Die Fuchshochzeit

Name: Die Fuchshochzeit
Englischer Name:
Originaltitel: Kitsune no Yomeiri
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2014
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Chiyori
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

die fuchshochzeitStory
In den Schulferien reist das Mädchen Tsukiko immer zu ihrer Großmutter in ein kleines Dorf am Meer. Dabei erhält sie jedes Mal einen selbstgefertigten Kimono von ihrer Großmutter. Diesen Sommer ist er allerdings erst spät fertig geworden und die Ferien neigen sich dem Ende. Als sie einen befreundeten Nachbarn eine Flasche Sake vorbeibringen und ihren Kimono präsentieren möchte, wird Tsukiko von einem hübschen jungen Mann am örtlichen Schrein angesprochen. Er kommt ihr sofort vertraut vor und sie fühlt sich zu ihm hingezogen. Als er sie zur Hochzeit seiner Schwester einlädt, die in diesem Augenblick gefeiert wird, ergreift Tsukiko seine sanfte Hand und geht mit ihm mit. Tsukiko feiert mit der Familie, von denen jeder eine Fuchsmaske trägt, bis spät in die Nacht. Die Verabschiedung fällt ihr daher entsprechend schwer.

Als Tsukiko im nächsten Moment die Augen wieder öffnet, befindet sie sich in ihrem Bett. Ihre Familie berichtet, dass man sie schlafend am Schrein gefunden hatte und nach Hause gebracht hat. Die Flasche Sake war allerdings komplett geleert, wodurch Tsukikos Familie von einem kleinen Trinkgelage ausgeht und sie belächelt. Tsukiko jedoch glaubt fest daran, nichts davon geträumt zu haben. Zumal es an diesem Morgen in Strömen regnet obwohl die Sonne scheint. Bei diesem Phänomen spricht man davon, dass eine Fuchshochzeit stattgefunden hat.

Im Winter ist Tsukiko erneut bei Ihrer Oma. Eines Morgens klopft es an ihr Fenster und ein kleiner Fuchs bittet um Handschuhe für seine Pfoten, die im Schnee ganz kalt geworden sind. Tsukiko schenkt dem süßen Fuchs ihre alten Fäustlinge, worauf er seine Dankbarkeit zeigt, indem er Tsukiko zum Fest der Schneelichter einlädt. Tsukikos Herz klopft höher. Sie weiß, dass sie dort den unbekannten Jungen von der Hochzeit wiedersehen wird. Und tatsächlich wartet er am Abend dort auf sie. Sie kennt seinen Namen jedoch immer noch nicht. Als sie ihn danach fragt, bittet er Tsukiko, sich einen auszudenken. Sie nennt ihn ab sofort Gin. Doch damit hat Tsukiko auch eine folgenschwere Entscheidung für Gin getroffen, von dessen Schicksal sie schon bald erfahren soll.

Eigene Meinung
„Die Fuchshochzeit“ sollte eigentlich als eine kleine Kurzgeschichte erscheinen. Das merkt man auch bereits am ersten Kapitel, welches am Ende doch sehr abgeschlossen erscheint. Wenn die Geschichte an dieser Stelle beendet wäre, hätte das den Leser nicht verwundert. Doch letztendlich wurde aus „Die Fuchshochzeit“ sogar eine ganze Kurzserie mit elf Kapiteln.

In „Die Fuchshochzeit“ werden allerlei Elemente der japanischen Kultur aufgegriffen. Feiertage, japanische Shinto-Schreine und Rituale werden thematisiert, was jeden Leser freuen sollte, der sich für die japanische Kultur interessiert.

Der Zeichenstil von Mangaka Chiyori ist skizzenhaft. Es dominieren feine Linien. Da wenig Schwarz verwendet wird und es auch selten kräftige Schattendarstellungen gibt, wirkt das ganze Manga ser hell, lichtdurchflutet und freundlich. Etwas mehr Kontrast hätte den Zeichnungen jedoch nicht geschadet, um mehr Abwechslungsreichtum und Tiefe darzustellen.

Oft werden die Hintergründe nicht explizit dargestellt, sondern lediglich angedeutet oder sogar gänzlich der Fantasie des Lesers überlassen. Wenn aber einmal die schönen Schreine, Torii-Bögen oder japanischen Lampen im Hintergrund erscheinen, strahlen die Bilder Sanftmut und Schönheit aus.

