Sun-Ken Rock

Name: Sun-Ken Rock
Englischer Name: Sun-Ken Rock
Originaltitel: Sun-Ken Rock
Herausgebracht: Japan: Shonengahosha 2006
Deutschland: Tokyopop 2015
Mangaka: Boichi
Bände: 13 Doppelbände
Preis pro Band: 14,00 €

Sun-Ken Rock Band 1Story
Der japanische Oberschüler Ken Kitano hat außer einer Affinität und einem gewissen Talent für Schlägerreihen nichts vorzuweisen. Als sich dann auch noch seine große Liebe Yumin in ihre Heimat Korea aufmacht, um dort Polizistin zu werden, steht Ken endgültig vor einer großen Leere. Als er ein Jahr später zufällig erfährt, dass Yumin ihr Ziel erreicht hat, beschließt Ken ihr nachzueifern und ebenfalls Polizist in Korea zu werden. Als Japaner ohne Schulabschluss ein Ding der Unmöglichkeit. So fristet er seine Tage abgeschottet und desillusioniert, Yumin gegenüber gibt er vor, bei einem Softwareunternehmen zu arbeiten…

Eher aus Zufall nimmt sein Leben plötzlich ungeahnte Wendungen. Eigentlich will sich Ken nur bei einem älteren Nudelstand-Besitzer revanchieren. Da dieser ihm geholfen hat, vermöbelt der schlagkräftige junge Mann die Geldeintreiber der Geondal-(Mafia-)Bande, die das Viertel kontrolliert. Diese Aktion sichert ihm die Aufmerksamkeit von Tae-Soo Park, dem Boss einer konkurrierenden Gang. Für Tae-Soo steht fest: Er will Ken um jeden Preis für seine Bande gewinnen. Aber Geondal (das koreanische Pendant zur Yakuza) zu werden, lässt sich mit Kens Traum vereinbaren, wie Yumin Polizist zu werden. Nach einigen schlagkräftigen Argumenten bietet Tae-Soo daraufhin Ken an, der neue Boss der Bande zu werden. Und tatsächlich geht Ken diesmal auf den Deal ein, schließlich lässt sich eine Tätigkeit bei der Mafia wunderbar unter dem Deckmantel einer Softwarefirma führen! Armani-Anzug und Rolex-Uhr gibt es dazu. Eröffnen sich nun etwa neue Möglichkeiten, bei Yumin zu landen?

Dumm nur, dass Kens neue Gang anfangs gerade mal aus vier Personen besteht, weder Auto noch Büroräume besitzt und ihr „Territorium“ sich auf ein einziges Café beschränkt, das sie nicht einmal selbst kontrollieren. Es muss also einiges getan werden. Kein Problem, denn die Pläne dafür hat der durchtriebene Tae-Soo bereits gemacht. Und Ken spielt darin eine Hauptrolle…

Sun-Ken Rock Band 2Eigene Meinung
Mit „Sun-Ken Rock“ kommt eine actiongeladene Crime-Serie nach Europa. Die Serie steigt schon von Beginn an flott in die Handlung ein. Heraus kommt eine der unterhaltsamsten Mafia-Komödien der letzten Zeit. Erst nach einigen Kapiteln zeigt sich, warum „Sun-Ken Rock“ als Seinen-Serie deklariert ist und mit der Altersempfehlung „Ab 18 Jahren“ in eingeschweister Form verkauft wird. Die Comedy-Schiene als Hauptstandbein verlassend, wird die Story mehr und mehr düster und ernst. Drakonische Foltermethoden, Liebesdienste und ähnliches wird dargestellt und durch eindrückliche Bilder untermalt. Hinzu kommen philosophische und ethische Fragen, die einzelne Charaktere umtreiben. Für Jüngere ist das nichts mehr. Nicht, dass von diesem Moment an keine Gags mehr auftauchen würden – aber es geht dann doch mehr um Ideale. Nicht zuletzt steht auch das (nicht nur in Japan) gerne aufgegriffene Motiv von der Entwicklung eines Mannes Vordergrund.

Dies alles gibt es verpackt in ein noch eher ungeschliffenes Charakterdesign, das immerhin viel Sorgfalt bei den Proportionen der weiblichen Figuren an den Tag legt, vor naturalistischen Hintergründen.

Tokyopop bringt diese ansprechende Serie in Doppelbänden auf den Markt, was bei mehr als 20 Original-Bänden auch den Fans zugute kommen dürfte.

© Rockita

Sun-Ken Rock: © 2006 Boichi Shonengahosha / Tokyopop

Gosho Aoyama Short Stories

Name: Gosho Aoyama Short Stories
Englischer Name: Gosho Aoyama Short Stories
Originaltitel: Shinso-ban Aoyama Gosho tanpen-shu
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2011
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Gosho Aoyama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Gosho Aoyama Short StoriesInhalt & Eigene Meinung
„Detektiv Conan“ dürfte wohl die erfolgreichste Manga-Serie des Egmont-Verlags sein. Einen solchen Erfolg muss man pflegen. Aus diesen Grund brachte EMA in jüngerer Zeit mehrere Sonderbände zum kleinen Superschnüffler heraus. An die zehn Jahre ist es her, dass mit den „Detektiv Conan Short Stories“ der Versuch gemacht wurde, auch Kurzgeschichten zur Serie herauszubringen. Die von den Assistenten des Conan-Erfinders Gosho Aoyama gezeichneten Geschichten konnten sich jedoch hierzulande nicht wirklich durchsetzen, sodass die Veröffentlichung schließlich eingestellt wurde.

