Crimson Five

Name: Crimson Five
Englischer Name:  –
Originaltitel: Guren Five
Herausgebracht: Japan: Kadokawa 2014
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Charakterdesign: Yuuki Kodama
Story: Kazutaka Kodaka
Zeichnungen: Riku Shinoda
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Crimson Five Band 1Story
In sehr naher Zukunft greifen Maschinen-Menschen, sogenannte Gears, die Erde an und streben nach der Vernichtung der Menschheit. Die sind sich dieser Gefahr aber überhaupt nicht bewusst. In dieser Stunde höchster Gefahr taucht die kleine Außerirdische Harmony auf der Erde auf. Ihr eigener Planet fiel den Gears zum Opfer, nun will sie – maßgeblich inspiriert von Helden-Comics – zumindest die Erde vor der Zerstörung bewahren.

Zu diesem Zweck hat sie Boot Suits, spezielle Kampfanzüge, entwickelt, die ausgewählten menschlichen Kämpfern die nötige Stärke verleihen sollen, den außerirdischen Invasoren erfolgreich entgegentreten zu können. Fehlen nur noch passende Träger für ihre Gadgets… Und da die „Helden“ ihrer heißgeliebten Manga zumeist Raufbolde mit übersteigertem Ehrgefühl waren, wo liegt es näher, nach potenziellen Helden zu suchen, als an der für ihre Schläger berühmt-berüchtigten Kyuren Highschool, die aufgrund dessen im Volksmund nur „Crimson High“ genannt wird.

In der Erwartung einer heißen Nummer mit Harmony prügeln sich die Schüler dort tatsächlich um den Titel des „Stärksten“, denn nur die mächtigsten will Harmony für ihr Team. Tatsächlich können sich mit dem ebenso coolen wie starken Neuling Fumito Tsukumo und dem angriffsschwachen, aber hartnäckigen Raku Itsushima zwei Außenseiter bis zu dem Mädchen aus dem Weltall durchkämpfen. Ausgestattet mit den Boost Suits sind Raku und Fumito auch tatsächlich in der Lage gegen einen plötzlich auftauchenden Gear bestehen zu können.

Doch warum sollten sich die beiden Raufbolde mit einem Kampf um das Schicksal der Welt belasten?

Crimson Five Band 2Eigene Meinung
Zunächst einmal klingt die Story von „Crimson Five“ banal: Übermenschliche starke Invasoren aus dem Weltall wollen die Erde vernichten, menschliche Helden halten dank besonderer Technologie dagegen. Soweit der Einstieg eines x-beliebigen (Super-)Helden-Epos. Doch die dreibändige Reihe von Riku Shinoda und Kazutaka Kodaka hat doch noch das Ein oder Andere mehr zu bieten. So ist es doch eher unüblich, ein Heldenteam aus Schulschlägern zu rekrutieren, noch dazu aus solchen, deren charakterliches Profil keinem amerikanischen Heldenideal in irgendeiner Weise standhalten könnte. Auch wenn der Tiefe der Charaktere nicht viel Platz eingeräumt wird: Sie haben alle ihre Macken, die Jungs des „Crimson Five“-Teams, aber das macht sie zu sympathischen Identifikationsfiguren.

Das Auftauchen eines zweiten Heldenteams, das auch noch von Harmonys älterer Schwester geleitet wird, ist auch eine nette Handlungsentwicklung, die viel Potenzial in sich birgt.

Aktion steht in dieser Mini-Serie im Vordergrund, daher wurde viel Wert auf dynamische Hintergründe gelegt. Diese erzeugen eine Geschwindigkeit, die der Handlung gut tut und die in Bewegung eher schwächlich daherkommenden Figuren trägt. Für das Charakterdesign zeichnete sich deutlich sichtbar „Blood Lad“-Mangaka Yuuki Kodama verantwortlich.

„Crimson Five“ ist eine nette leichte Kost für Zwischendurch und aufgrund des überschaubaren Umfangs auch zum Testen empfehlenswert.