Etwas störend sind die ruppigen Übergangen zwischen den einzelnen Kapiteln. Oft ist nicht klar, wie viel Zeit vergangen ist – handelt es sich noch um denselben Tag oder ist bereits ein Jahr vergangen?

Dennoch ist „Die Fuchshochzeit“ eine romantische Geschichte, die den Leser auf eine fantasievolle und einfühlsame, wenn auch leider auf eine etwas kurze Reise mitnimmt.

© Izumi Mikage

Die Fuchshochzeit: © 2015 Chiyori, Shogakukan/ Tokyopop

Black Bullet

Name: Black Bullet
Englischer Name: Black Bullet
Originaltitel: Black Bullet
Herausgebracht: Japan: ASCII Media Works/ Kadokawa Shoten 2011
Deutschland: Tokyopop 2015
Autor: Shiden Kanzaki
Illustrator: Saki Ukai
Bände: 7 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 9,95 €

StoryBlack Bullet Novel Band 1
Rentaro Satomi geht auf die Magata-Highschool und sollte in seinem Leben keine anderen Sorgen als Hausaufgaben und Klausuren haben. Doch vor 10 Jahren hat sich die Welt komplett verändert. Ein unbekümmertes Leben gibt es nicht mehr, seitdem das Gastrea-Virus ausgebrochen ist. Jeder der mit diesem Virus infiziert wird, verwandelt sich unweigerlich in ein angriffswütiges und aggressives Monster. Fast die gesamte Menschheit ist dieser Seuche schon zum Opfer gefallen. Daher arbeitet Rentaro neben der Schule bei einem privaten Wachdienst und bekämpft zusammen mit seiner 10-jährigen Initiatorin Enju die Gastrea. Initiatoren werden auch die „verfluchten Kinder“ genannt. Sie tragen das Virus in sich und können es kontrollieren. Dabei stehen ihnen unglaubliche Kräfte zur Verfügung, um sich den Monstern in den Weg zu stellen.

Auch an diesem Tag kämpfen beide zusammen gegen ein freilaufendes Gastrea-Monster, um es zu eliminieren, bevor es ersthaften Schaden anrichten kann. Doch auch wenn sie dem Gastrea in Form einer riesigen Spinne schnell den Gar ausmachen können, fehlt von der eigentlichen Infektionsquelle jegliche Spur. Und zudem taucht plötzlich ein seltsamer Mann auf, der sein Gesicht mit einer weißen, breit grinsenden Maske verdeckt. Er greift nicht nur Rentaro an, sondern tötet auch Menschen, ohne mit der Wimper zu zucken. Scheinbar plant er die Vernichtung Tokyos.
Rentaro und Enju sehen sich nun zwei mächtigen Gegnern gegenüber, wobei sie nicht wissen, ob sie dem gewachsen sind.

Black Bullet Novel Band 2Eigene Meinung
Endlich ist die Romanvorlage für die berühmte Black-Bullet-Saga auch bei uns erschienen. Bereits der gleichnamige Manga und Anime haben den Weg nach Deutschland gefunden und auch der Roman enttäuscht die Fangemeinde nicht. Die einzelnen Szenen werden sehr anschaulich und detailliert beschrieben. Wer wie ich zuerst das Manga gelesen hat, wird erstaunt sein, wie genau die einzelnen Handlungen beschrieben werden und der Leser sofort die Bilder des Manga bis ins kleinste Detail vor Augen hat. Hier wurde sich sehr streng am Original orientiert.

Doch auch der Roman enthält immer mal wieder ein paar Bilder. Zu Beginn werden die einzelnen Charaktere mit sehr schönen Farbillustrationen und mit ein paar Sätzen vorgestellt. Zwischen den einzelnen Kapiteln wird die Fantasie der Leser mit ein paar Zeichnungen in schwarz weiß angekurbelt.

Unterschiede im Handlungsablauf gibt es eher selten. Es existieren selten Szenen, die nicht auch im Manga umgesetzt wurden. Jedoch bekommt der Leser am Anfang einen Eindruck von Rentaros Kindheit und dem Ausbruch des Gastrea-Virus.

