Rurouni Kenshin Cinema Edition

Name: Rurouni Kenshin Cinema Edition
Englischer Name: Samurai X
Originaltitel: Rurouni Kenshin Tokuhitsuban
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2012
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Nobuhiro Watsuki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,99 €

StoryKenshin Cinema Edition
Aufgrund einer Verwechslung landet der herumziehende Vagabund Himura Kenshin in Tokio in einen Schauwettkampf und soll gegen die junge Kaoru Kamiya antreten. Überraschend schnell besiegt die junge Meisterin des Kamiya-Dojos den als Hitokiri Battosai vorgestellten Kenshin – sehr zum Ärger der Bevölkerung, die vorher Wetten abgeschlossen haben. Im Anschluss erfährt Kenshin, dass der Geschäftsmann Kanryu Takeda, der für die Kämpfe verantwortlich ist, am Kamiya-Dojo interessiert ist und Kaoru nur die Möglichkeit bleibt, an den Wettkämpfen teilzunehmen, um es zu retten. Als Takeda die junge Frau jedoch zu einem abendlichen Wettkampf einlädt, wird klar, dass er keineswegs vorhat, Kaoru die Möglichkeit zum Sieg einzuräumen.

Dank dem jungen Yahiko, der als Takedas Laufbursche arbeitet, erfährt Kenshin gerade rechtzeitig von den geheimen Machenschaften des Geschäftsmannes und kann Kaoru retten. Dabei offenbart ist auch, dass er in Wirklichkeit der legendäre Hitokiri Battosai ist, der zur Zeit der Restauration einen blutigen Weg beschritt.

Nach seinem kurzen Kampf gegen Takeda, beschließt er im Kamiya-Dojo zu bleiben, zum einen, weil er zur Ruhe kommen will, zum anderen weil er Kaoru vor weiteren Übergriffen schützen möchte – zu Recht, denn Takeda versammelt allerhand Kämpfer um sich, die Kenshin töten sollen. Unter diesen befinden sich nicht nur der Raufbold Sanosuke Sagara und das ehemalige Shinsengumi-Mitglied Saito Hajime, sondern auch Jinne Udo, der einen Kampf gegen Kenshin mehr als alles andere herbeisehnt …

Eigene Meinung
Anlässlich der Realverfilmung des 28-bändigen Mangas „Rurouni Kenshin“ im Jahr 2012 zeichnete Nobuhiro Watsuki eine zugehörige „Cinema Edition“, kehrte für 2 Bände (in Deutschland in einem 2in1 Band zusammengefasst) in die Meiji Zeit zurück und ließ Kenshin, Kaoru und ihre Freunde wieder aufleben. Dabei handelt es sich nicht um eine Fortführung des alten Mangas, sondern um einen alternativen Anfang der altbekannten Geschichte. Dieser ähnelt natürlich dem Realfilm sehr, immerhin war bei diesem der Mangaka auch am Drehbuch beteiligt, doch die „Rurouni Kenshin – Cinema Edition“ ist mehr als eine reine Nacherzählung des Films.

Inhaltlich ist der Manga sowohl für Neueinsteiger, als auch für Kenner des Originals ein lohnenswerter Kauf. Man ist sehr schnell in der Handlung, die ersten Kämpfe lassen nicht lange auf sich warten und Kenshins Identität bleibt nicht lange ein Geheimnis. Zudem erfährt man eine Menge über die geschichtlichen Hintergründe Japans, wenngleich die Original-Serie im Vergleich natürlich wesentlich tiefgängiger ist. Dennoch entwirft Nobuhiro Watsuki ein gelungenes Zeitportrait und kombiniert Action, Spannung und Kampfszenen mit Slapstick, witzigen Passagen und historischen Ereignissen. Es macht Spaß „Rurouni Kenshin“ zu lesen und weckt die Lust, sich die alte Reihe noch einmal zu Gemüte zu führen.

Im Vergleich zum Original sind die Figuren nicht mehr so übertrieben mangahaft dargestellt, sondern wirken realistischer. So ist Kenshin ein wenig melancholischer und ruhiger, Kaoru nicht ganz so überdreht und auch Sano kommt wesentlich gemäßigter daher. Das mag Geschmacksache sein, in diesem Fall passt es jedoch sehr gut zur Stimmung des Mangas, und im Wesentlichen haben sich die Hauptfiguren ja nicht geändert. Aufgrund der Kürze des Mangas hat leider nicht jeder altbekannte Charakter einen Gastauftritt, doch immerhin werden die meisten im Prolog, der zeitlich kurz vor den Ereignissen der Original-Serie spielt, zumindest kurz erwähnt.

Zeichnerisch legt Nobuhiro Watsuki einen sehr soliden, schönen Shonen-Manga vor, der durch schöne Actionszenen, stimmungsvolle Hintergründe und sehr viele Details punkten kann. Natürlich fällt bei einem direkten Vergleich zwischen dem ersten Band aus dem Jahre 1994 und dem vorliegenden Manga der gravierende Unterschied in den Zeichnungen auf, doch insgesamt entsprechen Nobuhiro Watsukis Zeichnungen dem, was er in den letzten Bänden der Originalserie präsentierte.

„Rurouni Kenshin – Cinema Edition“ ist ein schöner Shonen-Manga, der Fans der alten Serie zumindest ein kurzes, stimmungsvolles Wiedersehen mit bekannten Charakteren beschert. Nobuhiro Watsuki legt einen gelungenen Doppelband vor, der Lust auf mehr macht und den Wunsch weckt, bald mehr von Kenshin und seinen Freunden zu lesen. Neulingen ist der Manga als Einstieg zu empfehlen, ebenso der Griff zur Originalserie. Es lohnt sich.

Rurouni Kenshin Cinema Edition: © 2012 Nobuhiro Watsuki, Shueisha / EMA

Shin Angyo Onshi – Der letzte Krieger

Name: Shin Angyo Onshi – Der letzte Krieger
Englischer Name: Blade of the Phantom Master
Originaltitel: Shin Angyo Onshi
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2001
Deutschland: Carlsen 2007
Mangaka: Story: Youn In-Wan
Zeichnungen: Yang Kyung-Il
Bände: 17 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-11)
6,95 € (Band 12-17)

Shin Angyo Onshi - Der letzte Krieger Band 1Story
Vor langer Zeit existierte im Osten ein Königreich namens Jushin. Dort gab es Geheimagenten, die „Angyo Onshin“ genannt wurden. Als Sonderbeauftragte des Königs bereisten sie die Provinzen, bestraften ungerechte Statthalter und Provinzfürsten und standen dem einfachen Volk zur Seite.
Doch eines Tages ging das Reich unter, und nur ein einziger Angyo Onshi wandert heute noch durch diese vergängliche Welt…

Die Story beginnt mit der Ankunft eines Reisenden in einem halb zerstörten Dorf. Schon am Ortseingang wird er von Mun-Sun, der für den Provinzfürsten arbeitet und dessen Leuten angehalten. Sie sind auf der Suche nach dem mysteriösen letzten Angyo Onshi und wollen dem Fremden deswegen durchsuchen. Doch dazu kommt es nicht mehr, da plötzlich ein kleines Mädchen auftaucht und die Beamten angreift. Obwohl sich die Kleine mit dem Mut der Verzweiflung wehrt, sind die Handlanger des Fürsten, da in der Überzahl, stärker. Mun-Su will ihr mit seiner Pistole den Gnadenstoß geben. Um ihn aufzuhalten, gibt ihm der Fremde den wertvollen Erbschatz seiner Familie und rettet somit das Mädchen.