Nun startet EMA einen neuen Versuch hinsichtlich Kurzgeschichten. Diesmal handelt es sich um eine Sammlung verschiedenster Geschichten aus der Feder Gosho Aoyamas selbst. Die meisten stammen aus den 1980er-Jahren und damit aus der Frühphase des Mangaka, Jahre bevor dieser mit „Kaito KID“ und schließlich „Detektiv Conan“ seinen großen Durchbruch erzielte.

Aoyama hat sich ausprobiert, das merkt man bei der Durchsicht deutlich. So kommt es auch, dass sich einige Geschichten des Sammelsuriums vollkommen anderer Themen widmen, als man es vom Autor gewohnt ist. So geht es in „Excalibur“ (1988) um ein Grundschul-Duell in Japans Nationalsport Baseball, in „Noch einmal jung“ (1988) um einen Konflikt zwischen einer Oberschülerin und ihrem Großvater, in „Warte auf mich“ (1986) um einen jungen Erfinder und in „Tell me a lie“ (2007), der einzigen neueren Geschichte, um eine Oberschülerin mit der Fähigkeit, die Gedanken ihres Gegenübers lesen zu können.

Auf der anderen Seite beinhaltet der Band auch Kurzgeschichten, die eindeutig als Prototypen für Aoyamas spätere Meisterwerke gesehen werden können. Besonders auffällig ist dies bei den Geschichten um „PI George“ (drei Stories, 1988), einen Privatdetektiv im (tatsächlichen!) Taschenformat, der aber auch gewisse Bezüge zur Kultserie „Magnum“ aus den 80er-Jahren nicht ganz abstreiten kann.

2011 wurden diese Geschichten gesammelt und in Japan als Tankobon herausgegeben. Sowohl optisch als auch inhaltlich zeigt sich deutlich die Entwicklung, die Gosho Aoyama in den vergangenen 25 Jahren genommen hat. Die zeichnerische Weiterentwicklung ist beachtlich. Inhaltlich nahm er mehr und mehr Abstand von Klamauk und zu abwegigen Wendungen hin zu seriösen Charakteren, die dennoch nicht ohne Komik auskommen müssen. Allein schon deshalb lohnt sich der Kauf dieses Bandes, der in keinem Conan-Fanregal fehlen darf.

© Rockita

Gosho Aoyama Short Stories: © 2011 Gosho Aoyama Shogakukan / EMA

Detektiv Conan – FBI Selection

Name: Detektiv Conan – FBI Selection
Englischer Name:
Originaltitel: Meitantei Conan: FBI Selection
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2014
Deutschland: EMA 2015
Mangaka: Gosho Aoyama
Bände: Einzelband (Sonderband)
Preis pro Band: 5,99 €

Detektiv Conan FBI SelectionInhalt & Eigene Meinung
Seien wir ehrlich: Nachdem bereits vor einigen Jahren die „Schwarze Organisation“ rund um Gin, Vodka, Vermouth und den unbekannten Boss ihre eigene „Detektiv Conan“-Special Edition erhielten, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die amerikanischen Verbündeten des Mini-Schnüfflers ihren Selection-Sonderband erhalten würden. Schließlich steht das Federal Bureau of Investigation dem Titelcharakter seit über 200 Fällen zur Seite. Und Jodie Starling, Shuichi Akai und ihre Kollegen bilden ja auch allein durch ihre Personen wichtige Schnittstellen für die Haupthandlung.

Da passt es gut, dass die „Selection“ die Lesenden eine chronologische Reise mitnimmt – von den ersten Begegnungen Conans mit (der damals noch als Englischlehrerin getarnten) Jodie Starling (File 77, Band 27) sowie dem (noch unbekannten) Shuichi Akai (File 82, Band 29) über gemeinsame Zusammenstöße gegen die Schwarze Organisation (File 143, Band 49 und File 176, Band 58/59) hin zu den neueren Entwicklungen rund um die mysteriösen Subaru Okiya und den Narben-Akai (File 180, Band 60 und File 205, Band 67) sowie Masumi Sera (File 226, Band 74). Darüber hinaus bietet der Band Character-Files zu den FBI-Agenten, einige Ausschnitte aus „Geheim-Berichten“ der Behörde zur Schwarzen Organisation und eine Zusammenfassung des Abenteuers im „Bell Tree Express“.

Viel musste bei den bisherigen Sonderbänden über die Zusammenstellung und Auswahl der Fälle gegrübelt und auch angemerkt werden. Die FBI-Selection dagegen zieht eine klare Linie entlang der Ereignisse und lässt einige wichtige oder besonders bemerkenswerte Momente Revue passieren. Schade ist dabei lediglich, dass Andre Camel und James Black sehr stark hinter ihren Kollegen zurückstehen. Schön wäre es gewesen, wenn auch sie etwas stärker zur Geltung gekommen wären.

Ein Manko gibt es allerdings für die deutschen Leser: Die FBI-Selection wurde erst im vergangenen Jahr in Japan publiziert. Zwar enthält der Band keine Kapitel, die hierzulande noch nicht erschienen wären, doch kann allein schon die Auswahl der Fälle (insbesondere in der zweiten Hälfte des Bandes) durchaus als Spoiler betrachtet werden.

Auf der anderen Seite ist diese Selection (wie ihre Vorgängerinnen) definitiv kein Einsteigerband, sondern als Ergänzung für treue Fans zu sehen. Bei einem günstigen Preis von 5,99 € kann man damit seine Sammlung komplettieren.