Was im Roman gewöhnungsbedürftig ist, sind die sexuellen Anspielungen. Die 10-jährige Enju führt zwar auch im Manga ihren Promotor Rentaro oft an der Nase herum, doch im Roman zieht sie gerne blank und versucht Rentaro zu verführen. Für viele Leser ist dies doch stark an der Grenze von Moral und Anstand und wirkt schon stark wie Pädophilie.

Für Fans der Serie dürfte das allerdings wenig abschreckend sein, denn den Ursprung dieser Saga sollte jeder Fan im Regal haben.

© Izumi Mikage

Black Bullet: © 2011 Shiden Kanzaki/ Saki Ukai, ASCII Media Works/ Kadokawa Shoten/ Tokyopop

Best Ending?

Name: Best Ending?
Englischer Name:
Originaltitel: Best Ending?
Herausgebracht: Japan: Core Magazine 2011
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Junta Mio
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Best EndingStory
In diesem Manga gibt es drei Geschichten, die erzählt werden. Einmal die von Sakura und Jun, Izumi und Ryu und zuletzt noch Aoi und Takumi.

Best Ending?

Sakura ist ein Träumer, der nicht gerade einen Schlag bei den Frauen hat. Er versucht daher durch Dating Games, die sonst eher Mädchen spielen, an sich zu arbeiten. Dadurch zieht er auch das Interesse von Jun auf sich und ehe er sich versieht, ist er auch schon verliebt. Doch was für eine Beziehung haben die Beiden oder ist es überhaupt eine? Wie steht Jun dazu?

Swim ’n‘ Love

Izumi ist Schwimmlehrer und hilft in der Kinderschwimmlerngruppe aus. Was eine einmalige Sache sein sollte, wird bald zur Regelmäßigkeit. Zwar meint er, kein gutes Händchen für Kinder zu haben, aber er hat Hilfe von einem jungen Mann namens Ryu. Dieser verdreht ihm auch schon bald den Kopf. Doch der Alltag holt beide all zu bald ein und es ist gar nicht so einfach, Zeit füreinander zu finden. Hat ihr Liebe eine Chance?

Wenn die Liebe zu verschwinden droht

Aoi und Takumi sind schon länger ein Paar. Allerdings haben sie sich in der letzten Zeit kaum gesehen, da Takumi beruflich recht eingespannt ist. Als Takumi mal wieder ein Date platzen lässt, beschließt Aoi ihn zu überraschen und ihn bei der Arbeit abzuholen. Doch was er zu sehen bekommt, droht ihre Liebe zu beenden. Gibt es für die beiden noch eine gemeinsame Zukunft?

Eigene Meinung
Ich kannte bisher keinen ihrer Manga, muss ich zugeben, aber ich mag ihren Zeichenstil sehr. Er ist an den richtigen Stellen ein wenig feminin, aber sonst sehr ausdrucksstark. Das Charakterdesign ist gut getroffen. Besonders Sakura mag ich gern, wobei ich sonst eher auf die dunklen, komplizierten Typen stehe.

Der Manga ist stellenweise lustig, besonders „Swim ’n‘ Love“  lässt einen schon das ein oder andere Mal schmunzeln. Allerdings kommen auch ein paar Szenen im sexuellen Bereich vor – warum ich mich auch wundere, weshalb es keine Empfehlung ab 16 Jahre für den Manga gegeben hat.

Die Geschichten an sich sind nicht neu, man kennt sie in der ein oder anderen Variante sicher schon. Aber dennoch ist der Manga einen Blick wert. Ich werde mir sicher in nächster Zeit auch noch ihren ebenfalls schon erhältlichen Manga „Love Monster“ für meine Sammlung zulegen.

Best Ending: © 2011 Junta Mio, Core Magazine / Tokyopop

Dein starker Rücken

Name: Dein starker Rücken
Englischer Name:
Originaltitel: Ani No Senaka
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2014
Deutschland: Tokyopop 2016
Mangaka: Waka Sagami
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Story
Yuki ist in seinen verwitweten Schwager Keiichiro verliebt. Er gesteht sich diese Gefühle aber nicht zu, da er Angst hat, damit seine verstorbene Schwester zu hintergehen. Stattdessen begnügt er sich damit, sich um Keiichiro zu kümmern. Zumal sich die beiden noch immer ein Haus teilen. Doch auch das innige Verhalten seines Schwagers ihm gegenüber verwirrt ihn mehr und mehr.

