Hidden Flower

Name: Hidden Flower
Englischer Name:
Originaltitel: Hana wa Saku ka
Herausgebracht: Japan: Gentosha Comics 2009
Deutschland: Carlsen 2012
Mangaka: Shoko Hidaka
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Hidden Flower Band 1Story:
Für den Marketingexperten Kazuaki Sakurai zählt nichts mehr als der Job. Egal wie viel Stress ein neues Projekt mit sich bringt, oder wie lange er im Büro arbeiten muss – seine Arbeit geht über alles. Das bringt ihm den Respekt seiner Kollegen ein und macht ihn zu einem Ass in seinem Bereich. Allerdings hat Kazuaki kaum Freizeit und noch weniger Erholung, obwohl er sich erst vor kurzem ein Haus mit Garten gekauft hat, um abschalten zu können.

Als er eines Tages am Bahnhof mit dem introvertierten, brüsken Youichi zusammen stößt und dabei komplett durchnässt wird, nimmt ihn der junge Kunststudent mit nach Hause. Das alte, traditionelle Gasthaus, das Youichi geerbt hat, fasziniert und beeindruckt Kazuaki so sehr, dass er auch später Youichi immer wieder besucht und schließlich die Bewohner des Anwesens näher kennenlernt. Und obwohl sich Youichi zumeist sehr ablehnend und unfreundlich verhält, versucht Kazuaki immer wieder mit dem jungen Besitzer Freundschaft zu schließen. Doch erst als das Anwesen für eine Marketingkampagne ausgewählt wird und sich Kazuakis Auftragsgeber als Youichis Verwandter entpuppt, erfährt er mehr über die Hintergründe. Zudem erkennt er langsam, dass er tiefere Gefühle für den unnahbaren Kunststudenten entwickelt und bekommt plötzlich Konkurrenz in Form eines offenherzigen Kommilitonen Youichis …

Eigene Meinung:
Mit „Hidden Flower“ legt Carlsen einen weiteren Manga der beliebten Zeichnerin Shoko Hidaka vor, die für ihre ernsten und ruhigen Alltagsthemen bekannt ist. So ist es kaum verwunderlich, dass die Mangaka die Geschichte ihrer Charaktere mit sehr viel Ruhe und Einfühlungsvermögen erzählt. Sowohl die Handlung, als auch die Beziehung der Charaktere untereinander entwickeln sich nur langsam. Sie überstürzt nichts und leiert die Geschichte nicht hektisch herunter, wie es bei vielen Boys Love Mangas oft der Fall ist. Möglicherweise liegt das daran, dass es sich bei „Hidden Flower“ um keinen Einzelband handelt, so dass den Figuren und der Geschichte mehr Raum bleibt, um sich zu entfalten. Auf diesem Weg kann man sich gut in die Charaktere hineinversetzen und ihre Gedanken und Gefühle besser nachvollziehen. Sie werden realistischer und greifbarer, als lägen Kazuaki und Youichi reale Vorbilder zugrunde.

Hidden Flower Band 2Dennoch sollte man sich darauf einstellen, dass die Handlung oftmals vor sich hinplätschert und ein wenig in die Länge gezogen wirkt. Wer auf erotische Szenen hofft, wird leider enttäuscht – zumindest im ersten Band geht es nicht über Andeutungen und leise Untertöne hinaus.

Die Zeichnungen sind sehr schön, schlicht und passen gut zum ruhigen und ernst Grundthema. Die Künstlerin verzichtet auf übermäßige Action, dynamische Bilder und SD-Einlagen und konzentriert sich gänzlich auf die Mimik und Gestik ihrer Charaktere. Shoko Hidaka kann man in gewisser Weise als Charakterzeichnerin titulieren, da sich ihre Werke fast ausschließlich um die Figuren und deren Gefühlswelt drehen. Dementsprechend sicher ist ihr Stil, so dass sie auch ältere Menschen und Frauen überzeugend und passend darstellen kann. Auch die Hintergründe überzeugen und fügen sich gut in das Gesamtbild ein.

Alles in allem ist „Hidden Flower“ ein Muss für Fans der Künstlerin und diejenigen, die ruhige, realistische und ernste Mangas bevorzugen. Auch dieses Mal wird Shoko Hidaka ihrem Namen gerecht und wartet mit einem stillen Werk und sympathischen Figuren, denen genug Raum gegeben wird, um sich zu entwickeln. Wer auf lustige Anekdoten und erotische Szenen hofft, ist hier definitiv falsch und sollte sich lieber nach anderen Titeln umsehen. Allen anderen sei „Hidden Flower“ wärmstens ans Herz gelegt.

© Koriko

Hidden Flower: © 2009 Shoko Hidaka, Gentosha Comics Inc. / Carlsen

Hero Heel

Name: Hero Heel
Englischer Name: Hero Heel
Originaltitel: Hero Heel
Herausgebracht: Japan: Libre 2005
Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Hero Heel Band 1Story:
Minami ist Jungschauspieler und wartet auf seine erste große Rolle und damit den großen Durchbruch. Als ihm die Hauptrolle in einer Science- Fiction- Kinderfernsehserie angeboten wird, nimmt er nur auf Anraten seines Agenten hin an. Minami wollte eigentlich eine Charakterrolle spielen, doch da sich keinerlei Angebote einfinden, beschließt er für ein Jahr an der Produktion teilzunehmen und den Helden der Serie zu spielen. Bei der ersten Pressekonferenz trifft er auf seine Filmkollegen, allen voran den zynischen Sawada, der die Rolle des Bösewichts übernehmen soll. Dieser hält nicht viel von Minami, der nur halbherzig bei der Sache ist und auch kurze Zeit nach Beginn der Dreharbeiten nicht mit ganzem Herzen an der Fernsehserie mitwirkt, findet Minami doch solche Actionserien selbst ein wenig lächerlich.

Doch schon bald, muss Minami feststellen, dass ihm die Arbeit mehr abverlangt, als er gedacht hat und angestachelt von Sawadas Kommentaren und Blicken, beginnt Minami sich immer mehr in die Rolle des Helden hinein zu versetzen. Tatsächlich gelingt es ihm sich zu steigern und er wird fester Teil des Teams. Als er sich bei Sawada nach einem anstrengenden Drehtag bedanken will, erwischt er diesen in einer äußerst prekären Situation- beim Kuss mit einem anderen Mann. Die Erkenntnis, dass Sawada schwul ist, erschüttert Minami, gleichzeitig ist er jedoch von seinem Schauspielkollegen fasziniert, der sich nicht darum kümmert, dass er in flagranti erwischt wurde. Minamis Gedanken beginnen immer mehr um Sawada zu kreisen und schon bald fällt auch Sawada die offensichtliche Neugier Minamis auf.

Als Sawada den verdutzen jungen Mann küsst, um Minamis Neugier zu stillen, ahnt er nicht, dass er auf diesem Wege erst recht Minamis Interesse an sich selbst steigert. Denn nach und nach verfällt Minami dem Charme Sawadas immer mehr, obgleich dieser keinerlei Interesse an seinem Kollegen hat.

