Kyoko Karasuma

Name: Kyoko Karasuma
Englischer Name:
Originaltitel: Kyoko Karasuma
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2003
Deutschland: Carlsen 2007
Mangaka: Story: Ohji Hiroi
Zeichnungen: Yusuke Kozaki
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 6,00 € (Band 1-5)
6,95 € (Band 6-10)

Kyoko Karasuma Band 1Story
Kyoko Karasuma ist 16 Jahre alt und arbeitet als Detective beim Asakusa Police Department in Tokyo in einer Abteilung, die unter den Kollegen als „Abstellgleis der Elitedetectives“ abgetan wird, da sie sich mit übernatürlichen Phänomen beschäftigt. Und tatsächlich sind der Leiter der Abteilung Kozo Mitamura und Kyokos Partner Raymond „Ray“ Kumano alte und verdiente Haudegen und Kyoko selbst hat sich trotz ihrer jungen Jahre bereits einen Namen gemacht.

Schon von klein auf war sie überdurchschnittlich begabt, sodass ihr erlaubt wurde mehrere Klassen zu überspringen und schon die Aufnahmeprüfung zur Polizeischule zu machen. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch nicht einmal aus dem Grundschulalter heraus gewesen. Heute gehört Kyoko zu den besten Detectives und wird selbst von dem älteren Akademiker Ise, dem unfreiwilligen Laufburschen und Teekocher der Abteilung, ehrfürchtig behandelt.

Die Handlung beginnt an einem ganz normalen Tag. Auf der Polizeiwache kommt die Meldung rein, dass im Sumida-Fluss eine Leiche gefunden wurde. Dieser Fall wird aufgrund des merkwürdigen Opfers der Mitamura-Abteilung überschrieben. Es stellt sich heraus, dass der Tote keinen Identifikationschip in sich trägt, weswegen vermutet wird, dass er ein illegaler Einwanderer war. Noch seltsamer ist allerdings ein merkwürdiges Horn auf der Stirn der Leiche. Bei der Erwähnung dieses Phänomens wird Kyoko hellhörig. Ray und sie beschließen, sich die Leiche anzusehen. Ray erkennt fachmännisch, dass es sich bei dem Toten um einen Oni-Dämon handelt. Der Gerichtsmediziner weigert sich jedoch, so etwas zu bestätigen, da er nicht an die Existenz solcher Wesen glaubt.

Kurz entschlossen möchte Ray die Obduktion selbst auf seine typisch einfache Methode vornehmen. Doch kaum begonnen, erwacht der Dämon wieder zum Leben. Ray wie Kyoko haben zum Glück Übung im Umgang mit übernatürlichen Wesen und schicken den Oni diesmal wirklich „schlafen“. Jedoch erhalten sie einen Befehl von „oben“, nichts über die Wiederauferstehung der Leiche in ihren Berichten zu schreiben. Kyoko ist damit nicht einverstanden, ihrer Meinung nach hat die Bevölkerung ein Recht, informiert zu werden. Allerdings würde die Herausgabe einer Meldung, dass übersinnliche Wesen und ähnliches die Menschen bedrohen, eine Panik auslösen, die den Bewohner Tokyos eher schaden als helfen würde. Trotzdem forscht Kyoko weiter. Sie hackt sich in den Zentralcomputer der Regierung ein und fühlt ihren Informanten auf den Zahn. Dabei erhält sie den Hinweis, das Oni-Fest zu besuchen. Auf dem Weg zum Tempel trifft sie zufällig Naito, einen väterlichen Freund aus ihren Kindertagen, der einen kleinen Angelstand hat. Sie verabreden, sich bald einmal wieder zu treffen.

Kyoko Karasuma Band 2Nachts beobachtet sie die schreckliche Szenerie des Oni-Festes. Nackte Menschen mit Masken zerfleischen eine Leiche. Unter ihnen ist erschreckenderweise auch Kyokos Onkel Naito… Die junge Frau wird entdeckt und gerät wegen der Übermacht in Bedrängnis. Glücklicherweise taucht rechtzeitig ihr Partner Ray auf und steht ihr bei. Alle Oni werden beim Showdown getötet, auch Onkel Naito. Das stürzt Kyoko für kurze Zeit in eine Gewissenkrise. Noch vor kurzem hat sie gefordert, dass alle übernatürlichen Wesen zum Wohle der Allgemeinheit vernichtet werden müssen und nun war sie gezwungen, einen Freund zu erschießen…
Doch schon bald kehrt sie zum Alltag zurück, denn neue unheimliche Phänomene und Wesen bedrohen die Stadt…

Eigene Meinung
„Kyoko Karasuma“ ist eine Art Crime-Story, die in nicht allzu ferner Zukunft in Toyko spielt. An Serien wie „Akte X“ entfernt angelehnt, geht es auch hier um die Aufklärung übernatürlicher Phänomene. Es tauchen Wesen der japanischen Mythologie auf, die mal mehr, mal weniger bekannt sind. Das Glossar am Ende des Bandes ist auf jeden Fall für einen durchschnittlich informierten europäischen Leser hilfreich bis notwendig um die Handlung zu verstehen, da das Hintergrundwissen voraus gesetzt wird. Eine Verwicklung der „Heldin“ in die übernatürliche Welt wird von mehreren Seiten angeschnitten und die Fälle sind recht abwechslungsreich. Der Zeichenstil ist nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Allerdings ist ein gewisses Maß an Interesse an diesem Genre sicher nicht verkehrt um die Serie genießen zu können.