Um seinen Schuldgefühlen zu entfliehen und sich von Keiichiro zu lösen, beschließt er fort zu gehen und sich ein neues Leben aufzubauen. Aber kann er das wirklich? Kann er seinen Gefühlen entkommen? Und wird sein Schwager ihn gehen lassen?

Das fragt sich vermutlich auch Keiichiro, als er von Yukis Plänen erfährt. Vor dem Tod seiner Frau hatte er dieser versprochen, sich um Yuki zu kümmern. Aber wie soll er das, wenn dieser fort ist? Und empfindet er nicht schon längst mehr für den jungen Mann, an seiner Seite, als Freundschaft?

Können die beiden ihre Trauer und Schuldgefühle loslassen und sich ein neues Leben zusammen aufbauen?

Eigene Meinung
Ich mag sehr gern Manga mit ernsteren Untertönen. Zudem bin ich immer gern für ein wenig Drama zu haben. Daher gefällt mir dieser Manga sehr gut.

Er zeigt mal nicht diese Leichtigkeit des Verliebens, die nichtigen Probleme, bevor ein Paar zusammen kommt. Stattdessen zeigt der Manga uns die verletzlichen Seiten der Charaktere. Das Leid, das der Tod einer geliebten Person hinterlässt und die Zweifel, ob man wieder glücklich sein darf.

Die Zeichnungen sind wirklich gut. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass die im Manga älter eingestuften Charaktere auch so rüber gekommen wären. Stattdessen kommt es einem an einigen Stellen eher vor, als seien Keiichiro und Yuki gleich alt. Hin und wieder sind auch die Panels ein wenig textüberladen. Dies ist aber hinnehmbar, wegen der tiefgehenden Geschichte.

Was die Altersempfehlung angeht, so gibt es schon zwei explizitere Stellen, warum ich mich auch wundere, weswegen es keine 16er Empfehlung geworden ist.

Dein starker Rücken: © 2014 Waka Sagami, Tokuma Shoten / Tokyopop

Electric Delusion

Name: Electric Delusion
Englischer Name:
Originaltitel: Delusion Elektel
Herausgebracht: Japan: Core Magazine 2009
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Nekota Yonezou
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Electric Delusion Band 1Story:
Fumi und Shunpei sind Nachbarn und von Kindesbeinen an die besten Freunde. Selbst in der Schule gibt es die beiden nur im Doppelpack, was deren Klassenkameraden witzig finden. All das ändert sich, als Fumi sich eines Tages outet – Shunpei ist nicht nur extrem verwirrt, er hat auch Angst, dass sein bester Freund an ihm interessiert sein könnte. Dass seine Sorgen unbegründet sind, zeigt sich, als Fumi seinen festen Partner vorstellt: Satanoka, einen leicht sadistischen Mitschüler. Nach dieser Begegnung ist Shunpei nicht nur verwirrt, sondern unerwartet eifersüchtig, denn anstatt sich um seine Freundschaft zu sorgen, beschäftigt ihn die Frage, warum sich Fumi nicht für ihn entschieden hat, am meisten …

Neben der Hauptgeschichte enthält der Band auch die Kurzmangas „Adult experience value“ und „Lover standart value“, in denen die Pärchen Shinkai und Yumeji, sowie Marui und Murasato im Zentrum stehen, die mit den Tücken ihrer Beziehung kämpfen.

Eigene Meinung:
Mit dem Boys Love Manga „Electric Delusion“ legt Tokyopop erstmals einen Titel von Nekota Yonezou in Deutschland vor, die vor allem für ihre zahlreichen Yaoi-Doujinshis bekannt geworden ist. „Electric Delusion“ gehört teilweise zu ihre Boys Love Reihe „Otona Keikenchi“, das die Vorgeschichte der Bonusstory „Adult experience value“ und Lover standart value“ erzählt.