© Rockita

Crimson Five: © 2014 Riku Shinoda / Kazutaku Kodaka / Yuuki Kodama, Tokyopop

Die Braut des Magiers

Name: Die Braut des Magiers
Englischer Name: The Ancient Magus‘ Bride
Originaltitel: Mahôtsukai no yome
Herausgebracht: Japan: MAG Garden 2014
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Kore Yamazaki
Bände: 12 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 9,95 €

Story
Die 15-jährige Chise Hatori hatte nie viel Glück im Leben. Nach dem Selbstmord ihrer Mutter wurde sie als ungeliebtes Kind immer wieder herumgereicht, bis sie als Jugendliche schließlich bei einem Menschenhändler landete. Auf einem Sklavenmarkt feilgeboten, wird sie von dem undurchsichtigen Magier Elias Ainsworth für eine astronomische Summe erstanden. Zu Chises eigener Überraschung scheint sie nicht nur die Veranlagung zur Magie zu besitzen, sondern auch eine Slay Vega zu sein – eine Magierin mit der seltenen Veranlagung, Fabelwesen anzuziehen und magische Energie absorbieren zu können.

Elias möchte sich dieses besondere Talent zunutze machen. Er kündigt an, Chise als Lehrling aufzunehmen und ihr das Magiehandwerk beizubringen. Tatsächlich behandelt der seltsame Mann mit dem Antilopenschädel das Mädchen wie einen Gast, sodass sich Chise zum ersten Mal seit langer Zeit aufgenommen und zuhause fühlt.

Auch zeigt sich schnell, dass Chise auch tatsächlich über enorme magische Fähigkeiten verfügt. Sie kann Feen und andere magische Wesen sehen und mit ihnen kommunizieren. Auch ohne Übung schafft sie es scheinbar mühelos, magische Übungen zu bewältigen. Doch diese Kräfte bergen auch Gefahren, umso mehr, da sich Chise in der Welt der Zauberer und Magier überhaupt nicht auskennt. Elias, der Meister der Magie, ist jedoch scheinbar immer rechtzeitig zur Stelle, um sein Mündel vor Schaden zu bewahren.

Aber wie soll Chise die Ankündigung ihres neuen Meisters verstehen, er habe vor sie zu seiner Braut zu machen?

Eigene Meinung
Man fühlt sich ähnlich verloren wie Hauptcharakter Chise nach der Lektüre des ersten Bandes der Fantasy-Serie „Die Braut des Magiers“. In wenigen Kapiteln werden viele Charaktere und magische Wesen eingeführt, deren zukünftige Bedeutung man höchstens erahnen kann, Wohin die Reise gehen wird, vermag man kaum abzuschätzen. Und will der mysteriöse Elias Chise wirklich zu seiner Braut machen, wie der Titel verkündet?

Viele Fantasy-Manga hinterlassen insbesondere durch Bildgewaltigkeit einen bleibenden Eindruck. Sieht man einmal von dem detailreichen Kapitelbildern und Artworks ab, ist dies bei der vorliegenden Serie nicht der Fall. Es handelt sich eher um ein schlichtes Shonen-Design, dass durch einige Fantasiewesen aufgepeppt wurde.

Die Serie erscheint bei Tokyopop als großformatiger Klappenbroschur mit farbigem Deckel und mehreren Farbseiten. Wirklich von der Farbe profitiert allerdings nur eine einzige Artwork-Seite, bei den anderen hätte schwarz-weiß auch ausgereicht. Dafür gibt es in der Erstauflage eine Postkarte mit Autogramm der Mangaka als Extra dazu.

© Rockita

Die Braut des Magiers: © 2014 Kore Yamazaki MAG Garden / Tokyopop

Manga News Nr. 603

manga news herbstDiese Woche gibt es einige neue Reviews:
Das Funkeln des Augenblicks
Kuroneko – Spiel mit mir!

