Domicile

Name: Domicile
Englischer Name:
Originaltitel: Domicile
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2009
Mangaka: Robert Labs
Bände: 1 Band, nicht abgeschlossen (bei Tokyopop eingestellt)
Preis pro Band: 6,50 € (Taschenbuch)
14,95 € (Perfect Edition)

Domicile Band 1Story
Eine Stadt, eine Kirche, eine Legende…
Im zwölften Jahrhundert verlor der Erbauer des Kölner Doms, Meister Gerhard, einen Wettstreit mit dem Teufel. In seinem Zorn riss er den Teufel mit sich in den Tod und bannte so das Böse für alle Zeiten aus der Stadt. So besagt es die Legende.

Köln kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs…
Die Stadt liegt in Trümmern, viele Menschen starben, die Überlebenden hungern. In dieser schweren Zeit versucht die junge Melissa ihr Bestes, um sich und ihre hochschwangere Freundin Xin durch den Winter zu bringen. Keine einfache Aufgabe, betrachtet man die schlechte Versorgungslage. Zwei einzelne Mädchen, die zu keiner Bande gehören, haben kaum Chancen etwas Brot für sich zu ergattern.

In ihrer Verzweiflung klammert sich Melissa an die letzte Hinterlassenschaft ihres verschollenen Vaters – eine Postkarte mit seltsamen Koordinaten, die sie direkt zum Kölner Dom führt. Dort findet die junge Frau ein Päckchen mit einem seltsamen Buch darin. Doch kaum hat sie den Schmöker aufgeschlagen, verliert sie auch schon das Bewusstsein und liegt daraufhin Tage lang im Fieber und wacht in ihrem Zuhause auf, wo sie von Xin gepflegt wird. Erst danach ist sie in der Lage, das Buch normal zu lesen. Offenbar handelt es sich dabei um das lange verschollene Daimion, in dem ein mächtiger Schutzgeist wohnen soll.

Bevor die beiden Mädchen sich aber weiter Gedanken über das Buch machen können, taucht aus heiterem Himmel ein dämonenähnliches Wesen auf und entführt Xin. Melissa dagegen wird unversehens von einem furchterregenden Untoten in schwarzer Kutte aufgesucht, der ihr eine ebenso schreckliche wie gefährliche Zukunft prophezeit. Mit dem Buch scheint Melissa eine Art „Büchse der Pandora“ geöffnet zu haben und dunkle Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.

Domicile Perfect Edition Band 1Die Voraussage erweist sich schnell als zutreffend. Ein fliegender Dämon taucht über Köln auf und vernichtet eine ganze amerikanische Fliegerstaffel. Dann entdeckt er das Daimion bei Melissa. In letzter Sekunde erscheint Cebrail, der Daimonion-Schutzgeist aus dem Buch und rettet sie. Von nun an untrennbar miteinander verbunden, stehen die beiden erst am Anfang ihrer gefährlichen Reise – auf der Suche nach Xin, auf der Flucht vor Dämonen, aber auch auf der Suche nach Antworten…

Eigene Meinung
Lange mussten die Fans warten, nun endlich startet mit „Domicile“ die neue Serie von Robert Labs. Wer jedoch dessen älteren Werke aus dem Manga-Bereich („Dragic Master“, „Crewman 3“) kennt, wird sicherlich verwundert sein, denn der Zeichenstil des deutschen Mangaka ist nicht mehr wieder zu erkennen, so sehr hat er sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Passend zum Mystery-Stoff dieser neuen Serien hat sich Robert Labs einen düsteren neuen Stil zugelegt, der von ausdrucksstarken Augen, dynamischen Bewegungsabläufen und nicht zuletzt der großflächigen Verwendung von Tusche lebt. Zum Teil sind die Hintergründe so detailliert dargestellt, dass man die Arbeitsstunden daran geradezu ablesen kann. Dafür stehen die teils sehr schlichten Charaktere etwas zurück.

Die geheimnisvolle und düster in Szene gesetzte Story ist so richtig etwas für dunkle Abende. Sie offenbart auch die eingehende Recherche des Autors, besonders hinsichtlich des Kölner Doms. In den nächsten Bänden wird da sicherlich noch klar, was eine Chinesin während / nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland macht. Oder warum die Handlung in der Nachkriegszeit spielen muss. Aber das nur am Rande.

Fest steht, dass Robert Labs mit „Domicile“ der Wiedereinstieg in den Manga-Bereich furios gelungen ist und die Serie ein absoluter Brenner ist – besonders für alle, die sich gerne mit Geheimnissen und Legenden beschäftigen.

© Rockita

Domicile: © 2009 Robert Labs Tokyopop

DNA²

Name: DNA²
Englischer Name: DNA²
Originaltitel: DNA²
Herausgebracht: Japan: Shueisha 1993
Deutschland: Carlsen 2002
Mangaka: Masakazu Katsura
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 5,00 €

DNA² Band 1Story
Im 21. Jahrhundert herrscht eine katastrophale Überbevölkerung. Die soll angeblich 100 Jahre zuvor vom so genannten „Megaplayboy“ hervorgerufen worden sein. Dieser zeugte einst mit hundert Frauen ein Kind. Die Nachkommen dieses Jungen trugen ebenfalls die „Megaplayboy – DNA“ in sich und zeugten ihrerseits je hundert Kinder, u.s.w….

Um dieser Katastrophe Einhalt zu bieten, wird die „Elite-DNA“ Agentin Karin Aoi in die Vergangenheit geschickt um den Megaplayboy rechtzeitig zu neutralisieren.

