Atrail – Mein normales Leben in einer abnormalen Welt
Name: | Atrail – Mein normales Leben in einer abnormalen Welt |
Englischer Name: | – |
Originaltitel: | Atrail – Nisekaiteki nichijo to senmetsu element |
Herausgebracht: | Japan: Kadokawa 2016 Deutschland: Altraverse 2018 |
Mangaka: | Story: Goro Taniguchi Zeichnungen: Akihiko Higuchi |
Bände: | 6 Bände |
Preis pro Band: | 7,00 € |
Story:
Iori Shijima geht zwar noch zur Schule, hat jedoch bereits aufs Genauste geplant, wie sein gesamtes Leben verlaufen soll. Zu dumm nur, dass sich eines Tages der Himmel rot färbt und Atrail, ein seltsamer schwarzer Kasten über der Stadt erscheint. Einfach jeder außer ihm selbst scheint zu wissen, was hier gerade vor sich geht und eine Armee aus Raumschiffen fordert Ioris Auslieferung! Zwei Parteien – das Regime und Innovation – streiten sich um den völlig perplexen Iori und erklären ihm, dass sein bisheriges Leben bloß ein „Szenario“ war. Das Regime hat einen „Sealing-Prozess“ an ihm durchgeführt, damit er u. a. seinen kleinen Bruder Ruri, der Innovation angehört, vergisst. Seine Mutter ist noch nicht einmal seine richtige Mutter, sondern hat ihm im Auftrag des Regimes nur etwas vorgespielt! Was Iori so besonders macht? Er hat die einzigartige Gabe, Atrails Stimme zu hören und diesem sogar Befehle zu erteilen. Atrail ist vor 103 Jahren das erste Mal aufgetaucht und hat ein Drittel der Gesamtmasse der Erde einfach so ausgelöscht, nachdem die Menschen versucht hatten, mit ihm zu kommunizieren. Abgesehen davon ist nichts über Atrail bekannt, weder wo es herkommt, noch was es will.
Sehr zum Entsetzen beider Parteien will Iori nachdem er all das erfahren hat, einfach das Szenario, also sein gefaktes Leben, fortführen, als wäre nichts gewesen. Er bittet die Frau, die sich als seine Mutter ausgegeben hat, auch weiterhin ihre Rolle zu spielen, doch was er nun von seiner Kindheitsfreundin Minato halten soll, ist ihm völlig unklar. Von seinem kleinen Bruder erfährt Iori, dass sich der von Atrail angerichtete Schaden langsam aber stetig vergrößert, sodass es die Erde in 1000 Jahren nicht mehr geben wird. Innovation hat Iori erschaffen, um mit Atrail zu verhandeln und so die Erde zu retten. Das Regime hat ihn jedoch im Alter von drei Jahren entführt, um zu gewährleisten, dass er keine gefährliche Persönlichkeit entwickelt und das Ende der Welt womöglich noch herbeiführt, statt es zu verhindern. Obwohl Minato die Wahrheit über Iori gegen Ende der Mittelstufe erfahren hat und ihm diese seither verheimlichen musste, versichert sie ihm, dass ihre Freundschaft dennoch echt ist. Von nun an wird Iori rund um die Uhr von Phy vom Regime, Ruri und seinem Untergebenen von Innovation und Minato überwacht, selbst während er schläft. Trotz all dieser Widrigkeiten ist er fest entschlossen sein normales Leben in dieser abnormalen Welt weiterzuleben…
Eigene Meinung:
Die Story von „Atrail“ stammt aus der Feder von Goro Taniguchi, dem „Code Geass“-Regisseur und ist ziemlich ausgefallen und originell. Für meinen Geschmack hätte man sich sicher den ein oder anderen Fachbegriff schenken können, um den Leser nicht schon gleich zu Beginn so mit Begrifflichkeiten zu erschlagen: „Atrail Domain“, „Szenario“, „Great Vanishing“, „Regime“, „Innovation“, „Sealing-Prozess“, „Nias Fluch“ – ich kann mir gut vorstellen, dass da der ein oder andere Leser resigniert das Handtuch wirft und den Band gleich wieder weglegt. Aber keine Sorge. Sämtliche Termina werden ausreichend erklärt, sodass man am Ende des ersten Bandes eine vage Vorstellung davon hat, was eigentlich vor sich geht und wie es dazu gekommen ist.
„Atrail – Mein normales Leben in einer abnormalen Welt“ spielt mit der Absurdität dessen, dass Ioris Leben durch Atrails Erscheinen völlig aus der Bahn geworfen wird, dieser jedoch krampfhaft seinen bisherigen Alltag weiterleben möchte, als wäre nichts geschehen. Sicher wird das noch zu vielen aberwitzigen Situationen führen und man darf gespannt sein, wie sich die Handlung noch entwickeln wird. Die Charaktere sind leider sehr überzeichnet. Sei es Ioris vermeintliche Mutter, die viel zu sorglos ist oder Iori, der wiederum übertrieben akkurat ist. Schwer vorstellbar, dass sich jemand mit solchen Extremen identifizieren kann. Lediglich Minato macht da noch einen vernünftigen Eindruck und es ist gut möglich, dass sich zwischen ihr und Iori noch eine kleine Romanze anbahnt. Wer vom Mainstream die Schnauze voll hat und auf abgedrehte Geschichten steht, sollte unbedingt zugreifen!
© Ban_Mido
Atrail – Mein normales Leben in einer abnormalen Welt: © 2016 Goro Taniguchi, Akihiko Higuchi, Kadokawa / Altraverse