The Chronicle of the Clueless Age

Name: The Chronicle of the Clueless Age
Englischer Name:
Originaltitel: Shōnen Shōjo Hyōryōki
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2005
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Story: Otsuichi
Zeichnungen: Usamaru Furuya
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 15,00 €

The Chronicle of the Clueless AgeInhalt und Eigene Meinung
„The Chronicle of the Clueless Age“ erzählt die Geschichten einiger Oberschüler in Japan. Die Handlungen von sehr unterschiedlicher Länge (wenige Seiten bis zu mehreren Kapiteln) thematisieren die Suche der Jugendlichen nach Anschluss in der Klassengemeinschaft, nach Bestätigung, aber auch nach der Art und Weise, wie sie in Zukunft leben möchten.

Eines haben alle Protagonisten gemeinsam: Sie flüchten sich vor ihren Problemen in Traumwelten. Nur zum Teil werden auch die Hintergründe der Teenager für ihre Flucht in eine Fantasiewelt thematisiert. Die Bandbreite ist unheimlich groß – von vergleichsweise „normalen“ Problemen, mit denen (nicht nur in der Pubertät) wohl die meisten konfrontiert gewesen sein dürften, bis zu traumatischen Erlebnissen aus der Vergangenheit, denen man in der Realität wohl mit einer Therapie begegnen würde. Der Leistungsdruck am Ende der Schulzeit wegen Noten, die über die ganze Zukunft entscheiden können, wird ebenso thematisiert wie Abnehmwahn, Selbstmordgedanken oder die Auswirkungen sexuellen Missbrauchs auf die Kinderseele.

Da ist beispielsweise Saki, die sich nach einer Vergewaltigung und Abtreibung in ihre sorglose Kindheit zurücksehnt und sich darum vorstellt, nach wie vor sechs Jahre alt zu sein. Da sind Katsumi, die sich von ihrer Mutter allein gelassen fühlt und Asami, die nach einer Abmagerungskur Wahnvorstellungen vor Hunger entwickelt. Oder Naotsugu, der sich krampfhaft an seine Vorstellung von Freundschaft klammert, obwohl er selbst in seiner Klasse keine Freunde hat.

Es ist eine Suche nach der Straße zum Erwachsenwerden, weg von der „ahnungslosen“ Kindheit hin zur Realität. Sich dem Unbekannten zu stellen, ja stellen zu müssen, um das Leben in Zukunft meistern zu können, ist eine der Hauptbotschaften des Bandes, der die einzelnen Jugendlichen im letzten Kapitel auf surreal anmutende Weise in einem Tornado zusammenführt.

Für das Werk verantwortlich zeigen sich Otsuichi, bekannt als Autor gefühlvoller Dramen, sowie (nicht nur) für die Zeichnungen Usamaru, der sich hierzulande vor allem durch sein Endzeit-Erdbeben-Drama „Tokyo Inferno“ einen Namen gemacht hat. Letzter kann sich durch mehrere Wirbelstürme und ein Erdbeben zeichnerisch wieder im gewohnten Feld bewegen. Gemeinsam wurden die Geschichten erarbeitet, die irgendwie gar nicht zu Otsuichis ruhiger, fast getragener Schreibe passen. Usamarus Einfluss ist unübersehbar, was etwas schade ist, wenn man den Band mit anderen Erwartungen in die Hand nimmt. Im Anhang gibt es außerdem ein Interview mit den Autoren zu lesen

Die deutsche Ausgabe erscheint im edlen Schuber mit Hochglanzornamenten als Verzierung. Das hat seinen Preis: 15 Euro muss man so für den großformatigen Band auf den Tisch legen. Etwas viel für einen Einzelband, zumal der eigentlich Band selbst, außerhalb des Schubers, optisch eher negativ auffällt und innerlich auch keine Farbseiten oder Ähnliches enthält (das Interview ist sogar komplett ohne Bildmaterial), was den hohen Preis zusätzlich rechtfertigen könnte.

Insgesamt enttäuscht der Band ein wenig. Statt des erwarteten realistischen Dramas muss man sich an viel Surrealität gewöhnen, was nicht jedermanns Geschmack ist. Für Fans des „etwas anderen“ dagegen ist dieser Band sehr zu empfehlen.

© Rockita

The Chronicle of the Clueless Age: © 2005 Furuya x Otsuichi x Usamaru Shueisha / EMA

The Big O

Name: The Big O
Englischer Name: Big O
Originaltitel: The Big O
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1999
Deutschland: EMA 2002 (Manga Power)
Mangaka: Story: Hajime Yadate
Zeichnungen: Hitoshi Ariga
Bände: 6 Bände
Preis pro Band:

Story
In der Kuppelstadt Paradigm City passieren merkwürdige Dinge. Vor 40 Jahren wurden die Erinnerungen jedes Bewohners auf mysteriöse Weise gelöscht, niemand weiß heute mehr, was damals geschah. Für die Menschen dort sind Erinnerungen (in Form von Memory-Akten) zum kostbarsten Gut geworden, es gibt Banken, in denen sich nur diese Akten befinden.

In dieser Zeit lebt Roger Smith, der angesehenste Negotiator (= Unterhändler) der Stadt. Immer wieder suchen ihn Leute auf, die nicht nur seine Dienste als Verhandler sondern auch als Detektiv oder Lebensretter in Anspruch nehmen wollen. Selbst die Polizei, in Form von Rogers altem Freund Major Dustan, macht ihm häufig die Aufwartung. Rogers Dienste werden dringend gebraucht, denn nicht selten passiert es, dass die Memory-Banken überfallen, Androiden entführt und Technik aus der Zeit vor 40 Jahren wieder entstaubt werden. Alle diese, mehr oder weniger legalen Jobs, sind inzwischen Routine für Roger.

