Full Moon Love Affair

Name: Full Moon Love Affair
Englischer Name:
Originaltitel: Love X Wanko
Herausgebracht: Japan: Takeshobo 2013
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Hiraku Miura
Bände: 6 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

StoryFull Moon Love Affair Band 1
In „Full Moon Love Affair“ hat Yuzuki seit jeher die Gabe, besonders gut mit Tieren umgehen zu können. Daher nimmt sie auch einen kleinen Hundewelpen auf, der aber kurz darauf verschwindet. Bei der Suche nach ihm trifft sie ihren neuen Nachbar Kuon, welcher ihr bei der Suche behilflich ist. Zum Dank lädt sie ihn zum Essen ein und die Beiden kommen sich näher.

Zeitgleich werden in der Stadt immer wieder Leute von einem riesigen Tier angegriffen. Diese Angriffe finden meist in Vollmondnächten statt. Als ihre Lehrerin angegriffen wird, sieht Yuzuki Kuon am Tatort. War er der Angreifer? Hat sie sich so sehr in dem jungen Mann getäuscht für den sie längst Gefühle entwickelt hat?

Kurz darauf gerät Yuzuki selbst in Gefahr und erfährt nach ihrer Rettung Unglaubliches. Aber ist es auch die ganze Wahrheit die sie erfährt oder verschweigt man ihr etwas Entscheidendes?

Full Moon Love Affair Band 2Eigene Meinung
„Full Moon Love Affair“ ist ein hoch erotischer Manga. Es wird nicht mit freizügigen Sexszenen gegeizt, weshalb die Altersempfehlung mit 16 + auch mehr als angebracht ist. Dabei sind diese Szenen aber nie geschmacklos.

Die Charaktere sind allesamt sehr sympathisch und man schließt sie schnell ins Herz. Die Zeichnungen sind wirklich gut und sehr detailreich. Besonders die Tiere im Manga sind richtig gut gelungen, besonders niedlich ist allerdings Shiro, der kleine, weiße Hundewelpe. So ein süßes Wollknäuel hätte man glatt selbst gern.

Der Lesefluss ist gut, die Panels nicht zu überladen und die Geschichte entwickelt sich in einem angenehmen Tempo. Es kommen immer neue Fragen auf, die einen reizen, der Geschichte auch weiterhin zu folgen.

Im Verlauf des Bandes scheint noch ein zweiter, potentieller Liebeskandidat für Yuzuki ins Spiel zu kommen, welcher nicht minder mysteriös wie Kuon ist. Außerdem scheinen finstere Leute hinter Yuzuki her zu sein. Doch was das alles mit ihrer Vergangenheit zu tun hat, ist noch nicht ersichtlich.

Wie man liest gibt es viel aufzudecken und wer auf Mysteryromanzen mit einer guten Portion Action und einer Spur Drama steht, sollte beherzt bei diesem Manga zugreifen.

Full Moon Love Affair: © 2013 Hiraku Miura, Takeshobo/ Tokyopop

Sternensammler

Name: Sternensammler
Englischer Name:
Originaltitel: Sternensammler
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Anna Backhausen, Sophie Schönhammer
Hefte: 10 Hefte, wird fortgesetzt
Preis pro Heft: 8,00 €

StorySternensammler Heft 1
In „Sternensammler“ geht es um Fynn, der gerade von seiner Freundin Zoe verlassen wurde. Diese machte dabei auch gleich die Andeutung, dass er vermutlich nach etwas anderem als einem Mädchen suchen würde. Verunsichert von ihrer Andeutung und um seinem Laster des Rauchens zu frönen, zieht er sich zu seinem Lieblingsrauchplatz, auf einem Hügel, zurück. Prompt trifft er dort auf Niko, einen recht eigenwilligen Typen, der ihn von da an nicht mehr los lässt. Stimmt es vielleicht doch, dass er auf Jungs steht? Vielleicht auch auf Niko? Das wird sich wohl im Verlauf der Geschichte zeigen!

Sternensammler Heft 2Eigene Meinung
Die Geschichte an sich ist interessant und mal mehr aus dem Leben gegriffen.