© Rockita

Kyoko Karasuma: © 2003 Ohji Hiroi & Yusuke Kozaki, Gentosha/Carlsen

Kyokai no RINNE

Name: Kyokai no RINNE
Englischer Name: Rin-ne
Originaltitel: Kyokai no RINNE
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2009
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Rumiko Takahashi
Bände: 40 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-7)
7,50 € (Band 8-22)
8,50 € (ab Band 23)

Kyokai no RINNE Band 1Story
Sakura Mamiya ist eine nicht ganz normale Oberschülerin. Seit ihrer Kindheit ist sie in der Lage, Geister zu sehen. An das geheimnisvolle Ereignis, das zu ihrer besonderen Fähigkeit führte, kann sie sich jedoch nicht mehr erinnern. Zudem sieht sie ihre Gabe eher als Belastung an, da sie ständig von ruhelosen Geistern belästigt wird. Leider ändert sich für sie auch nichts, als sie auf die Oberschule kommt.

Dafür macht Sakura die Bekanntschaft mit dem nicht weniger ungewöhnlichen Rinne Rokudo aus ihrer Klasse. Der kommt nicht nur mit knallroten Haaren und im Trainingsanzug zur Schule, sondern kann offenbar ebenfalls Geister sehen. Doch das ist noch nicht alles: Rinne arbeitet neben der Schule als eine Art Shinigami, als Todesengel, der ruhelose Geister zu ihrem Bestimmungsort, dem Rad von Samsara geleitet. Dort können die Geister Frieden finden und ihre Seelen in einem neuen Körper wiedergeboren werden.

Im Gegensatz zu Sakura weiß Rinne auch ganz genau, woher seine Berufung kommt. Seine Großmutter ist eine Shinigami. Vor 50 Jahren erhielt sie den Auftrag, die Seele eines jungen Mannes zum Rad von Samsara zu geleiten. Aber es kam anders. Tamako, die Großmutter, verliebte sich in den jungen Mann und ließ ihre Beziehungen spielen, um dessen Leben zu verlängern, damit sie ihn heiraten konnte. Rinne ist der Enkelsohn aus dieser Verbindung und besitzt folglich zu einem Viertel Shinigami-Blut, das ihm immerhin beschränkte Todesengel-Fähigkeiten ermöglicht.

Rinnes Probleme fingen mit dem Tod seines Großvaters an. Dadurch verlor seine Großmutter die Aufenthaltserlaubnis in der Welt der Lebenden. Ohne Erziehungsberechtigten setzte der Vermieter den Jungen vor die Tür. Seither kommt er mehr schlecht als recht über die Runden, da er bei seinen Geisteraustreibungen regelmäßig Miese macht. Tatsächlich ist es auf Dauer ganz schön teuer, Geister ins Jenseits zu befördern.

Durch ihren neuen Klassenkameraden lernt Sakura durch Zufall eine neue Welt kennen – das Totenreich. Dabei wird ihr bewusst, dass sie diesen Ort schon einmal besucht hat und dass sie seither über ihre Begabung verfügt. Schnell ist sie stets dabei, wenn Rinne sich wieder mal seinen Haori aus dem Totenreich überstreift. Welche Abenteuer werden die beiden noch erleben?

Kyokai no RINNE Band 2Eigene Meinung
„Kyokai no RINNE“ ist die neue Serie der „Inu Yasha“-Erfinderin Rumiko Takahashi. Auch diesmal wandelt die Zeichnerin auf Fantasy-Pfaden. Die Protagonisten sind ein menschlicher Shinigami und ein Mädchen, das Geister sehen kann. Im Vergleich zu den früheren Serien „Ranma ½“ und „Inu Yasha“ ist diese Serie aber recht ernst, Comedy wird hauptsächlich über die Bilder erzeugt und kaum über sprachliche Gags. Die Ähnlichkeit zur populären Fantasy-Action-Serie „Bleach“ ist nur oberflächlich. Abgesehen von einem Shinigami mit auffallend greller Haarfarbe gibt es keine wesentlichen Gemeinsamkeiten. Überhaupt ist „Kyokai no RINNE“ weniger auf Action ausgerichtet, als auf die Hauptcharaktere. Auffallend ist, dass sich Sakura und Rinne wesentlich besser verstehen als Ranma / Akane bzw. Inu Yasha / Kagome. Das liegt wohl auch daran, dass sie wesentlich ruhiger sind als ihre „Vorgänger“. Fehlt eigentliche nur noch die romantische Beziehung, die im Laufe der Serie entstehen dürfte.

Der markante Takahashi-Zeichenstil herrscht auch in dieser Serie vor. Spärliche Hintergründe, sich wiederholende Gesichtsausdrücke und das typische Charakterdesign stehen an der Tagesordnung.

Kurz und gut: Wenn man ein Fan von Rumiko Takahashi ist, wird man auch an diesem Werk nicht vorbeigehen könne. Für Andere dürfte die Serie etwas farb- und kreativlos daherkommen. Die Grundidee ist wirklich interessant, doch bereits im ersten Band wiederholen sich die Handlungsmuster in leicht abgeänderter Form – trotz der Vorgeschichte samt Einführung der Charaktere, die darin eingeflochten ist. Da ist man Besseres gewohnt – sowohl von der Autorin, wie auch vom Genre.

© Rockita

Kyokai no RINNE: © 2009 Rumiko Takahashi Shogakukan / EMA

Kure-nai

Name: Kure-nai
Englischer Name: Kure-nai
Originaltitel: Kure-nai
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2007
Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Romanvorlage: Kentaro Katayama
Storyboard: Daisuke Furuya
Szenario: Hideaki Koyasu
Zeichnungen: Yamato Yamamoto
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Kure-nai Band 1Story
Der Highschool-Schüler Shinkuro Kurenai hat trotz seiner jungen Jahre bereits einiges hinter sich. Als er noch ganz klein war, fielen seine Eltern und seine Schwester einem Terroranschlag zum Opfer. Plötzlich Vollwaise, kam der Junge zur Familie seiner Freundin Ginko in Pflege. Doch auch dort blieb er nicht lange. Ein weiteres unvorhersehbares Ereignis stellte seine Welt erneut auf den Kopf.

