, dahinter steckt und rennt zu ihr. Doch es klärt sich schnell auf, dass die Brologs nicht zu ihr gehören. Bevor diese ernst machen, kehrt gerade noch rechtzeitig Mesch von seiner Wanderschaft zurück, der Lemnear und Lian vor den Brologs beschützt.

Legend of Lemnera Band 2Kaum sind sie besiegt, taucht Raga, ein Diener des bösen Königs Barol auf, der die Brologs geschickt hat und gekommen ist, um Mesch und Lemnear zu Barol zu bringen. Lemnaers Ziehvater, der zu den anderen gestoßen ist, will das verhindern. Daraufhin bricht Raga ihm erst den rechten Arm, dann will er ihn töten. Lemnaer stellt sich schützend vor ihn und kann tatsächlich Ragas Attacke abwehren. Danach wird sie jedoch von dem daraus entstandenen Strudel mitgerissen, ebenso wie Lian und Mesch…

Als Lemnear wieder zu sich kommt, ist Mesch verschwunden. Gemeinsam mit Lian macht sie sich auf den Weg nach Hause, trifft aber schnell wieder auf Raga. Sie erkennt, dass sie nur dann in Frieden leben können, wenn Barol tot ist. So machen sich Lemnear, Lian und der wieder aufgetauchte Mesch zusammen mit dem Papst Lunarg auf den Weg um Barol zu vernichten…

Eigene Meinung
Man erkennt gleich, dass „Legend of Lemnear“ unter anderem vom „Herrn der Brüste“ Satoshi Urushihara gezeichnet wurde, aber auch, dass es ein früheres Werk ist. Der Zeichenstil bessert sich von Band zu Band, am Ende des dritten Bands erkennt man wieder deutlich den „Urushihara-Pinselstrich“. Sonst ist zu bemerken, dass v.a. Lemnear einen riesigen Verschleiß an Klamotten hat, bei jedem Kampf geht mindesten ein Hemd und eine Jacke kaputt, wobei man immer als erstes die nackten Brüste zu sehen bekommt. Die Story lässt zunächst keine Fragen offen, eröffnet aber dem treuen Leser insbesondere im dritten Band einige Geheimnisse.

Für Urushihara-Fans, die gerne die früheren Werke des Meisters sehen würden, ist das hier genau das richtige!

© Rockita

Legend of Lemnear: © 1990 Satoshi Urushihara, Gakken / Carlsen

Lady Snowblood Extra

Name: Lady Snowblood Extra
Englischer Name:
Originaltitel: Shurayuki Hime Gaiden
Herausgebracht: Japan: Koike Shoin 2006
Deutschland: Carlsen 2010
Mangaka: Story: Kazuo Koike
Zeichnungen: Ryoichi Ikegami
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,90 €

Lady Snowblood ExtraStory
Nachdem sie einige Zeit untergetaucht war, kehrt Yuki Kashima eines Tages nach Tokyo zurück. Gerüchten zufolge sei Kiku Dajire, die unter dem Decknamen „Dajire, die Chrysantheme“ an der Spitze der Taschendiebe in der Kanto-Region steht, schwer erkrankt. Da die alte Frau stets eine treue Weggefährtin und eine Art dritte Mutter war, beschließt Yuki, sie zu besuchen. Daher sucht sie das Haus der Geldverleiherin Shizuka Jinba, in der sich „Tante Dajire“ aufhalten soll.

Im Anwesen des Jinba-Clans ist die Überraschung groß: Die Verleiherin Shizuka ist keine andere als die Tochter es Ryuzo Jinba, der einst von Yuki im Zuge eines Auftrages ermordet wurde. Shizuka führt nun an seiner Stelle den Clan. Ferner ist die junge Frau auch noch mit Naoto Ishizaka verheiratet, dem Sohn des Oberhaupts der ausländerfeindlichen Partei der Schwarzen Schildkröten. Auch mit ihm hatte „Lady Snowblood“ schon „geschäftlich“ zu tun.