Noragami Tales
T x S – Tough x Smart

VerlagslogoTokyopop hat die Dezember-Neuheiten veröffentlicht:
Another. Deadman Wonderland
Bakuman. Box 3
Black Bullet 3
Black Bullet (Novel) 3
Bleach 67
Bloody Mary 3
Das Ende der Welt vor Sonnenaufgang
Die rothaarige Schneeprinzessin Happy Winter Pack
Electric Delusion 1
Fesseln der Liebe 3
Geliebte Mangaka
Gin Tama 31
Girls Love Twist 11
Hetalia – World Stars 1
Hyouka 8
Letter Bee 19
Magical Girl of the End 7
My Magic Fridays 8
Romantica Clock 7
Seven Days – Perfect Edition 2
Sie liebt gefährlich 2
Sugar Soldier 9
Tales of Symphonia EX
Terra Formars 8
The Art of Assassin’s Creed – Syndicate (Artbook)
The Legend of Zelda – A Link to the Past
Wallman 1

Orange Band 5Japanische Manga-Charts vom 09. bis 15. November 2015 von Oricon
01. Orange #5
02. Ajin – Demi-Human #7
03. Bleach #70
04. Yowamushi Pedal #42
05. Nisekoi #20
06. Koi to Uso #3
07. Gin Tama 61
08. My Hero Academia #6
09. Yōkai Apaato no Yūga na Nichijō #10
10. Love Phantom #2

Quelle: www.oricon.co.jp

Tokyo Ghoul Band 1 enUS-Amerikanische Manga-Charts vom 08. bis 14. November 2015 von der New York Times
01. Tokyo Ghoul #1
02. One Piece #76
03. One-Punch Man #1
04. Tokyo Ghoul #3
05. One-Punch Man #2
06. Bleach #65
07. My Hero Academia #2
08. Naruto #72
09. One-Punch Man #3
10. JoJo no Kimyō na Bōken: Battle Tendency #1

Quelle: nytimes.com

Erste Lizenzen Tokyopop Sommerprogramm 2016

VerlagslogoTokyopop hat gestern die ersten Lizenzen für das Sommerprogramm 2016 angekündigt:

Caste Heaven von Chise Ogawa – 1+ Bände ab März für je 6,95 €
Ein wenig wie Romeo und Julia (OT: „Anoko to Juliet“) von Lalako Kojima – Einzelband im März für 6,95 €
Hiniiru – Wie Motten ins Licht von Yuichi Kato – 3+ Bände ab März für je 6,95 €
Miyako – Auf den Schwingen der Zeit (OT:“Henyoku no Labyrinth)“ von Kyoko Kumagai – 6+ Bände ab März für je 6,50 €
Noah! von Yuka Shibano – 3 Bände ab März für je 6,95 €

Außerdem werden Starterpacks von „My Magic Friday“ und „Brynhildr in the Darkness“ erscheinen.

Quelle: Tokyopop Forum

Arina Tanemura beendet “My Magic Fridays”

My Magic Fridays Band 7Im Juli berichteten wir, dass der finale Handlungsbogen in der Serie „My Magic Fridays“ von Arina Tanemura beginnt. Nun wird bereits in der 24. Ausgabe des Margaret Magazins von Shueisha das letzte Kapitel erscheinen. Die 24. Ausgabe wird am 20. November veröffentlicht. Das finale Kapitel wird 47 Seiten und eine Farbseite umfassen. Als Bonus wird der Ausgabe ein 16-seitiges „Memorial Book“ beiliegen.

Der elfte Band, der für den 25. Dezember in Japan angekündigt wurde, wird der Letzte der Serie sein.