Hero Heel Band 2Eigene Meinung:
Die Story von „Hero Heel“ klingt recht stereotyp. Ein junger (unschuldiger) Mann, der keinerlei Interesse an Schwulen hat, lernt einen Mann kennen und muss sich eingestehen doch nicht so heterosexuell zu sein, wie gedacht. Dennoch ist der Manga ein gelungenes Werk Makoto Tatenos und weiß durchaus mit interessanten Handlungsbögen zu trumpfen. Besonders der Dreh der Actionserie, die einen größeren Teil des Mangas einnimmt, ist abwechslungsreich, interessant und gut in Szene gesetzt. Der Mangaka gelingt es so, in eine recht unspektakuläre Handlung mit Actionszenen und interessanten Charakteren und Kostümen zu spicken, die das Ganze ein wenig aufpeppen, besonders weil der Leser die Handlung der Actionserie parallel noch mitbekommt und verfolgen kann.

Die Zeichnungen sind sehr solide und weisen einen hohen Standard auf. Man merkt deutlich, dass das Werk neueren Datums ist, da sich Makoto Tateno seit ihrem Erstling sehr gesteigert hat. Gleichzeitig sind auch die erotischen Szenen etwas expliziter und ästhetischer, sind generell stimmungsvoller in Szene gesetzt. Lediglich das stereotype Aussehen der Charaktere stört ein wenig, besonders da Sawadas Partner immer hellhaarig sind und sich auch sonst diese Personen kaum voneinander unterscheiden lassen. Zeitweise wirken die Nebencharaktere auch etwas schludrig, aber das verringert in keiner Weise das Lesevergnügen.

Fans der Zeichner und generell Fans des Yaoi-Genres, sollten einen Blick riskieren und sich „Hero Heel“ durchlesen. Die Zeichnungen sind solide, die Handlung interessant und auch wenn alles vom Grundschema her nichts Neues bietet, verspricht es doch kurzweiliges Lesevergnügen.

© Koriko

Hero Heel: © 2002 Makoto Tateno, Libre Publishing Co.,Ltd. / EMA

Heartbeat Trio

Name: Heartbeat Trio
Englischer Name:
Originaltitel: Mune ga kowaresou
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2012
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Ichika Hanamura
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Heartbeat TrioStory:
Von Kindesbeinen an ist Nao mit Haruki befreundet, genießt seine Unterstützung in allen Lebenslagen und vertraut ihm voll und ganz. Als Naos Cousin Yo die Bildfläche betritt, wird dieser sofort in den kleinen Freundeskreis aufgenommen. Mit seiner stillen, unnahbaren Art sorgt er bald für Wirbel in Naos Gefühlswelt, bis er sich schließlich eingestehen muss, dass er in seinen Cousin verliebt ist.

Kurz darauf beobachtet er Haruki und Yo beim Küssen und muss entsetzt feststellen, dass seine beiden Freunde wohl ineinander verliebt sind. Noch bevor er die Sache mit Haruki klären kann, stirbt dieser bei einem Autounfall und lässt Nao mit einer seltsamen Bitte allein: Er soll Yo vertrauen und ihm einen Kuss zurückgeben, den Haruki ihm schuldet. Vollkommen verwirrt von der Bitte und der seltsamen Atmosphäre, die zwischen ihm und Yo herrscht, wagt Nao nicht, seine Gefühle offen zu zeigen, aus Angst Yo damit zu verletzen …

Eigene Meinung:
„Heartbeat Trio“ ist ein weiterer Manga von Ichika Hanamura, die hierzulande bereits durch ihren verträumten Boys Love Manga „Sugar sweet Sugar“ bekannt geworden ist. Hatte sie sich in ihrem Debüt eher an Kurzmangas versucht, bietet sich dem Leser in „Heartbeat Trio“ eine einzelne, in sich geschlossene Geschichte, in der es vorwiegend um Romantik und Drama geht. Letzteres ist dabei besonders stark vertreten, strotzt die Handlung doch nur so vor Drama und Herzschmerz. Hauptproblem ist das ewig andauernde Verwirrspiel zwischen Nao und Yo, das bereits ab der Hälfte ermüdend und nervtötend ist. Die Handlung bietet zu wenig Abwechslung, da der gesamte Manga nur auf einem Missverständnis zwischen den Figuren aufgebaut wird. Die Szenen und Dialoge wiederholen sich, die Charaktere drehen sich im Kreis, weil es niemand schafft das offensichtliche auszusprechen. Da helfen auch die Rückblenden und die vielen Perspektivwechsel nicht, da man einige Szenen doppelt, wenn nicht dreifach erlebt. Was eigentlich für Dreidimensionalität und Nachvollziehbarkeit sorgen soll, zündet nicht, da es über die schwache Story nicht hinwegtäuschen kann. Als Leser wartet man im Grunde nur darauf, dass Nao und Yo das Missverständnis aus dem Weg schaffen.

Trotz der Perspektivsprünge bleiben die Charakter blass und unnahbar. Man kann sich zu keiner Zeit wirklich mit den Figuren identifizieren. Nao ist sehr unselbstständig, feminin und geht einem mit seiner schwächlichen Art mit der zeit wirklich auf die Nerven. Selbst für einen Uke ist er einfach zu weich und wirkt dadurch sehr unrealistisch. Leider kann auch Yo nicht sonderlich punkten. Ihm fehlt es ebenso an charakterlicher Tiefe und Stärke. Einzig Haruki ist in den Rückblenden ein sympathischer Charakter, da er wesentlich offener und aufgeschlossener ist, als Yo und Nao.

Zeichnerisch kann Ichika Hanamura wieder punkten, denn „Heartbeat Trio“ besticht durch sehr feine, weiche Zeichnungen, die gut zu den Charakteren und zur kitschigen Handlung passen. Sowohl Nao als auch Yo und Haruki wirken sehr androgyn, fast schon feminin, was dadurch verstärkt wird, dass sich die Zeichnerin vorwiegend auf die Gesichter der Jungs konzentriert. Gerade die Haare und Augen sind sehr detailliert und aufwendig gezeichnet, doch das täuscht nicht über die Monotonie in den Charakteren hinweg. Es mangelt an Dynamik, unterschiedlichen Gesichtsausdrücken, Gefühlsregungen – Ichika Hanamuras Figuren wirken auf jedem Panel gleich, egal ob sie glücklich, traurig oder entsetzt sind, sie starren seltsam emotionslos vor sich hin. Ihr Stil erlaubt keine tieferen Emotionen, weswegen die Figuren einfach nur kühl und unnahbar wirken.