Die Zeichnungen sind wirklich gut, voller Details. Die Panels sind nicht mit Text überladen, so dass man einen guten Lesefluss hat. Bei diesem Werk kann man sehen wie gut unsere einheimischen Mangaka schon geworden sind und wie viel Herzblut in ihrer Arbeit steckt.

Mehr kann man aber auch noch nicht wirklich zu „Sternensammler“ sagen, da Heft Eins nur das erste Kapitel der Geschichte beinhaltet und deshalb sehr kurz ist.

Was mir allerdings aufstößt ist, dass es sich bei „Sternensammler“ eben nur um ein Heft mit einem Kapitel der Geschichte handelt. Insgesamt wird es 5 davon geben. Heft Eins ist wirklich schön und aufwendig gestaltet. Doch trotz der zusätzlichen Extras wie einer Postkarte, einem Stickerset und einer aus faltbaren Farbseite, finde ich den Preis mit 8 Euro doch recht hoch. Vermutlich wäre es da trotz der aufwendigen Aufmachung der Sonderausgabe besser, wenn man auf die, hoffentlich günstigere, Sammelbandveröffentlichung warten würde.

Sternensammler: © 2016 Anna Backhausen, Sophie Schönhammer, Tokyopop

Sammelbände

Kiken Mania – Gefährliche Leidenschaft

Name: Kiken Mania – Gefährliche Leidenschaft
Englischer Name:
Originaltitel: Kiken Mania
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2013
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Kana Nanajima
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

StoryKiken Mania - Gefährliche Leidenschaft Band 1
In „Kiken Mania – Gefährliche Leidenschaft“ sucht die junge Nono nach dem Mann für’s Leben. Dabei stellt sie sich aber nicht gerade gut an und tappt von einer katastrophalen Beziehung in die Nächste.

Zum Glück hat sie die streberhafte Yuika und den Aufreißer Kazuma an ihrer Seite. Die Beiden sind ihre besten Freunde. Nach jedem Reinfall helfen sie ihrer Freundin dabei, nicht den Mut zu verlieren, den Richtigen doch noch zu finden. Wobei sie aber auch recht deutlich werden können, wenn sie meinen, dass der Neue an Nonos Seite nicht der passende Mann für sie ist.

Das Kazuma im Lauf der Zeit auch ein Interesse an Nono entwickelt, ahnt diese nicht. Doch kann sie sicher sein, dass Kazuma es wirklich ernst mit ihr meint? Bisher hatte er eher den Ruf eines Playboys! Wird sie ihm genug Vertrauen können, um einer Beziehung eine Chance zu geben?

Kiken Mania - Gefährliche Leidenschaft Band 2Eigene Meinung
Ich fand die Geschichte ganz süß und auch witzig, mit einer winzigen Spur Drama.

Zwar sind die Charaktere wieder recht typisch, aber dafür ist die Geschichte recht erfrischend. Zumal Nono nicht direkt in die perfekte Beziehung stolpert. Stattdessen bekommt man erst mal ihre Reinfälle und ihre Unsicherheiten präsentiert.

Die Zeichnungen sind wirklich gut, kein Panel wirkt überladen, so dass man einen guten Lesefluss hat.

Auch die Geschichte entwickelt sich nicht zu schnell, sondern gibt den wichtigsten Charakteren Raum sich zu entwickeln. Gerade Kazumas direkte und auch indirekte Interessensbekundungen an Nono fand ich niedlich und gut eingebunden.

Wer einen interessanten und guten Shojo-Manga für zwischendurch sucht, sollte beherzt zu greifen. Die Geschichte ist in zwei Bänden abgeschlossen.

Kiken Mania: © 2013 Kana Nanajima, Shogakukan/ Tokyopop

Prince of Sahara

Name: Prince of Sahara
Englischer Name:
Originaltitel: Prince of Sahara
Herausgebracht: Japan: Libre 2015
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Youka Nitta
Original Cover Design: Sayaka Hashimoto (Caro Design)
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

StoryPrince of Sahara
„Prince of Sahara“ ist ein Einzelband von Youka Nitta, in dem sie die Leser diesmal in den fernen Orient entführt.