© Rockita

Detektiv Conan – FBI Selection: © 2014 Gosho Aoyama Shogakukan / EMA

Ein Supertrio – Cat’s Eye

Deutscher Titel: Ein Supertrio – Cat’s Eye
Englischer Titel: Cat’s Eye
Originaltitel: Cat’s Eye
Studio: Tokyo Movie Shinsa
Erfinder: Tsukasa Hojo
Episodenanzahl: 73
Genre: Crime, Comedy
Typ: TV
Entstehungszeitraum: 1984
Deutsche Synchronisation: TV+Synchron Berlin GmbH

Cats2Story
Hitomi, Nami und Love Kisugi sind Schwestern und betreiben das Café „Cat’s Eye“. Doch sie führen ein gefährliches Doppelleben. Wenn es Nacht ist gehen die Drei auf Diebeszug und machen der Polizei schwer zu schaffen.

Wiedereinmal hat „Katzenauge“ einen Diebstahl begangen. Toshio, Hitomis fester Freund, ist Inspektor und soll das Trio fangen. Doch es ist ihm wieder nicht gelungen und er hat Ärger mit seinem Vorgesetzten bekommen. Niedergeschlagen kommt besucht er Hitomi und ihre beiden Schwestern im Café, um sich von ihnen aufmuntern zu lassen.

Toshio ist wieder zurück zur Polizei gegangen. Derweilen haben die Schwestern eine Ankündigung geschickt. Sie werden in der nächsten Nacht „Die Träne der Königin“ stehlen. Toshio hat nun alle Hände voll zu tun. Im Museum angekommen hat man auch schon angefangen den Diebstahl zu verhindern. Der Museumsdirektor hat eine Imitation des Steins „Die Träne der Königin“ anfertigen lassen und lässt diese ausstellen. Im Tresor befindet sich das Original.

Cats3Als die Schwestern gerade mitten in der Planung stecken, taucht Toshio auf. Hitomi fasst den Entschluss ihn mit zum einkaufen mitzunehmen und ihren Schwestern so Zeit zu geben. Bei diesem Einkauf verrät Toshio alles was der Museumsdirektor ihm erzählt hat. So sind sie bestens über alles informiert.

Es ist Nacht und die Katzen haben sich auf den Weg gemacht. Hitomi und Nami fliegen mit Gleitern auf das Dach des Museums. Der Direktor ist so von seinem Überwachungssystem überzeugt, das Toshio wutschnaubend das Zimmer verlässt.

Der Direktor hat die Rechnung nicht mit den Katzen gemacht. Hitomi und Nami landen auf den Dach und haben nun 15 Minuten Zeit die Träne zu stehlen, bis sie von Love abgeholt werden. Sie wissen dass die Träne sich im Tresor befindet. Mit einem Trick überwinden sie die Überwachungskamera. Auch die Tür mit dem Code stellt kein Problem dar. Doch dann wird es schwierig. Der Raum vor dem Tresor hat ein Infrarotwarnsystem, welches einen Meter über dem Boden sich befindet und der Boden selbst steht unter Hochspannung. Eine falsche Bewegung und die beiden Katzen sind tot.

Cats4Mit einer Harpune spannen sie ein Seil über den Boden. Nun müssen sie am Seil auf die andere Seite klettern ohne den Boden zu berühren. Keine leichte Aufgabe, aber sie schaffen es. Toshio wird währenddessen ungeduldig und macht sich auf den Weg zum Tresor. Hitomi öffnet ohne Probleme den Tresor. Doch nun beginnt die Suche. In irgendeinem Fach muss der Stein sein. Durch Zufall findet sie ihn und macht sich gleich auf den Rückweg. Die Zeit ist knapp und dann hält plötzlich das Seil nicht mehr richtig. Doch sie erreichen den Aufzug.

Toshio bemerkt, wie der Aufzug nach oben fährt. Das wundert ihn und sofort ist ihm klar, dass das nur die Katzen sein können. Love ist mit ihrem Flieger auf dem Weg zum Dach. Nami und Hitomi warten dort schon auf sie, dicht gefolgt von der Polizei. Werden sie noch rechtzeitig fliehen können?

Was ist der Grund für ihre Diebeszüge? Wann wird Toshio herausfinden, dass die drei Schwestern die Katzen sind?

Eigene Meinung
„Ein Supertrio – Cat’s Eye“ lief erstmals 1995 auf RTL 2. Durch die vielen Wiederholungen auf RTL 2 und Tele 5 erreichte die Serie schnell große Beliebtheit. Zwischen 2007 und 2008 erschien die Serie komplett bei Anime Virtual auf DVD.