Insgesamt ist „Heartbeat Trio“ ein Manga, der am ehsten für Romantik- und Dramafans geeignet ist und für alle, die androgyne und schwächliche Charaktere mögen. Sowohl die Handlung als auch die Figuren können nicht überzeugen und auch der Zeichenstil, egal wie sehr er zu der kitschigen Story passt, wirkt beim Lesen monoton und langweilig. Nur Fans von Ichika Hanamura zu empfehlen oder solchen, die einen Hang zu Herzschmerzgeschichten haben.

© Koriko

Heartbeat Trio: © 2012 Ichika Hanamura, Shinshokan Co.,Ltd. / EMA

Heart Stop

Name: Heart Stop
Englischer Name:
Originaltitel: Heart Stop
Herausgebracht: Japan: Gentosha 2011
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Aoi Kujyo
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Heart StopStory:
Der junge Keiichi arbeitet in einem Café, in dem in regelmäßigen Abständen die Bilder eines jungen Künstlers ausgestellt werden. Er selbst mag die Bilder, auch wenn er den Maler nicht kennt. Das ändert sich schlagartig, als er eines Tages seine Bushaltestelle verpasst und nach Hause laufen muss. Auf dem Weg wird er von einem Stalker verfolgt, doch noch bevor er den Mann zur Rede stellen kann, läuft dieser davon. Am Folgetag muss Keiichi feststellen, dass der nächtliche Verfolger und der Künstler ein und dieselbe Person sind. Michiyuki, der Kunst studiert, verfolgt keine bösen Absichten, sondern wollte Keiichi lediglich sicher nach Hause bringen.

Die beiden lernen sich näher kennen und schnell wird klar, dass der junge Student in Keiichi verliebt ist. Als Michiyukis Freund Zama, dessen Wohnung mit seinen Skulpturen zustellt, ist der junge Künstler gezwungen, sich anderweitig nach einer Übernachtungsmöglichkeit umzusehen. Keiichi bietet ihm ein Plätzchen an und die beiden kommen sich näher und werden schließlich ein Paar. Doch die eigentlichen Probleme kommen erst, denn urplötzlich taucht erneut ein Stalker auf, der es auf Keiichi abgesehen hat. Dummerweise ist dessen Chef Oshima derjenige, dem sich Keiichi anvertraut und dieser möchte seinem Angestellten nur helfen, indem er ihn immer wieder nach Hause bringt oder Keiichi bei sich übernachten lässt. Auf Michiyuki wirkt dies jedoch vollkommen anders und schon bald verdächtigt er Keiichi ihn zu betrügen …

Eigene Meinung:
Mit „Heart Stop“ legt Tokyopop einen Manga der beliebten Künstlerin Aoi Kujyo vor, die in Japan bereits etliche Boys Love Mangas herausgebracht hat. Die Geschichte bietet leider wenig Neues und ist vorhersehbar, sobald man die erst Seiten gelesen hat. Diese sind zudem ein wenig verwirrend und wirken ein wenig unzusammenhängend, da gerade das Kennenlernen und die weiteren Treffen von Keiichi und Michiyuki so kurz angerissen und nur in wenigen Panelen dargestellt werden, dass man fast ein wenig den Überblick verliert. Teilweise wechseln die Szenen binnen weniger Seiten, was nicht unbedingt dazu beiträgt die Figuren besser kennen zu lernen. Hier wäre es schöner gewesen, wenn die Künstlerin der Geschichte und den Figuren mehr Zeit gegeben hätte, sich zu entwickeln. So wirken die einzelnen Handlungsböden und Szenen leider ein wenig gestelzt und unnatürlich, insbesondere die Art wie die beiden Protagonisten zusammenkommen.

Durch die rasche Erzählweise bleiben die Figuren sehr blass und werden nur oberflächlich vorgestellt. Man lernt weder Michiyuki, noch Keiichi oder die anderen Charaktere wirklich kennen, so dass man keinerlei Bindung zu ihnen aufbauen kann. Es scheint, als hätte die Mangaka ihnen keinerlei Hintergrund gegeben, mit dem man den Figuren mehr Tiefe hätte geben können. Der Leser kann sich nicht mit ihnen identifizieren und so plätschert der gesamte Manga an einem vorüber, ohne dass er tiefere Eindrücke hinterlässt.

Dafür ist Aoi Kujyos Zeichenstil sehr schön, solide und in sich stimmig. Die Figuren wirken erwachsen und sind gut in Szene gesetzt. Auch Hintergründe, Frauen und dynamische Perspektiven sind kein Problem und machen „Heart Stop“ wenigstens optisch zu einem soliden Boys Love Manga, auch wenn man erotische Szenen vergeblich sucht, da Aoi Kujyo immer vorher ausblendet und den Rest der Fantasie der Leser überlässt.

Alles in allem ist „Heart Stop“ ein durchwachsenes Werk, das lediglich mit guten Zeichnungen punkten kann. Es ist schade, dass sowohl die Charaktere, als auch die Geschichte nicht überzeugen kennen, da beiden zu wenig Platz zum Entfalten geboten wird. Wer alltägliche Geschichten mag und nicht viel Wert auf Charakterentwicklung legt, kann einen Blick riskieren, alle anderen sollten sich eher nach anderen Mangas auf dem deutschen Markt umsehen …

© Koriko

Heart Stop: © 2011 Aoi Kujyo, Gentosha Comics Inc. / Tokyopop

Hauptfach Liebe

Name: Hauptfach Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Konna Otoko wa Aisareru
Ai no Kotoba mo Shiranaide
Himitsu no Yoasobi
Herausgebracht: Japan: Houbunsha 2007
Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Rie Honjoh
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Hauptfach Liebe Band 1Story:
Dass Retsu schon seit einiger Zeit in Shogo verknallt ist, weiß dieser nur zu genau. Der Präsident des Schülerrates beobachtet Retsu schon seit einer Weile und muss selbst zugeben, dass er ebenfalls Interesse an dem ruhigen, wortkargen Protokollführer entwickelt. Doch Retsu schafft es einfach nicht über seinen Schatten zu springen und so nimmt Shogo die Sache selbst in die Hand. Schnell wird jedoch deutlich, dass all die versteckten Andeutungen an Retsus unbedarfter Art abprallen und er keinerlei Annäherungen versucht, egal wie viele Möglichkeiten Shogo ihm bietet.

Als Retsu seinen Schulkameraden endlich zu sich nach Hause einlädt und ihn bittet zu kochen, glaubt Shogo endlich am Ziel zu sein. Dass Retsu sich um seine zwei kleinen Geschwister kümmert, vereitelt alle Pläne und Shogo ist schon kurz davor endgültig aufzugeben; glaubt sogar sich all das nur eingebildet zu haben. In einem letzten Versuch fordert er Retsu direkt auf, seine Gefühle zu offenbaren und tatsächlich trägt diese Aufforderung Früchte. Es kommt zum ersten Kuss und endlich werden die beiden ein Paar, doch schnell wird Shogo bewusst, dass er mit Retsu noch einen weiten Weg vor sich hat. Dieser ist nämlich zu schüchtern, um weitere Annäherungen zu versuchen und schließlich ist es erneut Shogo, der den nächsten Schritt macht. Denn Shogo ist mit ein paar Küssen nicht zufrieden und beschließt mit Retsu in einem Love Hotel einen prickelnden Abend zu verbringen…

Der zweite Band widmet sich zum einen der Beziehung Kuratas und Kojimas, die beide ebenfalls Mitglieder des Schülerrates sind; zum anderen Kota und Hiroto, deren Eltern heiraten und die beiden somit zu Brüdern werden.