Es stellt sich heraus, dass die Gerüchte um eine angebliche Krankheit Dajires absichtlich von Naoto gestreut wurden, um Yuki aus ihrem Versteck zu locken. In Wirklichkeit ist die „Chrysantheme“ längst verstorben.

Doch nun, da Yuki und Shizuka aufeinander getroffen sind, können beide nicht einfach wieder ihrer Wege gehen: Shizuka fordert „Lady Snowblood“ zu einem Schwertkampf heraus, um ihren toten Vater zu rächen. Für den Fall, dass sie dabei sterben sollte, sieht sich wiederum Naoto in der Pflicht, in diesem Fall gegen Yuki anzutreten. Zudem beschäftigt der Politikersohn und Yakuza-Boss auch noch zwei ebenso zwielichtige wie talentierte Gestalten, die unbemerkt aus dem Hintergrund angreifen können.

Yuki alias „Lady Snowblood“ sieht sich ein weiteres Mal von ihrer blutigen Vergangenheit eingeholt. Ihr bleibt nichts anderes übrig als der Kampf, um weiter existieren zu dürfen…

Eigene Meinung
„Lady Snowblood“ ist zurück! Dieser Extra-Band bildet den vierten Band und damit die Fortsetzung der Kult-Serie um die Rächerin mit dem Regenschirm. Dabei ist nicht nur hervorzuheben, dass seit Erscheinung der drei ersten Bände mehr als 30 Jahre vergangen sind – auch der Tod des ursprünglichen Zeichners Kazuo Kamimura liegt über 20 Jahre zurück. Darum übernahm bei diesem Band Ryoichi Ikegami (u.a. „Crying Freeman“) dir Verantwortung für die Zeichnungen. Das Ergebnis ist kurz gesagt mehr als beachtlich. Naturalistische Darstellungen der Charaktere vor einfachem, aber ausdrucksstarkem Hintergrund sind das Rezept Ikegamis.

Nicht zuletzt, weil das Flair der bedrückenden Zeichnungen Kamimuras dennoch erhalten bleibt, wird dieser Band der Herausforderung und den zugegeben hohen Erwarten mehr als gerecht. Tatsächlich schafft es Ikegami, durch die Mimik der Figuren, insbesondere bei der Protagonistin, eine Atmosphäre und Gefühle zu schaffen, die in der Form in den alten Bänden nicht so intensiv war. Die deutsche Ausgabe beglückt zudem mit mehreren Arts auf Farbseiten. Damit verbunden ist ein kleiner Überblick über die bisherigen Stationen der Manga-Serie und einer Erläuterung, wie es zu diesem neuen Band kam.

Von der Story her ist der Band die direkte Fortsetzung der ersten beiden Bände, der dritte Band wird hiernach wie ein Einschub. Kazuo Koike beweist abermals, dass er sein Handwerk beherrscht. Und wichtig für Fans: Er liefert erneut ein offenes Ende und damit die Hoffnung auf weitere Bände. Die wären dann nämlich sicherlich ebenso lesenswert!

Der Band wird abgerundet durch zwei Kurzgeschichten des Zeichners Ryoichi Ikegami, die ebenfalls dem History-Genre zuzuordnen sind. Das Setting ist aber in beiden Fällen früher anzusiedeln, was die Storys nicht unattraktiver macht.

© Rockita

Lady Snowblood Extra: © 2006 Kazuo Koike & Ryoichi Ikegami Koike Shoin / Carlsen

Lady Snowblood – Auferstehung

Name: Lady Snowblood – Auferstehung
Englischer Name:
Originaltitel: Shurayuki Hime – Fukkatsu no Shou
Herausgebracht: Japan: Koike Shoin 1972
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Story: Kazuo Koike
Zeichnungen: Kazuo Kamimura
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,90 €

Lady Snowblood AuferstehungStory
Die Rache der Lady Snowblood hat sich erfüllt, die Mörder ihrer Familie sind tot. Nun will sich Yuki im Meer ertränken, um nach dem Tod mit ihrer Mutter und Ziehmutter vereint zu sein. Doch ihr Schicksal weist einen anderen Weg. Halbtot wird sie an den Strand gespült, wo sie ein junger Mann findet, der ihr Erste Hilfe leistet. Schnell zeigt sich, dass ihr Lebensretter, ein Sportlehrer, selbst Feinde hat, die ihm nach dem Leben trachten. Auch Yuki kann nicht verhindern, dass er von einem Trupp korrupter Polizisten hinterrücks erschossen wird. Kawada, der junge Mann, nimmt ihr vor seinem Tod das Versprechen ab, dass sie an seiner Stellen seinen Trau erfüllen soll: Die Verbreitung der schwedischen Gymnastik in ganz Japan.