Doch als Karin in der neunziger Jahren ankommt, erlebt sie einige Überraschungen. Zum einen ist der als Megaplayboy identifizierte 16-jährige Schüler, Junta Momonari, alles andere als ein Frauenheld. Im Gegenteil, er ist in diesem Punkt sogar ein echter Looser und muss jedes Mal kotzen, wenn ihn ein Mädchen berührt…

DNA² Band 2Doch das lässt Karin kalt. Immerhin ist sie ein Profi und Profis lassen sich von ihren Gefühlen nicht beeinflussen. Vorschriftsmäßig injiziert sie Junta die mitgebrachte Neutralistaionslösung, damit aus ihm nie der Megaplayboy werden kann. Die zweite Überraschung für Karin lässt allerdings nicht lange auf sich warten. Die Lösung in der Patrone war die falsche. Anstatt die Megaplayboy-DNA auszumerzen, erschafft sie diese erst. Für Junta ist dies eine unmögliche Situation, da er die DNA noch nicht im Griff hat und ständig zwischen Megaplayboy und seinem eigentlichen Ich hin und her pendelt. Nicht nur Juntas Freundin Tomoko weiß bald nicht mehr wie ihr geschieht.

Denn Karin, die ja nun die Sache wieder auslöffeln muss die sie angerichtet hat, verfällt schließlich dem Charme des Megaplayboy…

Eigene Meinung
Dieser Manga ist ein neues Meisterwerk des Autors. Niedliche Charas, eine witzige Story und sanft angehauchte Erotik machen „DNA²“ zu einem Lesevergnügen. Die ständig neuen Verwicklungen, die passend platzierten Gags und der überraschende Schluss lassen keine Fragen offen.

© Rockita

DNA²: © 1993 Masakazu Katsura, Shueisha / Carlsen

Die Wolke

Name: Die Wolke
Englischer Name:
Originaltitel: Die Wolke
Herausgebracht: Deutschland: Tokyopop 2010
Mangaka: Anike Hage
Romanvorlage: Gudrun Pausewang
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 6,50 €

Die WolkeStory
Die 15-jährige Janna ist eine ganz normale Schülerin eines Fuldaer Gymnasiums. Eines Tages geschieht ein Vorfall, der ihr ganzes Leben für immer auf den Kopf stellen soll: Im nahegelegenen Kernkraftwerk Grafenrheinsfeld hat es einen Reaktorunfall gegeben, radioaktive Strahlung kann sich ungehindert ausbreiten – ein Super-GAU!

Sofort macht sich Janna auf den Weg nach Hause ins Örtchen Schlitz, um sich um ihren kleinen Bruder Uli zu kümmern, mit dem sie allein ist, während ihre Eltern die Großmutter in Schweinfurt besuchen. Während die Geschwister noch alles vorbereiten, um sich im Keller zu verschanzen, meldet sich ihre Mutter per Telefon und beschwört die beiden, sich sofort in Sicherheit zu bringen. Janna fasst den Entschluss, mit den Fahrrädern in die Kreisstadt Bad Hersfeld zu fahren, wo es einen ICE-Bahnhof gibt. Mit dem Zug will sie zusammen mit Uli zu ihrer Tante nach Hamburg flüchten. Doch es kommt alles anders…

Die Räder erweisen sich zwar als gutes Verkehrsmittel in Zeiten einer Massenpanik, doch die Straßen sind verstopft, die Geschwister müssen über Feldwege fahren. Das Unfassbare geschieht: Uli stürzt von seinem Fahrrad, fällt die Böschung hinunter auf die Straße und wird von einem Auto überfahren und verblutend zurückgelassen! Eine kleine Familie nimmt daraufhin Janna in ihrem Auto mit. Letztlich kann sie sich aber nicht dazu durchringen, ihren Bruder allein zu lassen und rennt zurück – mitten hinein in den radioaktiv verseuchten Regen!

Zusammen mit vielen anderen Strahlenopfern landet Janna im Herleshausener Nothospital. Dort macht sie die Bekanntschaft der gleichaltrigen Ayse und des Zivis Hannes. Wie die meisten Opfer leiden auch Ayse und Janna an massivem Haarausfall, Durchfall und körperlicher Schwäche. Um sie aufzumuntern, bietet Hannes den Mädchen an, sich beim Rote Kreuz nach dem Verbleib ihrer Angehörigen zu erkunden. Gleichzeitig trägt er sie auf die Liste der Geretteten ein. So wird es möglich, dass eines Tages Jannas Tante Helga vor der Tür steht und dem Mädchen eröffnet, dass sie sie mit nach Hamburg nehmen wird. Dabei kommt allerdings auch ans Licht, was Hannes Janna bisher verschwiegen hat: Die Namen ihrer Eltern und ihrer Großmutter stehen zwar nicht auf der Suchliste, dafür aber auf der Liste der Toten!

Schockiert und traumatisiert beginnt Janna in Hamburg ein neues Leben, in das sie sich nur schwer eingewöhnen kann. Zum Glück gibt es da noch Elmar aus ihrer ehemaligen Klasse in Fulda, der ebenfalls in Hamburg bei Verwandten untergekommen ist…

Eigene Meinung
Mit „Die Wolke“ präsentiert Anike Hage („Gothic Sports“), eine der beliebtesten deutschen Manga-Zeichnerinnen, die Adaption des gleichnamigen Romans von Gudrun Pausewang („Die Not der Familie Caldera“, „Adi – Jugend eines Diktators“). Der Roman über einen fiktiven Super-GAU mitten in Deutschland entstand im Jahr nach der Katastrophe von Tschernobyl, hat aber bis heute nichts von seiner Aktualität verloren. Die Manga-Fassung entspricht (bis auf ein paar unvermeidbare Kürzungen) der Vorlage, zum großen Teil sind sogar die Dialoge wörtlich übernommen.