Im Gespräch stellt sich heraus, dass die Mutter des Mädchens Lola Vorsteherin des Dorfes ist und von den Beamten verschleppt wurden, weil sie die erhöhten Steuern nicht bezahlen wollten. Nebenbei legten sie noch Feuer und zerstörten so weite Teile des Dorfes. Lola ist fest davon überzeugt, dass ihre Aktion noch ein Nachspiel haben wird, da sie sich nicht erklären kann, warum der als unerbittlich bekannte Mun-Su nur wegen irgendeines Familienschatzes von ihr ablassen sollte…

Sie vertraut dem Fremden außerdem an, dass sie auf den sagenumwobenen Angyo Onshi wartet, von dessen Existenz sie überzeugt ist. Sie glaubt fest daran, dass alles gut wird, wenn erst der Angyo Onshi aufgetaucht ist.

Shin Angyo Onshi - Der letzte Krieger Band 2Unterdessen sucht Mun-Su den Fürsten. Er möchte ihm den Familienschatz des Reisenden zum Geschenk machen, doch sein Herr ist abwesend. Im Kerker kommt er gerade noch rechtzeitig um zu verhindern, dass sich seine Leute mit der gefangenen Dorfvorsteherin vergnügen. Er schickt sie weg und verschwindet statt dessen selbst in der Zelle.

Am nächsten Morgen taucht Lola aufgelöst im Quartier des Reisenden auf. Ihre Mutter soll hingerichtet werden und sie hat keine Ahnung, wie sie es ohne den Angyo Onshi schaffen soll, dies zu verhindern. Daraufhin verspricht der Fremde Lola, mit ihr zu kommen um ihre Mutter zu retten. Er macht ihr wieder Mut und Hoffnung. Der wahre Grund der Hinrichtung ist allerdings, allen zu beweisen, dass es keinen Angyo Onshi gibt.

Als sie ihre gefolterte Mutter auf dem Weg zur Hinrichtung sieht, dreht Lola vollkommen durch und wird auch noch gefangen genommen. Sie soll zusammen mit ihrer Mutter sterben. Als alles verloren aussieht, tritt plötzlich der Fremde Reisende vor. Ist er etwa tatsächlich der Angyo Onshi und wird er Lola, ihre Mutter und alle Menschen dieser Provinz retten? Und was ist mit dem Fürsten, der angeblich eine Hexe sein soll?

Eigene Meinung
Die Serie „Shin Angyo Onshi“ ist ein Manga, der komplett von Koreanern gezeichnet und getextet wurde. Da er aber speziell für den japanischen Markt gemacht wurde, wird er in der traditionellen japanischen Leserichtung gelesen und nicht in der „Manhwa-Richtung“ (unser „vorne nach hinten“). Der typische Manhwa-Zeichenstil bleibt allerdings erhalten und zeigt sich von seiner besten Seite, wobei allerdings auffällt, dass sowohl japanische, als auch chinesische Waffen benutzt werden.

Die Handlung soll sich wohl auf Ende des 16. Jahrhunderts beziehen. Zu dieser Zeit gab es tatsächlich spezielle Beamte in Korea, die Angyo Onshi hießen und deren Aufgabenbereich etwa dem des in dieser Serie dargestellten entspricht. Was dabei allerdings noch interessant ist, ist die Tatsache, dass das Ma-Hai, die „Waffe“ des Angyo Onshi im Manga nicht den Tatsachen entspricht. Ma-Hai bezog sich früher einfach darauf, dass sich der Angyo Onshi überall Pferde ausleihen durfte. Der Manga selbst ist eine actiongeladene, aber auch dramatische Geschichte, mit Gefühl aber auch vereinzelt Comedy-Elementen. Die unverhofften Wendungen in letzter Minute steigern die Spannung bis fast zum Siedepunkt. In den folgenden Bänden lebt die Story zeitweise vom Hauptcharakter, was sie aber nicht weniger lesenswert macht. Das einzige, was mich interessieren würde, ist, warum Chun Hyang (taucht ab Episode 2 und auf dem Cover auf) alias Sando dieses anzügliche Outfit nicht gegen ein verhüllenderes austauscht. Dann würde die Serie aller Wahrscheinlichkeit nach auch den dicken roten Sticker („empfohlen ab 16“) los werden…

© Rockita

Shin Angyo Onshi: © 2001 Youn In-Wan & Yang Kyung-Il Shogakukan/Carlsen

SHI KI

Name: SHI KI
Englischer Name: Shiki
Originaltitel: Shi Ki
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2007
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Story: Fuyumi Ono
Zeichnungen: Ryu Fujisaki
Bände: 11 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

SHI KI Band 1Story:
Das abgelegene Dorf Sotoba ist „vom Tod umstellt“ – so treffend formuliert der junge Priester Seishin Muroi sein Heimatdorf, das nur über eine kleine Landstraße erreicht werden kann. Jeder kennt jeden, die Dörfler sind eine eingeschworene Gemeinschaft, in der man auf Tradition und ein ruhiges Leben Wert legt. Für die junge Highschool Schülerin Megumi Shimizu ist dieser Alltag abstoßend und sie sehnt sich nach der Stadt und einem anderen Leben. Damit fällt sie natürlich auf, insbesondere, da sie sich auch etwas modischer kleidet und mit ihrer ganzen Art gegen Sotoba revoltiert. Während die meisten Dörfler ihre Art mit einem Lächeln abtun, teilt der gleichaltrige Natsuno Yuki ihre Sehnsucht, wenngleich er sie selbst nicht ausstehen kann. Er zog mit seinen Eltern aus der Stadt aufs Land und wünscht sich nichts sehnlicher, als das eintönige Leben in Sotoba hinter sich zu lassen.

Als sich im Laufe eines besonders heißen Sommers die Todesfälle innerhalb des Dorfes häufen und nicht nur ältere Menschen sterben, beginnen der Priester Seishin und dessen Kindheitsfreund und Arzt von Sotoba Toshio Ozaki Nachforschungen anzustellen. Als Megumi erkrankt und sich ihr Zustand binnen weniger Tage verschlechtert, wird schnell klar, dass eine seltsame Krankheit ausgebrochen ist, die sich als leichte Sommergrippe oder Anämie ankündigt. Doch was verbirgt sich hinter diesen Vorfällen? Und was hat es mit der neuen Familie auf sich, die erst vor wenigen Tagen in die Villa auf dem Hügel eingezogen ist?

