Dear Myself

Name: Dear Myself
Englischer Name:
Originaltitel: Dear Myself
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 1998
Deutschland: EMA 2007
Mangaka: Eiki Eiki
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Dear Myself Band 1Story
Hirofumi Mizui kann es nicht fassen, er kann nicht glauben, dass das die Wirklichkeit ist. Was passiert hier? Er wacht morgens auf und alles ist anders. Seine Haare sind viel länger, sein Zimmer hat sich verändert und auch seine Schwester sieht nicht mehr so aus wie er sie kannte. Und dann hat er sogar die falsche Schuluniform. Und als er gefragt wird welches Datum denn sei, liegt er um zwei Jahre falsch. Seine Gedanken spielen verrückt, wurde er etwa von Aliens entführt? Sofort geht seine Mutter mit ihm ins Krankenhaus. Dort erfährt er dann endlich, was los ist.

Vor zwei Jahren hatte er einen Unfall bei dem er sein Gedächtnis verlor. Nun, hat er sein Gedächtnis wiedererlangt, hat aber dafür im Gegenzug die zwei Jahre seit dem Unfall wieder vergessen. Laut dem Arzt ist dies nichts Ungewöhnliches. Doch Hirofumi kann das nicht so locker sehen, für ihn bricht eine Welt zusammen. Zwei Jahre fehlen ihm, das heißt, er kennt niemanden mehr in seiner Klasse und mit dem Stoff kommt er auch nicht mehr mit. Wie soll er das schaffen? Der Arzt rät ihm, nach einem Tagebuch zu suchen, in dem er bestimmt alles über die zwei Jahre aufgeschrieben hat. Mit diesem Vorhaben macht sich Hirofumi auf den Heimweg, währen die Mutter zur Arbeit geht.

Doch schon vor der Haustür beginnt das Drama, denn vor Hirofumi taucht ein wildfremder Junge auf, der ihn sehr vertraut anspricht. Hirofumi erklärt ihm zwar, dass er sich nicht mehr an ihn erinnert, doch damit gibt sich der Junge nicht zufrieden und schließlich eröffnet er Hirofumi, dass die beiden ein Paar sind. Für Hirofumi bricht damit eine weitere Welt auseinander, soll das heißen, er ist in den letzten zwei Jahren Schwul geworden?! Doch auch wenn sich sein Kopf nicht erinnert, sein Körper scheint es, denn als er die traurigen Augen des Jungen sieht spürt er einen schmerzhaften Stich im Herzen. Soll das heißen, dass er ihn wirklich liebt? Doch als der Junge merkt, dass Hirofumi sich strikt gegen den Gedanken wehrt schwul zu sein, rennt er davon.

Chika, Hirofumis Schwester, gibt ihm daraufhin einen Brief, den er für den Fall geschrieben hatte, dass er sein Gedächtnis zurückbekam. In diesem kann er selbst nachlesen, dass er sich in einen Jungen verliebt hat. Sein Name ist Daigo Furubayashi. Damals hat er davon geschrieben, dass ihm Daigos trauriger Blick einen Stich im Herzen verursacht und, dass er ihn immer lachen sehen möchte. Und obwohl er sich jetzt fest sagt, dass es nicht mehr so ist, so tut sein Herz trotzdem weh. Deshalb beschließt er Daigo anzurufen.

Dear Myself Band 2Und tatsächlich, Daigo bleibt an ihm hängen wie eine Klette. Hirofumi wurde wegen dem Gedächtnisverlust eine Klasse zurück gestuft und kam damit in die Klasse von Chika und Daigo. Doch es ist auch sein Glück, dass Daigo bei ihm bleibt, denn dieser bewahrt das lang gesuchte Tagebuch auf und nimmt es jeden Tag in die Schule mit. Endlich kann Hirofumi nachlesen, was damals vor zwei Jahren nach dem Unfall passiert war.

Daigo hatte ihm damals das Leben gerettet und ihn ins Krankenhaus gebracht. Er besuchte ihn jeden Tag, bis er wieder aufwachte. Hirofumi war neugierig und wollte mit ihm sprechen, so folgte er ihm. Dabei sah er, wie Daigo einfach auf die Straße, vor ein Auto lief. Ohne zu wissen was er tat, griff er nach Daigo und zog ihn zurück. Dieses Mal hatte er ihm das Leben gerettet. Der Arzt, ein Verwandter von Daigo erzählte Hirofumi ein wenig von ihm. Er hatte eine schwere Kindheit gehabt und befand sich nun in psychiatrischer Behandlung. Er fühlt sich wertlos, von allen im Stich gelassen.

Schnell erkennt Hirofumi, dass Daigo Hilfe braucht. Er darf nicht mehr alleine gelassen werden. Und so verspricht er bei ihm zu bleiben und von nun an ihm zu gehören. Doch ganz überzeugt scheint Daigo noch nicht zu sein. Er möchte einen Beweis. Und als dies Hirofumi zu weit geht, ist Daigo völlig fertig und bricht zusammen. Er meint, ein gewisser Akihiko hätte ihm auch bewiesen, dass er ihn niemals verlassen würde und dann hätte er das Versprechen gebrochen.

Schließlich ist Daigo kurz davor sich aus dem Fenster zu stürzen, da er einfach nicht weiß, ob er nicht wieder verlassen wird. Hirofumi hat endlich erfahren wie er heißt, seine Familie war in Urlaub und würde ihn nun bestimmt bald abholen, dann würde er Daigo nicht mehr brauchen. Doch Hirofumi verspricht ihm bei ihm zu bleiben und als Beweis gibt er sich ihm vollkommen hin.

Doch auch wenn das damals so war, nun kann Hirofumi sich nicht damit abfinden schwul zu sein. Er versteht Daigo, er tut ihm auch leid und lässt ihn deshalb bei sich sein. Aber jedes Mal, wenn Daigo ihm zu nahe kommt rastet er aus, obwohl ihm dadurch sein Herz schmerzt. Er kann es einfach nicht. Aber wie lange wird der labile Daigo damit umgehen können. Und wer war überhaupt dieser Akihiko. Wieso wurde Daigo von diesem verlassen? Haben sich Hirofumis Gefühle wirklich verändert, oder kann er seine Liebe zu Daigo neu entdecken?