Mit ihren realistischen und nachdenklichen Zeichnungen und dem stetig trist-grauen Himmel gelingt Anike Hage eine gelungene Adaption. Die Hauptfigur wirkt sympathischer und ein Stück weit moderner als in der Vorlage. Der Roman ist sehr eindrücklich und die Zeichnungen verstärken noch diesen Eindruck. Lediglich zwei Punkte vermisst man etwas: Im Roman verschweigt Jannas Tante den überlebenden Großeltern den Tod ihres Sohnes und seiner Familie, wodurch die beiden den Super-GAU als Panikmache abtun, was im Manga nicht vorkommt. Zudem weigert sich Janna im Roman strikt, eine Mütze auf ihrem fast kahlen Schädel zu tragen, um quasi als Mahnmal zu dienen, während sie die Mütze im Manga meistens trägt. Abgesehen davon ist die Adaption zweifellos sehr gelungen und kann der jungen Generation als Wegweiser dienen.

In der Tokyopop-Ausgabe gibt es zudem ein Vorwort des „Mr-Anti-Atomkraft“ Sigmar Gabriel sowie Farbseiten. Allein schon, um sich der Gefahren der Atomkraft bewusst zu werden, sollte jeder einmal „Die Wolke“ gelesen haben – der Roman und besonders der Manga sind es ohne Zweifel wert!

© Rockita

Die Wolke: © 2008/2010 Anime Hage & Gudrun Pausewang, Tokyopop

Die Stadt, in der es mich nicht gibt

Name: Die Stadt, in der es mich nicht gibt
Englischer Name:
Originaltitel: Boku dake ga inai machi
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2013
Deutschland: Tokyopop 2014
Mangaka: Kei Sanbe
Bände: 9 Bände
Preis pro Band: 12,00 €

Die Stadt, in der es mich nicht gibt Band 1Story
Das Leben des End-Zwanzigers Satoru Fujinuma steckt in einer Sackgasse. Er würde gerne als Mangaka arbeiten. Aber obwohl er bereits sein Debüt bei einem Magazin gegeben hatte, ist sein Durchbruch bisher ausgeblieben. Zwar konnte er mit seinen Serien – Videospieladaptionen – Erfahrungen sammeln, aber seine eigenen Kreationen lassen es an Tiefgang vermissen. So kommt es, dass sich der junge Mann in regelmäßigen Abständen bei wechselnden Verlagen deprimierende Absagen anhören und seine Brötchen bei einem Pizza-Lieferservice verdienen muss. Dort würde man ihn zwar gerne fest anstellen, doch das entspricht nicht seine Vorstellungen.

Zusätzlich zu diesen verhältnismäßig „normalen“ Problemen gibt es da noch etwas anderes, was Satoru arg zusetzt. Er verfügt über eine Gabe, die eigentlich eher eine Bürde ist: den sogesannten „Rerun“. Wann immer er irgendwo in der Nähe ist, wo kurz darauf ein Unglück geschieht, gerät der junge Mann unversehens in eine Zeitschleife – gezwungen, so häufig in die Vergangenheit zurück zu reisen, bis er das kommende Unglück erkannt und verhindert hat. Die Gefahren, die er meist in nur wenigen Minuten lokalisieren muss, können offensichtliche Katastrophen wie Autounfälle sein, aber auch subtilere Dinge. Da er sonst keine Möglichkeit hat, der Zeitschleife zu entgehen, bleibt Satoru nichts anderes übrig, als alles zu riskieren, um seine Aufgabe zu erfüllen – sei es auch sein eigenes Leben. Nicht selten trägt er von diesen Aktionen Blessuren davon.

Nach einem dieser Krankenhausaufenthalte infolge eines Reruns quartiert sich überraschend Satorus Mutter, eine ehemalige TV-Moderatorin, bei ihrem Sohnemann ein. Für den spartanisch lebenden Twen ein Horror ohnegleichen, zumal sein Verhältnis zu seiner Mutter gespalten ist.
Jahre früher, als er noch ein Grundschüler war, trieb ein Triebtäter sein Unwesen in Satorus Heimatstadt. Dem Täter fielen gleich mehrere Kinder zum Opfer, darunter auch ein Junge aus Satorus Clique. Als Mörder wurde ein Jugendlicher verurteilt, zu dem Satoru ein fast schon brüderliches Verhältnis hatte. Niemand glaubte dem Grundschüler, dass der Senpai nicht der Täter sein könne. Satorus eigene Mutter nutzte ihre Kontakte zur TV-Branche, um die ganze Sache möglichst klein zu halten. Doch ganz damit abgefunden hat sich Satoru nie. Und selbst seine Mutter war von der Schuld des Verurteilten nie überzeugt, wollte das Thema nur vom Tisch haben…

Die Stadt, in der es mich nicht gibt Band 2Nun, fast 20 Jahre später, fallen Satorus Mutter zufällig Ungereimtheiten auf. Und sie meint auch einen Mann zu entdecken, der ebenfalls damalsals Täter in Frage gekommen war und nun viel eher der Gesuchte sein könnte…

Am selben Abend findet Satoru beim Nachhausekommen seine erstochene Mutter in einer Blutlache liegen. Ohne zu wissen, was los ist, setzt Satoru erstmals den Rerun bewusst ein, um in die Vergangenheit zu reisen und den Mord zu verhinden. Doch etwas geht schief: Er reist in die Vergangenheit, doch nicht nur Stunden, sondern Jahre – bis ins Jahr 1988 zurück, zur Zeit der Mordserie an Grundschülern…