Im Mittelpunkt dieses Bandes steht das Porträt einer vermeintlich europäischen Frau. Dieses befand sich früher einmal im Besitz einer arabischen Königsfamilie. Allerdings entpuppt sich die Frau auf dem Bild in Wirklichkeit als junger Mann und die Geschichte des Porträts sich als tragische Liebesgeschichte. Diese erfährt der junge Henri – ein Nachfahre des Mannes auf dem Bild -, als dieses und auch er selbst von Prinz Quadir für 5 Millionen Euro ersteigert wird. Wie auch sein Vorfahre ist Henri den Launen der königlichen Familie unterworfen, was seinen Hass auf diese fremde Kultur nicht gerade mindert.

Doch scheint Prinz Quadir anders zu sein, als dessen Bruder Haitham, welcher Henris Beleidigungen mit recht grausamer, körperlicher Züchtigung bestraft. Doch kann aus diesem ersten unglücklichen Zusammentreffen ein Band der Zuneigung zwischen dem Prinzen und Henri entstehen?

In einer Zusatzgeschichte geht es danach um einen jungen, englischen Adligen zur Meiji-Zeit in Japan. Dieser gerät im Freudenviertel an zwei junge Männer, Brüder, welche eine erotische Ausstellung betreiben. Kurz darauf entspinnt sich dann auch schon ein heißes, wenn auch kurzweiliges, Spiel zwischen den Dreien.

Eigene Meinung
Mir gefällt der Band an sich sehr gut, auch wenn die Geschichte mit Henri und Quadir ein wenig mehr ausgebaut werden können. Die Handlung liegt sehr auf der Vergangenheit, also der Geschichte hinter dem Porträt und lässt wenig Spielraum für die Entwicklung der anderen Charaktere.

Die Zeichnungen sind wirklich toll. Youka Nitta, hat wirklich großen Wert auf die Details gelegt. Zudem finde ich auch das Setting mit dem Orient sehr erfrischend, da dieses ja nicht gerade oft in Manga genutzt wird.

Was die Altersempfehlung von 16+ angeht, ist diese wirklich gerechtfertigt. Es geht ziemlich erotisch, oft auch sehr brutal zu, so dass jüngere Leser den Band lieber nicht in die Hände bekommen sollten.

Die Zusatzgeschichte hat meiner Meinung nach nicht gerade viel Handlung. In ihr geht es mehr um den Sex unter den Dreien, als um irgend etwas anderes.

Der Preis des Manga mit 5,95 € finde ich gut, da dieser weniger Seiten als sonstige Manga aufweist. Daher finde ich es von Tokyopop gut, dass dies auch in den Preis mit eingeflossen ist.

Wer Boys Love, Drama und mal ein erfrischendes Setting mag, der sollte ruhig bei diesem Manga zugreifen. Lohnen tut es sich bei dem Preis auf jeden Fall.

Prince of Sahara: © 2015 Youka Nitta, Libre Publishing/ Tokyopop

Lalala Hallelujah!

Name: Lalala Hallelujah!
Englischer Name:
Originaltitel: Lalala Hallelujah!
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2014
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Yuka Fujiwara
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

StoryLalala Hallelujah! Band 1
Für Mariya steht der erste Tag an der Highschool bevor. Auch wenn Mariya das Privileg hat, aus einer wohlhabenden Familie zu kommen, hat sie sich die Togami-Highschool ganz bewusst ausgesucht. Bereits Mariyas Großmutter berichtete immer liebevoll von der großartigen Schulzeit an der Togami. Für sie waren es die schönsten Jahre ihres Lebens. Daher ist für Mariya schon im Kindesalter klar, dass ihre Schulausbildung dieselbe sein wird, wie der ihrer Großmutter.

Als Mariya am Tag der Einschulung noch einen Rundgang durch den familieneigenen, großzügigen Vorgarten macht, ertappt sie einen Jungen, der auf dem Zaun des Anwesens sitzt und sich am Apfelbaum zu schaffen macht. Erst als Mariya den Eindringling, der das Familieneigentum fälschlicherweise für einen öffentlichen Park gehalten hatte, in die Flucht schlägt, fällt ihr auf, dass der Unbekannte die Schuluniform der Togami-Highschool trug.