Der Anime basiert auf der Mangavorlage von Tsukasa Hôjô. Inhaltlich können die drei Schwestern mit ihrer Genialität voll und ganz überzeugen. Jedoch sollte man nicht versuchen, dies nachzumachen 😉

© Kyoko

© 1983 Tsukasa Hojo / NSP, TMS
© 2007 Anime Virtual S.A. (German Version)

Cosplay Detective

Name: Cosplay Detective
Englischer Name:
Originaltitel: Cospure Tantei
Herausgebracht: Japan: Jitsugyo no nihon sha 2010
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Story: Ryo Kurashina
Zeichnungen: Maya Miyazaki
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 8,50 €

Cosplay DetectiveStory
Rio Kurusu ist gerade mal 18 Jahre alt und kommt frisch von der High-School. Ihre größte Leidenschaft ist das Tragen von Cosplays. Umso wichtiger war es daher für sie, einen Beruf zu finden, der es ihr erlaubt, auch im Alltag in hübschen Kostümen zu erscheinen. Glücklicherweise hat ihr Chef Atsushi Yanagimachi vom „K&Y Detektivbüro“ absolut nichts gegen die sexy Outfits als Maid, Krankenschwester oder Schülerin. Rio und Atsushi kennen sich schon seit Kindertagen. Damals gehörte auch Rios Bruder zu der Gruppe. Er und Atsushi gründeten dann vor 5 Jahren das „Kurusu & Yanagimachi“ (kurz „K&Y“) Dektivbüro. Kurz darauf starb Rios Bruder. In den Akten wurde der Tod als Unfall abgelegt, doch Hinweise sprechen dafür, dass er bei dem damals laufenden Fall ermordet wurde. Rio hat es sich daher zur Aufgabe genommen, während der Arbeit als Detektivin Hinweise zu sammeln, den Fall aufzuklären und sich für den Mord an ihrem Bruder zu rächen.

Doch zunächst muss sie ihren faulen Chef erst einmal gehörig die Leviten lesen. Die Geschäfte laufen zurzeit nicht gerade rosig und jede freie Minute verbringt Atsushi damit, sich mit Alkohol abzuschießen und sich mit fremden Frauen im Büro zu vergnügen.

Da kommt eine neue Klientin wie gerufen. Für die Dame mittleren Alters soll Atsushi die verschwundene Tochter finden. Nach einem Streit ist Miyu von zu Hause weggelaufen und seitdem wie vom Erdboden verschluckt. Der einzige Hinweis ist der Flyer eines Maid-Cafés in Akihabara auf Miyus Laptop. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie dort vorübergehend arbeitet, um sich über Wasser zu halten. Für Atsushi steht fest, dass das ein Job für Rio ist. Undercover soll sie sich als Maid verkleiden und nach Spuren suchen. Dabei findet sie schnell heraus, dass Miyu viele Fans im Maid-Café hatte und unter diesen sogar einen Stalker, der sie permanent beobachtet haben soll. Steckt er hinter Miyus Verschwinden?

Eigene Meinung
Mit viel nackter Haut, sexy Kostümen und allerlei erotischen Szenen spricht „Cosplay Detective“ wohl eher das männliche Publikum an. Wie zu erwarten war, rückt die eigentlich Handlung in den Hintergrund, bis davon nicht mehr viel übrig ist. Die Absicht, den Tod von Rios Bruder auf den Grund zu gehen, wird lediglich am Anfang erwähnt. Aber in keinem weiteren Fall fällt darüber auch nur ein Wort. Damit verspielt „Cosplay Detective“ viel Potenzial und Ernsthaftigkeit (wenn man bei dem Manga überhaupt von „Ernsthaftigkeit“ sprechen kann). Zudem bleibt die Wahrheit über den Tod von Rios Bruder am Ende des Oneshots ungelöst, was mehr als schade ist, denn so hätte man diese belanglosen Hintergründe auch gar nicht erst erwähnen müssen.

In „Cosplay Detective“ werden Atsushi und Rio mit der Lösung von zwei Fällen beauftragt – einer spielt sich im Maid-Café ab und einer im Krankenhaus. Beide Lokationen wurden offensichtlich gewählt, um die Träume der männlichen Leser zu erfüllen. Daher muss man „Cosplay Detective“ aber auch zugutekommen lassen, dass die prickelnde Erotik gut umgesetzt wurde, ohne ins Hentai-Genre abzudriften. Sexszenen gibt es zwar zu Genüge, aber es werden keinerlei Intimzonen gezeigt. Zudem sind Rio und Atsushi sympathische Hauptfiguren. Atsushi hat immer ein wachsames Auge auf Rio und würde für sie einfach alles tun. Damit gilt für Atsushi „raue Schale, weicher Kern“. An der ein oder anderen Stelle wird dem Leser auch mal ein Schmunzeln entlockt, denn ein Hauch von Humor kommt immer mal wieder auf.

Vor allem die Zeichnungen lassen sich durchaus sehen. Diese sind sehr detailliert und ansprechend. Ein wenig erinnert Maya Miyazakis Zeichenstil an das Manga „Video Girl Ai“ von Masakazu Katsura.

Wem also nach kurzweiliger erotischer Unterhaltung ist, der kann „Cosplay Detective“ ruhig mal in Betracht ziehen.

Cosplay Detective: © 2010 Maya Miyazaki/ Ryo Kurashina, Jitsugyo no nihon sha/ EMA

Spiral – Gefährliche Wahrheit

Name: Spiral – Gefährliche Wahrheit
Englischer Name: Spiral: The Bonds of Reasoning
Originaltitel: Spiral Suiri no Kizuna
Herausgebracht: Japan: Square Enix 2000
Deutschland: Carlsen 2009
Mangaka: Story: Kyo Shirodaira
Zeichnungen: Eita Mizuno
Bände: 15 Bände
Preis pro Band: 5,95 € (Band 1-14)
7,95 € (Band 15)

Spiral - Gefährliche Wahrheit Band 1Story
Zwei Jahre ist es nun her seit Ayumu Narumi einen Anruf von seinem älteren Bruder Kiyotaka erhielt. Er teilte ihm mit, dass er am Fall „Blade Children“ arbeitet. Seitdem ist Kiyotaka spurlos verschwunden. Ayumu ist mittlerweile Schüler im ersten Jahr an der Tsukiomi-Oberschule und lebt mit seiner Schwägerin Madoka Narumi – Kiyotakas Frau – zusammen.