Eigene Meinung:
Mit „Shi ki“ legt EMA einen Herzenswunsch der deutschen Mangafans vor und wagt sich an einen unheimlichen Mysterymanga, der auf der gleichnamigen Romanreihe aus dem Jahr 1998 von Fuyumi Ono basiert. Für die Mangaumsetzung zeichnet sich Ryu Fujisaki verantwortlich, der hierzulande durch den Fantasymanga „Hoshin Engi“ bekannt geworden ist. „Shi ki“ war in Japan sehr erfolgreich, so dass 2010 eine 22-teilige Animeserie folgte, die ebenfalls erfolgreich war.

SHI KI Band 2Die Geschichte ist spannend und bereits nach wenigen Seiten ist man bereits in der Handlung. Man lernt die vielen unterschiedlichen Charaktere und Dörfler kennen, wenngleich es im ersten band schwer fällt all die Figuren auseinander zu halten. Das gibt sich erst im Laufe der Serie, wenn sich die wichtigsten Akteure herauskristallisieren und es feste Protagonisten gibt. Somit ist der erste Band vielmehr eine Einleitung und eine Charaktervorstellung, denn obwohl es zu einigen Todesfällen kommt, setzt die eigentliche Handlung und die Suche nach den Hintergründen der Ereignisse erst in den Folgebänden ein. Nichtsdestotrotz ist „Shi ki“ spannend und bereits nach wenigen Kapiteln hat man eine Menge Ideen und Vermutungen, die sich erst im Laufe der Zeit bestätigt oder widerlegt werden.

Die Figuren sind interessant in Szene gesetzt und reichen von alltäglich und langweilig bis hin zu ungewöhnlich und überdreht. Fuyumi Ono hat eine breite Masse an Charakteren geschaffen, die allesamt vorgestellt und ein wenig genauer beleuchtet werden. Einige Personen, gerade die jüngeren muten mangahafter und überdrehter an, was Ryu Fujisaki auch zeichnerisch unterstreicht. So wirken die älteren Menschen, ebenso die Hintergründe und unheimlichen Szenen sehr realistisch und überhaupt nicht mangahaft, während Charaktere wie Yuki, Megumi und deren Freunde sehr stilisiert sind, teilweise so stark abstrahiert, dass es schwer fällt sie auf den ersten Blick zu erkennen. Ryu Fujisaki arbeitet mit extremen Perspektiven, teilweise wirken auch die Körper in sich unstimmig und erinnern ein wenig an Mangas wie „One Piece“. Das ist am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, insbesondere der krasse Gegensatz zwischen mangahaft und realistisch, doch daran gewöhnt man sich mit der Zeit, da der Stil durchaus zur Geschichte und den mysteriösen Vorfällen passt.

Alles in allem ist „Shi ki“ ein spannender Manga, der mit einer interessanten und gruseligen Handlung und ungewöhnlichen Charakteren aufwartet. Fuyumi Onos Geschichte ist interessant, macht Lust auf mehr und man fiebert der Fortsetzung entgegen. Zwar sind Ryu Fujisakis Zeichnungen gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Geschmack, doch sie passen zu „Shi ki“ und geben der Mangareihe ein ganz eigenes Flair. Wer Mystery, Spannung und Unheimliches mag und sich mit dem extremen Stil des Mangaka anfreunden kann, sollte einen Blick riskieren. Es lohnt sich.

© Koriko

Shi ki: © 2007 Fuyumi Ono / Ryu Fujisaki, Shueisha Inc. / EMA

Tempest Curse

Name: Tempest Curse
Englischer Name:
Originaltitel: Tempest Curse
Herausgebracht: Deutschland: Carlsen 2014
Mangaka: Martina Peters
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Tempest Curse 01 Story:
Der sogenannte „Grim Reaper“ hält die Polizei auf Trab, taucht der Maskierte doch immer wieder auf, wenn es gilt Verbrechen zu verhindern. Dennoch möchte ihn Kommissar Gabriel vor seinem wohlverdienten Ruhepunkt zur Strecke bringen und das Geheimnis um den seltsamen Retter lüften. Doch so leicht ist es nicht, Grim zu stellen, ist er dem Kommissar doch immer einen Schritt voraus und verfügt über ungewöhnliche Kräfte. Als Gabriel Caleb, Leiter eines Sondereinsatzkommandos und dessen Team an die Seite gestellt werden, gerät der alternde Kommissar mehr und mehr in eine Zwickmühle, da Caleb und seine Leute bei ihren Ermittlungen nicht davor zurückschrecken, Zivilisten zu gefährden. Gleichzeitig entdecken sie, dass es zwischen Grim und den Mädchen Freya und Avah einen Zusammenhang gibt, sind beiden doch immer wieder in der Nähe, wenn Grim auftaucht. Für Caleb, der zunehmende fanatischer wird, steht fest, dass es Grim sich ein neues Opfer gesucht hat: Avah. Er stellt dem Maskierten eine Falle, mit ungeahnten Konsequenzen …

Eigene Meinung:
Die Zeichnerin Martina Peters ist den meisten deutschen Lesern bereits aufgrund ihrer Boys Love Mangas, die u.a. beim Fireangels Verlag („K-A-E“), Cursed („TEN“) und Carlsen („Lilientod“) erschienen sind, ein Begriff. Mit „Tempest Curse“ wagt sie sich erstmals (wenn man den Chibi „e-motional“ außen vorlässt) in eine vollkommen andere Richtung und versucht sich an einem Thriller mit Mystery Elementen.

Dieser Versuch glückt leider nicht vollständig, da die Geschichte von Anfang an sehr verwirrend daherkommt und der Einstieg schwer fällt. Es mangelt an Erklärungen, Hintergrundinformationen und einem kontinuierlichen Handlungsbogen, um die Geschichte um Grim wirklich verstehen zu können. Stattdessen bekommt man bruchstückhafte Elemente, die man nur schwer zu einem Gesamtbild zusammensetzen kann. Das liegt vor allem daran, dass man nichts über die Hintergründe weiß, z.B. wird nicht klar, warum die Polizei eigentlich hinter Grim her ist? Ist er ein Verbrecher oder soll er zur Strecke gebracht werden, weil er sich einmischt? Warum hat Grim besondere Fähigkeiten (ist das in der Welt normal, oder ist er der Einzige mit derartigem Können?) und was veranlasst ihn, sich in die Polizeiarbeit einzumischen? Welchen Ermittlungsstand hat Gabriel überhaupt?

Tempest Curse 02Man wird leider einfach in die Geschichte geworfen, ohne dass Erklärungen folgen, eine Tatsache, die sich bis zum Ende hält. Mit Ausnahme der Identität von Grim ist der Leser am Ende genauso schlau wie vorher – man erfährt einfach nichts. Die Tatsache, dass die Handlung nicht aus Sicht einer Person erzählt wird, macht es zusätzlich schwer dem Bogen zu folgen. Normalerweise fällt die dezentrale Erzählweise bei einem Manga nicht sonderlich ins Gewicht, doch dieses Mal sorgt es dafür, dass man nur schwer eine Beziehung zu den Figuren aufbauen kann.