Eines Tages geraten Ginko und Shinkuro in die Gewalt von Menschenhändlern, die sie zusammen mit anderen Kindern ins Ausland verkaufen wollen. Geradezu apathisch lässt Shinkuro diese Situation an ihm vorbeiziehen. Plötzlich taucht die attraktive Mediatorin (zu deutsch: Friedensstifterin) Benika Juzawa auf und räumt mit den Schurken kräftig auf. Die Kinder sind gerettet, doch nicht nur das. In Shinkuro hat das vor Stärke und Selbstbewusstsein nur so strotzende Auftreten Benikas noch etwas anderes bewirkt: Sein Leben ist ihm nicht mehr gleichgültig. Kurz entschlossen bittet er toughe Lady seine Lehrmeisterin zu werden. Denn nun möchte auch er stark werden – um zu überleben und andere zu beschützen – damit er keinen geliebten Menschen mehr verlieren muss.

Acht Jahre später hat Shinkuro ein jahrelanges knallhartes Training im Hozuki-Stil der Martial Arts hinter sich. Auch er arbeitet nun als Mediator, seine Sandkastenfreundin Ginko fungiert dabei als seine Agentin. Die letzten Jahre verbrachte er im Haus der Familie Hozuki, die für ihre Kampfkunst berühmt ist. Trotz seines nun stahlharten durchtrainierten Körpers ist Shinkuro innerlich ein friedfertiger und freundlicher junger Mann geworden.

Ein Auftrag bringt ihn mit der kleinen Murasaki zusammen, die von diesem Tag an wie eine Klette an ihm klebt und ihn zu vielen seiner Aufträge begleitet. Dabei erweist sich das Mädchen als überaus aufmerksam und wird eine große Hilfe. Wird Shinkuro es auch schaffen, einem fiesen Stalker das Handwerk zu legen?

Kure-nai Band 2Eigene Meinung
„Kure-nai“ ist die Manga-Adaption der gleichnamigen Romanreihe von Kentaro Katayama. An der Umsetzung waren gleich mehrere Leute beteiligt. Yamato Yamamoto, der bereits die Illustrationen für die Light Novel anfertigte, ist auch für die Zeichnungen im Manga verantwortlich.

Bereits die Zuordnung zu einem Genre fällt bei dieser Serie nicht so leicht. Action sicherlich, aber auch vermischt mit Drama. Shinkuros Schicksal und Murasakis Vergangenheit regen zum Nachdenken an. Abgerundet wird die Handlung durch einen Spritzer Love-Comedy. Alle Hauptfiguren mit Ausnahme von Shinkuro sind weiblich.

Dabei wurden beim Charakterdesign alle nur denkbaren Klischees ausgeschöpft, wodurch Figuren wie die aufdringliche Mitbewohnerin, die hochbegabte Außenseiterin (in der Schule), die pflichtbewusste Kunoichi oder die mysteriöse Nachbarin die Handlung mitbestimmen. Mindestens die Hälfte der Damen kann eine gewisse Zuneigung für Shinkuro nicht abstreiten, was mehr oder weniger offen zu Tage tritt. Dadurch entwickeln sich mitunter komische Situationen in der sonst recht ernsten Handlung.

Die Zeichnungen entsprechen dem typischen Shonen-Stil. Besonders hervorzuheben sind allerdings die besonders einfachen, aber ausdrucksstarken Augen der Charaktere.
Die deutsche Ausgabe des ersten Bandes enthält ein ausklappbares Farbposter des vierten Kapitelbilds, das farblich wunderbar mit dem Cover harmoniert.

Fans von Serien wie beispielsweise „Full Metal Panic!“ gemocht haben, werden auch hieran nicht vorbeikommen. Allerdings beinhaltet „Kure-nai“ eine Tiefe, die über das Maß einfacher Comedy- und Prügel-Serien hinaus geht.

© Rockita

Kure-nai: © 2007 Kentaro Katayama, Yamato Yamamoto, Hideaki Koyasu, Daisuke Furuya Shueisha / Tokyopop

Kumiho – Der Fuchs mit den neun Schwänzen

Name: Kumiho – Der Fuchs mit den neun Schwänzen
Englischer Name:
Originaltitel: Kumiho
Herausgebracht: Korea: Daiwon 2002
Deutschland: Tokyopop 2004
Mangaka: Hyung-Dong Han
Bände: 21 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Kumiho - Der Fuchs mit den neun Schwänzen Band 1Story
„Kumiho“ beginnt vor tausend Jahren. Damals bannte der Dämonenjäger Muryeong, der es sich dies zur Lebensaufgabe gemacht hatte, die Fuchs-Dämonin Kumiho in sein heiliges Fuchsschwert. Doch Kumiho will nicht allein untergehen und belegt ihn in letzter Minute mit einem Fluch, der den „glücklichen Gewinner“ für 1000 Jahre zu Stein erstarren lässt…

1000 Jahre später… Maru Kang ist eigentlich ein ganz normaler Fünftklässler. Eines Tages hört er auf dem Heimweg von der Schule eine seltsame Frauenstimme, die ihn in eine Gasse lockt. Dort findet er ein seltsames, altes Schwert, mit dem er zunächst nicht viel anfangen kann. Als er es jedoch öffnet, erweckt er damit Kumiho von ihrem Fluch. Doch Maru ist weder an ihr, noch an dem Schwert interessiert und lässt sie stehen. Doch Kumiho lässt sich nicht abschütteln und schwatzt Maru schließlich das Schwert auf.