Hinsichtlich der vielen Eindrücke während des ersten Schultages, ist der Vorfall schnell wieder vergessen. Als Repräsentantin der neuen Highschoolschüler beschäftigt sie sich vielmehr mit der Rede, die sie während der Einschulung halten soll. Stolz berichtet Mariya der Schulleiterin von ihrer Ansprache, als diese ein Manuskript hervorholt. Es sei Tradition, ausschließlich dieses Dokument vorzulesen. Eigene Ideen oder Änderungen sind nicht erwünscht. Kurzerhand landet Mariyas Vortrag für die Einschulung im Mülleimer. Die Enttäuschung ist Mariya auch noch anzusehen, als sie auf der Bühne steht und zu den neuen Schülern spricht. Wort für Wort liest sie emotionslos und trocken den vorgegebenen Text vor, als der unbekannte Junge, dessen Name Leon ist, die Veranstaltung aufmischt. Er spricht Klartext mit Mariya und motiviert sie, ihre eigenen Wünsche zu äußern, sodass sie plötzlich den Mut hat, ihre ursprünglich selbstgeschriebene Rede zu verkünden.

Seit diesem Tag schein Leon der frische Wind der Schule zu sein. Er gibt sogar offiziell bekannt, als neuer Präsident der Schülervertretung die Schule und die veraltete Grundhaltung elementar verändern zu wollen. Doch dabei braucht er Mariyas Unterstützung, die noch nicht weiß, ob das auch der richtige Weg ist.

Lalala Hallelujah! Band 2Eigene Meinung
„Lalala Halleluljah!“ zieht mit seinem wunderschönen Coverbild die Blicke alle Shojo-Fans auf sich. Tatsächlich ist der Zeichenstil sehr ansprechend. Jeder Strich wirkt perfekt gesetzt und geplant. Dies ist jedoch gleichzeitig Stärke, wie auch Schwäche. Oft fehlt es dadurch auch an Dynamik. Die Charaktere wirken als wären sie erst in Pose gebracht worden. Die Ergänzung von Schatten, vor allem in den Gesichtern, hätte den Figuren mehr Tiefe verliehen und sie plastischer werden lassen. Es fehlt den Protagonisten insgesamt an „Ecken und Kanten“.

Die Geschichte von „Lalala Hallelujah!“ ist durchaus ganz niedlich und lustig, aber leider auch ein wenig eintönig. Die Handlung geht zügig voran, es fehlt jedoch an Überraschungen oder einprägsamen Geschehnisse.

Wer jedoch vor allem hübsche Zeichnungen mag und ein nettes Manga für Zwischendurch sucht, der ist mit „Lalala Hallelujah!“ nicht falsch beraten.

©Izumi Mikage

Lalala Hallelujah!: ©2014 Yuka Fujiwara, Shueisha / Tokyopop

 

Home Sweet Home

Name: Home Sweet Home
Englischer Name:  –
Originaltitel: Gojikanme no Senso
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2014
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Yu
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

home sweet home 1Story
Auf der kleinen idyllischen Insel Aoshima, weit weg von den Metropolen Japans, führen die Bewohner ein ruhiges, ländliches Leben. Nur selten erfahren sie etwas über das Chaos auf dem Festland. Seit 5 Jahren herrscht Krieg. Den Inselbewohnern ist nicht einmal den Gegner bekannt. Wild spekulieren Sie über den Feind, es würde sich um einen außerirdischen Angriff handeln. Auch an Saku Futami, der heute in die 3. Klasse der Mittelstufe kommt, bemerkt die Konsequenzen des Krieges für die Einwohner Aoshimas. Die Lebensumstände sind bescheiden geworden. Lebensmittel werden knapp, insbesondere Fleisch gibt es nur selten. Und auch seine Mitschülerin Reina Shinokawa, die erst vor kurzem aus Tokyo geflohen ist, scheint schwer traumatisiert zu sein. Nur wenige Mitschüler haben Kontakt zu ihr. Sie scheint sich zurückzuziehen und die Mitmenschen zu meiden.