Doch manchmal kehren Erinnerungsfetzen zurück. Dies führt jedes Mal zu einer Katastrophe. Die Leute werden damit nicht fertig oder sie verkaufen sie für teueres Geld auf dem Schwarzmarkt an zwielichtige Personen, wie z.B. den Unterweltkönig Beck, der damit seine Spiele treiben würde, wäre da nicht Big O, auch Megadeus genannt, ein riesiger Roboter, der für die Gerechtigkeit kämpft. Er stammt aus der Zeit vor 40 Jahren. Niemand kennt seine wahre Bestimmung und merkwürdigerweise kann nur Roger Smith ihn steuern.

Ständig auf der Suche nach Antworten über Big O stößt Roger auf immer neue Geheimnisse, die ihn vor neue Fragen stellen. Hat der alte Zeitungsreporter Michael Seeberg zuviel gewusst und wurde deswegen ermordet? Wer steckt hinter den Machenschaften der Paradigm Werke? Was will der merkwürdige Schwarzwald erreichen? Auf seiner Suche dringt Roger immer tiefer in die Vergangenheit vor.

Eigene Meinung
„The Big O“ erschien hierzulande nur im Magazin Manga Power. Eine Veröffentlichung in Einzelbänden gibt es nicht. Die Serie besticht zwar nicht durch ansprechende Zeichnungen, ist aber trotzdem lesenswert. Der, im 70er Jahre Stil gehaltene Manga dringt tief in eine Welt voller Korruption, Machtgier und den Ängsten der kleinen Leute ein. Der Manga verbindet Science-Fiction mit altbewährtem, Paradigm City erinnert an Chicago vor 40 Jahren. „The Big O“ gibt Anlass zum Nachdenken. Es müssen Fragen gestellt werden, wie : Darf man Leute einsperren, weil sie sich wieder erinnern wollen? Die Problematik ist manchmal schwer zu verstehen, weswegen „The Big O“ eher an eine ältere Zielgruppe gerichtet ist.

© Rockita

The Big O: © 1999 Hitoshi Ariga, Kodansha / EMA

Spice & Wolf

Name: Spice & Wolf
Englischer Name: Spice & Wolf
Originaltitel: Ōkami to Koshinryo
Herausgebracht: Japan: Media Works 2007
Deutschland: Planet Manga 2011
Mangaka: Charakterdesign: Jyuu Ayakura
Story: Isuna Hasekura
Zeichnungen: Keito Koume
Bände: 16 Bände
Preis pro Band: 7,95 € (Band 1-8)
7,99 € (ab Band 9)

Spice & Wolf Band 1Story
Lawrence Kraft ist seit sieben Jahren ein fahrender Kaufmann und zieht durch die Lande. Er hatte gerade in einem kleinen Dorf in den Bergen Salz verkauft und Weizen und Marderfellen angekauft, als er von einem Ritter kontrolliert wird. Der Ritter wurde nur abkommandiert zum Schutz der Abtei, da die Heiden aus der Gegend ein großes Fest feiern sollen und dies ist der Kirche ein Dorn im Auge.

Lawrence nächste Station ist das Dorf Pasloe. Er kommt gerade richtig, denn das Dorffest ist in vollem Gange. Die Männer sind alle auf dem Feld und wollen Holo fangen, die Erntegottheit. Der Dorfbewohner, der Holo fängt, wird für eine Woche in den Getreidespeicher gesperrt und mit allen Köstlichkeiten bewirtet. Dieses Jahr hat es seinen Freund Yarei getroffen. Zur Sicherheit informiert Lawrence den Dortschulzen über den Ritter in der Abtei. Als die Nacht anbricht bekommt er vom Schulzen ein paar Lebensmittel geschenkt und macht sich dann weiter auf seine Reise.

An einem Fluss macht Lawrence einige Zeit später Pause. Er klettert auf seinen Wagen und will sich gerade auf die Felle zum schlafen legen, als er eine junge Frau unter der Wagenplane entdeckt. Er ist ganz erschrocken und überlegt, ob sie eine Ausreißerin oder doch eine Professionelle ist. Doch dann bemerkt er, dass sie Wolfsohren hat und einen Schwanz! Ihm bleibt vor Schreck die Spucke weg.

Es stellt sich heraus, dass sie Holo ist – die Erntegottheit der Gegend. Doch sie ist eigentlich keine Göttin, sondern Holo die weise Wölfin. Sie wurde in den Weiten des Nordens geboren in der Stadt Yoitsu. Lawrence hatte von diesem Ort aus Märchen gehört und weiß nicht so recht, ob er ihr glauben kann oder nicht. Als dann Holo auch noch erzähl, dass dies nicht ihre eigentliche Gestalt ist, wird Lawrence neugierig und will Beweise sehen. Nach langem Bitten verwandelt sie ihren Arm in den eines Wolfes. Dies ist Beweis genug für Lawrence.

Spice & Wolf Band 2Lawrence, der sich nun sicher ist, die Erntegottheit Holo auf seinem Wagen sitzen zu haben, droht ihr damit sie wieder ins Dorf zurück zubringen. Schließlich wäre er sonst Schuld daran, wenn seine Freunde in Pasloe Hungern müssten. Holo gab vor vielen Jahren einem jungen Mann das Versprechen dem Dorf immer reiche Ernten zu bringen. Doch alle paar Jahre muss es eine Missernte geben, damit sich der Boden erholen kann. Jedes Mal wenn es soweit war, wurde Holo dafür verantwortlich gemacht und darauf hat sie nun keine Lust mehr. Die Bauern brauchen sie nicht mehr. Holo will nur noch in ihre alte Heimat im Norden zurück.