Quelle: ANN

T x S – Tough x Smart

Name: T x S – Tough x Smart
Englischer Name:
Originaltitel: T x S
Herausgebracht: Japan: Frontier Works 2012
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Noboru Takatsuki
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

T x S – Tough x Smart Band 1Story:
Terajima und Koga haben viele Gemeinsamkeiten: beide arbeiten bei der Polizei, sind geschieden und haben entdeckt, dass sie mit einem Männerkörper mehr anfangen können. Ansonsten sind sie wie Katz und Maus wenn sie als Partner kleinere und größere Verbrechen aufklären, weswegen sie sich öfters in die Haare kriegen und von ihrem Chef gemaßregelt werden. Was keiner weiß: die beiden haben ein heißes Verhältnis miteinander, bei dem es jedoch ebenfalls Reibereien gibt, da sie sich nicht einigen können, wer den dominanten Part erfüllt. Als eines Tages ein Mann aus dem Gefängnis entlassen wird und ankündigt Terajimas „Liebstes“ zu nehmen, setzt der Polizist alles daran Koga zu schützen … und übersieht dabei, dass der Verbrecher jemand anderen im Visier hat …

Eigene Meinung:
Die Reihe zwei-bändige „Tough x Smart“ („T x S“) stammt von Noboru Takatsuki, die in Japan für ihre Charakterdesigns verschiedener Boys Love Games (u.a. „Hanakage“, „Hanamachi
Monogatari“) sowie einiger Yaoi Mangas bekannt geworden ist. „Tough x Smart“ ist ihr deutsches Debüt und erschien 2015 bei Tokyopop.

Inhaltlich erwarten den Leser kurze Kapitel, in denen es zum einen um einen Kriminalfall geht, den Koga und Terajima aufklären müssen, zum anderen um ihre Beziehung zueinander, die etwas verzwickt, aber auch recht erotisch ist. Es wird recht schnell klar, dass die Liebesgeschichte zwischen den beiden Polizisten im Zentrum steht – die Polizeiarbeit inklusive Ermittlungen und Aufklärung nimmt maximal 25% des Mangas ein, zumeist wird den Fällen keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt, so dass man lediglich am Rande erfährt, wer der Mörder ist oder was dahinter steckte. Daher werden Krimifans eher enttäuscht sein, da die Geschichten zwar unterhaltsam und witzig sind, jeder weder Spannung, Action und Dramatik bieten. „Tough x Smart“ ist eher eine Mischung aus Comedy, Erotik und Beziehungsdrama, wenngleich der Handlungsbogen um Terajimas „Liebstes“ T x S – Tough x Smart Band 2durchaus mehr Schwung bekommt.

Die Charaktere sind liebenswert und sehr sympathisch – beides sind dominante Männer, so dass sich versierte Leser zumindest um die üblichen Uke/Seme-Klischees herumkommen. Noboru Takatsuki legt sich keineswegs fest, da sowohl Terajima als auch Koga männlich dominant und einander ebenbürtig sind. Natürlich ist auch diese Konstellation nicht neu, aber sie kann dennoch überzeugen und macht Spaß. Die kleinen Kabbeleien passen zu den beiden und bringen die Figuren dem Leser näher.
Auch die Nebenfiguren, die zwar nur am Rand vorkommen können überzeugen – mitunter wünscht man sich ein wenig mehr zu den Kollegen der beiden Polizisten und dessen Chef.

Stilistisch bewegt sich Noboru Takatsuki auf hohem Niveau, insofern man den erwachseneren Stil mit den recht wuchtigen Körpern mag. Man merkt der Mangaka die Arbeit an Boys Love Spielen an, denn sie hat einen sehr sicheren und ausgereiften Stil, wenn es um die Figuren, Perspektiven, Dynamik und Action geht. Auch die Hintergründe sind sehr schön ausgearbeitet und passen zum Gesamtbild des Mangas, ebenso gelingt es ihr Charaktere unterschiedlichen Alters und Statur zu zeichnen, so dass auch die älteren Männer in sich stimmig wirken.

„Tough x Smart“ ist ein schöner Boys Love Manga für Zwischendurch, der mit tollen Zeichnungen und sympathischen Charakteren punkten kann. Die Geschichten sind nicht wirklich im Krimi-Genre angesiedelt – dazu wird zu viel Wert auf die erotische Beziehung der beiden Hauptcharaktere gelegt – doch sie können unterhalten und machen Spaß. Hin und wieder wäre es toll, wenn es mehr um die Fälle gehen würde, doch das ist wohl nicht Sinn der Sache. Wer erwachsenere Mangas mit reiferen Charakteren mag, sollte sich Noboru Takatsukis Reihe nicht entgehen lassen. Zu empfehlen.