Am zweiten Jahrestag des Verschwindens seines Bruders liegt Ayumu auf dem Dach der Tsukiomi-Oberschule und schläft. Er wacht durch einen lauten Schrei auf und schaut was vorgefallen ist. Als er durch eine Glastür im fünften Stock auf die Feuertreppe tritt, bemerkt er ein fehlendes Geländer und schaut nach unten. Auf dem Hof der Schule sieht er ein Mädchen, welches offensichtlich von dieser Stelle nach unten fiel. Wie sich später herausstellt, handelt es sich um Kana Munemiya.

Kana überlebt den Sturz nicht. Sofort wird Ayumu von Kanas besten Freundin, Mizue Nohara beschuldigt, sie vom Dach gestoßen zu haben. Augenblicklich wird die Polizei gerufen. Suemaru Wataya, Kriminalkommissar, und Madoka Narumi, Kriminaloberkommissarin, werden mit dem Fall beauftragt.

Es gibt drei Möglichkeiten für Kanas Tod: Selbstmord, Mord oder Unfall. Madoka Narumi schließt Selbstmord schnell aus, da das Mädchen eine Brille beim Sturz trug. Auf dem Foto in ihrem Schülerausweis trägt sie keine Brille. Da Selbstmordopfer sich in der Regel um ihr Äußeres kümmern, schlussfolgert die Kriminaloberkommissarin, dass es kein Selbstmord war.

Madoka Narumi hört, wie Mizue Ayumu beschuldigt Kana gestoßen zu haben. Sie schreitet sofort ein und verhört beide. Schnell wird klar, dass Ayumu ziemlich tief in der Patsche sitzt. Madoka Narumi glaubt ihrem Schwager, dass er mit der Angelegenheit nichts zu tun hat. Am Abend spricht Ayumu mit seiner Schwägerin über den Fall. Er verdächtigt Mizue, da sie am Tatort etwas eingesteckt hat, doch von dieser Beobachtung erzählt er Madoka nichts. Sie hält es aber für ausgeschlossen, da sich Mizue zu weit vom Tatort entfernt aufhielt.

Spiral - Gefährliche Wahrheit Band 2Am nächsten Tag nach dem Unterricht befindet sich Ayumu im Musikzimmer und spielt Klavier. Plötzlich wird er gestört, als die Chefredakteurin der Schülerzeitung Hiyono Yuizaki auf ihn zu kommt. Sie versucht ihn zu interviewen, doch er streitet natürlich ab, dass er Kanas Tod zu verschulden hat.

Hiyono verfolgt ihn von nun an auf Schritt und Tritt. Dabei stellt sich heraus, dass sie eine echte Informationssammlerin. Da Mizue überall herum erzählt, dass Ayumu schuld an Kanas Tod ist, beschließt er sie gemeinsam mit Hiyono aufzusuchen. Mizues Freund ist Kapitän der Kyudo-Mannschaft und somit ist er erheblich stärker als Ayumu. Durch diese Tatsache warnt Ayumu Mizue nur, dass er ihr auf die Schliche kommen wird.

Nach diesem kurzen Treffen bringt Hiyono Ayumu auf eine Spur. Sie erzählt ihm von Ikuo Tsujii, einen Jungen in den Kana verliebt war. Außerdem berichtet sie ihm, dass am Tag des Mordes Kana ins Lehrerzimmer gerufen wurde. Seltsamerweise wollte sie im Lehrerzimmer niemand sprechen. Langsam wird Ayumu klar, wie es zu Kanas Tod kam… Wird er Mizue überführen und die Polizei von seiner Theorie überzeugen können? Was sind die „Blade Children“ und wann wird sein Bruder wieder auftauchen?

Eigene Meinung
„Spiral“ ist ein spannender Manga, der von Kyo Shirodaira geschrieben und von Eita Mizuno gezeichnet wurde. Zum Manga wurde zwischen 2002 und 2003 der gleichnamiger 25-teiliger Anime produziert. Hierbei gibt es jedoch einige Unterschiede. So stirbt zum Beispiel Kana im Anime in der ersten Episode nicht, sondern überlebt den Sturz durch den Aufprall auf einen LKW. Mizue wurde durch einen Lehrer ersetzt, der das Attentat mit dem Pfeil überlebt.

Carlsen bringt mit „Spiral“ die Alternative zu EMAs „Detektiv Conan“. Der Manga hat entgegengesetzt zu „Detektiv Conan“ einen dicken roten Faden der sich durch die Geschichte zieht. Der weitere Pluspunkt dieser Serie ist die relative Kürze von 15 Bänden. Die Fälle sind alle sehr spannend und mysteriös. Schon der erste Band macht Lust auf mehr und ist sehr zu empfehlen für Fans von Kriminalgeschichten!

Spiral: © 2000 Eita Mizuno, Square Enix/Carlsen

Speed Grapher

Name: Speed Grapher
Englischer Name: Speed Grapher
Originaltitel: Speed Grapher
Herausgebracht: Japan: Media Works 2005
Deutschland: Carlsen 2008
Mangaka: TOMOZO (basiert auf der Story von GONZO)
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Speed Grapher Band 1Story
Die Handlung von „Speed Grapher“ dreht sich um zwei Charaktere, die kaum unterschiedlicher sein könnten.