Eigene Meinung
Mir hat dieser Manga sehr gut gefallen. Obwohl ich es am Anfang etwas langweilig fand. Es schien vorhersehbar zu sein, doch wie sich herausstellte, ändert sich dies schnell.
Es ist schön umgesetzt wie Hirofumi mit sich selbst kämpft, da er einerseits der festen Überzeugung ist nicht schwul sein zu können aber andererseits, alles gegen diese Behauptung spricht.

Wer die anderen Werke von Eiki Eiki gemocht hat, wird durch diesen auf gar keinen Fall enttäuscht werden. Und auch alle andere Shonen-Ai Fans sollte „Dear Myself“ lesen.

© Nekolein

Dear Myself: © 1998 Eiki Eiki, Shinshokan / EMA

Dear Devil

Name: Dear Devil
Englischer Name: Dear Devil
Originaltitel: Kono Akuma me!
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2008
Deutschland: EMA 2010
Mangaka: Jun Mayama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Dear DevilStory
Der Manga “Dear Devil” ist in zwei unterschiedliche Handlungsbögen aufgeteilt. Das erste Kapitel ist den Polizisten Kisegawa und Hiiragi gewidmet, die bereits in „Sexy Effect 96“ einige Gastauftritte hatten. Hiiragi kommt nach einem fast zweijährigen Personalaustausch aus Osaka zurück in seine alte Polizeidienststelle. Der Grünschnabel hat sich während seines Aufenthaltes in Osaka zu einer wahren Perle gemausert- die meisten Verhaftungen gingen auf sein Konto. Von dem unsicheren Beamten ist nicht mehr viel übrig geblieben.

Was die meisten nicht wissen, ist dass sein ehemaliger Partner Kisegawa eine Bedingung an Hiiragi gestellt hat, als dieser nach Osaka ging. Damals schon war Hiiragi in seinen Kollegen verliebt und konnte es nicht lassen mit Kisegawa zu flirten. Um sich diesen Annäherungen zu erwehren, hat Kisegawa die Bedingung gestellt, dass er nur dann verführt werden darf, wenn Hiiragi die meisten Verhaftungen in Osaka vorweisen kann. Unglücklicherweise ist ihm das gelungen. Kisegawa befindet sich fortan in einer Zwickmühle. Hiiragi scheint seinen alten Gefühlen nicht abgeschworen zu haben und als die beiden erneut Partner werden, spitzt sich die Situation immer weiter zu. Kisegawa weiß bald selbst nicht mehr, was er denken und fühlen soll, besonders weil Hiiragi alles andere als ein Grünschnabel, sondern ein sehr guter Polizist geworden ist. Die Beziehung zwischen ihnen eskaliert, als Hiiragi sich nicht mehr zurück halten kann und Kisegawa sich infolgedessen einen neuen Partner sucht…

Die zweite Geschichte „Lebe für den Augenblick“ handelt von dem Arzt Tachibana, der eines Tages im Park über einen Jungen stolpert, der von einem älteren Mann bedrängt wird. Im ersten Moment will er sich raushalten, wird jedoch gezwungen einzugreifen und den Jungen zu retten. Anstatt sich zu bedanken beschwert sich dieser über die späte Rettung, küsst Tachibana dann jedoch als Zeichen der Dankbarkeit.

Nach diesem Zwischenfall läuft Tachibanas Leben als Arzt weiter, bis er eines Abends auf einer Brücke erneut dem Jungen begegnet. Dieser rempelt ihn aus Versehen an, was zur Folge hat, dass Tachibanas Talisman ins Wasser fällt. Bevor der Arzt etwas unternehmen kann, springt der Junge ins Wasser und holt den Talisman heraus. Er stellt sich als Rin Mikanagi vor und schenkt Tachibana Karten für eine Noh-Vorstellung. Dabei stellt sich nicht nur heraus, das Mikanagi ein talentierter Noh-Schauspieler ist, Tachibana trifft dort auch auf seinen Bruder Hideaki, der eine besondere Beziehung zu Rin hat. Dennoch beginnt Tachibana sich regelmäßig mit dem Jungen zu treffen und die beiden freunden sich an. Rin beginnt Tachibanas Leben gehörig auf den Kopf zu stellen, da der Arzt zumeist vor Problemen davon gelaufen ist. Von seinem Bruder erfährt er schließlich, dass Rin nach und nach erblindet, muss Tachibana eine Entscheidung treffen…

Eigene Meinung:
„Dear Devil“ ist ein typischer Boys Love Manga. Viel Story kann man nicht erwarten, insbesondere weil es sich um Kurzgeschichten handelt, die in dieser Form schon (viel zu) oft erzählt wurden. Die Charaktere sind nett, wobei jedoch die Figuren aus der zweiten Geschichte wesentlich gefühlvoller und realer erscheinen, als im eigentlichen Manga „Dear Devil“. Es ist schade, dass sich Jun Mayama vorwiegend auf die üblichen Sterotypen beschränkt. Während die erste Geschichte teilweise einige lustige Elemente hat, jedoch vorwiegend dramatisch ist, ist die zweite Story eher romantisch und dramatisch.

Die Zeichnungen Jun Mayamas muss man einfach mögen. Sie spalten egal wie die Geschmäcker, da diese extrem langen Oberkörper und Gliedmaßen nicht jedermanns Sache sind. Auch die verzeichneten Gesichter und Profile sind nur bedingt jedermanns Geschmack. Der Manga besticht durch viele Zeichenfehler, wirkt öfters sehr statisch und undynamisch. Selbst die erotischen Szenen sind ein wenig plump geraten. Einzig die SDs und Slapstickeinlagen sind hübsch anzusehen.

Insgesamt ist „Dear Devil“ nur etwas für Fans der Künstlerin. Selbst eingefleischte Boys Love- Fans sollten im Vorfeld einen Blick hinein werfen, da sowohl die Geschichte, als auch die Charaktere nichts neues bieten…

© Koriko

Dear Devil: © 2008 Jun Mayama, Shinshokan Co., Ltd. / EMA

Deadlock

Name: Deadlock
Englischer Name:
Originaltitel: Deadlock
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2012
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Story: Saki Aida
Zeichnungen: Yuh Takashina
Bände: 2 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,95 €

Deadlock Band 1Story:
Fünfzehn Jahren Haft erwarten den ehemaligen Drogenfahnder Yuto Reinicks für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat. Doch niemand glaubt daran, dass man ihm den Mord an seinem Partner und Freund untergeschoben hat. Seine Zukunft sieht düster aus, da bietet ihm das FBI einen Deal an – er soll auf eigenen Wunsch ins Shelger Gefängnis verlegt werden, eines der härtesten des Landes, und dort die Identität eines Terroristen aufdecken, der von dort aus seine Fäden zieht. Yuto ist einverstanden, erhofft er sich doch auf diesem Weg seine Freiheit und eine Möglichkeit seine Unschuld zu beweisen.