Lawrence und Holo beschließen gemeinsam auf Reisen zu gehen. Doch ihr Essen muss sich Holo selbst verdienen. Holo macht sich aus den Fellen und Lawrence Sonntagskleidung Kleidung und die gemeinsame Reise beginnt.

Für einen ist der Kutschbock zu breit und für zwei zu schmal. Werden die Beiden sich zusammenraufen und gemeinsam erfolgreich auf Reisen gehen? Welche Abenteuer werden sie dabei erleben und wird Holo Yoitsu erreichen?

Eigene Meinung
„Spice & Wolf“ ist ein sehr guter Manga, der von Keito Koume gezeichnet wurde und auf den Roman von Isuna Haskura basiert. Zum gleichnamigen Roman gibt es auch eine Anime-Serie. „Spice & Wolf“ ist ein besonderer Manga. Zeichnerisch sticht er durch die sehr guten Detailzeichnungen von Gebäuden, Personen und Landschaften heraus. Die Geschichte ist äußerst interessant. Neben der Hauptgeschichte mit Holo und Lawrence erfährt der Leser viel über den Handel, über den Wert von Geld und kann einiges hinzulernen. Rundum ein unterhaltsamer und lustiger Manga der Lust auf mehr macht ohne die gewohnte Standart-Geschichte!

Spice & Wolf: © 2007 Keito Koume, Media Works / Planet Manga

Solanin

Name: Solanin
Englischer Name: Solanin
Originaltitel: Soranin
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2006
Deutschland: Tokyopop 2013
Mangaka: Inio Asano
Bände: 2 Bände
Preis pro Band: 12,00 €

Solanin Band 1Story
Seit Meiko und Taneda nach ihrem Studium gemeinsam nach Tokyo gezogen sind, ist bereits mehr als ein ganzes Jahr vergangen. Damals hatten sie in diesen Neuanfang all ihre Hoffnungen gesteckt und wollten ihre gesamte Energie in die Verwirklichung ihrer Träume stecken. Ihre Fantasie und ihre Wünsche wurden aber schon schnell von der Realität überrumpelt.
Meiko arbeitet mittlerweile als Office Lady und langweilt sich in ihrem Bürojob fast zu Tode. Tagein tagaus muss sie dieselben banalen Aufgaben erledigen, dieselben nervigen und herablassenden Kollegen ertragen und dieselben Predigten ihres unsympathischen Chefs über sich ergehen lassen.

Auch bei Taneda sieht es nicht anders aus. Sein Traum war es immer, mit seiner Band, die aus ihm und seinen ehemaligen Schulkollegen besteht, reich und berühmt zu werden. Doch die Tatsache ist, dass die Gruppe nur selten zusammen Musik spielt und schon gar nicht auf einem marktfähigen Niveau. So verbringt Taneda seinen Alltag damit, Illustrationen für Zeitschriften zu zeichnen. Doch auch hier kommen die Aufträge nicht regelmäßig rein, sodass Taneda oft ohne Arbeit zu Hause sitzt und auch keinen Beitrag zur Haushaltskasse leisten kann.

Beide haben sich ihr Leben völlig anders vorgestellt. Das wird auch Meiko klar, nachdem sie ihr schmieriger Chef auch noch anbaggert hat und dadurch das Fass für sie endgültig übergelaufen ist.

Nachdem sie am selben Abend noch mit Taneda über ihre Gedanken zu kündigen spricht und dieser ihr Unterstützung verspricht, setzt sie ihren Plan gleich am nächsten Tag in die Tat um und schmeißt ihren Job hin.

Meiko setzt sich ab sofort zum Ziel, ihr Leben zu genießen und das zu tun, was sie schon immer wollte. Doch auch hier stellen sich ihr Barrieren in den Weg. Sie gesteht sich ein, dass jeden Tag zu Haus zu sitzen, auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Und dann kommt auch noch ihre überfürsorgliche Mutter zu Besuch. Wie erwartet setzt sie Meiko erneut unter Druck und behandelt sie wie ein kleines Kind. Zudem schickt sie ihr immer wieder Berge von Gemüse, aus Angst, Meiko könnte sonst verhungern. Zurück nach Akita zu ziehen, wie es ihr Mutter verlangt, kommt trotz der momentanen Lage für Meiko gar nicht in Frage. Sie will auf eigenen Füßen stehen und ihr Leben selbst in der Hand haben.

Solanin Band 2Für Meiko wird es immer klarer, dass jeder Mensch nur ein Leben hat und jeder das tun sollte, was er wirklich möchte. So ermutigt sie Taneda, der seinen Job auch nicht sonderlich mag, sich auf seine Musikkarriere zu konzentrieren. Auch Tanedas Bandmitglieder Billy, der beruflich als Apotheker versauert, und Tako, für den Musik das wichtigste im Leben ist, würden viel lieber mit der Band eine erfolgreiche berufliche Laufbahn starten und sind für die Idee Feuer und Flamme. Zusammen nehmen sie sogar eine Demo CD auf und schicken sie zu verschiedenen Plattenfirmen.

Nun heißt es für die jungen Träumer beten und hoffen, dass dieser riskante Plan auch aufgehen möge.

Eigene Meinung
„Solanin“ beschreibt den typischen Alltag junger Menschen. Zu Beginn seiner Laufbahn hat der Mensch noch Träume und Ziele, die nach und nach immer mehr durch die Realität verdrängt werden. Diese Entwicklung bis hin zur Rückbesinnung und der Umsetzung der eigenen Wünsche stellt Inio Asana anhand von Meiko und Taneda dar. Dass das kein leichter Weg ist, ist klar.