Inhaltlich erwartet den Leser eine typische Schüler-Liebes-Geschichte, allerdings geht Nekota Yonezou andere Wege, denn die beiden Hauptcharaktere kommen nur über Umwege zusammen und haben gegen etliche Probleme anzukämpfen: Shunpei braucht lange, um sich einzugestehen, dass er Fumis Gefühle erwidert, während dieser sich stark zurückhalten muss, um seinen Freund nicht unter Druck zu setzen. Natürlich geht es im Laufe der Zeit recht explizit zur Sache, denn allzu lange hält sich Fumi nicht zurück. Auch in den Bonuskapiteln nimmt Nekota Yonezou kein Blatt vor den Mund – Fans erotischer Boys Love Mangas kommen daher Electric Delusion Band 2voll und ganz auf ihre Kosten. Um die Sonderkapitel allerdings voll und ganz nachvollziehen zu können, sollte man vorab zumindest „Otona Keikenchi“ reinlesen.

Die Charaktere bieten wenig Neues – im Grunde sind sie recht stereotyp gehalten, wenngleich Shunpeis naive, chaotische Art durchaus erfrischend ist und zu unterhalten weiß. Ansonsten bekommen Boys Love-Vielleser wenig Neues geboten. Fumi ist der typische, etwas schüchterne Seme, der seinen Freund auf etwas ungewöhnliche Art und Weise für sich gewinnen will, Shunpei der unbedarfte, unsichere Uke, der noch mit den Tücken seiner Gefühle zu kämpfen hat. Vielleicht entwickeln sich die Figuren in den Folgebänden weiter, denn „Electric Delusion“ umfasst insgesamt vier Bände.

Stilistisch legt Nekota Yonezou einen soliden Manga vor, der durch aufwendige Zeichnungen und schöne Farbillustrationen besticht. Gerade Gesichter und Haare sind sehr detailliert, ebenso die Hintergründe. Lediglich die Körper sind ein wenig gewöhnungsbedürftig, da die Gliedmaßen sehr lang geraten sind, was nicht jedem Leser zusagt. Wen das nicht stört, bekommt einen schön gezeichneten Manga mit hübschen Jungs und ansprechenden erotischen Szenen geboten.

Nekota Yonezous „Electric Delusion“ ist ein netter Boys Love Manga, der ganz besonders Fans von Schülern und High-School-Beziehungsgeschichten ansprechen dürfte. Es geht fast ausschließlich um die Beziehung zwischen Shunpei und Fumi, die sich nach und nach entwickelt und die schon bald mit den ersten Problemen zu kämpfen haben. Wer mit solch klassischen Geschichten kein Problem hat und wem die chaotischen, leicht stereotypen Charaktere gefallen, dem wird auch „Electric Delusion“ zusagen. Im Zweifelsfall in die Leseprobe schauen.

Electric Delusion: © 2009 Nekota Yonezou, Core Magazine / Tokyopop

Küsse und Lügen

Name: Küsse und Lügen
Englischer Name:
Originaltitel: Okami ni Kuchizuke
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2012
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Rina Yagami
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Küsse und Lügen 1Story
Akane hat es wirklich nicht leicht. Als sie noch klein war starb ihre Mutter. Seit dem lebt sie mit ihrem Vater und ihren drei Brüdern alleine. Sie ist praktisch die Mutter im Haus und kümmert sich um alles. Nur scheint das keiner zu schätzen. Denn es scheint wirklich für alle selbstverständlich zu sein, dass sie neben der Schule noch den gesamten Haushalt schmeißt und quasi ihre drei Brüder erzieht, weil ihr Vater ständig beruflich auf Reisen ist.

Abends bestellt Midori, der älteste ihrer drei Brüder, ein Obento bei ihr für den nächsten Tag. Akane ist natürlich stinkig, weil sie jetzt extra noch einkaufen muss. Und das so spät am Abend. Nach dem Einkaufen stößt sie mit einem Motoradfahrer zusammen. Und zwar mit einem ziemlich hübschen. Sie beschwert sich bei ihm, weil ihre Eier nun alle kaputt sind. Er nennt sie wegen ihres roten Capes Rotkäppchen und will ihr das Geld für die Eier geben. Doch Akane will eine Entschuldigung. Daraufhin gibt er ihr einen Kuss auf die Stirn und meint, dass sie nun quitt seien.