Am nächsten Tag in der Schule werden Maru und Kumiho Zeuge, wie Deogbae, ein alter Feind Marus versucht, kleinere Kinder zu erpressen. Für Kumiho ist das ein großes Vergehen, doch Maru denkt gar nicht daran, sich einzumischen. Darum schleudert Kumiho einen Stein auf Deogbae, für den sie allerdings unsichtbar und somit Maru der Schuldige ist. Um ihm eine Chance zu geben, stellt Kumiho Maru ihre Kraft zur Verfügung. Damit kann er Deogbae leicht besiegen. Kumiho verspricht ihm, dass er ihre Kraft behalten darf, wenn er ihr hilft, ein Mensch zu werden. Leider erinnert sie sich nicht mehr daran, wie das geht.

Kumiho - Der Fuchs mit den neun Schwänzen Band 2Doch das ist nicht das einzige Problem, dass die beiden haben. Denn Muryeong erwacht noch am selben Tag aus seinem 1000-jährigen Schlaf. Sein einziges Ziel ist es mal wieder, Kumiho zu töten, zum einen, da sie seinen Bruder getötet haben soll, zum anderen, weil er sich für die Schmach rächen will. Zudem tauchen auch noch andere Dämonen, die sich an Marus Schule Jobs gesucht haben, auf, um Kumiho ihren Verrat heimzuzahlen. Nur gut, dass Maru inzwischen merkwürdigerweise auch über die Kraft des Fuchsschwertes verfügt…

Eigene Meinung
„Kumiho“ ist ein Manhwa, der auf historischem Hintergrund basiert. Die alte koreanische Legende über den sagenumwobenen Fuchs Kumiho, der neun Schwänze haben sollte, ist weit verbreitet und sehr bekannt. Der Zeichenstil ist ziemlich gelungen und die Story macht Lust auf mehr!

© Rockita

Kumiho – Der Fuchs mit den neun Schwänzen: © 2002 Hyung-Dong Han, Daiwon / Tokyopop

Knights of Sidonia

Name: Knights of Sidonia
Englischer Name: Knights of Cydonia
Originaltitel: Knights of Shidonia
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2009
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Tsutomu Nihei
Bände: 15 Bände
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-4)
7,50 € (ab Band 5)

Knights of Sidonia Band 1Story
Vor 1000 Jahren wurde unser Sonnensystem von einer Alien-Rasse namens „Gauna“ zerstört. Als eine letzte Bastion der Menschen dient das riesige Raumschiff „Sidonia“…

Nagate Tanikaze lebt alleine in einem der unteren Decks der Sidonia. Sein Großvater, der einzige Mensch, dem er je begegnet ist, starb bereits vor mehreren Jahren. Eines Tages übersieht Nagate auf seinem Weg zu einem Vorratslager ein Loch im Boden, durch das er in eine ihm völlig fremde Ebene des Schiffs fällt. Dort gibt es ganze Wohnviertel und jede Menge Menschen. Nagate ist zunächst einmal völlig überfordert, zumal er auch noch von der Polizei erfährt, dass er in keinem Personenverzeichnis gemeldet ist. Mehr noch – sein Großvater soll auch angeblich bereits seit 17 Jahren tot sein!

Bevor Nagate weiß, wie ihm geschieht, übernimmt ein Fremder seine Patenschaft und schickt ihn ins Wohnheim für Pilotenanwärter, einer Eliteschmiede für die jungen Menschen, die einmal die Sidonia vor weiteren Angriffen der Gauna beschützen sollen.

Obwohl er nun gut versorgt ist und menschliche Gesellschaft hat, fällt es Nagate schwer, sich in Akademie und Wohnheim einzuleben. Da er als Einziger keine Fotosynthese vollziehen kann, sondern täglich Nahrungsmittel zu sich nehmen muss, wird er von seinen Kameraden gemieden. Einzig Izana Shinatose, ein Zwitter und darum ebenfalls Außenseiter, hält zu ihm und wird sein einziger Freund.

Knights of Sidonia Band 2Als Nagate auch noch die große Ehre zuteil wird, als Anfänger Pilot des legendären Mechas Tsugumori zu werden, steigen seine Chancen auf Kameradschaft nicht gerade. Besonders sein Teamleiter Norio Kunato ist rasend eifersüchtig auf den Neuling Nagato, da es eigentlich ihm als bestem Pilotenanwärter obliegen sollte, den besten Mecha zu steuern.

Nagates neuer Alltag erweist sich auch als nicht gerade einfach. Viele Dinge muss er neu lernen. Und gleich bei seinem ersten Einsatz im Weltall kommt es zu einer Tragödie…

Eigene Meinung
Mit „Knights of Sidonia“ präsentiert Tsutomu Nihei eine weitere Science-Fiction-Serie. Soweit nichts ungewöhnliches für den Autor. Neu dagegen ist das Auftauchen von Mechas. Die Story, die von der Ausgangslage manche an „The Candidate for Goddess“ erinnern dürfte, bringt neben dem üblichen Kampf Mensch vs. Alien noch einige Elemente mehr mit.

Zwischenmenschliche Beziehungen, Geburtenkontrollen, die Anerkennung von Klonen und Zwittern in einer futuristischen Gesellschaft, das sind Themen die auch angeschnitten werden, zum Teil sogar handlungsbestimmend sind. Wer den Autor kennt, wird wissen, dass es dabei ganz schon verworren zugehen kann. Gewisse Szenen muss man mehrmals lesen, um sie einordnen zu können. Einige Fragen bleiben (zunächst?) unbeantwortet.

Der Zeichenstil der Charaktere ist etwas einfacher, fast schon Anime-artiger als bei anderen Werken Niheis. Wieder wechseln sich sehr stark detaillierte und recht einfache Hintergründe ab. Markant ist die oft großflächige Tuschierung, was gerade bei den Ausblicken ins All schön zur Geltung kommt. Die mehr oder minder speerförmigen Mechas stechen ebenso ins Auge wie die wabbernden Aliens.

„Knights of Sidonia“ ist insgesamt keine innovative Serie und auch nicht die beste aus der Sparte Mecha. Wer aber einen etwas ruhigeren Sci-Fi-Manga ohne Love-Story haben möchte und auch nicht vor nachdenklich machenden Themen zurückschreckt, wird mit dieser Serie sicherlich gut bedient.