Eigene Meinung
Nach „Kamiyadori“ dauerte es etwas, bis mit „Die Stadt, in der es mich nicht gibt“ ein weiteres Werk von Kei Sanbe den Sprung in deutschsprachige Gefilde schaffte. Dieses neue Werk, angesiedelt im Japan der Gegenwart, verbindet Elemente von Kultserien wie „Allein gegen die Zukunft“ mit Zeitschleifen-Science-Fiction aus dem Lehrbuch. Das Besondere daran: Protagonist Satoru, ein an seiner eigenen Vergangenheit laborierender erfolgloser Mangaka, weiß sehr genau, was er tun muss, um der Zeitschleife zu entgehen – hat dafür aber in der Regel nur wenige Minuten Zeit. Noch viel spannender ist aber, dass die Reruns, die ihm widerfahren, scheinbar ein System haben, dessen Logik der junge Mann und die Leser nur noch nicht ganz erfassen können. Aber es scheint sich alles um die Mordfälle an Grundschülern aus den 1980er-Jahren zu drehen. Wird Satoru etwa in die Vergangenheit geschickt, um Unglück wieder gut zu machen, weil er damals seinen jugendlichen Freund nicht vor dem Gefängnis retten konnte? Das ist „X-Faktor“-Unterhaltung, die man auch gerne im TV sehen würde.

Optisch reißt einen der Manga dagegen leider nicht vom Hocker. Kei Sanbes expressionistischen Zeichenstil mit markanten Augen und Lippen kann man mögen oder nicht. Er wirkt jedenfalls noch etwas unordentlicher als etwa bei „Kamiyadori“, fast als hätte sich Sanbe damit abgefunden, kein „klassischer“ Zeichner zu sein und sich daher nicht mehr weiter zu entwickeln braucht. Gerade die Hintergründe sind schon sehr spärlich. Da wirken auch die Farbseiten, die Tokyopop auch in der deutschen Ausgabe mitliefert, im Grunde genauso verschwendet wie der Klappenbroschur, dessen Innenseite lediglich Bleistiftskizzen zeigt. Statt der zwölf Euro dafür hätte es auch eine normale Ausgabe in Standartgröße getan. Bei dieser Serie macht allerdings die Story vieles wett. Man darf auf die kommenden Bände gespannt sein – und vielleicht wird ja sogar der Wunsch nach einer TV-Version erfüllt!

© Rockita

Die Stadt, in der es mich nicht gibt: © 2013 Kei Sanbe, Kadokawa Shoten / Tokyopop

Die Sargprinzessin

Name: Die Sargprinzessin
Englischer Name: Chaika – The Coffin Princess
Originaltitel: Hitsugi no Chaika
Herausgebracht: Japan: Kadokawa Shoten 2012
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Character Design: Namaniku ATK (Nitroplus)
Story: Ichirou Sakaki
Zeichnungen: Shinta Sakayama
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 7,50 €

Die Sargprinzessin Band 1Story
Ach wäre ihr Bruder doch nicht so ein Arbeitsscheuer! Die junge Kriegerin Akari hat ihre liebe Not mit ihrem Brüderlein Toru. Seit nämlich der große Krieg vor zwei Jahren zu Ende ging, verlor der als Saboteur angeheuerte Söldner Toru seine Beschäftigung – und seinen Lebensinhalt. Ein Leben ohne Kampf und Nervenkitzel erscheint ihm langweilig und uninteressant. Aus diesem Grund verbringt der junge Mann seine Tage faulenzend, manchmal steht er sogar nur zum Essen auf! Damit soll jetzt endgültig Schluss sein, verfügt seine Schwester, und verleiht ihren Worten auch gleich mit schlagkräftigen Argumenten Nachdruck.

Toru bleibt gezwungenermaßen nichts anderes übrig, als sich aufzumachen und einen Job oder zumindest etwas Essbares aufzutreiben. Im Wald trifft er zufällig das silberhaarige Mädchen Chaika, das mit einem Sarg auf dem Rücken durch die Gegend spaziert. Sie hat sich verlaufen und sucht den Weg zur Stadt. Toru wittert seine Chance: Im Austausch fürs Frühstück bietet er Chaika an den Fremdenführer zu spielen und sie in die Stadt zu bringen.

Die Tour gestaltet sich jedoch als weit schwieriger als gedacht, da plötzlich ein mächtiger Feila, ein wildgewordenes Tier in Form eines Einhorns, auftaucht und die beiden Jugendlichen attackiert. Es zeigt sich, dass Chaika in Wirklichkeit eine Zauberin ist und in dem Sarg ihre Waffe, eine Art magisches Langstreckengewehr, transportiert. Dennoch braucht es die vereinten Kräfte von Chaika und dem ehemaligen Saboteur Toru, um das Untier zu bezwingen.