Kurata und Kojima kommen zusammen, als die Schüler im Prüfungsstress ersticken, doch während Kurata sich kaum um die anstehenden Tests kümmert, steckt Kojima bis zum Hals in den Vorbereitungen. Die Probleme sind daher vorprogrammiert…

Hauptfach Liebe Band 2Auch die beiden Brüder haben es nicht leicht, besonders als Kota herausfindet, dass sein neuer Bruder ihn überhaupt nicht leiden kann. Doch das alles ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint und auch Kota muss das einsehen, als er Hiroto auf den Zahn fühlt…

Eigene Meinung:
Rie Honjoh bleibt ihrem Ruf treu und liefert mit „Hauptfach Liebe“ einen typischen BL-Manga der härteren Gangart. Die Geschichte ist dabei nicht weiter erwähnenswert und verläuft in den gängigen Bahnen des Genres, ebenso sind die Charaktere nicht sonderlich innovativ geworden. Dass dieses Mal der Uke der aktive und fordernde Part ist, ist die einzige Abwechslung, die sich dem geneigten Leser bietet, immerhin ist Retsu für einen Seme doch sehr schüchtern und zurückhaltend. Damit hört der Reiz an der Geschichte auch schon auf und Rie Honjoh konzentriert sich auf die Beziehungsprobleme und die erotischen Szenen, von denen es mehr als genug gibt. Fans von richtigen Yaoi-Mangas werden auf jeden Fall voll auf ihre Kosten kommen, wer es romantisch und realistisch mag, ist mit „Hauptfach Liebe“ schlecht beraten.

Die Zeichnungen Rie Honjohs sind wie immer sehr gut geworden und bewegen sich auf einem sehr hohen technischen Niveau. Die Figuren sind hübsch anzusehen, anatomisch ist nichts auszusetzen und im Gegensatz zu anderen Mangakas dieses Genre bemüht sich die Künstlerin um Dynamik und Bewegung in ihren Bildern. Der Manga punktet allein dadurch schon und es macht durchaus Spaß die Geschichte um Shogo und Retsu zu verfolgen.

Insgesamt ist „Hauptfach Liebe“ ein Muss für alle BL-Fans, die auf Erotik nicht verzichten und zudem der Geschichte und den Charakterentwicklungen nicht soviel Beachtung schenken wollen. Wer härtere Erotik und viel Sex nicht ausstehen kann, sollte um den Manga unbedingt einen Bogen machen. Die Alterfreigabe „ab 18“ kommt nicht von ungefähr…

© Koriko

Hauptfach Liebe: © 2007 Rie Honjoh, Houbunsha Co.,Ltd. / Tokyopop

Hauch der Leidenschaft

Name: Hauch der Leidenschaft
Englischer Name:
Originaltitel: Toiki Yorimo Yasashii
Herausgebracht: Japan: Frontier Works 2008
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Masara Minase
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Hauch der LeidenschaftStory:
Als Masato Akino endlich einen neuen Job bei einem Café als Bedienung findet, ist er am Ziel einer zweijährigen Suche. Doch nicht, weil er so dringend einen Job benötigt hat, sondern weil dieses Café regelmäßig von dem Autoren Takashi Kazaoka besucht wird. Als kurz darauf der Schriftsteller tatsächlich das Café betritt und Masato sogar die Gelegenheit bekommt mit dem Mann zu reden, ist er überglücklich. Masato selbst hat lange nach dem Autoren gesucht, doch da er nicht preisgeben will, dass er genau weiß, wer Kazaoka ist, verstellt er sich und belügt ihn. Dank dieser Lüge und Asano, dem Besitzer des Cafés und einem gutem Freund Kazaokas erhält Masato die Gelegenheit Kazaoka zu Hause zu besuchen, um ein signiertes Buch abzuholen.

Diese Chance lässt sich Masato nicht entgehen und unerwartet ergibt sich mehr aus dem Besuch. Die beiden schlafen miteinander und Masato ist sich sicher dieses Mal seine erste Liebe zu vergessen und dieses Kapitel endgültig abzuschließen. Besonders die Tatsache, dass Kazaoka deutlich macht, dass er lediglich an einem One-Night-Stand interessiert ist, bestärkt den jungen Studenten in seinem Entschluss. Schon am frühen Morgen verlässt er die Wohnung des Autors und kündigt seinen Job bei Asano.

Dass Kazaoka nach dieser Nacht durchaus Interesse an einer Beziehung hat, erfährt der Junge erst, als dieser ihn nach der Uni abfängt. Er stellt Masato zur Rede und die beiden werden ein Paar. Masatos Träume gehen in Erfüllung, doch durch einen dummen Zufall erfährt Kazaoka, dass Masato von Anfang an wusste, wer er ist und ihn belogen hat. Bedingt durch eine sehr schlechte Erfahrung in der Vergangenheit des Schriftstellers, hasst er es belogen zu werden. Wütend er stellt Masato zur Rede und trennt sich schließlich von ihm, ohne dem jungen Mann die Gelegenheit zu geben, sich genauer zu erklären. Als Kazaoka später auf ein klärendes Gespräch besteht, erzählt Masato endlich, warum er zwei Jahre auf der Suche war, und dass sich die beiden Männer nicht zum ersten Mal begegnen…

Der Manga enthält zu dem den Kurzcomic „Mehr als tausend Worte“, in dem es um die beiden Arbeitskollegen Kiryu und Takase. Während Takase sehr deutlich zeigt, dass er Kiryu liebt, ist dieser sehr still und ruhig und nach einigen Monaten zweifelt Takase an der Liebe Kiryus und beendet die Beziehung. Als er Kiryu mit einem gemeinsamen Freund Konno sieht, ist er unheimlich eifersüchtig und betrinkt sich. Kiryu erklärt sich bereit Takase nach Hause zu bringen und so kommt es auf dem Weg zu einem klärenden Gespräch zwischen den beiden Männern…

Eigene Meinung:
Mit „Hauch der Leidenschaft“ liegt der erste Manga der Künstlerin Masara Minase vor. Der Oneshot erzählt eine alltägliche, ruhige Geschichte, die gänzlich ohne Action auskommt und Wert auf die Romantik und das Drama der Geschichte legt. Teilweise ist sie ein wneig langweilig geraten, da sie alles in allem doch den üblichen Bahnen folgt. Masara Minase konzentriert sich gänzlich auf die Charakterentwicklung und die Beziehung der beiden ungleichen Männer untereinander. Dadurch hat sie eine recht erwachsene Geschichte entwickelt, die nicht wirklich dem typischen BL-Genre entspricht und nicht aus übermäßigem Kitsch besteht. Natürlich kommen erotische Szenen vor, jedoch passen diese wirklich gut zur Handlung und wirken in keiner Weise aufgesetzt.