In „Solanin“ erlebt der Leser das ständige Auf und Ab des Lebens und wird damit automatisch zum Nachdenken über sich selbst angeregt. Würde man selber den Mut haben, alles was Beständigkeit und Sicherheit verspricht, aufzugeben und einer ungewissen Zukunft entgegen zu treten, um seine Träume zu verwirklichen? Für viele wäre das Risiko wohl zu hoch. Daher erwecken Meiko und Taneda beim Leser Bewunderung und Sympathie. Zudem sind die beiden ein sehr niedliches Paar, bei dem man merkt, dass sie sich, trotz kleiner Streitereien und Unstimmigkeiten, unglaublich lieben.

Der Zeichenstil ist außerordentlich realistisch. Landschaftsbilder und Umgebungen wirken beinahe wie Fotografien. Die Zeichnungen sollen wirklichkeitsnah sein und die Welt nicht fälschlich beschönigen.

Die Serie hat in Japan und im Ausland großen Anklang gefunden, sodass die zwei Bände der Serie sicherlich auch in Deutschland begeisterte Leser anspruchsvoller Lektüre finden werden.

© Izumi Mikage
Solanin: © 2006 Inio Asano, Shogakukan/ Tokyopop

SHI KI

Name: SHI KI
Englischer Name: Shiki
Originaltitel: Shi Ki
Herausgebracht: Japan: Shueisha 2007
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Story: Fuyumi Ono
Zeichnungen: Ryu Fujisaki
Bände: 11 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

SHI KI Band 1Story:
Das abgelegene Dorf Sotoba ist „vom Tod umstellt“ – so treffend formuliert der junge Priester Seishin Muroi sein Heimatdorf, das nur über eine kleine Landstraße erreicht werden kann. Jeder kennt jeden, die Dörfler sind eine eingeschworene Gemeinschaft, in der man auf Tradition und ein ruhiges Leben Wert legt. Für die junge Highschool Schülerin Megumi Shimizu ist dieser Alltag abstoßend und sie sehnt sich nach der Stadt und einem anderen Leben. Damit fällt sie natürlich auf, insbesondere, da sie sich auch etwas modischer kleidet und mit ihrer ganzen Art gegen Sotoba revoltiert. Während die meisten Dörfler ihre Art mit einem Lächeln abtun, teilt der gleichaltrige Natsuno Yuki ihre Sehnsucht, wenngleich er sie selbst nicht ausstehen kann. Er zog mit seinen Eltern aus der Stadt aufs Land und wünscht sich nichts sehnlicher, als das eintönige Leben in Sotoba hinter sich zu lassen.

Als sich im Laufe eines besonders heißen Sommers die Todesfälle innerhalb des Dorfes häufen und nicht nur ältere Menschen sterben, beginnen der Priester Seishin und dessen Kindheitsfreund und Arzt von Sotoba Toshio Ozaki Nachforschungen anzustellen. Als Megumi erkrankt und sich ihr Zustand binnen weniger Tage verschlechtert, wird schnell klar, dass eine seltsame Krankheit ausgebrochen ist, die sich als leichte Sommergrippe oder Anämie ankündigt. Doch was verbirgt sich hinter diesen Vorfällen? Und was hat es mit der neuen Familie auf sich, die erst vor wenigen Tagen in die Villa auf dem Hügel eingezogen ist?

Eigene Meinung:
Mit „Shi ki“ legt EMA einen Herzenswunsch der deutschen Mangafans vor und wagt sich an einen unheimlichen Mysterymanga, der auf der gleichnamigen Romanreihe aus dem Jahr 1998 von Fuyumi Ono basiert. Für die Mangaumsetzung zeichnet sich Ryu Fujisaki verantwortlich, der hierzulande durch den Fantasymanga „Hoshin Engi“ bekannt geworden ist. „Shi ki“ war in Japan sehr erfolgreich, so dass 2010 eine 22-teilige Animeserie folgte, die ebenfalls erfolgreich war.

SHI KI Band 2Die Geschichte ist spannend und bereits nach wenigen Seiten ist man bereits in der Handlung. Man lernt die vielen unterschiedlichen Charaktere und Dörfler kennen, wenngleich es im ersten band schwer fällt all die Figuren auseinander zu halten. Das gibt sich erst im Laufe der Serie, wenn sich die wichtigsten Akteure herauskristallisieren und es feste Protagonisten gibt. Somit ist der erste Band vielmehr eine Einleitung und eine Charaktervorstellung, denn obwohl es zu einigen Todesfällen kommt, setzt die eigentliche Handlung und die Suche nach den Hintergründen der Ereignisse erst in den Folgebänden ein. Nichtsdestotrotz ist „Shi ki“ spannend und bereits nach wenigen Kapiteln hat man eine Menge Ideen und Vermutungen, die sich erst im Laufe der Zeit bestätigt oder widerlegt werden.

Die Figuren sind interessant in Szene gesetzt und reichen von alltäglich und langweilig bis hin zu ungewöhnlich und überdreht. Fuyumi Ono hat eine breite Masse an Charakteren geschaffen, die allesamt vorgestellt und ein wenig genauer beleuchtet werden. Einige Personen, gerade die jüngeren muten mangahafter und überdrehter an, was Ryu Fujisaki auch zeichnerisch unterstreicht. So wirken die älteren Menschen, ebenso die Hintergründe und unheimlichen Szenen sehr realistisch und überhaupt nicht mangahaft, während Charaktere wie Yuki, Megumi und deren Freunde sehr stilisiert sind, teilweise so stark abstrahiert, dass es schwer fällt sie auf den ersten Blick zu erkennen. Ryu Fujisaki arbeitet mit extremen Perspektiven, teilweise wirken auch die Körper in sich unstimmig und erinnern ein wenig an Mangas wie „One Piece“. Das ist am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, insbesondere der krasse Gegensatz zwischen mangahaft und realistisch, doch daran gewöhnt man sich mit der Zeit, da der Stil durchaus zur Geschichte und den mysteriösen Vorfällen passt.