In Shelger angekommen, muss er erkennen, dass das Gefängnis nicht umsonst einen rauen Ruf hat – Brutalität und Vergewaltigung stehen an der Tagesordnung, schwarze, weiße und lateinamerikanische Gangs haben das Sagen und wer sich nicht an die Regeln der Gangleader hält, hat schnell ein Messer im Rücken, oder schlimmeres. Yuto setzt alles daran, sich nicht unterkriegen zu lassen, kein Aufsehen zu erregen und die Männer zu beobachten, die als mögliche Terroristenführer in Frage kommen. Doch es ist gar nicht so einfach Informationen zu bekommen, wenn man sich gleich am ersten Tag einen der Anführer zum Feind macht. Da kann ihm auch sein Zellenkollege Dick Burnford wenig helfen, mit dem er sich nach udn nach anfreundet …

Eigene Meinung:
Der Manga „Deadlock“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Saki Aida, die auch die Nachfolgeromane „Deadheat“ und „Deadshot“ verfasste. Die Bücher erschienen bereits 2006, seit 2011 erscheint die Mangaumsetzung von Yuh Takashina bei Tokuma Shoten als Debüt der Zeichnerin.

Die Geschichte ist spannend und erinnert ein wenig an „Under Grand Hotel“, wobei hier der Schwerpunkt nicht auf den erotischen Szenen und den Liebesgeschichten zwischen den Insassen liegt, sondern klar auf dem Kriminalfall und den Problemen, die Yuto im Shelger Gefängnis hat. Für Boys Love Fans bedeutet dies, dass es (zumindest im ersten Band) keinerlei erotische Szenen gibt, noch nicht einmal Küsse oder Umarmungen. Saki Aida legt mehr Wert auf eine realistische Entwicklung der Beziehung der Charaktere und auf die Verhältnisse des Gefängnisses. Sicherlich ist die Szenerie des Mangas fernab der Realität, da die Wachmänner und das Gefängnispersonal einfach zu inaktiv wirken, doch wesentlich realistischer und nachvollziehbarer als bei „Under Grand Hotel“. Zudem sind die Rassentrennungen und die Probleme unter den unterschiedlichen Gruppierungen interessant und durchaus ausbaufähig. Hin und wieder wäre ein wenig mehr Action schön gewesen, da die Geschichte nach einigen Kapiteln an Schwung verliert, doch zum Ende hin wird es wieder spannend und macht Lust auf mehr. Auch wird Yutos Ermittlungen im Gefängnis zu wenig Platz geboten – man bekommt eher die Ergebnisse mit, als direkt bei seiner Arbeit involviert zu sein, was schade ist. Hier wurden die Schwerpunkte falsch gesetzt und zu sehr auf unwichtige Handlungsbögen eingegangen.

MiDeadlock Band 2t Yuto und Dock sind Saki Aida interessante, logisch handelnde Figuren gelungen, die gut zur Geschichte passen und mit ihren Hintergründen, ihrer Art und ihrer Denkweise neugierig machen. Gerade der undurchsichtige Dick, über dessen Vergangenheit nichts herauskommt, weckt beim Leser mit seiner teils abweisenden, teils freundlichen Art Neugierde. Man weiß weder, warum er im Gefängnis sitzt, noch wie lange. Einzig seine Freundschaft zum Anführer der schwarzen Gang Black Soldiers wird erwähnt, aber nicht sonderlich vertieft. Auch der sturköpfige und liebenswerte Yuto birgt noch das ein oder andere Geheimnis, insbesondere die Hintergründe zum Mord an seinem Partner bietet viel Platz für Storytwists und Wendungen.
Leider bleiben die anderen Figuren verhältnismäßig blass und kommen kaum zum Tragen. Sicherlich liegt das auch daran, dass es viele Figuren gibt, die namentlich erwähnt und immer wieder eingebaut werden, dennoch wünscht man sich als Leser immer wieder mehr Tiefgang und Hintergründe.

Zeichnerisch ist „Deadlock“ mehr als gelungen. Takashina Yuu hat einen sehr erwachsenen Stil, dessen Stärken sich besonders bei den unterschiedlichen schönenFiguren zeigen. So können sowohl die Schwarzen und die Latainamerikaner, als auch die Eropäer und Asiaten überzeugen, da die Zeichnerin die typischen Merkmale der Völker gut in Szene setzen kann. Auch ältere Menschen, muskulöse Figuren und zierliche, feminine Charaktere stellen für Takashina Yuu kein Problem dar. Ihr Stil ist dynamisch, in sich stimmig und sehr routiniert, was man normalerweise von einem Debütanten nicht gewohnt ist.

Mit „Deadlock“ legt Tokyopop einen sehr schönen, gut gezeichneten Boys Love Manga vor, der diese Bezeichnung zumindest beim ersten Band noch gar nicht verdient. Sicherlich werden BL Fans im Laufe der Geschichte auf ihre Kosten kommen, doch wirklich erotische Lektüre á la „Under Grand Hotel“ sollte man nicht erwarten. Saki Aida konzentriert sich mehr auf die Hintergründe der Figuren, Yutos Auftrag und die Unruhen zwischen den Gangs, als auf romantische Liebesgeschichten, auch wenn es hin und wieder Ansätze zwischen Yuto und Dick gibt. Dennoch lässt sich nicht sagen, wie weit die Beziehung zwischen den beiden reifen wird.
Nichtsdestotrotz macht der Manga Spaß, da die Figuren interessant sind und die Zeichnungen überzeugen können. Wer Krimi, Suspense und Boys Love mag und wen realistische Figuren interessieren, sollte „Deadlock“ eine Chance geben. Es lohnt sich.