Die Zeichnungen sind sehr schön, Masara Minasa versteht es hübsche Männer zu zeichnen. Ihr Stil besticht durch sehr feine, weiche Linien, wenig Hintergründe und recht wenig Rasterfolie. Dadurch wirken die Seiten manchmal jedoch etwas leer. Teilweise stimmen auch die Proportionen nicht, die Gliedmaßen wirken etwas zu lang gezogen, doch daran gewöhnt man sich schnell.

Insgesamt ist „Hauch der Leidenschaft“ ein schöner, ruhiger BL- Oneshot, der besonders Fans von erwachsenen Geschichten und feinen Zeichnungen gefallen wird. An erotischen Szenen mangelt es nicht, so dass auch Fans von härteren Sachen ohne Bedenken zugreifen können. Allen BL-Fans zu empfehlen…

© Koriko

Hauch der Leidenschaft: © 2008 Masara Minase, Frontier Works Inc. / Carlsen

Hate to love you

Name: Hate to love you
Englischer Name:
Originaltitel: Kirai Kiraimo
Herausgebracht: Japan: Ohzora 2001
Deutschland: EMA 2008
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Hate to love youStory
Die Familien Konoe und Kazuki sind seit jeher Rivalen in der Immobilienbranche und obwohl die Anwesen nur durch einen Fluss getrennt direkt nebeneinander liegen, begegnet man sich zwar mit Respekt, jedoch gleichermaßen mit Distanz. Auch die Söhne der Familien werden auf ihre zukünftige Rolle vorbereitet und dass heißt für Masaya den Spross der Konoes, dass er ständig mit Yuma Kazuki im Streit liegt. Seien es schulische Dinge, oder Liebesangelegenheiten – ihre Streitgesprächen sind an der Schule fast schon legendär. Dabei haben sie sich als Kinder halbwegs gut verstanden und im Grunde fällt es Masaya immer schwerer sich mit Yuma anzulegen.

Als Gerüchte einer Verlobung zwischen Yuma Kazuki und Akiko Tojoin, einer Familie die ihr Anwesen direkt an den Grenzen der Konoes und Kazukis hat, ist Masaya verstört und stellt Yuma zur Rede. Auch er hatte ein Auge auf die schöne Akiko geworfen und muss sich nun damit abfinden, wieder der Unterlegene zu sein. Yuma blockt zunächst, schlägt aber vor die Sache direkt am Fluss zu klären und tatsächlich findet sich Masaya am Abend an der Stelle ein, an der sie sich als Kinder immer begegnet sind. Das Gespräch endet anders, als es sich Masaya gedacht hat. Yuma überrumpelt Masaya und schläft mit ihm. Dieser Akt beschäftigt Masaya schwer und er muss sich eingestehen, dass er Yuma gegenüber anders empfindet, als bisher angenommen und es fällt ihm schwer, sich seinem Rivalen zu entziehen. Glücklicherweise lehnt Akiko, die durchaus etwas von der heimlichen Liebelei mitbekommen hatte, den Verlobungsantrag ab und räumt damit scheinbar die letzten Hindernisse aus dem Weg.

Doch damit fangen ihre Probleme erst an, denn nach außen hin müssen sie immer noch die Rivalen mimen und auch ihre Beziehung wird auf mehrere Proben gestellt, als Yuma an der Schule Mädchen verführt und letztendlich beschließt in den USA zu studieren…

Die Kurzgeschichte „Water Lily“ erzählt die Geschichte des Arztes Ryoichi, dessen kleiner Bruder Satomi seit fast einem Jahr im Koma liegt. Nach einem Autounfall der Eltern, ist der Junge der einzig Überlebende. Ryoichi ruft oft nach dem Schlafenden und tatsächlich gelingt es ihm Satomi zurückzuholen. Auch danach hilft er seinem Bruder auf die Beine und alles scheint gut zu gehen, bis sich Ryoichi zur Heirat mit der Tochter des Krankenhauschefs entscheidet. Satomi, der genau weiß, dass Ryoichi ihn während des Komas geküsst und berührt hat, fühlt sich zurück gesetzt und noch bevor sein älterer Bruder etwas sagen kann, fällt Satomi erneut ins Koma…

„You can’t call it Love“ ist die letzte Kurzgeschichte des Manga. Der Schüler Kyoichi Hozumi läuft zufällig einem Mann über den Weg, der ihn an seinen Cousin Takashi erinnert- er hat dieselben Muttermale an der Hand. Kurz darauf begegnet er ihm erneut und fühlt sich mehr und mehr zu dem Mann hingezogen. Er beginnt ihn zu verfolgen und findet schließlich heraus wo er wohnt, dass sein Name Seiji Koda ist und dass er mit vier Frauen eine Beziehung hat. Seine Neugier und sein Drang immer mehr herauszufinden, gipfeln darin, dass er sogar Kodas Post stiehlt und schließlich von Kodas Freundin Misa erwischt wird. Doch Koda scheint ganz andere Pläne zu haben, um Kyoichi eine Lehre zu erteilen…

Eigene Meinung
„Hate to love you“ ist das Erstlingswerk von Makoto Tateno. Trotzdem hat sie einen sehr hübschen und sicheren Strich, die Zeichnungen wirken solide und die Geschichte ist gar nicht so uninteressant für einen Oneshot. Man mag die Hauptcharaktere, auch wenn zwischenzeitlich alles ein wenig stereotyp wird. Es macht Spaß sie zu lesen, sie sorgt für kurzweilige Unterhaltung.

Wirklich gut gelungen sind ihr die beiden Kurzmanga, die ebenfalls im Manga zu finden sind. „Water Lily“ ist eine fast schon böse Geschichte, mit einem unerwarteten Ausgang, der definitiv anders ist als erwartet. Die Geschichte erschien bereits als Doujinshi und ist damit noch älter als „Hate to love you“. „You can’t call it Love“ schlägt ebenfalls in eine andere Sparte, die ebenso wie „Water Lily“ nicht unbedingt dem gängigen Shonen-Ai Standart folgt, sondern ihre eigenen Wege geht. Dabei scheut Tateno nicht davor zurück das heikle Thema „Stalken“ anzusprechen und in ihre Geschichte einzubauen. Auch hier wartet die Geschichte mit einem ungeahnten Ende auf.

Insgesamt ist der Manga empfehlenswert. Gerade die Zusatzgeschichten sind spannend und interessant und heben den Manga vom gängigen Schul-Shonen-Ai ab. Der Manga ist Shonen-Ai Fans zu empfehlen, gerade weil man bei einem Einzelband nur wenig falsch machen kann.