Bevor Akane sich wiedersetzen kann, ist der Kerl auch schon wieder verschwunden. Beschämt wäscht sie sich das Gesicht. Was war das nur für ein Typ?! Unmöglicher Kerl!

Küsse und Lügen 2Am nächsten Tag in der Schule beschließt die Klasse, dass sie Klassensprecherin wird. Denn sie ist ja immer so vernünftig und verantwortungsbewusst. Und weil sie so schlecht nein sagen kann, nimmt sie den Posten an. Auch wenn sie keine Ahnung hat wie das auch noch schaffen soll.

Beim Treffen des Schülerrates trifft sie auf den Motorradrowdy vom Vorabend. Und es stellt sich heraus, dass er niemand anderes ist als der Schulsprecher und natürlich hat er eine ganze Gruppe Verehrerinnen, die es gar nicht gut finden, dass er sich mit Akane gut versteht. Bzw. er versteht es sie auf die Palme oder in Verlegenheit zu bringen.

Eigene Meinung
Ein wirklich schöner gefühlvoller Manga. Es ist der klassische Shojo Stil und spielt sich überwiegend in der Schule ab. Der Zeichenstil hat mir sehr gefallen. Wer Manga von Ayu Watanabe oder Kanan Minami mag, ist mit diesem hier sehr gut bedient.

Okay ni Kuchizuke: © 2012 Rina Yagami, Shogakukan/Tokyopop

BTOOOM! – Gravity Angel

Name: BTOOOM! – Gravity Angel
Englischer Name:
Originaltitel: BTOOOM! HIMIKO FIRST PHOTO BOOK -Gravity Angel-
Herausgebracht: Japan: Shinchosha 2009
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Junya Inoue
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 19,95 €

Inhalt & Eigene MeinungGravity Angel Himiko
Wenn man den Umschlag des Artbooks entfernt, verbirgt sich darunter ein graues Softcover mit der Aufschrift „Himikos erste Fotostrecke“ und der Mangaka bezeichnet sich dort als „Fotograf“. Das beschreibt eigentlich auch schon perfekt den Inhalt dieses Buchs. Wer ein „BTOOOM!“-Artbook mit vielen tollen Artworks sämtlicher Charaktere und Action-Szenen aus dem Manga erwartet, wird von diesem Werk enttäuscht sein. Denn tatsächlich kommt im kompletten Band nur Himiko, die weibliche Protagonistin, vor. Jedes Bild zeigt sie in teilweise aufreizenden Posen, mal im Bikini am Strand, mal in Schuluniform oder Sportsachen beim Unterricht und Zuhause in ihrem Zimmer. Nur wenige Bilder zeigen sie tatsächlich auf der Insel im Pazifik, auf der sich der Großteil der Handlung des Mangas ereignet. Lediglich das grüne Implantat in ihrer Hand und die verschiedenen Arten von Bomben sind allgegenwärtig und erinnern an das mörderische Spiel, von dem der Manga eigentlich handelt.

„Gravity Angel“ ist darum nicht wirklich ein „BTOOOM!“-Artbook sondern viel mehr eine reine Sammlung von Himiko-Artworks. Diese werden zwar zum Ende hin immer nackter und erotischer – die letzten 9 Seiten zeigen sie im Schlafzimmer (eines Hotels?) – doch eine gewisse Grenze wird nicht überschritten, d. h. ihre Brust und ihr Intimbereich sind immer verdeckt.

Gravity Angel Himiko BackcoverInoue-senseis größte Stärke sind die wunderschönen und realistischen Hintergründe und Texturen. Ob Jeansrock oder rostiges Geländer – man kann regelrecht spüren, wie sich die Stoffe und Gegenstände anfühlen. Besonders Himikos „Urlaubsfotos“ enthalten paradiesische Hintergründe und Farben, die zum Träumen einladen. Das größte Manko ist der geringe Einfallsreichtum: Da jedes Bild denselben Charakter zeigt, sind die Bilder nicht abwechslungsreich genug, variiert werden ja lediglich Settings, Kleidung und Himikos Posen. Dabei ist Himiko nicht einmal besonders hübsch: Ihr Gesicht wirkt flach und viel zu breit und ihre Augen sind für einen Manga-Charakter ungewöhnlich schmal, obwohl sie Ausländerin ist.