Alles in allem ist „Shi ki“ ein spannender Manga, der mit einer interessanten und gruseligen Handlung und ungewöhnlichen Charakteren aufwartet. Fuyumi Onos Geschichte ist interessant, macht Lust auf mehr und man fiebert der Fortsetzung entgegen. Zwar sind Ryu Fujisakis Zeichnungen gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Geschmack, doch sie passen zu „Shi ki“ und geben der Mangareihe ein ganz eigenes Flair. Wer Mystery, Spannung und Unheimliches mag und sich mit dem extremen Stil des Mangaka anfreunden kann, sollte einen Blick riskieren. Es lohnt sich.

© Koriko

Shi ki: © 2007 Fuyumi Ono / Ryu Fujisaki, Shueisha Inc. / EMA

Shamo

Name: Shamo
Englischer Name:
Originaltitel: Shamo
Herausgebracht: Japan: Futabasha 1998, Kodansha 2011
Deutschland: EMA 2002
Mangaka: Akio Tanaka / Izou Hashimoto
Bände: 34 Bände (in Deutschland nach Band 19 eingestellt)
Preis pro Band: 6,50 €

Shamo Band 1Story
Ryo Narushima ist 16 Jahre alt und Oberschüler auf einer der besten und angesehensten Schulen Japans. Seine Eltern sind recht wohlhabend und er ist ein guter Schüler, der wahrscheinlich auf die beste Universität des Landes gehen wird. Eines Tages ersticht er aus heiterem Himmel seine Eltern. Da die Beweise für sich sprechen, wird Ryo zu zwei Jahren Jugendstrafe verurteilt und bald darauf zusammen mit zwei anderen Jugendlichen in die Besserungsanstalt Ajigasaki eingewiesen.

Dort fällt er mächtig aus der Reihe, was als erstes dem Direktor der Anstalt auffällt. Nicht nur, dass Ryo nicht wie ein Verbrecher aussieht – das Verbrechen, das er sich hat zu Schulden kommen lassen, ist auch alles andere als gewöhnlich. In Ajigasaki sitzen alle möglichen Jungen ein, vom einfachen Ladendieb über Dealer und Straßenschläger bis zum Vergewaltiger. Aber einer wie Ryo ist den Leuten dort noch nie unter gekommen. Die Eltern sind selbst für dieses Gesocks heilig und daher wird Ryo schon bald, sowohl von den Angestellten des Gefängnisses, als auch von seinen Mitgefangenen misshandelt.

Bereits in der ersten Nacht kommt Hiromi, ein Mitgefangener, zu Ryos Zelle und nimmt ihn mit zu einer „Begrüßungsfeier“, wie er es bezeichnet. Da der Junge aus behüteten Verhältnissen keine Vorstellungen davon hat, was ihn erwartet, kommt er mit. Selbst als Ryo Junya Mochizuki, der mit ihm eingeliefert wurde, in dem Sammelraum, in den er geführt wurde, am Boden liegen sieht, hat er eine Ahnung, was auf ihn zukommt. Denn jetzt übernehmen Masa und seine Kumpane. Nacheinander wird Ryo von jedem der Gruppe aus Homosexuellen vergewaltigt, was ihn innerlich wie äußerlich fertig macht. Er kommt zu dem Schluss, dass Sexualität böse ist. Doch damit geben sich Masa, Hiromi und die anderen nicht zufrieden.

Shamo Band 2Als feststeht, dass Ryo zu ihnen in die Zelle gesteckt wird, verlangen sie von ihm, dass er Masa bedient… Als er merkt, dass Gegenwehr nichts bringt, er aber auch den Dienst an Masa nicht erträgt, kommt es zu einer Kurzschlussaktion Ryos, der von seinen Gefühlen übermannt wird: Er beißt zu und trennt dem überraschten Masa sein Glied ab. Dadurch hat er zwar sein Ziel, eine Einzelzelle zu bekommen, erreicht, steht jetzt allerdings auch auf der Abschussliste von Hiromi und der Bande, die dieser nun kontrolliert. Sie versuchen alles, um Ryo in den Selbstmord zu treiben und misshandeln ihn, wo sie nur können.

Ein paar Tage nach Ryos Ankunft soll es zu einer schicksalhaften Begegnung für ihn kommen. Zusammen mit Junya, der langsam aber sicher zu einem Freund für ihn wird, hat er Karate als Sport auf seinem Plan. Als Trainer wird seit einiger Zeit ein echter Meister wöchentlich nach Ajigasaki gebracht – aus einem Gefängnis für Erwachsene. Der Meister wurde aus unbekannten Gründen zu lebenslanger Haft verurteilt. Durch sein wöchentliches Training mit den Jugendlichen werden ihm allerdings einige Vergünstigungen zuteil. Während Junya dem Training von Anfang an skeptisch gegenüber steht, zeigt sich Ryo beeindruckt von dem Meister. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, bemüht er sich immer mehr und macht, wenn auch langsam Fortschritte…

Eigene Meinung
„Shamo“ gibt ein anschauliches Beispiel für einen Jugendlichen, der sich sein Leben durch eine einzige Tat vollkommen verbaut hat und nun jeden Tag ums Überleben kämpfen muss, dabei aber auch wichtige Erfahrungen macht, die ihm mehr Selbstvertrauen geben.