Auf der einen Seite bekommen wir einen Einblick in das Leben der Millionenerbin Kagura Tennozu, die auf eine Nobel-Mädchenschule geht und der jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Neben verschiedenen Hausangestellten stehen auch ein Chauffeur und ein Leibwächter zu ihrer Verfügung. Doch ihr scheinbar sorgloses Leben hat auch seine Schattenseiten. Von ihren Klassenkameradinnen gemieden und aufgewachsen in liebloser Umgebung einer Familie, die in kriminellen Kreisen ihr Geld verdient, fühlt sie sich wie ein Vogel im goldenen Käfig – ohne Hoffnung, aus dieser Falle zu entkommen.

Ganz anders sieht dagegen der Lebenslauf des Fotografen Tatsumi Saiga aus: Nachdem er acht Jahre lang als Kriegsberichterstatter an den Brennpunkten der Welt aktiv war, kam er aufgrund einer Verletzung nach Japan zurück und verdingt sich seitdem als freier Fotograf. Dabei lebt er von der Hand in den Mund und muss des Öfteren auf Stories zurückgreifen, die ihn zu einem Papparazzo machen. Dabei kommt es schon einmal vor, dass er mit Kriminellen aneinander gerät. Meistens ist er diesen jedoch einen Schritt voraus.

Die Geschichte beginnt mit einer neuen „heißen Story“ für Saiga. Ein Polit-Spendenskandal erregt die Aufmerksamkeit seines Herausgebers. Angefeuert durch die Aussicht auf einen weiteren Skandal im Hintergrund, nimmt der junge Fotograf die Ermittlungen auf. Heimlich verschafft er sich Zugang zum Anwesen des überführten Politikers Akabane. Schon im Vorzimmer von dessen Büro erwartet ihn eine böse Überraschung. Er findet die Leiche von einem der Leibwächter Akabanes, die auf grausame Weise entstellt wurde. Doch der Schrecken nimmt kein Ende: Noch in seinem Beisein wird dem korrupten Politiker selbst von einem seltsamen Geschöpf der Kopf abgerissen und zerschmettert. Als Zeuge der Tat gerät auch Saiga ins Visier des Mörders, der über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt. Auf der Flucht durch das Haus des Opfers, wird die Kraft dieses Gummimenschen immer mehr zu einer Gefahr für Saiga. Nur mit knapper Not kann er mit dem Leben davonkommen.

Speed Grapher Band 2Später erfährt er, dass die wahren Umstände des Mordes vertuscht wurden. Das einzige Überbleibsel, dass der junge Mann noch als „Beweis“ hat, ist ein Anhänger, der ihn zum Besuch des kriminellen Untergrunds der Stadt berechtigt.

An diesem Ort der sexuellen Gelüste, des Spiels und der Gewalt treffen sich die beiden so verschiedenen Menschen. Bald wird beide ein geheimnisvolles Schicksal vereinen…

Eigene Meinung
Der vorliegende Manga wurde von TOMOZO nach der Vorlage der gleichnamigen Anime-Serie aus dem renommierten Studio GONZO geschaffen. Der Zeichenstil kommt dabei sehr nah an den Anime heran. Vorteile des Manga sind natürlich, dass man bestimmte Szenen noch einmal langsam auf sich einwirken lassen kann. Dafür geht allerdings bei den actiongeladenen Szenen des Thrillers viel von der Spannung verloren, da auch die Hell-Dunkel-Spielereien nicht in dem Umfang einer Fernseh-Serie erzeugt werden können.

Die Serie selbst ist spannend und geheimnisvoll zugleich. Die parallel laufenden Handlungsstränge sind zunächst etwas verwirrend, laufen jedoch in der Mitte des ersten Bandes bereits zusammen. Vor allem der Charakter des Fotografen Saiga ist tiefgründig und gibt Anlass zum Nachdenken.

„Speed Grapher“ ist eine interessante Serie, besonders für Fans von Krimis und Thrillern.

© Rockita

Speed Grapher: © 2005 GONZO, TOMOZO, Media Works / Carlsen

Sexy Effect 96

Name: Sexy Effect 96
Englischer Name:
Originaltitel: Sexy Effect 96
Herausgebracht: Japan: Shinshokan 2006
Deutschland: EMA 2007
Mangaka: Jun Mayama
Bände: 3 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Sexy Effect 96 Band 1Story
Kommissar Kirino ist Polizist mit Leib und Seele und kennt keine Gnade bei Verbrechern. Vor einem Jahr lernte er bei einem Einsatz den Staatsanwalt Suda kennen. Der ist kein gewöhnlicher Staatsanwalt. Nicht wie seine Kollegen, die nur im Büro sitzen, geht er mit an den Tatort und wühlt sich durch den Dreck. Als er sein Verhalten damit begründet, dass er für das Schicksal der Angeklagten verantwortlich ist und er auf keinen Fall einen Unschuldigen verurteilen lassen will, beeindruckt das Kirino sehr und er empfindet bald mehr für ihn als nur die Verbundenheit zu einem Kollegen.

Doch auch Staatsanwälte leben nicht sicher. An einem normalen Arbeitstag wird Kirino zu seinem Chef gerufen und trifft dort auch auf den Leiter des Präsidiums. Der eröffnet ihm, das Suda entführt und vergewaltigt wurde. Nachdem die Polizei ihn gefunden hat und er sich an nichts erinnern kann, will Suda alles daran setzen den Täter zu finden. Hierzu hat er extra seinen Vater, den Vizepolizeipräsident, überredet, dass er den Fall übernehmen kann. Nun hat er extra Kirino als Partner angefordert. Der will, nachdem er von den Vorfällen gehört hat, den Täter am liebsten tot sehen. Gemeinsam fangen sie an zu ermitteln.