© Koriko

Hate to love you: © 2001 Makoto Tateno, Ohzora Publishing Co. / EMA

Happy Boys

Name: Happy Boys
Englischer Name:
Originaltitel: Happy Boys
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2007
Deutschland: EMA 2009
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Happy Boys Band 1Der Manga „Happy Boys“ von Makoto Tateno basiert auf der gleichnamigen TV-Serie, die in Japan recht populär war. Die beliebte Shonen-Ai Künstlerin bekam die Gelegenheit eine Mangaadaption zur Serie zu zeichnen und bisher liegen zwei Bände vor.

Story:
Das Café „Lady Braganza“ ist für seinen Luxus und seinen exquisiten Stil bekannt. Besonders junge Damen suchen das Etablissement auf, um sich einmal wie eine Lady zu fühlen. Denn genau das ist die Aufgabe der jungen Kellner, die in dem Café arbeiten. Jede Frau wird mit solcher Höflichkeit und Freundlichkeit behandelt, als sei sie eine Königin und dementsprechend hart sind die Regeln, die im „Lady Braganza“ herrschen. Doch hinter den Kulissen sind die Kellner und Butler ganz normale junge Männer, die alle mit dem ein oder anderen Problem zu kämpfen haben. Während Junta „Renjo“ Akasaka, Kosuke „Ivory“ Kitamura und Kyo’ichi „Shiva“ Segawa aufgrund ihrer Anstellung als normaler Kellner zusammen in einem kleinen Appartement leben, haben die Butler Kokoro „Eve“ Tsuruoka und Gen „Silk“ Inada ihr eigenes Reich. Für Ivory der hauptausschlaggebende Grund so schnell wie möglich die Butlerprüfung abzulegen und sich aus der Zwangs-WG auszuziehen, hat er doch gerade mit dem chaotischen Renjo seine Schwierigkeiten. Doch er muss feststellen, dass es auch seine Vorteile hat mit Renjo und dem ruhigen Shiva zusammen zu leben…

Zeitgleich begibt sich Shiva in größere Schwierigkeiten, als er sich jeden Abend mit einem jungen Mädchen trifft, die auch noch ausgerechnet eine Kundin im „Lady Braganza“ ist. Damit verstößt er nicht nur gegen die Regeln des Managements, sich nie mit einem Gast privat zu treffen, er weigert sich auch die Treffen einzustellen. Als die anderen versuchen mehr über das Mädchen herauszufinden, erfahren sie, dass Shiva sich aus ganz anderen Gründen mit der Frau trifft als angenommen.

Happy Boys Band 2Doch nicht nur Shiva verstößt gegen eine der Regeln, auch Silk verletzt unabsichtlich die ungeschriebenen Gesetze. Als aufstrebender Schauspieler wird er bei einer Probe im Park von einer älteren Dame gesehen, die nicht nur ein Gast ist, sondern zu der er eine ganz besondere Beziehung hat. Als ihm verboten die Dame im Café zu bedienen, ist es ausgerechnet der stille Außenseiter Eve, der ihm aus der Patsche hilft…

Eigene Meinung
„Happy Boys“ ist ein recht seichter Manga. Die Geschichten drehen sich abwechselnd um die einzelnen Bediensteten des Cafés und geben einen Einblick in die einzelnen Persönlichkeiten. Wirklich viel Tiefe oder ein durchgängiger roter Faden ist nicht zu erkennen, was ein wenig schade ist, weil der Manga schnell langweilig wird und ermüdet. Dass EMA den Manga unter dem Shonen-Ai Genre laufen lässt, ist unpassend, da es im Grunde überhaupt nicht um Boys Love geht. Es ist eigentlich ein reiner Shojo- Manga in dem es einfach nur jede Menge hübscher Kerle gibt. Für BL-Fans ist der Manga dementsprechend weniger geeignet. Die Zeichnungen sind wie immer solide und hübsch anzusehen, ganz wie man es von Makoto Tateno gewohnt ist.

Insgesamt ist „Happy Boys“ etwas für zwischendurch. Wirklich spannend und empfehlenswert ist er nicht, dazu ist die Handlung einfach zu flach, doch wer Makoto Tateno mag und ihre Zeichnungen liebt, wird um diesen Manga nicht herumkommen. Alle anderen sollten sich eher nach anderen Werken von ihr umsehen…

© Koriko

Finder: © 2007 Makoto Tateno, Shinshokan / EMA

Operation Liebe

Name: Operation Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Hakui wa Ai ni somaru
Herausgebracht: Japan: Libre 2005
Deutschland: Tokyopop 2008
Autor: Mari Asami
Illustrator: Hinako Takanaga
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 8,50 €

Operation Liebe Band 1Story:
Jun Asaka kommt nach einjährigem Aufenthalt aus den USA nach Japan zurück, um dort an der bekannten Seiwa Klinik zu arbeiten. Sein Vater ist Leiter der Klinik und möchte, dass Jun nicht nur als Arzt weiterkommt, sondern auch die Klinik zukünftig leitet, ein Umstand der dem jungen Mann eher Kopfzerbrechen bereitet. Er möchte lieber Menschen helfen und so beginnt er als Arzt für Innere Medizin seinen Dienst.

Schon am ersten Tag begegnet ihm ein neues Gesicht auf dem Klinikflur- Shogo Udo, seines Zeichens Herzchirurg und eine aufstrebende Größe an der Seiwa Klinik. Zwischen den Beiden funkt es, gleich wenn sie sich nur kurz sehen und nicht einmal kennen. Als kurz darauf Shogo zu einem Abendessen bei der Familie Asaka eingeladen wird um Juns Zwillingsschwester Tamaki kennenzulernen, begegnen sich die beiden wieder. Juns Vater strebt eine Hochzeit zwischen Shogo und Tamaki an, zeitgleich beginnt Jun den charmanten Arzt besser kennen zu lernen. Während Tamaki und Shogo ein Paar werden, bemerkt Jun, dass er sich in den jungen Arzt verliebt hat und er beginnt sich in einen One-Night-Stand zu flüchten. Doch auch Shogo kann der Anziehung Juns nicht wiederstehen und bei einem gemeinsamen Abendessen und einem längeren Aufenthalt an der Bar, erfährt Shogo nicht nur von Juns Homosexualität, sondern auch dass dieser versucht sich von dem Mann abzulenken in den er verliebt ist.

Rasend vor Eifersucht, nimmt er Jun mit in ein Hotelzimmer und die beiden schlafen mehrfach miteinander. Und obwohl Shogo Jun währenddessen seine Liebe gesteht, kann der junge Arzt nicht einfach so seine Familie hintergehen und sich auf eine Beziehung mit Shogo einlassen. Er beschließt seine Gefühle fortan zu verschließen und Shogo weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Dieser plant jedoch Jun für sich zu gewinnen und ihn den anderen Mann vergessen zu lassen, ohne zu wissen, dass er schon längst Juns Herz gefangen hat…

Werden sich die beiden am Ende endlich in den Armen halten? Oder sind Juns Gewissensbisse doch zu stark, um sich auf Shogo einzulassen? Und was ist mit dessen Plänen irgendwann nach Los Angeles zu gehen?