Doch mit Beginn der 3. Jahrgangsstufe ändert sich plötzlich alles. Die Schüler erstarren, als das Glas der Fenster im Klassenraum plötzlich zerspringt und am Horizont ein gigantischer Strahl aus dem Himmel heraussticht. Der Krieg hat das Festland nahe Aoshimas erreicht.

Die Situation könnte nicht schlimmer sein, da verkündet der Lehrer, dass ab sofort jeden Freitag in der 5. Stunde ein Schüler ausgewählt wird, der auf dem gegenüberliegenden Festland entsandt wird und am Krieg teilnehmen muss. Und ausgerechnet Reinas Name fällt als erstes. Panik steigt in Reina auf. All die Qualen des Krieges musste sie bereits am eigenem Leibe spüren und nun soll sie sich diesem Horror erneut stellen. Reina verliert die Kontrolle. Tränen und Schreie strömen aus ihr heraus. Saku kann diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen. Er ist der schnellste Läufer der Klasse. Wenn einer eine Chance hat, dann er. Freiwillig meldet er sich, um anstelle Reinas in den Krieg zu ziehen, als der Lehrer verkündet, dass nur er und seine Sandkastenfreundin Miyako als einzige disqualifiziert wurden. Was hat das zu bedeuten? Aus welchem Grund sollte er und die verträumte Miyako anders behandelt werden? Und kann Saku noch mal lebend vom Kampfgeschehen entkommen?

Home sweet Home Band 2Eigene Meinung
„Home Sweet Home“ ist erneut ein sehr einfühlsames und dramatisches Werk aus der Feder des Mangakas Yu. Anders als bei dem vorher gezeichnetem Manga „Ame & Yuki“ stammt diesmal auch die Geschichte gänzlich von Yu. Und diese muss sich gegenüber „Ame & Yuki“ keinesfalls verstecken. Zunächst beginnt „Home Sweet Home“ sehr friedlich. Der Leser kann dadurch optimal in die Umgebung eintauchen und sich mit den Protagonisten vertraut machen. Mit weiterem Verlauf der Geschichte gewinnt aber die Spannung die Oberhand. Schüler, die gezwungen werden, in den Krieg gegen einen unbekannten Gegner zu ziehen, sind doch extreme Rahmenbedingungen, die den Leser zum Nachdenken anregen.

Zeichnerisch sticht „Home Sweet Home“ wieder aus der Masse heraus. Die Bilder wirken wie Bleistiftzeichnungen, fein und skizzenhaft. Die Darstellungen der Figuren lassen den Eindruck von Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit aufkommen, was perfekt die Dramatik der Geschichte und die inneren Konflikte untermalt. Yus Zeichnungen sind auf dem ersten Blick einfach und schlicht, doch seine Stärke liegt darin, die Gefühle der Personen auf den Punkt zu bringen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Letztendlich ist die futuristische und dramatische Kriegsgeschichte von „Home Sweet Home“ eine erfrischende und tiefgründige Abwechslung.

© Izumi Mikage

Home Sweet Home: © 2014  Yu, Kadokawa Shoten/ Tokyopop

Welt ohne Freiheit

Name: Welt ohne Freiheit
Englischer Name:  –
Originaltitel: Fujiyuu Sekai
Herausgebracht: Japan: Ichijinsha 2013
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Naoko Kodama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Welt ohne FreiheitStory
Die niedliche Meiko ist an ihrer Schule ein Jungenmagnet, wird aber aus diesem Grund von ihren Mitschülerinnen drangsaliert. Erst als ihr die ein Jahr ältere, burschikose Leo ihre Freundschaft und damit ihren Schutz anbietet, wird das Leben für Meiko leichter und sie beginnt für die selbstbewusste Freundin zu schwärmen. Eines Tages aber passiert das Unfassbare: Meiiko wird auf dem Heimweg von der Schule Opfer einer Vergewaltigung! Seither meidet sie Männer und hat Angst von ihnen berührt zu werden.