© Koriko

T x S – Tough x Smart: © 2012 Noboru Takatsuki, Frontier Works / Tokyopop

Das Funkeln des Augenblicks

Name: Das Funkeln des Augenblicks
Englischer Name:
Originaltitel: Kira Kira no Hibi
Herausgebracht: Japan: Takuma Shoten 2013
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Waka Sagami
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Das Funkeln des AugenblicksStory:
Beim täglichen Spaziergang mit seinem Hund entdeckt Nanami zufällig einen Surfer am Strand, von dem er die Augen nicht lassen kann. Tags darauf stellt er überrascht fest, dass dieser Shu heißt und mit seinem Bruder in eine Klasse geht. Die beiden freunden sich an und schon bald entspinnt sich mehr zwischen ihnen, wenngleich Nanami zunächst nicht genau einordnen kann, was er für Shu empfindet …

Neben der Hauptgeschichte enthält der Manga noch die Bonusstory „Niedlich wie er sich kümmert“, in der Natsumi seine Abscheu vor Katzen ablegen will um eine Kollegin in eines der angesagten Katzen-Cafés der Stadt zu begleiten. Im „Mew Mew“ wagt er seine ersten Schritte, stets beobachtet Hikaru, dem das Café gehört und der den unliebsamen Kunden aus mehreren Gründen auf die Straße setzen will …

Eigene Meinung:
Im sommerlichen Flair kommt Waka Sagamis deutsches Debüt daher, das 2012 in Japan erschien und zwei in sich abgeschlossene kürzere Geschichten enthält. „Das Funkeln des Augenblicks“ ist nicht das erste Werk der Boys Love Mangaka, sie brachte in ihrer Heimat bereits mehrere Doujinshis und Oneshots heraus. In Deutschland erscheinen ihre Werke bei Tokyopop, im Frühjahr 2016 ist der Einzelband „Dein starker Rücken“ geplant.

Inhaltlich bietet „Das Funkeln des Augenblicks“ wenig Neues, da sich die Mangaka an altbewährtes hält: zuckersüße Liebesgeschichten mit eingängigen Charakteren, die kaum aus dem Rahmen fallen. Daher unterhält der Manga zwar, doch man vergisst die Kurzgeschichten schnell wieder, da sie sich kaum aus der breiten Masse hervorheben. Gerade die titelgebende Geschichte um Nanami und Shu ist recht eintönig, da es im Grunde nur um die Beziehung der beiden geht und wie sie zueinander finden. Ein wenig abwechslungsreicher ist die Bonusgeschichte „Niedlich wie er sich kümmert“, die grob die Hälfte des Mangas ausmacht. Zwar geht es auch hier um das Zusammenfinden der beiden Protagonisten, doch das Setting mit dem Katzen-Café bietet wenigstens etwas Neues.

Die Charaktere sind alles in allem sympathisch, wenngleich auch sie die üblichen Klischees bedienen. So ist Nanami zierlich, mädchenhaft und schüchtern, Shu introvertiert, groß und stark. Zusammen ergeben sie ein ruhiges, stilles Paar, das sich gut ergänzt. Auch Natsumi und Hikaru entsprechen den üblichen Protagonisten eines Boys Love Mangas – Hikaru ist wilder, offensiver und direkter, Natsumi ein wenig verunsichert und unentschieden, zum wem er sich hingezogen fühlt: den Besitzer des Cafés oder seine Kollegin. Trotz allem sind die Figuren in sich logisch und halbwegs realistisch, da sie weder mangahaft noch extrem überdreht daherkommen, was durchaus positiv ist und „Das Funkeln des Augenblicks“ eine ruhige und entspannte Atmosphäre verleiht.