Yuki erfüllt ihm diese Bitte. Sie lässt sich in der Gymnastik ausbilden und nimmt eine Stelle als Lehrerin an einer Schule für höhere Töchter an, wo sie die schwedische Gymnastik unterrichtet.
Schon bald zeigt sich, dass im Japan gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein so innovativer Vorstoß nicht nur auf Bewunderung stößt. Das Land ist hin- und hergerissen zwischen Reform und Westannäherung. Die konservativen Kräfte verurteilen die Verwestlichung des Inselreichs und fordern daher die Streichung aller nicht japanischen Künste von den Lehrplänen. Um ihre Ziele zu erreichen, wenden sie sogar Gewalt an und schicken ihre Schlägertruppen an die Schulen.

Schnell ist auch Yukis Schule betroffen. Die ehemalige Auftragsmörderin kann die Männer zwar vertreiben, wird aber auch von ihnen als „Lady Snowblood“ identifiziert. Obwohl sie ihr blutiges Leben hinter sich lassen wollte, wird Yuki so gezwungen, wieder zum Schwert zu greifen und sieht sich innerhalb kürzester Zeit selbst im Fokus einer Verschwörung, deren Ausmaße sie zunächst nicht einmal einschätzen kann.

Doch eines wird schnell klar: Wenn sie gewillt ist, das Versprechen gegenüber ihres Lebensretters zu erfüllen, wird ihr Weg erneut von Leichen gepflastert sein.

Eigene Meinung
Der dritte Band „Auferstehung“ bildet den Epilog zur Reihe „Lady Snowblood“ von Koike und Kamimura. Das Manuskript war lange verschollen und wurde erst vor wenigen Jahren aufgefunden.

Erzählt wird er Versuch Yukis, nach ihrer Vendetta ein neues Leben im Dienste einer guten Sache anzufangen. Doch Japan ist zur Meiji-Zeit zerrüttet und ihre Vergangenheit holt sie ein.
Wieder wird der Leser von beeindruckender Schwertkampfaction verwöhnt, die ebenso sexy wie blutig im Gedächtnis haften bleibt. Im Gegensatz zu den ersten beiden Bänden folgt der dritte Band allein einem Handlungsstrang. Dieser ist gewohnt gut ausgearbeitet und interessant gestaltet, kann aber an den hohen Standart der Vorgänger nicht ganz anknüpfen. Das liegt hauptsächlich an der Storyline, die zwar sehr interessant anfängt und eindrucksvoll endet, deren Mitte aber zu eintönig wirkt.

Wer gehofft hat, dass der dritte Band Charaktere und Begebenheiten aus der Hauptgeschichte aufgreift und näher ergründet wird enttäuscht. Dafür gibt es weitere Farbillustrationen.
Fans der Reihe sollten alle drei Bände im Regal stehen haben.

© Rockita

Lady Snowblood: © 2006 Kazuo Koike & Kazou Kamimura, Koike Shoin / Carlsen

Lady Snowblood

Name: Lady Snowblood
Englischer Name: Lady Snowblood
Originaltitel: Shurayuki Hime
Herausgebracht: Japan: Koike Shoin 1972
Deutschland: Carlsen 2006
Mangaka: Story: Kazuo Koike
Zeichnungen: Kazuo Kamimura
Bände: 2 Bände + Auferstehung
Preis pro Band: 16,90 €
19,95 € (Neuedition 2017)