Leo fühlt sich schuldig, weil sie ausgerechnet an diesem Abend ihre Freundin nicht wie üblich nach Hause begleitet hat. Diese Schuldgefühle ausnutzend, fordert Meiko von Leo mit ihr zusammen zu sein und dafür den Antrag eines Jungen abzulehnen. Leo sieht sich in der Verantwortung und willigt ein, ohne dass sie sich dadurch in einer Liebesbeziehung sieht. Doch das genügt Meiko nicht. Da sie die Liebe ihrer Freundin nicht gewinnen kann, fordert sie von Leo, ihre Sklavin zu werden und fortan alle ihre Wünsche zu erfüllen.Einige Jahre gehen so uns Land. Erst als Leo an der Universität eine Kommilitonin kennenlernt, die ihr mehr oder minder offen Avancen macht, beginnt sie sich gegen Meikos Regime aufzulehnen und deren Ansprüche nicht mehr zwangsläufig zu erfüllen. Takase, die Studienkollegin, würde sich über eine ernsthafte Beziehung mit Leo freuen. Doch kann und will Leo diese Gefühle erwidern? Oder hängt ihr Herz doch eher an einer anderen Person?

Eigene Meinung
Es ist ein seltsamer Auswuchs von Liebe, der in „Welt ohne Freiheit“ vermittelt wird. Beziehungen auf mehr oder minder freiwilliger „Herr-Sklave“-Basis scheinen in Japan offenbar anzukommen. Spätestens seit „Kimi wa Pet“ ist dieses Motiv auch im deutschsprachigen Raum angekommen. „Welt ohne Freiheit“ kombiniert das Muster mit einer Yuri-Beziehung zwischen zwei standartmäßig vollkommen unterschiedlichen Frauen. Die Außenwahrnehmung dieses Paars wird durch eine dritte Frau gewährleistet, eine Dreiecksbeziehung, die unter Umständen etwas Schwung in die Handlung gebracht hätte, streift aber nur sanft den Bereich des Möglichen.

Das ist vielleicht sogar das überraschendste Handlungselement. So plätschert die Story gemächlich und unspektakulär dahin. In Versatzstücken wechseln sich Vergangenheit und Gegenwart der Handlung ab, um die Hintergründe zu erklären. Auch ohne diese Informationen bleiben die Entwicklungen vorhersehbar.

Die Zeichnungen – Shojo-Stil mit sehr spärlichen Hintergründen und vielen „Gesichterlosen“ – sparen auch Sexualdarstellungen nicht aus, weswegen der Band einem älterem Publikum vorbehalten bleiben sollte.

© Rockita

Welt ohne Freiheit: © 2013  Naoko Kodama  Ichijinsha / Tokyopop

Dragon’s Crown

Name: Dragon’s Crown
Englischer Name: Dragon’s Crown
Originaltitel: Dragon’s Crown
Herausgebracht: Japan: Kadokawa 2014
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Original: ATLUS
Zeichnungen: yuztan
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 9,95 €

Dragon's Crown Band 1Story:
In Hydeland, dem Reich der Menschen, geht in letzter Zeit alles drunter und drüber. Während das gemeine Volk von üblen Monstern heimgesucht wird, verschwinden immer mehr Abenteurer auf der Suche nach dem verschollenen König und kehren selbst nie wieder zurück. Eine Amazone, ein Krieger, eine Hexe, ein Magier, eine Elfe, ein Zwerg und die kleine Fee Tiki treffen sich im Gasthaus Dragon’s Haven Inn und tun sich zusammen. Um der Gilde beizutreten, müssen sie zunächst mit vereinten Kräften das Ei einer Harpyie erringen. Nach bestandener Aufnahmeprüfung werden sie von der Gilde immer wieder losgeschickt, um die Menschen vor Monstern zu retten oder Soldaten des Königreichs im Kampf gegen die Ungeheuer zur Seite zu stehen.