Operation Liebe Band 2Eigene Meinung:
„Operation Liebe“ ist der erste Band einer vierbändigen Reihe, die nach und nach bei Tokyopop erscheinen soll und man kann sagen, dass es eine typischen Shonen-Ai Geschichte ist. Die Autorin hat sich auf das Pflaster der Krankenhäuser und Ärzte gewagt, so dass man auch öfters Fachbegriffe und Erklärungen aus dem medizinischen Bereich vorfindet, die teilweise jedoch den Lesefluss der Geschichte behindern. Auch ansonsten wirkt die Geschichte wenig innovativ, die Szenerie um ein Zwillingspärchen und die geplante Hochzeit mit einer Frau ist ein oft gewähltes Grundmotiv von BL- Romanen, so dass er zwischendurch ein wenig ermüdend wirkt.

Dennoch lässt Mari Asami ihren Charakteren Zeit sich gegenseitig kennenzulernen und geht stark auf ihre Gefühle ein, auch wenn keiner der Charaktere eine wirklich gravierende Entwicklung durchlebt. Was hierbei besonders negativ auffällt, ist der Umstand, dass die Autorin zwischen ihren Protagonisten hin und her springt, so dass der Leser die Abschnitte mal aus Juns, mal aus Shogos Sicht erzählt bekommt. Das sorgt zusätzlich dafür, dass die Geschichte nur schleppend in Gang kommt und viel an Spannung verloren geht, da der Leser alles sofort weiß und es nichts mehr zu entdecken gibt. Dieses Problem zieht sich durch die gesamte Novel und es ist schon im Vorfeld klar, wie der Roman ausgehen wird. Dennoch wird die Story zum Ende hin etwas interessanter, so dass der zweite Band besser werden könnte, wenn Mari Asami an der Stelle anknüpft, an dem der erste Band endet.

Trotz der Zeit, die Asami ihren Charakteren gestattet, fühlt man sich an einigen Stellen gehetzt, da sehr oft die Geschichte zusammengefasst wird, um schneller den nächsten Höhepunkt (in doppeldeutigen Sinne) anzusteuern. Und gerade erotische Höhepunkte gibt es zuhauf in der knapp 280 Seiten starken Geschichte. Dementsprechend ist die Story erst ab 16 Jahren empfohlen, doch ist sie stellenweise so explizit, dass ich auch eine Empfehlung ab 18 verstanden hätte.

Insgesamt ist der Schreibstil einfach gehalten, ebenso der Satzbau und die Formulierungen. Die Geschichte bewegt sich auf einem recht niedrigen Level, wie bei den meisten Light Novels auch, so dass man hier keine literarischen Wunderwerke erwarten kann. Zudem fallen noch einige Rechtschreibfehler und falsche Redewendungen während des Lesens auf, doch das ist wohl eher der Übersetzung Tokyopops zu verdanken. Insgesamt lässt sich „Operation Liebe“ schnell lesen und bietet kurzweilige Unterhaltung, hinterlässt jedoch keinen tief bleibenden Eindruck.

Die Illustrationen stammen von Hinako Takanaga und sind wie gewohnt sicher, solide und hübsch anzusehen.

Fans von Boys Love und Hinako Takanaga werden kaum um diese Novel herum kommen. Wer Zeit hat, sollte im Vorfeld in den Roman hineinlesen, ob der Schreibstil zusagt oder nicht, ansonsten ist die Novel relativ austauschbar mit anderen gängigen Titeln aus dem BL-Programm der Verlage. Und bei diesen geht es letztendlich doch auch nur um das eine…

© Koriko

Operation Liebe: © 2005 Mari Asami/ Hinako Takanaga, Libre Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Mein König

Name: Mein König
Englischer Name:
Originaltitel: Ore sama no osama
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2004
Deutschland: Tokyopop 2007
Autor: Naka Misawa
Illustrator: Hinako Takanaga
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 8,50 €

Mein KönigStory
Rei Suruga hätte es niemals für möglich gehalten. Doch dieses Mal ist es nicht seine Zwillingsschwester Mio, die sich über einen Grabscher in der Bahn beschweren muss, sondern er. Da er beide Hände voll hat und es ihm zu peinlich ist die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zu lenken, lässt er es geschehen. Wieso muss ausgerechnet ihm das passieren? Weil er ein so weibliches Gesicht hat? Das Gesicht seiner Schwester? Nein, dieser Mann konnte ihn nicht mit einem Mädchen verwechseln, denn seine Hand wanderte an eine Stelle, an der es bemerkt haben musste. Rei weiß nicht was er tun soll. Sollte er es einfach über sich ergehen lassen. Doch da kommt die Rettung, zumindest vorerst.

Masamune Tokairin, ein Klassenkamerad von Rei und sein ewiger Rivale. Allerdings nennen nur die anderen Mitschüler sie Rivalen, Rei selbst mochte diesen Vergleich eigentlich gar nicht. Tokairin war einfach nur sehr intelligent und Rei selbst lernte eben genug um ebenfalls gute Noten zu schreiben. Doch Tokairin ist gar nicht die Rettung die sich Rei erhofft hatte. Denn kaum hat er den fremden Mann vertrieben, wandert seine eigene Hand in Reis Hose. Das kann doch nicht wahr sein? Ist das sein Ernst? Rei ist machtlos. Und kaum hält die Bahn, zerrt Tokairin ihn einfach mit in die Bahnhofstoilette. Was hat er vor? Rei kommt nicht gegen diesen eisigen, angsteinflössenden und zugleich wunderschönen Blick an. Und so bringt Tokairin ihn schließlich sogar dazu zu kommen. Rei schämt sich ungemein.

Ab da ist es um Rei geschehen. Tokairin, der an der Schule auch „Der König“ genannt wird, schüchtert ihn so ein, dass er sich nicht gegen ihn wehrt. Und dann ist da noch Tokairins faszinierendes, wunderschönes, weder männliches noch weibliches Gesicht. Was sind das für Gefühle? Gefühle?! Ach Quatsch, er schämt sich einfach nur, das ist alles. In Reis Kopf entspringt ein Konflikt in dem all seine bisherigen Überzeugungen über den Haufen geworfen werden. Rei hat sich einen Alltag zu Recht gelegt durch den er gut in die Gesellschaft passt. Er fällt nicht zu sehr auf, ist zu allen freundlich und egal wen er sieht, er hat ein Lächeln auf den Lippen. Doch nun fängt Tokairin an ihm diesen Alltag kaputt zu machen. So taucht er zum Beispiel einfach in der Kunst-AG auf. Rei ist zwar kein Mitglied, kommt jedoch trotzdem häufig dort hin. Besonders Ölbilder sind sein Spezialgebiet und er kann sich richtig in das Malen vertiefen.