Die Entführung ging aber nicht spurlos an Suda vorbei. Immer wieder hat er Schwächeanfälle und erträgt es nicht, wenn ihn ein Mann zu nahe kommt. Während Kirino sich um ihn kümmert, wenn er zusammenbricht, merkt er immer mehr, wie er sich immer schwerer zurückhalten kann. Immer wieder träumt Kirino von einer gemeinsamen Nacht mit Suda.

Eines Abends bringt er Kirino nach Hause und fühlt sich irgendwie verfolgt. Bei Suda in der Wohnung, fragt er ihn warum er unbedingt das eigene Verbrechen aufklären will. Sudas Begründung, dass er nicht verlieren will, begründet sich darin, dass er sich bei seinem Entführer immer wieder entschuldigen musste. Während Suda sich in seiner Wohnung ausruht, dreht Kirino immer wieder seine Runden um seine Wohnung und beobachtet die Gegend.

Sexy Effect 96 Band 2Die Zeit vergeht und sie kommen nicht wirklich voran. Nach einer Besprechung schläft Suda im Besprechungsraum ein und Kirino will ihn eigentlich nur aufs Sofa legen. Dabei kann er sich nicht mehr zurück halten und fängt an ihn zu küssen. Plötzlich wacht sein „Opfer“ auf und er verlässt fluchtartig den Raum. Erschrocken über sich selbst, hofft er, das Kirino nichts mitbekommen hat. Das sie keinen Schritt weiter kommen, lässt Suda verzweifeln und er verliert allen Mut…

Eigene Meinung
Der Manga stammt aus der Feder von Jun Mayama und besteht aus 3 Bänden. Zeichnerisch und inhaltlich gibt es kaum etwas zu bemängeln. Die Charakter sind typisch männlich ausgearbeitet. Also markante Gesichter und auch so das Verhalten. Was die Charaktere sehr sympathisch macht, ist die unkonventionelle und auch emotionale Art mit der Situation umzugehen. Vom Inhalt her ist es eigentlich die typische Story (natürlich mit einigen Abwandlungen). Ein Mann verliebt sich in einen anderen, der sich nie hat vorstellen können, dass er schwul werden könnte. Und trotzdem entdeckt er seine Gefühle für den anderen Mann. Wie dieses Thema umgesetzt wurde, finde ich aber wirklich besser, wie bei manch anderem Manga. Der Manga ist von EMA als Adult eingestuft, was auch berechtigt ist, da die Sexszenen nichts für kleine Kinder sind.

Insgesamt ist das Werk gut gelungen und das Richtige für die Fans des Shonen-Ai.

© Kari

Sexy Effect 96: © 2006 Jun Mayama, Shinshokan / EMA

A Boy meets Rocketman

Name: A Boy meets Rocketman
Englischer Name: Rocket Man
Originaltitel: A Boy meets Rocket Man
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2002
Deutschland: Heyne 2005
Mangaka: Motohiro Kato
Bände: 10 Bände
Preis pro Band: 6,00 €

A Boy meets Rocketman Band 1Story
Hauptcharakter in „Rocketman“ ist der 13-jährige Mittelschüler Yo. Er lebt mit seinem Vater, der wegen seiner Arbeit kaum Zeit für ihn hat und Frau Shimada, die sich seit dem Tod seiner Mutter um den Haushalt kümmert, in einem Appartement neben dem Krankenhaus, in dem sein Vater als Arzt arbeitet. An seine Kindheit kann sich Yo kaum noch erinnern, er weiß nur, dass sein Großvater Chirurg war und ihm auch einiges beigebracht hat. Die früheste Erinnerung, die er hat, ist die an eine Hütte im Dschungel, in der er seinem Großvater bei einem Eingriff assistiert.

So cool das klingen mag, so ist Yo doch in der Gegenwart ein Schwächling, der des Öfteren verprügelt und um sein Taschengeld erleichtert wird. An dem Morgen, an dem die Geschichte beginnt, kommt ihm allerdings seine Klassenkameradin, Nagatsuki Yayoi, zu Hilfe bevor es dazu kommt. Sie mag ihn wirklich, aber der Rest der Klasse meidet ihn und bezeichnet ihn als Abschaum.

Auf dem Nachhauseweg lauern Yos Peiniger dem Jungen erneut auf. Diesmal werden sie allerdings von einem Mann, mit einer blutenden Schnittverletzung am Bauch, gestört. Vor lauter Panik rennen sie weg. Der merkwürdige Fremde wird kurz danach ohnmächtig und Yo trägt ihn zu sich nach Hause. Unterwegs schließt sich ihm Nagatsuki, die zufällig vorbei kam, an.

A Boy meets Rocketman Band 2Bei Yo zu Hause näht der Mittelschüler kurzerhand die Wunde des Mannes. Als Gegenleistung verrät der Fremde seinen Codenamen: „R“, was für Rocket steht, laut Bradbury. R ist ein Agent und dient der Informationsbeschaffung. Als Gegenleistung für seine Ausführungen verlangt R, dass Yo ihm bei seiner Arbeit hilft. Dabei kommen einige Dinge ans Licht.