Stilistisch besticht Waka Sagami durch angenehm schlichte Zeichnungen ohne Schnörkel und allzu viel Rasterfolie. Die Mangaka konzentriert sich hierbei vorwiegend auf die Charaktere, Hintergründe bleiben zumeist nur angedeutet oder kommen selten vor. Hin und wieder hat sie deutliche Probleme mit Anatomie und Bewegungen, was man besonders bei den Surfszenen merkt oder wenn es darum geht nackte Menschen zu zeichnen.

„Das Funkeln des Augenblicks“ ist ein netter Boys Love Manga für Zwischendurch, dessen Stärken bei den sympathischen und realistischen Charakteren liegen. Die Geschichten sind vorhersehbar und klischeebehaftet, der Stil aufgrund seiner kleinen Schwächen Geschmackssache. Wer Lust auf sommerliche Lektüre hat und sich nicht vor den altbewährten Handlungsbögen scheut, sollte einen Blick riskieren. Alle anderen werden nichts verpassen, wenn sie diesen Manga nicht in ihre Sammlung aufnehmen.

© Koriko

Das Funkeln des Augenblicks: © 2013 Waka Sagami, Takuma Shoten / Tokyopop

Bei Tokyopop laufen einige Lizenzen aus

VerlagslogoBei Tokyopop laufen am Jahresende einige Lizenzen aus. Wer sich die Serie noch sichern will, sollte schnell zuschlagen. Tokyopop wird die Restbestände Ende Dezember vernichten. Ab dann können die Serien nicht mehr über den Verlag bestellt werden. Folgende Serien sind betroffen:

Quelle: Tokyopop.de

Deep Throat – Traumhafte Piraten

Name: Deep Throat – Traumhafte Piraten
Englischer Name:
Originaltitel: Deep Throat Kareina Kaizokutachi
Herausgebracht: Japan: Takuma Shoten 2012
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Hana Umezawa
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Deep Throat Band 1Story:
Seitdem der Schreiner Yodo seine Heimat in den Bergen verlassen hat, ist er auf der Suche nach einer Braut. Als ihm der Auftrag übertragen wird ein Piratenschiff zu reparieren, lernt er Teo kennen – schön, geheimnisvoll und absolut begehrenswert. Sein Traum hat nur einen Schönheitsfehler: Teo entpuppt sich als Mann, der keine Scheu davor hat, sich jedem Mann auf dem Schiff anzubieten. Yodo ist nicht nur entsetzt, er setzt alles daran Teo von seiner Liebe zu überzeugen, selbst wenn er den jungen Mann dafür erst einmal zurückweisen muss …

Eigene Meinung:
„Deep Throat“ stammt aus der Feder Hana Umezawas, die in Japan bereits mehrere Boys Love Mangas veröffentlicht hat und durch die 12-bändige Reihe „Ai to Yokubou wa Gakuen de“ bekannt geworden ist. Der vorliegende Manga ist auf zwei Bände angelegt und stellt das Debüt der Mangaka im deutschsprachigen Raum dar.

Inhaltlich bietet „Deep Throat“ leicht fantastische Boys Love Kost, die auf einem Piratenschiff spielt, jedoch nur wenig aus der Grundidee macht. So wird Teos Vergangenheit und seine Herkunft zwar irgendwann aufgegriffen, jedoch recht unspektakulär zu Ende geführt. Der Handlungsbogen scheint nur dazu zu dienen Yodo und Teo wirklich zusammenzubringen, die eigentlichen Hintergründe werden nur am Rande beleuchtet und recht schnell beendet. Das trifft leider auch auf das Schiff und die Besatzung zu, mit Ausnahme des Kapitäns und des Navigators, der in Band 2 im Zentrum steht. Sämtliche Nebenfiguren sind eher Staffage, als wirklich wichtig, so dass sowohl das Piratenthema, als auch die Geschichte an sich aufgesetzt wirkt.
Überraschend ist jedoch, dass „Deep Throat“ fast keine erotischen Szenen enthält, immerhin ist die Mangaka für ihre expliziten Werke bekannt. Gerade „Ai to Yokubou wa Gakuen de“, das an einer Schule spielt in der junge Männer entsprechende Sex-Dienste erlernen, ist recht eindeutig und explizit.