Auch die Charaktere machen es dem Leser nicht einfach. Sie bleiben recht blass, man kann sich nicht in sie hineinversetzen. Trotz der Action und der spannenden Grundidee erfährt man einfach zu wenig über sie. Die einzige Ausnahme bildet Caleb, der mit einigen Schatten aus der Vergangenheit zu kämpfen hat, aber ansonsten? Bei Gabriel ist lediglich bekannt, dass er in Ruhestand geht, mehr über seine Person wird nicht offenbart. Freya ist zumeist einfach nur niedlich, unschuldig und hat ein Talent in Ärger zu stolpern. Man weiß, dass sie für einen mysteriösen Mann als Sekretärin arbeitet, mehr nicht. Dass dieser Punkt natürlich geheim gehalten werden soll, um nicht zu viel zu verraten, ist dem Leser klar, aber die Art wie das im Laufe der Zeit geschieht wirkt einfach nur platt – da gibt es seitenlange Dialoge zwischen Freya und Avah, die der Leser nicht verstehen kann, weil ihm das Hintergrundwissen fehlt. Immer wieder gibt es Szenen, wo man merkt, dass es einem an Puzzleteilen mangelt, um durch die Handlung zu steigen. Dieses Vorenthalten von Informationen, um die Spannung zu steigern, sorgt eher für das Gegenteil – mit der Zeit ist das einfach nur ermüdend und langweilig. Wenn man ein Kapitel liest, ohne dass es Hinweise oder zumindest neue spannende Informationen gibt und die Charaktere absichtlich um den „heißen Brei herumreden“, macht es irgendwann keinen Spaß mehr. Nichts gegen Geheimnisse, gerade bei einem Thriller sind diese wichtig, aber etwas subtiler hätte man die schon einbauen können.

Lediglich die Zeichnungen können halbwegs überzeugen, wenngleich Gabriel einfach nicht wir ein Polizist aussieht, der kurz vor dem Ruhestand ist. So sicher Martina Peters darin ist, junge Männer und Frauen darzustellen, so weniger überzeugend sind ihre Zeichnungen von älteren Menschen. Vielleicht liegt das an ihrem Stil, doch es passt einfach nicht ganz zusammen. Dafür sind die Actionszenen überzeugend, ebenso die Darstellung von Emotionen, Dynamik und Hintergründen. Man merkt, dass die Zeichnerin schon einige Mangas veröffentlicht hat, denn mit jedem Werk wird sie stilsicherer und steigert ihre Fähigkeiten.

Trotz der soliden Zeichnungen kann „Tempest Curse“ einfach von der Geschichte und den Charakteren her nicht überzeugen. Die Handlung wird zu sprunghaft erzählt, dem Leser fehlen nahezu alle Informationen, um sich auf die Charaktere und die Story einzulassen. Die Tatsache, dass kaum Fragen beantwortet werden, ist ein weiterer Punkt, der nicht unbedingt neugierig auf die Fortsetzung macht. Trotz guter Grundideen schafft es Martina Peters leider nicht zu fesseln. Schade …

Tempest Curse: © 2014 Martina Peters, Carlsen

Shakugan no Shana

Name: Shakugan no Shana
Englischer Name: Shakugan no Shana
Originaltitel: Shakugan no Shana
Herausgebracht: Japan: Ascii Media Works 2005
Deutschland: EMA 2012
Mangaka: Character Design: Noizi Ito
Story: Yashichiro Takahashi
Zeichnungen: Ayato Sasakura
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 7,00 €

Shakugan no Shana Band 1Story
Nicht menschliche Lebewesen aus einer Parallelwelt, genannt Tomogara der Purpurwelt, machen die Erde unsicher und bedrohen die Menschheit. Angezogen von deren Lebensenergie töten sie wahllos Menschen, um damit ihr eigenes Überleben zu sichern. Von den Menschen, denen die Daseinsenergie entzogen wurde, bleiben nur leere Hüllen, die „Fackeln“, zurück. Erlöscht eine Fackel endgültig, wird auch jegliche Erinnerungen an den Menschen ausgelöscht, der sie einst gewesen ist, ganz so, als habe sie nie existiert. Das Verschwinden so vieler Menschen bringt jedoch unerwünschte Nebenwirkungen auch für die Purpurwelt mit sich. Daher beschloss ein Teil der Purpurfürsten, der Herrscher der Purpurwelt, ihre eigenen Landsleute zu jagen, um das Unheil, das auf der Erde angerichtet wird, einzudämmen…

Yuji Sakai, ein normaler Schüler, ahnt von all dem nichts. Sorglos lebt er in den Tag hinein, bis er eines Tages plötzlich stirbt und zur Fackel wird – allerdings nicht zu einer gewöhnlichen, sondern zu einer sogenannten „Mystes“, einer Fackel mit einem Artefakt im Innern. Dieses gibt Sakai unerwartet die Fähigkeit, Wesen aus der Purpurwelt sehen zu können und sich innerhalb von Bannkreisen zu bewegen. Doch auch die dämonenähnlichen Kreaturen werden auf ihn aufmerksam. Bevor ein paar von ihnen den Schüler entführen können, taucht plötzlich ein Mädchen mit flammend roten Haaren und Augen auf, das die Wesen aus der Parallelwelt scheinbar mühelos vernichtet. Schonungslos klärt sie Sakai über sein bevorstehendes Schicksal auf, denn auch seine Flamme steht kurz vor dem Erlöschen.

Sakai ist vollkommen verstört und verwirrt, umso mehr als das seltsame Mädchen tags darauf unter dem Namen einer Mitschülerin in seiner Klasse sitzt. Es stellt sich heraus, dass das Mädchen eine „Flame Haze“ ist, die Agentin eines Purpurfürsten, die von diesem mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet wurde. Dadurch ist sie in der Lage, Tomogara zu spüren und zu bekämpfen. Da sie Sakais Artefakt für einen idealen Köder für Tomogara hält, hat sie kurzerhand die Identität einer „erloschenen“ Klassenkameradin des Jungen angenommen, um in seiner Nähe bleiben zu können.

Shakugan no Shana Band 2Doch nicht alles entwickelt sich so geplant. Nicht nur ist bald der berüchtigte „Flame Haze“-Mörder Friange hinter Sakais Artefakt und dem Mädchen „Shana“ her, auch Sakai denkt nicht daran, schon zu sterben…

Eigene Meinung
„Shakukan no Shana“ ist eine zehnbändige Fantasy-Serie, die auf der gleichnamigen 26-bändigen Light Novel Reihe von Yashichiro Takahashi basiert. Die Story ist nicht sonderlich neu, umfasst aber zahlreiche neue Begriffe, durch die man sich erst mal kämpfen muss. Zur besseren Übersicht gibt es dazu eine farbige Grafik auf der Innenseite des Covers des ersten Bands, die sehr hilfreich ist. Konzeptionell machen die Charaktere lediglich durch ungewöhnliche Charaktereigenschaften auf sich aufmerksam. So ist Shana beispielsweise sehr unhöflich gegenüber Respektspersonen und Sakai weigert sich beharrlich, die Realität zu akzeptieren, lässt sich aber gerne von Shana beschützen.