R greift von diesem Tag an häufiger auf Yo als „Aushilfskraft“ in Japan zurück. Doch was ist mit Yos Vergangenheit, über die er mehr erfahren möchte?

Eigene Meinung
„Rocketman“ ist ein zeichnerisch hochwertiger Manga. Die Handlung verspricht interessant zu werden, ist hinter- und tiefgründig. Die Charaktere sind gut gemacht und eine Gesinnungswandlung der einzelnen Figuren lässt sich schon voraus sehen. Nebenbei werden sehr viele Informationen zu verschiedenen Themen vermittelt und gut erklärt. Geschichtliche Geschehnisse der neueren und neusten Historie wurden mehrfach aktiv in die Handlung eingebunden und real existierende Personen genauso verwendet wie fiktive, was auch noch Raum für persönliche Spekulationen lässt. Zwar ist zum Verständnis mancher Fälle und Begebenheiten eine gewisse Allgemeinbildung nötig, doch können auch schon 12-jährige mit etwas Hintergrundwissen der Handlung folgen. Die Spannung kommt dabei an keiner Stelle zu kurz. Absolut empfehlenswert!

© Rockita

Rocket Man: © 2002 Motohiro Kato, Kodansha/Heyne

Vanilla Fiction

Name: Vanilla Fiction
Englischer Name:
Originaltitel: Vanilla Fiction
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2012
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Megumi Osuga
Bände: 8 Bände
Preis pro Band: 7,50 € (Band 1-7)
8,50 € (Band 8)

Vanilla Fiction Band 1Story
Obwohl noch recht jung, ist der Schriftsteller Shinobu Sato bereits ein Meister seines Fachs. Mehrere Bestseller gehen auf sein Konto, die Fans lieben seine Werke und die Kritiker loben seinen extravaganten Stil. Gemeinsam haben Satos Romane nur eines: Keiner von ihnen hat ein Happy End, die meisten enden sogar tragisch in einer Katastrophe für einen oder mehrere Hauptcharaktere. Während sich Sato damit abgefunden hat, dass ihm keine glücklichen Ausgänge gelingen wollen, treten nun aber Verlag und Manager auf den Plan. Ihr einhelliges Votum: Beim nächsten Roman muss ein Happy End her. Den Fans soll schließlich mal etwas Neues geboten werden. Leichter gesagt als getan…

Dann aber gerät Sato unversehns in einen Strudel von Ereignissen, die sein ganzes Leben verändern sollen. Eines Tages auf dem Nachhauseweg fällt ihm ein Schlüsselanhänger vor die Füße. Aus einer Laune heraus, beschließt er, den Anhänger der Besitzerin zurückzugeben – einem Mädchen, das in einer Wohnung im dritten Stock am Fenster sitzt. Kaum in der richtigen Etage angekommen, wird Sato Zeuge eines Kampfes um Leben und Tod zwischen zwei Männern. Schnell wird ihm klar, dass es beiden Gestalten um das Mädchen geht. Nun aber ist auch Sato ein Zeuge des Tathergangs und soll ebenso dran glauben müssen, wie der Unterlegene des Kampfes.

Zwar gelingt es Sato, aufgrund seiner analytischen Fähigkeiten knapp zu entkommen, doch die Männer sterben bei der Aktion beide – nicht bevor einer von ihnen Sato das Mädchen, Elie, anvertraut hat. Dann taucht auch noch ein geheimnisvoller junger Mann auf, der sich nach einem japanischen Schriftsteller Dazai nennt und sich (und die kleine Elie) ungefragt in Satos Leben einbringt. Von diesem Tag an bestimmen seltsame Wendungen und unheimliche Begegnungen das Leben des jungen Autors. Ist wirklich alles Fügung oder zieht in diesen abstrusen Spiel jemand die Fäden.

Vanilla Fiction Band 2Eigene Meinung
Mit „Vanilla Fiction“ präsentiert Megumi Osuga einen spannungsgeladenen Mystery-Thriller. An der Seite des Schriftstellers Sato werden Leserinnen und Leser in eine Handlung katapultiert, die von Kapitel zu Kapitel (und bald von Seite zu Seite) undurchsichtlicher wird. Einiges kommt hier zusammen: Die Verschmelzung von Realität und Fiktion, die Chaos-Theorie im Stile von „Butterfly Effect“ und zeitweise auch solide Krimi-Spannung. Auch lebensphilosophische Fragen finden Berücksichtigung. In Satos Problem mit dem Happy End finden sich durchaus Anklänge an Goethes „Faust“ und das nicht nur, wenn vom Protagonisten Sätze kommen wie „Ein Tag, an dem ich das Gefühl habe, der glücklichste Mensch auf der Welt zu sein… An so einem Tag könnte ich bestimmt auch ein Happy End schreiben.“ Handlung und Charaktere sind durchweg rätselhaft und unergründlich. Nicht einmal Sato, den Hauptcharakter, scheint man nach der Lektüre des ersten Bandes wirklich zu kennen. Was es mit den anderen Charakteren auf sich hat, liegt noch viel mehr im Dunkeln. Das alles hat schon etwas, ist interessant zu lesen, auch wenn man sich dafür Zeit nehmen sollte.

Die Zeichnungen von Megumi Osuga sind eher einfach gehalten. Hervorzuheben sind aber die gelungenen Farbseiten. Diese Serie ist nichts zum nebenher lesen, aber wenn man sich darauf einlässt, kann man einiges erleben.

© Rockita

Vanilla Fiction: 2012 Megumi Osuga, Shogakukan / EMA

 

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