© Rockita

Knights of Sidonia: © 2009 Tsutomi Nihei Kodansha / EMA

Kleiner Thor

Name: Kleiner Thor
Englischer Name:
Originaltitel: Kleiner Thor
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2007
Autor: Story: Patrick Wirbeleit
Zeichnungen: KIM
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Kleiner Thor Band 1Story
Thor, der kleine Sohn des nordischen Gottes Odin, wird nach Midgard, die Welt der Menschen geschickt, um sich als würdiger Herrscher zu erweisen. Ohne seine göttliche Macht, ausgestattet nur mit dem magischen Schwert seines Vaters, soll er beweisen, was in ihm steckt. Doch nichts verläuft so, wie geplant. Thor fängt gleich mit dem ersten Wikinger, dem er begegnet, Streit an. Kurz bevor er den ungefährlichen Nordmann töten kann, tauchen dessen Kameraden um den berühmten Erik, genannt der Rote, auf und nehmen ihn gefangen. Einzig und allein die Hilfe des Priesters Malmus rettet den jungen Gott davor, von den Wikingern gevierteilt zu werden. So „darf“ er als Unfreier (Sklave) der ortsansässigen Priester weiter leben. Bruder Malmus und sein Kollege Bruder Thomas versuchen seit geraumer Zeit erfolglos die heidnischen Barbaren zu bekehren und sind ebenfalls nur Geduldete, die Erik ohne seine Ehefrau längst aus dem Dorf geworfen hätte. Für Bruder Malmus ist die Sache klar: Thor wurde von Gott geschickt, um ihnen bei ihrer Mission zu helfen. Natürlich ist es etwas seltsam, dass der Junge von sich behauptet, selbst ein heidnischer Gott zu sein, doch das tut seiner Nützlichkeit keinen Abbruch. Leider ist Thor in der Obhut der Priester nicht so sicher, wie diese vielleicht meinen. Der Gott Tyr plant die Ermordung von Odins Sohn.

Die Gelegenheit ist unglaublich günstig, da Idun, die Hüterin des Gartens, in dem die Äpfel der ewigen Jugend wachsen, auf Geheiß von Geirröd, dem Fürst der Nordischen Riesen, entführt wurde. Loki, ein Halbgott und Intrigant, der heimlich auch für Tyr arbeitet, hatte sie verraten und in eine Falle gelockt. Nun ist die Unsterblichkeit von Asgards Bewohnern bedroht. Odin und seine Untertanen fürchten um ihr Leben. Nur Thor kann noch helfen, doch der hat erst einmal alle Hände voll zu tun. Er trifft viele Menschen, unter anderem Leif, den Sohn Eriks, der ihn gar nicht leiden kann und der darunter leidet, noch nicht als Krieger akzeptiert zu werden sowie die junge Hexe Kilgetta, die sich umso mehr für den jungen Gott interessiert und als einziger im Dorf glaubt, dass er wirklich ein Gott ist.

Kleiner Thor Band 2Als Njomir, der Meerriese mitten aus dem Schlaf aufgeweckt wird und das Dorf bedroht, bringt Kilgetta Thor dazu, den Riesen besiegen zu wollen. Leider ist das Schwert seines Vaters immer noch bei Erik, der nicht bereit ist, es heraus zu geben. Nachts versucht Bruder Thomas sein Glück, es zu stehlen, doch jemand war vor ihm am Werke. Diese Person brachte das Schwert zum Schmied und ließ es einschmelzen. Thor steht vor einem großen Problem: Wie soll er ohne das magische Schwert bestehen können? Und auch Tyr und Loki bleiben indes nicht untätig…

Eigene Meinung
„Kleiner Thor“ ist eine neue Serie aus den Federn des Erfolgs-Comic-Duos Patrick Wirbeleit und KIM. Auch diesmal dreht sich die Story wieder einmal um die nordische Mythologie. Dabei wurde gut nachgeforscht und die Namen der Götter, Orte und Waffen korrekt übernommen, auch wenn die Geschehnisse der Handlung frei erfunden sind. Dazu wurde die Verbindung zur wahren Geschichte hergestellt, indem Erik, der „Rote“ und sein noch berühmterer Sohn Leif Erikson mit einbezogen wurden. Die genaue Zeiteinteilung ist zwar nicht ganz geglückt – christliche Missionare kamen zwar sehr wohl in den hohen Norden, um die Wikinger zu bekehren und nisteten sich auch in deren Dörfern ein, doch dies geschah erst Jahre später, als Leif bereits ein junger Mann war – was aber nicht weiter in Gewicht fällt, sondern mit den beiden ungleichen Brüdern Malmus und Thomas zwei weitere liebenswerte Charaktere schafft. Der Zeichenstil ist entspricht ganz dem des deutschen Comics, die Leserichtung ist die europäische. Dies passt allerdings gut zum Thema und zur Handlung selbst. Neben der Story selbst gibt es noch acht Farbillustrationen, die sehr schön anzusehen sind.

Ich war von dieser Serie wirklich sehr positiv überrascht und kann sie nur empfehlen, vor allem an Leser, die sich gerne mit Mythologie und oder Geschichte auseinander setzen.

© Rockita

Kleiner Thor: © 2007 Patrick Wirbeleit & KIM Tokyopop

KIZU

Name: KIZU
Englischer Name:
Originaltitel: KIZU
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2008
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Story: Otsuichi
Zeichnungen: Hiro Kiyohara
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

KIZUStory
Obwohl der junge Keigo noch zur Grundschule geht, ist er bereits schwer vom Leben gezeichnet. Sein Vater, ein ständig arbeitsloser Alkoholiker, ließ seine Launen stets gewaltsam an seinem Sohn aus und misshandelte seine Frau, bis er eines Tages mit einer unheilbaren Krankheit ins Krankenhaus eingeliefert wurde und seither im Koma liegt. Einige Zeit später verschwand Keigos Mutter spurlos und er kam zu Verwandten, die sich aber nicht wirklich um ihn kümmern.