Daedlock: © 2012 Saki Aida / Yuh Takashina, Tokuma Shoten Publishing Co.,Ltd. / Tokyopop

Das wunderbare Leben des Sumito Kayashima

Name: Das wunderbare Leben des Sumito Kayashima
Englischer Name:
Originaltitel: Kayashimashi no Yuga na Seikatsu
Herausgebracht: Japan: Houbunsha 2009
Deutschland: Carlsen 2013
Mangaka: Story: Haruhi Tono
Zeichnungen: Ellie Mamahara
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Das wunderbare Leben des Sumito Kayashima Band 1Story
Sumito Kayashima ist der Erbe einer reichen und einflussreichen Familie. Er ist jung, gutaussehend und braucht durch das viele Geld, dass er geerbt hat nie wieder arbeiten zu gehen. Aber Geld alleine kann einen natürlich nicht glücklich machen, weswegen Sumito sehr unglücklich und einsam ist.

Eines Tages steht er einfach vor der Wohnung seines Gärtners. Dieser ist sehr überrascht, weil der junge Herr vor seiner Haustür steht und ihm dann auch noch sehr direkt seine Liebe gesteht. Sumito ist wie ein kleiner naiver Junge, was dem Gärtner die Gegenwehr nimmt. Auch wenn er versucht hat Sumito nach Hause zu schicken und ihm diese Liebe auszureden, landen die beiden doch zusammen im Bett. Es entsteht eine geheime Affäre, denn der Gärtner möchte nicht, dass im Hause Kayashima jemand darüber Bescheid weiß. Das könnte ihn seinen Job kosten.

Doch je öfter sich die beiden treffen und sich lieben, desto mehr genießt der Gärtner es und fühlt sich immer mehr zu Sumito hingezogen. Und als Sumito dann auch noch auf seinen eigenen Rat hin einen Sekretär einstellt, kommt sogar Eifersucht ins Spiel. Denn der Sekretär Koizumi ist sehr gebildet, gutaussehend und ist den ganzen Tag mit Sumito zusammen. Er verbringt mehr Zeit mit ihm, als mit dem Gärtner. Und dann sieht der Gärtner aus dem Garten auch noch wie Sumito seinen Sekretär küsst. Natürlich war das nur um ihn eifersüchtig zu machen. Das Schlimme dabei ist nur, dass es funktioniert hat.

Das wunderbare Leben des Sumito Kayashima Band 2Inzwischen ist Sumito ihm viel mehr ans Herz gewachsen als er sich je erahnt hatte. Aber was ist nun, wenn er sich in einen anderen verliebt?

Eigene Meinung
Die Zeichnungen in dem Manga sind sehr ausgereift. Die männlichen Charaktere sind sehr hübsch anzusehen. Frauen tauchen in dieser Geschichte nur sehr selten auf. Die Geschichte wird von dem Gärtner erzählt. Es ist manchmal ähnlich wie ein Tagebuch zu lesen. Die Geschichte spielt sich entweder in der Villa oder zwischen diversen Kissen ab. Sumito scheint in der Beziehung eher die feminine Rolle zu spielen, da er sehr sensibel und naiv ist. Für Boys Love Leser ist es eine gelungene Lektüre.

© AyaSan
Kayashimashi no Yuga na Seikatsu: © 2009 Ellie Mamahara, Houbunsha/Carlsen

Das Demian-Syndrom

Name: Das Demian-Syndrom
Englischer Name:
Originaltitel: Demian Syndrome
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 1999
Deutschland: Carlsen 2006
Mangaka: Mamiya Oki
Bände: 7 Bände
Preis pro Band: 6,00 € (Band 1-5)
6,95 € (ab Band 6)

Das Demian-Syndrom Band 1Story
So hat sich Joichiro Takayama das Wiedersehen mit seinem Kindheitsfreund Nadaka aber nicht vorgestellt. Kalt und abweisend behandelt ihn der junge Mann, der noch vor vier Jahren sein bester Freund war. Sogar sein Name hat sich geändert, trägt er doch nun den Namen Azuma, nachdem seine Mutter neu geheiratet hat. Takayama ist zunächst ziemlich verstört, beschließt dann jedoch der Sache auf den Grund zu gehen und herauszufinden, was in den letzten Jahren passiert ist. Zu seinem Glück oder Unglück landet er auch noch im selben Zimmer wie Azuma, als er im Wohnheim der Johoku Schule unterkommt.

Doch so einfach ist der Start der beiden nicht. Azuma verhält sich noch abweisender, als bei ihrem ersten Treffen und auch die seltsamen Gebräuche der Schule haben es in sich. Kurachi, ebenfalls ein Jugendfreund nimmt sich Takayamas ein wenig an und die beiden werden erneut Freunde. Auch sonst findet der offene und lebenslustige Jo schnell Anschluss und beginnt auch für die Fußballmannschaft zu spielen. Schnell wird seinen Mitschülern klar, dass auch Takayama an einigen Dingen zu knabbern hat. Zum Beispiel kann er die Erlebnisse des Amoklaufes an seiner Schule in Amerika, den er nur knapp überlebt hatte, kaum vergessen. Auch zeigt sich, dass Jo sehr anfällig für Unfälle und Krankheiten ist.

In all der Zeit erhält er nur schwer Zugang zu Azuma und nur Stück um Stück findet Takayama mehr heraus. Er trifft auf alte Freunde Azumas, aber auch seine neue Familie und muss erkennen, dass sein alter Freund kaum noch existiert. Doch auch Azuma erfährt einiges über Takayama, den er immer noch gerne hat, jedoch durch den plötzlichen Bruch vor vier Jahren immer wieder von sich stößt. Zwischen den beiden Protagonisten entwickelt sich eine Hass-Liebe, die schwer zu beschreiben ist und Takayama beginnt erst nach und nach zu begreifen, dass er nicht das einzige Opfer ist. Hermann Hesses Buch „Demian“ wird hierbei ein Bindeglied zwischen den ungleichen jungen Männern.

Werden die beiden irgendwann doch einen Weg zueinander finden? Was hat sich in Azumas Leben abgespielt, was ihn so verändert hat? Welche Rolle spielt Hesses Buch „Demian“ bei den ungleichen Jungen wirklich?

All diese Fragen werden erst nach und nach beantwortet und erklärt, für einige Dinge lässt sich die Künstlerin mehrere Bände Zeit und somit entwickelt sich die Geschichte nur sehr langsam.