Während dieser Aufträge findet die Abenteurergruppe heraus, dass der König die legendäre Dragon’s Crown erhalten und danach Selbstmord begangen hat. Hierbei handelt es sich um eine Krone, die es ihrem Träger ermöglicht, Drachen zu kontrollieren. Auch eine Gruppe von Ketzern ist hinter der Dragon’s Crown her, um damit den alten Drachen als Waffe zur Eroberung des Königreichs zu missbrauchen und so die Aufmerksamkeit des Dämonenkönigs auf sich zu ziehen.

Der Premierminister Gustaf, der Prinzessin Vivian dem Anschein nach mittels der seit über 100 Jahren als verloren geltenden Runenmagie zu seiner Marionette gemacht hat, entpuppt sich als Spion des benachbarten Reiches Bolga und türmt mit ihr und dem für die Thronfolge notwendigen Reichsapfel. Nun liegt es an unserem mutigen Abenteurertrupp, die beiden aufzuhalten, doch kaum haben sie sie auf hoher See eingeholt, werden sie auch schon von Piraten attackiert und voneinander getrennt…

Dragon's Crown Band 2Eigene Meinung:
Dieser Manga basiert auf dem gleichnamigen Spiel für die PlayStation 3 und PlayStation Vita, das bereits am 11. Oktober 2013 in Deutschland – jedoch leider nur auf Englisch – erschienen ist. Tatsächlich hat man während des Lesens das Gefühl, man würde gerade ein Fantasy-Rollenspiel à la World of Warcraft spielen. Das liegt unter anderem daran, dass während der Angriffe hin und wieder kleine Bilder vor den Kämpfern zu sehen sind, die an die Symbole aus der Attackenleiste von Spielen wie WoW erinnern. Anfangs erscheint einem die Geschichte sehr episodenhaft: Jedes Kapitel beginnt mit einer Einleitung, die die Ereignisse zwischen den Missionen der Abenteurer kurz und bündig zusammenfasst und schon findet man sich mitten in der jeweiligen Quest wieder, wobei sich meistens nur 4 der 6 Gefährten auf eine Mission begeben, während die anderen beiden stets schön brav im Dragon’s Haven Inn warten und am Ende jedes Kapitels kurz bei ihren Aktivitäten in besagtem Gasthaus gezeigt werden. Ein Großteil der Kapitel besteht aus den Kämpfen zwischen den Abenteurern und den Monstern, die sich ihnen beim jeweiligen Auftrag in den Weg stellen.

Mit der Zeit zeigt sich aber, dass die Episoden sehr wohl miteinander im Zusammenhang stehen und eine größere Rahmenhandlung voller Intrigen und Mysterien breitet sich faszinierend vor dem Leser aus. „Dragon’s Crown“ hat einen äußerst originellen Erzählstil, der den Fantasy-RPG-Charme der Game-Vorlage prima aufs Manga-Format überträgt, allerdings stört es auch an manchen Stellen, dass viele Ereignisse nur kurz zusammengefasst werden, wie z. B. die Befreiung der Abenteurer aus dem Gefängnis. Außerdem hätte man ihnen ruhig eigene Namen geben können, statt sie immer nur „Magier“, „Amazone“, „Krieger“, usw. zu nennen. Der Zeichenstil ist etwas comichaft und die Charakterdesigns kommen denen der Spiele-Artworks sehr nahe.

Zu Beginn mag der Manga etwas verwirrend sein, da so viele Charaktere auf einmal vorkommen, ohne wirklich näher vorgestellt zu werden und es auch schon direkt mit den Abenteuern losgeht, aber mit der Zeit findet man sich ganz gut in Hydeland ein. Episode 6 widmet sich sogar vollständig den Abenteurern und ihren Beweggründen. Ein Muss für alle, die Dragon’s Crown gespielt haben oder noch spielen! Auch Fans des Fantasy-Genres und von Spielen wie WoW und Ragnarök werden diesen Manga bestimmt zu schätzen wissen und ich kann mir gut vorstellen, dass der ein oder andere durch die Lektüre auch Lust bekommt, das Game auszuprobieren und dieses dadurch in Deutschland einen höheren Bekanntheitsgrad erlangen kann.