ACHTUNG: Dieser Manga ist definitiv nichts für Kinder und verdient die FSK 16 sowie die Empfehlung ab 18 Jahren zu Recht. Das ist kein Witz, sondern voller Ernst, auch wenn jüngere das vielleicht nicht glauben wollen. Blut, Gewalt und Szenen aus dem Hentai-Bereich gibt es allein beim ersten Band zuhauf und ist daher auch für Ältere gewöhnungsbedürftig…

© Rockita

Shamo: © 1998 Akio Tanaka / Izou Hashimoto, Futabasha  / EMA

Seraphic Feather

Name: Seraphic Feather
Englischer Name: Seraphic Feather
Originaltitel: Seraphic Feather
Herausgebracht: Japan: Kodansha 1994
Deutschland: EMA 2000
Mangaka: Story: Yô Morimoto
Zeichnungen: Toshiya Takeda / Hiroyuki Utatane
Bände: 11 Bände
Preis pro Band: 11,95 DM / 6,10 € (Band 1-9)
8,50 € (Band 10-11)

Seraphic Feather Band 1Story
Sunao und Kei sind als Kinder gute Freunde. Doch eines Tages geht Kei mit ihrem Vater auf den Mond. Er arbeitet dort. So müssen sich die beiden Freunde trennen.

Jahre später, Sunao ist nicht mehr der kleine Junge von damals. Außerdem hat er besondere Kräfte, was heutzutage gar nicht mehr so ungewöhnlich ist. Fast alle Kinder die geboren werden haben besondere Gene in sich. Allerdings können nur 2% diese auch einsetzen. Sunao kann kleinere Dinge bewegen. Doch obwohl so viel Zeit vergangen ist gab es kein Wiedersehen mit Kei, denn vor einem Jahr gab es auf dem Mond eine Explosion. Dabei kam Kei ums Leben. Sunao konnte nur noch auf den Mond kommen und ihr Grab besuchen.

Währenddessen sind eine Frau und ein junges Mädchen auf dem Weg zum Mond. Die Frau wird „Fräulein M-Zak“ genannt. Das Mädchen verspricht auch, Fräulein M-Zak ihrem Bruder vorzustellen. Doch wer sind diese beiden und was sind ihre Ziele? Außerdem trägt dieses Mädchen den Namen Kei. Hat sie etwas mit dem Mädchen von damals zu tun?

Kaum, dass Sunao diese Kei entdeckt und ihre Ähnlichkeit mit seiner alten Freundin bemerkt, explodiert plötzlich eine Bombe. Doch Sunao kann sie schützen. Aber gleich darauf verschwindet er einfach wieder. Kei aber hat sich auf den ersten Blick in diesen, ihr unbekannten Jungen, verliebt.

Seraphic Feather Band 2Ebenfalls Zeitgleich ist im Weltraum ein gewisser Apep Heidemann. Seine Absichten sind noch nicht bekannt und auch nicht zu erkennen. Doch ein Sicherheitschef der hinter ihm her ist möchte Apep umbringen. Aber dieser weiß sich zu wehren. Was aber seltsam ist, als die Scheibe der Kubel, in der sie sich befinden, zerbricht und somit der Sauerstoff ausgeht, scheint dies Apep überhaupt nichts auszumachen. Und er kann auch ohne auch nur eine Bewegung die Scheibe wieder reparieren. Doch wer ist er und was für Kräfte sind das?

Sunao möchte so schnell wie möglich auf die Erde zurück. Aber weshalb hat er es so eilig?

Eigene Meinung:
„Seraphic Feather“ ist ein schöner Manga. Die Zeichnungen sind sehr detailverliebt, die Charaktere sind gut auseinander zu halten. Besonders auf die Frauen wurde sich konzentriert. Sie sind meist sehr gut bestückt und haben auch gerne knappe Kleidung an. Aber es ist nicht zu übertrieben, ich habe den Manga trotzdem gerne gelesen, er ist also auch etwas für weibliche Fans. Wer gerne etwas über den Weltraum liest, vorrangig aber eine schöne Liebesgeschichte mit vielen Rätsel und Verwirrungen mag, sollte in diesen Manga unbedingt mal rein blättern.

© Nekolein
Seraphic Feather: © 1994 Hiroyuki Utatane, Kodansha / EMA

Sakura Wars

Name: Sakura Wars
Englischer Name: Sakura Taisen
Originaltitel: Sakura Taisen
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2003
Deutschland: EMA 2006
Mangaka: Charakterdesign: Kosuke Fujishima
Story: Ohji Hiroi
Zeichnungen: Ikku Masa
Bände: 9 Bände
Preis pro Band: 6,50 €

Sakura Wars Band 1Story
1921 in Tokyo: Der Fähnrich, (Offiziersanwärter im Rang eines Feldwebels bei der Marine) Ichiro Ohgami, hat seine Ausbildung bei der Marine abgeschlossen. Er hat noch keine genauen Pläne für die Zukunft und hält sich selbst für unerfahren. Aus diesem Grund will er der Marine vorerst weiterdienen. Er wird zum Oberst der Armee, Naoyuki Misumi, beordert. Dieser teilt ihm seinen zukünftigen Standort mit. Ohgami wird seinen Dienst im kaiserlichen Theater ableisten und untersteht dem Kommando von Generalleutnant Ikki Yoneda. Er soll sich vier Tage später vor einer Statue im Park einfinden, wo er von einem Beauftragten des Generalleutnants abgeholt wird.