Die Zeichnungen sind sehr einfach. Abgesehen von Highlights in den Haaren gibt es nur spärliche Schattierungen und (abgesehen von gelegentlicher Architektur) auch kaum Hintergründe. Die beinahe vollständig schwarzen Augen und pechschwarzen Haare der meisten sowie der schwarzen Kleidung vieler Charaktere lassen die Atmosphäre dunkel erscheinen. Das Charakterdesign stammt dabei von Noizi Ito, der die Romane illustrierte, die Manga-Adaption stammt von Ayato Sasakura, der aber nicht an die schönen Artworks aus den Romanen heranreicht.

Zum Stoff wurden auch mehrere TV-Serien, diverse OVA sowie ein Kinofilm und Videospiele produziert.

© Rockita

Shakugan no Shana: © 2005 Yashichiro Takahashi & Ayato Sasakura, Ascii Media Works / EMA

Servamp

Name: Servamp
Englischer Name:
Originaltitel: SERVAMP
Herausgebracht: Japan: Media Factory 2011
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Strike Tanaka
Bände: 13 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

Servamp Band 1Story
Mahiro verhält sich für sein Alter von 15 Jahren bereits sehr erwachsen. Er hasst komplizierte Dinge und mag es einfach, auch wenn dies zumeist bedeutet, Diskussionen zu vermeiden und selbst die Verantwortung zu übernehmen.

Nach dieser Lebensphilosophie richtete sich Mahiro auch am gestrigen Nachmittag. Auf dem Heimweg entdeckte er in Mitten von Menschenmassen eine völlig erschöpfte Katze. Mahiro entschied sich, die Katze mit nach Haus zu nehmen und aufzupäppeln. Nichts wäre komplizierter, als sich im Nachhinein Vorwürfe zu machen und die Situation nicht mehr ändern zu können. Der Einfachheit halber gab er dem schwarzen Kätzchen den Namen „Kuro“.

Als Mahiro am nächsten Nachmittag von der Schule kommt und seine Haustür aufschließt, muss er mit Entsetzen feststellen, dass schon jemand in der Wohnung ist. Ein unbekannter Junge, der ungefähr in seinem Alter sein dürfte, sitzt im Dunkeln vorm Fernseher und stopft einen Kartoffelchip nach dem anderen in sich hinein. Die Wohnung gleicht einem Schlachtfeld. Überall liegen leere Verpackungen von Lebensmitteln verstreut. Als Mahiro die Situation realisiert, setzt er alles daran, den Eindringling zu vertreiben. Wild stürmen sie durchs Wohnzimmer, als Mahiro am Vorhang hängen bleibt und diesen zur Seite reißt.

Mahiro kann nicht glauben, was hier passiert. Der unbekannte Junge verwandelt sich in das Kätzchen Kuro, das er gestern aufgelesen hatte. Alles woran Mahiro glaubte, bricht auf einmal zusammen. Das kann doch nicht wirklich passieren? Wer oder was ist Kuro eigentlich? Kuro, der sich in die Dunkelheit geflüchtet und wieder menschliche Gestalt angenommen hat, versucht die Situation zu erklären, auch wenn er keinen motivierten Eindruck erweckt. Kuro ist einer der sieben Urvampire, die nach den sieben Todsünden – Völlerei, Trägheit, Zorn, Neid, Hochmut, Habgier und Wollust – benannt wurden. Kuros eigentlicher Name ist „Sleepy Ash“. Wie man ihm ansieht, verkörpert er die Trägheit. Sogar Kuro selbst bezeichnet sich als „Stubenhockervampir“, dem eigentlich jede kleinste Bewegung zu anstrengend ist. Dadurch, dass Mahiro ihm einen Namen gegeben hat, haben die beiden einen vorläufigen Vertrag geschlossen. Dieser bindet sie an einander und lässt den Vampir zum Diener, einem sogenannten „Servamp“, seines „Eve“, in dem Fall von Mahiro, werden. Für Mahiro klingt das alles viel zu kompliziert und für Kuro stellt dieses Zusammentreffen enorme Anstrengung dar. Beide wollen diesem Missgeschick schnell ein Ende bereiten. Gott sei Dank besagt die Regel, dass kein echter Vertrag zustande kommt, solang Kuro nicht von Mahiros Blut trinkt. Für beide ein akzeptabler Plan. Sie dürfen sich dafür allerdings 24 Stunden nicht voneinander entfernen. Mahiro ist also dazu gezwungen, Kuro während dieser Zeit zu ertragen, was ihm sichtlich nicht leicht fällt.

Servamp Band 2Der Plan gerät bereits am nächsten Tag ins schwanken, als Mahiro, ein paar Freunde aus seiner Klasse und Kuro nach dem Unterricht einen Straßenartisten beobachten. Dieser entpuppt sich als ein Vampir, der scheinbar feindlich gesinnt ist. Er zögert nicht, Mahiros Schulfreund anzugreifen und schwer zu verletzten. Mahiro fühlt sich in die Enge gedrängt und weiß nicht, was er tun kann. Seine Kräfte reichen bei weitem nicht aus, um es mit dem Vampir aufzunehmen und Kuro ist jeder Kampf zu anstrengend. Er bevorzugt eher die Flucht.

Er muss etwas unternehmen und der einfachste Weg wäre, Kuro zu befehlen, zur Rettung zu eilen. Auch wenn Mahiro noch nicht weiß, welche Konsequenzen ihn erwarten werden, lässt er Kuro von seinem Blut trinken. Dieser erlangt dadurch ungeheure Stärke, die es ihm ermöglicht, den Feind mit einem Schlag außer Gefecht zu setzten. Jedoch stellt sich heraus, dass dieser Vampir nur ein Handlanger war. Sein Herr sei der 8. Urvampir Tsubaki und sein Ziel wäre die Vernichtung aller anderen Vampire und Menschen. Kuro ist verwirrt. Noch nie hat er von einem 8. Urvampir gehört. Ein solches Vampir dürfte gar nicht existieren! Für Mahiro steht fest, dass er nicht tatenlos zusehen kann. Doch alleine haben er und Kuro keine Chance gegen diesen mächtigen Gegner! Ein Zusammenschluss der sieben Urvampire ist nötig, um diesen Krieg gewinnen zu können!

Eigene Meinung
„Servamp“ zeigt die Welt der Vampire mal wieder auf eine völlig neue und erfrischende Art und Weise. In „Servamp“ sind Vampire nicht automatisch bösartig oder blutrünstig, sie sind aber auch keine glitzernden Schmusebärchen.