DiDeep Throat Band 2e Charaktere bieten versierten Boys Love Lesern nichts Neues, sind sogar noch unrealistischer und unglaubwürdiger, als so manch andere Figuren. Yodo ist wahnsinnig naiv und unreif, was ihn mit der Zeit zu einem anstrengenden Protagonisten macht. Er ist recht nervig, da er kaum etwas auf die Reihe bekommt. So scheint er an Bord des Schiffes keinerlei feste Aufgabe zu haben (was jedoch auf die gesamte Besatzung zutrifft – dem Leser bleibt schleierhaft, was die Crew eigentlich den ganzen Tag hindurch macht), auch sonst erfährt man nicht viel über ihn. Teo auf der anderen Seite ist ein so extremer Uke, sprich feminin, zart gebaut und schwach, dass er nahezu sämtliche Klischees erfüllt. Allgemein sind die Charaktere sehr klischeehaft und entsprechen fast vollständig ihren zugedachten Rollen. Einzig Yodo fällt durch seine Naivität aus der Position des kühlen Semes.

Stilistisch ist Hana Umezawa Geschmackssache. Sie hat einen sehr kantigen, anatomisch nicht immer korrekten Stil, der nur bedingt überzeugen kann. Die Männer wirken teilweise unästhetisch, gerade Teo mit seinem weiblichen, zarten Körper. Auch an die Gesichter muss man sich erst gewöhnen, da sie sehr unförmig sind und mitunter stark verzeichnet wirken. Insgesamt erinnert der Stil der Mangaka ein wenig an eine Mischung aus Ryo Takagi, die ähnlich lange Oberkörper und Gliedmaße einsetzt, und Sakuya Fujii, deren Zeichnungen ähnlich fehlerbehaftet sind.

„Deep Throat“ ist ein Boys Love Manga, der im Piraten-Genre angesiedelt ist und durch eine krude Handlung, stereotype Charaktere und gewöhnungsbedürftige Zeichnungen besticht. Er bietet zwar kurzweilige Unterhaltung, kann jedoch aufgrund seiner mangelnden Charakterentwicklung und eines roten Handlungsfadens nicht überzeugen. Wer spannende Boys Love Abenteuer mit fantastischem Einschlag sucht, sollte sich anderweitig umsehen.

© Koriko

Deep Throat: © 2012 Hana Umezawa, Takuma Shoten / Tokyopop

Die Unschuld des Lehrers

Name: Die Unschuld des Lehrers
Englischer Name:
Originaltitel: Kyoshi no Junjo Seito no Yokubo
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2013
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Mayu Shinjo
Bände: 3 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

Die Unschuld des Lehrers Band 1Story:
Der feminine, schüchterne Mamiya hat als Lehrer einen denkbar schlechten Stand: seine Kollegen nehmen ihn ebenso wenig ernst, wie seine Schüler, er kann sich weder durchsetzen, noch ist er in der Lage Unterrichtsstoff zu vermitteln. Zu allem Überfluss kann er sich vor Annäherung seitens der meist männlichen Schüler (und Kollegen) kaum retten, so dass er öfters in unangenehmen Situationen gerät. In einem solchen Moment lernt er den neuen Schüler Minato kennen, der ihn nicht nur vor einigen zudringlichen Schülern rettet, sondern sich auch noch als Bekannter entpuppt, dem er einst Nachhilfe gab. Minato hat nicht nur die feste Vorstellung seinen Lehrer ins Bett zu bekommen, um herauszufinden, warum er Mamiya nicht vergessen kann, er hält auch die hartnäckigen Verehrer fern, die Mamiya zumeist Schwierigkeiten machten. Lediglich an Mamiyas schwulem Kollegen Tsukioka beißt er sich fast die Zähne aus, da dieser die seltsame Beziehung zwischen Lehrer und Schüler für sich zu nutzen weiß …