Das Demian-Syndrom Band 2Eigene Meinung
Wie von Mamiya Oki gewohnt sind die Zeichnungen des Mangas ungemein zart und lebendig, beinahe skizzenhaft. Die Charaktere wirken erwachsener und dynamischer, als beispielsweise in „Kleiner Schmetterling“ oder „Gravitation“ und das passt hervorragend zur realistischen Geschichte. Die Mangaka lässt sich sehr viel Zeit bei der Entwicklung der Charaktere und der Beziehung, die sich nur sehr langsam und Stück um Stück aufbaut. So kann man nicht davon ausgehen, dass sich die Charaktere bereits nach 100 Seiten in den Armen liegen. Die Geschichte ist so konzipiert, dass der Leser Zeit genug hat, die Charakterentwicklungen nachzuempfinden und zu verstehen. Der geschickte Einbau des Romans „Demian“ ist ein zusätzlicher Pluspunkt, macht es doch neugierig auch mal das Buch kennenzulernen, das Azuma und Takayama zu verbinden scheint. Immer wieder greift Mamiya Oki auf das Grundschema des Romanes zurück und tatsächlich kann man Parallelen zwischen Roman und Manga finden, wenn man die Bildsprache nur richtig interpretiert.

Der Manga zählt auch zu einer etwas schwereren Kost, die nicht immer leicht zu verstehen ist. Auch der unmäßig viele und manchmal wirre Text tut sein Übriges dazu bei den Manga nicht einfach so neben bei lesen zu können. Für „Demian Syndrom“ sollte man sich schon mehr Zeit nehmen.

Jeder der einen tiefgründigen und realistischen Manga lesen will, sollte unbedingt mal rein lesen, für Fans von seichterer Kost könnte es zwischendurch etwas konfus werden.

© Koriko

Das Demian-Syndrom: © 1999 Mamiya Oki, Tokuma Shoten / Carlsen

Therapie: Liebe

Name: Therapie: Liebe
Englischer Name:
Originaltitel: Kenshuui wa Koakuma to Odoru
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2013
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Makoto Tateno
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 7,50 €

Therapie LiebeStory:
Nachdem der Internist Misawa die Liebe des Praktikanten Tono zurückgewiesen hat, geht letzterer seinem Freund aus dem Weg und arbeitet überall mit, wo eine helfende Hand gebraucht wird. Als er eines Tages auf einen unhöflichen, jungen Mann trifft, der sich von eine komplizierten Bruch seines Armes erholt, ahnt Tono nicht, welche Folgen diese Begegnung für ihn hat. Erst als sich der Patient als Ichii, Sohn des Direktors der Klinik entpuppt und speziell nach Tono als Pfleger fragt, kommen eine Menge Probleme auf Tono u. Ichii ist keineswegs so friedlich wie erhofft, sondern setzt alles daran Tono entweder auf die alme zu bringen, oder ihn zu verführen. Zu spät erkennt Tono, dass sich hinter Ichiis Verhalten mehr verbirgt, als es den Anschein hat, und dass er sich den Arm nicht bei einem Unfall gebrochen hat …

Eigene Meinung:
Nachdem der junge Praktikant Tono in dem Einzelband „Diagnose: Liebe“ am Ende der Geschichte „leer“ ausging, da dessen große Liebe Misawa mit seinem Kollegen Kazami zusammenkam, interessierten sich etliche Fans dafür, wie die Geschichte mit Tono weiterging. Grund genug für Makoto Tateno dem sympathischen jungen Mann einen eigenen Manga inklusive Happy End zu widmen und so entstand „Therapie: Liebe“ als Spin-Off zu „Diagnose: Liebe“.

Die Geschichte entwickelt sich in den üblichen Bahnen und bietet Fans des Genres wenig Neues – lediglich die Hintergründe um Ichiis Verletzung sorgen für ein bisschen Dynamik, ebenso Tonos Gefühle für Misawa und die Probleme, die er hat, wenn er seine alte Flamme sieht oder mit ihm spricht. Dennoch sollte man nicht zu viel erwarten _ Makoto Tateno liefert eine soliden, gut lesbaren Einzelband ab, der jedoch schnell in Vergessenheit gelegt, kaum dass man den Manga beendet hat.

Charakterlich bleibt sich die Zeichnerin treu – Tono ist ein liebenswerter, gutmütiger Kerl, den man schnell ins Herz schließt und dem man ein Happy End wünscht. Ichii auf der anderen Seite ist schwer greifbar. Er ist verzogen, führt sich immer wieder kindisch und egozentrisch auf und geht mit seinen Launen nicht nur Tono auf die Nerven, sondern auch dem Leser. Sicher wird es am Ende irgendwie erklärt, doch das reicht nicht, um sein gesamter Verhalten zu entschuldigen. Er fällt einfach zu oft hin und her, ist mal der große Verführer, mal das verängstigte Kind. So recht passt das nicht zusammen.

Wer Misawa und Kazami aus „Diagnose: Liebe“ mochte, bekommt die beiden in diesem Manga in einer Nebenrolle zu sehen, allerdings wird ihre Beziehung zueinander nicht weiter vertieft. Sie tauchen am Rande auf und unterstützen Tono. Weitere Nebenakteure gibt es nicht, da sich die Mangaka vorwiegend auf Tono und Ichii konzentriert.

Stilistisch liefert Makoto Tateno gewohnt gute, solide Kost ab. Den Leser erwarten sichere, dynamische Zeichnungen, stimmungsvolle Panele und schöne Hintergründe. Natürlich sind Tatenos Zeichnungen hin und wieder ein wenig flüchtig geraten, s dass sich kleinere Fehler einschleichen, doch insgesamt ist „Therapie: Liebe“ durchaus gelungen. Leser, die bereits andere Mangas der Künstlerin kennen, werden mitbekommen, wie ähnlich die Figuren diversen Charakteren ihrer anderen Werke sind. Mit der Zeit zeigt sich, dass Makoto Tatenos Stil schnell langweilt, da er optisch kaum Abwechslung bietet und sich die Figuren sowohl optisch als auch charakterlich zu sehr ähneln. Das macht ihre Werke leider schnell langweilig.