© Ban_Mido

Dragon’s Crown: © 2014 ATLUS, yuztan, Kadokawa / Tokyopop

Merry Nightmare

Name: Merry Nightmare
Englischer Name: Dream Eater Merry
Originaltitel: Yumekui Merry
Herausgebracht: Japan: Houbunsha 2008
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Yoshitaka Ushiki
Bände: 21 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

Story:Merry Nightmare Band 1
Der 17-jährige Yumeji Fujiwara, der bei seiner Sandkastenfreundin Isana wohnt, da seine Eltern geschäftlich unterwegs sind, hat die besondere Fähigkeit, anhand der Farbe der Aura, die jemanden umgibt, festzustellen, was für einen Traum die Person haben wird. Allerdings ist seine Trefferquote nicht besonders hoch. Es gibt nur eine Farbe, bei der er immer richtig liegt: eine schwarze Aura sagt zielsicher einen Alptraum voraus! Und Yumeji selbst wird leider regelmäßig von solchen geplagt. In seiner Kindheit hat er jemandem ein Versprechen gegeben, das er nicht halten konnte, doch er erinnert sich weder daran wem, noch worum es ging…

Die Geschichte kommt ins Rollen, als sogenannte Traumdämonen wie John Doe, der Verfolger, Yumeji und seine Freunde aus dem Literatur-Club nach und nach sogar schon am helllichten Tag heimsuchen! Um dauerhaft in der realen Welt bleiben zu können, müssen diese nämlich den Körper eines Menschen übernehmen. Das ist der äußerst schnellen und starken Traumdämonin Merry Nightmare offenbar gelungen, doch sie kann sich nicht mehr daran erinnern. Anders als die anderen Traumdämonen, die ein Gefäß suchen, um in die reale Welt zu gelangen, will Merry wieder in die Traumwelt zurück und stellt sich, in der Hoffnung von den anderen Traumdämonen in Erfahrung zu bringen, ob und wie sie in ihre Welt zurückkehren kann, an Yumejis Seite ihren Artgenossen mutig entgegen. Dadurch dass Yumejis Fähigkeit ihm ermöglicht, Traumdämonen aufzuspüren und Merry die Kraft hat, um sie zu besiegen, ergänzen sich die beiden prima, weshalb Merry kurzer Hand ebenfalls bei Isanas Vater einzieht und als Gegenleistung in dessen Café arbeitet.

Merry Nightmare Band 2Eigene Meinung:
Vom Stil her erinnert der Manga nicht zuletzt wegen Merry Nightmares Spitznamen „Dream Eater Merry“ etwas an „Soul Eater“. Der Zeichenstil und die Motive sind recht ähnlich, wobei Soul Eater deutlich skurrilere Hauptdarsteller vorzuweisen hat. Bei den Charakteren fischt Ushiki hingegen eher in altbekannten Gewässern: Da wäre die liebenswerte Sandkastenfreundin Isana, die die Protagonisten beherbergt, die mysteriöse Merry mit retrograder Amnesie und Yumeji, der typische hilfsbereite Hauptdarsteller, der unvermittelt in eine andere Welt hineingezogen wird und mit dem sich der Leser auf seiner Suche nach Antworten auf all die Fragen identifizieren kann. Allerdings ist die mangelnde Originalität im Hinblick auf die Persönlichkeiten der Charaktere nicht unbedingt schlecht, da sie allesamt sympathisch sind und man direkt das Gefühl hat, alten Bekannten zu begegnen.

Sowohl Yumeji als auch Merry haben Gedächtnislücken, was Raum für Spekulationen bietet und dazu anregt, weiterzulesen. Hat Yumejis Versprechen aus der Vergangenheit am Ende womöglich sogar mit Merrys Eintritt in die reale Welt oder seiner besonderen Fähigkeit zu tun, die ihm erst vor 10 Jahren bewusst wurde? Kann Merry in ihre Welt zurückkehren und wessen Körper hat sie besetzt, um die reale Welt zu betreten? „Merry Nightmare“ ist ein solider Mystery-Manga, der sich eher an jüngere Leser richtet.

© Ban_Mido

Merry Nightmare: © 2008 Yoshitaka Ushiki, Houbunsha / Tokyopop

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