Diese schwierige familiäre Situation führt immer wieder dazu, dass Keigo in der Schule von Mitschülern drangsaliert wird. Als ihn ein Junge aus seiner Klasse nach dem Sportunterricht auf die Spuren seiner Misshandlungen anspricht und ihn beleidigt, rastet Keigo aus und prügelt sich mit dem Kameraden.

Die Aktion soll ein Nachspiel für ihn haben: Nach einer Überprüfung seines häuslichen Umfelds wird Keigo in eine „Sonderklasse“ gesteckt – eine Klasse auf der Schule, in der verhaltensauffällig bis –gestörte und sonstige Problemkinder unabhängig von Alter und Leistungsstand zusammen unterrichtet werden.

Nach anfänglicher Skepsis lebt sich Keigo schnell in der neuen Gemeinschaft ein und blüht richtig auf, da ihn in der „Sonderklasse“ niemand hänselt und die Lehrerin der Gruppe sich ehrlich um jeden einzelnen Schüler bemüht.

Eines Tages kommt der schweigsame Asato neu in die Klasse, dessen Mutter im Gefängnis sitzt. Aus diesem Grund ist der Junge bei entfernten Verwandten untergebracht und in einer ähnlichen Situation wie Keigo.

Schon bald freunden die beiden Jungen sich an und unternehmen jeden Tag gemeinsame Ausflüge – meistens in die Eisdiele um die Ecke. Dort arbeitet ihre Freundin Shiho, die wie sie von der Gesellschaft ausgegrenzt ist, da ihr Gesicht von einer Narbe entstellt ist. Shiho ist die einzige Erwachsene, die die beiden Jungen normal behandelt.

Nach einiger Zeit zeigt sich, dass Asato über eine geheimnisvolle Fähigkeit verfügt: Er kann die Wunden anderer auf sich selbst übertragen! Da er sehr mitfühlend ist und andere Menschen nicht leiden sehen kann, möchte Asato so vielen Leuten wie möglich helfen. Dabei muss er immer wieder von Keigo gebremst werden, damit er sich nicht zuviel aufbürdet. Mit zunehmender Übung entwickeln sich Asatos Kräfte rasant weiter. Bald ist er auch in der Lage, Wunden von ihm auf andere zu übertragen.

Keigo wittert eine Chance, wie die beiden noch viel mehr Menschen helfen können: Sie brauchen nur eine Müllhalde für Wunden. Und wer wäre besser dafür geeignet als sein im Koma liegender Vater?

Eigene Meinung
„KIZU“ ist ein noch ganz neuer Einzelband des durch die Serie „GOTH“ berühmt gewordenen Autoren Otsuichi und nach „Holiday“ bereits das zweite gemeinsame Projekt mit der Zeichnerin Hiro Kiyohara, die auch bei „KIZU“ durch ihre weichen, realistischen Zeichnungen auf sich aufmerksam macht. Ihre Darstellung der Augen verleihen den Charakteren genau die Tiefe, die sie für eine Story von Otsuichi benötigen.

Hierbei handelt es sich definitiv um keine Spaß-Story. Die Handlung regt zum Nachdenken an. Themen wie Gewalt in der Familie, fehlende Integration und Mobbing an Schulen werden ebenso wenig ausgespart wie soziale Ausgrenzung durch anderes Aussehen (hierbei natürlich auf Japan bezogen und daher ohne verschiedene Hautfarben). Eine überzeugende Mischung aus harter authentischer Realität mit einem Klecks Fantasy, der die Dramatik nur noch verschärft und eine weitere Problematik dazu bringt. Auch wenn man selbst viel gelitten hat und Gutes tun möchte: Ist es gerechtfertigt, andere dafür leiden zu lassen?

Ich bin absolut von „KIZU“ überzeugt und empfehle die Lektüre insbesondere Fans von anspruchsvollen, ernsten Thematiken. Eigentlich sollte sich aber jeder einmal mit diesen Thematiken beschäftigt haben.

© Rockita

KIZU: © 2008 Otsuichi & Hiro Kiyohara Kadokawa Shoten / EMA

Kirihito

Name: Kirihito
Englischer Name: Ode to Kirihito
Originaltitel: Kirihito Sanka
Herausgebracht: Japan: Tezuka Productions 1970
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Osamu Tezuka
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 16,90 €

Kirihito Band 1Story
Kirihito Osanai ist ein junger aufstrebender Arzt in einem Klinikum in Japan, der sich mit einer rätselhaften Krankheit beschäftigt. Die Symptome der Patienten sind stets gleich: Nach plötzlichen Fieber- und Migräneanfällen beginnen die Gesichter der Betroffenen zu mutieren, bis sie hundeähnliche Züge angenommen haben. Damit einher geht schubweise eine Gier nach rohem Fleisch. Bereits wenige Monate nach Ausbruch der Krankheit sterben alle Infizierten. Die Ärztewelt ist ratlos.

Während Prof. Tatsugaura, der Chefarzt des Klinikums, von einer Viruskrankheit ausgeht, ist sich Osanai sicher, dass es sich um eine biochemische Krankheit handeln muss, also, dass die Erkrankung nach dem äußeren Zugang gefährlicher Substanzen wie z.B. Gift erfolgt ist. Doch der Chefarzt will davon nichts hören, sieht er doch im sogenannten „Monmo-Syndrom“ seine große Aufstiegschance in internationale Gefielde.