„Therapie: Liebe“ ist ein netter Boys Love Manga für zwischendurch, der sich vorwiegend an die Leser richtet, die bereits „Diagnose: Liebe“ kennen und mögen. Makoto Tateno besticht durch hübsche, aber auch sehr monotone Zeichnungen, angenehme Charaktere und einer geradlinig verlaufenden Handlung. Wer auf der Suche nach einer hübschen Yaoi-Geschichte ist, macht mit „Therapie: Liebe“ sicherlich nichts falsch, nichtsdestotrotz gibt es wesentlich interessante Werke auf dem deutschen Markt.

Theraphie: Liebe © 2013 Makoto Tateno, Shinshokan/ EMA

Crimson Spell

Name: Crimson Spell
Englischer Name: Crimson Spell
Originaltitel: Crimson Spell
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2005
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Ayano Yamane
Bände: 6 Bände, wird fortgesetzt
Preis pro Band: 6,50 € (Band 1-3)
6,95 € (ab Band 4)

Crimson Spell Band 1Story
Die Hauptstadt des Königreichs Alsviez wird von Dämonen angegriffen. Bei dem Kampf gegen diese greift Prinz Valdrigue zu einem Schwert, das innerhalb der Königsfamilie weitergereicht wird. Mit diesem kann er die Dämonen besiegen, doch dafür zahlt er einen hohen Preis. Denn im Gegenzug übernimmt ein Dämon von Valdrigue Besitz. Nun macht er sich auf die Suche nach einem Magier, der diesen Fluch von ihm nehmen kann.

So stößt er auf Halvir Froput. Dieser ist ein großer Magier und erkennt gleich, welche Kraft das Schwert ausströmt. Doch er willigt erst ein, Vald zu helfen, als dieser im Gegenzug verspricht, ihn als Beschützer auf einer Reise zu begleiten. In der ersten Nacht ist Halvir so neugierig, dass er den Dämon in Vald frei lässt. Er stellt jedoch schnell fest, dass dieser eine enorme Kraft besitzt. Doch der Dämon kann nicht mehr zerstören, als nur das Dach, denn Halvir weiß sich mit Hilfe eines Siegels zu helfen. Doch in dem Dämon toben ungeheure Kräfte, die irgendwie frei gesetzt werden müssen. Schließlich weiß sich Halvir nicht mehr anders zu helfen, als über den Dämon her zu fallen. Und tatsächlich, danach verwandelt er sich wieder in Vald.

Die beiden machen sich auf ihre Reise. Sie treffen auf Banditen und Vald muss erkennen, dass der Dämon in ihm ohne Rücksicht tötet. Doch Halvir kann ihn wieder aufbauen indem er ihm verspricht, diesen Fluch von ihm zu nehmen. Ihr nächster Gegner ist ein Drache. Doch Vald weiß mit seinem Schwert umzugehen und mit der Unterstützung von Halvirs Zaubern, können sie sogar schwerste Hindernisse überwinden.

Crimson Spell Band 2So stößt schon bald Lizregbel zu ihnen. Hierbei handelt es sich um ein sehr mächtiges Wesen das Halvir unbedingt besitzen wollte. Als Dank für die Befreiung und weil Vald so nett ist, bleibt Lizregbel bei ihnen und begleitet sie auf ihrem weiteren Weg. Denn nun reisen sie in ein Land voller Magier, in der Hoffnung, dass diese Vald befreien können, da Halvirs Kräfte nicht ganz ausreichen. Jedoch ist die Begrüßung hier alles andere als nett.

Kann Vald von seinem Fluch befreit werden? Oder will Halvir den Dämon womöglich gar nicht verlieren? Und was ist in Halvirs Vergangenheit vorgefallen, dass die anderen Magier ihn so verabscheuen?

Eigene Meinung:
Eine schöne Geschichte mit sehr schönen Zeichnungen. Es müsste nicht sein, dass Halvir so schnell und auch so oft über den Dämon herfällt und diese Szenen müssten auch nicht so deutlich dargestellt werden. Aber ansonsten ist die Geschichte schön zu lesen und weiß auch Spannung auf zu bauen. Der Manga wird empfohlen für Leser ab 18 Jahren.

© Nekolein
Crimson Spell: © 2005 Ayano Yamane, Tokuma Shoten Co / Tokyopop

Cool as You

Name: Cool as You
Englischer Name:
Originaltitel: Toshishita no Ryugi
Herausgebracht: Japan: Tokuma Shoten 2010
Deutschland: Carlsen 2011
Mangaka: Kae Maruya
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,95 €

Cool as you Band 1Story:
Die Stiefbrüder Yusuke und Atsushi haben sich seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen. Der ältere Yusuke ist Model geworden, kellnert jedoch nebenbei, da seine Auftragslage seit jeher nicht besonders gut gewesen ist. Sein jüngerer Bruder hat Aufsehen als Basketballspieler erregt, die sich zwar noch auf die Schulliga beschränkt, doch seine Aussichten stehen gut auch nach dem Schulabschluss als talentierter Nachwuchsspieler Karriere zu machen. Zudem hat man ihn als Model für eine neue Jugendmarke auserkoren, jedoch besteht Atsushi darauf diesen Auftrag gemeinsam mit seinem Bruder zu bestreiten. Yusuke ist zwar weniger begeistert, doch da seine Agentin den Auftrag mit Freuden annimmt, bleibt ihm keine andere Wahl. Dass Atsushi auch noch bei ihm einzieht, da er sein Studium beginnen möchte, verschlimmert die Lage nur, denn Atsushi hat sich verändert. Aus dem offenen, naiven Jungen ist ein gutaussehender Mann geworden, der seinen großen Bruder um mehr als einen Kopf überragt. Zusätzlich scheint Atsushi nicht mehr viel von Geschwisterlichkeit zu halten, will er doch von Yusuke als Erwachsener ernst genommen werden.