Die Sargprinzessin Band 2Eigentlich sollten sich die Wege der beiden in der Stadt trennen. Aber so sympathisch wie sie sich sind, heuert Chaika kurz entschlossen Toru und seine Schwester Akari für einen geheimen Auftrag an. Ein wichtiger Gegenstand soll aus dem Schloss des Lehnsherren Graf Abarth gestohlen werden. Dazu benötigt die Zauberin mit dem Sarg die Hilfe der beiden Söldner.
Was die Geschwister jedoch nicht wissen: Hinter der ehemaligen Prinzessin sind einige finstere Gestalten her – und damit auch hinter Toru und Akari. Zudem scheinen die drei neuen Freunde auch nicht die einzigen zu sein, die sich für das Objekt im Anwesen des Grafen interessiere. Dunkle Ereignisse werfen ihre Schatten voraus…

Eigene Meinung
„Die Sargprinzessin“ ist ein actionreicher Manga aus der Feder von Shinta Sakayama, der auf der gleichnamigen Light Novel-Reihe von Ichirou Sakaki basiert. Was zunächst wie ein klassischer Fantasy-Manga wirkt (Prinzessin verliert ihr Königreich, trifft kriegserprobten Kämpfer, der ihr hilft), entpuppt sich auf den zweiten Blick als etwas ungewöhnlich und durchaus undurchsichtig. Dies liegt zum einen an Kleinigkeiten, die etwas sehr leicht hingenommen werden, wie etwa dem Sarg, von dem sich Chaika nicht trennen möchte. Vor allem liegt es aber an der alternativen Charakterkonstruktion und den ungewöhnlichen Marotten, die die Figuren an den Tag legen. Da ist etwa Toru, den das Kriegsende so aus der Bahn wirft, dass er Tage einfach nur im Bett verbringt. Oder seine offenbar nicht blutsverwandte Schwester, deren Bruderkomplex seltsame Stilblüten hervorbringt. Oder der als Finstertyp eingeführte Matthäus, der innerlich eigentlich butterweich ist. Oder die Neckereien im Gilette Corps. (ja, das heißt wirklich so) untereinander.

All dies schwankt irgendwo zwischen recht witzig und absolut albern. Manches ist ganz klar überzogen und führt zusätzlich dazu, dass es ziemlich lange dauert, bis sich die Story entwickelt und der Lesende endlich weiß, wohin die Reise in etwa gehen wird.

Die Handlung wurde von Sakayama ganz nett verpackt in Zeichnungen im üblichen Stil des Genres. Sehen lassen können sich allerdings die schön animierten Farbseiten, die sich auch in der deutschen Ausgabe wiederfinden.

© Rockita

Die Sargprinzessin: © 2012 Ichirou Sakaki / Shinta Sakayama, Kadokawa Shoten / EMA

Die Chroniken von Erdsee

Name: Die Chroniken von Erdsee
Englischer Name: Tales form Earthsea
Originaltitel: Tales from Earthsea
Herausgebracht: Japan: Nibariki 2006
Deutschland: Carlsen 2007
Autor: Story: Ursula K. le Guin
Drehbuch und Regie: Goro Miyazaki
Bände: 4 Bände
Preis pro Band: 7,95 €

Die Chroniken von Erdsee Band 1Nur aus dem Schweigen ward das Wort,
Nur aus dem Dunkel ward das Licht,
Nur aus dem Tod ward das Leben:
Hell ist der Flug des Falken,
In der Weite des Himmels.

Story
„Die Chroniken von Erdsee“ erzählt die Geschehnisse, die sich in einer Welt abspielen, die der unseren nur in wenigen Punkten ähnlich ist und in der man an die Erschaffung der Menschen aus den Drachen glaubt.

Zu Beginn der Handlung wird die Welt von mehreren unvorhersehbaren Naturkatastrophen heimgesucht. Außerdem werden Drachen beobachtet, die sich gegenseitig töten. Schnell wird klar, dass sich die Welt im Wandel befindet und dass ihr Gleichgewicht durch irgendetwas zerstört wurde…

Auch im Königreich Enlad deutet man schnell die Vorzeichen. Der weise König versucht umgehend seinem Volk durch bestimmte Maßnahmen zu helfen und erhält darin alle Unterstützung – auch von seiner Frau, die ihn vor allem schützen will, was seine Konzentration auf diese wichtigen Staatsgeschäfte ablenken könnte – auch die Sorge der Hofdamen um ihren gemeinsamen Sohn.
Der 17-jährige Arren, Kronprinz von Eldan, leidet an Depressionen, denen jedoch kaum jemand Beachtung schenkt. Eines Tages kommt es zur Katastrophe. Mit einem Dolch schleicht sich der junge Mann zu seinem Vater, ersticht ihn und flüchtet zusammen mit dem magischen Schwert des Königs, das er vorher entwendete.

Gleichzeitig bricht der Magier Ged, genannt Sperber, auf um die Gründe für die Veränderung der Welt zu erforschen. Sein Weg führt ihn in eine Wüste, in der er Schiffswracks findet, die darauf hindeuten, dass an diesem Ort früher mal ein Meer gewesen sein muss.

Die Chroniken von Erdsee Band 2Auch der junge Arren kommt auf seiner Flucht durch diese Wüste. Während des Kampfes mit einigen herangekommenen Wölfen bemerkt er, dass er das von ihm gestohlene Schwert nicht benutzen kann. Nachdem er bereits mit dem Leben abgeschlossen hat, wird der Jugendliche von Sperber gerettet. Trotz der Hilfe und Freundlichkeit des Magiers, gibt sich Arren seinem Lebensretter abweisend, schließt sich ihm jedoch letztendlich an, da er selbst nicht weiß, wohin er eigentlich gehen möchte. Nach einem langen Marsch durch viele Ruinen erreicht das ungleiche Gespann schließlich eine große Stadt. Arren entdeckt vieles, was er bisher noch nicht kannte, wie den großen Bazar, welche Wirkung Drogen haben können und auch, dass an manchen Orten Menschen wie Ware verkauft werden.