Tokairin ist offenbar egal was die anderen denken, er setzt sich einfach hinter Rei und sieht ihm beim malen zu. Wie kann er nur? Anfangs fühlt sich Rei unwohl, er spürt Tokairins Blicke auf seinem Rücken, doch mit der Zeit vertieft er sich so in das Bild, dass er nichts mehr um sich herum wahrnimmt. Auch nicht, dass die Zeit vergeht und alle anderen bereits aufräumen. Da er der letzte ist, wird ihm der Schlüssel anvertraut und die beiden blieben alleine zurück. Rei wäscht gerade seine Pinsel aus, als Tokairin unvermittelt meint: „Mal mich!“ Rei traut seinen Ohren kaum. Doch als er genauer über diesen Vorschlag nachdenkt, juckt es ihn in den Fingern. Dieses makellose Gesicht, diesen Blick, das würde er schon gerne malen. Doch das sagt er nicht laut. Und dann küssen sie sich plötzlich. Nicht einer den anderen, sie beide küssen sich. Ohne, dass Rei es wirklich wahrnimmt wandert seine Hand über Tokairins Gesicht und spielt mit seinem Ohr und seinen Haaren. Tokairin wandert mit seinen Fingern über den Körper der ihm hilflos ausgeliefert ist. Rei kann es selbst kaum fassen, doch ihm wird heiß und aus seinem Mund entspringt lustvolles Gestöhne. Wie kann das nur sein? Bei einem Mann? Dieser Perverse, oder ist er der Perverse, da es seinem Körper gefällt? Doch dieses Mal war Tokairin nicht so gnädig wie am Vortag, dieses Mal wollte auch er etwas davon haben und so befahl er Rei regelrecht auch ihm etwas Gutes zu tun. Und dieser ist so eingeschüchtert, dass er tut was von ihm verlangt wird. Auch wenn seine Gedanken dabei im Dreieck springen und er nicht mehr weiß was er da eigentlich tut und weshalb. Er bereut es so sehr und zu seiner größten Verzweiflung genießt er es auch zugleich. Gefällt ihm das etwa? Nein! Das konnte doch nicht sein.

Tokairin bringt ihn bis vor die Haustüre und lässt ihn dort dann stehen. Noch vor der Türe bricht Rei heulend zusammen und spürt nur noch einen Schmerz in der Brust. Aber was das ist, kann er sich nicht erklären Wie soll er denn morgen wieder in die Schule gehen? Nachdem, was zwischen ihm und Tokairin geschehen war? Er schämte sich so sehr, sowohl für das was passiert war, als auch dafür, dass es seinem Körper gefallen hatte.

Aber Tokairin hat noch nicht genug. Auch am nächsten Tag bedrängt er Rei. Dieses Mal holt er ihn morgens sogar von zu Hause ab. Als die Mitschüler dann fragen, weshalb sie denn zusammen zur Schule kamen versucht Rei sich damit raus zu reden, dass es Zufall gewesen wäre. Doch Tokairin zerstört ihm aber weiterhin alles und so ruft er durch die ganze Klasse, dass er nach dem Unterricht wieder kommen würde. Er wollte also wieder zur Kunst-AG kommen? Was hat er vor? Möchte er wirklich Reis komplettes Leben zerstören? Und so gehen sie tatsächlich nach dem Unterricht zusammen zur Kunst-AG.

Da aber in zwei Wochen die Prüfungen anfangen kommt außer Rei keiner. Darum hat er für diese Zeit auch den Schlüssel behalten. Da sie alleine sind setzte sich Tokairin in Pose und Rei beginnt seine Skizzen für das versprochene Bild von ihm. Doch der Kunstlehrer Herr Bando unterbricht sie. Sie unterhalten sich eine Weile und er scheint von der Idee Tokairin zu malen begeistert zu sein. Er gibt Rei einige Tipps und schickt die beiden dann nach Hause, da es bald anfangen soll zu schneien. Sie hören auf seinen Rat. Doch Tokairin lässt nicht locker und so zerrt er Rei einfach zu sich nach Hause. Dort sind die beiden ganz alleine. Rei weiß was Tokairin möchte, doch da er sich vornimmt dieses Mal nicht mehr das Opfer zu sein das alles tut was man ihm sagt weiß er sich nur zu helfen, indem er die Initiative ergreift und seinen Oberkörper von selbst auszieht. Tokairin zögert nicht und nimmt dieses Angebot an. Hat Rei das richtige getan? Zumal Tokairin vor hat dieses Mal noch weiter zu gehen. Heute möchte er ganz in Rei eindringen.

Doch richtig kompliziert wird das ganze er anschließend. Denn nun hat Tokairin es geschafft, dass Rei nicht mehr von ihm los kommt. Er muss sich eingestehen, dass er in diesen wunderschönen Mann verliebt ist. Aber ein Gerücht zerstört sein Glück. Denn plötzlich wird in der Schule erzählt Tokairin wäre mit Mio, Reis Schwester, zusammen. Rei kann es nicht fassen. Ist nun der Zeitpunkt gekommen an dem ihn Tokairin gebraucht wegwirft? Er kann und will es nicht glauben, gerade jetzt, wo er sich verliebt hat. Ist es nur ein schreckliches Missverständnis? Oder ist da etwas dran? Und wenn ja, wie soll Rei je wieder in sein normales Leben zurück können?

Eigene Meinung:
Mich hat dieser Roman nicht ganz überzeugt. Als Manga hätte ich ihn mir sehr gut vorstellen können, da es an sich eine schöne Geschichte ist, doch ausgeschrieben hat er mich nicht so überzeugt. Naka Misawa hat einen Schreibstil, der mich stört, denn sie schreibt so, als würde sie einen Manga aufschlagen und die einzelnen Bilder beschreiben, die sie sieht. In einem ausformulierten Text, sollte weniger beschrieben werden, die Bilder entstehen von ganz alleine im Kopf des Lesers. Außerdem hat sie einzelne Logikfehler in ihrer Geschichte. Zum Beispiel setzt sich ein Charakter und im nächsten Absatz setzt er sich schon wieder. Wo war er aufgestanden? Das stört zwischen durch ein wenig beim lesen.

Leider ist auch die Übersetzung sehr schlampig. Es sind einige Fehler drin, Schreibfehler und auch Zeitfehler. Teilweise fehlen Buchstaben. Und sogar der falsche Name wurde einmal benutzt. Eindeutig eine Übersetzung die nicht mehr kontrolliert wurde. Das ist sehr schade.

Was ich aber loben kann sind die schönen Zeichnungen von Hinako Takanaga, die vereinzelt auftauchen. Und wie schon erwähnt, die Story an sich ist gut, nur leider nicht so gut umgesetzt. Ich denke wenn dies als Manga rauskommen würde, würde ich mir diesen trotzdem kaufen.

© Nekolein

Mein König: © 2004 Naka Misawa, Kadokawa Shoten Pubkishing / Tokyopop

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