Yusuke beschließt seinen Bruder neu kennenzulernen und trotz des Fotoshootings und der anderen Umstände gut mit Atsushi zurecht zu kommen. Doch schon bei den ersten Shootings bekommt er deutlich zu spüren, dass der Fotograf nur wenig von ihm hält (und davon ausgeht, dass Yusuke den Auftrag nur wegen Atsushi bekommen hat). Zudem erinnert er sich daran, warum er einst das Basketballspielen aufgab. Damals scheute er den Vergleich mit Atsushi und ausgerechnet jetzt werden die beiden ungleichen Brüder mehr denn je miteinander verglichen. Als Atsushi auch noch meint, er wäre in einen Jungen verliebt und sich testweise immer wieder Yusuke nähert, stürzt er seinen Bruder in ein Chaos der Gefühle. Yusuke muss erkennen, dass er mehr für Atsushi übrig hat, als rein brüderliche Gefühle…

Cool as you Band 2Eigene Meinung:
Mit „Cool as you“ wagt sich Kae Maruya erstmals an eine etwas längere Geschichte. Bisher liegen von der beliebten Mangaka lediglich Einzelbände vor, „Cool as you“ umfasst 3 Bände und ist abgeschlossen. Von der Story her erwartet den Leser nichts Neues – eine typische, romantische Love-Story mit zwei stereotypen Charakteren. Wie schon die Protagonisten ihrer bisherigen Werke sind Atsushi und Yusuke die typischen Boys Love Persönlichkeiten. Sie scheinen nur noch viel blinder gegenüber den Andeutungen des jeweils anderen zu sein, als die Charaktere ihrer Kurzgeschichten, was die Geschichte jedoch künstlich in die Länge zieht. Teilweise entwickelt sich dadurch die Handlung in den einzelnen Kapiteln fast gar nicht, so dass es für den Leser schnell langweilig wird. Es kommt zwar zu der ein oder anderen Kussszene, doch für mehr sind die Charaktere gar nicht bereit (bzw. ihre Beziehung ist noch nicht so weit fortgeschritten). Die Geschichte um das Fotoshooting und Basketballspielen plätschert ebenfalls vor sich hin, so dass „Cool as you“ bisher eindeutig die Spannung und Dynamik fehlt. Es ist eine Alltagsstory, die jedoch mit so vielen bekannten Klischees aufwartet, dass es wirklich einfallslos wirkt.

Dafür machen die Zeichnungen nahezu jedes Storymanko wett. Wie nicht anders gewohnt erwarten den Leser schöne, feine und detailverliebte Zeichnungen, wunderschöne Bishonen und fein ausgearbeitete Hintergründe. Kae Maruya weiß was sie zeichnet, auch die Basketballsequenzen wirken flüssig und nicht aufgesetzt und sie versteht es ausgezeichnet ihre Charaktere in Szene zu setzen. Mit der Liebe für weiche Gesichter, Haare und Kleidung wirkt fast jede Seite wie ein Kunstwerk und man verliert sich schnell in den aufwendigen Panelen.

Insgesamt ist „Cool as you“ ein Manga, um den Fans von Kae Maruya nur schwer herum kommen. Auch Leser, die romantische, allerdings auch vorhersehbare Liebes- und Alltagsgeschichten mögen, werden auf ihre Kosten kommen. Viel Innovativität sollte man nicht erwarten, doch die Zeichnungen Kae Maruyas machen „Cool as you“ durchaus interessant und lohnenswert.

© Koriko

Cool as you: © 2010 Kae Maruya, Tokuma Shoten Publishing Co./Carlsen

Color

Name: Color
Englischer Name:
Originaltitel: Color
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 1999
Deutschland: EMA 2006
Mangaka: Eiki Eiki / Taishi Zaou
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

ColorStory
Als Takashiro Tsuda sein Bild „Color“ in der Galerie seines Freundes Tono ausstellt und es sich ansehen will, traut er seinen Augen nicht. Genau neben seinem Bild „Color“ hängt ein Bild mit demselben Namen und denselben Farben wie bei seinem Bild. Der Künstler ist Sakae Fujiwara und Takashiro, der davon ausgeht, dass Sakae ein Mädchen ist, will sie unbedingt kennen lernen. Auf seinem eiligen Weg zu Tono stößt er mit einem Jungen zusammen. Er entschuldigt sich schnell und läuft weiter. Leider kann Tono ihm auch nicht weiter helfen, denn Sakae ist gerade weg gegangen. Doch Tono kann den deprimierten Takashiro aufheitern, denn die mysteriöse Sakae hat sich auf der selben Schule wie er beworben.

Auf seiner neuen Schule begegnet er, wie durch einen Wink des Schicksals, dem Jungen aus der Galerie wieder und muss feststellen, das Sakae kein Mädchen sondern der Junge aus seiner Klasse ist. Beide freunden sich an und verstehen sich so blendend, dass die Klassenkameraden meinen, die beiden wären ein Paar. Takashiro hätte auch nichts dagegen, doch er zweifelt, dass Sakae etwas für ihn empfindet. Auf dem Schuldach unterhalten sich beide über die Bedeutung ihrer Farben und merken, dass beide ungefähr die gleichen Interpretationen haben.

Als Sakae Takashiro zuhause besucht, passiert das was sich Takashiro nur erträumt hat. Sakae fragt ihn, ob er ihn küssen darf. Takashiro kann es kaum glauben und so kommt es zum ersten Kuss der beiden. Es beginnt eine glückliche Zeit für beide, in der sie soviel Zeit wie möglich miteinander verbringen. Es ist wie ein Traum für beide und sie verbringen auch eine gemeinsame Nacht miteinander.

Doch die Realität holt sie ein. Takashiros Vater wird überraschend krank und muss, ohne Bescheid zusagen, weg. Sakae, der sich wundert wo Takashiro ist, erfährt erst durch die Krankenschwester was passiert ist und ist deprimiert, dass Takashiro nicht Bescheid gesagt hat. Durch die Krankheit seines Vaters wird es für Takashiro schwer noch weiter an der Schule zu bleiben, da er nur ein Stipendium hat. Sakae macht sich Sorgen, dass er ihr Versprechen, immer zusammen zu sein, nicht halten wird.

Als ein Angestellter seines Vaters ihm die Nachricht überbringt, dass sein älterer Bruder mit einer Frau durchgebrannt ist und er nun die Geschäfte seines Vaters übernehmen soll, zerbricht für ihn eine Welt. Er geht ja davon aus, dass Takashiro nicht wieder zurück kommt und entscheidet, dass es leichter für beide sein wird, sich nicht mehr zu sehen. Wenn er seinen Freund noch einmal sehen würde, würde es ihn innerlich zerreißen. In der Zwischenzeit stellt sich heraus, dass es mit Takashiros Vater doch nicht so schlimm ist. So schnell wie möglich kehrt Takashiro zurück. Nun ist das Problem genau anders herum: Sakae ist nicht in der Schule und Takashiro macht sich Sorgen…

Eigene Meinung
Der Manga „Color“ ist ein Gemeinschaftswerk von Eiki Eiki und Taishi Zaou. Man bemerkt den Zeichenstil von Eiki Eiki, an dem man ihre Manga leicht erkennt. Die Charaktere sind schön ausgearbeitet und die einzelnen Gefühle kann man anhand der Gesichter gut erkennen. Storymäßig finde ich den Manga gut. Die Story ist schön zusammenhängend erzählt und hat auch viele überraschende Elemente. Ich kann den Manga für alle Liebhaber des Shonen Ai Genres empfehlen, auch wenn ich die Einschätzung in „Adult“ verstehen kann.