Als er kurzzeitig alleine unterwegs ist, trifft der Prinz das Mädchen Therru, das ein merkwürdiges Feuermal auf dem Gesicht trägt und von Sklavenhändlern verkauft werden soll. Auch ohne sein Schwert ziehen zu können, schafft es Arren, die Sklavenhändler in die Flucht zu schlagen und Therru zu retten. Doch sie verhält sich zu seiner Enttäuschung genauso abweisend, wie er zu Anfang Sperber gegenüber und rennt weg. Dafür hat er selbst nun den Hass der Sklavenhändler auf ihn geweckt…

Eigene Meinung
„Die Chroniken von Erdsee“ oder „Tales from Earthsea“ ist der neuste Film aus dem renommierten Studio Ghibli, das schon mit „Chihiros Reise ins Zauberland“ oder „Das wandelnde Schloss“ zeitlose und erfolgreiche Meisterwerke der Anime-Kunst schuf. Bei diesem neuen Film führte Goro Miyazaki, der Sohn des allseits bekannten und beliebten Hayao Miyazaki Regie. Aus dem Stoff des Kinofilms wurde ein vierbändiger Anime-Comic geschaffen, der es schafft, die wunderschönen Bilder des Films auch auf dem Papier zum immer wieder ansehen erstrahlen zu lassen. Farbenprächtig und mit einer wunderschönen, gut ausgearbeiteten, Story steht jetzt schon fest, dass auch dieser Film in Deutschland wieder ein großer Erfolg wird. Leider kann ein Comic natürlich nicht alle Eindrücke eines Leinwand-Spektakels vermitteln, wodurch zum Beispiel der Soundtrack unter den Tisch gekehrt wird. Aus diesem Grund kann ich den Film nur empfehlen. Bis es allerdings soweit ist und „Die Chroniken von Erdsee“ in deutschen Kinos anläuft, hat man mit dem Anime-Comic die Möglichkeit auf einen Vorgeschmack.

© Rockita

Die Chroniken von Erdsee: © 2006 Goro Miyazaki, Nibariki/Carlsen

Die 11. Katze

Name: Die 11. Katze
Englischer Name: The 11th Cat
Originaltitel: The 11th Cat
Herausgebracht: Korea: Shinwon 2002
Deutschland: Tokyopop 2005
Mangaka: Mikyung Kim
Bände: 4 Bände + 1 Sonderband
Preis pro Band: 6,50 €

Die 11. Katze Band 1Story
Rika ist eine junge Zauberschülerin. Allerdings ist sie ziemlich tollpatschig und hat selten Lust zu lernen. Trotzdem will sie die Ausbildung abschließen.

Als sie eines Tages mit ihrem Freund Yujen im Wald ist, um ein wichtiges Utensil für ihre Zauberstäbe zu suchen, möchte sie ein Bad im Fluss nehmen. Trotz Warnung geht sie allein dorthin, da sie sich nicht vorstellen kann, was an einem Fluss gefährlich sein soll. Sie wird allerdings eines Besseren belehrt. Im Wasser trifft sie einen Schlangengeist, der ihren Körper stehlen möchte, um damit seinen kranken Vater zu heilen. Im letzten Moment taucht Yujen auf und vertreibt den Geist. Natürlich ist er sehr wütend auf Rika, da sie sich entgegen seiner Warnung und unbewaffnet an so einen gefährlichen Ort begeben hat. Daraufhin ist Rika zuerst sauer, dann beleidigt. Kurzerhand packt sie ihre Sachen und geht allein weiter.

Nur einige Zeit später bereut sie aber was sie getan und gesagt hat. Eigentlich kann sie Yujen ganz gut leiden und früher war auch er immer lieb zu ihr. Sie beschließt ihn zu suchen und verläuft sich dabei gründlich. Als sie fast einen Abhang hinunter fällt wird sie von einem merkwürdigen, schwarz gekleideten Fremden gerettet. Dieser heilt ihre Verletzung und kocht ihr auch noch ein leckeres Essen.

Die 11. Katze Band 2Währenddessen macht sich Yujen, der auf der Suche nach Rika nur den Klassenbesten gefunden hat, große Sorgen. Sie beschließen Rika gemeinsam zu suchen. Diese macht sich ihrerseits zusammen mit dem schwarzen Zauberer auf die Suche nach Yujen…

Eigene Meinung
„Die 11. Katze“ ist eine liebenswerte Fantasy-Story. Trotz des nicht gerade umwerfenden Zeichenstils ist die Hauptperson Rika ein Mädchen, das man sofort ins Herz schließt. Die eigentliche Story lässt zwar zunächst noch auf sich warten, entwickelt sich aber zunehmend interessant.

© Rockita

Die 11. Katze: © 2002 Mikyung Kim, Shinwon / Tokyopop

The Devil Children

Name: The Devil Children
Englischer Name:
Originaltitel: Shin Megami Tensei Devil Children
Herausgebracht: Japan: Kodansha 2001
Deutschland: EMA 2003
Mangaka: Hideaki Fujii / ATLUS
Bände: 5 Bände
Preis pro Band: 5,00 €

The Devil Children Band 1Story
Setsuna Kai ist ein elfjähriger Waisenjunge, der bei seiner Tante lebt und zusammen mit seinen Freunden Mirai Kaname und Zet Takajo die Harajuku-Grundschule in Tokyo besucht. Sein Traum ist es stärker als alle anderen zu werden, aber Mirai besiegt ihn jedes Mal.