Lady Snowblood Band 1Story
Die Akteurin der Handlung ist die 20-jährige Yuki Kashima. Ihr wurde von Geburt an ein tragisches Schicksal zuteil. Nachdem ihre Mutter durch eine Intrige und vier Gangster ihren Mann, ihren Sohn Shiro und ihre Freiheit verlor, schwor sie sich Rache. Da sie allerdings zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, weil sie einen der Mörder tötete, konnte sie diese Rache nicht selbst ausführen. Aus diesem Grund verführte sie die Wachen um einen Sohn zu gebären, der an ihrer Stelle diese Taten ausführen sollte. Doch es kam anders und statt des gewünschten Jungen kam Yuki zur Welt. Sayo, ihre Mutter, starb kurze Zeit darauf an den Folgen der schweren Geburt. Dadurch kam die Bürde der Rache auf Yukis Schultern. Nachdem sie die ersten Wochen ihres Lebens in der Erziehungsanstalt für Kinder der Gefängnisinsassen verbrachte, wurde sie von Tora Mikazuki, einer Freundin ihrer Mutter, ausgelöst und aufgezogen. Tora war es auch, die Yuki zu einem Schwertkampfmeister brachte, der sie von klein auf in der Kampfkunst ausbildete, um sie auf ihre Zukunft hin zu arbeiten. So vergingen lange Jahre der Ausbildung…

Im Jahr Meiji 20 kommt in stürmendem Schneetreiben eine junge, hübsche Frau in das Tokyoter Rotlichtviertel Yoshiwara. Sie bekommt von einem Bordellbesitzer den Auftrag, den Oyabun (Chef eines Clans) des rivalisierenden Clans, Daishichi Mukoujima, aus dem Weg zu räumen. Etwas später bittet die Frau, Yuki, vor dem Haus ebendieses Yakuza-Bosses um Einlass. Sie wird in den Spielsalon vorgelassen, wo gerade eine ganze Reihe Leute ihr Geld beim Würfelspiel setzen. Höflich und streng nach Verhaltenskodex bittet Yuki, in das Spiel einsteigen zu dürfen, was ihr natürlich erlaubt wird.

Lady Snowblood Band 2Nach einiger Zeit des Zusehens, wird sie aufgefordert, ebenfalls zu setzen, doch Yuki bittet stattdessen darum, selbst würfeln zu dürfen. Beim nächsten Wurf wird sie des Falschspielens überführt und soll von den Clan-Mitgliedern in den Sumida (Fluss) geworfen werden. Doch eines der Mitglieder erliegt den Reizen der jungen Dame und möchte sie vorher noch schnell vernaschen. Den darauf folgenden Moment der Unachtsamkeit nutzt Yuki, um zuerst den lüsternen Kerl und danach die Clans-Mitglieder nebst ihres Oyabun zu töten. Um diese Situation zu erreichen, hatte sie ihren Betrug absichtlich auffliegen lassen.

Wieder einmal hat Yuki, die sich nun „Lady Snowblood“ nennt, bewiesen, dass sie die beste ihres Fachs ist. Doch eigentlich erledigt Yuki diese Aufträge nur, um an Geld und Informationen zu kommen. Was wird passieren, wenn sie eines Tages ihren eigentlichen Zielobjekten gegenüber steht?

Eigene Meinung
„Lady Snowblood“ war bis weit in die 90-er Jahre ein Meisterwerk der Mangakunst. Nicht umsonst wird die Serie als Inspiration für Quentin Tarantinos Erfolgsfilme „Kill Bill“ gesehenen. Die Handlung und die Methoden der Attentäterinnen ähneln sich sehr, wobei natürlich „Kill Bill“ moderner gestaltet ist und die Hintergrundstory, die Herkunft der Killerin, geändert wurde. Auch am Zeichenstil erkennt man deutlich das Alter der Serie, was aber in diesem Fall gar nicht stört, da ja die Handlung selbst in der Meiji-Zeit spielt. Die Empfehlung ab 16 Jahren hat die Serie ebenfalls zurecht, da sexuelle Inhalte und häufig freier Oberkörper der Hauptdarstellerin teilweise nicht jugendfrei sind.

© Rockita

Lady Snowblood: © 1972 Kazuo Koike & Kazou Kamimura, Koike Shoin / Carlsen

Neuedition 2017:

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