Auch der glücklich verlobte Osanai hat große Ziele. Um seine Theorie zu beweisen, bekannt zu werden und darauf endlich seine geliebte Izumi heiraten zu können, entschließt er sich zu einer Feldforschung in einem kleinen Dorf in Shikoku, wo die Krankheit erstmals auftrat. Dort hat er gleich von Anfang an mit dem Misstrauen der Bewohner zu kämpfen. Nur die junge Tazu, deren Vater an der Krankheit leidet, ist freundlich zu Osanai.

Bald schon erweist sich die Reise als von der Klinikleitung geschickt eingefädelte Falle. Niemals soll Osanai zurückkommen. Tatsächlich kann sich der junge Arzt nur durch die Heirat mit der einheimischen Tazu vor dem Tode retten und steckt sich auch noch selbst mit der Monmo-Krankheit an. Zwar gelingt es ihm darauf, seine Theorien zu bestätigen und die Krankheit auf verunreinigtes Trinkwasser zurück zu führen – was ihn vor dem Tod bewahrt – doch die Außenwelt tut in der Zwischenzeit alles, um die Erinnerungen an den Menschen Kirihito Osanai auszulöschen.

Kirihito Band 2Gleichzeitig entdeckt Osanais Kollege Uraba in Südafrika weitere Fälle der Krankheit. Auch eine weiße Frau hat sich angesteckt, was vorher für unmöglich gehalten wurde. Doch bevor es zu weiteren Studien kommen kann, wird ein Anschlag auf das Leben Urabas und seiner neuen Patientin verübt…

Trotz aller Geschehnisse beschließt Osanai aufzubrechen und die Wahrheit zu verkünden – eine Reise voller Gefahren beginnt…

Eigene Meinung
„Kirihito“ ist ein Werk des japanischen „Gott der Manga“ Osamu Tezuka, einem der legendärsten und beliebtesten Mangaka in Japan überhaupt. Sein Ärzte-Drama entführt den Leser in die Welt der 1970er, eine Zeit der Intrigen und der Ungleichheit der Menschen. Während der Einstieg in das Thema über eine mysteriöse Krankheit genommen wird, stellen sich schon bald als zentrale Fragen: „Bis zu welchem Punkt ist man ein Mensch?“ und „Was macht einen Menschen wirklich aus“. Grandios zieht der Autor den Vergleich zur Apartheid, die zum Zeitpunkt der Entstehung des Manga noch ein großes und wichtiges Thema in Afrika (und im Großteil der Welt) war. Dabei schreckt er nicht vor indirekter Kritik zurück, beispielsweise mit der wiederholt aufgeworfenen Frage, ob Japaner nun als „Farbige“ oder als hochtechnisierte „Partner“ und damit mit „Weißen“ gleichgesetzt behandelt werden sollen / müssen. Aber Tezuka beschreibt auch die Tiefen der menschlichen Psyche durch die bald auftretenden Selbstzweifel Osanais, aber auch die menschenverachtenden Behandlungsmethoden, denen er sich auf den Abwegen seiner Reise ausgesetzt sieht.

Der Zeichenstil ist – wie zur Entstehungszeit üblich – sehr einfach gehalten, die schlagartige Bewegungen nehmen comichafte Züge an. Am besten erkennt man den typischen Tezuka-Stil an den markanten und ausdrucksstarken Gesichtern der meisten Charaktere.

In Deutschland erscheint die dreibändige Serie im großformatigen Klappenbroschur, der leider mit 16,90 € pro Band auch etwas teuer ist. Im Anhang befindet sich ein Glossar, das viele unbekannte Begriffe erklärt, das aber leider vorher nirgends ausgewiesen ist. Zudem kann man neben der Kurzbiografie Tezukas im Klappentext noch eine ausführlichere Version im Anhang lesen.

Jeder sollte mal eine Tezuka-Serie gelesen haben. An „Kirihito“ sollte man sich aber nur mit der entsprechenden Toleranz vor älteren Serien, die nicht dem heute üblichen Standard entsprechen, heranwagen – und auch nur, wenn man eine anspruchsvolle Story gewohnt ist.

© Rockita

Kirihito: © 1970 Osamu Tezuka, Tezuka Productions / Carlsen

Kinnikuman

Name: Kinnikuman
Englischer Name: Muscleuman
Originaltitel: Kinnikuman
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1979
Mangaka: Yudetamago
Bände: 60 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band:

Kinnikuman Band 1Story
Kinnukiman (dt: Muskelmann) spielt im Jahr 1979. Der Held dieser Geschichte ist Suguru Kinniku, ein Außerirdischer, der seinen Heimatplaneten verließ und auf de Erde kam. Dort wollte er gegen das Böse kämpfen (Vergleiche zu „Superman“ und ähnlichem lehnt der Autor übrigens ab).

Dieses hochgesteckte Ziel verfolgt der Muskelmann, indem er an Wrestling-Turnieren teilnimmt und versucht, der bester Wrestler auf der Welt zu werden. Nebenher genießt der das Erdenleben in vollen Zügen. Er besucht Konzerte seiner Lieblingssängerin, isst soviel der „exotischen“ Speisen auf der Erde, wie irgend möglich und ähnliches. Dabei gerät er in alle möglichen oder auch unmöglichen verzwickten Situationen, muss zum Beispiel eine Frau aus den Fängen King Kongs retten und ähnliches. Trotzdem geht er nicht darauf ein, als ihn ein Gesandter seines Planten nach Hause holen will. Er ignoriert ihn sogar.

Kinnikuman Band 2Als dann der Tag seines wichtigsten Wettkampfs – mal wieder – kommt, besticht er mit seltsamen Outfits und noch seltsameren Kampftechniken, die allerdings bei den Gegner sowie Zuschauern große Bewunderung ernten, seinen Landsmann jedoch, der gekommen ist, um ihn heim zu bringen, dann aber selbst auf der Erde blieb, an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringen…

Eigene Meinung
Man merkt „Kinnikuman“ deutlich an, dass es ein älterer Manga ist. Sowohl Zeichenstil als auch Gags und Komik sind schon etwas veraltet. Allerdings kann altes häufig wieder aufgewertet werden. Wer auf abgedrehte Wrestling-Action steht, wird diesen Manga lieben.