An diesem Tag steht er an der Statue und wartet. Ein junges Mädchen namens Sakura Shinguji kommt auf ihn zu und holt ihn ab. Als er vor dem Theater ankommt, ist er sehr überrascht, denn er hatte gedacht, dass das „kaiserliche Theater“ ein Deckname sei. Sakura muss wieder an die Arbeit und Ohgami versucht den Inhalt seiner Sondermission zu verstehen. Im Foyer trifft er auf die neunjährige Iris und ihren Teddybären Jean-Paul. Dann taucht aus dem Hintergrund Maria Tachibana auf, die Iris in die Garderobe schickt.

Sakura Wars Band 2Ohgami macht sich weiter auf den Weg zu Generalleutnant Yoneda. Dazu muss er durch die Kantine, in der die Schauspielerin Sumire Kanzaki Platz genommen hat. Diese glaubt, er wäre der neue Page und lässt sich bedienen bis er sich vorstellt. Sumire Kanzaki spricht seinen Namen falsch aus und so tut er das gleiche mit ihrem Namen. Sie rastet aus und verpasst ihm eine Ohrfeige. Danach betritt er das Büro von Yoneda. Dieser heißt ihn willkommen und stellt ihm seine Aufgabe vor. Ohgami wird zum Kartenknipser und Mädchen für Alles, was diesem natürlich überhaupt nicht gefällt. Yoneda hat den Dienst quittiert und einen Posten als Direktor am Theater bekommen. Da er das einzige männliche Wesen im Theater ist, bat er seinen alten Kollegen Misumi um eine Aushilfe. Ohgami ist verblüfft und weiß nicht, was er Schlimmes getan hat um strafversetzt zu werden. Wohl oder übel muss er diesen Job nun tun.

Nach einigen Tagen hat er sich mit der Situation abgefunden. Als er eines Tages mit einem Kollegen in der Stadt ist, ertönt durch die Lautsprecher der Stadt, dass sich die Einwohner in Sicherheit bringen soll. Ohgami ist neugierig und macht sich auf den Weg zu einer Brücke, an der schon die Polizei versammelt ist. Diese versucht verzweifelt ein feuerspeiendes Monster mit ihren Waffen zu töten. Ein Polizist befindet sich in Gefahr, doch Ohgami kann ihn retten. Wird er das Monster besiegen können?

Eigene Meinung
„Sakura Wars“ ist der Manga zum gleichnamigen Anime. Gezeichnet hat diesen Manga Ikku Masa, nach dem Charakterdesign des „Oh! My Goddess“-Zeichners Kôsuke Fujishima und der Story von Ohji Hiroi. Das Genre des Manga ist Fantasy. Der Zeichenstil passt perfekt zum Inhalt der Serie und ist detailliert. Die Story ist gut durchdacht, sehr spannend und interessant. Empfohlen wird der Manga für Jugendliche und Heranwachsende beider Geschlechter und gehört in die Sammlung jedes Mangafans hinein.

Sakura Wars: © 2003 Ikku Masa, Kodansha / EMA

Rumiko Theater

Name: Rumiko Theater
Englischer Name:
Originaltitel: Takahashi Rumiko gekijō:
P No Higeki
Senmu no Inu
Akai Hanataba
Unmei no Tori
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2003
Deutschland: EMA 2006
Mangaka: Rumiko Takahashi
Bände: 4 Bände, wird fortgesetzt (in Deutschland nach Band 2 eingestellt)
Preis pro Band: 5,00 €

Rumiko Theatre Band 1Story
Bei „Rumiko Theater“ handelt es sich um einen Sammelband aus sechs Kurzgeschichten der Erfolgsautorin von „InuYasha“ und „Ranma 1/2“ Rumiko Takahashi. In diesem ersten Band entstanden die Kurzgeschichten in den Jahren 1987 bis 1993, von denen ich die ersten beiden näher beschreiben werde.

In Das P-Theater geht es um die Familie Haga, die in einer Wohnsiedlung lebt, in der das Halten von Haustieren aufs Strengste verboten ist. Ungeachtet dessen überrascht Herr Haga eines Abends seine Freu und seinen kleinen Sohn Kota mit einem Pinguin, auf den er für einen wichtigen Geschäftspartner eine Woche lang aufpassen soll. Verständlicherweise ist Frau Haga zunächst nicht begeistert, zumal ihre Nachbarin Frau Kakei, eine Vertreterin der Anti-Hautier-Partei in der Wohnsiedlung, ständig vor der Tür der Hagas steht und sich über den Lärm, der surch Kota verursacht wird, beschwert. Doch der Pinguin, Pitto-kun genannt, schafft es schnell, ihr Herz im Sturm zu erobern. Von jetzt an ist für Frau Haga jeder Tag ein Schwanken zwischen Entdeckung und Nicht-Entdeckung, zumal auch noch Kota seine Mitschüler, unter denen sich auch der Sohn von Frau Kakei befindet, einlädt, damit diese sich den Pinguin ansehen können. Doch Hiroshi Kakei ist da schlauer als Kota und hält dicht, ebenso wie die anderen Kinder, die lediglich ihren Geschwistern davon erzählen. Bei Frau Haga taucht allerdings immer wieder die Frage auf, was Frau Kakei eigentlich so schlimmes gegen Tiere hat und versucht, eine Lösung zu finden…