Eigene Meinung:
Mit dem Manga „Die Unschuld des Lehrers“ wagt sich die Shojo und Smut-Mangaka Mayu Shinjo erstmals an einen Boys Love Manga. Während ihre bisherigen Werke eher weibliche Charaktere ins Zentrum rückten, die zumeist erst sexuelle Erfahrungen machen (u.a. „Kaikan Phrase“, „Virgin Crisis“), steht im vorliegenden Werk ein junger Lehrer im Mittelpunkt, der jedoch ähnlich den Heldinnen ihrer bisherigen Werke keinerlei Erfahrungen hat und noch Jungfrau ist.

Es fällt schwer sich in „Die Unschuld des Lehrers“ hineinzufinden. Es gibt keine wirkliche Handlung, da die Geschichte von den Charakteren vorangetrieben wird, sprich einen wirklichen roten Faden sucht man vergeblich. Auch ist Mamiya nicht wirklich ernst zu nehmen, da er komplett wie eine Frau denkt, handelt und fühlt. Er ist überhaupt nicht lebensfähig, macht sich zumeist lächerlich und kann sich nicht durchsetzen. Er scheint den Begriff Uke fast neu zu definieren, so schwächlich und naiv kommt er daher. Auch Minato kann man nur schwer ernst nehmen: er vereint all die Eigenschaften in sich, die Mamiya abgehen; ist stark, intelligent, ein absoluter Musterschüler, der es nicht gewohnt ist zurückgewiesen zu werden. Sein Interesse an Mamiya wird nur ansatzweise erklärt – vordergründig möchte er mit ihm ins Bett, um Antworten für seine Amok laufenden Gedanken und Gefühle zu finden. Das wirkt jedoch ebenso an den Haaren herbei gezogen, wie Tsukiokas Erpressungsversuche und Mamiyas Unfähigkeit. Alle Figuren agieren absolut unrealistisch und unverständlich, was den Leser eher verwirrt als unterhält.

Die Unschuld des Lehrers Band 2Das trifft auch auf viele der Szenen zu, hauptsächlich auf die vielen erotischen Passagen, die in einer hohen Anzahl vorkommen. Im Grunde besteht der Manga fast nur aus expliziten Sequenzen, abgelöst von seltsamen Dialogen, die kaum nachvollziehbar sind. Mayu Shinjo hat ein seltsam krudes Werk geschaffen, bei dem weder die Figuren noch die Handlung überzeugen können. Gerade Vielleser des Boys Love Genres werden wenig mit den stereotypen, sehr mangahaften Charakteren und der unlogischen Geschichte anfangen können.

Zeichnerisch ist „Die Unschuld des Lehrers“ durchaus nicht schlecht, insofern man schwache, mädchenhafte Uke mag und keine Probleme mit expliziten Szenen hat. Mayu Shinjo merkt man ihre Ursprünge im Shojo-Genre an – Mamiya ist sehr mädchenhaft und hat wenig männliche Attribute, sowohl optisch als auch charakterlich. Auch sonst setzt sie auf weiche Gesichtszüge und eine shojo-hafte Aufmachung, sprich man sollte ihren Stil mögen, wenn man sich für diesen Manga interessiert. Ansonsten bietet die Mangaka stilistisch dem Leser wenig Neues – männlicher Seme und mädchenhaften Uke.

Alles in allem ist „Die Unschuld des Lehrers“ vor allem Fans der Mangaka zu empfehlen, insofern diese kein Problem mit dem Boys Love Genre haben. Versierte Yaoi-Leser werden dem Manga nur wenig abgewinnen können. Sowohl die verworrene Handlung, als auch die haarsträubenden Charaktere sind zu unlogisch und unrealistisch, um zu überzeugen. Daher ist „Die Unschuld des Lehrers“ nicht empfehlenswert.

© Koriko

Die Unschuld des Lehrers: © 2013 Mayu Shinjo, Shueisha / Tokyopop

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