© Kari

Color: © 1999 Eiki Eiki / Taishi Zaou Shinshokan / EMA

Punch Up + Yaizu Brothers

Name: Punch Up + Yaizu Brothers
Englischer Name:
Originaltitel: Punch Up + Jinan Joutou
Herausgebracht: Japan: Libre Publishing 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Shiuko Kano
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,95 €

Punch Up + Yaizu BrothersStory:
Der Band enthält die Kapitel 13 und 14 von „Punch up“, sowie einige Sonderkapitel und den Manga „Erstklassiger, mittlerer Sohn“, der thematisch zu dem Manga „Yaizu Brothers“ (OT: „Aniki Joutou“), der bislang jedoch noch nicht in Deutschland erhältlich ist.

In den beiden Kapiteln zu „Punch up“ steht die Beziehung des Architekten Motoharu zu dem jungen Bauarbeiter Kota im Zentrum. Die beiden sind seit längerem ein Paar und lieben sich heiß und innig. Doch Motoharu ist nicht immer leicht zu nehmen, sei es wenn es darum geht sich um Kota zu kümmern, als dieser krank wird, oder wenn es um kleine Aufmerksamkeiten und Geschenke geht …

In „Erstklassiger, mittlerer Sohn“ geht es um die verzwickte Beziehung zwischen dem 25-jährigen Go und dem 15-jährigen Gaku, der sich in Go verliebt hat, nachdem dessen Bruder Ryusei ihn zurückgewiesen hat. Dabei ist gerade Gakus Ausdauer im Bett das größte Problem, ebenso Gos mangelndes Selbstvertrauen und Naivität …

Eigene Meinung:
Wie bereits erwähnt ist Shiuko Kanos Einzelband „Punch up + Yaizu Brothers“ ein Manga, der sich vorwiegend an Fans von „Punch up“ richtet, da hier die letzten beiden Kapitel von Motoharu und Kota enthalten sind, die die 4-bändige Mangareihe abschließen. Die Geschichte über Gaku und Go ist in sich zwar abgeschlossen und auch ohne großartige Vorkenntnisse lesbar, doch man merkt deutlich, dass es sich bei „Erstklassiger, mittlerer Sohn“ lediglich um den Spin-Off einer separaten Serie handelt. Sicherlich stehen dort eher Ryusei und der älteste Sohn der „Yaizu Brothers“ im Zentrum, doch es wäre nicht schlecht gewesen, wenn Tokyopop zunächst die beiden Mangas rund um diese Figuren herausgebracht hätte.

Inhaltlich erwartet den Leser nichts Neues – wer „Punch up“ kennt, weiß in welche Richtung die einzelnen Kapitel liefen und dass es vorwiegend um Sex und explizite Erotik geht. Dementsprechend heftig geht es zur Sache, so dass die Altersempfehlung ab 18 auf jeden Fall gerechtfertigt ist. Insgesamt sind die beiden Kapitel eher ein kleines Gimmick für die Fans – Szenen aus Motoharus und Kotas Zusammenleben und ihrer Beziehung zueinander.
Auch die Geschichte um Go und Gaku bietet nichts Neues, wenngleich das Thema Altersunterschied und sexuelle Erfahrungen zumindest ein guter Aufhänger für mehr ist. Leider gibt es jedoch auch hier nicht unbedingt tiefgründige Kost, doch das erwartet man bei der Zeichnerin auch nicht. Ihre Werke sind Hardcore Yaoi Mangas und dementsprechend stehen der Sex zwischen den Figuren und alles, was damit zusammenhängt im Vordergrund.

„Punch up + Yaizu Brothers“ ermöglicht dem Leser ein Wiedersehen mit geliebten und bekannten Charakteren, aber auch das Kennenlernen neuen Figuren. Motoharu und Kota haben sich nicht verändert – der Architekt ist pervers und versaut wie eh und je, Kota mal schüchtern, mal etwas wilder, ganz wie man es gewohnt ist. Sie geben ein witziges Pärchen ab, das man trotz der flachen Handlung gerne begleitet.
Go und Gaku sind durchaus interessant und sympathisch, doch hier wird das Potenzial zwischen den beiden kaum ausgenutzt. Sie bleiben ein wenig blass und ungreifbar, insbesondere da sie sich recht mangahaft verhalten. Dennoch macht es Spaß die beiden zu begleiten und ihre Geschichte mitzuverfolgen.

Stilistisch gibt es nichts zu bemängeln. Shiuko Kano hat einen sehr detailverliebten Stil, der sich gerade bei den expliziten Szenen zeigt. Anatomie und Perspektiven liegen ihr, ebenso die Darstellung nackter Männerkörper. Man merkt deutlich wie sehr sich die Zeichnerin gesteigert hat, wenn man „Punch up + Yaizu Brothers“ mit ihrem alten Werk „Play Boys Blues“ vergleicht.

„Punch up + Yaizu Brothers“ ist ein schöner Yaoi-Einzelband, der durch viel Erotik, solide Zeichnungen und sympathische, durchgeknallte Figuren besticht. In erster Linie ist der Manga für Fans der Zeichnerin und Leser von „Punch up“ geeignet, da er die letzten Kapitel der Geschichte von Motoharu und Kota beinhaltet. Wer auf Hardcore Yaoi steht, nichts gegen explizite Sexszenen hat oder einfach mal Shiuko Kano antesten will, kann durchaus zu „Punch up + Yaizu Brothers“ greifen – dennoch ist es besser, die Mangas zu kennen, die in diesem Band fortgeführt oder beendet werden.

Punch Up + Yaizu Brothers: ©2013 Shiuko Kano, Libre Publishing / Tokyopop

 

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