Eines Tages mitten im Juli schneit es plötzlich. Zu Hause kommt es für Setsuna zu einer noch verrückteren Begegnung. Ein Junge, der von merkwürdigen Monstern verfolgt wird, bricht mitsamt der Wand in die heimische Küche. Schwer verletzt übergibt er Setsuna ein Päckchen und stirbt kurz darauf. Ohne, dass er Zeit zum Überlegen hat, wird nun Setsuna von den Monstern, sie sich als Dämonen herausstellen und insbesondere von deren Boss Nightmare angegriffen und schwer verletzt.

Im letzten Moment besinnt er sich auf seinen Traum, stärker als alle anderen zu werden. Er greift die Waffe, die in dem Päckchen des Jungen war und verteidigt sich damit erfolgreich gegen Nightmare. Durch die Benutzung der Waffe „Devil Raiser“ bricht er das Siegel und lässt damit seinen neuen Partner Cool frei. Der erklärt ihm sofort, dass er ihn in die Dämonenwelt begleiten muss, um die Erde zu retten. Setsuna stimmt zu und so ziehen die beiden los. Cool erklärt Setsuna auch, dass er etwas besonderes ist und zu den „Devil Children“, den Rettern beider Welten gehört.

The Devil Children Band 2In der Dämonenwelt Iceland angekommen werden sie nur kurze Zeit später wieder von Nightmare angegriffen. Setsuna handelt vorschnell, im Glauben das er nun, wo er weiß, dass er ein Devil Children ist, absolut unbesiegbar ist. Rechtzeitig erscheint jedoch Mirai zusammen mit ihrem Partner Bell, um Cool und Setsuna zu retten. Wie sich herausstellt ist auch Mirai ein „Devil Children“. Nun ist Setsuna erst recht verstimmt, dachte er doch, dass er einmal besser als Mirai ist. Doch viel Zeit dazu bleibt ihm nicht, denn schon taucht die Wache des Herrschers von Iceland, Hell, auf und nimmt alle vier fest…

Eigene Meinung
Wenn man diesen Manga liest, auch ohne das Wissen, dass es dazu auch ein Videospiel gibt, könnte man fälschlicherweise auf den Gedanken kommen, dass „The Devil Children“ nur etwas für Kinder und daher absolut harmlos ist. Doch weit gefehlt. Mit dem Lauf der Handlung wird die Story in einem gewissen Maße immer grausamer und blutiger. Es mangelt weder an Toten, einem Hauch Erotik noch an den Pointen großer Actionfilme. Der Zeichenstil ist nicht herausragend. Wer sich aber davon nicht abschrecken lässt, wird an diesem Manga seine Freude haben.

© Rockita

The Devil Children: © 2001 Hideaki Fujii, Kodansha / EMA

Detektiv Conan – Kick it like Conan

Name: Detektiv Conan – Kick it like Conan
Englischer Name:
Originaltitel: Meitantei Conan: Soccer Selection
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2012
Deutschland: EMA 2014
Mangaka: Gosho Aoyama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 9,99 €

Detektiv Conan - Kick it like ConanInhalt & Eigene Meinung
Im Sonderband „Kick it like Conan“ (OT: Soccer Selection) dreht sich überraschenderweise alles um das Spiel mit dem runden Leder, der großen Leidenschaft von Mini-Schnüffler Conan. Wie auch bei den letzten Sonderbänden wurde dabei in der inzwischen 80 Bände umfassenden Conan-Historie gestöbert – diesmal auf der Suche nach Fällen, in denen Spieler, Stadion oder das runde Leder selbst eine wichtige Rolle spielen. Aus dem Fundus entschied man sich schließlich für den Fußball-Entführungsfall (File 19, Band 7/8), der bereits in der „Romance Edition“ vertreten war, den Erpressungsfall im Fußballstadion (File 55, Band 19/20), den Mordfall im Hotel des britischen Fußballstars Ray Curtis (File 84, Band 29), einen Fall, in dem der Mörder unter Fußballfans zu suchen ist (File 100, Band 34), einen Fall, zu dem Gentas Fußballkick einen wichtigen Beitrag liefert (File 164, Band 55) und schließlich das Happy End für einen Fußballfan (File 204, Band 64). Die Titel der Fälle wurden dabei größtenteils von den entsprechenden Anime-Episoden entlehnt. Beschreibungen der auftretenden Charaktere sowie eine Datenblattsammlung mit allen weiteren Fußball-Fällen am Ende darf natürlich nicht fehlen.

Der Egmont-Verlag lässt sich nicht lumpen und bringt diesen Band als Klappenbroschur mit opulenter Ausstattung und in hochwertigem Material heraus. So ist das Cover beidseitig vollfarbig und mit zahlreichen Fußball-Artworks geschmückt. Im Inneren der vorderen Klappe wurde ein passendes breitformatiges Kapitelbild positioniert. Die rückwertige Klappe, die auch als Lesezeichen genutzt werden kann, zeigt innen Bilder von Gosho Aoyama, darunter auch zwei von seinem letzten Deutschland-Besuch, 2006 während der Fußball-WM. Als Extra liegt dem Band zudem eine Stickerseite mit acht Abziehbildern bei. Die Druckqualität kann sich sehen lassen.

Dennoch müssen auch Schönheitsfehler negativ angemerkt werden. Schon bei der japanischen Ausgabe ist wurde der Fall um die Entführung des kleinen Bruders von Fußballstar Hideo nun schon zum zweiten Mal in einem Sammelband herausgebracht (in der Romance Edition unter dem Label „Shinichis Geliebte“). Das ist schon schwach, hier hätte man durchaus einen anderen Fall nehmen können.