Großartig kommentiert werden die Bilder nicht. Dafür ist in der Mitte des Bandes ein 40 Fragen umfassendes Interview mit Himiko enthalten, welches ein paar zusätzliche Einblicke in ihre Gefühlswelt bzw. das Innenleben des fiktiven Charakters „Himiko“ (richtiger Name: Emilia) gewährt. Auch ihre persönlichen Daten wie Geburtstag, Blutgruppe und Hobbies sind dort zu finden.

Für gerade mal 52 Seiten sind 19,95 € ein stolzer Preis. Insbesondere da man das Artbook noch nicht einmal allen „BTOOOM!“-Fans empfehlen kann. Es richtet sich lediglich an eingefleischte Himiko-Fans und Liebhaber von softerotischen Bildern von Schulmädchen, wobei letztere mit Masakazu Katsuras Artbooks sicherlich besser beraten wären.

© Ban_Mido

BTOOOM! – Gravity Angel: © 2009 Junya Inoue, Shinchosha / Tokyopop

Manga News Nr. 616

Manga News WinterDiese Woche gibt es zwei neue Review:
Memento Mori
Pokémon – Die ersten Abenteuer

VerlagslogoDie neuen Bände von Tokyopop sind seit dieser Woche erhältlich:
Are you Alice? 12
Black Bullet 4
Black Bullet (Novel) 4
Bloody Mary 4
Brynhildr in the Darkness 13
Cagaster 1
Citrus 4
Deadlock 2
Die rothaarige Schneeprinzessin 13
Die Stadt, in der es mich nicht gibt 6
Electric Delusion 2
Fesseln der Liebe 4
Girls Love Twist 12
Hiyokoi 6
Home Sweet Home – Die fünfte Stunde des Krieges 1
Love Trouble Darkness 13
Merry Nightmare 2
Servamp 8
Sie liebt gefährlich 3
Sun-Ken Rock 6
V·I·P 1
Wallman 2
Welt ohne Freiheit

Nachdrucke:
3, 2, 1 … Liebe! 3+4, 11, 14+15
Auf keinen Fall Liebe!
Bakuman. Box 1
Bleach 33+34, 44, 56, 61
Blood Lad 4
Blue Spring Ride 1-2 + Flower Pack
Deadman Wonderland 2
Die rothaarige Schneeprinzessin 7
Hetalia – Axis Powers 2
Honey x Honey Drops Sammelband 1-4
Kill la Kill 1
Sugar Soldier 1 + Sugar Pack
Ten Count 2
The Legend of Zelda – The Minish Cap
The Legend of Zelda – Phantom Hourglass

Panini-Manga-logoAuch Panini Manga hat die Neuerscheinungen veröffentlicht:
Angeloid 14
Biorg Trinity 6
Maken-Ki 12
SCM – Meine 23 Sklaven 6
Sundome 8
Tenjo Tenge Max Edition 9

Handa-kun Band 5 japJapanische Manga-Charts vom 08. bis 14. Februar 2016 von Oricon
01. Handa-kun #5
02. My Hero Academia #7
03. The New Prince of Tennis #17
04. Kurosaki-kun no iinari ni nante naranai #6
05. Harumatsu bokura #4
06. Baki Gaiden – Scarface #7
07. Platinum End #1
08. ReLIFE #5
09. Grand Blue #5
10. Totodon / Barakamon / Handa-kun Official Tweed Book

Quelle: www.oricon.co.jp

Das Monster Mädchen Band 8 enUS-Amerikanische Manga-Charts vom 07. bis 13. Februar 2016 von der New York Times
01. Das Monster Mädchen #8
02. Naruto Gaiden: Nanadaime Hokage to Akairo no Hanatsuzuki
03. Assassination Classroom #8
04. Tokyo Ghoul #1
05. Magika no kenshi to shôkan maô #3
06. Deadman Wonderland #13
07. One-Punch Man #1
08. My Hero Academia #3
09. One Piece #77
10. Tokyo Ghoul #2