Die Idee aus Vampiren Diener oder Untergebene zu machen, die mit Menschen Bündnisse eingehen, ist eine völlig neuartige Herangehensweise an dieses doch sehr ausgebrannte Thema. Die einzelnen Vampire dann den sieben Todsünden zuzuordnen ist hier nur das „i-Tüpfelchen“. So wie die einzelnen Todsünden haben auch die verschiedenen Protagonisten einen völlig unterschiedlichen Charakter. Vor allem Kuro bzw. „Sleepy Ash“, der mit seinen schwarzen Augenringen und seinem glasigen Blick die Trägheit geradezu verkörpert, und der Vampir der Wollust „All of Love“ sind mehr als unterhaltsam. Sie sorgen für so manchen Lachanfall, wenn sich „All of Love“ mal wieder in aller Öffentlichkeit auszieht oder wenn es „Sleepy Ash“ erneut viel zu anstrengend ist, auch nur den kleinen Finger zu rühren.

Der Zeichenstil von „Servamp“ ist sehr kontrastreich und gut in Szene gesetzt. Kämpfe wirken sehr dynamisch und fließend.

Einen einzigen Kritikpunkt gibt es für Tsubakis ständige Lachanfälle, die teilweise mehrere Seiten einnehmen. Auf Dauer können diese sehr störend sein und den Lesefluss unterbrechen.

Letztendlich schreitet die Geschichte während des ersten Bandes enorm schnell voran und wird dadurch nicht langweilig. Das offene Ende bietet dem Leser noch mal einen Spannungshöhepunkt, sodass man es kaum abwarten kann, den zweiten Band in den Händen zu halten.

© Izumi Mikage
Servamp: © 2011 Strike Tanaka, MEDIA FACTORY/ Tokyopop

Coyote Ragtime Show

Deutscher Titel: Coyote Ragtime Show
Englischer Titel: Coyote Ragtime Show
Originaltitel: Coyote Ragtime Show
Studio: ufotable
Erfinder: Takuya Nonaka, Matsuri Ouse
Episodenanzahl: 12
Genre: Action, Comedy, Science-Fiction
Typ: TV
Entstehungszeitraum: 2006
Dt. Synchronisation: TV+Synchron Berlin GmbH

Story
coyoteragtimeshow1Der verwegene Bruce Dochley ist als „Piratenkönig“ berühmt und berüchtigt. Eines Tages klappt der Coup des Jahrhunderts: Durch genauste Planung und unter höchsten Gefahren gelingt es ihm die angeblich einbruchsichere intergalaktische Zentralbank zu knacken und satte 100 Millionen Space Dollars zu erbeuten. Danach wünscht er sich eigentlich ein ruhiges Leben mit seiner kleinen Tochter Franca. Doch Ruhm zieht auch Hass an…

Nicht lange, nachdem Bruce seine Beute sicher versteckt hat, wird er von Madam Marciano, der Patin des Gangster-Syndikats „Die Gilde“ aufgespürt und ermordet, da er sich weigert, den Aufenthaltsort der Millionen zu nennen.
Seine Tochter Franca wird daraufhin von Bruce‘ altem Kollegen und Weggefährten Mister, einem echtem Haudegen, aufgenommen. Für ihn betreibt sie fortan die „Coyotenbar“ auf einem kleinen abgeschiedenen Planeten, während Mister selbst seiner Beschäftigung nachgeht. Einzig ein kleiner Anhänger bleibt ihr als Erinnerung an ihren Vater. Eigentlich gehört ihr nun die letzte Beute ihres Vaters, doch niemand weiß mehr, wo das Geld tatsächlich steck. Man munkelt allerdings, dass es sich auf dem Planeten Graceland befinden soll…

Die Zeit vergeht. Mittlerweile sitzt Mister nach einem kleinen Einbruch im Gefängnis. Nebenbei sucht er aber auch Informationen über den Verbleib von Bruce‘ Schatz. Einst hatte er seinem alten Freund sein Wort gegeben, Franca zu ihrem Erbe zu verhelfen. Die Nachricht, dass der Planet Graceland innerhalb einer Woche in die Luft gejagt und damit völlig zerstört werden soll, bringt seinen Zeitplan jedoch etwas durcheinander. Eigentlich hätte er nur noch wenige Tage abzusitzen gehabt.
Doch auch die plötzlich Anreise der Ermittlerin Angelica Burns, die schon seit Jahren Mister auf den Fersen ist, kommt dem Weltraumpiraten zugute – kann er doch so seine Jungs inklusive Waffen ins Gefängnis schmuggeln, um seinen Aufenthalt dort mit sofortiger Wirkung zu beenden. Mit anderen Worten: ein Ausbruch steht an. Und wer könnte ein besseres Publikum sein, als die verbissene Angelica, um einem weiteren Auftritt des verrückt-entschlossenen Piratens beizuwohnen.

coyoteragtimeshow3Die Dinge entwickeln sich jedoch anders als geplant. Nicht nur Angelica, sondern auch Madam Marciano hat herausgefunden, wo sich Mister gerade aufhält und auch, dass er mehr über den Schatz des Piratenkönigs weiß, als er zugibt. Sofort schickt sie ihr Killerkommando, die „Zwölf Schrecklichen Schwestern“ zum Gefängnis, die dort ein Massaker veranstalten.
Letztlich können jedoch auch sie den Ausbruch Misters nicht verhindern.

Nachdem die Besatzung von Misters Raumschiff „Coyote“ wieder komplett ist, machen sich die Weltraumpiraten mit Franca und Bruce ehemaligem Partner Swamp auf den Weg zum Planeten Graceland.
Bald schon heften sich neben der gesamten „Gilde“ auch Angelica und ihre Partnerin an die Fersen der Schatzsucher.
Werden sie es schaffen, Graceland rechtzeitig zu erreichen?

Kommentar
„Coyote Ragtime Show“ ist eine gut gemachte Mischung aus Action, Sciene-Fiction und Comedy. Eine schnelle und geradlinige Handlung, die tiefer geht, als man es auf den ersten Blick vermutet, trägt ebenso zum Erfolgsrezept bei wie die ungewöhnlichen Charaktere, bei denen eigentlich nur die Frage offen bleibt, warum Madam Marcianos Schwestern alle Gothic-Kleider tragen. Ansonsten sind sie alle interessant und gut ausgearbeitet.
Frei nach dem Motto: „Wir haben keine Chance und die werden wir nutzen“ macht sich die Crew der Coyote auf nach Graceland. Es geht nun nicht mehr nur darum, den Schatz vor der Zerstörung Gracelands zu finden, sondern dies auch als Erster zu tun.
coyoteragtimeshow2Abgerundet wird die Serie durch einen sehr guten Soundtrack und die – wie fast alles an der Serie – spezielle Gestaltung des Endings mit Knetfiguren.
Ab der Mitte der Story weicht die schlüssige Handlung immer mehr der bloßen Aktion und Unterhaltung. Dies ist insofern kein Problem, als dass die Handlung weiterhin kurzweilig bleibt.
Nebenbei kommt nun heraus, wie es der Piratenkönig schaffte, in den sichersten Tresor der Welt einzubrechen. Dabei wird an keiner Stelle an Klischees gespart – und sei es durch das (leicht abgeänderte) Thema zu „Mission Impossible“ als Hintergrundmusik.
Eine absolut empfehlenswerte Serie für zwischendurch, die bereits komplett auf Deutsch bei Anime Virtual erschienen ist.