Rumiko Theatre Band 2In Der romantische Geschäftsmann dreht sich alles um Yukari, die mit nur einer Handvoll Angestellten eine mehr schlecht als recht laufenden Hochzeitshalle betreibt. Nach immer häufigeren Rückschlägen beschließt sie, den Laden dicht zu machen, zumal sie immer noch auf die Abfindung von ihrer Scheidung wartet. Als Yukari mit den letzten drei Angestellten, die sie nicht allein lassen wollen, einen Grabbesuch bei ihrem Vater macht, trifft sie dort zufällig ein älteres Paar. Der Mann erählt, er habe vor 30 Jahren selbst in der „Villa Romantik“ gearbeitet, bis er genug Geld zusammen hatte, um in Amerika neu anzufangen. Kurz vor seiner Abreise wurden ihm ebendieses Geld gestohlen, doch Yukaris Vater streckte ihm das Geld vor, woraufhin er in Amerika sein Glück machte. Nun ist er nach Japan zurück gekehrt um in der „Ville Romantik“, die ihm so viel gebracht hat, seine langjährige Freundin zu heiraten. Yukari stimmt dieser letzten Hochzeit zu und es kommt zu ungeahnten Verwicklungen…

Eigene Meinung
Am Zeichenstil merkt man ganz deutlich, dass es sich auch bei „Rumiko Theater“ um ein Werk Rumiko Takahashis handelt, weswegen sich die Fans wohl auch darauf stürzen werden.

Von den Stories her kann man diese Handlung voll verstehen und auch befürworten. Diese sind ebenfalls im typischen Takahashi-Stil mit viel Humor und (un-)möglichen Problemen. Bei „Der romantische Geschäftsmann“ merkt man daher noch ganz deutlich, dass sie die älteste Geschichte (von 1987) ist, da es die einzige, fast ganz erste Geschichte ist.

Einzig und allein die Behauptung, dass die Handlungen von Rumiko Takahashi in ähnlicher Form erlebt habe, kann ich nicht ganz glauben…

© Rockita

Rumiko Theatre: © 2003 Rumiko Takahashi, Shogakukan / EMA

Remember

Name: Remember
Englischer Name:
Originaltitel: Remember
Herausgebracht: China: 2004
Frankreich: Xiao Pan 2006
Deutschland: Tokyopop 2008
Mangaka: Benjamin
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 14,00 €

RememberStory: „Niemand kann fliegen, niemand kann sich erinnern“
Yu Xin war vor ein paar Jahren eine berühmte Comic-Zeichnerin. Da zu dieser Zeit die Comics von der Bevölkerung stark abgelehnt wurden, hat sie nach ihrem Studium das Comiczeichnen aufgegeben und sich einen Job als Sekretärin gesucht. Doch ihr Leben verändert sich, als sie auf einem Comic-Festival eingeladen wird.

Bei dem Cosplay trifft sie auf einen sehr begabten Comiczeichner. Der „ganz zufällig“ mit seinem Schwert den Chefredakteur eines Verlages verletzt. Sie spricht den Zeichner an und begleitet ihn nach dem Festival nach Hause. Sie hat jede Menge Papier und Filme für ihn gekauft. Doch er dankt es ihr in keinsterweise. Er ist total unzufrieden mit seinem Leben, da er noch nie ein Werk veröffentlichen konnte, doch sein Stil war auf sehr hohem Niveau. Doch Yu Xin hat sich in ihn verliebt.

Yu Xin hängt ihren Job an den Nagel, um wieder Comics zu zeichnen. Am nächsten Tag geht unser namenlose Künstler zu Professor Li und zeigt ihm seinen Comic. Der Professor ist überhaupt nicht begeistert von dem Werk. Unser Künstler befolgt die drei Regeln des chinesischen Comics nicht: keine originellen Geschichten, sondern orientieren und kopieren von Manga und alter chinesischer Comickunst und keine Küsse oder nackte Haut. Yu Xin hat sich diesem Stil ungeordnet und zeichnete nur Liebesgeschichten für Mädchen.

Er lacht Yu Xin mit ihren Idealen aus und rebelliert gegen Alles und Jeden. Die hübsche Yu Xin gibt ihm all ihre Liebe, doch er nimmt sie nicht an. Alles ändert sich als Yu Xin beschließt die Comics und ihn hinter sich zu lassen. Erst jetzt bemerkt unser Künstler was er getan hat und beginnt sein Leben zu überdenken…

Story: „Der Sommer in jenem Jahr“
An der Akademie der schönen Künste lernen etliche unterschiedliche Charaktere unter anderem ein 17-jähriger vom Lande. Er wird von allen nur geärgert und verprügelt. Der andere Protagonist ist ein ganz normaler Jugendlicher der die Kunst für sich entdeckt hat und in den Tag hinein lebt. Doch eines Tages lässt sich der Junge vom Land nicht mehr alles gefallen…

Im Anschluss befinden sich sehr viele Farbillustrationen von Benjamin.

Eigene Meinung
„Remember“ von Benjamin ist ein einzigartiges Werk. Die Bilder sind lebendig und haben eine enorme Aussagekraft. Die Bilder sind ausschließlich am PC entstanden, doch dies tut der Qualität keinen Abbruch. Die Bilder haben kaum harte Linie und sind eher verschwommen. Man erkennt nicht immer alles sofort, doch dies verleitet den Betrachter an den Bildern länger haften zu bleiben und in Benjamins Welt einzutauchen.

Es ist unheimlich interessant diesen Manhua zu lesen. Die Erzählweise ist anders, wie in so vielen Manga. Man erfährt wenig über den Lebenslauf der Charaktere, sondern sehr viel über ihre Gefühle. Durch die zum Teil autobiografischen Geschichten erhält man Einblicke in Benjamins Gedanken- und Gefühlswelt. Man erfährt wie chinesische Jugendliche leben und lieben.

Rund um hat Tokyopop mit diesem Band einen Juwel der chinesischen Comickunst auf den deutschen Markt gebracht. Jeder der mal etwas anderes Lesen möchte, sollte bei diesem Werk zugreifen.

Remember: © 2004 Benjamin, Xiao Pan / Tokyopop

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