Die deutsche Ausgabe erscheint unter dem Titel „Kick it like Conan“, in der mittlerweile schon inflatiönär benutzten Anlehnung an dem populären Film „Kick it like Beckham“. Warum keine „Special Football Edition“, um in der Reihe zu bleiben? Auch ist dem Verlag der ein oder andere inhaltliche Fehler unterlaufen. Bei den Charakterbeschreibungen wird etwa Kazuha als Kapitänin der Karate-Mannschaft ausgewiesen, obwohl sie eigentlich Aikido betreibt.

Insgesamt muss man für die Fußball-Edition mit 9,99 Euro fast doppelt so tief in die Tasche greifen wie für die anderen Sonderbände, die nur 5,95 Euro kosteten. Nur mit dem farbigen Klappenbroschur lässt sich das nicht rechtfertigen, die „Black Edition“ war seitenmäßig deutlich umfangreicher. Und man darf nicht vergessen: Aller Ausstattung zum Trotz handelt es sich hierbei um einen Sammelband mit einzelnen, bereits bekannten Fällen, zusammen mit gerade mal vier Seiten neuem Input. Das ist schon etwas teuer. Allerdings: So sicher wie EMA den Erscheinungstermin bewusst auf vier Wochen vor die Fußball-Weltmeisterschaft gelegt hat, wird sicherlich auch dieser Band von den Fans gekauft werden. Das Fußballfieber diesen Sommer tut sein Übriges…

© Rockita

Kick it like Conan: © 2012 Gosho Aoyama Shogakukan / EMA

Detektiv Conan Special Romance Edition

Name: Detektiv Conan – Special Romance Edition
Englischer Name:
Originaltitel: Meitantei Conan Romantic Selection
Herausgebracht: Japan: Shogakukan 2011
Deutschland: EMA 2013
Mangaka: Gosho Aoyama
Bände: Einzelband
Preis pro Band: 5,95 €

Detektiv Conan Special Romance EditionInhalt & Eigene Meinung
In der „Special Romance Edition“ finden sich ausgewählte Fälle des Mini-Schüfflers Conan, in denen die Liebe eine wichtige Rolle spielt. Einerseits sind dies Fälle, in denen die Entwicklung der Liebe von Ran und Shinichi im Mittelpunkt steht, andererseits aber auch Fälle, in denen es aufgrund besonders tragischer Beziehungen zur Katastrophe, sprich zum Todesfall kommt. Konkret handelt es sich dabei um die Todesfälle bei Yoko Okino zu Hause (File 3, Band 1) und in der Karaoke-Bar (File 13, Band 5), den Fußball-Entführungsfall ((File 19, band 7/8) sowie die Ereignisse an Valentinstag (File 96, Band 33) und am White Day (File 212, Band 69).

Als zusätzliche Features beinhaltet der Band außerdem einen Charaktertest im BRAVO-Stil („Welcher Liebestyp bist du?“) mit Bezug auf die vielfältigen Charaktere aus dem „Detektiv Conan“-Universum, ein Beziehungsdiagramm, das den aktuellen Stand der Liebesverhältnisse der Figuren darstellt, einige Zitate zum Thema „Liebe“ aus der Serie sowie eine Übersicht mit einer Auswahl der beliebtesten Outfits von Ran. Darüber hinaus wird im Inhaltsverzeichnis des Bands ein „Großer Conan-Test“ angekündigt. Dieser ist jedoch an angegebener Stelle nicht zu finden.

Insgesamt kann auch über diesen Band gesagt werden, dass die Grundidee an sich nicht verkehrt ist. Zwischen Weihnachten, Valentinstag und White Day lagen bei der Veröffentlichung der Manga-Serie zehn Jahre. So ist es für Fans des „Ranichi“-Paars interessant, die betreffenden Fälle (zwischen denen inhaltlich nur drei Monate liegen) einmal in einem Band zu haben.
Leider tun sich auch bei diesem Band wieder Schönheitsfehler auf. Die Auswahl der Fälle scheint etwas willkürlich. Als Leser erwartet man zunächst einmal Geschichten mit Ran und Shinichi. Die ersten Fälle des Bands handeln aber nur am Rande von ihnen. Die frühen Storys mit Yoko Okino und dem Mord in der Karaoke-Bar beruhen aus der Grundlage besonders tragischer Liebesbeziehungen. Erst langsam kommen danach Fälle, die die Hauptcharaktere betreffen.

Auch bei den Bonus-Features muss man sich wundern. Dass etwas im Inhaltsverzeichnis angekündigt wird, was dann fehlt, ist schon seltsam. Die Ausführung des Vorhandenen teils ebenso. Von Zitaten kann man beispielsweise eigentlich nicht sprechen, da zwar die entsprechenden Panels abgedruckt wurden, diese aber – wie in den vorherigen Zusatzbänden – im Original belassen wurden. Stattdessen müssen sich die nicht japanischkundigen Leser mit der Umschreibung des Zitats bzw. Kommentaren dazu begnügen. Das ist schon ein wenig ärgerlich. Wenn es um genaue Zitate geht, hätte man an dieser Stelle die (bereits vorhandenen!) Übersetzungen einfügen sollen. So macht diese Rubrik für deutschsprachige Leser nur wenig Sinn. Rans „Modenschau“ (in der auch schon mal ein Mantel doppelt vorkommen kann) wirkt etwas deplatziert.

Zusammenfassend macht dieser Band v.a. für Fans der Liebesbeziehung Ran-Shinichi durchaus Sinn. Dem Verlag sei dennoch ans Herz gelegt, bei den (hoffentlich auch bald lizenzierten) anderen Zusatzbänden etwas mehr Sorgfalt an den Tag zu legen.

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Detektiv Conan – Special Romance Edition: © 2011 Gosho Aoyama Shogakukan / EMA

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