© Rockita

Coyote Ragtime Show:
© 2006 ufotable; coyote project
© 2007 Anime Virtual

Charaktere

Samurai Drive

Name: Samurai Drive
Englischer Name: Samurai Drive
Originaltitel: Samurai Drive
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2010
Deutschland: Tokyopop 2012
Mangaka: Fujiko Kosumi
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Samurai Drive Band 1Story
In der Meiji-Zeit wurde einst ein Gesetz erlassen, dass das Tragen von Schwertern in der Öffentlichkeit verbot. In der Gegenwart ist dieses Privileg nur noch den Nachkommen der früheren Samurai-Familien gestattet. Während einige dieser jungen Männer noch heute den Bushido beschreiten und den Weg des Schwerts als ehrenvolle Bestimmung sehen, gibt es auch einige, die ihre Waffen nutzen, um sich selbst zu profilieren oder anderen Schaden zuzufügen. Andere versuchen unter falscher Maske gegen möglichst viele Gegner zu kämpfen. Und dann gibt es noch Phantome wie der mysteriöse Shiroyasha, ein Schwertkämpfer, der nachts die Straßen von Tokyo unsicher macht und scheinbar willkürlich Schwertkämpfer angreift und besiegt…

Der 16-jährige Ibuki Takahara besucht seit Neuestem die berühmte Shiseikan-Oberschule in Tokyo. Da der Unterricht auch einen hohen Praxisanteil im Kendo beinhaltet, ist der Besuch nur Jungen aus Samurai-Familien gestattet. Für Takahara, der aus einfachen Verhältnissen stammt, ist der Besuch eine große Ehre. Mit seinem Schwert möchte er Menschen beschützen und ein ehrenwertes Leben führen.

Eines Tages lernt er den in sich gekehrten Haruma Kokonoe kennen, der in seine Klasse geht. Kokonoe ist zwar ein begnadeter Schwertkämpfer, im normalen Unterricht aber meistens verschlafen und im Umgang mit anderen ungeschickt. All dies, zusammen mit der Tatsache, dass ihm nachgesagt wird, nachts dem Phantom-Schwertkämpfer Shiroyasha nachzujagen, führt dazu, dass er keine Freunde an der Schule hat. Takahara dagegen ist vom ersten Augenblick an fasziniert von Kokonoe, der so voller Widersprüche ist. Entgegen der Warnungen seiner Klassenkameraden versucht er alles, um mit Kokonoe Freundschaft zu schließen. Zunächst werden diese Versuche abgeblockt, erst nach mehreren Gefechten, in denen sich die Oberschüler gegenseitig beistehen, kommen sie einander näher.

Samurai Drive Band 2So ist es auch nicht verwunderlich, dass Takahara bald hinter das Geheimnis kommt, weswegen Kokonoe so abweisend ist: Sein Nachbar und Kendo-Lehrer war niemand Geringeres als der berühmt-berüchtigte Seishiro Shindo. Der Meister des Schwertkampfs genoss überall hohes Ansehen – bis ihm eines Tages der Mord an einem unschuldigen Passanten zur Last gelegt wurde. Dieser Vorfall schmälerte das Ansehen der Samurai beträchtlich und machte Shindo zum Geächteten. Kokonoe glaubte nie an die Schuld seines Meisters und kämpft nach wie vor darum, dessen Unschuld zu beweisen. Nun hat er in Takahara einen Mitstreiter gefunden. Doch es gibt großen Widerstand, vor allem in der Bevölkerung, die immer lauter nach einem generellen Waffenverbot ruft…

Eigene Meinung
„Samurai Drive“ ist die erste richtige Serie der Mangaka Fujiko Kosumi. Die Highschool-Samurai-Serie wird von Verlag und Buchhandel im Action-Genre eingeordnet. Nicht nur optisch könnte man die Serie allerdings eher im Shonen-Ai-Bereich einordnen, mit den langgliedrigen jungen Männern mit ebenmäßigen Gesichtszügen. Aber auch die wachsende Freundschaft der beiden Protagonisten Takahara und Haruma könnte den ersten Kapiteln eines Shonen-Ai-Manga entsprungen sein, so seicht ist sie inszeniert, mit pathetischen Freundschaftsbekundungen und heldenhaften Posen im großen Stil.

Erst in der zweiten Hälfte des ersten Bands zeigt sich, dass die Beziehung zwischen den jungen Männern zwar zentral, doch nicht im eigentlichen Mittelpunkt des Interesses steht. Da soll stattdessen die Frage nach dem Wert des Schwerts in der Gegenwart stehen. Relativ viel wird darüber angerissen: der Sinn eines Waffenverbots, die Rolle der Samurai-Nachkommen in der modernen Gesellschaft, der Wert des Bushido etc. Heraus gekommen ist eine (noch?) etwas unübersichtliche Mischung mit unklarem Ausgang.

Die meisten Action-Fans dürften Schwierigkeiten mit dieser Serie haben, aber Shonen-Ai-Fans, die sich mit historistischer Semi-Action anfreunden können, werden gut bedient.

© Rockita

Samurai Drive: © 2010 Fujiko Kosumi, Kadokawa Shoten / Tokyopop

Samurai Deeper Kyo

Name: Samurai Deeper Kyo
Englischer Name: Samurai Deeper Kyo
Originaltitel: Samurai Deeper Kyo
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1999
Deutschland: Heyne 2006
Mangaka: Akimine Kamijyo
Bände: 38 Bände (in Deutschland eingestellt nach Band 18)
Preis pro Band: 6,00 € (Band 1-16)
6,50 € (Band 17-18)

Samurai Deeper Kyo Band 1Story
„Samurai Deeper Kyo“ spielt am Ende der „Sengoku-Epoche“ in Japan. Mit der „Schlacht von Sekigahara“, die als eines der größten Blutbäder Japans in die Geschichte einging, endete die lange Zeit der Bürgerkriege.

Vier Jahre später… Kyoshiro Mibu ist ein wandernder Arztneihändler, der auf dem Tokaido, der Hauptverkehrsstraße des alten Japan, unterwegs ist. Auf einer der vielen Hinweistafeln liest er den Fahndungsbrief eines mehrfachen Mörders, der „Dämonenauge Kyo“ genannt wird, da er leuchtend rote Augen haben soll. Des Weiteren soll der Gesuchte ein fünf Shaku (ca. 1,50 m) langes Schwert bei sich tragen und mit einem Anzug, auf dessen Rücken sich ein Yin-Yan-Symbol befindet, gekleidet sein. Da letzteres auch auf Kyoshiro zutrifft, wird er Opfer der schießwütigen Kopfgeldjägerin Yuya Shiina. Trotz seiner Beteuerungen glaubt diese ihm erst, dass er der falsche Mann ist, als sie seine schwarzen Augen sieht.