© Rockita

Kinnikuman: © 1979 Yudetamago, Shueisha

Kingdom Hearts II

Name: Kingdom Hearts II
Englischer Name: Kingdom Hearts II
Originaltitel: Kingdom Hearts II
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2007
Deutschland: EMA 2007
Mangaka: Disney, Square Enix, Shiro Amano
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 5,00 € (Band 1)
6,00 € (Band 2-4)
6,50 € (ab Band 5)

Kingdom Hearts II Band 1Story
Der junge Roxas ist ein ganz normaler Schüler, abgesehen von seinen Träumen, in denen er im Körper einer anderen Person Abenteuer in einer anderen Welt erlebt. Im realen Leben genießen er und seine Freunde ihre Ferien ausgiebig, indem sie jeden Tag zusammen abhängen und es sich gut gehen lassen. Eines Tages bemerken sie, dass in ihr Bandenversteck eingebrochen und ihr Erinnerungsfoto an einen gemeinsamen Ausflug ans Meer gestohlen wurde. Doch nicht nur das – die Jugendlichen sind nicht einmal mehr in der Lage, das Wort „Foto“ auszusprechen. Sie beschäftigen sich jedoch nicht weiter mit diesem Phänomen, sondern beschließen, den Täter aufzuspüren. Sofort fällt ihr Verdacht auf Cifer und dessen Gang, denen sie schon seit einiger Zeit feindliche gegenüber stehen. Dieser Streit hatte erst kürzlich seinen Höhepunkt erreicht, als die Cifer-Bande versucht hatte, Roxas und seinen Freunden eine Diebstahl-Serie anzuhängen.

An diesem Tag kommt es erneut zur Konfrontation, im Zuge derer Cifer Roxas zum Duell herausfordert. Wider Erwartung geht der jüngere Roxas als Sieger hervor. Cifers Bande will ihm dafür die Quittung verpassen, doch rechtzeitig macht Pence ein Bild der Szene, das später als Beweismittel dienen könnte, dass die wahre Gewalt von Cifers Leuten ausgeht. Leider taucht wie aus dem Nichts ein seltsames Wesen auf, das Pence die Kamera aus der Hand reißt und dann so plötzlich verschwindet, wie es gekommen ist. Roxas und seine Freunde suchen das Geschöpf, das den jungen Anführer schließlich zu einem Geisterhaus führt. Dort wird er von einem halben Dutzend dieser Wesen eingekesselt und vor große Probleme gestellt. Seine Schläge wirken nicht und Entkommen scheint unmöglich. Im letzten Moment verwandelt sich der Baseballschläger in seiner Hand in das Schlüsselschwert – dasselbe, das auch der Junge in Roxas Träumen verwendet. Mit dieser Waffe ist er stark genug, die Monster zu bezwingen. Danach jedoch lösen sich alle Beweise des Kampfes in Luft auf – übrig bleiben nur das gestohlene Foto und noch einige weitere, die ebenfalls aus dem Versteck entwendet wurden. Für seine Freunde ist die Sache damit erledigt, nur Roxas selbst fragt sich umso mehr, was an diesem merkwürdigen Tag wirklich passiert ist und was dahinter steckt.

Kingdom Hearts II Band 2Von diesem Moment an häufen sich die unglaublichen Ereignisse rund um Roxas. Seine Träume werden immer realer, Fotos von ihm werden in der ganzen Stadt verteilt und schwarz gekleidete Leute machen sich aus verschiedenen Gründen auf die Suche nach ihm. Einer davon stiehlt sogar den Geldbeutel der Gruppe und verhindert dadurch einen Ausflug von Roxas und seinen Freunden ans Meer. Seltsamerweise hat niemand außer Roxas selbst den Fremden bemerkt. Am nächsten Tag steht vor seinen Augen die Zeit still und ein seltsames Mädchen namens Namine erscheint, das den Schüler erneut zum Geisterhaus führt. Auf dem Weg erscheinen wieder die seltsamen Wesen, die er bereits einmal besiegt hat. Doch diesmal sieht es ohne Schlüsselschwert schlecht für Roxas aus. Sein Wunsch danach materialisiert sich und lässt die Waffe allerdings doch wieder erscheinen – begleitet mit einer erneuten Vision der anderen Welt und des anderen Jungen – Sora.

Eigene Meinung
„Kingdom Hearts II“ scheint zu Beginn der Handlung wenig mit den vorangegangenen Serien „Kingdom Hearts“ und „Chain of Memories“ gemeinsam zu haben. Neue Charaktere und ein Schauplatz in einer ganz anderen – der unseren sehr ähnlichen – Welt erwecken den Anschein an eine Adaption. Bald wird klar, dass sich die neue Serie lückenlos an „Chain of Memories“ anpasst und in Roxas viel mehr steckt als es den Anschein hat. Nach dem Motto „gewohnt gut“ kommt auf den Leser im Bereich Zeichenstil nicht viel neues zu. Die neuen Charaktere ähneln (beabsichtigt?) einigen alten und auch die Story verfährt in der altbewährten Methode, dass erst einmal in die Handlung eingestiegen wird und Unklarheiten und Erklärungen erst viel später gegeben werden. Es wird für eingefleischte Fans vielleicht etwas schwierig sein, den Anfang dieser Nachfolgeserie ohne die bekannten und beliebten Disney-Charaktere um Donald und Goofy auszuhalten. Allerdings ist jetzt schon abzusehen, dass auch diese Serie bald wieder darauf zurückkommen wird.

© Rockita

Kingdom Hearts: © 2007 Disney; Square Enix; Shiro Amano / EMA

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