Quelle: nytimes.com

Memento Mori

Name: Memento Mori
Englischer Name:
Originaltitel: Memento Mori
Herausgebracht: Japan: Shodensha Publishing 2013
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Fumiko Fumi
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 12,00 €

Memento MoriStory
Die verträumte und tollpatschige Meno hat mit Ach und Krach die Uni abgeschlossen. Seitdem im Kindesalter ihr einziger Bruder verschwand und für tot erklärt wurde, hat Meno ihren Lebensmut verloren.
Der Alltag zieht nun an ihr vorbei, ohne dass Sie ein Ziel vor Augen hat. Kein Wunder also, dass sie von ihrer Mutter gedrängt wird, einen Job zu finden.
Aus diesem Grund fängt Meno einen Nebenjob im Bestattungsinstitut an und assistiert bei Trauerfeiern. Gleich am ersten Arbeitstag fällt sie ihrem Betreuer, dem mürrischen und disziplinierten Herrn Kurokawa, jedoch negativ auf, indem sie ihren eigenen Namen falsch schreibt. Seit diesem Tag wird sie am Arbeitsplatz von jedem Meme genannt.

Jeden von Memes Fehlern straft Kurokawa mit einer Todesdrohung. Dennoch ist sie von Herrn Kurokawa fasziniert. Er weiß es nicht, doch er geht Meme schon lange nicht aus dem Kopf. Bei der Beerdigung von Memes Großtante, spende ihr Herr Kurwokawa mit einer sanften und einfühlsamen Seite Trost. Seitdem schlägt ihr Herz in seiner Gegenwart höher. Aber auch seine strafenden Worte, wenn Meme mal wieder etwas falsch gemacht hat, genießt Meme auf absurde Weise. Der Tot scheint für sie keine beängstigende Erfahrung zu sein, sondern eher eine Art Erlösung.

Doch auch Herr Kurokawa hat eine dunkle Vergangenheit und eine schwere Last zu tragen.

Eigene Meinung
„Memento Mori“ von Fumiko Fumi ist bereits das zweite Werk aus ihrer Feder, das es nach Deutschland geschafft hat. Auch „Memento Mori“ erscheint wie sein Vorgänger im Großformat.

Mit ihren einfühlsamen und dramatischen Geschichten fesselt Fumiko Fumi die Leser. Zudem lässt „Memento Mori“ auch Spielraum für Interpretationen.
Immer wieder erhält der Leser kurze Einblicke in Memes Vergangenheit. Das umfassende und ganze Bild erschließt sich dem Leser jedoch erst spät. Das plötzliche Verschwinden ihres Bruders hat Meme schwer zu schaffen gemacht. Seitdem macht sie sich Gedanken über den Tot und hat die Befremdlichkeit gegenüber dem Thema abgelegt. Seien es Würgepraktiken beim Liebesspiel oder nur die etwas überspitzt gemeinten Todesdrohungen von Herrn Kurokawa – beides verschafft Meme eine innerliche Befriedigung.

Meme ist eine sympathische Hauptfigur, die jedoch immer etwas undurchsichtig wirkt. Oftmals verliert sich ihr Blick und sie schwelgt in Gedanken, die dem Leser aber nicht offenbart werden. Daher wird es oft dem Leser überlassen, ihre Gefühlswelt zu interpretieren.

Herr Kurokawa hingehen wirkt zunächst befremdlich und sonderbar. Die doch sehr extreme Maßnahme, der kleinen Meme zu drohen, sie umzubringen, ist bis zum Schluss nicht ganz nachvollziehbar.

Zeichnerisch ist „Memento Mori“ sehr einfach gehalten. Fumiko Furi konzentriert sich auf das Wesentliche. Sie verliert sich nicht in Hintergrundbildern oder Nebenschauplätzen. Auch die Darstellung von Licht- und Schatteneffekten findet man eher selten. Daher könnte man die Zeichnungen auch skizzenhaft beschreiben.

Letztendlich ist die Geschichte sehr einfühlsam. Vor allem junge Erwachsene wird die Geschichte, die ausgiebig den Zusammenhang von Leben und Tod thematisiert, ansprechen und zum Nachdenken anregen.

© Izumi Mikage

Memento Mori: © 2013 Fumiko Fumi, Shodensha Publishing/Tokyopop

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