Kurze Zeit später ist Yuya nicht nur von ihrem Irrtum überzeugt, sondern auch von der Tatsache, dass Kyoshiro nichts weiter als ein liebenswerter Einfaltspinsel ist. Zu dessen Pech kommt zufällig heraus, dass auch er steckbrieflich als Zechpreller gesucht wird – wenn auch nur für 100 Mon. Das ist Yuya jedoch herzlich egal, hat sie doch mit Kyoshiro wenigstens einen Trostpreis gewonnen und so macht sie sich mit dem wehrlosen jungen Mann auf zur nächsten Station in Sengenmura, wo sie ihr Kopfgeld kassieren will. Dort angekommen, finden sie das Dorf zunächst bis auf ein paar Leichen verlassen vor.

Samurai Deeper Kyo Band 2Kurz darauf geraten sie in einen Hinterhalt. Als es schlecht aussieht, passiert plötzlich etwas seltsames mit Kyoshiro. Seine Ausstrahlung ändert sich grundlegend und zunächst möchte er das Schwert, das er eigentlich laut eigener Aussage nur des Showeffekts wegen trägt, ziehen. Vom einen zum nächsten Augenblick ist dieses neue Image allerdings wieder weg und Kyoshiro versucht die Leute um ihn herum vor jemandem zu warnen, während er sich den Kopf hält. Das alles kommt Yuya mehr als komisch vor, sie kann sich allerdings noch keinen Reim darauf machen.

Kyoshiro erwacht schließlich im Haus des Dorfvorstehers, der ihn und Yuya als Entschädigung für den Angriff eingeladen hat. Die Dorfbewohner hielten sie für Räuber, da sie vor kurzem bereits von einem anderen Räuberpaar, den Brüdern Bantoji, überfallen, die Scutzgeld von ihnen forderten. Die Dorfbewohner suchen Hilfe, weil sie eine so riesige Summe niemals aufbringen könnten und wären sogar bereit, etwas dafür zu bezahlen. Yuya wittert eine Chance für sie, groß Geld zu machen und bietet den Dorfbewohnern sofort ihre UND Kyoshiros Dienste an.

Doch die Begegnung mit den Brüdern am nächsten Tag verläuft alles andere als geplant. Und auch Kyoshiros merkwürdiges zweites Ich kommt wieder zu Tage. Ist er etwa doch „Dämonenauge Kyo“?

Eigene Meinung
„Samurai Deeper Kyo“ spielt im mittelalterlichen Japan. Doch der Wahrheitsgrad der Handlung im Bezug auf historische Korrektheit ist bis auf die wichtigsten Daten wie die Schlacht von Sekigahara weniger gegeben. Das ist auch gut so, denn auf diese Art ist es auch möglich, Elemente, wie der Hinweis auf Yuyas Visitenkarte, dass keine Kartenzahlung erwünscht ist oder Kyoshiros „Bestseller“-Rüstung, mit einzubringen, was den Comedy-Effekt kräftig hochtreibt. Auch der Zeichenstil ist hübsch anzusehen und die Spannung kommt nicht zu kurz.

© Rockita

Samurai Deeper Kyo: © 1999 Akimine Kamijyo, Kodansha/Heyne

Samurai Champloo

Name: Samurai Champloo
Englischer Name: Samurai Champloo
Originaltitel: Samurai Champloo
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2004
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Story: manglobe
Zeichnungen: Masaru Gotsubo
Bände: 2 Bände, nicht abgeschlossen
Preis pro Band: 6,50 €

Samurai Champloo Band 1Story
Die Story beginnt eigentlich ganz harmlos. In einem x-beliebigen Gasthaus irgendwo in Japan arbeitet die junge Frau Fuu als Kellnerin. Immer wieder tauchen Samurai auf, die sich benehmen wie Proleten, daher versucht Fuu, per Aushang einen Leibwächter für das Lokal zu finden. Doch bisher hat sich niemand gemeldet.

Eines Tages ist mal wieder der Sohn des Statthalters mit seinem Gefolge zu Gast. Diese benehmen sich wie die letzten Idioten und nur die Aussicht auf die Reise, die sie mit den verdienten Geld antreten wird, hält Fuu davon ab, diesen Kinder in Männergestalt Zucht und Ordnung beizubringen.

Da taucht plötzlich ein fremder Schwertkämpfer auf, der Fuu das Angebot macht, die Meute im Austausch für eine Mahlzeit rauszuwerfen. Ohne eine Antwort abzuwarten, legt er gleich los und säbelt dem Statthaltersohn die Hand ab. Auch die Tatsache, dass ein Kumpel des Söhnchens einen Jungen als Geisel nimmt, hält den jungen Mann nicht davon ab, sein Ding durchzuziehen. Die Drohungen der Männer lassen ihn ebenso kalt wie die Ankündigen der schwarzen Zeiten, die ihm bevorstehen, weil er Hand an den Sohn des Statthalters gelegt hat. Dabei kommt heraus, dass er von den Ryukyu-Inseln stammt und somit ein illegaler Einwanderer ist. Daraufhin lässt der Statthaltersohn die Leibwächter seines Vaters, Samurai vom berühmten Yagyu-Clan rufen. Doch nur ein einziger Samuai kommt in das Gasthaus. Er ist keiner der Leibwächter, denn diese wurden von ihm wegen ihrer Grausamkeiten beseitigt. Doch für Mugen, den ersten Schwertkämpfer, spielt das keine Rolle – er fordert Jin, so der Name des Samurai, zum Kampf heraus.

Samurai Champloo Band 2Dieser endet damit, dass das ganze Gasthaus in Flammen aufgeht. Dadurch wird Fuu arbeitslos und beschließt, dass Jin und Mugen sie als Abfindung auf ihrer Reise begleiten sollen. Zu diesem Zeitpunkt wissen sie allerdings noch nicht, dass sie steckbrieflich gesucht werden. Doch das war nur der Anfang der Probleme. Ohne Geld und in ständiger Verfolgung ziehen die Drei durch japan und hinterlassen dabei nichts als Chaos und Verwüstung…

Eigene Meinung
Bei dieser teilweise derbsten Samurai Comedy bleibt garantiert kein Auge trocken. Actiongeladene Kämpfe, krasse Sprüche und total verschiedene Charaktere, die Chaos verbreiten, machen „Samurai Champloo“ zu einem echten Lesegenuss. Der Zeichenstil ist im Großen und Ganzen auch nicht zu verachten und die Story ist sowas von urkomisch, dass man an diesem Werk einfach nicht vorbei kommt.

© Rockita

Samurai Champloo: © 2004 Masaru Gotsubo, Kadokawa Shoten / Tokyopop

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